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Xanaka
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 380 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2023
Am Faden des Spielers
Hartung, Alexander

Am Faden des Spielers


ausgezeichnet

Spannend erzählt

Seitdem Nik Pohl nicht mehr im Auftrag der Polizei ermittelt, hat sich sein Leben grundlegend verändert. Nicht nur das er jetzt in einer Wohngemeinschaft mit Balthasar – einem Pathologen - lebt, der auf den ersten Blick so gar nicht zu ihm passt. Auch die Ermittlergemeinschaft mit Jon, einem ehemaligen Hacker, der nur ungern sein Haus verlässt, ist besonders. Diese drei als Team sind unschlagbar, weil sie sich eben nicht an Regeln halten müssen.

Meist ist es so, dass die Fälle auf sie zukommen und nicht umgekehrt. Im Falle der Ermordung der beiden Polizisten gelang es dem Tatverdächtigen sich noch bis zu Nik Pohl durchzuschlagen und ihm zu versichern, dass er die beiden Polizisten nicht erschossen hätte. Das der Tatverdächtige dann bei einer Geiselnahme erschossen wird, macht die Suche nach Spuren nicht leichter. Für Nik wird klar, dass hier zu viele Zufälle im Spiel hätten sein müssen. Für ihn ist klar, dass der Tatverdächtige wahrscheinlich in eine Falle gelockt wurde und ein Bauernopfer war.

Dieser Krimi war irgendwie schon besonders. Die drei fähigen Ermittler stürzen sich ins Geschehen und finden erst einmal gar nichts. Durch die besonderen Fähigkeiten Jons versuchen sie hinter die Fassade der Polizisten zu blicken und stellen fest, dass beide scheinbar bedroht wurden. Doch warum? Die Suche nach der richtigen Spur war wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Jedes noch so winzige Detail wurde akribisch durch- bzw. untersucht. Diese Aufräufeln der Spuren bringt wieder neue Spuren und nie wusste man beim Lesen, wo es einen hinführen wird. Letztlich hatte ich bis zum Schluss keine Idee, wer der eigentliche Drahtzieher hinter allem war. Als es dann ersichtlich wurde, war klar, dass die Ermittler „am Faden des Spielers“ – so wie im Titel des Buchs hingen.

Überaus spannend geschrieben und zum Ende sehr gut aufgelöst. Ich empfehle diesen spannenden Krimi nur zu gern und vergebe verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 15.02.2023
Inselmord / Romy Beccare Bd.12
Peters, Katharina

Inselmord / Romy Beccare Bd.12


ausgezeichnet

Spannender neuer Fall

Der Fund einer jungen Frau im Frühsommer erschüttert die Halbinsel Mönchgut. Die junge Svenja ist nicht nur erdrosselt, sondern vorher auf grausame Weise vergewaltigt und misshandelt worden. Die Suche nach den Tätern gestaltet sich schwierig. Romy Beccare und ihr Team versuchen deshalb alle Spuren zu sichern. Die ermordete Svenja war regelmäßig auf der Halbinsel und wollte sich sogar hier niederlassen. Ein Vorstellungsgespräch verlief überaus positiv. Doch was ist passiert?

Einen Ermittlungsansatz ist für die Kommissarin schwierig. Aber im Ermittlerteam finden sie heraus, dass Jahre zuvor Svenja mit ihrer Klasse zur Klassenfahrt auch auf Mönchgut war. Dabei verschwand eine junge Frau spurlos. Ihre Leiche wurde erst viele Monate später gefunden. Was damals genau passiert ist, war nicht mehr feststellbar.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Todesfällen? Kann das Team vielleicht sogar den ersten Todesfall von damals lösen? Jede noch so kleine Spur, jeder Gedanke alles wird miteinander verknüpft und so gelingt es dem Ermittlerteam erste Spuren zu sichern. Doch je tiefer sie graben, umso klarer wird, dass sie möglicherweise auf ein Wespennest gestoßen sind. Aber die am Rande beteiligten Personen, die möglicherweise etwas wissen könnten, schweigen.

