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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dana
Wohnort: 
Greifswald

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2020
Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


sehr gut

Der Einstieg in die Geschichte ist mir nicht ganz leicht gefallen. Es war etwas wirr und zäh, wodurch man keine Ahnung hatte, wovon man da eigentlich liest, wie alles zusammenhängt und was man den Worten, die man dort liest, entnehmen sollte. Die Kapitel springen zwischen dem Herbst und Winter hin und her und ich konnte mir zunächst nur wenig einen Reim darauf machen, was da vor sich geht. Man bekommt zwar erste Einblicke in die Komplexität der acht Häuser, die Magie nutzen, man begegnet einigen Charakteren und ist bemüht, alles irgendwie zu ordnen, anfangs fiel mir das jedoch eher schwer. Nach und nach werden die Informationen, mit denen man etwas anfangen kann, dann jedoch zahlreicher, die Stränge der unterschiedlichen Zeiten weisen Verknüpfungen auf, es erschließen sich damit die Zusammenhänge, man taucht tiefer in die Handlung ein und dann wurde es auch richtig spannend. Umso weiter man im Buch voranschreitet, umso größer wird der Einfluss von Magie, umso mehr spielen die Geister eine Rolle und die düsteren Rituale, die die unterschiedlichen Verbindungen durchführen. Die Wechsel zwischen den Strängen sind dann auch nicht mehr so riesig, man springt nicht mehr so viel, ist länger an einem „Ort“ und kann sich dadurch auch besser auf die Entwicklungen im Buch einlassen. Teilweise ergänzen die Rückblenden dann auch die Geschehnisse des späteren Handlungsstranges, was das Geschehen voranbringt und für den Leser verständlicher macht. Ich wurde immer wieder überrascht und war erstaunt, wie viel mehr möglich ist als die Dinge, die man vielleicht zwischendurch schon geahnt hat. Die Suche nach der Wahrheit führt Alex und die anderen immer tiefer in die Vergangenheit und bringt noch mehr düstere Aspekte ans Licht, als sie erwartet hatte.
Neben Protagonistin Alex gab es noch einige andere Figuren, die mich fasziniert haben. Dazu gehörte North, der schon seit einigen Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilte und Dawes, die besonders in der zweiten Hälfte des Buches sehr eng mit Alex zusammenarbeitet und immer wieder ihr Rettungsanker ist. Nicht alle Charaktere lernt man intensiv kennen, da Alex auch mit sehr vielen Kontakt hat durch ihre unterschiedlichen Aufgaben, aber von den wichtigsten Personen erfährt man zumindest so viel, dass man sie halbwegs einschätzen kann – Überraschungen nicht ausgeschlossen.

Der Aufbau und die Verknüpfungen der Stundenverbindungen, die unterschiedlichen, teils grausamen Rituale und die Welt der Geister sorgen für ein interessantes, vielseitiges Setting. Es gab die gesamte Zeit neue Dinge zu entdecken, neue Zusammenhänge herzustellen, Verbindungen aufzudecken und Geheimnisse zu lüften. Nachdem ich in der Handlung drin war, empfand ich es als sehr spannend und fesselnd. An der einen oder anderen Stelle wäre ich sogar gern noch tiefer in die Handlung und die Personen eingetaucht, auch wenn es vielleicht ein wenig vom Tempo genommen hätte. Hier und da ist es mir etwas zu blass und oberflächlich geblieben, auch wenn die Ereignisse dafür gesorgt haben, dass ich gespannt darauf war zu erfahren, wie es weitergeht und wie alles aufgedeckt wird.
Fazit
Auch wenn der Einstieg in die Geschichte nicht ganz leicht und etwas wirr war, hat sich das Buch dann richtig toll entwickelt. Es wurde sehr spannend und rasant, es gab düstere und blutige Momente, Geheimnisse und Überraschungen, unerwartete Verknüpfungen und tolle Entwicklungen bei den Charakteren. Die Geschichte der Stundenverbindungen ist komplex, verzweigt und viel verzwickter, als man zunächst erwarten würde. Die Kombination aus Fantasy und Thriller hat mir gut gefallen und immer wieder für Abwechslung im Buch gesorgt.

