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Jacquy

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2018
Der Sturm naht / Iskari Bd.1
Ciccarelli, Kristen

Der Sturm naht / Iskari Bd.1


gut

Die Grundidee finde ich sehr spannend. Asha liebt die alten Geschichten und erzählt sie gern, noch dazu weil durch sie die Drachen angelockt werden. Zugleich werden sie aber auch mächtiger und schwieriger zu besiegen. Trotzdem geht sie das Risiko immer wieder ein. Das ist allerdings nicht die einzige Gefahr, denn die Geschichten waren es auch, die ihre Mutter getötet haben. Diesen Aspekt fand ich sehr spannend und habe gern mehr darüber herausgefunden.

Die Protagonistin hat es mir dafür etwas schwieriger gemacht. Asha ist meiner Meinung nach nicht gerade liebenswürdig. Sie ist rücksichtslos, interessiert sich (mit einer Ausnahme) für niemanden außer sich selbst und erst recht nicht für die Sklaven, die für sie ja ohnehin nichts wert sind. Auf der anderen Seite macht es sie aber auch zu einer ungewöhnlichen und interessanten Protagonistin, wie man sie im Jugendbuch-Bereich sehr selten antrifft. Sie ist selbstsicher und stark und verlässt sich nie auf andere. Ihr bisheriges Leben war auch alles andere als einfach und sie hat einen interessanten Hintergrund, der natürlich in ihren Charakter mit hineinspielt.

Ich bin unsicher, wie meine Meinung zu diesem Buch letztendlich ausfällt. Es haben mich mehrere Dinge gestört, unter anderem dass die Protagonistin von den anderen Charakteren ziemlich idealisiert wird, obwohl sie ganz offensichtlich nicht mal annähernd perfekt ist. Das zieht auch eine wichtige Wendung nach sich, mit der ich so einfach nicht einverstanden bin und was mir einiges kaputt gemacht hat. Ich würde gerne genauer darauf eingehen, das würde allerdings eindeutig zu viel verraten. Ein anderer Aspekt, der mich gestört hat, ist dass man wenig über die Motive einiger Charaktere erfahren hat und damit ihre Handlungen für mich oft nicht nachvollziehbar waren.

Fazit:
Eine spannende Grundidee, die mich überzeugen konnte, gepaart mit einer ungewöhnlichen, aber starken Protagonistin mit interessantem Hintergrund. Leider konnten mich einige Aspekte nicht überzeugen, aber trotzdem lesenswert.

Bewertung vom 01.09.2017
Fangirl
Rowell, Rainbow

Fangirl


sehr gut

Die Hauptfigur Cath liebt Fanfictions und das spielt eine große Rolle im Buch, wie der Titel schon erahnen lässt. Sie schreibt, ihre Geschichten sind unter Fans schon fast berühmt und liebt die Welt der Simon Snow Romane mehr als die echte. Dort fühlt sie sich auch viel wohler. Sie hat social anxiety und hält sich von Menschen eher fern, wenn sie die Wahl hat. Die hat sie jetzt allerdings nicht, sondern muss mit einer fremden Mitbewohnerin und ihrem Freund zurechtkommen. Ich konnte mich mit Cath sehr identifizieren und mag sie als Hauptfigur sehr. Auch die anderen Charaktere sind super und nicht zu eindimensional oder leicht zu durchschauen.

Die Handlung konzentriert sich auf Cath und darauf, wie sie sich am College zurechtfindet, wobei es aber weniger um die Kurse geht als das Leben drumherum. Viel Action gibt es dementsprechend nicht, sondern es ist alles charakterbasiert, was mir aber gefallen hat.

Zwischen den Kapiteln und auch innerhalb der Handlung gibt es immer wieder Ausschnitte aus den erwähnten Simon Snow Romanen oder der Fanfiction der Protagonistin. Das ist reine Geschmackssache, aber mein Ding waren sie nicht und mich haben sie teilweise eher gestört. Oft gibt es keinen Bezug zur Handlung und damit waren sie für mich überflüssig.

Insgesamt ein wirklich gutes Buch über das Erwachsenwerden als Fangirl und mit social anxiety und sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 13.07.2017
Bad Boys and Little Bitches / Bad Boys & Little Bitches Bd.1
Götz, Andreas

Bad Boys and Little Bitches / Bad Boys & Little Bitches Bd.1


weniger gut

Die Bewertung dieses Romans fällt mir nicht leicht, weil ein Teil meiner Kritik mit dem Charakter des Buches und der Handlung an sich zusammenhängt und man darauf nicht hätte verzichten können. Das ist vor allem Vanessa, die natürlich kein besonders sympathischer Charakter ist. Durch den Klappentext ist natürlich auch schon vorher klar, worauf die Freundschaft zur Gruppe hinauslaufen wird, aber statt sich einfach von ihnen zu entfernen, baut sie aufwendig verschiedene Szenarien auf, um die anderen später vernichten zu können. Schon das hat mich beim Lesen wirklich wütend gemacht und es fiel mir schwer, längere Zeit am Stück zu lesen.