Katharina Peters, jedes Buch von ihr ist toll, gelang es erneut einen absolut spannenden Fall darzustellen und aufzurollen. Besonders gut kam die Angst der Unbeteiligten rüber. Der Druck, dem sie ausgesetzt wurden, war extrem. Das konnte man beim Lesen gut nachempfinden. Interessant fand ich auch die Puzzleteile, die sich Stück für Stück zusammensetzten. Unbeirrbar ermitteln die Kommissare und lassen nicht locker jedes Geheimnis zu lösen. Zum Schluss dann erneut die Überraschung. Es scheint alles klar zu sein und ist es dann doch nicht. Aber lest selbst und lasst euch überraschen.

Von mir gibt es erneut eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2023
Der letzte Bote (eBook, ePUB)
Stöhr, Veronika

Der letzte Bote (eBook, ePUB)


gut

Anders als gedacht, aber spannend

Noah ist auf der Suche nach seinem Bruder Ben. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn Noah lebt in San Antonio und sein Bruder Ben in Wien. Dort ist er seit zwei Monaten um dort für ein Jahr zu leben und zu arbeiten. Nun hat Ben eine Nachricht an Noah gesendet und um einen dringenden Anruf gebeten. Aber Ben geht nicht an sein Telefon. Je mehr Nachrichten Noah sendet, um so verwirrter wird er. Ab und zu kommen unverständliche Antworten von Ben, aber telefonisch ist er nicht zu erreichen. Noah fliegt kurz entschlossen nach Ben um sich auf die Suche zu begeben.

Wie sucht man denn jemanden in einem fremden Land, in dem man selbst noch nie war? Es ist spannend zu lesen, wie Noah sich vorwärts kämpft. Da ist Catalina, die von Ben um Hilfe bei der Entschlüsselung einer Schrift gebeten hatte. Auch Noah kontaktiert sie und erfährt so, wonach Ben suchte. Es gelingt ihm Catalina zu überreden weiter nach diesen geheimnisvollen Schriften zu suchen, um Ben auf die Spur zu kommen.

Was war das für genialer Anfang! Meine Neugier war gleich im ersten Kapitel geweckt und lies auch in den nächsten Kapiteln nicht nach. Eine Schatzsuche quer durch Wien, auf der Suche nach Lösung eines Rätsels. Bei der Suche nach Lösungen hat die Autorin alle Register gezogen. Mit einer intensiven Spannung lässt sie uns an den Erlebnissen von Noah und Ben teilhaben. Lediglich in der Mitte des Buches fand ich, dass es an der einen oder anderen Stelle mitunter etwas langatmig wurde. Aber das ging zum Glück schnell vorbei und die Spannung entlud sich in einem unglaublichen Finale.

Mir hat dieser Thriller gut gefallen und ich vergebe sehr gerne drei Lesesterne.

Bewertung vom 15.01.2023
Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11
Läckberg, Camilla

Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11


ausgezeichnet

Familientragödie

Schon viel zu lange habe ich nichts mehr von Erika Falck aus Fjällbacka gehört, insofern war ich sehr neugierig was es Neues gibt.

Erika steckt in einer Art Schreibkrise fest, es gibt im Moment keinen aktuellen Mordfall, den sie aufrollen könnte. Da kommt als willkommene Abwechslung die Einladung der renommierten Familie Bauer zur goldenen Hochzeit gerade recht. Ein Höhepunkt ist die angebliche Verkündung, dass Henning Bauer den Nobelpreis für sein schriftstellerisches Werk bekommen soll. Fast alle Freunde sind gekommen um gemeinsam mit ihnen zu feiern. Und doch wird diese traute Gemeinschaft am nächsten Morgen von einem Mord erschüttert. Einer der Freunde, ein berühmter Fotograf wird in seiner Galerie ermordet. Es gibt kein Anzeichen für ein Motiv.

