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Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2022
Konzentrationstraining für Kinder im Grundschulalter:
Baumbach, Christin

Konzentrationstraining für Kinder im Grundschulalter:


ausgezeichnet

Christin Baumbach hat es sich zur Aufgabe gemacht, Eltern ein Hilfsmittel zur Förderung der Konzentrationsfähigkeit ihrer Kinder an die Hand zu geben. Vorangestellt ist ein umfangreicher Theorieteil mit Hintergrundwissen zu Konzentrationsfähigkeit, Konzentrationsstörungen, Lerntypen und wie sich die Lernsituation durch die Veränderung der äußeren Umstände verbessern lässt. Sicher, die meisten dieser Dinge hat man irgendwo schon einmal gehört, jedoch liegen sie an dieser Stelle gebündelt und problem- bzw. lösungsorientiert aufbereitet vor und ermöglichen so den schnellen Zugriff auf alle relevanten Informationen.

Der nächste Teil beschäftigt sich mit der Vorbereitung auf die eigentliche Aufgabe und präsentiert im Anschluss 45 spielerische Übungen aus den Kategorien fürs Gedächtnis, zum Nachdenken, mit Bewegung, für alle Sinne sowie Achtsamkeit und Entspannung. Diese sollen zum Erzielen eines Erfolges jeweils eine Woche lang durchgeführt werden. Manche der Übungen sind altbekannte Kinderspiele, z.B. Memory, Ich packe meinen Koffer, Galgenmännchen, Reise nach Jerusalem etc. Werden diese Spiele für die ersten Wochen ausgewählt, fällt es dem Kind noch nicht mal besonders auf, dass es ja eigentlich zusätzlich für die Schule arbeiten soll/muss.

Den Abschluss bildet ein aufmunterndes Kapitel mit hilfreichen Tipps und Tricks, um Spannungen vorzubeugen.
Der Theorieteil lässt sich leicht lesen ohne mit zu vielen Fachbegriffen überfrachtet zu sein. Am Ende jeden Kapitels ist eine kurze Zusammenfassung mit den wichtigsten Informationen desselben aufgeführt. Die empfohlenen Übungen und Spiele sind anschaulich beschrieben und beinhalten jeweils noch Vorschläge für Variationen zur Steigerung oder Anpassung an unterschiedliche Fähigkeitslevel der Kinder.

Alles in allem ein sehr gelungener Praxisratgeber mit gut durchführbaren Übungen zur Förderung der Konzentrationsfähigkeit. Wie groß der Effekt ist, kann aber natürlich erst nach längerer, konsequenter Anwendung der Übungen beurteilt werden.

Bewertung vom 20.02.2022
Spielend in die Kraft
Schörle, Armgard

Spielend in die Kraft


ausgezeichnet

„Spielend in die Kraft“ ist ein wunderbar gelungenes Buch mit unzähligen Ansätzen zum Spiel für und mit Kindern. Man merkt, wie wichtig den Autoren Kinder sind und wie viel ihnen die Arbeit mit den Kindern bedeutet. Daraus ist ein Buch entstanden, das uns Erwachsene einerseits einlädt, uns noch einmal an unsere Kindheit zu erinnern und die derzeitige Situation intensiv zu reflektieren.

Herzstück des Buches sind jedoch die vielen (Vorlese)Geschichten und Spieleinstiege, denen jeweils eine thematische und theoretische Einordnung vorangestellt ist, bevor der eigentliche Spieleinstieg oder Diskussionsansatz dargestellt wird. Dabei wird jedoch nie auf einer starren Durchführung bestanden, sondern es sind immer Vorschläge und Möglichkeiten zur Selbstreflexion, die die eigene Kreativität (und die der Kinder natürlich) ansprechen. Nach dem Motto „alles kann, nichts muss“ wird dabei großer Wert darauf gelegt, jedem Kind auf Augenhöhe zu begegnen und es in seiner jeweiligen Situation abzuholen.

Grundsätzlich sind Theorie und Praxis in diesem Buch eng verzahnt, was mir sehr gut gefallen hat und es auch wirklich anwendbar macht. Positiv hervorzuheben ist ebenfalls der minimalistische Materialbedarf, der zur Durchführung der Spielvorschläge benötigt wird. Es bedarf keiner großen Vorbereitung und meist genügen simple Alltagsgegenstände oder Dinge, die in der Natur zu finden sind.

