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Benutzername: 
Ramona Nemec
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 126 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2023
The Players' Table - Wer nicht mitspielt, hat verloren
Goodman, Jessica

The Players' Table - Wer nicht mitspielt, hat verloren


gut

Ich muss ja zugeben, The Players‘ Table von Jessica Goodman hat mich im ersten Augenblick an Elité erinnert. Eliteschule, Drama, ein Todesfall. Aber da ich die Serie schon ganz gerne geguckt habe (bis zur 2., oder war es die 3. Staffel?), machte mich das Buch auch schnell auf sich aufmerksam gemacht. So ein bisschen spannendes Drama unter Schüler*innen verschlinge ich ganz gerne.

Ich habe sehr schnell in die Geschichte hineingefunden. The Players‘ Table wird aus der Sicht von Jill erzählt. Zwischendurch erfährt man in Rückblenden mal Bruchstücke von den anderen Playern, oder den verschiedenen Mutproben, die einzelne Personen absolvieren mussten. Dabei wurde ich als Leserin unweigerlich in dieses Netz aus Lügen und Intrigen integriert und konnte gut und böse auch nicht mehr klar voneinander trennen.

Spannend, wie immer mal wieder die Stimmung kippte und sich der Blickwinkel veränderte. Da war ich quasi immer „gezwungen“ weiterzulesen, weil ich natürlich wissen wollte, wie sich alles aufdröselt.

Allerdings muss ich auch anmerken, dass es teilweise ganz schöne Längen gab, wo die Spannung spürbar abflachte und sich die Handlung nicht entwickelte. Das war dann etwas zäh, aber der Wunsch blieb, dass ich wissen wollte, der denn Shaila nun ermordet hat. Aber kleinere Straffungen hätten hier wahre Wunder bewirken können.

Auch das Ende entwickelt sich dann schlagartig recht schnell. Also zum Schluss wird der*die Täter*in plötzlich sehr deutlich und die Entwicklung ist abzusehen. Aber es fügt sich wirklich außerordentlich gut. Jedes Puzzleteil rutscht an seinen Platz und das hat beim Lesen wirklich Freude gemacht, das zu verfolgen.

Insgesamt eine spannende Idee und ich kann euch The Players‘ Table von Jessica Goodman empfehlen. Und nehmt die Längen in Kauf! Es wird auch wieder spannender und flüssiger! Und ich muss ja sagen, ich bin jetzt sehr gespannt auf die geplante Serie. Da soll ja wohl gerade etwas in Arbeit sein und ich glaube, dieser Stoff kann als Serie echt gut funktionieren.

Bewertung vom 11.04.2023
The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
Cook, Elle

The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen?


sehr gut

Auf The Man I never Met von Elle Cook bin ich vor allem durch das farbenfrohe Cover und die Beschreibung aufmerksam geworden. Das hat nach einer chaotischen und etwas verzwickten, aber lockeren Liebesgeschichte geklungen.

Als ich das Buch dann in den Händen hielt, hat sich dieser erste Eindruck aber sehr schnell gewandelt.

Ich kann und möchte nicht spoilern, deshalb werde ich auf diese Wendung meines Eindrucks nicht genauer eingehen. Immerhin wollt ihr das Buch eventuell auch noch lesen… Aber The Man I Never Met ist sehr viel tiefgehender, dramatischer und emotionaler, als zu Beginn von mir erwartet. Es ist wirklich sehr viel mehr, als „nur“ ein lockerer Liebesroman.

Die Geschichte wird überwiegend aus Hannahs Perspektive erzählt. Dadurch bleibt Davey immer etwas blass und der abwesende Eindruck, der auch bei ihr entsteht, hat sich schnell auf mich übertragen. Es entstand keine richtige Verbindung. Erst später ändert sich das und das fand ich sehr wichtig. So konnte ich mich viel besser in ihn und seine Situation hineinversetzen. Ich konnte die Gefühle durchleben.

The Man I Never Met von Elle Cook ist ganz anders, als ich das zuerst erwartet hatte. Aber auf eine positive Art und Weise. Ich wurde überrascht und gefesselt.

Zwar muss ich sagen, das Ende war mir dann doch etwas zu dick aufgetragen, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Teilweise gab es zwischendurch auch ein paar Längen und nicht alle Entscheidungen von Hannah und Davey konnte ich immer nachempfinden. Aber vor allem Hannah ist im Laufe der Geschichte gewachsen. Hat sich selbst wichtiger genommen. Es war ein langer Lernprozess.