Und es kommt noch schlimmer. Kurze Zeit später wird ein Anschlag auf die Familie Bauer verübt. Auch hier gibt es Tote, aber kein Motiv.

Patrick ist als Kriminalkommissar in die Fälle involviert. Erika, die von der Frau des Fotografen einen Hinweis auf den damaligen Tod von Lola, einer Transfrau bekommen hatte, will sich intensiver mit diesem Fall befassen, der damals nicht aufgeklärt wurde. Beiden wird relativ schnell klar, dass der Tod von Lola damals mit den heutigen Todesfällen zusammenhängen kann.

Doch beide haben mit ihren Ermittlungen zu kämpfen. So richtig ist die Lösung nicht in Sicht. Im Gegenteil, je tiefer sie in die Familie eintauchen umso größer werden die Verstrickungen. Von der einstmals so heilen Familie ist nach diesen Vorgängen gar nichts mehr übrig.

Was für ein toller Krimi, nach so langer Wartezeit. Ja man kann die Fälle auch einzeln lesen, aber es macht einfach viel mehr Spaß sich von Anfang an in die Ereignisse um Fjällbacka und die Familie von Erika und Patrick einzulassen.
Camilla Läckberg hat mich auch in diesem Krimi immer wieder auf eine falsche Spur gesetzt. Dinge, die scheinbar anfänglich klar waren, wurden dann doch wieder in Frage gestellt und ich fing erneut mit dem Grübeln an. Als es dann an die Auflösung ging, ja da hatte ich dann doch so einen richtigen Verdacht. Wobei, das Buch war ja dann immer noch nicht zu Ende und es gab dann auch noch eine weitere Auflösung, die man fast aus den Augen verloren hatte.

Von mir gibt es erneut für diesen tollen Krimi eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 26.12.2022
Das Erbe der Silverstones (eBook, ePUB)
Strick, Sabine

Das Erbe der Silverstones (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nicht unbedingt die heile Familie

Michael Silverstone führt ein gutes Leben. Er ist der Erbe einer großen Hotelkette. An sich ist er zufrieden mit seinem Leben. Die Arbeit als Hotelmanager erfüllt ihn. Nur die eigenen Eltern sind anstrengend, sie wollen das er unbedingt heiratet, am liebsten eine Hotelerbin, damit das Imperium sich so gleich vergrößert. Und da sind diese Albträume, über die Entführung von ihm und seinem Zwillingsbruder Rafael, als beide noch klein waren. Er konnte sich retten und fliehen, aber Rafael bleibt verschwunden.

Das Zusammentreffen mit Stefanie in seinem Hotel ist reiner Zufall. Sie ist auf der Suche nach Hintergrundinformationen für ihren neuen Krimi. Und doch verändert dieser Zufall sein ganzes Leben. Für ihn ist Stefanie die Frau seines Lebens, mit ihr kann er sich ein weiteres Leben vorstellen.

Dass das natürlich nicht einfach ist, wird relativ schnell klar. Stefanie ist eine Lebenskünstlerin, geschieden mit fast erwachsenem Kind und für die Familie von Rafael auf keine Fall die geeignete Kandidatin für ihren Sohn.

Dieser Familienroman hatte alles dabei. Eine Story, die nicht vorhersehbar war. Eine Protagonistin, die eben mal nicht dem Idealbild entsprachen. Und dazwischen ordentlich viele Konflikte, die alle gelöst werden wollten, auch die Entführung von Michael wurde ja nie aufgeklärt. Da gab es also genug offene Fragen, die alle geklärt werden wollten. Mir hat die Umsetzung richtig gut gefallen. Es gab eigentlich keinen Moment, in dem ich das Buch weglegen wollte, weil der Spannungsbogen, den es hier irgendwie immer gab, nicht nachließ.

Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 03.12.2022
Das Geheimnis des Orangengartens (eBook, ePUB)
Browne, Reena

Das Geheimnis des Orangengartens (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Überraschend und geheimnisvoll

Es ist die Geschichte von Leandra und Emilia. Beide leben in verschiedenen Zeiten, sind Jahre voneinander entfernt und wissen gar nichts voneinander. Und doch gibt es eine unsichtbare Verbindung.

Emilia lebt Ende des 19. Jahrhunderts und ist in der Ehe mit dem jähzornigen Schmuckhersteller Karl Witt gefangen. Durch seine Spielsucht droht ihnen der Ruin. Doch da gibt es dieses Angebot des Gläubigers Emanuel Rufin, der die Familie retten könnte und den Ruin verhindern.

Leandra lebt im Hier und jetzt. Sie soll für die exklusive Schmuckmanufaktur Rufin Verträge übersetzen. Einzige Bedingung ist, dass sie für die Dauer der Tätigkeit im imposanten Anwesen des Eigentümers nicht nur arbeitet, sondern auch wohnt.

Und es gibt da diese merkwürdigen Geschehnisse, die Leandra während ihrer Tätigkeit geschehen. Nicht nur geheimnisvolle Geräusche, merkwürdige Gerüche, es gibt auch Momente in denen sie sich bedroht fühlt.

Was die beiden Frauen verbindet, das ist eine spannende Geschichte. Die Autorin hat hier geschickt Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden. Das Buch liest sich durch regelmäßigen Wechsel zwischen den Zeitebenen richtig gut. Es gab Momente, da dachte ich, jetzt ist alles klar, das Ende ist auf jeden Fall vorhersehbar. Aber die Autorin hat mich mit dem Ende sehr überrascht. Irgendwie hatte ich mit diesem Ausgang nicht gerechnet.

Gut gefallen hat mir auch, dass das Buch nicht ins esotherische abgedrifftet ist, sondern dass es für die geheimnisvollen Geschehnisse eine durchaus logische, nachvollziehbare Erklärung gab.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen! Von mir gibt es dafür natürlich eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 24.11.2022
Mimik
Fitzek, Sebastian

Mimik


ausgezeichnet

Absolut spannend

Als Hannah Herbst an einem ihr fremden Ort erwacht, weiß sie nicht was geschehen ist. Noch schlimmer, sie ist gefesselt an einem Bett, kann sich nicht bewegen und hat diese unerträglichen Schmerzen im Bauch. Und wer ist dieser halbnackte Mann, der aus dem Bad kommt?

Dieser Mann, so erfährt sie, ist ein Verbrecher, der sie bei der Flucht aus dem Gefängniskrankenhaus gleich mit entführt hat. Was er ihr aber dann offenbart, kann sie so nicht glauben. Ein Video von ihr, auf dem sie gesteht, ihren Mann Richard und seine Tochter aus erster Ehe brutal ermordet zu haben. Lediglich ihr Sohn Paul konnte ihr entkommen. Das Video ist ein aufgezeichnetes Verhör bei der Polizei. So erfährt sie auch, dass sie nach jeder Operation einen Gedächtnisverlust erleidet und sich deshalb an nichts erinnern kann. Lediglich die Information, dass sie eine erfahrene Mimikresonanzexpertin ist, ist ihr nicht neu.

Mit diesen an sich schon haarsträubenden Geschehnissen wird man relativ schnell konfrontiert und hat Mühe mit dem Tempo, dass Sebastian Fitzek vorlegt, mitzuhalten. Die Ereignisse überschlagen sich. Beim Lesen überlegt man unentwegt, was wahr sein könnte. Aber wenn man die Hauptverdächtige für unschuldig hält, wer war es dann?
Es gibt einige Personen, die eine wichtige Rolle spielen. Bei fast jedem hat man beim Lesen irgendwann das Gefühl, dass muss jetzt der Täter sein.

