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Euterpe
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2018
36 Fragen an dich
Grant, Vicki

36 Fragen an dich


gut

Die Autorin Vicki Grant arbeitet in der Werbung und als Drehbuchautorin, bevor sie das Schreiben von Jugendbüchern für sich entdeckte. Mit ihren Romanen hat sie bereits zahlreiche Preise gewonnen. Die Fragen, um die es in diesem Buch geht, gibt es wirklich, sie wurden vom New Yorker Universitätspsychologen Dr. Arthur Aron entwickelt.

Hildy und Paul nehmen an einer Studie zum Thema Beziehungsaufbau teil. Durch Fragen, die sich je zwei Teilnehmer stellen, soll getestet werden, ob sich eine enge persönliche Bindung zwischen den beiden entwickelt. So sitzen sich die beiden in einem Raum gegenüber und stellen sich Fragen, die zunächst eher harmlos sind, die aber an Intensität zunehmen. Als Hildy Paul einen Fisch an den Kopf wirf, scheint damit das Experiment zu Ende zu sein…

Hildy nimmt aus Interesse an der Studie teil, Paul weil er das Geld braucht, dass es für die Teilnahme gibt. Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Hildy lebt bei ihrer Familie in begüterten, sicheren Verhältnissen. Paul lebt alleine, ohne Familie.

Ein Großteil des Buches besteht aus Dialogen, in denen es fast nur darum geht die Fragen zu beantworten, bespickt mit Ausflüchen der beiden. Ich empfand es als richtige Erholung zwischendrin - wie von Romanen gewohnt – durchgehenden Text zu lesen - leider begleitet man hier nur Hildy, Paul wird hier nicht thematisiert.

Ich finde die Idee des Romans interessant und auch die beiden Protagonisten haben mich sofort angesprochen. Das Buch lässt sich flüssig lesen, hat jedoch, wie ich zugeben muss, einige Längen. Nach einiger Zeit haben mich jedoch die Protagonisten gestört Hildy ist fasst zu gut und Paul, der niemanden an sich heranlässt, zu gut um wahr zu sein. Irgendwann wurden das Lesen der Fragen langweilig, mich haben die sich schon sehr ähnelnden Antworten - bzw. die Reaktion darauf – fasst schon gelangweilt. Dem Buch fehlt das gewisse Etwas um besonders zu sein.

Der Autorin ist es leider nicht gelungen, die an sich interessante Idee so umzusetzen, dass es dem Leser nicht irgendwann langweilig wird. Ich hätte mir mehr Abwechslung gewünscht.

Bewertung vom 18.02.2018
Der Schein
Blix, Ella

Der Schein


weniger gut

Ella Blix ist das Pseudonym von Antje Wagner und Tania Witte. Antje Wagner hat schon mehrere Jugendbücher geschrieben. Tania Witte ist ebenfalls Schriftstellerin und Journalistin.

Die sechzehnjährige Alina lebt mit ihrem Vater in Berlin, ihre Mutter ist kurz vor ihrem siebten Geburtstag spurlos verschwunden. Als Alinas Vater wegen eines Forschungsprojekts nach Amerika muss, schickt er Alina in das Internat Schloss Hoge Zand auf der Ostseeinsel Griffiun. Alina findet schnell Anschluss bei den Lonelies, einer Gruppe aus vier Internatsschüler, die, wie Alina auch, an den Wochenenden das Internat nicht verlassen. Eines Nachts sieht Alina von Internat aus etwas seltsames im benachbarten Naturschutzgebiet, etwas was ihr keine Ruhe mehr lässt, auch sonst passieren seltsame Dinge…

Alina, die Ich-Erzählerin des Buches, ist eine taffe Jugendliche, jedoch leidet sie sehr unter dem Verschwinden ihrer Mutter. Das merkt man unter anderem daran, dass ihre Tagebucheinträge immer damit beginnen, dass sie hoch zählt wie viele Tage das Verschwinden ihrer Mutter her ist. Der Leser begleitet Alina auf Schritt und Tritt und erfährt was sie treibt und bewegt.