Ich hoffe, auch wenn ich so viel um den heißen Brei herumreden musste, konnte ich euch neugierig machen. Das Buch lohnt sich wirklich! Schaut euch The Man I Never Met auf jeden Fall mal an, wenn ihr nach emotionalen Romanzen sucht.

Bewertung vom 03.04.2023
If This Gets Out
Gonzales, Sophie;Dietrich, Cale

If This Gets Out


sehr gut

If This Gets Out von Sophie Gonzales und Cale Dietrich machte mich vor allem durch das etwas kitschige Cover auf sich aufmerksam. So im Nachhinein, wo ich jetzt auch die Geschichte kenne, muss ich aber sagen, dass das Cover der englischsprachigen Ausgabe irgendwie besser passt.

Sophie Gonzales und Cale Dietrich werfen in ihrer Geschichte einen Blick hinter die Kulissen des Erfolgs. Vier sehr junge Menschen, die sich verstecken und verstellen müssen und deren wahre Charaktere die Welt eigentlich nicht kennt. Sie alle spielen Rollen, aber die Fassade wackelt zusehends. Tatsächlich muss ich sagen, dass die Jugendlichen teilweise schon älter wirkten, als in der Geschichte beschrieben. Wäre nicht immer mal wieder das Alter betont worden, dann hätten sie auch Anfang 20 sein können und nicht erst um die 18.

If This Gets Out erzählt von dem Weg, sich selbst anzunehmen, wenn die ganze Welt dir sagt, dass du das eigentlich nicht darfst. Dass es gefühlt tausend Gründe gibt, warum du nicht sagen und zeigen darfst, wer du bist. Es ist Schmerz, es ist Kampf, es ist Verzweiflung und Infragestellen. Sich selbst infragestellen. Ich habe total mitgefühlt, auch wenn ich an einigen Stellen doch dachte, dass man weniger naiv sein sollte.

Wahrscheinlich ist das aber aus einer sehr erwachsenen Perspektive gedacht. Jugendliche orientieren sich einfach noch sehr stark an Erwachsenen. Und gerade die vier Jungs aus der Boyband kennen es schlichtweg nicht anders, dass ihnen jemand sagt, was richtig und was falsch ist. Doch sie verspüren immer stärker den Wunsch nach Ausbruch und Selbstbestimmung. Das geht dann an mancher Stelle natürlich gehörig schief.

In ein, zwei Momenten war es mir ein Tick zu viel Drama und ich hätte mir mehr Gespräch und Austausch gewünscht. Und als Personen blieben die Charaktere für mich an einigen Stellen zu flach. Da wären ein paar mehr Infos schön gewesen, um die Konturen schärfer ziehen zu können.

Insgesamt ist If This Gets Out von Sophie Gonzales und Cale Dietrich ein emotionales und humorvolles Buch über einen wichtigen Prozess, wo ich mir an einigen Stellen aber mehr „Futter“ gewünscht hätte, um die Personen noch besser kennenzulernen und zu verstehen.

Bewertung vom 27.03.2023
WEIL.
Muser, Martin

WEIL.


gut

WEIL von Martin Muser ist mit nur 128 Seiten ganz schön dünn und ich hatte zuerst so meine Bedenken, ob sich in der kurzen Zeit überhaupt eine vernünftige Geschichte entwickeln könnte.

Dieser Psychothriller lebt nicht von den Charakteren. Die fünf Jugendlichen sind alle recht blass, nicht sehr sympathisch und vor allem mit sich selbst beschäftigt. Abwechselnd taucht man in kurzen Passagen in ihre Gefühlswelten ein.

Es kommt doch unerwartet recht viel Spannung auf. Auch, wenn der Klappentext quasi schon alles verrät. WEIL lebt vom Spiel mit der Moral. Wie würdest du reagieren? Hältst du Gewalt jetzt für angemessen? Würdest du eher fliehen, oder deinen Freund*innen beistehen? Es sind Gedankenspiele, die sich beim Lesen auch in mir festgesetzt haben.

Mehr kann ich kaum über das Buch schreiben, weil ich euch sonst zu viel vorweg nehmen würde. WEIL von Martin Muser hat mich angenehm überrascht, aber insgesamt war es für meinen Geschmack doch einen Tick zu kurz. Es entwickelt sich alles recht schnell und teilweise überstürzt, sodass alles in allem wenig Zeit bleibt, um sich wirklich auf die Geschichte einzulassen.