Bewertung vom 23.03.2020
Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1
Falk, Alana

Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1


ausgezeichnet

Der Schreibstil von Alana Falk ist sehr angenehm, flüssig, intensiv und detailreich. Man wird zu Beginn in die Handlung geworfen und erfährt nach und nach mehr über die beiden Protagonisten, ihre Vergangenheit, die Umgebung und die Nebencharaktere. Durch die bildhaften Beschreibungen konnte ich mir sowohl die Figuren als auch die einzelnen Ereignisse sehr gut vorstellen. Besonders faszinierend und gleichzeitig auch erschreckend empfand ich dabei die Arbeit der Rachegöttinnen. Detaillierte Erläuterungen machen den Raub der Seelen lebendig, mit all den düsteren, erschütternden, aber zugleich auch nachvollziehbaren Aspekten und Beweggründen. Sehr eindrücklich erlebt man dabei wie Erin mit sich und ihrem Schicksal hadert, was sie dazu bewogen hat, diesen Pakt überhaupt einzugehen und wie viel Wut, Hass und Verzweiflung noch immer in ihr brennt.
Die Handlung ist vielseitig und spannend gestaltet. Das Buch entführt einen ein Stück weit in die Mythologie, kombiniert jedoch auch zahlreiche Emotionen, sehr individuelle und facettenreich ausgearbeitete Charaktere, persönliche Schicksale, Hoffnungen, Ängste, Wünsche und Intrigen. Langweilig war mir beim Lesen nie. Auch wenn die Handlung mal etwas ruhiger wird, so war es sehr interessant die Protagonisten besser kennen zu lernen und zu erleben, wie sie miteinander agieren. Wie sie sich anziehen und wegstoßen, wie sie sich brauchen und doch nicht zulassen können, was sie sich insgeheim wünschen. Neben den bewegenden, nachdenklich stimmenden, für die Charaktere teilweise erschütternden Szenen, gibt es immer wieder aber auch turbulentere, gefährliche Momente, in denen jede Minute zählt und sie manchmal Entscheidungen treffen müssen, die ihnen nicht gefallen.
Ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert, mit ihnen gehofft und gebangt und mich trotzdem stets gefragt, was sie wohl noch zu verbergen haben, welche Geheimnisse man noch nicht kennt, wie alles zusammenhängt und ob es wohl doch eine Lösung für all die aufwühlenden Probleme geben könnte. Am Ende des Buches sind viele Puzzleteile an ihren Platz gefallen, man hat sehr umfangreiche Einblicke bekommen und ich wurde auch überrascht und etwas sprachlos zurück gelassen. Nun bin ich sehr neugierig, wie es weitergeht und hoffe auf weitere Überraschungen.
Ein fesselnder, toll geschriebener Auftakt, der mich von Beginn an gut unterhalten und mitgenommen hat. Es gibt sowohl temporeiche, als auch ruhigere Momente und jede Szene hat ihre Berechtigung in der Handlung. Man lernt die beiden Protagonisten sehr intensiv kennen, erlebt ihr Kennenlernen detailliert mit und kann gleichzeitig in ihre Köpfe schauen, um zu erfahren, was sie dabei wirklich denken und fühlen. Eine spannende und vielseitige Handlung mit Überraschungen und Emotionen.

Bewertung vom 04.03.2020
Der Riesenlolli-Raub / Familie von Stibitz Bd.1
Sparring, Anders;Gustavsson, Per

Der Riesenlolli-Raub / Familie von Stibitz Bd.1


ausgezeichnet

Bei Familie von Stibitz steht das Stibitzen an der Tagesordnung. Dabei machen sie auch vor der eigenen Familie nicht Halt. So verschwinden immer mal Dinge, die man im Alltag oder für den nächsten Diebstahl braucht, auch die eine oder andere Socke musste schon dran glauben. Man könnte also sagen der Name ist Programm.

Das Buch ist handlich und ansprechend gestaltet. Viele Bilder unterstützen die Handlung, lassen die Figuren lebendig werden und erzählen fast schon allein eine Geschichte. Die Schrift ist groß und damit auch für Leseanfänger gut geeignet. Durch die vielen, teilweise sehr großen Bilder sind die Seiten auch nicht so überladen und man kann den Inhalt gut überblicken und aufnehmen. Die Sätze sind größtenteils kurz und einfach gehalten. Viel wörtliche Rede sorgt für ein rasches Vorankommen.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, zwar sehr klischeehaft, aber irgendwie auch passend zu der Geschichte, den Entwicklungen und mit treffenden Namen versehen.

