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_lesewesen

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2023
Leonard und Paul
Hession, Rónán

Leonard und Paul


sehr gut

Leonard und Paul sind es gewohnt im Leben eher die Nebenrollen zu bekleiden. Doch was passiert, wenn sich einige Dinge in ihrem Leben ändern?
Dieses Buch ist für alle, die ruhige und reflektierte Bücher mögen - einen Schuss Inspiration gibt es auch noch dazu! Geliebt habe ich die Charaktere im Buch, die alle aufrichtig auf mich wirkten.
Leonard und Paul, die titelgebenden Charaktere, sind beste Freunde, in ihren 30ern und introvertiert. Man verfolgt ihre alltäglichen Rituale wie Spieleabende, ihren Arbeits- oder Familienalltag - aber auch ihre Unbeholfenheit.
Im Roman trifft man auf ganz normale Leute, die respektvoll und bedacht miteinander umgehen. Es war eine tolle Erfahrung, sich in diesem Mikrokosmos von Leonard & Paul und deren Nahestehenden zu bewegen. Man fühlte sich fast geborgen.
Insgesamt ein Buch, das von innen genauso schön ist, wie von außen. In dieses Wohlfühlbuch kann man wunderbar in eine Decke gehüllt und mit dem passenden Heißgetränk abtauchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2023
Wie wir Energie erzeugen
Bunting, Philip

Wie wir Energie erzeugen


sehr gut

Zwar gefällt mir der englische Titel des Buchs „Superpower“ deutlich besser, aber sonst habe ich wenig auszusetzen.
Hier lernen nicht nur Kinder, woher die Energie kommt, sondern auch Erwachsene lernen hier das eine oder andere, was die Lektüre für beide Seiten spannend macht. Besonders interessant war für mich die kurze Menschheitsgeschichte der Energienutzung, hier gab es ein paar fun facts, die ich mir sicher merken werde.
Die Illustrationen sind modern, teilweise recht humorvoll und verspielt und tragen gut zum Verstehen zu erneuerbaren Energien und Co. bei. Manchmal hätte die Beschriftung nur gern größer sein dürfen und bei einem Schaubild musste ich recht genau hinsehen, bis ich es nachvollziehen konnte.
Insgesamt auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man etwas über Energieerzeugung lernen möchte. Das Buch wird hier sicher wieder zur Hand genommen werden.

Bewertung vom 20.05.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


ausgezeichnet

Ein kurzer Dialog, in dem es darum geht, ob echtes Mirácoli oder die Billigvariante auf den Tisch kommt? Da war‘s in puncto Identifikation schon um mich geschehen. Was ich aber für ein großartiges Buch lesen würde, war mir da noch nicht klar.
Eine ganz tolle Verbindung zwischen der 10jährigen Ida und ihrer studierenden Schwester Tilda wird im Buch beschrieben. Leider verbindet die beiden nicht nur ihre Liebe zum Wasser und ihre Fantasie, sondern auch die Einschränkungen, die ihre alkoholkranke Mutter mit sich bringt.
Im Buch geht es um einen Sommer und den Beginn des Herbstes, in dem Tilda und Ida weiter wachsen, sich auf Neues einlassen. Und immer mit dabei ist das Abtauchen ins Wasser, das mir als Leserin auch eine gewisse Ruhe gab. Hieran schließt auch das Cover thematisch an.
Ich mochte den Schreibstil der Autorin, die Art, wie sie ihre Dialoge eher drehbuchartig aufschreibt. Die Charaktere haben mich ebenfalls größtenteils überzeugt. Was mir allerdings besonders viel Spaß machte, waren die zahlreichen popkulturellen Verweise, z. B. auf die Mini Wini Würstchenkette, Mickey Mouse, die Hunger Games, etc.
Auch dass Tilda in ihrem Nebenjob als Kassiererin durch die Geschichte hinweg versucht, Kunden anhand der von ihr gescannten Artikel zuzuordnen, hat mich begeistert. Es waren viele kleine Dinge, die ich besonders mochte, und die insgesamt ein so stimmiges Gesamtbild abgegeben haben.
Für mich schon jetzt ein Jahreshighlight!

Bewertung vom 20.05.2023
Disney Adventure Journals: Mulan und der geheimnisvolle Palast
Disney, Walt;Cleary, Rhona

Disney Adventure Journals: Mulan und der geheimnisvolle Palast


ausgezeichnet

Eigentlich bin ich kein großer Disney-Fan, aber da eine Freundin Mulan zur besten weiblichen Disney-Figur ernannt hat, musste ich hier einfach reinschauen - zum Glück!
Der Comic rund um die Kriegerin Mulan ist super gezeichnet, satte Farben werden verwendet, damit wurde einem der Einstieg in die Geschichte leicht gemacht.
Mulan wird vom Kaiser von China um Hilfe gebeten, da sein Leben in Gefahr ist und so macht sie sich auf zur Verbotenen Stadt. Dieses Setting war noch einmal ein kleines Sahnehäubchen. Der Palast birgt verworrene Gänge und eine Verschwörung sowie ein strenges Hofprotokoll - genau der richtige Ort für ein Abenteuer!
Richtig gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte immer mal wieder mit Mulans Tagebucheinträge verwoben wird, in denen sie das Geschehene bewertet.
Ich werde auf jeden Fall Ausschau nach weiteren Bänden der Disney Adventure Journals halten!

