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NI

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Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2021
Meeressarg / Fabian Risk Bd.6
Ahnhem, Stefan

Meeressarg / Fabian Risk Bd.6


ausgezeichnet

Aus dem Kopenhagener Hafen wird ein Auto mit zwei Leichen geborgen. Nicht nur die Todesursache ist eine andere als zunächst vermutet – auch Beweisstücke verschwinden. Mittendrin: Kim Sleizner, Polizeichef von Kopenhagen. Doch spielt er ein falsches Spiel?

Die Polizistin Dunja Hougard ist untergetaucht und ermittelt verdeckt gegen den Polizeichef, dem bisher aber nie etwas Unrechtmäßiges angelastet werden konnte. Unterstützung erfährt sie dabei von Fabian Risk, von der schwedischen Polizei. Auch er hat Kim Sleizner im Visier.

Können sie es mit vereinten Kräften schaffen, dem Polizeichef das Handwerk zu legen und seine Machenschaften aufzudecken? Oder müssen sie klein beigeben und in Deckung gehen, um nicht selbst in Sleizner's Schusslinie zu geraten?

Eines sei verraten: es kommt anders, als erwartet...


Der Schreibstil von Stefan Ahnhem ist sehr angenehm zu lesen und man möchte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Story ist in zwei Teile untergliedert und wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert: sowohl aus Sicht von Fabian Risk, Dunja Hougard, Kim Sleizner als auch dem aktuellen Ermittlerteam um Jan Hesk, der mit dem Fall der Wasserleichen aus dem Hafen betraut ist. Die Perspektive wechselt je Kapitel zwischen den einzelnen Protagonisten.

Der Autor versteht es hervorragend Spannung aufzubauen. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger.


Schon lange habe ich keinen derart fesselnden Krimi gelesen. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 23.10.2021
Unbarmherziges Land (eBook, ePUB)
Offutt, Chris

Unbarmherziges Land (eBook, ePUB)


weniger gut

Es gilt einen Mordfall in den Wäldern von Kentucky zu lösen. Linda Hardin ist der zuständige Sheriff und wird mit Vorurteilen hinsichtlich ihrer Eignung zur Lösung dieses Verbrechens konfrontiert. Ihr Bruder Mick, eigentlich Ermittler bei der Army, unterstützt sie.


Das Buchcover zeigt einen 1963er Chevrolet vor der Landschaft Kentuckys. Mick fährt den Wagen seines Großvaters, wenn er auf Heimaturlaub ist. Vor diesem Hintergrund ist das Cover sehr passend gewählt.

Leider hab ich nicht so richtig ins Buch hineingefunden.
Die Handlung ist sehr zäh und langatmig. Die Lösung des Mordes kommt für meine Begriffe viel zu kurz. Erst gegen Ende, wird der Fokus kurz auf diesen gelegt.
Ansonsten steht Mick im Vordergrund: als Person, Ehemann, hilfsbereiter Nachbar und natürlich auch als Ermittler.
Selbst Linda, Micks Schwester, die eigentlich Verantwortliche für die Klärung dieses Verbrechens wird zur Nebendarstellerin.

Ein Spannungsbogen kommt leider nur gering bis gar nicht zustande.

Bewertung vom 14.10.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


ausgezeichnet

Immer noch traumatisiert von den Erlebnissen vor 10 Monaten in einem Schloss in der Nähe von Hannover, versucht Hannah Preuss wieder Normalität in ihren Alltag zu bringen. Was als Ausflug zu ihrer Schwester nach Köln beginnt und Hannah als Auszeit dienen sollte, endet in ihrem schlimmsten Albtraum: sein Name - Janus. Er nimmt Geiseln, die sich nur retten können, indem sie Aufgaben teils unter Zeitdruck lösen müssen. Unter ihnen ist Hannah und zwar schon zum zweiten Mal. Janus hat mithilfe diverser Komplizen ein Escape-Room-Szenario in Köln vorbereitet. Kann Bernd Kappler vom LKA Niedersachsen Hannah rechtzeitig finden?


Das Buchcover zeigt ein Treppenhaus. Dieses Treppenhaus spielt bei einer Aufgabe eine zentrale Rolle. Ebenso die Innenseite – diese zeigt den Rhein mit Blick zum Kölner Dom und im Vordergrund die Severinsbrücke. Das Cover finde ich wirklich klasse. Hier wurde mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet und ausgewählt.