Auch haptisch ist das Buch ein Hochgenuss. Es hat ein nahezu quadratisches Format und bleibt problemlos aufgeschlagen liegen, sodass es gut als Arbeitsbuch benutzt werden kann. Das Papier fühlt sich sehr wertig an. Sehr gut gefallen hat mir, dass jede Doppelseite rechtsseitig farbig markiert ist, sodass man sich wirklich schnell zurechtfindet. Die Gestaltung ist insgesamt sehr aufwendig und durchdacht und brilliert mit wunderschönen Aquarell-Illustrationen am Beginn jeder Szene.

Neben dem ausgeprägten pädagogischen Ansatz, der jedoch ohne erhobenen Zeigefinder daherkommt, empfiehlt sich das Buch auch für jeden anderen, der irgendwie mit Kindern zu tun hat. Es bietet Anregungen, Geschichten, Diskussionseinstiege sowie die Einladung, die eigenen Perspektiven zu reflektieren oder ändern und mehr Verständnis für die Spielsituationen der Kinder aufzubringen. Rundum gelungen.

Bewertung vom 20.02.2022
Ein Lied für Blue
Kelly, Lynne

Ein Lied für Blue


ausgezeichnet

Im Biologieunterricht erfährt die 13-jährige Iris von einem Wal namens Blue, der nicht mit anderen Walen kommunizieren kann, weil er auf einer höheren Frequenz singt als alle anderen Wale. Iris, die sich als einziges gehörloses Kind an ihrer Schule oft unverstanden und ungehört fühlt, verspürt sofort eine starke Verbundenheit mit Blue. Also komponiert sie ein Lied für Blue, das ihm zeigen soll, dass er nicht allein ist. Doch wie soll sie ihm das Lied vorspielen, zumal ihre Eltern kein Verständnis dafür haben, wie wichtig ihr diese Sache ist? Unterstützung erhält Iris von ihrer Großmutter und gemeinsam machen sich beide auf eine berührende und lebensverändernde Reise über das Meer...

Inspiration für die Geschichte war der real existierende Wal „52 Blue“, dessen Gesänge auf dieser für einen Wal „falschen“ Frequenz von 52 Hertz seit 1989 regelmäßig aufgenommen wurden.

Das Cover hat mich sofort angesprochen, weil es so wunderschön und stimmig gestaltet ist – die untere Hälfte in den dunkelblauen, fast schwarzen Schattierungen des Meeres, in dem ein Wal schwimmt, im oberen Teil die Silhouette eines Mädchens auf einem Steg vor dem Mond, welches vor lauter Freude oder Zufriedenheit die Welt zu umarmen zu wollen scheint. Wirklich gelungen!

Die Geschichte ist aus Iris‘ Perspektive geschrieben, wodurch der Leser tiefe Einblicke in ihr Inneres erhält und sehr gut mit ihr mitfühlen kann. Sie ist gehörlos geboren, hat gehörlose Großeltern, jedoch hörende Eltern und einen hörenden Bruder. In der Schule wird sie von einem Gebärdendolmetscher unterstützt. Das macht das Leben für Iris oft nicht leicht, sie fühlt sich häufig unverstanden und verloren. Ausgleich findet sie beim Reparieren alter, kaputter Radiogeräte. Die enge Beziehung zu ihren Großeltern bekam mit dem Tod des Großvaters einen tiefen Riss, die Großmutter ist noch immer in ihrer Trauer gefangen.

Als Iris und ihre Großmutter auf die Reise gehen, um Blues Lied zu ihm zu bringen, sind beide mit ihren jeweiligen Problemen beschäftigt. Im Laufe der Reise jedoch nähern sich die beiden wieder an und besonders die Großmutter findet ins Leben zurück. Beide gewinnen durch die Reise die Kraft, am Ende wichtige Entscheidungen zu treffen. Die Entwicklung der beiden, Iris‘ Aufregung, Unsicherheit, Verlorenheit und Wut werden unaufgeregt und einfühlsam beschrieben, ohne kitschig oder übertrieben zu sein.

