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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1268 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2024
Bode, Sabine

"Ich will aber Agnetha sein!"


ausgezeichnet

Amüsante Erinnerungen an Abba & mehr

„Ich will aber Agnetha sein!" ist ein kurzweiliges Sachbuch der in Bochum lebenden Autorin und Komikerin Sabine Bode.

Über ABBA wurde schon eine Menge geschrieben und eingefleischte Fans wissen sicherlich eine Menge Details über die Band. Aber dieses Buch ist anders. Hier geht es nicht allein um Agnetha, Benny, Björn und Anni-Frid, sondern um ihre gesamte Ära.
Sabine Bode erinnert sich an die Band, ihre Songtexte, die damalige Mode, politisches und gesellschaftliches Zeitgeschehen und vieles mehr.
Das Buch ist ein Schwelgen in der Vergangenheit und erzählt ein Stück Geschichte, in dem sich sicherlich viele Leser wiederfinden können.

Es ist zu merken, dass die Autorin ein großer Fan der Band ist und sie selbst auch Spaß beim Aufschreiben ihrer Erinnerungen hatte.
Ihr Schreibstil ist – wie eigentlich immer – leicht zu lesen und äußerst amüsant. Natürlich sollte man hier nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, sondern sich einfach zurücklehnen und genießen.

Die Seiten fliegen nur so dahin und die Idee der Autorin – ein Stück Zeitgeschichte anhand der schwedischen Band lebendig werden zu lassen – hat sie sehr gelungen umgesetzt.
Vom Intro bis zum Outro hat mich das Buch ausgesprochen gut unterhalten.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2024
Im Takt der Freiheit
Caspian, Hanna

Im Takt der Freiheit


ausgezeichnet

Historisch, spannend & emotional

„Im Takt der Freiheit“ ist ein gut recherchierter historischer Roman der in Köln lebenden Autorin Hanna Caspian.

Die Handlung beginnt im März 1888 in Berlin.
Als Töchter des Eisenbahn-Magnaten Egidius Louisburg können sich Felicitas und ihre jüngere Schwester Tessa alles leisten, was sie sich wünschen und ihnen wird jeder Handgriff abgenommen. Da Egidius der Meinung ist, dass Felicitas so langsam heiraten sollte, hat er einen Ball geplant, der unvergesslich sein und bei dem Felicitas in den ersten Zirkel der Gesellschaft aufsteigen soll. Seine Tochter ist allerdings noch lange nicht so weit.

Mit Felicitas hat die Autorin eine mutige und sehr willensstarke Protagonistin erschaffen. Sie setzt sich für geschundene Tiere ein und bringt mit ihrem Verhalten ihre Gouvernante Fräulein Korbinian zur Verzweiflung. Auch ist sie keineswegs bereit dem Weg, den ihr Vater für sie vorgesehen hat, ohne Widerstand zu folgen.
Viel mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht erzählen, um nicht zu sehr der Handlung des Buches vorzugreifen.

Der Schreibstil von Hanna Caspian ist lebendig und bildhaft. Ich fühlte mich direkt in die Zeit zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückversetzt. Die Umgebung, das Verhalten der Gesellschaft, das passte einfach alles perfekt. Auch die Charaktere werden gut beschrieben, so das ich schnell nicht nur ein gutes Bild von Felicitas, sondern auch von ihrem Vater, Fräulein Korbinian, ihrer Zofe Minna, ihrer Freundin Elsa und den übrigen Figuren hatte.
Vorweg gibt es ein hilfreiches Personenverzeichnis, auf das ich gerne während des Lesens zurückgegriffen habe.

Thematisch hat der Roman einiges zu bieten. Es geht um Emanzipation, Freiheit, das Leben der Gesellschaft in den unterschiedlichen Schichten, Liebe, die Bedeutung des Zweirads in der Geschichte und vieles mehr. Es ist zu merken, dass die Autorin ausgiebig recherchiert haben muss.

Durch eine Zeichnung des Handlungsortes im vorderen Innencover und das informative Nachwort der Autorin wird der Roman gelungen abgerundet. Wer gerne historische Romane liest, wird hier gute Unterhaltung finden.

Bewertung vom 29.09.2024
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


ausgezeichnet

Eiskalte Spannung

„Blutbuße“ ist bereits der dritte Fall für Hanna Ahlander der in Schweden lebenden Autorin und Juristin Viveca Sten. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können ohne Vorwissen aus den beiden vorherigen Bände gelesen werden.