Gut gefallen hat mir auch der Hinweis direkt zu Beginn des Buches, aus dem klar hervorgeht: stibitzen ist natürlich nicht erlaubt! Ein wichtiger Hinweis, da es in dem Buch ja sehr viel um das Thema Diebstahl geht.
Bei der Familie von Stibitz geht auch öfter mal was schief, es war ganz witzig zu verfolgen, wie ungeschickt und tollpatschig sie sich teilweise anstellen, obwohl man ja annehmen sollte, dass sie durch ihre langjährige Erfahrung schon Profis sind. Nur Ture, der Sohn der Familie, hält nichts vom Stibitzen, er ist ein ehrlicher Junge und fällt damit ziemlich aus dem Muster. Ich fand es schön, dass nicht alle in der Familie auf Ungerechtigkeiten aus sind, hätte mir aber hin und wieder gewünscht, dass vielleicht auch die Eltern oder wenigstens die kleine Schwester darüber nachdenken, warum er das nicht mag, nicht macht und auch auf den Ruhm in der Zeitung nichts gibt. Da es eine Reihe wird, kann das natürlich noch kommen. Erkennbar war am Ende trotzdem, dass Stibitzen nicht der beste Weg ist und nicht nur für Chaos, sondern auch für negative Gefühle sorgen kann und man auf ehrlichem Weg viel mehr erreichen kann.

Eine witzige, kurzweilige Geschichte, die sich sowohl für Leseanfänger, als auch zum Vorlesen eignet. Auch wenn ich nicht restlos überzeugt bin, war es eine unterhaltsame Story mit der tollpatschigen Stibitzfamilie.

Bewertung vom 23.02.2020
Ausgestorben - Das Buch der verschwundenen Tiere
Gladysz, Katarzyna;Wajs, Joanna

Ausgestorben - Das Buch der verschwundenen Tiere


sehr gut

Der Buchtitel ist inhaltlich sehr gut umgesetzt. Auf jeder Seite geht es um Tiere, die es früher einmal gab oder gegeben haben könnte, die durch verschiedene Ursachen ausgestorben sind oder ganz aktuell vom Aussterben bedroht sind. Es ist sehr informativ und abwechslungsreich und es gibt reichlich zu entdecken.
Einige der Fachbegriffe sind für die jungen Leser vielleicht nicht ganz so leicht zu verstehen bzw. auszusprechen und zu lesen. Allerdings kann man die Dinge, die in der Erdgeschichte von einige Jahrtausende oder Jahrmillionen zurück liegen, auch nicht viel einfacher oder kindgerechter ausdrücken. Die Namen der Tiere und Zeiten sind festgeschrieben und gehören daher mit zum Text und Geschehen dazu. Eine kleine Übersicht hätte es hier aber vielleicht einfacher gemacht, einen Zusammenhang zwischen den sich verändernden Namen herzustellen, damit man auch noch einen besseren Eindruck davon bekommt, welche Zeit welcher folgte.
Wer sich wirklich für das Thema interessiert, der wird sich auch durch die Fachbegriffe arbeiten und sich davon nicht abschrecken lassen. Interessant ist das Buch allemal, aber sicher nicht so leicht die Inhalte zu behalten, wie bei anderen Themen.
Die anderen Erklärungen sind weitestgehend einfach gehalten, so dass es zumindest nicht noch künstlich kompliziert gemacht wurde. Die zahlreichen Illustrationen, die es dazu noch gibt, sind sehr ansprechend und gut gelungen. Man wandert mit dem Buch durch die Erdgeschichte und kann zu den unterschiedlichen Themen verschiedene Theorien und Möglichkeiten lesen. Mir hat das ganz gut gefallen, da man sich nicht auf eine Aussage versteift, sondern unterschiedliche Varianten aufzeigt, die möglich sind, zum Beispiel was das Aussterben der Dinosaurier angeht.
Das Buch an sich ist leider sehr groß, was es für Kids schon eher unhandlich macht, es in der Hand zu haben oder auf den Schoß zu legen, um darin zu blättern. Die Seiten bieten dadurch zwar viel Raum für Informationen und Bilder etwas kleiner wäre aber vermutlich doch praktischer gewesen.

Ein sehr informatives Buch, in dem nicht nur Kinder noch etwas lernen und mitnehmen können. Besonders schön fand ich auch den Bezug zur Gegenwart, der zeigt, dass eben auch heute noch Tiere vom Aussterben bedroht sind und vielleicht bald verschwinden werden.