Es gibt aber auch noch einige Kritikpunkte, die vermeidbar gewesen wären. Zum einen ist das die Tatsache, dass die anderen Charaktere auch jeder ihre Probleme und Schwächen haben. Generell ist das immer gut, da es natürlich realistischer ist als makellose Figuren, die in der Realität nie auftreten würden, aber ich muss sagen, dass vieles, was passiert, ihnen selbst zuzuschreiben ist und bin nicht sicher, ob das vom Autor so gedacht war oder nicht.

Außerdem ist das Buch aus der Sicht eines Allwissenden Erzählers geschrieben. Die meiste Zeit über folgt man eher einem wechselnden einzelnen Charakter, aber oft werden auch Geschehnisse allgemein wiedergegeben oder Gedanken von anderen eingebracht. Für mich hat das dazu beigetragen, dass den Großteil des Buches überhaupt keine Spannung vorhanden war. Durch die vielen Einblicke in die Köpfe der anderen wusste man als Leser alles schon vorher und konnte durch die Handlung wenig bis gar nicht überrascht werden.

Das ändert sich zumindest am Ende, als etwas wirklich Unvorhergesehenes passiert und für mich endlich etwas Spannung aufkommen ließ. Die Auflösung fand ich dafür wiederum nicht so gelungen.

Fazit
Ein Buch, das für Fans von Pretty Little Liars empfohlen wird und dieser Aussage würde ich mich anschließen. Wen das generelle Setting der Geschichte mehr anspricht als mich, wird vielleicht auch eher davon überzeugt werden können. Für mich war die Lektüre allerdings nervenaufreibend (nicht auf die positive Art) und anstrengend, während die Geschichte ziemlich vorhersehbar war.

Bewertung vom 30.04.2017
Ewig dein / Deathline Bd.1
Clark, Janet

Ewig dein / Deathline Bd.1


sehr gut

Da schon aus dem Klappentext klar wird, dass es sich hier quasi um Liebe auf den ersten Blick handelt und ich dem immer sehr abgeneigt bin, war ich eher skeptisch, als ich das Buch anfing. Was diesen Punkt angeht habe ich auch Recht behalten und die Liebesgeschichte war mir zu unrealistisch und kitschig, allerdings in gewisser Weise auch typisch Jugendbuch.

Am Anfang bin ich zugegebenermaßen mit ein paar Vorurteilen rangegangen, die mir das Buch zunächst auch bestätigt hat. Im Laufe der Geschichte wurde ich aber tatsächlich immer mehr von der Handlung überzeugt. Ich möchte nichts vorwegnehmen, aber die Idee ist gut und ungewöhnlich. Außerdem gibt es einige Überraschungen und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Anfangs fing es noch recht seicht an und die Dinge, die auf dem Hof passieren, hätten genauso gut in einem Kinderbuch passieren können. Mit fortschreitender Zeit werden die Ereignisse dann aber krasser und definitiv interessanter. Da steht auch die Liebesgeschichte nicht mehr ganz im Fokus, auch wenn sie weiterhin eine große Rolle spielt. Gerade gegen Ende wurde es dann richtig spannend und man merkt schon, dass die Autorin sonst Thriller schreibt, auch wenn es hier mit Fantasy gemischt ist. Die letzten 150 Seiten haben meine bisherige Meinung dann etwas über den Haufen geworfen und nun möchte ich die Reihe auch unbedingt weiterverfolgen.

Fazit
Die Liebesgeschichte, die einen recht prominenten Part einnimmt, ging mir eindeutig zu schnell und ist etwas zu kitschig, allerdings konnte mich die Handlung mit fortschreitender Seitenzahl immer mehr von sich überzeugen und wurde im letzten Drittel sogar richtig spannend, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Wenn ich könnte, würde ich 3,5 Punkte geben, runde hier aber auf.

