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Mr. Max

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2019
Dunkle Ufer (eBook, ePUB)
Dawkins, Sage

Dunkle Ufer (eBook, ePUB)


sehr gut

Packend
Ein Serienmörder treibt in London sein Unwesen. Er läßt die blutleeren Leichen junger Frauen im Flußbett der Themse zurück, drapiert wie ein Kunstwerk, das der Fluß nach und nach preisgibt. Die Medien haben ihm schnell den Namen Themse-Vampir verpaßt. Inspektor Stephen Lang und sein Team sollen die Morde aufklären, tappen aber im Dunkeln. Erschwerend kommt hinzu, daß ein Nachahmungstäter am Werk ist.
Julia Martyn, Kurartorin des Museums, wird von ihrem Direktor beauftragt, eine Ausstellung rund um das Thema Tod auf die Beine zu stellen. Dadurch gerät sie in den Fokus der Polizei und des Killers. Sie soll der Polizei helfen, dem Täter auf die Spur zu kommen.
Mir hat das Buch ausnehmend gut gefallen. Es ist spannend zu lesen. Der flüssige und sehr bildhafte Schreibstil schaffen eine sehr spannende, düstere Atmosphäre. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Sage Dawkins schafft es, einem die Personen ans Herz zu legen bzw. sie einem so unsympathisch zu machen, daß man schon beim Lesen Grusel empfindet.
Einzig, daß man schon relativ früh eine Ahnung hat, wer der Täter ist, hat mich etwas überrascht.
Gabriel ist ein Charakter, der mich zwiespältig zurückläßt. Das Ende des Buches bietet Potential für einen weiteren Band. Den ich auf jeden Fall lesen werde.
Dieses Buch bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2019
Eine Nacht für immer / Easy love Bd.6 (eBook, ePUB)
Proby, Kristen

Eine Nacht für immer / Easy love Bd.6 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schöne Liebesgeschichte
Savannah und Ben.Sie kennen sich schon seit sie Teenager sind. Ben ist der beste Freund von Savannahs älteren Brüdern. Und sie liebt ihn schon, seit sie denken kann. Aber wie es so ist im Leben, Savannah verliert nie ein Wort gegenüber Ben, der ja ein paar Jahre älter ist. Und ein paar Jahre sind die Welt, wenn man 16 ist. So geht Ben aufs College, auch Savannah macht ihren Weg und heiratet einen anderen. Eine Fehlentscheidung, wie sie leidvoll feststellen muss. Als ihre Beziehung beendet ist und sie zurückkehrt in ihre Heimatstadt, ist auch Ben wieder da.
Es ist so eine berührende Geschichte zwischen Ben und Savannah. Die zuerst daran scheitert, dass sie nicht miteinander sprechen und sich ihre Gefühle (von denen jeder außer ihnen zu wissen scheint) eingestehen. Und als es dann doch geschieht, zögern sie, weil sie eine wunderbare Freundschaft nicht zerstören wollen. Je näher sie sich kommen, desto merkwürdigere Dinge geschehen in ihrem Leben. Wer gönnt ihnen ihr Glück nicht?
Ich fand die Liebesgeschichte zwischen Ben und Savannah einfach nur schön. Ein richtiges Wohlfühlbuch. Der Schreibstil trägt das seine dazu bei, das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen. Wer hinter den Anschlägen steckt, ist zwar leicht zu durchschauen, aber es rundet das Buch ab. Es hat mir viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen und ich werde mir die anderen Bände der Serie auch noch zu Gemüte führen.

