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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
selda
Wohnort: 
eichwalde

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2015
Ein anderes Paradies
Philpot, Chelsey

Ein anderes Paradies


gut

Charlotte trifft im Internat auf die reiche Julia. Durch Julia taucht Charlotte in eine ihr bis dahin unbekannte Welt ein. Sie wird magisch angezogen vom leichtfüssigen, mondänen Lebensstil ihrer Freundin. Aber bald wird klar: alles hat seinen Preis.

Charlie ist ein wunderbarer Charakter- sie ist stark, steht mit beiden Beinen auf dem Boden und selbst wenn sie noch nicht genau weiß, wer sie ist, hat sie eine gute Intuition, auf die sie sich verlässt. Kein Wunder, dass alle sich um sie reißen.
Ich mochte den Erzählstil- dieses Buch liest sich flüssig, es gibt keine Längen und eh man sich versieht, sind die 396 Seiten verschlungen. Die Charaktere in diesem Roman sind gut gezeichnet und interessant. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Welten mit ihren unterschiedlichen Möglichkeiten und Begrenzungen wird sehr unterhaltsam beschrieben.
Dennoch hat mich das Buch nicht vollends überzeugt. Die wunderbare Hauptfigur durchläuft gar keine Entwicklung- sie ist von Anfang bis Ende stark und unantastbar. Ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass sie in ernsthaften Schwierigkeiten steckt- ihr nahezu makelloser Charakter hat ihr immer den richtigen Weg gezeigt. Für mich war das Ganze eine Momentaufnahme des Erwachsenwerdens- und für eine Momentaufnahme die knapp 400 Seiten füllt nicht tiefsinnig genug, um mich zu überzeugen.

Bewertung vom 05.11.2015
Big Magic
Gilbert, Elizabeth

Big Magic


ausgezeichnet

Als ich von dem Buch hörte, dachte ich, es handle sich um eine Schritt für Schritt Anleitung, wie man sein kreatives Potential entfaltet. Ich war sehr neugierig, was die Bestsellerautorin Elisabeth Gilbert dazu zu sagen hat.

Aber was das wirklich kam, war so viel besser. Gilbert steigt tief in die Mechanismen des kreativen Prozesses ein und beleuchtet ehrlich all die Aspekte, die einen eher davon abhalten kreativ zu sein: die Angst, das Scheitern, das Versagen, das Aufgeben. Mit persönlichen Erfahrungen vermittelt sie das Gefühl, dass es normal ist, diese Barrieren zu haben. Sie schreibt so motivierend über ihre Strategien, damit umzugehen, dass eine geradezu kindliche Lust geweckt wird, sofort anzufangen, etwas zu kreieren.
Sie ermutigt den Leser, seine Träume zu verwirklichen, egal ob seine Kunst jemals erfolgreich sein wird. Sie nimmt der eigenen Erwartungshaltung den Druck. In der Art und Weise in der sie Licht auf diese Schatten wirft, bleiben Freude und Neugier und eine unbändige Lust zu Spielen übrig- das ist mehr, als ich jemals von einem Buch erwarten würde.
„Big Magic“ hat seinen Titel verdient. Es wird einen Ehrenplatz in meinem Bücheregal bekommen und ist ein großartiges Geschenk für jeden, der irgendwo in sich drin einen Künstler versteckt hält.

Bewertung vom 31.10.2015
Auf die Hand
Paul, Stevan

Auf die Hand


ausgezeichnet

Dieses Buch ist nicht nur ein Kochbuch, es erzählt auch von Menschen, die Essen lieben und diese Leidenschaft zu ihrer Berufung machten. Leckere Rezepte aus besonderen Lokalen laden zum Nachkochen ein. Es ist wirklich für alle und jeden was dabei, egal ob Abendessen für einen allein oder Ideen für unkomplizierte Gerichte die Freunde begeistern.
Alles was ich bisher ausprobiert habe, hat richtig gut geschmeckt und war einfach in der Zubereitung. Das Buch ist toll gestaltet, mit vielen Bildern und kleinen Interviews der Köche. Jedes Mal beim Durchblättern läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Wenn man in Berlin wohnt oder plant, die Stadt zu besuchen, kann man die tollen vorgestellten Restaurants gleich live ausprobieren.
Ich liebe dieses Buch, es ist eine einzige Inspirationsquelle- zum Zuhause bleiben und kochen oder eben ausgehen und sich bekochen lassen.

