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Benutzername: 
T.Geyer
Wohnort: 
Gelsenkirchen

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2015
Tödliche Besessenheit / Lukas Baccus und Theo Borg Bd.1
Schwab, Elke

Tödliche Besessenheit / Lukas Baccus und Theo Borg Bd.1


ausgezeichnet

Dies war nicht mein erster Krimi von Elke Schwab und bestimmt auch nicht mein letzter.
Von Anfang an baute sich Spannung auf, die in gutem Wechsel mit ruhigeren Passagen erst richtig zur Geltung kam.
Elke Schwab führte mich in tiefe menschliche Abgründe, die dem Krimi einen Hauch Thrill verliehen, da ich zumindest einen vagen Einblick in das Seelenleben, Denken und Bestreben des Täters bekam. Diese Stellen fand ich oft sehr gruselig, weil sie Bilder in meinem Kopf erzeugten, die ich so schnell nicht mehr los wurde, weil sie unwillkürlich weiter gesponnen werden wollten.
Die Geschichte ist etwas verschachtelt, was ich aber nicht als Nachteil empfand, sondern eher das Gegenteil war der Fall. Die Geschichte profitierte davon, weil sie kaum vorherzusehen war. Dafür nahm ich gerne in kauf, dass ich mir die beteiligten Personen und ihre „Funktionen“ gut merken musste.
Das Ermittlerduo hat mir sehr gut gefallen. Die Figuren schienen gut ausgereift und bodenständig zu sein. Trotzdem boten sie auch Reibungspunkte, besonders im privaten Bereich, was die Authentizität allerdings nur noch unterstrich. Sie glänzten mit ihrer Präsenz und ich habe ihren Weg sehr gerne verfolgt, selbst wenn ich manchmal missbilligte was dort vor sich ging. So ist das Leben…
Nicht weniger interessant waren allerdings die Nebenfiguren, die einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Geschichte beitrugen. Daher ist der Begriff „Nebenfigur“ auch nur bedingt passend, soll aber hier trotzdem Verwendung finden, denn die Verweildauer dieser Figuren war nun mal oft nicht lang. Ihre Nachhaltigkeit bzw. der Wiedererkennungswert war allerdings sehr wohl gegeben, was mich beeindruckt hat.

Elke Schwab schreibt einfach gute Krimis, dass hat sie auch hier wieder bewiesen. Sehr lesenswert!

Bewertung vom 28.10.2015
Der Palast der Meere / Waringham Saga Bd.5
Gablé, Rebecca

Der Palast der Meere / Waringham Saga Bd.5


ausgezeichnet

Ich muss gestehen, dass ich das Ende des letzten Waringham-Romans nicht mehr im Gedächtnis hatte, da dieser Teil der Saga schon etwas zurück liegt. Das machte allerdings gar nichts, denn ich kam wunderbar in die Geschichte hinein, die mich diesmal unerwarteter Weise auch weiter von England weg führte.
Der Roman hat zwei Haupthandlungsstränge, die aber dennoch miteinander verwoben sind, denn es sind und bleiben natürlich die Waringhams, auf denen das Hauptaugenmerk liegt.
Ein Teil spielt weiterhin in England und Umgebung, handelt von Ränkespielen, Intrigen, Lug und Trug, denn es gibt Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten, die insbesondere das Königshaus betreffen. Hier spielt Eleanor die tragende Rolle, und mit ihr hält auch eine Liebesgeschichte Einzug, die sehr schön, zum Teil geheimnisvoll, sowie auch tragisch ist. Zumindest habe ich das so empfunden. Frauen in ihrer Position hatten es wirklich nicht leicht in diesem Zeitalter und schon gar nicht, wenn sie eine Position bekleideten wie Eleanor es tat.
Der andere Teil der Handlung betraf ihren Bruder Isaac, und ich war wie in den Romanen zuvor erstaunt wie schnell die Jugend damals erwachsen werden musste, bzw. als erwachsen angesehen wurde. Isaac wird als alt genug erachtet um gewichtige Aufgaben zu übernehmen, doch er wehrt sich gegen seine Bestimmung und versucht ihr zu entkommen. Was das letztlich für ihn bedeutet konnte ich nicht vorhersehen, aber alles klang schlüssig und plausibel, so dass Isaac mir in Freud und Leid immer mehr ans Herz wuchs. Er machte sicher die beeindruckendste Entwicklung im Verlauf der Geschichte durch.
Ich könnte mich nicht entscheiden mit wem ich mehr gezittert und gelitten hätte, denn es schwankte hin und her. Fest steht, dass Rececca Gable zwei wundervolle, starke Figuren erdacht und mit einer beeindruckenden Geschichte ausgestattet hat.
Doch auch die Nebendarsteller waren keineswegs Statisten, sondern hervorragend herausgearbeitete Persönlichkeiten, die Spuren hinterließen. Es waren echte Sympathieträger dabei, sowie auch undurchsichtige Charaktere oder Bösewichte, die natürlich auch nicht fehlen dürfen. Hier möchte ich besonders Lappidot und Francis Drake hervorheben, die bleibenden Eindruck auf mich gemacht haben.
Ich hatte während des Lesens nahezu keine Orientierungsschwierigkeiten bzgl. der Figuren und ihrer Position in der Geschichte, was eindeutig für die gute und plausible Geschichtsführung und auch für die Figuren an sich spricht. Trotzdem fand ich das Personenregister sehr hilfreich, welches mir schon im vorhinein half reale und fiktive Charaktere auseinander zu halten. Von mir als geschichtlichen Laien gibt es dafür einen zusätzlichen, dicken Pluspunkt.