Gleichzeitig gibt das Buch einen Einblick in die Besonderheiten eines gehörlosen Lebens, insbesondere die speziellen Anforderungen an die Kommunikation. Die Autorin arbeitet seit vielen Jahren als Gebärdendolmetscherin, daher sind die beschriebenen Szenen authentisch, gut verständlich und vor allem auch gut vorstellbar beschrieben.

Ein wundervolles Buch. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.02.2022
Das Geheimnis von Scary Castle / Magic Elements Bd.2
Schröder, Patricia

Das Geheimnis von Scary Castle / Magic Elements Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem die vier Freundinnen Alina, Emma, Kim und Leonie im ersten Teil der „Magic Elements“-Trilogie ihre magischen Fähigkeiten – jede davon mit einem der Elemente Erde, Feuer, Luft oder Wasser verbunden – entdeckt haben, warten sie nun im zweiten Teil voller Ungeduld auf ihre nächste „Mission“. Da erhalten sie die Einladung, einen Teil ihrer Ferien auf Scary Castle in Schottland zu verbringen, um ihre magischen Talente zusammen mit anderen magiebegabten Kindern zu trainieren. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft müssen sie feststellen, dass seltsame und beunruhigende Dinge im Schloss vor sich gehen. Sind sie der dunklen Seite in die Falle gegangen? Gemeinsam stürzen sich die Mädchen in ein aufregendes Abenteuer, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen und gleichzeitig ihr eigenes Geheimnis zu beschützen.

Schon das Cover ist eine Augenweide. Im Mittelpunkt die vier Freundinnen, dargestellt in freundlichen, leuchtenden Farben, jede von ihnen mit einem Ausdruck der Lebensfreude im Gesicht. Im Hintergrund ist das beeindruckende Scary Castle in den Fels gehauen. Eingerahmt wird das Ganze von einer Art Rahmen in Glanzdruck, in dessen Ecken die vier Elemente verbildlicht sind. Das Cover ist sehr stimmig und lädt dazu ein, die Geschichte zu entdecken.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Freundschaft und der Zusammenhalt der vier Mädchen, denn nur im Team können sie sich den schwierigen Herausforderungen stellen. Jedes der vier Mädchen hat einen anderen, sehr spezifischen Charakter, der anschaulich dargestellt ist, wobei es eine klare Rollenaufteilung gibt (die Kümmerin, der sportliche Wirbelwind, die Schokosüchtige, die Burschikose). Teilweise wird hier etwas mit Klischees gespielt. Jedes der Mädchen hat neben der neu entdeckten Magie mit eigenen, persönlichen Problemen zu kämpfen, wenn es jedoch darauf ankommt, sind alle uneingeschränkt füreinander da! Sie sind authentisch dargestellt und lassen den Leser wunderbar an ihren kleinen Frotzeleien und Diskussionen teilhaben.

Die Geschichte startet ausgefallen und katapultiert den Leser direkt in das Leben der Mädchen. Es ist immer etwas los, die Geschichte verläuft fesselnd und rasant. Mehrmals wurde ich von den Wendungen und Offenbarungen richtiggehend überrascht.
Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut und flüssig lesen. Abgerundet wird die Geschichte mit liebevollen schwarz-weißen Illustrationen. Obwohl am Ende einige Fragen geklärt werden, bleibt die große Aufgabe ungelöst und lässt den Leser ungeduldig auf den nächsten Band warten.

Spannung, Abenteuer und Magie – für alle Weltverbesserer ab 8 Jahren.

Bewertung vom 14.02.2022
#Datendetektive. Band 2. Voll gefälscht!
Konecny, Jaromir

#Datendetektive. Band 2. Voll gefälscht!