Bewertung vom 20.05.2023
Wolf
Stanisic, Sasa

Wolf


ausgezeichnet

Ein Sommercamp mit Klassenkameraden im Wald statt eine Woche mit den Eltern zu Hause? Für die einen eine willkommene Abwechslung, für den Protagonisten Kemi eher eine Horrorvorstellung.
Er ist ein wenig anders als viele Gleichaltrige im Camp, möchte seine Zeit eher mit einem Buch in der Hand als mit irgendwelchen Aktivitäten im Wald verbringen.
Er landet mit Jörg auf einem Zimmer, der ihn - und dessen ist sich Kemi bewusst - vor Mobbingattacken bewahrt, da Jörg einfach noch andersiger ist.
Ein Buch, das sich auf eindrucksvolle Weise mit Mobbing beschäftigt, aber einfach viel, viel mehr bietet als sich nur damit auseinanderzusetzen.
Unglaublich witzig ist dieser Roman, selten habe so oft bei einer Lektüre schmunzeln müssen. Auch dass die Geschichte deutlich macht, wie schwierig es ist, mutig zu sein und den Lesenden nicht vorgaukelt, dass es für alles die perfekte Lösung gibt, fand ich ehrlich und erfrischend.
Zudem wurden die Charaktere und die Camp-Atmosphäre großartig vom Autoren gezeichnet - aber nicht nur von ihm. Regina Kehn ist die einzige Illustratorin, die ich mit Namen kenne und deren Bilder mich in verschiedenen Kinder- und Jugendbüchern immer wieder beeindruckt haben. Schwarz-gelb ist eigentlich nicht meine Lieblingskombi, aber hier ist ein fantastisches Zusammenspiel zwischen Text und Illustrationen entstanden. Eine große Empfehlung - das ist nicht nur etwas für Jugendliche!

Bewertung vom 20.05.2023
Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1
Gemmel, Stefan

Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1


sehr gut

Alex hat ein Geheimnis - und zwar hat er jemanden aus einer Zauberkugel befreit, nämlich Sahli. Und dieser Freund eröffnet ihm eine ganz neue Welt.
Da ärgert sich Alex gerade noch über Mitmenschen, die ihm scheinbar alle seine Freizeitbeschäftigungen vermiesen wollen, da entführt ihn Sahli schon in den Orient.
Beide Welten werden von Sarah Tabea Hinrichs durch klare, farbig abgestimmte Illustrationen verdeutlicht. Sie ergänzen den Text prima, lenken aber nicht zu sehr von ihm ab. Auch die Schriftgröße ist für Erstleser passend.
Besonders spannend ist es außerdem einen Einblick in das arabische Alphabet und in eine Figur der arabischen Kultur, dem Dschuha, zu gewinnen. Als Erwachsene:r möchte man gleich nachschauen, welche weiteren Dschuha-Sagen es noch gibt. Angeblich soll die Figur Till Eulenspiegel sehr ähneln. Ich kann mir gut vorstellen, dass hier auch Kinder aus demselben Kulturkreis ein paar Geschichten des Dschuhas zum
besten geben können und sich in diesem Buch wiederfinden.

Bewertung vom 19.05.2023
Idol in Flammen
Usami, Rin

Idol in Flammen


gut

Erwartet habe ein Buch rein über die J-Pop-Fankultur, über ein ausgeartetes Fandasein. Einige Praktiken und Mechanismen wurden auch dargelegt, wie z. B. Belohnungs- systeme durch Fanartikelkäufe, 10 CDs = 1x Handschütteln des Idols. Außerdem wurde deutlich, dass die Fans ebenfalls über Abläufe innerhalb der Band mitbestimmen können.
Allerdings ging es für mich nicht nur um eine aus dem Ruder gelaufene Obsession für ein Idol, sondern eher um eine wahrscheinlich depressive Protagonistin, der das Klammern an ihren „Oshi“ Halt und einen Sinn im Leben bietet - etwas, das ihr die Eltern nicht bieten können. Akitas Bezug zum Idol Masaki hingegen bringt das Schreiben eines Blogs mit sich und dem Austausch mit Gleichgesinnten. Ein solcher Anschluss fehlt ihr in der Schule fast gänzlich.
Auch das Cover empfinde ich als passend. Eine Frau mit verschwommenen Gesicht wird gezeigt, die evtl. in der Fanmasse oder aber auch im normalen Leben untergeht, wenig sichtbar ist. Mit der Hintergrundfarbe wird noch ein Bezug zum Idol geschaffen, dessen Fanfarbe blau ist.
Insgesamt ein spannender Einblick ins Fandasein und psychische Erkrankungen. Es wird vieles offen gelassen, was nicht jedem gefallen wird, aber Interpretationsspielräume bietet.