Rebecca Gable hat es erneut verstanden historische und fiktive Begebenheiten in wunderbarer Art und Weise zu verbinden. Ausgereifte Figuren und eine abwechslungsreiche, glaubhafte Handlung machen diesen Roman zum Genuss! Die tollen Illustrationen runden das Buch ab.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2015
Im Feuer der Begierde / Night Prince Bd.2
Frost, Jeaniene

Im Feuer der Begierde / Night Prince Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem Ende von Teil 1 war ich natürlich sehr gespannt wie es weiter geht, denn noch war ja nicht ganz klar, was aus Vlad und Leila werden würde.
Vlad entpuppte sich auch hier wieder als der dominante, unerbittliche Herrscher mit sehr rationalem Denken, der er schon im Vorgängerband war. Auch in der Night-Huntress-Serie hatte er eine eindrückliche Präsenz und wirkte recht dominant, dennoch bestach er dort durch eine gehörige Portion Sarkasmus und mal morbidem, mal spitzbübischem Humor. Davon ist in diesem SpinOff weiterhin kaum etwas zu erkennen, wobei es nach wie vor an seiner veränderten Rolle liegen mag. Er entfernt sich vom Freund und Helfer und geht hin zum Oberhaupt einer Sippe, denn Fakt ist, dass dieses SpinOff nahezu nichts mit der Night-Huntress-Serie zu tun hat. Trotzdem mochte ich Vlad auch hier, denn er ist nach wie vor eine beeindruckende Figur, die sehr konsequent und stur ihren Weg geht. Meistens jedenfalls, denn an dieser Stelle wartet die Geschichte mit einer kleinen Wende auf. Diese hatte ich zwar erhofft, erwartet hätte ich sie allerdings wegen Vlads „neuem“ Wesen nicht unbedingt.
Auch Leila gefiel mir wieder sehr. Erst erscheint sie noch etwas blauäugig, was ich ihr aber nicht verdenken konnte, doch dann gewinnt sie in verschiedener Hinsicht deutlich an Stärke, was mir sehr sehr gut gefallen hat.
Auch einige Nebenfiguren konnten wieder punkten, weil sie die Geschichte und deren Verlauf sehr bereichert und mich hier und da sogar überrascht haben.

Der Verlauf der Geschichte ist relativ autark, aber es ist und bleibt trotzdem eine Trilogie und ich empfehle, das lesen ab Band1. Es kann sonst u.U. vorkommen, dass man einzelne Teile nicht ganz versteht, weil kurze Rückbezüge vorkommen. Außerdem glaube ich, dass es beim Showdown in Bd.3 noch mehr Rückblicke geben wird, aber das bleibt abzuwarten.

Eine tolle Fortsetzung, die wieder durch Action und Beziehungsgeplänkel gleichermaßen besticht.