Bewertung vom 20.03.2023
The Sea in your Heart / Island-Reihe Bd.2
Mohn, Kira

The Sea in your Heart / Island-Reihe Bd.2


sehr gut

The Sea in your Heart von Kira Mohn ist der zweite Band der Island-Reihe und auch hier gibt es wieder zahlreiche, fesselnde Sehnsuchtsmomente.

Protagonistin Lilja engagiert sich für das Meer und seine sanften, großen Bewohner. Das Buch ist also keinesfalls eine reine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen. Es erzählt auch von der Liebe zum Meer. Von der Liebe zu Walen und Delfinen. Und davon, wie schwierig es ist, seine Liebsten zu schützen, wenn mächtige Unternehmen diese Idylle (wissentlich) zerstören. Das sind nicht nur angenehme Situationen voller Glück und Andacht, die Kira Mohn schildert. Auch die verzweifelten, grausamen Momente spürte ich tief in mir drin. Da wurde deutlich, wie eingehend sich die Autorin mit dem Thema beschäftigt hatte.

Besonders gut gefallen hat mir auch hier wieder die Poesie ihrer Worte. Ganz viel steht zwischen den Zeilen. Ganz viel entsteht im Kopf. Kira Mohn muss nicht alles detailgenau aufschreiben, damit es da ist.

Jules als zweiter Hauptcharakter hat eine interessante Dynamik reingebracht. Besonders seine Entwicklung war beeindruckend, aber auch gut nachvollziehbar. Dennoch hatte ich gerade im letzten Drittel der Geschichte das Gefühl, es geht alles sehr schnell. Ich will gar nicht spoilern, indem ich da zu sehr in die Tiefe gehe. Aber bei manchen Punkten der Handlung, u. a. auch bei der Liebesgeschichte, hätte ich mir noch eine stärkere Auserzählung gewünscht.

Insgesamt habe ich diese erneute Reise nach Island mit Kira Mohn und The Sea in your Heart wieder sehr genossen. Aber zum Ende hin hätte ich mir etwas mehr Länge gewünscht.

Bewertung vom 13.03.2023
Zehn Jahre du und ich
Hughes, Pernille

Zehn Jahre du und ich


sehr gut

Auf Zehn Jahre du und ich von Pernille Hughes wurde ich erst über den Titel und dann über die Kurzbeschreibung aufmerksam. Das versprach mal ein Liebesroman der etwas anderen Art zu werden.

Becca und Charlie sind nämlich schon viele Jahre unfreiwillig miteinander verbunden. Becca ist die beste Freundin von Ally und Charlie ist Allys Mann. Allerdings können sich Becca und Charlie aufgrund ihrer Unterschiede absolut nicht riechen und nehmen einander mehr in Kauf. Ally zuliebe. Als Ally stirbt, ändert sich alles.

Zehn Jahre du und ich ist kein leichter Wohlfühl-Liebesroman. Das Thema ‚Trauer‘ steht natürlich aufgrund der Ausgangssituation sehr stark im Fokus. Und alle Menschen trauern anders. Verarbeiten den Verlust geliebter Menschen anders. Und auch in ganz unterschiedlicher Geschwindigkeit. Das kann manchmal dem eigenen Trauerprozess unangenehm aufstoßen und auch Becca und Charlie müssen sich damit auseinandersetzen, was unvermeidbar zu Spannungen führt.

An diesem Verlust hängt auch ganz stark dran, wie man die verstorbene Person sieht. Also wie man deren Fehler sieht. Ob man sie sieht.

Pernille Hughes bearbeitet viele wichtige Fragen rund um Verlust und Trauer, die nicht in erster Linie eine Liebesgeschichte sind. Zu Beginn habe ich mich sogar manchmal gefragt, wo die denn jetzt eigentlich noch herkommen soll.

Aber wie das manchmal so ist, entwickelt sich Liebe zu den undenkbarsten Zeiten und in den wirklich unerwarteten Momenten. Die Zuneigung zwischen Becca und Charlie wächst über einen jahrelangen Zeitraum und der Weg ist gespickt mit Selbsthass, Leugnung, dem Gefühl von Verrat. Alles keine einfachen Voraussetzungen. Aber ich fand es spannend, diesen Prozess begleiten zu dürfen, durch den die Autorin ihre Protagonisten hier schickt.

Erwartet bei Zehn Jahre du und ich von Pernille Hughes nicht einfach „nur“ einen Liebesroman. Das Buch ist tatsächlich weit mehr als das. Es geht zu Herzen, manchmal hadert man selbst und nicht immer kann man die Figuren leiden. Aber das ist ok.