Letztlich hatte mich der Autor am Ende schön aufs Glatteis geführt und ein Ende verfasst mit dem man auf keinen Fall gerechnet hat. Im Grunde will ich jetzt die letzten Seiten noch einmal lesen, da ich ja beim ersten Mal förmlich durchs Buch geflogen bin.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2022
Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3
Kodiak, Frank

Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3


ausgezeichnet

Gelungener Abschluss

Privatermittlerin Rica Kantzius hat in ihrem Kampf gegen das organisierte Verbrechen alles riskiert. Eigentlich sind sie und ihr Mann Jan, ein ehemaliger Polizist, Mitarbeiter bei Amissa und suchen vermisste Personen. Bei ihrem letzten Fall scheinen sie jedoch in ein Wespennest gestochen zu haben. Mehrfach werden sie überfallen und angegriffen. Das was sie über diesen Fall herausgefunden haben und alles was drumherum geschehen ist, zeigt das die Ausmaße um ein Vielfaches größer sind, als jemals geahnt. Die Opfer, die sie bei ihrer Suche nach den Vermissten sind enorm. Und nun soll Rica die Urne ihres Mannes zu Grabe tragen. Jeder würde sich selbst fragen, ob er dann noch die Kraft hätte weiterzumachen. Aber in Rica ist der Wunsch nach Rache, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung so groß, dass ein Aufgeben für sie nicht in Frage kommt.

Ich muss gestehen, als ich dieses Buch, welches der letzte Teil der Trilogie über „Amissa“ ist, begonnen habe, hatte ich im Vorfeld bereits die ersten beiden Bände noch einmal gelesen. Für mich war dieser 3. Teil nun der absolut gelungene Abschluss einer sehr spannenden Thrillerserie. Und ich war geradezu entsetzt, dass der Autor einen der Hauptprotagonisten sterben ließ. Natürlich war ich aber auch neugierig darauf, ob und wie Rica es schafft, diesen Fall zu lösen. Wer steckte hinter allen diesen Angriffen und warum mussten so viele Leute sterben?

Frank Kodiak hat hier eine in meinen Augen überaus spannende Thrillereihe geschrieben. Auch wenn man jeden Teil für sich lesen kann, denke ich, zum besseren Verständnis liest man die Bücher unbedingt nacheinander.

Es gab wieder Momente in diesem Buch, da musste ich einfach Zwangslesepausen einlegen um selbst zur Ruhe zu kommen und zu hoffen, dass alles gut ausgeht. Ob es dann wirklich gut ausgegangen ist, das sollte schon jeder selbst lesen.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 14.11.2022
Agent Sonja
Macintyre, Ben

Agent Sonja


ausgezeichnet

Was für eine bewundernswerte Frau

Im Grunde kenne ich die Geschichte von Sonja - oder Ruth Werner - oder Ursula Kuczynski schon recht gut. Sonjas Rapport habe ich gelesen und auch die Bücher von Ruth Werner, in die ja zum Teil auch autobiografische Inhalte mit einflossen.

Aber umso neugieriger war ich auf dieses Buch. Meine Hoffnung war zu erfahren, wie sie sich zu der bewundernswerten Frau entwickelt hat. Ist es dem Autor gelungen? Auf jeden Fall!

Dieses Buch ist so anders. Es lässt sich aus meiner Sicht in kein Genre einordnen. Phasenweise liest es sich wie eine Biographie, dann vermischen sich die historischen Ereignisse mit in die Geschehnisse. Vielleicht durch diese gelungene Mischung gelang es mir einen tieferen Einblick in das Leben von Ursula Kuczynski zu bekommen. Und beim Lesen bin ich hin- und hergerissen. Da ist zum einen dieses wirklich aufregende Leben der Frau, die als überzeugte Kommunistin alles riskiert um die Sowjetunion damals mit wichtigen Informationen zu versorgen. Auf der anderen Seite ist sie eine Mutter, die trotz der Liebe zu ihren Kindern es sich nicht nehmen lässt zur Ausbildung auch mal mehrere Monate in ein fremdes Land zu gehen und die Kinder bei den Großeltern dabei zurücklässt.