Die Handlung beginnt im März 2021. Die 56-jährige Stockholmer Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind verbringt ihren Osterurlaub mit Skifahren in der Nähe von ihrem neusten Projekt. Sie träumt seit Jahren davon das verlassene Hochgebirgshotel ihrer Kindheit im schwedischen Storlien in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Sie hat bereits viel Arbeit in das Projekt gesteckt, allerdings sind nicht alle davon begeistert. Seitdem ihre Pläne bekannt geworden sind, wird sie bedroht.
Als sie erstochen in ihrem Hotelzimmer aufgefunden wird, haben Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog einen neuen Fall.

Die Kapitel sind kurz - 124 auf nur 544 Seiten - wodurch beim Lesen ein richtiger Sog entsteht.
Der Schreibstil ist durch die vielen Dialoge sehr lebendig und leicht zu lesen.

Neben dem Fall gibt es immer wieder Einzelheiten aus dem Privatleben von Hanna und Daniel. Es ist toll, die beiden so langsam immer näher kennenzulernen und auch an ihrem Leben außerhalb der Ermittlungen teilzuhaben.

Die Spannung steigt stetig und es gibt zahlreiche Wendungen, die bei mir immer wieder für Erstaunen gesorgt und mich an das Buch gefesselt haben.

Die Beschreibung der winterlichen Umgebung ist einfach großartig und hat bei mir direkt für Kopfkino gesorgt. Durch die detaillierten Schilderungen war zu spüren, dass die Autorin den Schauplatz ausgesprochen gut kennt und diesen beim Schreiben sicherlich direkt vor Augen hatte. Tatsächlich verbringt Viveca Sten ihre Wintertage beim Skifahren an diesem Ort.

Die Auflösung ist schlüssig und hat für mich perfekt gepasst.
Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Fall mit Hanna Ahlander und ihrem Kollegen Daniel Lindskog.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2024
Coco kann!
Harel, Maike

Coco kann!


ausgezeichnet

Schöne Reime mit zauberhaften Illustrationen

„Coco kann!“ ist Buch, das Mut macht der in Berlin lebenden Autorin Maike Harel.

Für Coco gibt es im Alltag eine Menge Herausforderungen. Längst nicht alle gelingen auf Anhieb, es muss geübt und probiert werden. Es kommt zu Frust, wenn ihr ein Vorhaben nicht direkt gelingt, aber auch die Freude über Erfolge werden hier mit Coco lebendig. Ihr Vater spricht ihr immer wieder Mut zu und letztendlich dreht es die Autorin auch einmal um.

Auf jeder Seite wird das Geschehen durch farbenfrohe, detaillierte Zeichnungen der Grafikdesignerin und Illustratorin Julia Christians verbildlicht. Da gibt es eine Menge zu entdecken.
Die kurzen Sätze in Reimform sind perfekt für die Zielgruppe der kleinen Leser ab 3 Jahren.

„Coco kann!“ ist ein liebevoll gestaltetes, mutgebendes Buch, in dem sich jedes Kind wiederfinden und etwas über seine Gefühle lernen kann.

Bewertung vom 27.09.2024
Okaye Tage
Mustard, Jenny

Okaye Tage


gut

Luc & Sam

„Okaye Tage“ ist das Debüt der in London lebenden Schwedin Autorin Jenny Mustard.

Die Handlung beginnt im Sommer in London. Sam arbeitet in einer hippen PR-Firma in Stockholm und hat sich für ein Praktikum in der größten Londoner Marketingagentur unbezahlten Urlaub genommen. Luc lebt in London. Die beiden treffen aufeinander und verlieben sich, haben aber aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebensmittelpunkte eigentlich keine Zukunft.

Die Story wird abwechselnd aus der Perspektive von Luc und Sam geschildert. Dieser Wechsel macht das Lesen abwechslungsreich und es ist ebenso spannend wie interessant die Ereignisse aus den unterschiedlichen Sichtweisen zu erleben.

Mit den beiden Protagonisten hat die Autorin zwei äußerst unterschiedliche Charaktere erschaffen, die aber auch Gemeinsamkeiten haben.
Beide wirken lebendig und authentisch, wie auch die übrigen Charaktere des Buches.
Sam und Luc nehmen viel Lifestyle-Trends mit, ihre Beziehung ist intensiv und voller Emotionen.
Die Handlung bleibt nicht in London, sondern es geht auch noch nach Schweden und Stockholm.