Bewertung vom 24.02.2019
Das Flüstern der Gefahr
Howard, Linda

Das Flüstern der Gefahr


sehr gut

Jina ist mit ihrem Computerjob zufrieden. Allerdings wird sie und auch andere ihrer Kollegen aufgrund einer Neustrukturierung dazu gezwungen, will sie nicht ihren Job verlieren, in eins der Teams versetzt, daß die Außeneinsätze durchführt. Damit sie mit den Jungs mithalten kann und sich im Ernstfall auch gegen den Feind wehren kann, muss sie zuerst ein monatelanges Training absolvieren. Anders als die anderen Neulinge wird sie von ihrem Team selbst ausgebildet. Der Teamführer Levi ist alles andere als begeistert von der Idee, einen Computerspezialisten im Team zu haben, noch dazu eine Frau. Er geht nicht davon aus, dass Jina das harte Training, in dem ihr nichts geschenkt wird, durchhält. Allerdings hat er nicht mit ihrer Stärke und ihrem Durchhaltevermögen gerechnet. Und auch nicht mit seinen Gefühlen für sie. Allerdings ist sie als Teammitglied tabu. Tabu für's ganze Team, und dazu gehört auch der Teamchef.
Mir hat das Buch von Linda Howard eigentlich gut gefallen. Wenn man davon absieht, dass die Story mit dem Klappentext nicht viel zu tun hat. Orientiert man sich nämlich daran, erwartet man etwas ganz anderes. Es geht in dem Buch hauptsächlich um Jinas Training und Integration ins Team. Die Einsätze, die dann schließlich folgen, haben wenig Raum in der Geschichte. Der letzte Einsatz, der schiefläuft, so dass Jina auf sich allein gestellt ist, kommt erst ziemlich zum Schluß. Ihre darauffolgende Reaktion konnte ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Das hinterließ bei mir den Eindruck, als müßte jetzt etwas Einschneidendes geschehen, damit das Buch zu Ende gehen konnte und die Liebesgeschichte zwischen Jina und Levi Fahrt aufnehmen konnte. Die Liebesgeschichte zwischen ihnen hat mich auch enttäuscht. Während der meisten Zeit erlauben sie sich keine Gefühle, halten sich voneinander fern. Es gibt so auch keine Entwicklung ihrer Gefühle. Es ist einfach so, dass die Anziehung zwischen ihnen da ist und das war es dann auch. Nichts desto trotz liest sich das Buch gewohnt flüssig und hat mich auch gut unterhalten.

Bewertung vom 30.11.2018
Rugbyspieler küsst man nicht / Irish Players Bd.4 (eBook, ePUB)
Cosway, L. H.; Reid, Penny

Rugbyspieler küsst man nicht / Irish Players Bd.4 (eBook, ePUB)


weniger gut

Überdreht
Andere Bücher von L.H. Cosway und Penny Reid haben mir gut gefallen. Darum hab ich mich auch auf dieses Buch gefreut. Aber irgendwie hat es überhaupt nicht gepaßt.
Josey ist als Charakter ziemlich gewöhnungsbedürftig und ich konnte mich bis zum Schluß über sie aufregen.
Das fängt schon auf den ersten Seiten an. Sie verliert nämlich nicht ihre Wohnung - wie im Klappentext behauptet - sondern ihre Eltern, bei denen sie mit im Haus wohnt, eröffnen ihr, daß sie sich verspekuliert haben und das Haus verkaufen müssen und sich dann eine Wohnung suchen werden. Und Josey sollte sich auch ihre eigene Wohnung suchen. Joseys Reaktion darauf erinnert an ein bockiges Kind, das sich auf den Boden wirft und brüllt, wenn es nicht bekommt, was es will. Sie packt nämlich sofort ein paar Sachen und haut ab, um bei ihrer Freundin und ihrem Mann unterzukommen. Kaum die Reaktion einer 26jährigen Frau. Und auf dem Weg zu ihrer Freundin läuft sie einem Spendensammler in die Arme, den sie zwar zuerst totquatscht, aber sich dann dazu entschließt, ihm ein monatliches Abo zur Spende abzukaufen. Bitte? Sie hat gerade ihr zuhause verlassen, um bei Freunden unterzukommen, ihr Studium wird auch nicht mehr von den Eltern finanziert, sie hat also kein Einkommen und dann schließt sie einen monatlichen Spendenvertrag ab? Eine einmalige Spende hätte es auch getan. Auch kann ich ihr Studium der Veterinärmedizin nicht nachvollziehen. Sie hat schon etliche Studienfächer abgebrochen bevor sie sich für Tiermedizin einschreibt. Mit der Begründung, daß sie Tiere schon immer geliebt hat. Das mag zwar sein, aber es gehört mehr dazu, als nur 'Tiere zu mögen'. Und das wird im Roman auch nicht weiter ausgearbeitet. Und dann tauscht sie ein gemachtes Nest gegen ein neues, als sie Williams Angebot annimmt und bei ihm einzieht, ein Gehalt bezieht und ihr Studium von ihm finanziert bekommt.
Williams Problem konnte ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Aber naja, irgend einen Aufhänger muss die Story wohl haben.
Es hat lange gedauert, bis ich über Joseys Unvernunft hinweglesen konnte. Der lockere und eingängige Schreibstil hat da doch geholfen.