Der Schreibstils des Autors ist sehr angenehm zu lesen und er versteht es ausgezeichnet, den Leser zu fesseln. Zu keinem Zeitpunkt findet man in diesem Buch unnötige Längen oder übertriebene ausschweifende Beschreibungen. Ganz im Gegenteil, wenn man denkt die Story komplett erfasst zu haben, kommt doch noch eine unvorhersehbare Wendung. Also Spannung ist bis zum Schluss garantiert.

Ein winzig kleiner Kritikpunkt: mich stört der Epilog ein wenig. Aber das ist mein persönlicher Eindruck.


Nichtsdestotrotz ist dieses Buch wirklich klasse geschrieben und hält die Spannung, die man sich auch erhofft hat!

Bewertung vom 10.10.2021
Die Übersetzerin
Lecoat, Jenny

Die Übersetzerin


gut

Hedy Bercu, Jüdin, ist aus Wien geflüchtet und fand auf Jersey Arbeit und Zuhause. Jedenfalls bis die Deutschen auch die Kanalinseln besetzen. Da ihre bisherigen Arbeitgeber die Insel verlassen haben, ist Hedy gezwungen, für die Deutschen als Übersetzerin zu arbeiten.
Dort lernt sie Kurt kennen, der direkt für Hedy schwärmt, ohne ihr Geheimnis allerdings zu kennen. Hedy hingegen ist ihm gegenüber sehr zurückhaltend. Erst als er ihr aus einer prekären Lage heraushilft, ändert sich alles...

Die Geschichte spielt zwischen 1940 – 1946 und beschreibt sehr detaillreich die damalige Lage der Menschen und ihren Kampf ums Überleben.

Das Buchcover zeigt vermutlich Hedy, genau in dem in der Geschichte beschriebenen Kleid mit Briefen in der Hand evtl. Übersetzungen?! Die Farben sind in verschiedenen Grau-Nuancen gehalten und spiegeln die Aussichtslosigkeit, die die Menschen damals empfunden haben müssen, wider.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und die Seiten fliegen nur so vorbei. Leider konnte mich die Story trotzdem nicht hundertprozentig überzeugen. Wer auf spannende (die Betonung liegt hier auf „spannend“) Wendungen in diesem Roman wartet und hofft, nun ja, diese werden aus meiner Sicht leider nicht erfüllt. Und das, obwohl die Protagonistin diverse Unwegsamkeiten bewältigen muss und mehrfach vor scheinbar unüberwindbaren Problemen steht. Hier wäre aus meiner Sicht eine teilweise ausführlichere Berichterstattung wünschenswert gewesen, wohingegen andere Aspekte ruhig etwas kürzer gefasst werden könnten.

Nichtsdestotrotz hat Jenny Lecoat einen Roman verfasst, der beweist, dass Liebe keine Grenzen kennt und auch die schwierigsten Umstände seitens Herkunft, Entfernung etc. keinen Halt vor der wahren Liebe machen.

Bewertung vom 18.09.2021
Das Flüstern der Puppen (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Das Flüstern der Puppen (Thriller)


sehr gut

Interessanter Auftakt

Ein ungewöhnlicher erster Fall des Ermittlerduos um Lena Freyenberg und Henning Gerlach. Hennings ehemalige Partnerin verließ ihren Arbeitsplatz aufgrund eines missglückten Einsatzes. Lena hat ihren Partner im Einsatz verloren und wechselt in eine andere Stadt und trifft dort auf ihren neuen Partner Henning.
Ihr erster gemeinsamer Fall ist eine Tote, verbrannt im gemauerten Pizzaofen ihrer Eltern - der Mörder hinterlässt eine Puppe. Als weitere Morde verübt werden und auch dort Puppen als Botschaften hinterlegt werden, gilt es für die Ermittler schnell zu handeln. Aber sie scheinen dem Täter immer einen Schritt hinterherzuhinken. Können sie ihrem Team vorbehaltlos vertrauen oder gibt es gar einen Verräter in den eigenen Reihen?