Das Buch hat mich gleich in seine Bann gezogen und ich habe Alina in ihr neues Leben begleitet, um dann aber festzustellen, dass Alina in einem Internat gelandet ist, in dem sich gerade mal der Hausmeister und seine Frau um die Internatsschüler kümmern, ein eher unrealistisches Szenario. Da das Buch aber ansonsten immer spannender wurde, hat mich das nicht weiter gestört. Als es dann anfing mit den seltsamen Begebenheiten im Naturschutzgebiet wurde ich neugierig und habe mich gefragt was das denn nun bedeutet. Jedoch lassen die Autoren sich reichlich Zeit damit die Story voranzutreiben, so dass ich zwischendurch keine Probleme hatte das Buch zur Seite zu legen. Als dann endlich die Auflösung kam, war ich enttäuscht. Da begleitet man Alina so lange, leidet und freut sich mit ihr und dann das?

Das Buch hat mich zunächst in seinen Bann gezogen, in der Mitte mussten dann einige Längen überwunden werden, es wurde immer spannender bis der Schluss dann alles verdorben hat. Wer kommt auf so eine Idee? Warum musste alles so schnell gehen, nachdem man sich zuvor so viel Zeit gelassen hat? Das Buch hatte viel Potenzial aber der Schluss der ging gar nicht.

Bewertung vom 22.11.2017
Und es schmilzt
Spit, Lize

Und es schmilzt


ausgezeichnet

Die Autorin Lize Spit wurde 1988 geboren und wuchs in einem kleine Dorf in Flandern auf. Heute lebt sie in Brüssel und schreibt Romane, Drehbücher und Kurzgeschichten.

Eva ist auf dem Weg in ihre alte Heim. Sie folgt der Einladung eines alten Freundes. Im Kofferraum hat sie einen Eisblock. Mit ihr fahren alte Dämonen, die sie seit ihrer Jugend quälen und nicht mehr los lassen.

Die Ich-Erzählerin des Buches ist Eva. Erzählt wird wie es zu einem Vorfall vor 13 Jahren kommen konnte und wie sich dieser bis heute auswirkt. Auslöser für ihren Weg zurück in die alte Heimat ist die Einladung eines alten Freundes. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal das hier und jetzt und einmal wie es vor dreizehn Jahren war. Als Eva und ihre beiden Geschwister von ihren alkoholkranken Eltern vernachlässigt werden. Ihre Schwester entwickelt Ticks, die Eva und ihrem Bruder sorgen machen, den Eltern aber egal zu sein scheinen.

Zunächst habe ich mich über den Titel gewundert und konnte nichts damit anfangen aber auf grausame Weise wird er Realität. Ein Buch, dass bis zum Schluss nachvollziehbar ist.

Als ich den Klappentext gelesen hab dachte ich, dass das kein Buch für mich ist aber ich habe mich getäuscht. Das Buch hat eine wahr Sogwirkung erzeugt und ich musste unbedingt wissen wie es weiter geht. Es ist manchmal wirklich schwer zu lesen, wie Eva aufwachsen musste und wie es ihr erging aber man bleibt trotzdem dran, weil das Buch einfach spannend geschrieben ist. Der Autorin gelingt es den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und lässt ihn bis zum Schluss zusammen mit Eva leiden.

Ein Buch, dass von Anfang an eine Sogwirkung auf mich ausgeübt hat. Bisher dachte ich immer, dass derartige Bücher nichts für mich sind aber die Story ist so gut erzählt, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Eine Warnung: Das Buch ist nichts für Leute mich schwachen Nerven.

Bewertung vom 01.05.2017
Selkie
Neumayer, Antonia

Selkie


gut

Die Autorin Antonia Neumayer wurde 1996 in München geboren. Derzeit studiert sie Germanistik und Theaterwissenschaften in München. Selkie ist ihrer erster Roman.