Bewertung vom 30.11.2018
Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1 (eBook, ePUB)
Moran, Kelly

Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Lesen und sich wohlfühlen
Avery kommt mit ihrer autistischen Tochter nach Redwood. Sie will einen Neuanfang wagen, nachdem ihre Ehe in die Brüche ging. Und sucht sich dazu Redwood aus, wo ihre Mutter schon seit einigen Jahren wohnt und unter anderem ein paar Ferienhäuser hat, wo sie vorerst unterkommen kann. Direkt am ersten Abend findet ihre Tochter Hailey einen verletzten Welpen im Schnee, den sie in die örtliche Tierarztpraxis bringen. Dort hat Cade an diesem Abend Dienst. Er hatte einen fürchterlichen Tag, er hat ein paar Tiere verloren, kümmert sich jetzt noch um einen ausgesetzten Hund und begegnet der vermeintlichen Touristin, die nicht auf ihren Hund aufpassen kann, so daß er verletzt wurde, äußerst schroff. Auf seinen Irrtum wird er erst am nächsten Tag hingewiesen. Trotz des etwas barschen Starts können sich Avery und Cade ihrer Anziehung nicht entziehen. Cade, der Playboy der Stadt verliebt sich ernsthaft in Avery, die nach iher Ehe keine neue Beziehung eingehen möchte. Aber sie haben die Rechnung ohne Redwood und ihre Bewohner gemacht.
Der Roman ist einfach zum Wohlfühlen. Bestimmt kitschig und mit viel Liebe, aber manchmal braucht man das. Und Kelly Moran schafft es mit Leichtigkeit, das richtige Gefühl weiterzugeben. Der Ort, Redwood, ist einfach ein Traum. Man kann sich während des Lesens direkt dorthin versetzen. Wenn man ernsthaft drüber nachdenkt, sind die Bewohner, allen voran, Cades Mutter und Tanten etwas gruselig, wie sie alles auf Facebook posten, aber im Roman paßt es. Auch die Nebencharaktere, wie Cades Brüder, sind sehr gut geschrieben. Hailey ist natürlich der Hammer. Einzig, daß immer davon gesprochen wird, wie schwer Averys Ehe war und man jetzt wissen möchte, was denn geschehen ist, und es ist eigentlich nichts geschehen. Und als ihr Ex auftaucht, hat es auch nicht das Potential, das möglich gewesen wäre. Aber alles in allem ein Roman, den man kaum aus der Hand legen kann und sich beim Lesen einfach nur wohlfühlt.
Ich freue mich schon auf die Geschichten um Flynn und Drake.

Bewertung vom 12.11.2018
Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders / Colorado Ice Bd.1 (eBook, ePUB)
Snow, Jennifer