Bewertung vom 12.01.2017
Sherlock & Co jagen den Museumsräuber / Die Schule der Detektive Bd.1
Hearn, Sam

Sherlock & Co jagen den Museumsräuber / Die Schule der Detektive Bd.1


ausgezeichnet

John Watson ist neu auf der Baker-Street-Schule und lernt schon an seinem ersten Tag Martha und den außergewöhnlichen Sherlock kennen. Dass man mit ihm einige Abenteuer erleben kann, ist ihm sofort klar und das bewahrheitet sich auch gleich, als es bei einem Schulausflug zu einem Überfall kommt.

Die Charaktere des Buches sind 10 Jahre alt, daher würde ich das auch etwa als empfohlenes Lesealter festlegen. Sherlock ist großartig und falls ihr auch die Serie "Sherlock" kennt, könnt ihr euch etwa vorstellen, was er für ein Charakter ist - genau so, nur in der Kinderversion. Mit den originalen Büchern kann ich dieses nicht vergleichen, aber darum soll es ja auch gar nicht gehen.

Was mir sehr gefallen hat, ist die Aufmachung. Das Buch ist nicht in der normalen Romanform geschrieben, sondern es gibt super viele (schwarz-weiß) Zeichnungen und Teile des Buchs sind wie ein Comic gestaltet. Zwischendurch gibt es immer wieder Zeitungsartikel oder "Screenshots" von Nachrichten oder Mails. Dadurch wird die Lektüre definitiv nicht langweilig und gestaltet sich sehr interessant.

Die Dialoge sind witzig und Sherlocks Erkenntnisse konnten mich überzeugen und auch überraschen. Ich wurde selbst als erwachsener Leser bestens unterhalten und denke, dass Kinder hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen werden, wenn sie denn schon alt genug sind, um der Geschichte zu folgen.

Bewertung vom 12.11.2016
13 Weihnachtstrolle machen Ärger
Städing, Sabine

13 Weihnachtstrolle machen Ärger


sehr gut

Mila und Jonas sehen eines Abends einen Wichtel, der durch ihren Adventskalender verschwindet und versuchen herauszufinden, wohin er verschwunden ist. Ehe sie sich versehen, folgen sie ihm und landen ebenfalls im Weihnachtsland. Dort treffen sie zunächst auf einen Lebkuchenmann, Knecht Ruprecht und später auch all die anderen Personen und Gestalten, die man mit der Weihnachtszeit in Verbindung bringt.

Die Geschwister sind sympathisch und gerade Mila ist wirklich süß. Außerdem mochte ich die Beziehung zwischen den beiden, weil sie sich auch mal streiten und einander nerven, aber im Grunde doch sehr mögen, was sehr realistisch ist.

Die Beschreibungen der Weihnachtswelt und der Charaktere haben mir gut gefallen und untermalt wird das ganze von zahlreichen Illustrationen im gleichen Stil wie das Cover. Diese haben gut zur Geschichte gepasst und sie gut ergänzt.

Insgesamt ist es eine wirklich süße und interessante Weihnachtsgeschichte, die gut unterhalten kann und auch einiges an Konflikten und Spannung aufzuweisen hat. Geschrieben ist sie in 24 Kapiteln, sodass sie theoretisch wie ein Adventskalender gelesen werden kann, aber natürlich nicht muss.

Bewertung vom 12.10.2016
Die Attentäter
Michaelis, Antonia

Die Attentäter


ausgezeichnet

Durch den Titel ist einem von Anfang an klar, worum es in diesem Buch geht und welche Wendung die Handlung nehmen wird. Wie es dazu kommt ist jedoch noch unklar. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, sondern die Zeiten und Perspektiven vermischen sich. So erfährt man etwas über jeden Lebensabschnitt von der Kindheit an bis zum Ende der Jugend. Zwar war das oftmals verwirrend, bis man aus dem Erzählten schließen konnte, wie alt die Charaktere in diesem Kapitel sind, aber trotzdem hat mir diese Erzählweise sehr gefallen.
Die Perspektiven lassen sich gut voneinander unterscheiden, da die beiden Protagonisten eine ziemlich unterschiedliche Stimme haben und man auch aufgrund der Gedanken und Handlungen sofort erschließen kann, in wessen Kopf man sich gerade befindet.

Die Charaktere sind sehr interessant und vielschichtig. Mir ist es nie ganz gelungen, Cliff zu durchschauen und seine Motive versteht man erst spät. Obwohl man aus seiner Sicht liest und damit zu einem gewissen Maß mitfühlen kann, ist er eine Hauptfigur, die man praktisch hassen muss. Durch seine Handlungen sorgt er für große Antipathie, aber trotzdem oder gerade deshalb war es spannend, aus seiner Sicht zu lesen und zu versuchen, ihn und seine Beweggründe zu verstehen.