Bewertung vom 08.03.2023
Die Liebe fliegt, wohin sie will
Jebens, Franziska

Die Liebe fliegt, wohin sie will


ausgezeichnet

Ich muss ja gestehen, dass ich Die Liebe fliegt, wohin sie will von Franziska Jebens viel zu lange unbeachtet gelassen habe. Irgendwie war das Buch doch recht unscheinbar und ich griff dann recht zufällig danach.

Die Geschichte bietet eine Mischung aus der Findung des eigenen Lebenssinns, viel Humor, ein wenig Liebe und auch der Akzeptanz der eigenen Wurzeln.

Cleo hadert ganz schön mit ihrer Kindheit und wie „dörflich“ und „öko“ sie aufgewachsen ist. Und ihr Leben als Erwachsene ist quasi in allen Punkten das Gegenteilt. Sie hat einen schillernden Job in einer Metropole, immer was zu tun und es ist alles andere als „Bauerhof-Romantik“.

Als Cleo gezwungenermaßen in die Bretagne reist, Finn trifft und auch irgendwie mehr zu ihrem Kern findet, verändert sie sich natürlich auch ein Stück weit. Diese Veränderungen als Leserin zu begleiten, hat mir viel Freude gemacht. Es war einfach rundum schön und gemütlich in dieser Geschichte. So eine richtige Wohlfühlatmosphäre.

Die Liebe fliegt, wohin sie will von Franziska Jebens ist so ein richtig schöner Wohlfühlroman zum Abschalten. Ob im Urlaub, oder nach einer stressigen Arbeitswoche. Ich hoffe, ihr fühlt euch mit Cleo und Finn genauso wohl wie ich. Ich wollte die beiden und diese Geschichte am Ende gar nicht gehenlassen.

Bewertung vom 28.02.2023
SCHWEIG!
Merchant, Judith

SCHWEIG!


ausgezeichnet

Judith Merchant hatte ich gar nicht richtig auf dem Schirm, muss ich gestehen. Nur durch Zufall landete Schweig! in meinem Regal und viel, viel zu lange blieb es ungelesen. Ich weiß nicht, was mich letztlich dazu bewogen hat, das Buch aus dem Regal zu ziehen, aber es war die absolut richtige Entscheidung!

Judith Merchant lässt in Schweig! zwei sehr unzuverlässige Erzählerinnen jeweils ihre Sicht auf die Dinge darlegen. Und glaubt mir, es ist nichts wirklich so, wie man denkt.

Esther ist die beschützende, ältere Schwester, die jedes Leid und jeden Schmerz von ihrer jüngeren Schwester abwehren will. Sie macht sich riesige Sorgen um ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen.

Sue ist die jüngerem etwas eigenwilligere Schwester. Sie hat sich schon lange von der Familie distanziert und macht einen eher etwas wunderlichen Eindruck.

Dann gibt es auch noch Martin in der Runde. Den liebenden Ehemann von Esther. Ein bisschen tollpatschig vielleicht, oder hilflos, aber ein eingespieltes Team mit seiner Frau.

Ach ja. Jetzt habt ihr ein Bild im Kopf, richtig? Judith Merchant wird all diese Aspekte sorgfältig auseinandernehmen, auf den Prüfstand stellen und ihr werdet eure Annahmen mehrfach über Haufen werfen. Ich verspreche es euch.

Es ist fesselnd und mitreißend und so spannend erzählt, ich wollte mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Leider war ich abends zu müde, sonst hätte ich durchgelesen. Aber so habe ich mich gleich morgens wieder auf das Buch gestürzt. Die Autorin hat auch so eine nüchterne und nicht bewertende Art zu schreiben, dass ich mich selbst fast unbewusst auf eine Seite stellte. Diese Seite wieder wechselte. Und wechselte. Und… Judith Merchant gibt nicht vor, wer gut und wer böse ist.

Judith Merchant hat mich überrascht und komplett gefesselt mit Schweig!. Das hat schon jetzt gute Chancen, eines meiner Jahreshighlights zu werden. Bitte lest es! Dieser Thriller ist RICHTIG gut!

Bewertung vom 21.02.2023
Kein Weihnachten ohne Liebesroman / The Secret Book Club Bd.5
Adams, Lyssa Kay

Kein Weihnachten ohne Liebesroman / The Secret Book Club Bd.5


sehr gut

Es geht endlich wieder zurück zu unserem Lieblings-Buchclub mit Lyssa Kay Adams! Ich hab mich ja schon sehr auf diesen fünften Band der Reihe gefreut. Es ist einfach perfekte cozy Romance. Aber keine Sorge, ihr könnt die Bücher theoretisch auch unabhängig voneinander lesen, wobei ihr euch natürlich minimal in Bezug auf die schon vereinten Paare spoilern würdet.