Kate lebt mit ihrem Bruder und ihrem Vater auf einer schottischen Orkney-Insel. Als eines Tages ein Kutter anlegt und die drei unsympathischen Reisen unbedingt ihren Bruder sprechen möchten, schwant ihr Bösen. Und tatsächlich die drei sind gekommen um ihren Bruder mitzunehmen. Kate schleicht sich heimlich an Bord des Kutters um ihren Bruder zu retten. Als der seltsame Ian an Bord auftaucht und ein Schuss fällt findet sich Kate in der eiskalten Nordsee wieder...

Kate lebt nach dem Verschwinden ihrer Mutter mit ihrem Bruder und ihrem alkoholkranken Vater zusammen. Sie hängt sehr an ihrem Bruder, weshalb sie ihm auch unbedingt folgen möchte, als dieser sich bereit erklärt mit den drei Fremden zu gehen. Dieser Entschluss bringt Kate nicht nur in große Gefahr, sie lernt dadurch auch eine neue, ihr bisher unbekannte, Welt kennen.

Die Idee des Buches gefällt mir gut und anfangs fühlte ich mich auch gut unterhalten. Zur Mitte hin wurde das Buch dann recht langatmig und uninteressant, da einfach zu wenig passiert. Im letzten Drittel hat das Buch dann wieder Fahrt aufgenommen und die Seiten folgen nur so dahin. Am Ende bleiben Fragen offen, was dafür spricht, dass es vermutlich noch weitere Teile geben wird.

Die Charaktere konnte mich nicht überzeugen. Kate ist mir zwar mit der Zeit ans Herz gewachsen aber ich muss zugeben, dass mir nicht so wirklich klar geworden ist, warum sie meint unbedingt ihrem älteren Bruder folgen zu müssen. Auch die andere Charaktere bekommen irgendwie kein richtiges Gesicht und bleiben bis zum Schluss nicht wirklich greifbar. Ich hätte mir auch mehr Einblicke in die verschiedenen „Gesellschaften“ gewünscht, auf die Kate trifft.

Bei diesem Buch fehlt mir der Tiefgang. Der mythische Aspekt kommt, für meinen Geschmack, einfach zu kurz und das auf kosten eher uninteressanter Storys, die man gut hätte streichen können. Eine gute Grundidee, die leider nicht sauber umgesetzt wurde.

Bewertung vom 26.02.2017
Drei Meter unter Null (Restexemplar)
Heib, Marina

Drei Meter unter Null (Restexemplar)


gut

Die Autorin Marina Heib wurde in St. Ingbert im Saarland geboren. Sie studierte Orientalistik und Philosophie und ging danach nach Hamburg, wo sie als Journalistin tätig war. Seit 1998 arbeitet sie als Drehbuchautorin fürs Fernsehen. Sie hat schon mehrere Buch veröffentlicht.

Die heute erwachsene Protagonistin des Buches hatte schon immer das Gefühl, dass sie anders ist als andere Kinder. Sie hat lange versucht die Normalität zu leben, die andere von ihr erwarten. Bis es zu einem Ereignis kommt, dass sie zur Mörderin werden lässt…

Die Story wird aus Sicht der Mörderin erzählt. Man erfährt, wie sie gemerkt hat, dass sie anderes ist als andere, was sie denkt, fühlt und warum sie so handelt wie sie handelt. Sie tötet ihr Opfer völlig mitleidlos und scheint keine Empathie zu besitzen.

Ich muss zugeben, dass ich große Schwierigkeiten mit diesem Buch hatte. Ich konnte in das Innere einer Mörderin schauen und habe Dinge erfahren, die ich nie wissen wollte. Die eigentlichen Morde werden zwar nicht in aller Ausführlichkeit geschildert aber das ist auch gar nicht nötig, denn die Geschichte ist düster, durchzogen von Hoffnungslosigkeit und dunklen Gedanken.