ausgezeichnet

„Voll gefälscht!“ ist der zweite Fall für die Datendetektive Laurin, Lina und ihren sprechenden Roboter Brabbelbot, Theo und Vicky. Diesmal müssen sie herausfinden, was es mit dem Video, in dem Schul-Gangster Golo als singende und tanzende Ballerina zu sehen ist, auf sich hat. Steckt der geheimnisvolle Hacker Blackhack dahinter?
Das Buch startet mit einer Darstellung der fünf Datendetektive mit kurzen Steckbriefen sowie einer kurzen Zusammenfassung der Handlung aus dem ersten Teil. Die Zusammenfassung ist jedoch nicht notwendig, um das Geschehen zu verstehen. Die Geschichte an sich verläuft rasant und überrascht mit der Auflösung. Aufgelockert wird das Buch durch originelle farbige Illustrationen.
Wirklich toll ist Vickis Media-Lexikon, in dem schwierige technik-assoziierte Begriffe kindgerecht aufbereitet sind. Gut daran gefällt mir auch, dass die Boxen in den Fließtext eingefügt sind und man so die entsprechenden Infos direkt an der passenden Stelle nachlesen kann.
Ich würde das Buch für geübte Erstleser ab 7 Jahren empfehlen, da es größtenteils aus einfachen Hauptsätzen aufgebaut ist. Dadurch fand ich es beim Vorlesen etwas anstrengend, aber für die Zielgruppe ist es perfekt.

Ein paar Kleinigkeiten gab es, die mir persönlich nicht gefallen haben, Kindern vermutlich aber gar nicht auffallen:
Lina benutzt ziemlich viele „Spitznamen“, die den ehemaligen Schuft Gigi aufgrund seines Körpergewichtes diffamieren. Ja, er hatte sich im ersten Teil daneben benommen, aber dennoch finde ich es moralisch fragwürdig. Wie soll denn sonst der Teufelskreis durchbrochen werden?
Und dann hatte ich den Eindruck, die Kinder werfen generell ziemlich schnell mit Mutmaßungen und Verdächtigungen um sich und urteilen eher nach dem Äußeren. Erfreulicherweise sind sie zu einem zweiten Blick bereit.

Alles in allem eine gelungene Mischung aus Detektivgeschichte und Sachinhalten für alle Technikbegeisterten ab 7 Jahren.

Bewertung vom 24.01.2022
Du bist einmalig, kleiner Dino!
Senior, Suzy

Du bist einmalig, kleiner Dino!


ausgezeichnet

Wunderbare Geschichte über Toleranz, Zusammenhalt und Mut, nicht nur für Dino-Fans
Der kleine rote Dino Sam hat sich verlaufen und wird von einer anderen Dino-Familie aufgenommen. Zuerst sind alle unsicher und wissen nicht recht, wie sie sich verhalten sollen, weil sie so unterschiedlich sind. Aber die Dino-Mama ermutigt ihre Kinder, Sam in ihrer Mitte willkommen zu heißen. Als die Familie danach einen Ausflug zur Wasserstelle unternimmt, um sich die vielfältigen Arten an Dinosauriern vor Augen zu führen, ist es Sams Andersartigkeit, die die Familie in einer gefährlichen Situation rettet...
Dieses farbenfrohe Bilderbuch schildert auf warmherzige und kindgerechte Weise, dass es überhaupt nicht schlimm ist, anders zu sein, und dass das eigene Leben bereichert wird, wenn man Fremdem gegenüber aufgeschlossen ist. Die Geschichte wird von großen Zeichnungen in ausdrucksstarken Farben untermalt. Klare Empfehlung!

Bewertung vom 24.01.2022
Coole Jungs
Küntzel, Karolin;Rüter, Martina;Pöppelmann, Christa

