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Bewertungen
Insgesamt 104 BewertungenBewertung vom 20.10.2022 | ||
Im Rausch: Russlands Krieg (MP3-Download) Zweimal war Arkadi Babtschenko für sein Heimatland Russland im Krieg. Für den ersten Tschetschenienkrieg wurde er eingezogen, für den zweiten meldete er sich freiwillig. Eine Posttraumatiche Belastungsstörung, die den Krieg für ihn zu einer Droge hatte werden lassen, habe ihn dazu bewegt, so erklärt er später. Nach den Kriegen arbeitet Babtschenko als Journalist, wird Kriegsberichterstatter und veröffentlicht Bücher über die Realität an den Fronten. Nach und nach wird der ehemalige freiwillige Soldat durch seine Erfahrungen zum Kriegsgegner, kritisiert die Methoden der Armee, aber auch immer mehr das Regime. Er wird ein unbequemer Gegner, die Anfeindungen gegen ihn werden stärker. Bis er 2017 beschließt, das Land zu verlassen, und erst nach Prag, dann nach Kiew ins Exil zu gehen, um von dort aus weiter seine Einblicke und Gedanken mit der Welt teilen zu können. In „Im Rausch – Russlands Krieg“ veröffentlicht er eine Sammlung aus Essays, die bis in das Jahr 2014 zurückreichen, und, im zweiten Teil, ein Tagebuch, das am Vorabend des Angriffes Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 bis zum 9. Mai 2022 reicht. |
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Bewertung vom 17.10.2022 | ||
Die Liebeslieder von W.E.B. Du Bois William Edward Burghardt „W. E. B.“ Du Bois ([duːˈbɔɪz], *23. Februar 1868 in Great Barrington, Massachusetts; †27. August 1963 in Accra, Ghana) war ein US-amerikanischer Historiker, Soziologe, Philosoph und Journalist, der in der Civil Rights Movement mitwirkte. (Wikipedia) |
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Bewertung vom 13.10.2022 | ||
Sunny ist ratlos. Er soll sich für nur ein Geschenk für Weihnachten entscheiden, dabei sind auf seiner Wunschliste schon über 20. Und ihm fallen immer neue Dinge ein, die er wirklich gut gebrauchen könnte. Was soll er sich nur wünschen? Eine Schokolade, die genauso groß und schwer ist, wie er selbst (was sich wirklich lohnen würde, denen Sunny hat einen großen Bauch, weil er so klug ist, dass sein Gehirn im Kopf nicht genug Platz hat), spezielle Torhüterschuhe mit Düsenantrieb? Eine Wetterfernbedienung? Eine andere Schwester, weil Lala wirklich nicht immer nett ist? Einen neuen Kopf für Oma, die Alzheimer hat und immer mehr vergisst? Oder doch eine neue Frau für Papa? Denn seit Mama tot ist, weint Papa viel, besonders zu Weihnachten. |
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Bewertung vom 06.10.2022 | ||
Deutschland in den 1980ern. Eigentlich will Elas Vater nur eins: ein Leben, das seinen Vorstellungen entspricht. Eine Familie, die er stolz präsentieren kann, eine Karriere mit Aufstiegschancen, Ansehen, Statussymbole. Nichts allzu großes, alles im Rahmen dessen, dass er in seinem Heimatdorf, in dem er mit Frau, Tochter (später Töchtern) und Eltern lebt, ganz oben mitmischen kann. Dass das Leben nicht immer so läuft, wie man es sich wünscht, ist für ihn inakzeptabel, daran muss irgendwer schuld sein. Jemand, der nicht er selbst ist. Und da bietet sich in erster Linie das Übergewicht seiner Frau an, eine sichtbare Erinnerung der Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität. Ein ständiger Dorn im Auge, der seine Ehe an den Rand ihrer Existenz drängt. Ein Übel, für dessen Beseitigung er auch vor drastischen Maßnahmen bis hin zur Erpressung nicht zurückschreckt. |
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Bewertung vom 26.09.2022 | ||