Das ist mein zweiter Thriller von Gunnar Schwarz und ich muss sagen, diese Story schlägt die erste um Längen. Die Protagonisten werden sehr detailreich beschrieben, so dass man sich richtig in diese hineinversetzen kann. Auch das Privatleben der Ermittler wird thematisiert ohne den eigentlichen Fall in den Hintergrund zu rücken.
Die Schauplätze bleiben leider wieder anonym und die Handlung könnte somit in jeder beliebigen Stadt spielen, aber auch dieser Umstand hat mich in diesem Thriller weniger gestört.
Die Handlung ist durchweg spannend und wird von diversen Seiten beleuchtet. Hauptsächlich wird aus Perspektive der Polizisten erzählt, die ihre Ermittlungen von diversen Seiten beleuchten – der Leser begleitet sie in die Gerichtsmedizin, zu den Hinterbliebenen der Opfer als auch zu Verdächtigen und potenziellen neuen Opfern.
Aber auch die Täter-Perspektive findet Beachtung. So werden immer wieder seine Gedanken und Einblicke in sein Vorgehen eingeworfen.
Bis zum Schluss ist die Spannung groß, da sich die Schlinge immer weiter zuzieht. Erst kurz vorm Ende der Story erfährt der Leser wer der Täter ist und welche Intentionen ihn zu seinen Taten bewogen haben.

Für alle Fans von ungewöhnlichen Tatmotiven ein Muss. Über eine Fortsetzung mit dieser Ermittlergruppe würde ich mich freuen.

Bewertung vom 12.09.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Auf dem Heimweg von einem Treffen mit ihrer Freundin Linda erhält Dina Martin einen Anruf von einem Unbekannten. Er verfolgt sie und nimmt sie schließlich als Geisel. Im weiteren Verlauf der Nacht wird ihrem Mann ein unbekanntes Handy mit Fotos einer Toten zugespielt.

In dieser Nacht ereignet sich neben dem Verschwinden auch ein Polizistenmord. Daher misst die Polizei um Kommissar Kaarst dem Vermisstenfall keine sonderlich große Bedeutung bei – vorerst.


Das Buchcover zeigt die Scheinwerfer eines Autos auf einer einsamen Straße. Der Buchtitel „Eskalation“ ist in Großbuchstaben darunter zu sehen. Die Wahl ist mehr als passend, beginnt die Story mit der Heimfahrt der Protagonistin auf einer Landstraße.


Der Thriller ist sehr kurzweilig und der Schreibstil der Autorin sagt mir zu. Die Länge der Kapitel finde ich sehr passend. Ich habe dieses Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen.

Nicht nur Dina berichtet von ihrem Versuch dem Entführer zu entkommen, auch aus der Perspektiven des Ehemannes und ihrer Freundinnen wird berichet. Den Hauptanteil nimmt allerdings die Ermittlung der Polizei in Anspruch. Erst als Dinas Freundin sich aus den Fängen des Entführers befreien kann, kommen die Ermittler dem Täter auf die Spur. Aber ob sie noch rechtzeitig kommen und ihn aufhalten können....?

Durch die veränderten Perspektiven kommt immer Abwechslung in die Geschichte und es wird nie langweilig. Manche Nebenschauplätze hätte man aber auch weglassen können, ohne Auswirkungen für den restlichen Plot.

Relativ ungewöhnlich empfand ich, dass der Thriller nicht mit der Aufklärung des Falles endet, sondern noch die Gerichtsverhandlung des Täters impliziert.


Dennoch ist „Eskalation“ ein abwechslungsreicher, bis zum Ende spannender Thriller, der es verdient, gelesen / gehört zu werden.

Bewertung vom 07.09.2021
Und immer nur du
Weiß, Josefine

Und immer nur du


weniger gut

Die erste große Liebe

Elias ist Fenjas erste große Liebe. Eines Tages sucht Fenja ihren Freund auf, um ihm zu erzählen, dass sie entdeckt hat, dass ihre Mutter und sein Vater ein Verhältnis miteinander haben. Doch Elias lässt sie erst gar nicht zu Wort kommen und trennt sich von ihr.
Enttäuscht geht die 16-Jährige mit ihrem Vater nach Berlin und wagt einen Neuanfang. Zu ihrer Mutter will sie keinen Kontakt mehr haben. Jahre später, als Fenjas Mutter verstorben ist, kehrt sie in ihren Heimatort zurück, um deren Beerdigung zu organisieren. Dort erfährt Fenja, dass nichts so war wie es damals schien. Vollkommen durch den Wind, findet sie Halt bei ihren alten Freunden. Ihr Verlobter hingegen kann ihr Gefühlschaos überhaupt nicht nachvollziehen und verlangt von Fenja schnellstmöglich die Rückkehr zu ihm und ihrer Arbeit.

