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PoetryandCoffee
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Hannover
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Bücher und Kaffee und das Leben ist schön!

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2022
The Dark
Haughton, Emma

The Dark


sehr gut

Dunkel, eiskalt und klaustrophobisch

Die Ärztin Kate North verpflichtet sich nach einem persönlichen Schicksalsschlag für ein Jahr in die Antarktis, wo sie mit zwölf weiteren Personen den Winter in einer UN-Forschungsstation verbringen soll. Kate wurde als Ersatz für ihren bei einem Unfall verstorbenen Vorgänger Jean-Luc rekrutiert. Als Eis und monatelange Dunkelheit die Crew einschließen, wächst in Kate der Verdacht, dass Jean-Luc nicht durch einen Unfall ums Leben kam, sondern dass der Täter unter ihnen ist und die Gefahr zu seinem nächsten Ziel zu werden, mit jedem Tag wahrscheinlicher wird.

Emma Haughton hat mit "The Dark" einen Antarktis-Thriller geschrieben, der einem beim Lesen buchstäblich Kälteschauer über den Rücken jagt. Dunkelheit, tödliche Kälte und ein äußerst begrenzter Raum, auf dem sich die Protagonisten nicht wirklich aus dem Weg gehen können, bildet den perfekten Schauplatz für diesen Thriller. Den Alltag in der Station bestimmen persönliche und zwischenmenschliche Probleme. Alle geraten früher oder später an ihre psychischen Grenzen. Atmosphärisch dicht bleibt die düstere Spannung bis zum Schluss erhalten. Für mich ist es der perfekte Pageturner für die dunkle und kalte Jahreszeit.

Bewertung vom 04.10.2022
Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1
Martin, Pierre

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1


ausgezeichnet

Auftragskiller wider Willen

Lucien Comte de Chacarasse, lebt ein unbeschwertes Leben. Er liebt sein Bistro, gutes Essen, guten Wein und schöne Frauen. All dies hat jedoch ein jähes Ende, als er seinem Vater am Sterbebett das Versprechen gibt, die Tradition der Familie fortzusetzen, und damit zum Auftragsmörder wird. Lucien steckt ab sofort in einem echten Dilemma, denn er möchte nicht töten.

"Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens" ist der Auftakt einer neuen Serie des Bestsellerautors Pierre Martin, die ich sehr gelungen fand. Lucien ist ein äußerst sympathischer junger Mann, der sich zu helfen weiß. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und der Plot des Kriminalromans ist so angelegt, dass ich das Buch in einem Zug durchgelesen habe, weil ich wissen wollte, wie Lucien sein Gewissen mit seinen neuen "beruflichen Aufgaben" vereinbart. Zum Lesespaß beigetragen haben das südfranzösische Setting, die Beschreibung der kulinarischen Köstlichkeiten und die leichte Ironie, mit der sich die Geschichte entwickelt. Ich habe jede Leseminute mit Lucien genossen und freue mich schon sehr auf weitere Abenteuer mit ihm.

Bewertung vom 28.09.2022
Die Mauersegler
Aramburu, Fernando

Die Mauersegler


ausgezeichnet

Countdown auf das Leben

Auf 830 Seiten beschreibt Fernando Aramburu in seinem Roman "Die Mauersegler" (aus dem Spanischen übersetzt von Willi Zurbrüggen) einen Countdown der besonderen Art. Toni, Mitte fünfzig, Philosophielehrer, geschieden mit einem Sohn, zu dem ihm der Zugang fehlt, lebt allein in Madrid mit seinem Hund und beschließt seinen Freitod. Allerdings nicht in einer übereilten Kurzschlusshandlung, sondern er gibt sich genau ein Jahr Zeit, seinen Entschluss in die Tat umzusetzen. In 365 Kapiteln, eines für jeden Tag, reflektiert Toni seine Kindheit, beginnend im franquistischen Spanien der 70er Jahre, seine Ehe und seine Landsleute. All diese Überlegungen bestärken ihn in seinem finalen Plan, seinem Leben ein Ende zu setzen. Seinen Abschied von dieser Welt plant er akribisch, bis etwas geschieht, dass alles ins Wanken bringt.

