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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Julz
Wohnort: 
Hildesheim

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2010
Rost
Meyer, Philipp

Rost


ausgezeichnet

In dem Roman ,Rost' von Philipp Meyer leben Isaac und sein Freund Billy in einer Stadt, die dabei ist zu verrosten. Die Stadt war einst durch ihre Stahlindustrie erblüht, doch nachdem das Stahlwerk geschlossen worden ist, geht es den Menschen auch schlechter. Die zwei Freunde hätten eine Chance auf eine Zukunft außerhalb der Stadt gehabt, doch als sie sich entschließen, nach Kalifornien zu gehen, ermordet Isaac unabsichtlich einen Mann. Verhaftet wird jedoch Billy.

Der sprachliche Stil des Autors ist gewöhnungbedürftig, aber durchaus anspruchsvoll. Er beschreibt sehr ausführlich die Gefühle der Protagonisten, aber auch die Landschaft, die sich um sie ausbreitet.

Ein toller Roman über zwei Jugendliche, die sich aufgrund eines Mordes das Leben erschweren, wenn nicht sogar die Zukunft zerstören.

Bewertung vom 04.03.2010
Zeit der Gespenster
Picoult, Jodi

Zeit der Gespenster


ausgezeichnet

Eine sehr beeindruckende Geschichte, die den Leser an das Buch fesselt. Die Sprache, in der die Autorin schreibt ist flockig und leicht zu lesen. Ich finde, dass es eine gute Mischung aus Gedankenwelt, indirekter und direkter Rede gibt. Die Passagen der der direkten Rede sind in den Text so gut eingeflochten als wären sie grammatikalisch nicht anders, als die anderen Sprachabsätze.

Inhaltlich finde ich das Buch wirklich sehr interessant. Der Protagonist hat seine Frau verloren, der er nachtrauert und am liebsten sterben würde, um zu ihr zu kommen. Da er aber nicht sterben kann, warum auch immer (womöglich hat er noch eine Mission zu erfüllen), hilft er anderen Menschen Geister loszuwerden. Dieses Buch behandelt ein Thema, welches an Aberglaube grenzt, was aber ein Thema der Ansichtssache ist. Ich finde aber, dass es gar nicht geschmacklos oder billig geschrieben ist, sondern eher aus den anderen Büchern, die dieses Thema behandeln, hervorsticht.

Mich wundert es überhaupt nicht, dass die Bücher dieser Autorin zu Bestsellern werden.

Bewertung vom 04.03.2010
Der Kuss des Engels
Lukas, Sarah

Der Kuss des Engels


ausgezeichnet

Ohne vorher die Buchbeschreibung zu lesen und gleich mit der Einleitung zu beginnen, ist möglich, weil gleich von Beginn an klar wird, worum es in der Leseprobe geht. Spätestens mit dem ersten Kapitel zeigt sich, wie traurig das Buch noch werden wird. Und tatsächlich ist sowas das schlimmste, was passeieren kann: Seinen geliebten Partner zu verlieren.

Die Sprache erlaubt es dem Leser die Geschichte mit der Protagonistin Sophie mitzuerleben. Sie erzählt auch über die Zeit mit ihrem Rafael. Zwischendurch kommen ein paar Zeilen über die Gegenwart durch und die Traurigkeit wird wieder greifbar.

Traurig, dass Sophie von nun an alleine durchs Leben gehen muss. Der Leser kann sie aber durch die Geschichte begleiten und ihre Gefühle mitfühlen.

Bewertung vom 04.03.2010
Schneller als der Tod / Pietro-Reihe Bd.1
Bazell, Josh

Schneller als der Tod / Pietro-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Pietro arbeitet als Assistenzarzt in einem Krankenhaus. Was niemand weiß: Er gehörte zu der Mafia und ist jetzt unter einem falschem Namen im Zeugenschutzprogramm. Das geht so lange gut, bis ein ehemaliger Bekannter aus der ,familia' im Krankenhaus eingeliefert wird.

Der Autor beschreibt am Anfang der Geschichte einen Überfall auf Pietro, den er erfolgreich abwehren kann. Dieser Überfall wird sehr detailliert dargestellt und bildhaft beschrieben. Die Sprache wird gut an den Inhalt des Geschehens angepasst. Die Sprache ist witzig und leicht verständlich.