Coole Jungs


ausgezeichnet

„Coole Jungs - Geniale Ideen und smarte Facts“ von Karolin Küntzel ist ein rundum gelungenes Buch und bekommt von uns eine uneingeschränkte Empfehlung!
Von Zaubertricks, Experimenten und Bastelideen über Outdoor-Aktivitäten bis hin zu Rezepten beinhaltet dieses Buch eine Vielzahl an Vorschlägen zur Freizeitgestaltung. Da ist wirklich für jeden etwas dabei. Zusätzlich gibt es noch eine ordentlich Menge „Klugscheißerwissen“ (das Kapitel heißt wirklich so) und auch die (Flach)Witze kommen nicht zu kurz.
Die Kapitel sind farblich schön voneinander getrennt, die Schriftgröße ist auch für Leseanfänger gut zu lesen, die Anleitungen sind kindgerecht geschrieben, klar strukturiert und mit passenden Bildern unterlegt. Einzig beim Projekt mit dem Bumerang hätte ich mir zusätzlich noch eine Vorlage gewünscht statt nur der Aufforderung, einen Bumerang frei Hand zu entwerfen. Immerhin wäre es ja schön, wenn er am Ende auch entsprechend seiner Bestimmung fliegen würde...
Im Vorwort gibt es den Hinweis, dass bei manchen Aktivitäten und Rezepten die Hilfe eines Erwachsenen notwendig sei. Die Frage ist, ob die Kinder das Vorwort auch lesen... Vielleicht wäre ein entsprechender Hinweis bei der jeweiligen Aktivität sinnvoller gewesen.
Aber das Allerbeste? Als Mädchen hat man mindestens genauso viel Spaß mit diesem Buch!!! Denn dass „Coole Jungs“ auf dem Cover steht, hat meine Tochter überhaupt nicht interessiert oder gar abgeschreckt. Sie nimmt es immer wieder zur Hand und sucht sich ein neues Projekt heraus, welches wir ausprobieren sollen.
Für alle coolen Kids ab 7 Jahren

Bewertung vom 23.01.2022
Und dann begann plötzlich das Corona Zeitalter
Mainka, Dieter;Mainka, Michael

Und dann begann plötzlich das Corona Zeitalter


weniger gut

Von diesem Buch hatte ich mir viel versprochen – ein „literarisches Sachbuch“ zum Thema Corona, das die gleichzeitige Entstehung einer Veranstaltungsreihe beschreibt.
Prinzipiell klingt die Grundidee gut: Die beiden Autoren resümieren, wie sie zu der Idee der Veranstaltungsreihe „21 Million Lights“ gekommen sind und welche Schwierigkeiten es bei der Planung und Durchführung gegeben hat. Parallel dazu wird immer wieder auf die aktuelle Corona-Lage Bezug genommen.
Soweit der Plan. Leider ist in der Umsetzung noch deutlich Luft nach oben. Wer hier tatsächlich ein Sachbuch erwartet, wird enttäuscht sein. Fakten gibt es zwar im Überfluss, allerdings erscheint vieles davon zusammenhanglos und ohne Struktur. Die Kapitel(chen) sind sehr kurz gehalten und scheinen eher willkürlich angeordnet zu sein. Manche Kapitel sind mir sogar eher als überflüssige Lückenfüller vorgekommen, weil der Zusammenhang zum Gesamtkonzept nicht erkennbar war.
Die Fakten an sich waren dennoch spannend, wie gesagt hat mir deren Aufbereitung und Präsentation nicht zugesagt.
Zum Projekt „21 Million Lights“ selbst erfährt man leider eher wenig. Mir war lange nicht klar, was genau sich die Autoren da nun vorgestellt hatten und was das Besondere daran sein sollte. Ich hatte auch eine umfassende Beschreibung des Werdegangs erwartet. In dieser Richtung hätten es gern mehr Informationen sein dürfen.
Zusätzlich hatte ich noch Schwierigkeiten mit dem Schreibstil des Buches. Er war mir einfach zu salopp und eines Sachbuches nicht angemessen. Klar, das ist Geschmackssache, aber meiner war es, wie gesagt, nicht.
Ich würde das Buch als eine Art Tagebuch mit einer Sammlung persönlicher Erinnerungen zur Corona-Anfangszeit beschreiben, die mit mehr oder weniger zum Thema passenden Informationen aufgefüllt worden sind. Obwohl die Idee eines literarischen Sachbuches spannend klang, konnte mich das Buch aufgrund des saloppen Schreibstils, der inhaltlichen Sprunghaftigkeit und fehlenden Struktur nicht überzeugen.