Dieser Roman ist traurig und lustig zugleich. Er hat mich auf eine sehr ursprüngliche Weise berührt, da er die großen Themen Würde, Leben und Tod behandelt. Der Protagonist erscheint keineswegs immer sympathisch oder bemitleidenswert. Doch niemals hatte ich das Gefühl, dass der Autor seine Figur aufgibt. Letztendlich konnte ich mich auf einer empathischen Ebene mit Toni identifizieren. Die Geschichte begleitet mich, auch nachdem ich das Buch beendet und geschlossen habe, noch weiter. Ein grandioses Werk über die menschliche Seele und das Leben.

Bewertung vom 24.09.2022
Tarot von A.E. Waite - iCards
Waite, Arthur Edward;Banzhaf, Hajo;Christoph, Noemi

Tarot von A.E. Waite - iCards


ausgezeichnet

Tarot goes digital

Ich war sehr gespannt auf die interaktiven Tarot-Karten aus dem Königsfurt Urania Verlag. Geliefert wurde das Deck in einer schönen Kartonumverpackung und mit einem Poster, dass alle Karten des traditionellen Spiels von A.E. Waite darstellt. Die dazugehörige App habe ich mittels eines QR-Codes fehlerfrei und zügig auf meinem iPad installieren können.

Die App selbst ist intuitiv zu bedienen und ansprechend gestaltet. Das Scannen der gezogenen Karten erfolgt über einen kreisrunden Code, der sich in der rechten oberen Ecke der entsprechenden Karte befindet, jedoch so unauffällig ist, dass die Karten auch ohne App auf die traditionelle Art gedeutet werden können. Die App bietet verschiedene Legesysteme und Features, wie z. B. die Notizfunktion, die sowohl über die Tastatur als auch mit dem Apple Pencil genutzt werden kann. Die "Tarot-Background und Tipps"-Funktion führt kompetent und in verständlicher Sprache in die Welt der Tarotkarten ein. Besonders gefallen hat mir, dass die Texte zu den einzelnen Karten durch die Rubriken "In deinem Leben" und "Deine Selbstfürsorge-Praxis" ergänzt werden.

Nach gut einer Woche Anwendung kann ich sagen, dass mich das Konzept der iCards vollends überzeugt hat. Besonders Anfänger werden davon profitieren, da sie zu allen relevanten Informationen an einem Ort schnell Zugang haben, ohne lange in Büchern nachschlagen zu müssen. Aber ich denke, dass auch geübte Tarotkarten-Leger*innen in der App neue Anregungen finden und wer gewohnt ist, sich Anmerkungen zu seinen Karten zu notieren, den wird die App schon allein dadurch begeistern. Diese unkomplizierte und moderne Methode des Kartenlegens kann ich jeder/-m Interessierten empfehlen. Für die Zukunft hoffe ich, dass der Königsfurt Urania Verlag noch mehr Karten- und Oracledecks mit der digitalen Funktion ausstattet.

Bewertung vom 20.09.2022
Lukusch
Heisenberg, Benjamin

Lukusch


ausgezeichnet

Verwirrspiel der besonderen Art

Der Regisseur und Autor Benjamin Heisenberg hat mit seinem Debütroman "Lukusch" eine interessante und unterhaltsame Mischung aus Texten, Bildern, Genres und Perspektiven der Charaktere erschaffen. Doch worum geht es? Anton Lukusch kommt dreizehnjährig, 1987, ein Jahr nach Tschernobyl, aus der Ukraine nach Westdeutschland. Er wird begleitet von seinem gleichaltrigen Freund Igor. Die beiden sind auf fast paranormale Art und Weise miteinander verbunden und unzertrennlich. In Deutschland wird Anton zum Schachgenie, an dem alle verdienen möchten. 30 Jahre später taucht Igor überraschend als Schachgroßmeister auf und Simon Ritter, der Sohn der Gastfamilie, in der die beiden Jungen während ihres Aufenthalts in der Bundesrepublik Deutschland lebten, versucht den nunmehr verschwundenen Anton zu finden.