Reise ohne Wiederkehr oder Die geheimen Hefte des Michel Adanson Viel hat Aglaia von ihrem Vater Michel Adanson nicht gehabt. Naturforscher war er, hat einen Teil seines Lebens im Senegal verbracht, und dann mit seinem ehrgeizigen Projekt, eigenhändig eine Enzyklopädie über die Flora und Fauna Afrikas zu verfassen. Für Frau und Kind war wenig Raum und Vater und Tochter kamen sich erst kurz vor seinem Tod ein wenig näher. Jetzt ist Michel gestorben und hat Aglaia sein Hab und Gut hinterlassen. Darunter auch eine für sie aufgeschriebene Geschichte von seinem Aufenthalt im Senegal. Wie er Maram, die junge Heilerin, kennen und lieben lernte, und wie sein Heimatland Frankreich die Kolonien in Afrika unterdrückt und ausbeutet hat. |
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Bewertung vom 21.09.2022 | ||
Ein 50-Jähriger ist unterwegs nach Schottland. Denn dort wohnt die Frau, in die er sich verliebt hat. 20 Jahre jünger ist sie, eine kurze Affäre war es, die sie in Paris hatten. Nur eine Affäre, denn die junge Frau hat einen anderen. Aber den Mann lassen seine Gefühle einfach nicht los. Und so ist er auf dem Weg zu ihr, beladen mit Hoffnungen, Träumen und Unsicherheiten. |
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Bewertung vom 19.09.2022 | ||
Dilek hält es nicht mehr aus. Seit dem Putschversuch der Armee im Juli 2016 ist es in Istanbul für Kritiker des Regimes noch unsicherer geworden, als zuvor. Deswegen war Dilke bisher vor allem in der Anonymität des Internets tätig. Als Kangal1210 hat sie ihre Meinungen verbreitet, aber als einer aus ihrer Gruppe verhaftet wird, packt sie ihre Sachen und fliegt nach Deutschland. Ohne ihren Freunden oder ihrem Lebenspartner Tekin ein Wort zu verraten. In Deutschland ist Dileks Cousine Ayla. Aber in Deutschland ist auch die Erkenntnis, dass ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen keine Frage des Aufenthaltsortes ist. |
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Bewertung vom 17.09.2022 | ||
Maia und ihre Familie wohnen in einem Haus am Waldrand. Ihre Familie, das sind die Großmutter, Maias Mutter, Tante, Onkel und ihre Cousine. Das Haus ist eines, das niemand jemals verlässt. Es hat nicht einmal Türen zur Außenwelt. Für das, was man zum Überleben braucht, werden Glasglocken auf bestimmte Stellen des Bodens gestellt, in denen sich das Benötigte manifestiert. Alle in der Familie sind nach Sternen benannt, Charakter und Konstellationen in den Beziehungen scheinen sich nach diesen Namensvettern zu richten. Überhaupt spielt die Astronomie eine große Rolle im Alltag, gehört zum einzigen, womit man sich, neben den Aufgaben im Haushalt, beschäftigt. Maia hat das alles nie hinterfragt, für sie gab es nie etwas anderes. Doch dann macht sie eines Tages eine Entdeckung, die ihr ganzes Glaubenskonstrukt zusammenbrechen lässt. Und sie beschließt, dem Rätsel auf die Spur zu kommen. |
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Bewertung vom 15.09.2022 | ||
Ein Buchladenbesitzer, der sich in seine Angestellte verliebt. Eine Mutter, die nach dem Tod ihres Mannes keinen Zugang zu ihrer Tochter bekommt. Ein junger Mann, der sich endlich traut, seinem besten Freund zu sagen, dass er homosexuell ist. Eine Frau, die sich von dem Vater ihrer Freundin angezogen fühlt. Ein Buch, das noch gar nicht geschrieben wurde. Das sind nur fünf der insgesamt zehn Szenarien, in die uns Lily King in ihrem neuen Erzählband „Hotel Seattle“ entführt. |
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