Bewertung vom 06.10.2015
Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2 (Restexemplar)
Löwenberg, Nele

Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2 (Restexemplar)


ausgezeichnet

Sheridan ist schon auf halbem Weg nach New York, um sich den Traum einer Karriere als Sängerin zu erfüllen, als sie vom Amoklauf auf der heimatlichen Farm erfährt. Plötzlich ist nicht nur ihre halbe Familie ausgelöscht, sie muss sich auch mit den Konsequenzen des Rufmords auseinander setzen, den ihre böse Stiefmutter betreibt.
Nele Löwenbergs Fortsetzung ist mindestens so spannend wie Teil 1. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen- die treibende Erzählweise macht süchtig. Nach zwei Tagen waren die knapp 500 Seiten verschlungen. Das lag zum einen an der sympathischen Hauptfigur: Sheridan ist alles andere als perfekt, aber sie hat ein großes Herz und eine einnehmende Art. Sie begegnet dem Leben trotz ihrer zahlreichen Verletzungen und Rückschläge immer wieder vertrauensvoll. Das bringt sie in große Schwierigkeiten. Zum anderen ist die Geschichte so spannend und emotional aufwühlend, dass es unmöglich ist, aufzuhören, bis (nahezu) alle Wogen geglättet sind.
Die Vielzahl toller Charaktere in diesem Roman erweckt in mir den Wunsch, noch viel mehr über sie zu erfahren. Hier verbergen sich noch einige interessante Geschichten, die erzählt werden wollen- bitte, liebe Nele Löwenberg, erzählen Sie noch mehr aus dieser Welt!
Das offene Ende lässt auf einen dritten Band hoffen.
Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Buch und kann es auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 06.09.2015
Worte in meiner Hand
Glasfurd, Guinevere

Worte in meiner Hand


sehr gut

Helena Jans van der Strom lernt den Philosophen Rene Decartes kennen und verliebt sich in ihn. Eine unmögliche, weil unstandesgemäße Liebe. Guinevere Glasfurd erzählt in ihrem Roman angelehnt an eine wahre Begebenheit, das Leben der Magd Helena, einer starken Persönlichkeit. In einer Zeit in der Frauen wenig Rechte hatten und keinen Zugang zu Bildung, entwickelt sie einen Hunger auf Schreiben und Lesen. Sie gibt sich mit dem ihr zugewiesenen Platz nicht zufrieden und ist damit ihrer Zeit weit voraus.

„Man konnte die Welt in einem Regentropfen sehen. Man musste nur hinschauen.“
(Seite 424)

Besonders beeindruckt hat mich die Sprache der Autorin. Sie schreibt und beschreibt mit wunderschönen poetischen Bildern und erzeugt damit eine Weichheit und Zartheit, die mich an Pastellfarben erinnert. Der Erzählfluss verläuft langsam und kreiert Ruhe- für mich wie ein Entschleuniger um von unserer Zeit in die Welt von 1632- 1640 versetzt zu werden.
Während das Lesen dieser kunstvoll aneinander gereihten Worte ein großes Vergnügen war, dämpfte die Komposition der Geschichte meine Begeisterung für dieses Buch. Die Hauptfigur Helena ist eine starke Frau, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg geht. Ich vermisste allerdings den starken Gegenspieler- man könnte sagen, das war die Härte des Lebens (vielleicht die Tatsache, dass eine Frau in dieser Zeit nicht besonders viel galt) aber das ist mir zuwenig. Decartes der berühmte Philosoph ist mir total fremd geblieben- er war mir, wie alle anderen Nebenfiguren viel zu blass. Das finde ich sehr schade, weil es da sicher einiges zu erzählen gegeben hätte.

Ich vergebe dreieinhalb Punkte.

Bewertung vom 03.08.2015
Das Wesen der Dinge und der Liebe
Gilbert, Elizabeth

Das Wesen der Dinge und der Liebe


sehr gut

Das Buchcover ist wunderschön gestaltet- ich hätte im Buchladen auf jeden Fall danach gegriffen.Wer sich dafür entscheidet, sich auf die 699 Seiten einzulassen, für den beginnt eine große Reise, nicht nur kontinentüberspannend, sondern auch in die Welt der Botanik und die Geschichte der Seefahrt. Gilbert entführt den Leser in eine dichte bunte Welt der wahren Abenteuer. "Das Wesen der Dinge und der Liebe" ist ein echter Schmöker für dunkle Winterstunden.
Dennoch bin ich ein bisschen enttäuscht. Nach "Eat, Pray, Love" fehlt mir hier der Tiefgang. Klar ist Almas Leben interessant. Sie erleidet Schicksalsschläge und findet sich mit den Gegebenheiten ihres Lebens ab, dennoch fehlt mir die tiefere Entwicklung des Charakters- es gibt keine Transformation, keine tiefere Einsicht.