Der Roman präsentiert sich als eine Sammlung von Fundstücken, die in einer Aneinanderreihung von Kurzgeschichten die Suche nach dem verschwundenen Wunderkind Anton dokumentiert. Heisenberg kombiniert geschickt Bildmaterial, Zeitungsausschnitte, Dialogsequenzen, Plakate, Protokolle und Themen. So entsteht eine sich immer weiter steigernde Spannung, die bis zum Ende anhält. Die Lesenden bleiben mit dem Ich-Erzähler Simon auf der Fährte Antons und dem Mysterium seines Verschwindens. Nebenbei erfährt man vieles über die Lebensgeschichten der Protagonisten, ihre Beweggründe, Intentionen und die zeitgeschichtlichen Rahmenbedingungen. Was davon wahr ist und was fake, müssen die Leser*innen im Verlauf der Geschichte selbst entscheiden.

Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, berührt, im besten Sinne irritiert und verwirrt. Meine absolute Leseempfehlung für diesen Roman.

Bewertung vom 26.08.2022
Die Buchhändlerin von Paris
Maher, Kerri

Die Buchhändlerin von Paris


ausgezeichnet

Literaturhotspot im Paris der 1920er Jahre

Kerri Maher versetzt die Lesenden mit ihrer Romanbiografie in das Paris der 1920er Jahre. Wir begegnen der Amerikanerin Sylvia Beach und begleiten sie bei der Gründung der berühmtesten Buchhandlung von Paris: Shakespeare & Company. Die internationale Literaturszene geht bei ihr ein und aus und Sylvia verlegt und veröffentlicht schließlich mit großer Leidenschaft und Opfern James Joyce "Ulysses". Doch die Autorin thematisiert nicht nur die Geschichte der Buchhandlung. Die Leser*innen erfahren auch viel über Sylvias Privatleben und ihre große Liebe Adrienne Monnier, sowie das Leben der Stammgäste von Shakespeare & Company wie Ezra Pound, Ernest Hemingway, Gertrude Stein, Paul Valéry und anderen.

Das Buch hat es von der ersten Seite an geschafft, mich in die Zeit und das Leben von Sylvia Beach mitzunehmen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, neben ihr zu stehen, den Gesprächen mit den Autoren und Kunden in der Buchhandlung zu lauschen und mit meinen Fingern über die Rücken der Bücher im Laden zu streichen. Auf der letzten Seite kam es mir vor, als ob ich eine Menge neue Freunde gewonnen hätte. Ach ja, und meine Leseliste ist nach der Lektüre ein ganzes Stück länger geworden.

Gelungen fand ich ebenfalls, dass die Autorin im Nachwort erklärt hat, was an der erzählten Geschichte der Wahrheit entspricht und was nicht. Ergänzend dazu hat sie dem Buch eine ausgewählte Literaturliste beigefügt.

Das Buch verspricht ein exquisites Lesevergnügen für alle Fans der Literatur der 1920er Jahre, von Buchhandlungen und dem Ambiente jener Zeit - und nicht zu vergessen, von Paris.

Bewertung vom 14.08.2022
Wolfshappen
Lehmann, Thea

Wolfshappen


ausgezeichnet

Tatort Sächsische Schweiz

Mit "Wolfshappen" hat Thea Lehmann ihren siebten Fall um den Kommissar Leo Reisinger veröffentlicht.