Bewertung vom 21.09.2015
Seventh Son
Delaney, Joseph

Seventh Son


sehr gut

Auf dieses Hörbuch bin ich neugierig geworden, da es die Vorlage zum gleichnamigen Kinofilm ist, und es entsprach fast vollkommen meinen Erwartungen. Hier bekam ich es mit einer Geschichte zu tun, die sehr unterhaltsam, kurzweilig und spannend zugleich war.
Zuerst lernte ich Thomas und seine Geschichte kennen. Ich mochte diese Figur sehr und habe seine Geschichte gerne verfolgt, wobei es hier vorerst eher kurzweilig und interessant als packend war. Das änderte sich recht abrupt, als der Spook (Geisterjäger-Meister) dazu kam. Er machte seinem Namen wirklich alle Ehre, denn es wurde bisweilen recht gruselig. Obwohl ich seine Person manchmal noch nicht so richtig einordnen konnte, weil er besonders seine Gemütsverfassung doch hin und wieder änderte, fand ich ihn sehr bereichernd. Hier, und nicht zuletzt durch ihn, gewann die Geschichte sehr an Fahrt und packte mich vollkommen. Das geschah nicht zuletzt, weil es immer wieder unvorhergesehene Ereignisse/Wenden gab, an denen wiederum Thomas auch großen Anteil hatte.

Was ich anmerken möchte ist, dass es sich hier um ein Jugendbuch im wörtlichen Sinne handelt und nicht um einen, scheinbar immer wieder erwarteten all-ager. Manche Szenen und auch Figuren erschienen mir nicht ganz ausgereift und hätten etwas mehr Tiefe vertragen. Für ein Jugendbuch fand ich es aber noch vertretbar. Man bekommt was man kauft. Außerdem ist dies der Auftakt einer Reihe, da darf gerne auch noch etwas Entwicklungspotential bleiben.

Dies war für mich das erste Hörbuch des Sprechers Patrick Mölleken, und er hat seine Sache gut gemeistert, auch wenn mir manchmal etwas mehr Stimmfarben gewünscht hätte. Manche Dialoge erforderten meine komplette Aufmerksamkeit, um nicht den Faden zu verlieren.
Das Sprechtempo war mir etwas zu zügig, doch hier hatte ich den Vorteil, dass ich das mit dem MP3-Player leicht anpassen konnte. Diese Möglichkeit hat man beim hören von CD natürlich i.d.R. nicht.
Auch wenn es sich hier um ein Hörbuch und nicht um ein Hörspiel handelt, empfand ich die atmosphärische Gestaltung als sehr schwankend. Viele Abschnitte gefielen mir sehr gut, aber es gab auch solche, die eher runtergelesen wirkten, was ich schade fand.

Trotz der Kritik bekommt man hier ein gelungenes, hörenswertes Jugendbuch, welches durch Spannung mit Gruselfaktor überzeugt und auf mehr hoffen lässt.

Bewertung vom 16.07.2015
Are you finished? - No, we are from Norway
Seidel, Sophie

Are you finished? - No, we are from Norway


sehr gut

Man sollte ja meinen, dass der Berufsalltag in der Regel recht unspektakulär, um nicht zu sagen langweilig verläuft. Man muss allerdings nur die richtigen Berufsgruppen fragen und zwar solche, die viel mit Menschen zu tun haben, da wird man schnell eines besseren belehrt. So ist es auch hier, denn der Untertitel „Eine Kellnerin am Rande des Wahnsinns“ trifft es in vielen Fällen schon recht gut.
Hier bekommt man gute, kurzweilige Unterhaltung, auch wenn dieses Buch offiziell in die Kategorie „Sachbuch“ gehört. Sophie Seidel hat ihre Erlebnisse in diesem Buch so aneinandergereiht, dass man die einzelnen Abschnitte fast als Kurzgeschichten ansehen könnte. Da das Wirtshaus mitten in München liegt, geht es nicht nur um deutsche Gäste, sondern sie beschreibt auch den Umgang mit fremdländischen Besuchern bzw. anderen Kulturen. Hier treten Marotten jeglicher Art zu Tage, man kann über Höflichkeit bzw. Unhöflichkeit lesen, und auch die Kollegen (und ihr Umgang mit diesen Gästen) sind Thema im Buch. Jeder bekommt in gewisser Art und Weise sein Fett weg, wobei die Geschichten nicht böse, sondern einfach nur lustig rüber kommen. Zumindest dann, wenn man es lesen darf und nicht selbst in der Haut der Kellnerin steckt. Fremdschämen ist manchmal auch inklusive, außerdem menschelt es hin und wieder ganz gewaltig, und das macht das Buch zu einer runden Sache. Denn selbst wenn im Alltag scheinbar manchmal der Wahnsinn tobt, so gibt es auch die eine oder andere kleine, nette, feinfühlige oder rührselige Geschichte, die mir ein Lächeln entlockte. Ich fand es sehr gut, dass die Autorin auch diese Seite gezeigt hat, denn nur so entsteht ein gutes Gesamtbild.