Ich bin von der Leseprobe absolut begeistert, weil der Autor humorvoll an den Inhalt herangeht und auch ernste, rührende Passagen in die Geschichte einbaut. Außerdem gibt es viele Passagen von wörtlicher Rede, die die Geschichte noch lebhafter erscheinen lässt als sie schon sowieso ist. Ungewöhnlich sind die Anmerkungen am Ende von einigen Seiten, die ich aber überhaupt nicht als störend empfinde, weil sie sehr hilfreiche Ausführungen und Erklärungen enthalten.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.03.2010
Das Leben kleben
Lewycka, Marina

Das Leben kleben


ausgezeichnet

Schon in dem erstenKapitel, welches ,Klebrige Gerüche' heißt, wird schnell klar, worum und um wen es sich im weiteren Geschehen handeln wird. Und zwar um die Beziehung zwischen der Ich-Erzählerin Georgie und Mrs. Shapiro, einer alten Frau, die in einer verwahrlosten Villa wohnt.

Die beiden lernen sich kennen, als Mrs. Shapiro in dem Container von Georgie, der Ich-Erzählerin, Schallplatten herausholt, die Georgies Mann Rip gehören. Nachdem sich die zwei trennen, schmeißt sie seine Sachen weg, um sich von den Lasten der Vergangenheit zu befreien.

Die Sprache ist sehr interessant und die Passagen der wörtlichen Rede unterscheiden sich von anderen. Kurze Reden werden wie üblich in Anführungsstriche gesetzt; längere Reden oder Streitigkeiten mit ihrem Mann sehen wie Regieanweisungen aus. Es ist zwar außergewöhnlich, aber dennoch sehr angenehm zu lesen. Schon vom Layout gibt das Buch viel her.

Weiterhin bin ich der Meinung, dass es sehr leicht fällt, sich in die Gedanken der Protagonistin hineinzuversetzen. Mir hat die Leseprobe viel Vergnügen bereitet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.03.2010
Schwimmen
Keegan, Nicola

Schwimmen


ausgezeichnet

Der Titel des Buches ,Schwimmen' lässt zunächst vermuten, dass es in dem Buch nur um Sport geht. Ganz falsch ist das nicht, denn eines der zentralen Themen ist tatsächlich das Schwimmen. Pip ist an einer Uni, in der sie eine Chance auf ein Sportstipendium hat und nebenbei Vorlesungen besucht. Sie teilt sich ein Zimmer mit einem anderen Mädchen, welches Psychologie studiert und Pip gerne mal analysiert. Das Problem bei Pip ist, dass sie zwischendurch bei etwas, was sie gerade macht, einschläft. Es scheint, als würde sie ihren Körper, was das Einschlafen, nicht aber das Schwimmen, betrifft, nicht unter Kontrolle zu haben.

Neben des Problems des Einschlafens hat Pip wohl familiäre Probleme. Die Aussicht auf ein Stipendium verkompliziert die Beziehung zu ihrer Familie.

Die Sprache ist locker-flockig und verständlich. Die wörtliche Rede ist zwar nicht in Anführungsstriche gesetzt, wird jedoch durch die kursive Schrift hervorgehoben, was dem Leser das Erkennen einer direkten Rede erleichtert. Ansonsten bestimmt die Sprache das schnelle Tempo des Geschehens, was bei einem solchen Inhalt und einem solchen Titel von Vorteil ist.

2 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2010
Glückliche Ehe
Yglesias, Rafael

Glückliche Ehe


ausgezeichnet

Der Roman ,Glückliche Ehe' von Rafael Yglesias ist ein außergwöhnlich trauriges Buch. Der Titel sagt nicht über das tragische Ende der Liebe von Margaret und Enrique, er lässt eher vermuten, dass es sich um eine Liebesgeschichte mit Happy End handelt. Dem Leser wird aber schnell klar, dass es eine eher tragische Geschichte ist, die aber nicht nur diese Momente beleuchtet, sondern auch die glücklichen, die aber schon in der Vergangenheit liegen.