Bewertung vom 20.11.2022
Blutmond / Harry Hole Bd.13
Nesbø, Jo

Blutmond / Harry Hole Bd.13


sehr gut

Tatsächlich war dies mein erster Harry Hole-Fall und er wusste zu gefallen!
Ungewöhnlicherweise beginnt der skandinavische Krimi in LA, wo Harry Hole seine Tage als Alkoholwrack so dahin plätschern lässt.
Doch dann zieht ihn ein Fall nach Oslo und hier stellt er sich ein eigenes, skurriles Ermittlerteam zusammen, das bei mir sehr viele Sympathiepunkte eingefahren hat. Auch die Zeichnung von Nesbos anderen Charakteren konnte mich überzeugen, weswegen ich mit gut vorstellen kann, einen weiteren Band der Reihe zu lesen.
Zudem war der Krimi/Thriller kein 08/15-Fall, hier kann man sich auf einige Überraschungen einstellen. Der Autor spart auch nicht an geschickten Wendungen und legt so einige Fährten. Auf der einen Seite war es eindrucksvoll, wie Nesbo zum Ende hin noch einmal alles auf den Kopf stellt, auf der anderen Seite wurde ich auf den letzten 100 Seiten etwas ungeduldig und hätte mir eine schnellere Auflösung gewünscht. Ein paar Stellen hätte man vielleicht etwas kürzen können, wie die Taten verübt wurden, wurde mir etwas zu häufig durchgekaut.
Aber insgesamt auf jeden Fall ein toller Krimi!

Bewertung vom 12.11.2022
Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Malala Yousafzai
Eliopoulos, Christopher;Meltzer, Brad

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Malala Yousafzai


ausgezeichnet

Das Jugendbuch „Malala - meine Geschichte“ hatte mich bereits begeistern können - umso gespannter war ich, wie hier ihre Geschichte auf 40 Seiten erzählt werden sollte.
Zum Großteil ist dies gut gelungen. Schon das Cover macht deutlich, wer/was die bestimmenden Elemente des Buches sein werden - das pakistanische Mädchen Malala und die Schulbildung.
Auch der Einstieg gelingt: hier wird Malala als ein gewöhnliches Mädchen dargestellt, die gegen ihre Brüder im Armdrücken gewinnt und Lieblingsspeisen hat. Es fällt nicht schwer, sich mit ihr zu identifizieren.
Danach gelingt es gut, die Rolle der Frau in Pakistan auf kindgerechte Weise zu erklären und den großen Stellenwert von Bildung hervorzuheben. Denn auch wenn der Schulbesuch in vielen Ländern selbstverständlich ist, so sieht der Alltag von vielen Kindern, nicht nur Mädchen, ganz anders aus.
Bis zum Attentat auf Malala fand ich den Comic prima umgesetzt, danach blieb alles etwas vage. Wo leben Malala und ihre Familie nun? Kehrt Malala nach ihrem Krankenhausbesuch nach Pakistan zurück? Geht sie wieder zur Schule? Wie genau können die Leser andere Kinder unterstützen?
Hier hätte ich mir mehr Antworten gewünscht - die Kinder werden sicherlich so einige Fragen haben!

Bewertung vom 12.11.2022
Frau mit Messer
Byeong-mo, Gu

Frau mit Messer


gut

Eine alternde Auftragskillerin, die uns an ihrem Alltag teilhaben lässt - das klingt spannend und erfrischend anders!
Doch leider hatte die Geschichte um die „Schädlingsbekämpferin“ so einige Längen, richtig in den Lesefluss kam ich eigentlich selten. Die Vorgeschichte der Patin, wie die Mörderin Hornclaw auch genannt wird, wird durch Rückblenden beschrieben, wirklich bewegt hat sie mich jedoch nicht. Stattdessen fand ich die wenigen Beziehungen interessant, die die Protagonistin mit diesem ungewöhnlichen Beruf im Buch überhaupt zulässt. Auch die Eliminierung ihrer Gegner wird eindrücklich beschrieben.
Auf den letzten 50 Seiten nimmt die Geschichte dann noch an Fahrt auf - so hätte ich mir das auch schon vorher gewünscht! Auch das Ende wusste zu gefallen und das ist bei vielen anderen Büchern oft eher ein Schwachpunkt.
Irritierend fand ich, dass das Buch nicht aus dem koreanischen Original ins Deutsche übertragen wurde, sondern aus der englischen Übersetzung. Vielleicht ist auch hierdurch etwas verloren gegangen.