Bewertung vom 22.02.2020
Wieso? Weshalb? Warum? Mein junior zum Hören, Band 2: Einsatzfahrzeuge
Kreimeyer-Visse, Marion

Wieso? Weshalb? Warum? Mein junior zum Hören, Band 2: Einsatzfahrzeuge


ausgezeichnet

Wieso, weshalb, warum? In diesem Buch rund um Einsatzfahrzeuge gibt es viel zu entdecken und zu lernen. Die Doppelseiten sind sehr schön gestaltet und illustriert. Die Bilder sind kindgerecht und auch wenn viel los ist, kann man die Inhalte gut überblicken und nach und nach durchgehen.
Hinter den verschiedenen Klappen können die kleinen Entdecker sehen, wie sich die Szene entwickelt, was die Einsatzleute machen und wie sie den Betroffenen helfen. Hinter der großen Klappe ertönt auf jeder Seite ein unterschiedliches Geräusch, so wird das Buch nicht nur optisch, sondern auch akustisch zu einem Highlight. Der Text ist kurz und knapp gehalten und schafft es trotzdem die Wichtigkeit von Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen zu erklären, ohne zu überladen.
Ein Buch, das man auch gut mehrfach ansehen kann, ohne dass es langweilig wird.

Bewertung vom 13.02.2020
Falling Skye / Skye Bd.1
Frisch, Lina

Falling Skye / Skye Bd.1


sehr gut

Das Buch spielt ein paar Jahre in der Zukunft und doch hat sich recht viel verändert. Die USA sind zu den Gläsernen Nationen geworden, irgendwie schon aus heutiger Sicht recht passend, wenn man sich überlegt, was alles überwacht und ausspioniert wird. Um das Land wieder zu stabilisieren und jedem das zu ermöglichen, was zu ihm passt, wurde ein System aus Rationalität und Emotionalität eingeführt. Je nachdem zu welcher Gruppe man gehört, muss man Auflagen einhalten oder kann sich relativ frei entwickeln. Doch kann dieses System wirklich zum Erfolg führen und vor allem macht es die Bevölkerung glücklich?
Nach und nach kommen immer mehr Hintergründe und Zusammenhänge ans Licht, so dass man besser versteht, wieso es zu diesem Wandel kam und was die Regierung nun mit den Kategorien erreichen möchte. Ein interessanter Weltenaufbau, der gleichzeitig zum Nachdenken anregt, aufrüttelt und dennoch gar nicht so abwegig erscheint.
Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Ich-Perspektiven geschildert. Die meiste Zeit ist man mit Skye unterwegs und erlebt mit ihr hautnah, was im Zentrum los ist, was die Tests beinhalten, wie sich die Situation zwischen den Mädchen entwickelt und welche Dinge sie immer wieder zum Zweifeln bringen. Wer hinter der zweiten Perspektive steckt, ist zunächst nicht bekannt, man weiß nur, dass es jemand ist, der in irgendeiner Form auch mit Skye zu tun hat. Später im Verlauf lüftet sich dieses Geheimnis dann aber und man erlebt aus Alexanders Sicht die andere Seite im Zentrum gut mit.
Es ist interessant die beiden Protagonisten zu begleiten, die immer wieder Berührungspunkte haben, gleiche Situationen unterschiedlich erleben und verschieden bewerten. Und obwohl sie auf unterschiedlichen Seiten stehen, wird ihre Zusammenarbeit immer wichtiger.
Skye ist 16 und hat ein klares Ziel, als sie ins Testzentrum reist. Sie weiß, welcher Buchstabe auf ihrem Handgelenk stehen soll, wenn sie wieder nach Hause geht, denn sie will an einer bestimmten Uni studieren. Sie ist intelligent, kombiniert clever, handelt sowohl egoistisch, als auch auf ihr Team bedacht. Teilweise ist sie selbst erschrocken über ihre Reaktionen oder darüber, was das heißen könnte, obwohl sich ihre Entscheidungen gar nicht immer so falsch anfühlen, wie sie es doch eigentlich sollten. Umso mehr Skye im Zentrum erlebt, umso mehr beginnt sie zu hinterfragen, zu zweifeln, mit sich und all dem, was sie erlebt, zu hadern. Gleichzeitig ist sie bemüht, nicht negativ aufzufallen, damit es ihr nicht so ergeht, wie einigen anderen Mädchen. Mir hat ihre Entwicklung im Verlauf des Buches gut gefallen, auch wenn nicht jede ihrer Entscheidungen durchdacht war, sie manchmal überstürzt und naiv handelt und ich an der einen oder anderen Stelle über sie den Kopf geschüttelt habe.
Man taucht in eine sehr technische und überwachte Welt ein, da ist es manchmal kaum vorstellbar, dass nicht wirklich alle Mittel ausgeschöpft werden, um zu überprüfen, was in den Testzentren vor sich geht und es immer wieder möglich ist, die Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Andererseits machen diese Schwachstellen im System es erst möglich, dass Unstimmigkeiten aufgedeckt werden und man noch tiefer in die Handlung eintauchen kann. Die Zweifel, ob da wirklich logisch ist, bleiben allerdings.