In The Secret Book Club – Kein Weihnachten ohne Liebesroman wird es weihnachtlich. Wer hätte das gedacht? Aber es ist auch nicht so extrem weihnachtlich, dass ihr es wirklich nur in diesen wenigen Wochen des Jahres lesen könnt. Es eignet sich auch für jeden anderen Zeitpunkt, wenn ihr Lust auf das Buch habt.

Weihnachten spielt in The Secret Book Club insofern eine wichtige Rolle, dass eine Person ein großer Fan von Weihnachten ist und die andere Person nicht. Und dann steht noch die Handlung eines Weihnachtsliebesromans im Mittelpunkt. Ich persönlich muss gestehen, ich wurde vom Buch jetzt nicht so sehr in Weihnachtsstimmung versetzt.

Gretchen und Colton sind ein schönes Paar, weil sie mit einigen Klischees brechen. Also meistens ist es ja die Frau, die sich in einem heterosexuellen Liebesroman mehr Verbindlichkeit wünscht. Und der Mann hat diverse Probleme und darauf eigentlich keinen Bock. Hier ist es umgekehrt.

Besonders Colton habe ich sehr ins Herz geschlossen. Er ist manchmal etwas großspurig, nimmt den Mund gerne etwas zu voll, aber er weiß was er will und hat ein riesengroßes Herz. Und er ist wirklich einer von den Guten. Aber auch zu Gretchen konnte ich schnelle eine Verbindung aufbauen. Ich konnte ihre Ängste meistens nachvollziehen, auch wenn es mir an manchen Stellen in der zweiten Hälfte des Buches doch etwas zu viel hin und her war. Doch sie ist sehr hart nach außen hin und kann natürlich auch nicht aus ihrer Haut.

Der Buchclub kommt natürlich auch nicht zu kurz und ich bin echt froh, dass wir über die fünf Bände jetzt so einige der Männer näher kennenlernen durften. Sie sind alle so unterschiedlich und haben doch eine ganze Menge gemeinsam.

Ich habe mich beim Lesen wieder gut unterhalten gefühlt und The Secret Book Club – Kein Weihnachten ohne Liebesroman von Lyssa Kay Adams verschlungen. So richtig in Weihnachtsstimmung kam ich zwar nicht, aber die Liebe zum Buchclub war stattdessen für mich wieder spürbar. Lest die Reihe! Es sind sehr lesenswerte Liebesromane.

Bewertung vom 13.02.2023
She Drives Me Crazy
Quindlen, Kelly

She Drives Me Crazy


ausgezeichnet

Ich hatte mal wieder Lust, eine süße jugendliche Liebesgeschichte zu lesen und da kam She drives me crazy von Kelly Quindlen gerade recht.

Diese Geschichte ist eine Enemies-to-Lovers-Romance, sie ist queer und sehr romantisch. Eigentlich könnte ich hier auch schon aufhören, euch von dem Buch zu erzählen, denn mein Herz hat die Geschichte wirklich im Sturm erobert.

Es geht um die erste Liebe, große Gesten und auch darum, zu sich und seinen Gefühlen zu stehen. Nicht nur im Innen, sondern auch im Außen. Dabei geht es gar nicht in erster Linie um die Liebe zu einer anderen Person, sondern auch zu sich selbst. Gar nicht so leicht, schon gar nicht, wenn die Hormone im Teenageralter eh noch völlig durcheinander sind.

Und es werden auch nicht nur die ganz großen Gefühle angesprochen, sondern auch viele emotionale Zwischentöne angesprochen, die mich sehr bewegt haben. So eine Geschichte hätte ich als Jugendliche auch gerne gelesen. Das ging mir mehrfach durch den Kopf.

Die Themen Basketball und Cheerlading sind wichtige Elemente im Buch, aber das hat nie aufgesetzt gewirkt, sondern sich sehr gut in die Strukturen und Interessen der Charaktere eingefädelt. Ich hatte beim Lesen auch das Gefühl, die Autorin hat sich wirklich mit beiden Sportarten auseinandergesetzt und es ist nicht bloß Material, um Seiten zu füllen.

She drives me crazy von Kelly Quindlen ist wirklich eine rundum emotionale und romantische queere Young Adult Romance, die ich sehr gerne weiterempfehle! Vor allem auch an jüngere Leser*innen.