Sie ist sich des Risikos bewusst, auch dass sie mit ihrer Spionagetätigkeit durchaus nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben ihrer Kinder in Gefahr bringt. Und doch ist da eine Energie in ihr, die sie weitermachen lässt. Im Nachhinein stellte sich dann auch heraus, dass sie nicht nur einmal enormes Glück gehabt hatte und so einer Enttarnung entgangen ist.

Interessant fand ich auf jeden Fall, dass ihre Kinder erst viele Jahre später erfahren haben, was ihre Mutter in ihrer Jugend für ein interessantes und aufregendes Leben hatte. Sie hat für ihre Überzeugung gekämpft und sich von niemals von ihrem selbst gewählten Weg abbringen lassen.

Ob ihre Kinder unter dieser Situation gelitten haben? Vermutlich nicht, denn sie kannten es ja nicht anders.

Von mir gibt es für dieses außergewöhnliche Buch über eine bewundernswerte Frau eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.10.2022
Als die Nacht am tiefsten war / Kripochef Alexander Gerlach Bd.19
Burger, Wolfgang

Als die Nacht am tiefsten war / Kripochef Alexander Gerlach Bd.19


sehr gut

Es hätte alles so schön werden können. Alexander Gerlach ist mit seiner neuesten Errungenschaft Nora Vestergard auf einen Wochenendtrip. Immerhin sind sie schon einige Monate zusammen, haben aber noch niemals eine Nacht miteinander verbracht.

Doch es kommt alles anders. Alexander erwacht mit fürchterlichem Kater und übelsten Kopfschmerzen. Von Nora findet sich im Hotelzimmer keine Spur. Auch beim Frühstück ist sie nicht und ihre mitgebrachten Sachen sind alle verschwunden. Der Blick auf den Parkplatz verrät ihm, Nora ist scheinbar abgereist. Aber warum? Hat er etwas falsch gemacht? Das dumme ist nur, er kann sich an die gestrige Nacht überhaupt nicht erinnern. Sämtliche Anrufe an Nora sind zwecklos, es geht nur die Mailbox ran. Alexander hat ein komisches Gefühl.

Auf dem Weg nach Hause kommt es dann auch noch zu diesem merkwürdigen Autounfall, der sich im Nachhinein als Mordanschlag auf Gerlach herausstellt. Dienstuntauglich beschließt er sich selbst auf die Suche nach Nora zu begeben, denn erzählt von seinen Erlebnissen in der Nacht hat er noch niemand etwas.

Die Suche nach Nora bzw. nach Spuren von ihr, das macht den Chef der Kriminalpolizei so menschlich. Er hat Hemmungen, von seiner beginnenden Liebe zu Nora zu erzählen und versucht eher irgendwie auf Umwege an Informationen zu kommen. Dabei verstrickt er sich auch immer wieder selbst in Widersprüche und verdreht die Wahrheit. Denn so richtig möchte er nicht, dass jemand etwas von seiner missglückten Nacht erfährt.

Ich habe die Bücher von Wolfgang Burger mit dem Ermittler Gerlach schon immer gern gelesen. Spannend dabei auch immer wieder, wie sich die persönlichen Verhältnisse entwickeln oder verändern. Dieser Krimi war nun der persönlichste von Gerlach, da er ja direkt involviert war. Aber das hat beim Lesen keinen Abbruch getan. Am Anfang wusste ich auch nicht direkt wie es sich entwickeln würde, wurde dann aber positiv überrascht. Je tiefer sich Gerlach in die Suche nach Nora begibt, umso verworrener und spannender wurde der Fall.

Von mir gibt es gerne eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.