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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
stjerneskud
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2009
Mehr als du denkst
Prinz, Alois

Mehr als du denkst


gut

Konnte nicht richtig überzeugen

Alois Prinz stellt mit Jesus von Nazareth, Augustinus, Francesco (Franz von Assisi), Elisabeth von Thüringen, Teresa von Avila, Martin Luther, Blaise Pascal, Edith Stein, Simone Weil und
Dorothee Sölle zehn Menschen vor, die ihre Bestimmung fanden.

Keine Biographie ist länger als 20 Seiten und sie lesen sich alle locker und leicht. Nur fehlte mir manchmal einfach noch etwas und ich fand es nicht immer ganz nachvollziehbar, was der genaue Auslöser war und warum sich die ein oder andere Person für diesen Lebensweg entschieden hat und warum es genau so gekommen ist. Auch einen chronologischen Ablauf hätte ich bevorzugt, denn dieses vor und zurückspringen verwirrte ein wenig - insbesondere in der Jesus von Nazareth-Biographie. Ich fand es auch nicht so gelungen, dass in den Biographien auf andere Persönlichkeiten zurückgegriffen wurde. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich die Luther-Biographie von Christian Nürnberger in seinem Buch „Mutige Menschen“ gelesen, die mir sehr gut gefallen hatte. Hier wiederum beeindruckte sie mich kaum und auch sein Lebensweg kommt nicht so richtig rüber. Jetzt finde ich die Stelle nicht mehr wieder, aber einmal wird ein Dichter erwähnt, aber nie sein Name genannt. Manches hätte schlichtweg besser herausgearbeitet werden müssen. Die Biographie von Elisabeth von Thüringen gefiel mir am besten.

Für Jugendliche mag es vielleicht ausreichend sein, aber es ist kein Buch, das ich weiterempfehlen würde, denn für meinen Geschmack sind die Biographien nicht gut genug geschrieben worden.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2009
Submarino
Bengtsson, Jonas T.

Submarino


ausgezeichnet

Geht unter die Haut

Nick wohnt nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in einem Wohnheim, das nur als vorübergehende Bleibe dienen soll. Sein Leben kann er nicht in normale Bahnen lenken. Stattdessen verbringt er viel Zeit in einem Fitnessstudio, treibt sich in der Stadt herum und trinkt. Sein älterer Bruder ist alleinerziehender Vater eines vierjährigen Jungen und Heroinabhängig. Er schwankt zwischen seiner Sucht und seinem Sohn ein normales Leben bieten zu können, wie es die anderen Kinder im Kindergarten führen. Allerdings ist da dieses berühmtberüchtigte Stolpersteinchen, das sie zu Fall bringt.

Den Erstlingsroman von Jonas T. Bengtsson habe ich nicht gelesen, aber dieser hier hat mich gepackt und obwohl ich ihn schon vor einiger Zeit aus den Händen gelegt habe, bewegt und berührt er mich immer noch und wird mich so schnell auch nicht loslassen. „Submarino“ ist wirklich lesenswert.

Ich bin nicht immer ein Freund der Ich-Form, aber hier passt sie und die Geschichte der beiden Brüder hätte ansonsten nicht so ergreifend und schonungslos erzählt werden können. Vorallem dürfen Beide ihre Geschichte erzählen und der eine wird nicht von dem anderen übergangen. Der Schreibstil mag anfangs gewöhnungsbedürftig sein, aber vermutlich wird nur dadurch diese Intensität erreicht und man selber in den Bann der Geschichte gezogen. Es fühlt sich so an, als ob man selber dabei wäre, ganz nah an den Geschehnissen dran und sie miterlebt. Ich habe schon lang nichts mehr gelesen, daß mir so unter die Haut ging. Erst nach und nach offenbart sich einem die ganze Geschichte, aber manches bleibt einem nach wie vor unverständlich. Leider erfährt man nichts über den Vater der Brüder und die näheren Umstände, wieso sie in unterschiedlichen Heimen untergebracht waren.

Es ist kein Buch für Zwischendurch und für Schnellleser und wenn man das nächste Mal in der Stadt ist, wird man mit dieser Geschichte im Hinterkopf mit einem ganz anderen Blickwinkel durch die Straßen gehen. Insbesondere bei einem Aufenthalt im Stadtteil Nørrebro oder in einem Hotel, das in einer Seitenstraße der Istedgade liegt. Den Roman kann man gut und gerne noch ein zweites oder drittes Mal lesen.