Irgendwann hat bei mir die Phase eingesetzt, wo ich nur noch von der Protagonistin abgestoßen war und ich gehofft habe, dass es sie erwischt damit das Buch schneller zu Ende geht. Die Story wird trotz der nicht mal 300 Seiten künstlich in die Länge gezogen - gefühlt liest man immer das Gleiche. Richtige Spannung kommt erst zum Ende hin auf. Ich muss zugeben, dass mich der Schluss dann teilweise mit diesem Buch versöhnt hat.

Wer keine Probleme mit düsteren, hoffnungslosen Bücher hat und gerne mal in die schwarze Seele einer Mörderin sehen möchte, der sollte dieses Buch in die engere Auswahl ziehen. Wer aber lieber einen spannenden Krimi lesen möchte, der sollte sich nach einem anderen Buch umsehen.

Bewertung vom 25.12.2016
Sherlock & Co jagen den Museumsräuber / Die Schule der Detektive Bd.1
Hearn, Sam

Sherlock & Co jagen den Museumsräuber / Die Schule der Detektive Bd.1


ausgezeichnet

John Watson ist der Neue an der Baker-Street-Schule. Schnell macht der die Bekanntschaft von Sherlock Holmes und Martha Hudson – zwei seiner Klassenkarameraden. Bei einem Klassenausflug ins Museum wird der bekannte Alpinstein gestohlen. Sherlock, John und Martha beginnen zu vermitteln, mit von der Partie ist auch der Schulhund Baskerville.

Die Geschichte rund um Sherlock & Co. wird auf 166 Seiten erzählt. Der Erzähler ist John Watson. Man findet aber auch reich bebilderte Dialoge, Zeitungsausschnitte, Internetseiten usw. in diesem Buch. Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, die aber nahtlos ineinander übergehen. Die Wortwahl und die Story, die sicher keine Albträume verursacht, ist kindgerecht.

In diesem Buch geht es um die fiktive Gestalt Sherlock Holmes , die dank Arthur Conan Doyle das Licht der Welt betreten hat. Auch andere Personen, die man aus den Sherlock-Holms-Roman kennt, findet man in diesem Buch wieder. Die Geschichte, mit den bekannten Helden, wurde altersgerecht geschrieben für junge Leser. Das Buch Endet mit der Auflösung des Falles. Eltern sollten sich jedoch darauf einstellen, dass ihre Sprösslinge auch die anderen Teile dieser Reihe lesen möchten.

Das Buch ist liebevoll gestaltet. Man findet viele schwarz-weiß Bilder und der Text wurde unterschiedlich gestaltet. Auf jeder Doppelseite findet man mindestens ein Bild. An der Schrift kann man erkennen, ob man gerade eine Artikel oder den Bericht von John liest.

In diesem Buch gibt es viel zu entdecken. Gerade durch seine Aufmachung wird es nicht nur Leseraten begeistern sondern auch kleine Krimi-Fans und solche die es werden wollen. Eine tolle Geschichte für Kinder ab 9 Jahren, in der es um Abenteuer, Freundschaft, Zusammenhalt und den berühmten, jungen Sherlock Holmes geht.

Bewertung vom 26.10.2016
Vor dem Fall
Hawley, Noah

Vor dem Fall


sehr gut

Der Autor Noah Hawley wurde 1967 in New York geboren und studierte Politwissenschaften. Nach seinem Abschluss arbeitete er in einem Rechtshilfeverein für missbrauchte und verwahrloste Jugendliche. Heute ist er nicht nur Schriftsteller sondern schreibt auch Drehbücher und ist Produzent. Er lebt mit seiner Familie in Los Angeles und in Austin, Texas.

Ein Privatjet, der auf dem Weg von Marthas‘s Vineyard nach New York ist, stürzt ins Meer. Drei Besatzungsmitglieder und sechs Insassen kommen ums Leben. Die einzigen Überlebenden sind der Maler Scott Burroughs und der vierjährige JJ. Überlebt haben die beiden nur weil Scott ein sehr guter Schwimmer ist. Wie konnte es zu dem Unglück kommen? War es ein Anschlag auf einen der Insassen?