Gut gefiel mir, dass der sperrige Buchtitel seine Berechtigung gefunden hat und in der Handlung immer wieder aufgegriffen wurde.
Etwas anstrengend fand ich das Gendern, was mir besonders in der direkten Rede ungewöhnlich erschien.

Alles in allem ist das Buch okay. Es ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen - leicht zu lesen und unterhaltsam aber nichts, was mir lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 24.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


ausgezeichnet

Wenn die Vergangenheit zurückkehrt

„Tage mit Milena“ ist ein intensiver Roman der Autorin Katrin Burseg.
Annika Oelkers lebt mit ihrem Mann Hendrik in Lübeck. In den 1980er Jahren war Annika in der Hausbesetzerszene in Hamburg sehr aktiv, ist dadurch auf Abwege geraten aus denen Hendrik sie herausgeholt hat. Die damaligen Ereignisse hat sie verdrängt bis zu dem Tag als sie auf Luzie trifft. Luzie ist Klimaaktivistin. Ihre Begegnung löst in Annika das Bedürfnis aus, das Mädchen zu beschützen. Durch ihre Sorge um Luzie werden in ihr längst vergessene Erinnerungen der Vergangenheit mit einer unaufhaltsamen Wucht wieder wach.
Der Schreibstil von Katrin Burseg liest sich sehr angenehm. Ihre Charaktere wirken authentisch und die Ereignisse beschreibt sie lebendig und glaubwürdig.
Dabei geht es einmal um die Zeit in der Gegenwart mit Luzie und den Zielen der Klimaaktivisten und einmal um die Vergangenheit, in der Annika mit ihren damaligen Freunden und der Hausbesetzerszene im Mittelpunkt stehen.
Es geht um Aktivismus, Klimawandel, Freundschaft, Erinnerungen, traumatische Ereignisse, Schuldgefühle, Liebe, Mut und vieles mehr. All diese Themen hat die Autorin geschickt miteinander verwoben und mich damit gefesselt.

Der Roman hat bei mir intensive Gefühle hervorgerufen. Hier werden Gegenwart und Vergangenheit gekonnt miteinander verwoben. Mich hat das Buch zum Nachdenken angeregt, so dass es mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 24.09.2024
Gras drüber
Heinrichs, Kathrin

Gras drüber


ausgezeichnet

Abwechslungsreiche Krimialgeschichten

In ihrem Buch „Gras drüber: Kurzkrimis aus dem Sauerland und anderen Regionen“ hat die im Sauerland lebende Autorin Kathrin Heinrichs 15 kurze Krimis - die in verschiedenen Regionen von Deutschland angesiedelt sind - veröffentlicht.

Die kurzen Geschichten haben zwischen 4 und 20 Seiten. Jede hat eine Überschrift, die mich irgendwie neugierig gemacht hat. Besonders schön fand ich, dass die erste „Gras drüber“ und die letzte „Gras drunter“ benannt war.

Die einzelnen Erzählungen haben nichts miteinander zu tun, so dass sich das Buch gut eignet, wenn man mal nicht so viel Lesezeit hat und eine kurze Ablenkung braucht.

Der Schreibstil von Kathrin Heinrichs liest sich leicht und angenehm.
Ihre Charaktere sind so unterschiedlich wie die Handlung der einzelnen Kriminalfälle.
Über einige habe ich amüsiert geschmunzelt, andere waren trotz der Kürze richtig spannend und wieder andere haben mich total verblüfft und überrascht. Für Abwechslung ist gesorgt.

Für eine kurze Auszeit kann das Buch Krimiliebhabern nur empfehlen.

