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Benutzername: 
calendula48
Wohnort: 
Wiernsheim

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2022
Papyrus
Vallejo, Irene

Papyrus


ausgezeichnet

Schon das Buch in der Hand zu halten ist ein Genuss. Das Cover ist optisch so ansprechend gestaltet, dass ich mich schon hier in das Buch verliebe.
Papyrus ist kein Buch, welches schnell, geschweige denn quer gelesen werden kann; es nimmt den Leser gefangen.
Sicher wäre das Lesen schneller vorangekommen, wenn ich nicht alleine den Prolog zweimal gelesen hätte. Die Sprache und der Schreibstil haben mich fasziniert.
Es ist kaum vorstellbar, auf welche abenteuerliche Weise sich Menschen lange vor Christus auf den Weg machten, um nach dem geschriebenen Wort zu suchen, ja, zu fahnden.
Die Ägypter wussten, wo sie suchen mussten – bei den Griechen; und sie wollten nicht nur einige Schriftstücke, sie wollen alles, waren begierig und hatten stets Angst, ein wertvolles Buch zu verpassen, wie die Autorin Irene Vallejo schreibt.
Sie selber umgibt sich mit dutzenden von Büchern, um für ihr eigenes, nächstes Buch hingebungsvoll zu recherchieren und macht sich das Beginnen nicht leicht.
Lesen und Schreiben von wertvollen Büchern ist so ziemlich das Schönste, was ich mir selber vorstellen kann. Es ist ein großes Geschenk, in einer Zeit zu leben, in der der Zugang zur Literatur so vielfältig, ja schon eher überbordend ist.
Ein Leben ohne Bücher ist möglich, aber letztendlich verlorene Zeit.
Der Diogenes Verlag ist für mich zurzeit herausragend, was seine Neuerscheinungen angeht, und das Buch Papyrus war ein Lesevergnügen der ganz besonderen Art.
Mehr von solch hervorragender Literatur.

Bewertung vom 22.04.2022
Atlas der Unordnung
Papin, Delphine

Atlas der Unordnung


ausgezeichnet

Was sind Grenzen? Wer zieht Grenzen? Wer muss Grenzen einhalten? Wer nimmt sich das Recht die Grenzen eines Anderen zu überschreiten.?
Diese Buch zeigt nicht nur Grenzen auf, sondern lässt den Leser daran teilhaben, wer wie über Grenzen denkt.
Victor Hugo zieht ein bitteres Fazit über Grenzen: "Wer hat ein Interesse an Grenzen? Könige.
Teile und herrsche! Zu einer Grenze gehört ein Schilderhaus, zu einem Schilderhaus ein Soldat.
Hier kommt niemand durch! – Inbegriff für jedes Privileg, jedes Verbot, jede Zensur, jede Tyrannei. Grenze, Schilderhaus und Soldat sind die Wurzel allen Übels der Menschheit.“
Wie verlogen kommt Wladimir Putin daher, der behauptet:
"Für mich zählen nicht Grenzen und Territorien, sondern menschliche Schicksale.“
Sein menschenverachtender Krieg, den er gerade führt, straft seine Worte Lügen und entlarvt ihn.
Von der Alpenlinie bis zur Zero Linie; von der Grenze staatlicher Hoheiten bis zu den Grenzen, Mauern, Barrieren und Zäune unserer Zeit – scheint das Thema Grenzen ohne Anfang und Ende zu sein.
Dieses Buch ist ein Kleinod für jeden, der sich wirklich mit dem Thema Grenzen und deren Überwindung beschäftigen möchte. Nicht zu lesen wie ein Roman, immer wieder zur Hand genommen und den eigenen Horizont erweitert, möchte es den Leser begleiten.