Enrique und Margaret sind ein Liebespaar - seit 29 Jahren. Ihre Liebe ist so stark, dass Enrique mit Margaret die schwierigste Zeit ihres Lebens durchsteht. Sie hat Krebs und wird sterben. Nicht jeder kann von sich behaupten, dass er so stark ist, seinen Partner durch eine solch krisenvolle Zeit zu begleiten.

Schön ist, dass der Autor, Yglesias, nicht nur diese Momente der Krankheit und Trauer zeigt, sondern immer wieder an die schönen Momente der Verliebtheit denken lässt. Der Autor ist mit einem solch empfindlichen Thema sehr gut umgegangen und hat dem Leser gezeigt, was eine glückliche Ehe ist. Es ist nämlich nicht nur eine schöne Zeit ohne Krisen, sondern auch eine Zeit der Streits. Damit eine glückliche ehe bestehen bleibt, sind beide dazu verpflichtet, zu versuchen, sich aus der krisenvollen Zeit zu führen.

Letztenlich kann gesagt werden, dass ,Glückliche Ehe' ein sehr schönes Buch ist, welches unterschiedliche Gefühle beim Leser wachrufen kann. Es ist aber kein Buch, welches mal ganz schnell Zwischendurch gelesen werden kann, weil der Leser dafür genug Zeit und Ruhe braucht, um die Themen des Buches nachvollziehen zu können.

4 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2010
Die Schuld des Tages an die Nacht
Khadra, Yasmina

Die Schuld des Tages an die Nacht


ausgezeichnet

Der Autor Mohammed Moulessehoul, der 1955 geboren ist, trägt den Namen seiner Frau, Yasmina Khadra, als Künstlernamen für seine Werke. Aufgrund der Zensurbestimmungen in Algerien war das höchst wichtig für ihn, nicht erkannt zu werden. Heute wohnt er mit seiner Familie in Paris.

Sein Roman ,Die Schuld des Tages an die Nacht' ist auf Französisch erschienen und ist im Jahr 2009 ins Deutsche übersetzt worden. Der Inhalt des Buches ist weit gefächert.
Zunächst einmal wird das Geschehen von einem 10-jährigen Jungen erzählt, dessen Namen der Leser im kompletten ersten Kapitel nicht erfahren kann, weil dieser im Mittelpunkt des Erzählens seinen Vater hat. Der Vater arbeitet täglich auf dem Feld. Das Feld bildet sein einziges Interesse. Seiner Familie widmet er keine Zeit. Endlich glaubt er an eine reiche Ernte, aber dann wird diese durch ein Feuer zerstört. Er begibt sich mit der Familie in die Stadt und kommt zuerst zu seinem älteren Bruder, der in einer Apotheke arbeitet und ihm eine Unterkunft durch einen gierigen Makler vermittelt.

Später erfährt der Leser, dass der Junge Jonas heißt. Eigentlich hegt er zunächst keine Hoffnungen auf das Überleben, aber am Ende kann sich der Leser angenehm überraschen lassen.

Die Sprache, der sich der Autor bedient, ist wirklich sehr bildhaft und voller Adjektive. Er stellt dem Leser seine Welt vor, die voller Beschreibungen ist und den Leser nicht mehr aus dem Staunen herauskommen lassen. Das Buch lässt sich nicht ganz so einfach lesen. Zwischendurch kommt es vor, dass der Leser über das Gelesene nachdenken und sich wundern muss, welchen Zuständen sich Jonas anzupassen hat.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Autor einen potenziellen Bestseller geschrieben hat, der noch viele weitere Leser begeistern kann.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2010
Wo die Zitronen blühen
Carlotto, Massimo; Videtta, Marco

Wo die Zitronen blühen


ausgezeichnet

Ich habe viel über die italienische Mafia gelesen und war deswegen auch an diesem Buch interessiert. Nicht deswegen, weil mein Lieblingsthema die Mafia ist, sondern einfach nur alles, was italienisch ist.

Ich fand dieses Werk sehr spannend und gut geschrieben. Die Spannung konnte gut aufgebaut und die Geschehenisse gut verfolgt werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.