Die Story an sich hat mich leider nicht wirklich überzeugt. Bereits durch den Klappentext kann man erahnen, in welche Richtung es läuft. Und als ich dachte, mich kann nichts mehr überraschen, gibt es (beim ebook) ca. 10 Seiten vor Ende eine 180°-Wendung. Gut, wer sich nicht direkt auf die Geschichte stürzt, sondern auch die ersten Seiten aufmerksam angesehen hat, kann auch diese Wendung erahnen. Jedoch ist dieser Teil meiner Meinung nach wesentlich zu kurz gekommen und nimmt der Geschichte so ihren „Flow“. Dieser Teil wird ganz kurz und knapp angerissen. Es kommt mir vor, als ob die Autorin hier noch etwas Besonderes einbauen wollte, aber keine Zeit und/oder Lust mehr hatte, diese Idee weiter auszubauen und die Protagonistin vom tiefesten Tief zum höchsten Hoch in 10 Sekunden katapultiert, um endlich fertig zu sein.
Der Schreibstil ist sehr eingängig und angenehm zu lesen. Auch die Länge der Kapitel macht einen (Wieder-)Einstieg leicht.
Allerdings muss ich sagen, wiegt dieser meiner Meinung nach leider nicht das viel zu knapp gefasste Ende auf.

Bewertung vom 25.08.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


ausgezeichnet

Valeria Ravelli arbeitet als Polizistin bei Interpol. Der Anruf von Elias Mattei, einem Freund aus Kindheitstagen, verschlägt sie zurück in ihre Heimat Eigerstal. Mattei's 14-jährige Nichte Nora ist verschwunden und sie ist nicht die erste. Bereits vor über 20 Jahren verschwanden 3 Freundinnen unter ihnen Valeria. Damals überlebte nur Valeria, hat aber an damals keinerlei Erinnerungen.

Das Buchcover zeigt eine vom Nebel verhangene Berglandschaft. Ein Nebel liegt auch auf Valerias Vergangenheit. Kann sie ihn durchbrechen und Licht ins Dunkel bringen?

Die Ermittlungsarbeit der Polizisten sowie die Suche der freiwilligen Einheimischen wird sehr detailliert beschrieben. Selbstverständlich wird dadurch das Dilemma der Beteiligten deutlich. Man tritt auf der Stelle ohne nennenswerte Fortschritte oder Ergebnisse zu erzielen. An manchen Stellen, sind die Ausführungen meines Erachtens zu ausführlich, da darunter das Lesevergnügen etwas leidet.

Im Gegensatz zu vielen anderen Thrillern / Krimis hat Martin Krüger es mit „Waldeskälte“ aber geschafft, dass ich erst kurz vor Ende der Geschichte die Komplexität der Zusammenhänge erkannt und die richtigen Schlüsse gezogen habe.

Bewertung vom 15.08.2021
Löwenherzen
Neitzel, Gesa

Löwenherzen


sehr gut

Gesa Neitzel und ihr Partner Frank entschließen sich zu einem Road-Trip durch die Länder des südlichen Afrikas: Botswana, Namibia, Sambia. Beide haben Afrika bereits teilweise kennengelernt und besuchen gemeinsam, besondere Orte, wie z.B. das Okavango-Delta oder die Victoriafälle.
Gesa und Frank gehen auf Safari und entdecken die Vielfalt der Tierwelt Afrikas. Treuer Begleiter der beiden ist ihr Land Rover „Ellie“. Neben vielen positiven Eindrücken von Land und Leuten, birgt eine solche Reise aber auch Risiken und gar Gefahren.