Der Schreibstil ist flüssig und ich habe mich schnell im Buch eingefunden. Es ist nicht durchweg rasant und temporeich, es gibt aber immer wieder Passagen, in denen es turbulent und spannend wird. Zwischendurch ist es etwas ruhiger, aber auch in den Szenen entwickeln sich die Figuren oder man erfährt mehr über die Hintergründe und Zusammenhänge.
Nicht alle Handlungsverläufe waren unvorhersehbar, einiges hat sich recht früh abgezeichnet, anderes kam dann nicht ganz so erwartet. Nicht jeden Handlungsstrang hätte ich mir so gewünscht, wie es sich entwickelt hat, insgesamt hat mich die Geschichte aber gut unterhalten und ich bin neugierig geworden auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 26.01.2020
Von Oma mit Liebe
Mayer, Katharina

Von Oma mit Liebe


ausgezeichnet

Ich backe ganz gern und fühle mich nach dem Ansehen dieses Backbuches auch dazu motiviert, es mal wieder zu machen. In der letzten Zeit kam es doch ein wenig kurz. Mir gefällt die Aufmachung und Aufteilung des Buches richtig gut.
Neben den Rezepten gibt es auch Einblicke in das Leben der Omas und Opas, die ihre Kuchenlieblinge im Buch vorstellen. Ganz zu Beginn gibt es zusätzlich noch ein paar Infos zu dem Kuchentracht-Team, die ich sehr erfrischend und als einen guten Einstieg empfand. Dadurch diese Mischung wird es noch etwas persönlicher und ist auch einfach mal was anderes, als ein reines Backbuch. Die älteren Herrschaften wirken recht sympathisch, machen mich vor allem aber mit ihren Leckereien neugierig.
Die Backrezepte sind in die Kategorien Kleine Leckerbissen, Lieblingskuchen für jeden Anlass, Torten für jeden Anlass und trendig & aus aller Welt. Eine sehr bunte und abwechslungsreiche Mischung aus traditionellen Rezepten, einfachen Kuchen, aufwendigeren Kreationen, gut geeigneten Mitbringseln und ausgefalleneren Abwandlungen von Klassikern. Nicht jedes Rezept wird jeden komplett gefallen, einige Zutaten liegen einem eben mehr als andere, aber es wird auf jeden Fall für jeden was dabei sein, da sehr verschiedene Geschmäcker bedient werden.
In vielen Rezepten werden nur gewöhnliche Zutaten genutzt, die die meisten zu Hause haben werden oder sich schnell besorgen lassen. In einigen Kuchen sind auch Zutaten enthalten, die man vielleicht nicht alltäglich nutzt, die aber auch nicht zu exotisch wirkten. Besonders gut gefallen haben mir die Tipps unter den Rezepten, in denen entweder Alternativen für verschiedene Zutaten gezeigt werden, zum Beispiel wenn man ohne Alkohol backen möchte, oder Hinweise und Geheimtipps gegeben werden, damit der Kuchen oder Grundteig auch wirklich gelingt.
Unterstützt werden die Rezepte von anschaulichen Bildern, die entweder das fertige Ergebnis, zwischendurch aber auch einzelne Arbeitsschritte und die Bäcker selbst zeigen.
Fazit:
Insgesamt ein wirklich schön gestaltetes und abwechslungsreiches Backbuch, das mir Lust auf unterschiedliche Kuchen und Gebäcke gemacht hat. Durch die persönliche Note hebt es sich auch von den anderen Büchern ab, die ich rund ums Kochen und Backen so im Regal habe.