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders / Colorado Ice Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Schöne Liebesgeschichte
Abbys Leben ist in tausend Stücke zerbrochen. Nachdem ihr Mann Dean, ein Eishockey-Profi, sie wiederholt betrogen hat, hat sein Zusammensein mit ein paar Cheerleaderin, in das Abby unvorhergesehen platzt, das Fass zum Überlaufen gebracht. Jetzt steckt sie in einem bösen Scheidungskrieg und hat beschlossen, in der Öffentlichkeit erstmal abzutauchen und ist mit ihrer Tochter in ihre Heimatstadt zurück zu ihren Eltern gezogen, um dort einen Neuanfang zu wagen. Dort trifft sie auf Jackson, mit dem sie unerklärlicherweise seit Kindertagen immer aneinander geraten ist.
Jackson staunt nicht schlecht, als er auf Abby trifft, die bald Ex-Frau seines besten Freundes. Der Abby, die er schon seit ihrem ersten Aufeinandertreffen in der Grundschule liebt. Das weiß allerdings außer seiner Schwester Becky niemand. Und er hat es von Anfang an verstanden, seine Gefühle für Abby zu verbergen. Und mußte mit ansehen, wie Abby sich in seinen besten Freund verliebt, von ihm schwanger wird und ihn heiratet.
Jennifer Snow erzählt eine schöne Liebesgeschichte. Durch Rückblicke in die Vergangenheit erhält man auch Einblicke in die Beziehung von Jackson, Abby und Dean. Und erfährt viel über die Gefühle von Jackson gegenüber und warum er niemals den Mut hatte, sich ihr zu offenbaren.
Durch die Erzählperspektive sowohl aus Abbys Sicht als auch aus Jacksons Sicht lernt man die beiden gut kennen. Man fühlt mit Jackson, der nicht glauben will, wie sein Freund sich im Laufe der Zeit verändert hat. Man fühlt praktisch die tiefe Liebe, die Jackson Abby entgegebenbringt. Und ist amüsiert, weil er ihr einfach nichts abschlagen kann, gar nichts. Und Abby merkt es nicht einmal.
Es ist schön zu sehen, wie beide von Zweifel erfaßt sind, aber auch die Anziehung nicht leugnen können. Wie sie sich einander annähern. Wie sich ein Traum von Jackson zu erfüllen beginnt.
Jennifer Snow hat einen schönen Schreibstil. Man kann das Buch locker und leicht lesen und sich gefangen nehmen lassen von der Geschichte. Eine Geschichte zum Wohlfühlen. Wer mal wieder eine schöne Liebesgeschichte braucht, wird hier bestens bedient.

Bewertung vom 23.09.2018
Slow Horses / Jackson Lamb Bd.1
Herron, Mick

Slow Horses / Jackson Lamb Bd.1


ausgezeichnet

Slow Horses kommen in Fahrt
In Slough House, einer Unterabteilung des britischen Geheimdienstes MI5, werden die ausgemusterten Agenten untergebracht. Diejenigen, die einen schwerwiegenden Fehler gemacht haben. Keiner ist freiweilig in Slough House. Dort werden sie mit langweiligen Tätigkeiten beschäftig, in denen sie kaum einen Sinn sehen. Alle sehnen sich danach zurückzukehren in den 'richtigen' Geheimdienst, wo ihre Arbeit von Nutzen ist und wo sie im besten Falle in den Außendienst zurückkehren können. Aber das ist vorbei. Sind sie erstmal in Slough House angekommen, ist das die Endstation für die Slow Horses. Von ihnen wird nur noch erwartet, daß sie von selber kündigen.
Auch River Cartwright ist einer der Slow Horses, nachdem eine Übung, die er geleitet hat, den schlimmstmöglichen Ausgang genommen hat. Mit den anderen Agenten des Slough House kommt er kaum in Kontakt, es besteht allgemein kein Interesse daran, sich näher kennenzulernen, geschweige denn zusammen an etwas zu arbeiten. Jeder sitzt mehr oder weniger seine Zeit ab. Bis sich der MI5 eine Agentin ausleiht, um einen kleinen Auftrag auszuführen. Das setzt sozusagen eine Kettenreaktion in Gang.
Der Anfang des Buches beginnt mit der Übung, die River Cartwright aufs Abstellgleis führt. Ein spannender Beginn, der einen direkt in die Geschichte reinzieht. Allerdings kommt sie dann doch nicht so schnell in Gang wie der Anfang vermuten läßt. Mick Herron läßt sich Zeit, alle Personen im Buch ausführlich einzuführen. Das kann schon mal zu Längen führen, paßt sich meines Erachtens aber wunderbar in die Geschichte ein. So erfaßt einen direkt das richtige Gespür für die jeweilige Person. Einzig Jackson Lamb bleibt ein Rätsel.
Das Buch lebt von den Eifersüchteleien der Geheimabteilungen und der Agenten untereinander. Überall Hass, Gier, Neid. Das Buch nimmt erst nach gut einem Drittel an Fahrt auf, aber ab da ist es durchgehend spannend. Der Fall entwickelt sich zu einem Albtraum für alle Beteiligten. Und durchaus jeder hat auch so seine Gedanken zu dem Fall beigetragen. Durch die ausführliche Einführung der einzelnen Personen gelingt es so ein Verwirrspiel aus der Geschichte zu machen. Bis zum Schluß, als alle wieder ihre gewohnte Arbeit verrichten, ist es ein spannendes Buch. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer der Slow Horses.