Das Buchcover ist zweigeteilt. Es zeigt in der oberen Hälfte die beiden Protagonisten dieses Reiseberichtes sowie im unteren Bereich den König der Tiere. Das Cover vermittelt mit den beiden Fotos einen besonderen Bezug zur Realität bzw. zum Geschehen des Buches.
In der Buchmitte selber, findet der Leser ebenfalls diverse Fotos als Ergänzung zu den Storys.

Der Schreibstil ist sehr eingängig und leicht zu lesen. Der Leser kann den beiden Protagonisten problemlos folgen und fühlt sich direkt ins südliche Afrika versetzt.
Allerdings legt Gesa Neitzel viel Wert auf die geschlechtergerechte Sprache und nutzt Genderstars, wann immer möglich, was meiner Meinung nach den Lesefluss etwas behindert. Keine Frage, dass ist natürlich richtig, aber ein Verweis zu Beginn des Buches wäre evtl. ausreichend gewesen?!
Ebenfalls die Übersetzung einfachster englischer Einwürfe, die an Frank gerichtet sind, werden nochmal übersetzt.
Nichtsdestotrotz hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und die gestellten Anforderungen erfüllt.

Bewertung vom 28.07.2021
Das letzte Bild
Jonuleit, Anja

Das letzte Bild


gut

Deutsche Zeitungen berichten über neue Erkenntnisse zum Tod einer jungen Frau im Norwegen der 1970er-Jahre – inkl. einem Phantombild.

Ihre Identität ist bisher unbekannt, aber neue Untersuchungen haben ergeben, dass die Tote in früher Kindheit in der Nähe von Nürnberg gelebt haben muss.

Eva Berghoff, eine Autorin aus München, sieht in dem Phantombild eine frappierende Ähnlichkeit zu ihrer Mutter. Ihr lässt die Sache keine Ruhe und stellt Nachforschungen an: ein DNA-Test belegt die Verwandtschaft zur Toten.


Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Perspektive von Eva Berghoff, der Nichte der Toten geschildert. Sie recherchiert die Hintergründe zum Verbrechen u.a. mithilfe der Polizei-Unterlagen von damals, einer Übersetzerin und indem sie die zuletzt besuchten Orte der Toten in Norwegen aufsucht.

Auf ihrer Spurensuche begegnet sie Laurin Abrahamsen, einem Universitätsprofessor für norwegische Geschichte, in Bergen. Ein Teil der Geschichte wir auch aus seiner Sicht beschrieben.

Einen weiteren Perspektivwechsel bringen die Throwbacks, in denen die Tote aus verschiedenen Zeiten ihres Lebens berichtet: zu Beginn im August 1944, als sie 5 Jahre alt ist. 1954 in Frankreich lebend und weitere 15 Jahre später als sie zu ihrer Reise nach Norwegen aufbricht, wo sie den Tod findet, weil sie einem Geheimnis auf die Spur gekommen ist, dass keine Mitwisser duldet.


Das Buch wurde nicht in herkömmliche Kapitel aufgeteilt, sodass der Perspektivwechsel manchmal erst bei der Erwähnung der Namen der Protagnisten ersichtlich wird. Die Rückblicke sind zwar mit Ortsangaben und Jahreszahlen gekennzeichnet und wurden auch in einer anderen Schriftart gedruckt. Allerdings ist der Übergang zu einem anderen Protagonisten lediglich durch einen neuen Absatz kenntlich gemacht. Ich habe diese Wechsel leider mehrfach „überlesen“, sodass ich zurückblättern musste, um den korrekten Zusammenhang herstellen zu können.

Abgesehen davon, ist der Schreibstil aber sehr eingängig und das Buch lässt sich gut lesen.


Im Vergleich zu den detaillierten Schilderungen im Verlauf des Buches, kommt das Ende sehr plötzlich und endet abrupt. Hier hätte ich mir einen fließenderen „Ausklang“gewünscht.


Die Geschichte um die tote Frau im Isdal gibt es wirklich. Daher finde ich es sehr heikel, am Ende des Buches differenzieren zu müssen, welche Details Fiktion sind und welche der Realität entsprechen, auch wenn dies sehr detailreich verdeutlicht wird. Man hat sich ein Bild zur Geschichte gemacht, welches am Ende des Buches in Frage gestellt werden muss. Das hat mein Leseerlebnis im Nachhinein ein wenig getrübt.