Ein Buch zum schmunzeln, lachen, nachdenken und fremdschämen. Das nächste mal betrete ich ein Wirtshaus sicher mit anderen Augen.

Bewertung vom 15.04.2015
Der Untergang Barcelonas
Sánchez Piñol, Albert

Der Untergang Barcelonas


sehr gut

Als ich die ersten Seiten des Buches las, wurde ich von einem vor Leichtigkeit strotzenden Schelm eingefangen. Er nennt sich Zuvi und ist die Hauptfigur dieser Geschichte. Er hat es faustdick hinter den Ohren, und dieses spritzige Gemüt gefiel mir sehr gut.
Ich freute mich daher auf einen historischen Roman der anderen Art, doch diese Erwartung wurde leider schon kurz darauf gedämpft.

Worum es in diesem Buch geht, verraten Titel und Titelbild nahezu erschöpfend, wie ich im nachhinein gestehen muss. War der Anfang noch von einer gewissen Leichtigkeit geprägt, so waren es nachher die vielen großen und kleinen Schlachten, die das Geschehen beherrschten. In großzügiger Ausführlichkeit wurde dargelegt, wer hier gegen wen kämpft und warum. So kam es, dass auch ich selbst irgendwann mit dem Buch zu kämpfen hatte, zumindest teilweise.
Es waren sehr viele, komplexe Geschehnisse, die in meinen Kopf drangen. Hinzu kamen die vielen Figuren, von denen nur wenige mein Gedächtnis anhaltend erreichten, weil sie für meine Begriffe nicht markant genug waren. Hier half mir aber immer mal wieder das angehängte Personenregister, wofür ich sehr dankbar war. Nicht zuletzt war es dann auch Zuvi, der mir Rätsel aufgab, so dass ich nicht mehr recht wusste, was ich von ihm halten soll. Dafür gab es dann allerdings andere Figuren, die sich hervortun konnten.
Auf den letzten 200-300 Seiten entzerrte sich das Geschehen zusehends, so dass ich letztlich positiv auf die Geschichte zurück blicken kann, selbst wenn es zwischenzeitlich nicht einfach war.

Dieses Buch ist harte Kost, und man kann es nicht „mal eben zwischendurch“ lesen. Aber es ist auch hervorragend recherchiert, dass muss man dem Autor lassen. Durch die vielen ausführlichen Schlachten war es nur bedingt mein Fall, aber für Historikfans, die an der Geschichte Spaniens interessiert sind, ist es absolut zu empfehlen!

Bewertung vom 12.02.2015
Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Lindner, Lilly

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin


ausgezeichnet

Dies ist ein Buch das nachwirkt, nicht nur durch die ausdrucksstarke Rhetorik. Die Geschichte lässt lächeln und auf ein hoffnungsvolles Ende spekulieren, doch sie macht ebenso traurig und ist bisweilen sogar schockierend. Besonders im hinteren Teil der Geschichte konnte ich manchmal nicht fassen was ich da lese und musste Pausen einlegen, um die Zeilen erstmal zu verdauen und über sie nachzudenken.
Wunderbar klare und ausdrucksstarke Worte über bedrückende Tabuthemen.

Bewertung vom 13.09.2014
Kraut und Rübchen
Pistor, Elke

Kraut und Rübchen


ausgezeichnet

Dieser Krimi spielt in der Gegenwart, entführt die Hauptfigur Katharina aber auch weit in die Vergangenheit ihrer Ahnen. Dass Elke Pistor diesen zeitgenössisch-historischen Mix sehr gut beherrscht, hat sie bereits in „Das Portal“ bewiesen.
So war es nicht verwunderlich, dass beide Zeitepochen ganz wunderbar beschrieben waren und gekonnt ineinander griffen.
In der geschichtlichen Gegenwart fand ich mich sehr gut wieder. Wenn man erstmals „so richtig“ ins Landleben eintaucht, dann gleicht das unter Umständen einem Kulturschock der besonderen Art. Auf herzliche Menschen, die einen mit offenen Armen empfangen, darf man nicht immer hoffen. Eben diese Beschnupperungs-Erfahrung musste Katharina machen, die sich durch eine Erbschaft plötzlich in einem kleinen Nest im Nirgendwo stehen sieht. Sie will sofort wieder weg, was durchaus verständlich erscheint, doch dann macht sie einen mysteriösen Fund in Form eines Tagebuchs.
Von da an wechseln sich die Geschichten ab, und es wird viel aus früheren Zeiten erzählt. Besonders die damaligen Gepflogenheiten und Standesunterschiede fand ich sehr gut recherchiert und glaubhaft wiedergegeben. Ich persönlich kam erneut zu dem Schluss, dass früher nicht alles besser war, auch wenn das gerne behauptet wird. Aber wie man hier lesen kann, gab es auch damals schon Menschen, die sich gegen herrschendes Unrecht auflehnten. Wenn auch nicht immer mit erlaubten Mitteln.