Empfehlenswert für alle Kopenhagen-Fans und für diejenigen, die in Lebensschilderungen eintauchen wollen, mit denen sie ansonsten nicht in Berührung kommen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2009
Die Stunde, in der ich zu glauben begann
Lamb, Wally

Die Stunde, in der ich zu glauben begann


gut

Zuviel hineingepackt und kein Schreibstil, der mich ansprach

Caelum Quirk zieht mit seiner Frau Maureen nach Colorado, um ihre Ehe zu retten, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und noch einmal von vorne beginnen zu können. Anfangs klappt alles wie gedacht, aber das Massaker an der Columbine Highschool, das Maureen versteckt in einem Schrank miterlebt, wirft sie komplett aus der Bahn und bestimmt ihr zukünftiges Leben. Mit dem Umzug auf die Farm in Connecticut, die Caelum von seiner Tante Lolly geerbt hat, wollen sie den Abstand zu den immer wiederkehrenden Erinnerungen gewinnen, aber vor den Geistern der Vergangenheit kann man nicht davon laufen.

Das war ein ganz schön dicker Brocken & ich bin sehr froh, dass ich jetzt endlich den Schlusspunkt erreicht habe und das Buch damit aus den Händen legen kann. Mittendrin wollte ich nicht abbrechen, obwohl ich mich ganz schön durch das Buch durchquälen musste und oftmals kein Anlaß bestand weiterzulesen. Ich weiß zwar nicht, was ich mir genau von dem Roman versprochen hatte, aber das was ich zu lesen bekam auf jeden Fall nicht und meines Erachtens stopfte Wally Lamb viel zu viel in die 738 Seiten hinein. Aus der Themenmenge hätten gleich mehrere Bücher gemacht werden können.

So wie das Buch geschrieben ist, war es überhaupt nichts für mich. Es konnte mich weder fesseln, noch mitreißen und mir viel zu wenige Gefühle entlocken. Caelum, Maureen und Velvet gingen mir oftmals total auf die Nerven, obwohl man ja eigentlich mit ihnen mitfühlen und mitleiden sollte und ohnehin wurde mir Caelum nie richtig sympathisch. Manches war einfach zu viel, wie z.B. das Hin- & Herspringen zwischen verschiedenen Zeitpunkten, die Ausflüge in die tief zurückliegende Vergangenheit, Caelums gescheiterte Ehen, zu viele Details, die nicht hätten sein müssen und immer wieder mussten noch weitere neue Figuren eingeführt werden. Auch die Wahl der Ich-Form empfand ich als wenig geglückt und dass die Geschichte aus Caelums Sicht heraus erzählt wird. Dadurch kommt nicht richtig rüber was Maureen miterleben musste, bzw. warum Velvet sehr viel weniger Blessuren von dem Amoklauf davonträgt, obwohl sie ihn ebenfalls hautnah miterlebte.

Am allerbesten gefiel mir die Stelle, in der Lydia von dem Abend in Mark Twains Haus berichtet. Es war das erste Mal, dass mich in diesem Buch etwas richtig in seinen Bann zog und ich gefesselt in der Geschichte versank. Davon hätte ich gerne mehr gelesen.

Weiterempfehlen würde ich das Buch nicht. Abschnittsweise liest es sich großartig, aber die Stellen muss man ja erst einmal finden.

1 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2009
Der Schuh auf dem Dach
Delecroix, Vincent

Der Schuh auf dem Dach


gut

Von der Grundidee her klasse

Um einen Schuh auf einem Hausdach eines Pariser Wohnviertels drehen sich 10 Geschichten. Gut sichtbar fällt er jedem ins Auge, der in den umliegenden Wohnungen wohnt und löst damit ihre ganz eigene Geschichte aus.

Ich verstehe was Vincent Delecroix mit seinen Geschichten ausdrücken will und von der Grundidee her gefiel mir das Konzept sehr gut, aber im Großen und Ganzen war es kein Buch, das mir zusagte. Einzelne Geschichten mochte ich, aber die Restlichen drangen so, wie sie geschrieben sind, nicht richtig zu mir vor und berührten mich auch nicht. Möglicherweise war es aber auch einfach nur der falsche Augenblick, dass ich sie las, ohne dass ich von ihnen verzaubert wurde und ihrem Charme erlag. Dieses Buch konnte auch nicht meine Abneigung gegen Kurzgeschichten ausräumen.