Bewertung vom 11.08.2017
Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1


sehr gut

Spannender Krimi um einen ermittelnden Polizeiseelsorger
Der Klappentext hat mich nicht überzeugt, doch die Idee einen Krimi mit einem Polizeiseelsorger hat mich neugierig gemacht, so daß ich in die Leseprobe reingelesen habe. Und schon da war ich positiv überrascht. Martin Bauer ist evangelischer Pfarrer ohne eigene Gemeinde (er ist nicht zum Gemeindepfarrer geboren) und aktuell als Polizeiseelsorger tätig. Sein aktueller Einsatz geht darum, einen Kollegen, Walter Keunert, vom Selbstmord abzuhalten. Was er durch ungewöhnliche Mittel auch schafft. Allerdings erfreut sich Keunert nicht mehr lange des Lebens, denn am nächsten Morgen wird er tot aufgefunden, offensichtlich hat er sich vom Dach eines Parkhauses gestürzt. Der Tod des Kollegen trifft Martin Bauer und läßt ihn an seinen Instinkten zweifeln. Und zusammen mit der Kollegin Verena Dohr oder besser gesagt ohne sie, da sie von den Vorgesetzten zurückgepfiffen wird, beginnt Martin Bauer den Selbstmord Keunerts zu hinterfragen. Seine Ermittlungen führen ihn ins Rotlichtmilieu, Menschenhandel und Mord.
Mir hat der Krimi ausnehmend gut gefallen. Gallert und Reiter sind lebendige, sympathische Figuren mit Ecken und Kanten und Glaubwürdigkeit gelungen. Martin Bauer kämpft an zwei Fronten. Einmal ist da der Fall, der ihn nicht losläßt und ihn tief in die Vergangenheit der Beteiligten führt und zum anderen seine Familie. Seine Tochter hat sich unerlaubt aufgemacht, eine Demo in Frankreich mitzumachen, die aus dem Ruder zu laufen droht. Und seine Frau und auch er machen sich mehr als nur Sorgen. Für Martin Bauer ist sein Beruf auch Berufung. Er kümmert sich nicht nur um Opfer, sondern auch um Täter. Er hat keine Berührungsängste. Das macht ihn für mich so sympathisch. Der Showdown am Ende war vielleicht etwas übertrieben, aber damit kann ich leben. Ich freue mich jedenfalls auf weitere Fälle mit Martin Bauer.

