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Benutzername: 
Cococabana89
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2023
Der Weg ins Feuer
Kent, Kathleen

Der Weg ins Feuer


sehr gut

"Der Weg ins Feuer" von Kathleen Kent ist der zweite Band der Betty Rhyzyk-Reihe. Man muss den ersten Teil "Die Tote mit der roten Strähne" definitiv nicht gelesen haben, um das Buch zu verstehen, obwohl es relativ viele Bezüge zum ersten Teil gibt.
Betty Rhyzyk, die als Drogenfahnderin in Dallas arbeitet, leidet immer noch unter den psychischen Folgen ihrer letzten Ermittlung, als die Polizei von Dallas wegen mehrerer Mordfälle im Drogenmilieu ermitteln muss. Aufgrund ihrer Labilität und Eigenwilligkeit wird Rhyzyk in den Innendienst versetzt. Aber sie lässt es sich nicht nehmen, dennoch eigene Ermittlungen durchzuführen. Dies geht jedoch auf Kosten ihrer Beziehung zu ihrer Freundin Jackie. Als immer mehr Verdachtsmomente aufkommen, dass der Mörder ein Polizist sein könnte, gerät auch die langjährige Beziehung zu ihrem beruflichen Partner Seth in Gefahr.

Obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe, hat mir dieser Thriller gut gefallen. Im Prolog erfährt man zunächst, was mit Bettys Bruder geschehen ist, der ebenfalls Polizist war. Die Spannung ist von Anfang an hoch. Betty hat immer noch mit den Folgen ihrer Verletzungen aus dem ersten Teil zu kämpfen und sieht überall ihre Widersacherin. Aber sie gibt nicht auf und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Während sie also ihr eigenes Leben und ihre Karriere riskiert, muss sie herausfinden, wem sie in der Drogeneinheit noch vertrauen kann.

Die Geschichte war spannend und Betty als Protagonistin interessant. Ich kann diesen Thriller jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer spannenden Geschichte mit einer starken Protagonistin ist.

Das ansprechende Cover passt gut zu diesem Thriller, besonders gefällt mir die besondere Haptik, das Buch liegt angenehm in der Hand.
Das Buch lässt sich dazu sehr zügig lesen, der Schreibstil ist leicht und flüssig.

Fazit: Ein spannender und actiongeladener Thriller, der auch ohne Vorkenntnisse des ersten Teils gut lesbar ist.

Bewertung vom 03.03.2023
Roxy
Bülow, Johann von

Roxy


ausgezeichnet

"Roxy" ist nicht nur ein wunderbares Erstlingswerk über Freundschaft, sondern auch sprachlich toll gelungen.

Man merkt, dass der Autor Johann von Bülow ein erfahrener Schauspieler ist. Seine Sprache ist so bildhaft, dass die Geschichte wie ein Film ablief. Ich konnte die Charaktere und ihre Gefühle förmlich sehen.

Neben der spannenden Handlung hat mich "Roxy" auch zum Nachdenken angeregt. Die Themen Freundschaft, Liebe und Verlust werden auf eine tiefgründige Art und Weise behandelt, die mich auch an meine eigene prägende Jugend- und Schulzeit erinnert hat.
Der Roman zeigt auf beeindruckende Weise, wie Freundschaften unser Leben beeinflussen und wie wir uns durch sie entwickeln.

Die Kontraste zwischen den beiden Freunden, ihren unterschiedlichen Hintergründen und Persönlichkeiten, werden gut dargestellt. Marc und Roy stammen aus komplett unterschiedlichen sozialen Schichten. Roy - eigentlich Robert - stammt aus einer sehr reichen Unternehmerfamilie mit entsprechendem Villenanwesen und Fuhrpark, er tritt dominant auf und ist mit einem riesigen Ego ausgestattet. Er fühlt sich in der Rolle als "Berufssohn" offenbar sichtlich wohl. Für mich wäre eine Freundschaft mit diesem unsympathisch erscheinenden Jungen eigentlich nicht erstrebenswert, aber Marc möchte zu der Schickeria dazugehören. Er stammt nur aus gutbürgerlichen Verhältnissen, wächst in einer Doppelhaus-Siedlung auf und schaut zu Roy auf, sehnt sich nach Anerkennung.
Bei diesem ungleichen Machtverhältnis stellt sich die Frage, ob diese Freundschaft überhaupt echt sein kann. Gerade diese Ausgangskonstellation macht die Geschichte für mich so interessant.

Das Cover ist sehr auffällig farbenfroh und hat mich daher direkt neugierig gemacht. Die Gestaltung passt sehr gut zu dem 80er-Jahre Setting der Story.
Lediglich den Titel finde ich ein wenig irreführend, da die Münchner Diskothek "Roxy" hier eher eine Nebenrolle spielt.

Dieser Debütroman von Johann von Bülow ist ein Muss für Fans von Coming-of-Age-Romanen.

Bewertung vom 20.02.2023
Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1
Teichert, Fritzi

Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch "Storchenherzen" von Fritzi Teichert erzählt die Geschichte zweier Hebammen, Helga und Madita.
Der Roman ist humorvoll und einfühlsam geschrieben und erzählt die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Frauen.

Helga ist eine gestandene Hebamme, die schon viele Jahre Erfahrung in ihrem Beruf hat. Allerdings hat sie mit ihrer teils schroffen Art nicht bei allen werdenden Müttern Erfolg, was sich in negativen Google-Bewertungen für die Praxis widerspiegelt.
Als die Mittzwanzigerin Madita, eine redselige und stets fröhliche Hebamme, in die Praxis kommt, ist Helga zunächst genervt und sieht „die Neue“, die sie einarbeiten soll, eher als Ballast. Helga ist daher auch alles andere als begeistert als Wirbelwind Madita die Räumlichkeiten der Praxis umgestaltet.

Doch trotz aller Unterschiede arbeiten die beiden Frauen zusammen und lernen voneinander.

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und haben alle ihre eigenen Probleme und Sorgen, so wird Helga zu Beginn der Geschichte mit den Trennungsabsichten ihres Mannes konfrontiert, der für sie im
Vorfeld sogar schon eine neue Wohnung gekauft hat.
Bei Single Madita geht es ebenso chaotisch zu.

Der flüssige Schreibstil entführt den Leser schnell in die Welt der Hebammen. Dabei werden auch die Themen Schwangerschaft und Geburt auf eine ausführliche Art und Weise behandelt. Als bislang noch kinderlose Frau hat mich dies jedoch nicht abgeschreckt.

Insgesamt ist "Storchenherzen" gelungen. Das Cover finde ich dazu passend mit den Störchen sehr ansprechend illustriert.
Das Autorenduo Fritzi Teichert hat mit diesem Buch eine warmherzige und charmante Geschichte geschaffen.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine leichte und unterhaltsame Lektüre sucht.