Das Thema ist sehr ernst und sehr aktuell und das sollte einem beim Lesen bewusst sein. Das merkt man auch das ganze Buch über, da immer ein gewisser Druck vorhanden ist und die Geschichte keine wirklich witzigen oder lebensfrohen Passagen enthält. Es ist keine leichte Lektüre, die man nach dem Zuklappen des Buches wieder vergisst, sondern man wird gezwungen, noch lange darüber nachzudenken und die Geschichte schleicht sich einem immer wieder in den Kopf.
Mit der Thematik war ich bisher nicht besonders vertraut, aber die Autorin schafft es, alles authentisch und leicht verständlich darzulegen, auch wenn ich natürlich nicht beurteilen kann, wie nahe die Handlungen und gezeigten Abläufe an der Realität liegen.

Fazit:
Ein ernstes und aktuelles Buch, was einen nicht mehr loslässt. Ein interessanter Schreibstil und tiefgründige Charaktere sorgen für Spannung und eine gedrückte Atmosphäre, obwohl (oder vielleicht gerade weil) man schon am Anfang weiß, wie das Buch enden wird.

Bewertung vom 25.08.2016
Sommer der Geheimnisse / Unser Kunterboot Bd.1
Schneider, Stephanie

Sommer der Geheimnisse / Unser Kunterboot Bd.1


ausgezeichnet

Jonna lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in der Villa Kunterboot, einem kunterbunten Hausboot. Zusammen mit den anderen Hausboot-Bewohnern auf dem Kanal sind sie wie eine große Familie.
Das Buch ist aus ihrer Perspektive geschrieben und zusammen mit den anderen Kindern erlebt sie in diesem Sommer so einiges. Die Charaktere sind alle unterschiedlich und auf ihre Art sympathisch.
Das Buch spricht verschiedene Themen an und ist sehr abwechslungsreich. Die Zielgruppe sind Kinder ab 7 Jahren und dafür erscheint es mir sehr geeignet. Die Schrift ist groß und es gibt (leider nur wenige) Bilder, die die Geschichte ergänzen. Was mir sehr gefallen hat ist, dass die Geschichte einige Wendungen parat hält, was bei Kinderbüchern sonst eher unüblich sind. Es war nicht allzu vorhersehbar, dafür aber sehr unterhaltsam und ich kann das Buch sehr empfehlen.

Bewertung vom 24.07.2016
Zauber im Purpurwald / Die Feenschule Bd.1
Rose, Barbara

Zauber im Purpurwald / Die Feenschule Bd.1


sehr gut

Zunächst muss ich anmerken, dass ich mit 19 Jahren nicht mehr in die Zielgruppe falle, sodass das hier meine persönliche Meinung ist und von der eines Kindes ganz sicher abweichen wird.

Schon das Cover ist super schön, bunt und glitzert. Innen gibt es zahlreiche Zeichnungen im gleichen Stil und ebenfalls bunt, was mir sehr gefallen hat. Diese zeigen die Charaktere, Schauplätze oder wichtige Gegenstände, die erwähnt werden und passen zur Beschreibung im Text, was ja oft leider nicht beachtet wird. Außerdem gibt es am Anfang und am Ende eine schöne Karte der Umgebung, sodass anschaulich ist, welche Wege die kleine Fee zurücklegt.
Die Schrift ist groß und damit leicht lesbar und das Buch ist in mehrere recht kurze Kapitel aufgeteilt, sodass man die Geschichte an geeigneten Stellen unterbrechen kann und nicht komplett am Stück lesen muss, was gerade für Erstleser super ist.

Die Sprache ist etwas umgangssprachlich, aber nicht auf eine negative Weise, was es nur realistisch macht. Was nützt es Kindern, wenn sie Dialoge lesen, die so niemand mehr formulieren würde? Es ist aber natürlich alles korrekt und es gibt keine grammatikalischen oder sonstige Fehler.

Rosalie ist stürmisch, aufgeregt, abenteuerlich und vorlaut. Sie sticht sofort aus den anderen Feen heraus und erregt Aufmerksamkeit. Das ist nicht immer positiv, aber das gibt ihr die Lehrerin zum Glück auch zu verstehen. Außerdem ist sie sehr stolz, was das Problem in dieser Geschichte auslöst. Sie hat Probleme mit Mitschülerinnen, die sich darüber lustig machen, dass sie jünger und unerfahrener ist als sie und Rosalie möchte ihnen sofort beweisen, dass sie alles kann, was sie auch können, obwohl das offenbar nicht der Fall ist.