Bewertung vom 31.07.2017
Die Lieferantin
Beck, Zoë

Die Lieferantin


sehr gut

Der Weg in die Hölle ist gepflastert mit guten Absichten
Zoe Beck zeichnet ein düsteres Bild der Zukunft. Großbritannien nach dem Brexit. Die Regierung bereitet den Druxit vor, der völligen Abkehr von Drogen, mit schlimmsten Folgen gegen Zuwiderhandlung, die auch den Ausschluß aus der Krankenversicherung und ähnliches vorsieht. Die Druxit-Gegner stehen denen gegenüber. Die Motive der Druxit-Gegner sind vielfältig. Die eine Gruppe vertritt das Recht des Menschen auf Kontrolle über den eigenen Körper, die anderen wollen die Drogen legalisieren und somit entkriminalisieren. Dann stehen noch die Drogenhändler auf dem Spielbrett. Die sind natürlich daran interessiert, daß ihre Ware weiter konsumiert wird. Und sie haben zur Zeit schon genug damit zu tun, die neuen Mitspieler ausfindig zu machen, die ihnen die Geschäfte wegnehmen. Daß sie 'Die Lieferantin' suchen, die sich über's Darknet mit einem ausgefeilten Plan ins Geschäft gebracht hat, wird schnell klar. Es wird auch klar, daß viele kleine, für sich genommen unbedeutende Gegebenheiten, das große Ganze ergeben. Eins führt zum anderen. Der einzelne kann sich gar nicht vorstellen, daß sein Handeln die Kette der Ereignisse in Gang setzt bzw. beeinflußt. Nach und nach kommen die Einzelteile ans Licht. Man versteht die Absichten der Lieferantin und möchte doch fast den Methoden widersprechen, die sie sich ausgesucht hat. Bei Zoe Beck führt eins zum anderen. Das düstere Bild, das sie zeichnet, wird hoffentlich nicht wahr werden. In der heutigen Zeit diese Inakzeptanz gegenüber Fremden, dieser Hass auf die 'Anderen', der in Gewalt ausbricht, das ist für mich schwer vorstell- und akzeptierbar. Allerdings ist die heutige Technik wahrscheinlich schon so weit oder auf dem besten Weg, um das Geschäftsmodell der Lieferantin vorstellbar zu machen. Alles in allem ist Zoe Beck ein guter Krimi gelungen. Wobei mir nicht die Drogengangs oder die Geschehnisse rund um das Drogenmillieu beängstigend vorkommen, sondern die Geschehnisse der Politik, der Hass und die Gewalt der einzelnen Parteien und die Machtlosigkeit des 'normalen' Volkes.

Bewertung vom 23.07.2017
Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


schlecht

Schrecklich enttäuschend
Von der Leseprobe war ich noch sehr angetan. B. C. Schiller schaffen einen spannenden Auftakt. Die vielen Handlungsstränge, die direkt von Anfang an in einzelnen Kapiteln aufgezeigt werden, lassen auf einen spannenden Krimi schließen. Dazu noch eine nicht alltägliche Ermittlerin und einen Hochschuldozenten, dessen Hobby es ist, seinen Studentinnen buchstäblich die Luft zu nehmen. Das war es allerdings auch schon an Positivem zu diesem Buch. Der Täter steht von Anfang an fest - das muß nicht negativ sein, das sich daraus entwickelnde Katz-und-Maus-Spiel hätte interessant sein können. Leider verschleudern die Autoren hier ihr Potenzial. Die Charaktere sind stereotyp angelegt. Sie sollen wohl intelligent und interessant erscheinen, wirken aber wie ein Abklatsch einer schlechten Komödie. 'So handelt nur ein Psychopath' heißt es über den Täter, der seine Opfer auf Booten auf der Spree durch Berlin treiben läßt. Aha, das kennzeichnet also schon einen Psychopathen? Und dann der Mann, der auf einer Gefängnisinsel eingestellt wird, um die Gefangenen zu bewachen. Welche Kritierien wurden bitte schön bei seiner Einstellung zugrunde gelegt? Im Laufe der Geschichte kommt man zu dem Ergebnis, wahrscheinlich gar keine. Er macht von Anfang an einen Fehler nach dem anderen. Die ganze Geschichte mit seinen Nebenschauplätzen wirkt zunehmend konstruiert, die Handlungen werden konfus und wirr. Gegen Ende hin handeln alle ohne Sinn und Verstand. Ich mußte mich zwingen, das Buch zu Ende zu lesen. Es hat definitiv kein Vergnügen gemacht, das Buch zu lesen. Es hat mit jedem Kapitel mehr genervt. Und dann kam das Ende. Wo andere Autoren es durch ihre Geschichten und Figuren schaffen, den Leser gespannt auf das nächste Abenteuer warten zu lassen, meinen B. C. Schiller mit einem offenen Ende 'Fortsetzung folgt' den Leser animieren zu wollen, weiter zu lesen. Tut mir leid, aber ich bin da raus. Es interessiert mich schlicht und einfach nicht.