Für Frankreich-Liebhaber und Philosophie-Interessierte mag es ein Leckerbissen sein, aber allen anderen würde ich von dem Buch abraten.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2009
Obsession
Kanehara, Hitomi

Obsession


weniger gut

Abstoßend und nicht nachvollziehbar

Die 22jährige Rin kehrt mit ihrem frischgebackenen Ehemann Shin aus den Flitterwochen zurück. Im Flugzeug wird sie von der Wahnvorstellung gepackt, dass die Stewardess ihr den Ehemann abspenstig machen will. Sieben Jahre ziehen ins Land, als Rins Agent ihr vorschlägt eine Autofiktion zu schreiben. Dadurch werden Abschnitte aus ihrem Leben, in dem sie 15, 16 und 18 Jahren alt war, geschildert und warum sie so geworden ist, wie sie ist.

Ihren Debütroman „Tokio Love“ kenne ich nicht, aber nur mit Verweisen auf ihn lässt sich anscheinend dieses Buch vermarkten. Mir gefiel es nicht, ich fand es abstoßend und konnte absolut nichts damit anfangen. Die Leseprobe hatte mich schon nicht so recht davon überzeugen können den Roman lesen zu wollen und mir wäre wirklich nichts entgangen, wenn ich es nicht getan hätte. In der japanischen Kultur und Lebensweise kenne ich mich so gut wie gar nicht aus, kann damit das Werk auch nicht richtig einordnen, aber einen bestimmten Sinn und Zweck sollte es doch erfüllen, bzw. den Protagonisten eine Lehre erteilen.

Die Geschichte ist fürchterlich und die geschilderte junge Frau kann ich weder verstehen noch mich mit ihr identifizieren. Das pubertäre Gehabe kann man ja noch verstehen, obwohl eine Abtreibung und die Tablettensucht keine Kleinigkeit ist, aber nicht dass sie sich überhaupt nicht weiterentwickelt und an den falschen Männern festhält, obwohl der erste Freund noch einen ganz normalen und sympathischen Eindruck machte. Der Segen im Elternhaus mag wohl ein wenig schief hängen, aber so richtig erklärt es nicht, weshalb sie so total ausgeflippt und psychisch krank ist und sie je älter sie wird sich nicht ändert.

Mit den japanischen Namen hatte ich meine Schwierigkeiten, ob sie männlichen oder weiblichen Geschlechts sind und dann waren sie auch noch so ähnlich. Ich weiß auch nicht in wieweit es der Realität entsprechen sollte, aber wenn ein Großteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Japan so drauf sind, na dann Gute Nacht und die Zukunft wird alles andere als rosig aussehen. Ich schüttel jetzt noch den Kopf über dieses Buch, weil es so seltsam war, eine düstere Zukunft bescheinigt und mir in der heutigen Zeit auch nicht vorstellen kann, warum sich diese Frau so den Männern unterwirft und kein eigenständiges und freies Leben führen mag.

Das Buch kann ich nicht weiterempfehlen. Höchstens für Japan-Liebhaber mag es etwas sein.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2009
Rückflug zu verschenken
Hauptmann, Gaby

Rückflug zu verschenken


gut

Auswandern nach Mallorca leichtgemacht

Clara erwischt ihren Lebensgefährten mit einer anderen Frau im Bett. Unverzüglich verlässt sie das Haus und quartiert sich mit ihrer Tochter bei ihrer Mutter ein. Clara bekommt von ihrer Mutter einen einwöchigen Urlaub auf Mallorca spendiert, damit sie auf andere Gedanken kommen kann. Zunächst behagt ihr die Gegend nicht so, in der sie sich auf Mallorca wiederfindet, aber dann lernt sie Lizzy, Tina, Britta und Kitty kennen und freundet sich mit ihnen an. Auf einem Ausflug wird sie auf ein Plakat aufmerksam und ihr kommt die Idee sich als Innenarchitektin zu bewerben. Nun hat sie wieder ein Ziel vor Augen und legt den Grundstein um auf eigenen Füßen zu stehen.

Durch eine Leseprobe war ich neugierig auf den Roman geworden. Es war das erste Mal, dass ich etwas von Gaby Hauptmann gelesen habe. Als Pröbchen war es ganz nett und eignete sich gut für Zwischendurch, aber in nächster Zeit werde ich keine weiteren Romane von ihr folgen lassen. Ich bevorzuge anderes. Gut geschrieben ist die Geschichte – sie liest sich locker und leicht und es ist einfach ihr zu folgen. Ohne die Einteilung in Kapitel, konnte ich nur am Ende der Seite und an Absätzen eine Pause einlegen, aber ansonsten las ich in einem weiter fort und wollte auch gar nicht eher aufhören, bis ich das Buch zu Ende hatte.