Ich fand es gut, dass nicht alles perfekt läuft und Rosalie nicht sofort mit jedem befreundet ist, sondern auch aneckt, weil das eben auch in der Realität normalerweise der Fall ist. Wie sie damit umgeht ist natürlich nicht die Art, auf die man das klären sollte, aber das merkt sie dann auch. Die Geschichte hat eine wichtige Botschaft, die mir sehr gefallen hat, allerdings stört es mich doch, dass Rosalie für ihre Handlungen am Ende keine Konsequenzen tragen musste. Zwar ist es am wichtigsten, dass sie eine Lehre daraus zieht und aus ihren Fehlern lernt, allerdings gehört das für mich auch dazu, wenn Regeln gebrochen werden.

Trotzdem hat es mir insgesamt sehr gefallen und ich empfehle es weiter!

Bewertung vom 06.04.2016
Mein bester letzter Sommer
Freytag, Anne

Mein bester letzter Sommer


ausgezeichnet

Tessa ist todkrank und das weiß sie bereits seit ein paar Monaten. Sie ist wütend auf ihre Familie, ihre Freunde, aber vor allem auf sich selbst. Immer war sie die perfekte Tochter, die perfekte Schülerin und hat alles dafür gegeben, dass sie in ihrer Zukunft viel erreichen kann. Nur wird sie diese Zukunft nun nicht mehr haben und sie bereut, ihre Zeit nicht sinnvoller genutzt zu haben.

Tessa verhält sich gerade am Anfang ihrer Familie gegenüber ziemlich gemein. Auf alles hat sie eine patzige Antwort und immer wieder erinnert sie die anderen daran, dass sie bald sterben wird. Das Verhalten ist zwar ein bisschen unfair und würde sie unsympathisch machen, aber da man das Buch aus Tessas Sicht liest und ihre Gedanken und Gefühle erfährt, ist das gut nachvollziehbar. Aber nicht nur der Tod ist dabei ein Thema, sondern sie macht sich auch Gedanken über Dinge, die für Jugendliche ganz normal sind, wodurch man sich besonders gut mit ihr identifizieren kann. So ist sie zum Beispiel unsicher wegen ihres Körpers und hat auch völlig normale Probleme. Gut gefallen haben mir die kurzen Kapitel, durch die man das Buch schnell lesen kann und gar nicht mehr aufhören möchte.

Die Grundstimmung des Buches ist durch das Thema bedingt natürlich ziemlich traurig. Man weiß schon von Anfang an, wie es enden wird und das bleibt während des Lesens die ganze Zeit im Kopf. Trotzdem ist die Geschichte nicht durch und durch traurig, sondern es gibt viele super schöne Momente, die zeigen, dass das Leben auch dann noch lebenswert ist, wenn es nicht mehr lange dauern wird.
Tessa und Oskar fand ich zusammen sehr süß und perfekt für dieses Buch. Er sorgt dafür, dass sie wieder lachen kann und von ihrem Schicksal abgelenkt wird, sodass sie ihre letzte Zeit mit ihm zusammen genießen kann. Das einzige, was mich etwas gestört hat ist, dass es quasi Liebe auf den ersten Blick war und das etwas zu schnell ging. Außerdem war mir das erste Kapitel ein bisschen zu kitschig und unrealistisch in Bezug auf den Rest der Geschichte.

Dieses Buch ist nicht nur eine süße Liebesgeschichte, sondern viel mehr. Es regt zum Nachdenken an und zeigt, dass man seine Zeit gut nutzen sollte, auch wenn man darin keinen Sinn mehr sieht. Außerdem wird vermittelt, dass man sich gut überlegen sollte, was im Leben wichtig ist, weil man nie weiß, wie lange man noch Zeit hat um zu tun, was man schon immer machen wollte. Das klingt zwar klischeehaft, wird aber unglaublich schön in die Geschichte eingebaut, ohne dass es belehrend wirkt oder als würde es unbedingt tiefgründig wirken wollen.

Hinten im Buch befindet sich eine Playlist passend zur Geschichte. Die Lieder sind größtenteils eher melancholisch und passen gut zur Handlung. Leider habe ich sie erst nach dem Lesen gefunden, weshalb ich das hier erwähne. Vielleicht möchte von euch ja jemand schon beim Lesen die passende Musik hören.

Fazit:
Eine wunderschöne Liebesgeschichte, aber noch viel mehr. Eine Geschichte über das Leben und Sterben und dass man sein Leben wirklich leben soll, statt immer nur Pläne zu schmieden.
4,5/5 Punkten