Der Autor erzählt minutiös wie es zu dem Unglück gekommen ist. Jeder der Flugzeuginsassen wird durchleuchtet und natürlich hat jeder Geheimnisse, die besser nicht ans Licht kommen sollten. Zum einen ist da David Bateman mit seiner Familie, er ist in der Nachrichtenbranche tätig und somit schon von Berufs wegen gefährdet. Immer mit dabei ist immer der Leibwächter der Familie Gil Baruch. Ebenfalls an Bord ist Ben Kipling mit Frau, gegen ein Verfahren wegen illegaler Geschäftspraktiken anhängig ist. Als letzter Passagier kommt der Maler Scott Burroughs an Bord, dank seiner Schwimmkünste kann er sich und den kleinen Sohn von David Bateman retten. Und dann ist da noch die dreiköpfige Besatzung bestehend aus dem Piloten, dem Copilot und einer Stewardess.

Das Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Der Autor erzählt seine Geschichte immer wieder mit Rückblicken auf die verschiedenen beteiligten Personen. Abwechselt erfährt man was dem Maler Scott und JJ nach dem Unglück widerfährt und wie die Ermittlungen voran kommen. Als Leser muss man sich konzentrieren um nicht den Faden zu verlieren, da der Autor auch in den Kapitel zwischen der verschiedenen Handlungssträngen hin und her springt.

Obwohl es sich bei diesem Buch, meiner Meinung nach, nicht um einen Krimi oder Thriller handelt, versteht der Autor den Leser zu fesseln. Vor allem der Blick hinter die Kulissen der Insassen fand ich spannend. Ich hatte immer wieder Vermutungen, wie es zu dem Unglück kommen konnte aber auf die letztendlich Auflösung, die zugeben etwas vom Himmel fällt, bin ich nicht gekommen. Ausgebremst wurde ich beim Lesen nur durch die teilweise philosophisch anmutenden Gedanken, die sich die Protagonisten teilweise machen und das in einer Art, die ich persönlich wenig erhellend fand und die auch für mich nichts zur Story beigetragen haben.

Ein spannendes Buch, das weder ein Krimi noch ein Thriller ist, das es aber trotzdem versteht seine Leser zu fesseln. Ich zumindest hatte einige spannende Lesestunden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2016
Sommer der Geheimnisse / Unser Kunterboot Bd.1
Schneider, Stephanie

Sommer der Geheimnisse / Unser Kunterboot Bd.1


ausgezeichnet

Die Autorin Stephanie Schneider wurde 1972 geboren. Nach ihrem Kunst-Studium arbeitete sie als Grundschullehrerin. Heute ist sie freie Journalistin und Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Hannover.
Die Illustratorin Nina Dulleck wurde 1975 geboren. Sie begann schon sehr früh mit dem Zeichnen und hat schon mehre Bücher illustriert. Sie ist verheirate, hat drei Kinder und lebt in Rheinhessen.

Jonna wohnt mit ihren beiden Geschwistern Greta und Tomek in einer kleinen Hausbootkolonie. Jonna wohnt mit ihrer Familie im Kunterboot, dann gibt es da noch die Flitzpiepe, die Faule Paula und die Lorella. Auf der Lorella lebt Karl mit seinem Vater. Leider ist das Boot schon sehr baufällig und Karls Vater überlegt das Boot verschrotten zu lassen und in einen Wohnung zu ziehen. Doch was wird dann aus Karl? Muss er wegziehen und seine Freunde aus der Hausbootkolonie verlassen?

Die Ich-Erzählerin Jonna beschreibt was sie und ihre Freunde in den Sommerferien alles erleben. Es ist einiges los: es gibt gemütliche Grillabende, eine Schrottbaustelle wird eröffnet, Eis gegessen, ein geheimes Island entdeckt und noch ein paar Dinge mehr.

Die Geschichte von Jonna und ihren Freunden wird auf 161 Seiten erzählt. Sie ist in 19 Kapitel unterteilt, die je 5-12 Seiten lang sind. Die Wortwahl - bekannte, eher kurze Wörter - und die Story, die sicher keine Albträume verursacht, ist kindgerecht.