Ein wenig an den Haaren herbeigezogen fand ich diese „angehauchte“ Kriminalgeschichte für Anfänger. Es war unschwer zu übersehen, dass Alain und Chantal Dreck am Stecken haben und es war übertrieben, dass Clara auch weiterhin mit ihnen zusammenarbeiten will. Auch dieses Klischee war ein wenig nervig, dass Artisten ihre Fähigkeiten zum Stehlen nutzen.

Für Mallorca-Urlauber mag es eine unterhaltsame Geschichte sein, aber allen anderen würde ich eine andere (Urlaubs-)Lektüre empfehlen

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2009
Tödliches Ritual
Heib, Marina

Tödliches Ritual


sehr gut

Keltische Festtage und Hexenverfolgung

Das keltische Jahr neigt sich dem Ende entgegen und das Neue steht kurz bevor, als eine Studentin vergewaltigt und eine andere junge Frau im Alten Botanischen Garten in Göttingen ermordet aufgefunden wird. Markus Lorenz ist mit den Ermittlungen betraut, aber nach einem Zwischenfall gibt er den Fall ab und wird erst wieder hinzugezogen, als eine weitere junge Frau tot aufgefunden wird. Er bittet seinen alten Freund, den Sonderermittler Christian Beyer um Hilfe. Besteht ein Zusammenhang zwischen den Fällen?

Die ersten beiden Bände um den Sonderermittler Christian Beyer kenne ich (noch) nicht, aber der dritte Band war auf jeden Fall lesenswert. Mit dem Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten, bzw. fand ihn wenig gelungen, weil ich kein großer Fan davon bin, gleich am Anfang zu erfahren, wer der Täter ist. Es war relativ offensichtlich, wer hinter den Vergewaltigungen steckt. Die Tagebucheinträge waren an zu früher Stelle platziert und die Stelle sagte mir wenig zu, als offenbart wurde, weshalb er die jungen Frauen umbringt.

Es dauerte zwar ein bisschen länger, als in manch einem anderen Krimi, aber dann wurde ich in den Bann der Geschichte gezogen, las gefesselt Seite für Seite und ab da an, sagte sie mir zu. Nur das Ende wiederum fand nicht meine Zustimmung. So hatte ich es nicht erwartet und empfand es als zu dramatisch und ein wenig zu hoch gegriffen. Dem Krimi hätte ein Ausklang gut getan und nicht dieses abrupte Ende, dass gerade mal eine halbe Seite lang ist.

Es ist kein Krimi der ersten Klasse und der einem irgendwie groß im Gedächtnis bleiben wird, aber für Zwischendurch und wer einen Bezug zu der dortigen Gegend hat, ist es eine angenehme Unterhaltung.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2009
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


weniger gut

Langatmig und ohne Biss

Die 18jährige Bella wird in wenigen Tagen ihren Geliebten Edward heiraten, der ein Vampir ist. Während ihrer Flitterwochen wird Bella ungewollt schwanger, aber abzutreiben kommt für sie nicht in Frage, obwohl sie die Geburt des Halbvampirs vermutlich nicht überleben wird. Nach der Hochzeit zögert Bella es noch hinaus von Edward zum Vampir gemacht zu werden, aber nach der Geburt gibt es keinen anderen Ausweg mehr für sie, wenn sie weiterleben will. Obwohl das Kind alsbald jeden um den Finger wickelt, wird es ausgehend von früher gemachten Erfahrungen als Gefahr angesehen und eine Auseinandersetzung mit einem anderen Vampir-Zirkel wird sich nicht vermeiden lassen.

Der Roman konnte bei mir keine Begeisterung auslösen. Die Geschichte zieht sich in die Länge und es passiert reichlich wenig. Sie hat mich nicht sonderlich berührt, in ihren Bann wurde ich genausowenig gezogen und oftmals war ich mit den Gedanken ganz woanders. Trotzdem habe ich es geschafft bis zur letzten Seite durchzuhalten, denn es braucht schon ein bisschen mehr, damit ich ein Buch abbreche. Mit knapp 800 Seiten ist es ein ganz schön dicker Schinken, weniger wäre mehr gewesen, und ich hätte einen „Einblick“ in die Tiefe als in die Länge bevorzugt. Eine Raffung hätte der Geschichte vermutlich mehr Schwung und Spannung geben können. Die ersten drei Bände kenne ich nicht und es reizt mich auch nicht sie zu lesen.