Bewertung vom 03.08.2015
Wir in drei Worten
McFarlane, Mhairi

Wir in drei Worten


ausgezeichnet

Ben und Rachel sind beste Freunde in der Studienzeit. Nichts und niemand kann ihnen etwas anhaben. Sie verstehen sich ohne Worte, stehen füreinander ein, teilen Freude und Leid. Am Vorabend des Abschlussballs passiert etwas und sie verlieren sich aus den Augen.
Zehn Jahre später plant Rachel ihre Hochzeit mit Rhys- eines Abends geraten sie mal wieder über eine Kleinigkeit in Streit und Rachel ist sich nicht mehr sicher- will sie das alles überhaupt? Heiraten? Rhys? Und dann ist plötzlich Ben wieder in der Stadt- verheiratet, gutaussehend wie eh und je und als sie sich treffen, ist die Verbindung zwischen ihnen sofort wieder da, als hätte es die zehn Jahre nie gegeben.

Dieses Buch lebt von den liebevoll gestalteten Charakteren. Die Geschichte tritt zurück und Rachel und Ben lassen diesen Roman mit ihrer Präsenz lebendig werden.Beide sind ungeheuer anziehend, sprühen vor Witz, wenn sie zusammen sind. Sie sind aus dem Stoff gebacken aus dem man sich beste Freunde wünscht- ehrlich, loyal und warmherzig. Ihre tiefe Art der Verbindung, die für bedingungslose Freundschaft steht- ja sowas wie Seelenverwandtschaft.- ist inspirierend und romantisch. Die Geschichte wechselt zwischen Unizeit und Gegenwart, erzählt die Phasen des Kennenlernens und im Jetzt den Kampf mit dem Erwachsensein.
Ein Buch über Freundschaft, Liebe, falsche Entscheidungen und darüber, dass es nie zu spät ist sein Leben zu ändern.
Mhairi McFarlane schreibt packend und sehr sehr witzig. Ihre klare, bunte Bildsprache bietet kurzweiliges Lesevergnügen. Freu mich schon aufs nächste Werk dieser Autorin.

Bewertung vom 02.08.2015
Wohin du auch gehst / Bad Romeo & Broken Juliet Bd.1
Rayven, Leisa

Wohin du auch gehst / Bad Romeo & Broken Juliet Bd.1


gut

Ich wollte dieses Buch so gern mögen.
Die Leseprobe und der Anfang waren einfach toll. Die Autorin hat einen mitreißenden Schreibstil. Ich hab schon lange keinen Roman mehr mit soviel Dialog gelesen. Die Dialoge bringen Tempo in die Geschichte und die sympathische Erzählerin näher.
Das Setting gefiel mir auch- zwei Schauspieler, die eine magische Anziehungskraft zueinander verspüren und aufgrund ihrer Rollen normale Grenzen überschreiten müssen. Sie lieben sich heiß und innig, können aber nicht miteinander.
Cassandra ist sympathisch und süß, Ethan der typische Bad Boy- sexy, verschlossen und unberechenbar. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt- die Zeit des Kennenlernens auf der Schauspielschule und das Zusammentreffen für ein gemeinsames Theaterprojekt Jahre später.
Wie gesagt: der Anfang war so vielversprechend- aber dann ging es mir so, wie beim Herzausschütten mit der besten Freundin, die einfach nicht von einem Typen loskommt, der ihr nicht gut tut. Bei der tausendstens Wiederholung der ewig gleichen Geschichte schaltet man ab. So sehr ich auch wieder einsteigen wollte, ich konnte den Zugang nicht mehr finden. Ich wollte am liebsten beide Romanfiguren schütteln und sagen: Jetzt reißt euch zusammen und probiert es entweder ganz oder lasst es sein. So quälte ich mich durch die zweite Hälfte des Buches in der Hoffnung auf eine unerwartete Wendung.