Bewertung vom 17.01.2020
Der Gorilla-Garten / Käthe Bd.1
Veenstra, Simone;Loose, Anke

Der Gorilla-Garten / Käthe Bd.1


sehr gut

Käthe zieht mit ihrer Familie vom Land in die Großstadt. Ein ziemlicher Umschwung, der einige Veränderungen für sie mitbringt. Wohin man schaut findet man nun Autos, Häuser, Menschen und nur wenig grün. Dabei mochte Käthe es doch so sehr auf dem Apfelhof von ihrer Oma. Doch auch wenn die Stadt erst mal ziemlich laut und bunt ist, so finden sich auch dort viele Dinge zu entdecken und an den richtigen Stellen auch ausreichend Natur für kleine Abenteuer.

Die Aufmachung vom Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Schrift ist groß, wodurch die Seiten nicht so überladen wirken. Zahlreiche Illustrationen unterstützen die Handlung und machen die Geschichte lebendig. Sie sind unterschiedlich groß, mal im Text, mal am Rand oder auf einer gesamten Seite. Die Bilder waren sehr schön und passend zu den Erlebnissen von Käthe. Die junge Protagonistin und auch die anderen Figuren konnte man sich so ebenfalls gut vorstellen und hat anhand der Ausdrücke auf den Bildern auch einen guten Einblick in ihre Stimmungslage bekommen. Auch wenn Käthe natürlich im Vordergrund steht, lernt man so auch ihre neuen Mitschüler, die Nachbarn und ihre Eltern gut kennen.


Käthe berichtet aus der Ich-Perspektive und nimmt den Leser und Zuhörer gut mit in ihre neue Welt. Die Worte sind recht leicht und damit gut verständlich gehalten. Man kann den Entwicklungen gut folgen.
Es gibt reichlich zu entdecken, einige Dinge kennt sie nicht, andere Sachen sind allerdings auch ähnlich zum Land. Durch das Wissen, dass ihre Oma ihr vermittelt hat, kann sie ab und an auch den andren Kindern aus ihrer Klasse noch was beibringen, besonders als es um den Schulgarten geht, der angelegt werden soll. Während Käthe ihre Umgebung erkundet gibt sie einigen Gegenständen neue Namen, die teilweise ziemlich kurios klingen. Insgesamt ist schon gut nachvollziehbar, wieso sie die Dinge so nennt und was sie meint, manchmal hätte es für meinen Geschmack aber auch etwas weniger zusammengebaut sein dürfen.
Ganz nett fand ich auch den Aspekt mit Käthes Namen, der eigentlich ganz anders lautete, allerdings spielt das dann im weiteren Verlauf wieder gar keine Rolle mehr. Niemand nutzt einen ihrer vielen Vornamen, obwohl sie da ja reichlich Auswahl hätte.
Käthe ist sehr aufgeweckt, kontaktfreudig und meistens fröhlich. Schnell steht sie auch in der neuen Klasse im Mittelpunkt und scheint dabei gar keine Probleme zu haben, sich einzufinden. Zwar wünscht man jedem, dass er sich in der neuen Schule so gut zurechtfindet, es ist aber irgendwie auch etwas zu schön um wahr zu sein. Selbst die Klassenzicke hat Käthe nach nicht mal einer Woche auf ihrer Seite. Hier und da hätte ich mir eigentlich gewünscht, dass auch die Schattenseiten so eines Umzugs mit eingebaut werden. Kleine Situationen, in denen man sich unwohl fühlt, nicht weiter weiß, um Rat fragen muss oder etwas in der Art. Das hätte die Handlung noch glaubwürdiger gemacht. Wenn jetzt ein junger Leser oder Zuhörer die Geschichte liest/vorgelesen bekommt, denkt er vielleicht, er ist komisch, wenn es bei ihm nicht so optimal läuft.
Trotzdem bin ich gespannt, wie es mit Käthe in den weiteren Bänden weitergehen wird, ob doch noch ein paar Hürden kommen, was sie noch so entdeckt, was sie für Abenteuer erlebt und so weiter.
Ein nettes Kinderbuch bei dem man neben  dem Leben von Käthe und ihrer Familie auch noch ein wenig über die Arbeit und das Leben auf dem Land erfährt. Auch wenn bei Käthe nicht immer alles sofort Plan verläuft und sie auch mal ein schlechtes Gewissen hat, wenn sie Sachen tut, die sich so nicht gehören, verläuft ihr Umzug doch sehr reibungslos - vielleicht ein bisschen zu reibungslos. Ein paar Pannen, Neider oder "Heimweh" hätten der Handlung aus meiner Sicht gut getan und es noch authentischer werden lassen.