Im Nationalpark wird ein toter Wolfsschützer gefunden und die ermittelnden Beamten geraten zwischen die Fronten der Jäger *innen und der Wolfsschützer*innen. Die Lesenden erfahren viel über die Argumente beider Seiten, sind bei den Ermittlungen immer ganz nah am Geschehen. Thea Lehmann schafft es mit Humor, leiser Ironie und bildreichen Beschreibungen, den Fall spannend und lebendig darzustellen. Die Protagonisten sind oft unbequem, schräg, auf jeden Fall bemerkenswert. Mit einer großen Portion Lokalkollorit begleiten wir Kommissar Reisinger im Beruf aber auch im gar nicht so einfachen Privat- und Liebesleben. Mich hat das Buch bis zur letzten Seite spannend unterhalten. Besonders überrascht hat mich das Ende!

Ein Kriminalroman, der zum Nachdenken anregt und dabei ausgezeichnet unterhält. Meine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.07.2022
Die Arena
Djavadi, Négar

Die Arena


ausgezeichnet

Brennpunkt: Weltstadt Paris

Die iranischstämmige Autorin und Filmemacherin Négar Djavadi erzählt in ihrem Gesellschaftsroman Die Arena über ein Paris, dass Touristen selten zu sehen bekommen. Ort der Handlung ist der Osten von Paris, die Banlieue, jener verstädterte Bereich außerhalb des Stadtzentrums, in einem Umkreis zwischen Belleville und Jaurès, bis zum Kanal Saint-Martin. Der Protagonist Benjamin Grossmann, selbst in einem Problemviertel aufgewachsen, kehrt nach seinem Erfolg als Europachef des amerikanischen Streaming-Anbieters BeCurrent, als Besucher dorthin zurück. Der Verlust oder Diebstahl seines Mobiltelefons setzt eine immer größer werdende Spirale von Ereignissen und Gewalt, beschleunigt durch die sozialen Medien, in Gang.

Besonders gefallen hat mir, dass zu Beginn des Romans ein Interview mit Négar Djavadi
abgedruckt ist, in dem sie über ihren Roman spricht. Die Lesenden erfahren hier Eckdaten zum Lebenslauf der Autorin und bekommen Informationen zu ihrem Roman und den darin beschriebenen Figuren.

Ein hochaktueller Roman, der die Schicksale vieler Menschen milieuübergreifend beschreibt, der zeigt, wie labil das Zusammenleben in der Großstadt und in den Außenbezirken ist, was soziale Medien und deren Nutzer anrichten können, den Alltag und das Elend der Geflüchteten und Migranten, erzählt von Siegern und Besiegten und all das in einem atmosphärischen Ton, der die Leser*innen mitreißt. Dieser Roman hat mich nachhaltig beeindruckt und lässt mich auch nicht mehr los, nachdem ich die letzte Seite beendet habe.

Meine uneingeschränkte Empfehlung an alle, die gern spannend geschriebene, gesellschaftskritische Romane mit Tiefgang lesen.

Bewertung vom 16.07.2022
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Bervoets, Hanna

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ausgezeichnet

Die dunkle Seite des Internets

Hanna Vervoets hat mit "Dieser Beitrag wurde entfernt" keinen Wohlfühlroman geschrieben. Auf schmalen 107 Seiten bekommen die Lesenden Einblicke in den (Arbeits-)alltag von sogenannten Contentmoderator*innen - Menschen, die täglich verstörende Bilder und Videos mit Inhalten wie Tierquälerei, Gewalt, Selbstverletzung und Hassreden aus den Userbeiträgen auf den sozialen Medien herausfiltern.