Bewertung vom 24.09.2024
Am See
Barbal, Maria

Am See


ausgezeichnet

Kurz & intensiv

„Am See“ ist ein intensiver Roman der in Barcelona lebenden Autorin Maria Barbal.
Sonntags fährt die zwölfjährige Nora gemeinsam mit einigen Erwachsenen mit der Bahn zu einem Stausee in den Pyrenäen. Sie liebt diese Nachmittage, lediglich der fünfjährige Quim ist eine ziemliche Nervensäge. Bis es zu einem Ereignis kommt, das sie nicht in Gänze erfasst, das aber dennoch das Ende ihrer Kindheit bedeutet.
Der unaufgeregte Schreibstil von Maria Barbal liest sich leicht und flüssig.
Die Kapitel sind kurz - 20 Stück auf 176 Seiten - und jedes beginnt mit einigen kursiv gedruckten Sätzen aus der Ich-Perpektive von Nora.
Direkt von Anfang an wird eine sommerliche Atmosphäre aufgebaut, in der die Kulisse des Sees mit seiner Natur lebendig wird und in der die Sonnenstrahlen und der Wind spürbar sind. Die Charaktere werden ausführlich vorgestellt, so dass ich schnell ein gutes Bild von ihnen bekommen habe.
Durch Noras Blickwinkel bekommt das Buch einen ganz besonderen Reiz. Sie nimmt die Dinge auf eine sehr objektive, beobachtende und unwissende Art und Weise wahr, ohne dabei zu werten.
Der Roman ist kurz, aber intensiv, tiefgründig und berührend.
Mir gefiel vor allem der ruhige, teils poetische Schreibstil, der direkt für ein wunderbares Kopfkino gesorgt hat. Ich war direkt am See und habe durch Noras Augen das Geschehen erlebt.
Ich kann das Buch empfehlen und das am besten an einem ruhigen Nachmittag am See.

Bewertung vom 19.09.2024
30 Krafttier-Karten mit Fantasiereisen für Kinder von 4 bis 10
Draxler, Tanja

30 Krafttier-Karten mit Fantasiereisen für Kinder von 4 bis 10


ausgezeichnet

Krafttiere für jede Gelegenheit

„30 Krafttier-Karten mit Fantasiereisen“ ist ein liebevoll gestaltetes Kartenset von der Autorin Tanja Draxler und der Illustratorin und Grafikerin Diana Kohne.
Auf den 30 Karten sind verschiedene bekannte Tiere, die den Kindern für jede Situation und Gelegenheit Kraft vermitteln.
Der Aufbau der Karten ist immer gleich. Auf der Frontseite befindet sich die Illustration des Tieres und auf der Rückseite eine Fantasiereise mit Einzelheiten über Eigenschaften des abgebildeten Tieres und welche Kraft sie dem Kind vermitteln möchten.

Es gibt viele Möglichkeiten die Karten einzusetzen, alleine oder in der Gruppe, um gezielt eine Kraft für eine bestimmte Situation zu vermitteln, diese für die Zukunft mitzugeben oder auch einfach nur um zur Ruhe zu kommen.
Das Karten-Set eignet sich für viele Gelegenheiten und die Gestaltung ist wirklich gut gelungen.
Wir werden es immer wieder gerne zur Hand nehmen.

Bewertung vom 17.09.2024
Das große Spiel
Powers, Richard

Das große Spiel


ausgezeichnet

Aktuell, fesselnd & außergewöhnlich

„Das große Spiel“ ist ein wirklich bemerkenswerter Roman des in den Appalachen lebenden Autors Richard Powers.
Handlungsort ist die Koralleninsel Makatea. Evelyne Beaulieu, Ina Aroita, Rafi Young und Todd Keane haben nichts miteinander gemeinsam, außer der kleinen Insel, auf der sie Leben.
Die Perspektive wechselt zwischen den vier Protagonisten. Evie taucht, um mehr um die Mantras zu erfahren, Ina sucht nach Material aus dem Meer für ihre Kunstwerke, Rafi liebt Bücher und Todd ist ein Nerd. Jeder dieser Charaktere ist einzigartig, gut ausgearbeitet und füllt seine Rolle in der Handlung perfekt aus.
Der Schreibstil von Richard Powers ist kraftvoll und sprachgewaltig.
Hier sitzt jeder Satz und jedes Wort.

Die Fragilität unserer Welt ist erschreckend und dennoch steckt auch Hoffnung in diesem Buch. Durch die unterschiedlichen Charaktere werden verschiedene aktuelle Themen wie die Verschmutzung des Wassers und der technologische Fortschritt in die Geschichte mit eingebunden.

Das Buch ist kaum in Worte zu fassen, da hier unendlich viel Wahres und Aktuelles zwischen den Zeilen steckt. Dadurch erfordert es ein wenig Konzentration und dennoch hat mich das Buch so gefesselt, das ich es innerhalb kürzester Zeit gelesen habe.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.