Das Buch ist liebevoll gestaltet. Man findet immer wieder farbige Bilder eingestreut, die zum Text passen. Befindet sich auf einer Doppelseite kein Bild, dann findet man eine kleine farbige Zeichnung neben der Seitenzahl - diese Zeichnungen wiederholen sich jedoch. Die Schrift und die Zeilenabstände sind groß, so dass auch Leseanfänger die Übersicht nicht so schnell verlieren. Die Seiten sind schön dick, so dass es beim Umblättern nicht zu Rissen oder Knicken kommt.

Das Buch hat ein Ende ohne Cliffhanger. Ich könnte mir aber gut eine Fortsetzung vorstellen, denn in der Hausbootkolonie können Jonna und ihre Freunde sicher noch so einiges erleben.

Ein schön gestaltetes Buch mit einer tollen Geschichte für Kinder ab 7 Jahren, in dem es um Freundschaft, Spaß, Zuhause und Abenteuer geht. Ein Buch mit dem fortgeschrittene Leseanfänger zurecht kommen sollten. Es eignet sich aber auch gut zum Vorlesen.

Bewertung vom 09.08.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


ausgezeichnet

Der Autor wurde Mitte der 70er Jahre in Sydney geboren, aufgewachsen ist er in England. Nach seinem Studium in Leeds arbeitete er als Informatiker. Heute lebt er mit seiner Familie in London. „Am Ende aller Zeiten“ ist sein erster Roman.

Quasi in letzter Minute können sich Edgar Hill, seine Frau Beth und die beide Kinder Alice und Arthur mit einer paar Lebensmittel in den sicheren Keller flüchten. Draußen geht derweil ein Inferno los: Es schlagen tausende Meteoriten ein und verwüsten das Land. Edgar und seine Familie kommen mit dem Leben davon und werden gerettet. Doch dann werden sie wieder getrennt und Edgar muss irgendwie von Edinburgh nach Cornwall zu seiner Familie kommen…

Der Ich-Erzähler des Buches ist Edgar Hill. Ein Familie-Vater, der eigentlich nie einer sein wollte. Er hinterfragt seine Vaterrolle. Er liebt zwar seine Kinder, meint aber, dass er nie eine Beziehung wie andere Väter zu ihnen hatte. Als er von seiner Familie getrennt wird macht er sich auf eine lange Reise über eine verwüstet Insel.

Der Buch wird als postapokalyptischer Spannungsroman beschrieben. Ich kann dem nur zustimmen. Die Zivilisation wie wir sie kennen wurde zerstört und die Überlebenden müssen erst wieder mit dem, was noch übrig ist, zurecht kommen. Dem Autor gelingt es gut aufzuzeigen, was alles aus Menschen nach so einem Unglück werden kann. Stellenweise kam es einem fast so vor, als ob man Episoden über verschiedene Menschen und deren Schicksal liest. Diese Episoden wurden aber meisterhaft zu einer stimmigen Buch verarbeitet, das zu keinem Zeitpunkt langweilig ist.

Die Grundstimmung des Buches ist, wie man nicht anders erwarten kann, eher düster aber immer wieder scheint auch ein Fetzen Hoffnung durch und man merkt, dass Dinge, die man vorher als normal hingenommen hat, plötzlich zu etwas besonderem werden können. Mich hat wirklich überrascht wie gut es dem Autor gelungen ist mir das als Leser nahe zu bringen. Man hat fast den Eindruck, als ob der Autor eine wahre Geschichte erzählt. Gut zur Grundstimmung des Buches passt dann auch der Schluss, der das ganze Buch noch ein Ticken heftiger wirken lässt als es eh schon ist.

Ich muss zugeben, dass ich eigentlich kein Fan von Dystopien bin aber dieses Buch hat mich gefesselt und mich in seinen Bann gezogen. Die Grundstimmung ist eher düster aber man merkt diesen Funken Hoffnung, der trotz allem weiter glimmt. Den Autors sollte man auf jeden Fall im Augen behalten.