Bewertung vom 13.01.2022
Käpten Sturm - Die Suche nach der Wunderblume
Kowalsky, Daniel

Käpten Sturm - Die Suche nach der Wunderblume


ausgezeichnet

Spannendes Abenteuer mit wichtigen Werten, interessante Kombination aus Abenteuer und Alltag

Lenny und Anne wohnen mit ihrer Familie in einem alten Schmugglerhaus, in dem es viele Geheimgänge, Verstecke und Geheimnisse zu entdecken gibt. In diesem Teil der Reihe finden sie das zweite von Käpten Sturms Logbüchern und gehen beim Vorlesen mit ihm und seiner Crew auf die abenteuerliche Suche nach der Wunderblume. Gleichzeitig müssen Lenny und Anne in ihrem Alltag bestehen. Nach ihrem Umzug steht der erste Schultag mit all den damit verbundenen Sorgen bevor. Wie sind die Mitschüler? Werden sie neue Freunde finden? Vor allem für den zurückhaltenden Lenny ist das eine Herausforderung.
„Die Suche nach der Wunderblume“ kann problemlos ohne Kenntnisse des ersten Teils gelesen werden, da die Protagonisten am Anfang der Geschichte kurz vorgestellt werden. Die Geschichte startet abenteuerlich und zieht den Leser sofort in seinen Bann. Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich gut vorlesen und ist für geübte Erstleser auch schon selbst gut lesen. Die beiden Erzählstränge (Lennys und Annes Gegenwart vs. Logbuch) sind grafisch deutlich voneinander getrennt, sodass man beim Wiedereinstieg immer sofort weiß, in welchem Teil man sich gerade befindet.
Lenny fällt der Start in der neuen Klasse schwer – nicht zuletzt, weil er durch ein paar seiner Mitschüler gemobbt wird. Das Buch greift in diesem Zusammenhang mehrere Themen auf: die Unsicherheit vor einem Neuanfang, Mobbing und der mögliche Umgang damit, aber auch der Zusammenhalt in der Familie. Dass z.B. das Logbuch immer nur weitergelesen wurde, wenn die komplette Familie versammelt war, fanden wir super.
Obwohl Käpten Sturms Reise ein aufregendes Abenteuer ist, werden auch in diesem Teil der Geschichte, gesellschaftliche Missstände angesprochen. So überrascht die Rolle des grünen Piraten mit der Motivation für sein Handeln. Auch das Vertrauen in Gott wird in beiden Erzählsträngen thematisiert.
Das Buch spricht sowohl Mädchen als Jungen an, weil sich die Geschwister gemeinsam im Alltag bewähren. Empfehlenswert für alle Abenteuerfans ab 8 Jahren.

Bewertung vom 08.01.2022
Drachenhelden (eBook, ePUB)
Liesenfeld, Gabriele

Drachenhelden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wunderbare Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Toleranz

In einem Land, in dem Zauberer und goldgelbe Sonnendrachen zur Wahrung des Friedens eine Kooperation eingegangen sind, schlüpft aus einem Sonnendrachen-Ei ein grüner Drache. Oh Schreck! Sonnendrachen müssen aber nach Ansicht der Zauberer gelb sein, damit sie einen Namen erhalten können. Und nur ein Drache, der einen Namen hat, kann auch einen Gefährten und Reiten haben.
Miko, der Sohn des Stallmeisters, findet das furchtbar und überzeugt seinen Vater, dass er sich trotz allem um den kleinen Grünling kümmern wird. Miko und der „Spinatdrachen“ werden ein Team und erleben gemeinsam mit dem zeitgleich geschlüpften Sonnendrachen Goldwind und dessen Reiterin Arina ein aufregendes Abenteuer, das auch die Zauberer davon überzeugt, dass man Dinge nicht nur nach ihrem Äußeren beurteilen sollte...
„Drachenhelden“ von Gabriele Liesenfeld ist ein tolles Drachenabenteuer. Dennoch ist es nicht zu aufregend, sodass sich das Buch auch gut vor dem Schlafengehen vorlesen lässt. Jedes Kapitel beginnt mit einer schönen schwarz-weißen Illustration, sodass die Kinder auch wissen, wie sich die Drachen, Miko und Arina vorstellen können. Die Geschichte besteht zu großen Teilen aus kurzen, einfachen Sätzen, oft sind es nur Hauptsätze. Das ist zwar beim Vorlesen manchmal seltsam bei der Betonung, weil man als Vorleser einen angeschlossenen Nebensatz erwarten würde. Für Erstleser ist es dadurch jedoch supergut geeignet.
Klare Leseempfehlung für alle Drachenfans, noch dazu mit dem wichtigen, kindgerechten Appell an die Aufgeschlossenheit gegenüber Andersartigem.