Es hat mich sehr verwirrt und für die nächsten Seiten aus der Bahn geworfen, als auf einmal die Geschichte aus Jacobs Sicht weiter erzählt wurde. Ich verstand erst einmal gar nichts und stand total auf dem Schlauch. Richtig bewusst wird man darauf auch nicht vorbereitet und durch die Verwendung der Ich-Form denkt man auch gar nicht an so etwas. Bis zum Ende des Buches verstand ich nicht, welchen Sinn und Zweck der Perspektivenwechsel haben sollte.

Diesen Band kann ich nicht weiterempfehlen.

4 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2009
Sehnsucht nach Elena
Haahtela, Joel

Sehnsucht nach Elena


sehr gut

Über die Sehnsüchte im Leben

Anfang Januar begegnet ein namenloser Er in einem Park einer jungen, schönen Frau, die ihn auf den ersten Blick in seinen Bann zieht. Durch einen glücklichen Umstand fällt ihm ein Buch von ihr in die Hände und er erfährt ihren Namen – Elena. Seine Sehnsucht nach ihr wächst und als Elena im Sommer wegfährt, um einen Ferienjob anzunehmen, beginnt er nach ihr zu suchen und reist ihr schließlich nach.

„Sehnsucht nach Elena“ ist der erste Roman, den ich von Joel Haahtela gelesen habe und ich war sehr angetan von der Geschichte. Nichtzuletzt wurde ich von ihr verzaubert. Die Kapitel sind bis auf wenige Ausnahmen nicht länger als ein bis zwei Seiten. Dennoch sind sie sehr intensiv und wunderschön geschrieben und die Poesie entwickelt sich erst nach und nach. Nur zu gut kann man sich mit dem namenlosen Er identifizieren, mit ihm fühlen und die Sehnsüchte, die er hat, bzw. die Erinnerungen, die dadurch ausgelöst werden. Deshalb war es eine Überraschung für mich, wer hinter dem „Er“ steckt. Ungern lese ich so kurze Kapitel. Für mich muss mehr in eine Geschichte hinein und ausführlicher beschrieben werden, aber für diese Erzählung wird es vermutlich genau die richtige Länge sein, weil sie sonst nicht diesen Effekt hervorbringen könnte und den Eindruck hinterlassen, der bei mir ausgelöst wurde.

Empfehlenswert für jeden, der diese Sehnsüchte kennt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2009
Die Bucht am Ende der Welt
Bambaren, Sergio

Die Bucht am Ende der Welt


weniger gut

Kein Anreiz es ihm nachzutun

Sergio Bambaren fährt zum Wellenreiten nach Tobago. Dies ist sein einzigstes Vorhaben und für alles andere ist er nicht zu haben. Allerdings ist das Meer ruhig und weil der benötigte Wellengang ausbleibt, will er schon wieder abreisen ohne etwas anderes unternommen, geschweige denn etwas von der Insel gesehen zu haben. Er ist frustriert und gelangweilt und es dauert noch seine Zeit, bis er den Tipp einer Kellnerin annimmt, tauchen zu gehen und sich die Unterwasserwelt um Tobago herum anzuschauen. Diese Alternative wird zu einem unerwarteten Erlebnis.

Bis zu diesem Buch hatte ich von Sergio Bambaren noch nichts gelesen und es gibt auch keinen Anreiz dies in Zukunft in Erwägung zu ziehen. Die Geschichte hat mich nicht übermäßig angesprochen, mitreißen konnte sie mich ebenso wenig und da war auch nichts anderes, was mein Interesse für sie hätte wecken können. Oftmals überflog ich die Seiten einfach nur.

Auf mich macht das Buch den Eindruck eines kurzweiligen Urlaubsberichts, den man Freunden oder entfernten Bekannten erzählt, aber der für eine Verbreitung in der Buchwelt ungeeignet ist, weil ihm das gewisse Etwas fehlt. Oftmals liegt in der Kürze die Würze, aber nicht hier. Die Kapitel sind kurz gehalten, ihnen fehlt eine gewisse Intensität und ihnen haftet etwas Oberflächliches an. Die Erlebnisse sind auch so nicht geschildert, dass man sie nachempfinden kann und es ihm unbedingt gleichtun will. Ich bin mit dem Tauchsport nicht vertraut und die Schilderungen waren nicht ausreichend genug, dass ich dafür ein Interesse entwickelt könnte und unbedingt nach Tobago reisen wollte, um tauchen zu lernen und das zu sehen, was er gesehen hat.

Das Buch kann ich niemandem weiterempfehlen. Als Reiseführer eignet es sich nicht, als Tauch-/oder Wellenreiten-Buch ebenso wenig, von der Insel Tobago erfährt man so gut wie nichts und nicht der geringste Reiz wird ausgelöst es Sergio Bambaren gleich zu tun.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.