Die Protagonistin Kayleigh ist eine solche Contentmoderatorin und arbeitet unter prekären Bedingungen für ein Unternehmen, das von ihr verlangt, mindestens 500 Beiträge pro Tag zu sichten und ihr maximal 7 Minuten Pause während der Arbeitszeit gewährt. Selbst beim Toilettengang läuft die Stoppuhr. Zunächst gefällt Kayleigh die Arbeit, sie wird besser bezahlt als in ihrem vorherigen Job in einem Callcenter und sie schafft es, die schrecklichen Bilder mit professioneller Distanz zu behandeln. Schließlich verliebt sie sich in ihre Kollegin Sigrid und ihr Leben scheint gut zu laufen. Doch plötzlich brechen Kollegen zusammen, hängen Verschwörungstheorien an und Sigrid distanziert sich zunehmend von ihr. Auch für Kayleigh verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen richtig und falsch und ihre Sichtweise auf die Welt verschiebt sich nach und nach gefährlich durch die täglichen Bilder der Gewalt.

Trotz der Kürze des Romans schafft es die Autorin, dieses wichtige Thema ins Bewusstsein der Lesenden zu rücken. Besonders gefallen hat mir am Ende ihre Liste mit Empfehlungen von Quellen für Leser*innen, die sich zu diesem Thema näher informieren möchten. Der Roman schildert teilweise drastische Beiträge auf den sozialen Medien. Dies ist nichts für schwache Nerven oder Leser*innen mit einer lebhaften Phantasie. Aber auch Themen wie Drogenkonsum, prekäre Arbeitsbedingungen, extreme politische Einstellungen, psychische Erkrankungen und LGBT-Beziehungen kommen zur Sprache. Ich finde dieses intensive Buch als Denkanstoß dazu, wie bestimmt und manipuliert wird, wie und was wir in den Medien zu sehen bekommen sehr wichtig. Die Autorin versteht es, geschickt die persönliche Geschichte von Kyleigh mit aktuellen gesellschaftlichen Themen zu verbinden.

Der Roman hat mich teilweise verstört und aufgerüttelt. Ich habe es in einem Zug durchgelesen, doch er wirkt noch immer nach. Meiner Meinung nach sollte jede*r, der soziale Medien nutzt und / oder frequentiert sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Das Buch ist ein guter Beitrag in diese Richtung. Aufgrund der eindringlichen, gut verständlichen Schreibweise der Autorin und der gesellschaftlichen Relevanz des Themas, erhält der Roman von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.07.2022
Die außergewöhnliche Geschichte unserer Wörter
Dudenredaktion

Die außergewöhnliche Geschichte unserer Wörter


sehr gut

Eine Zeitreise in die deutsche Sprache

Der DUDEN Verlag hat unter dem fulminanten Titel „Die Aussergewöhnliche Geschichte unserer Wörter“ ein 191 Seiten schmales Buch herausgebracht, in dem es um die deutsche Sprach- bzw. Wortgeschichte geht.

Die Epocheneinteilung beginnt 9000 v. Chr. und endet in der Gegenwart. Besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte der Wörter in dem jeweils zeitlich stimmigen geschichtlichen und kulturwissenschaftlichen Kontext erklärt werden. Die Auswahl der erklärten Wörter ist vielseitig und interessant, was in meinen Augen angesichts der Kürze des Buches eine beachtliche Leistung darstellt.

Etwas irritiert haben mich die Anthropomorphismen in der Einleitung. Da reagiert die deutsche Sprache u. a. mit „großer Gelassenheit, umsichtigem Weitblick und Großzügigkeit“ auf Veränderungen oder „unterwirft sich nicht unkritisch jeder Mode“.

Besonders ins Auge fällt die auffällige neonfarbene Gestaltung des Buches sowie der gesetzte Text. Die vielen Wortbilder verteilen sich großzügig über das Buch, stehen in sinnvollem Zusammenhang zum Text, haben mich aber letztendlich beim Lesen gestört.

Alles in allem finde ich das Buch interessant für Leser*innen, die einen allerersten Einblick in das Thema Wortgeschichte suchen. Aufgrund der Gestaltung, des Umfangs und der Farbwahl vermute ich, dass es eher für jüngere Leser*innen konzipiert wurde. Und den / die eine(n) oder andere(n) regt es sicher an, sich ausführlicher mit dem Thema zu beschäftigen.