Neben der Handlung glänzt das Buch durch seine wunderbaren Charaktere. Lebensecht und facettenreich, bescherten sie mir eine lebendige Geschichte und ein wunderbares Lesevergnügen. Katharina war dabei für mich eine sehr gute Identifikationsfigur. Spielend leicht, fast wie eine Freundin, führte sie mich durch die Geschichte. Über manche Begebenheiten und Annahmen war ich dem entsprechend ebenso sprachlos wie sie selbst. Trotzdem war nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick schien… und das war sehr erfrischend.

Elke Pistor hat für meinen Geschmack ohnehin einen Schreibstil der begeistert. Diesmal kam aber noch ein besonderer Aspekt hinzu. Immer wenn Katharina das Buch weg legte oder später wieder zu lesen begann, musste ich schmunzeln. Diese (kleinen) Szenen waren wie aus dem Leben gegriffen und hatten sehr viel Charme.
Auch die Rezepte im Anhang machen das Buch zu etwas besonderem. U.a. lädt das „Teufelszeug“ zum selbermachen ein.

Hier bekommt man großes Lesevergnügen bis zum bitter-süßen Ende, welches ganz ohne wetteifernde Kriminalbeamte und blutrünstige Szenen auskommt. Dafür lernt man umso mehr über Pflanzenheilkunde, wobei die Nachahmung nicht immer unkritisch ist….. Absolute Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2014
Schattenzwilling
Bongard, Katrin

Schattenzwilling


ausgezeichnet

Bei diesem Thriller war ich sofort wie gebannt. Die Autorin hat es von Anfang an wunderbar verstanden die verschiedenen Stimmungen im Buch wieder zu geben, egal ob Freude, Liebe, Zweifel oder Angst. Hinzu kam, dass die sehr gut ausgearbeiteten Figuren in jeder Situation vollkommen authentisch wirkten. Man bekam somit einen guten Eindruck mit wem man es zu tun hatte, von Ausnahmen mal abgesehen. Aber genau diese kleinen Undurchsichtigkeiten machten die Geschichte zusätzlich interessant und spannend.
Teresa/Tessa fand ich als Hauptfigur sehr passend. Selbst wenn sie verunsichert oder sogar ängstlich war, wirkte sie letztlich stark. Ihre wache und aufmerksame Art machte einfach Freude, und man konnte sich gut mit ihr durch die Geschichte bewegen.
Sehr herausragend fand ich auch die Zwillinge. Sie schafften von Anfang an eine undurchsichtige, manchmal sogar düstere Atmosphäre. Man kam gar nicht umhin sich zu fragen, was da los war. Auch das sorgte dafür, dass ich regelrecht durch das Buch gezogen wurde.
Die diversen Nebenfiguren waren auch erstaunlich präsent, sorgten aber mehr für den passenden Rahmen der Handlung. Trotzdem gefielen mir fast alle gut. Einzig mit dem Vater der Zwillinge hatte ich so meine Schwierigkeiten. Sogar im Nachhinein habe ich mich gefragt, wie man so ignorant sein kann.

Irgendwann war ich der Meinung, dass ich wusste worauf die Geschichte hinausläuft. Doch als die Auflösung kam, war ich geschockt und irgendwie auch irritiert. Das Szenario, welches hier aufgelöst wurde, war unglaublich. Daher stellte ich mir die Frage, wie wahrscheinlich solche Begebenheiten sein können. Ich kam zu dem Schluss, dass theoretisch alles möglich ist, und ziehe meinen Hut vor so viel Phantasie.
Ein durch und durch fesselnder und am Ende schockierender Jugend-Thriller.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.