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Benutzername: 
Rajani
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2015
Die Suche
Louth, Nick

Die Suche


sehr gut

Als ich das Cover sah und den Titel, sowie den Klappentext war ich mir nicht so sicher, ob das ein Buch für mich ist, aber wer es nicht versucht kann es nicht wissen und ich wurde zumindest ein Stück weit eines Besseren belehrt.

Zum Buch:
Max Carver, Bildhauer und ehemaliger Navy Seal, macht sich auf den Weg nach Amsterdam, wo er seiner Freundin Erica Stroud-Jones, Wissenschaftlerin bei einem Vortrag, der ihren Durchbruch in der Malariaforschung bringen könnte, unterstützen möchte. Kurz vor dem Vortrag verschwindet Erica jedoch spurlos und alle anfänglichen Versuche, sie zu finden scheitern: Die Polizei will ihm noch nicht helfen, zumal er mit Erica gerade einmal 3 Monate zusammen ist. Dann wird sein Mietauto aufgebrochen und etwas gestohlen. Trotz Verfolgungsjagd kann er die Diebin nicht erwischen. Am Tag des Vortrages weiht er auch die anderen Wissenschaftler ein, doch die glauben noch nicht an eine Entführung, so wie Max inzwischen. Er muss also auf eigene Faust die Suche nach ihr beginnen. Und damit beginnt die Jagd durch halb Holland...

Das Buch ist anfänglich sicher eine Herausforderung, wenn man mit medizinischen Begriffen nicht vertraut ist, selbst mir fielen einige Medikamentennamen schwer, obwohl ich solche häufiger lese. Die Informationen fließen zunächst nur langsam, aber nach und nach wird die Geschichte immer rasanter, was es interessant macht, es zu lesen. Es gibt auch den Moment, in dem man sich fragt, was die oder die Person in der Geschichte für eine Rolle spielt, aber das wird am Ende alles aufgeklärt, denn vorher würde es keinen Sinn machen. Insofern gibt es bis auf eine Sache keine Kritikpunkte: Sprachlich gut geschrieben, Spannungsbogen gut. Die Auflösung ist sehr kurz und knapp, so auch der Epilog.

Das einzige was mich irritierte und was ich sehr sehr schade fand, war, dass im Klappentext steht, dass Max herausfinden muss, woran Erica zuletzt gearbeitet hat und dass seine Suche ihn tief in ihre Vergangenheit führt und er dabei bemerkt, dass er seine Freundin kaum bis gar nicht kennt. Ich verstehe es beim Lesen eher so, dass er sehr wohl weiß, in welchem Gebiet sie forscht. Und ja es gibt diese unheimlich intensiv geschriebenen Tagebucheinträge von Erica, aber es gibt bis auf eine einzige Szene keinen Hinweis, dass Max die Tagebücher liest. Den einzigen Eintrag den er scheinbar tatsächlich liest, ist der, wo Erica ihn kennengelernt hat – mehr nicht. Hätte er mehr gelesen, dann hätte er bei einigen Gelegenheiten ganz anderes reagiert. Jedenfalls hätte ich es erwartet. Entweder hätte das den Lauf der Geschichte völlig verändert, weshalb der Autor es nicht getan hat, oder es sollte so sein, dass ausschließlich der Leser die wahre Erica kennenlernt. Denn einen Hinweis auf zumindest ein irgendwann folgendes, tiefgründiges Gespräch über ihre Vergangenheit gibt es nicht. Ich hätte mir auch das wenigstens gewünscht – dass man erkennen kann, dass er die Tagebücher gelesen hat und somit über Ericas Zeit lange vor ihm gewusst hat. Schade, dass es nicht so ist. Wäre es so gewesen könnte ich mir vorstellen, dass das Buch vielleicht noch um einiges länger geworden wäre.

Fazit: Sehr lesenswert, wenn man über die medizinischen Begriffe und den kleinen Fauxpas mit den Tagebüchern laut dem Klappentext hinwegsieht. Die aufkommende Rasanz der Geschichte macht sie spannendender als der erste Eindruck vermittelt.

Bewertung vom 05.06.2015
30 Tage und ein ganzes Leben
Ream, Ashley

30 Tage und ein ganzes Leben


gut

Zum Buch:
Es geht um die sehr eigensinnige Clementine Pritchard, Künstlerin. Clementine entscheidet ihrem Leben innerhalb von 30 Tagen selbt ein Ende zu bereiten und in dieser Zeit alles vorzubereiten und ihr Leben bis dahin selbstbestimmt zu leben. Was leichter gesagt, als getan ist...

Schon gleich der 1. Satz ließ mich schmunzeln. Es ist herrlich, wie egal es Clementine ist, ob ihre aus dem Fenster fliegende Teekanne jemanden trifft oder nicht. So bleibt es für die ersten Kapitel - lustig.
Doch wie die Protagonistin, so auch das Buch. Es geht hoch und runter und schon am Anfang fragt man sich, warum macht sie das? Es wird schnell klar, dass das Problem psychischer Natur ist - was wiederum den weiteren Verlauf durchaus einleuchtend macht. Erst später erfährt man sehr viel mehr von ihr und zu wissen, dass sie psychisch krank ist, erleichtert das Verständnis für ihr Handeln, wenn auch manches sehr eigenartig wirkt.
Eine gewisse Wortwahl - sicher dem Originaltext geschuldet - behagte mir nicht so sehr, aber nun gut, Kunst ist frei. Die gezogenen Vergleiche waren für mich tatsächlich witzig. Auf so manche Idee wäre ich nicht gekommen, wobei einiges wohl zutreffend ist.
Zum Ende hin wird die anfänglich witzige Geschichte ernst - wie sollte sie denn auch nicht, schließlich handelt das Buch von Clementines Vorbereitungen für ihr selbst herbeigeführtes Ableben. Es ist unweigerlich interessant, welche Gedanken sie sich macht und wie sie "übt".
Es gab eine einzige Szene wo Clementine mich wirklich gefangen hatte und zwar kurz vor Ende mit ihrem - im Übrigen ebenfalls sehr eigenwilligen und witzigen - Kater Chuckles. Den Kater habe ich geliebt, er war so herrlich katzenhaft beschrieben.
Das Ende selbst allerdings führt doch stark zu Verwirrung. So manches wird plötzlich gar nicht mehr erklärt und das eigentliche Ende ist zwar andeutungsweise furios und zeitgleich schmerzhaft, aber es ist so schrecklich offen... Ich hatte mehr erwartet, was das angeht.

Zusätzlich gibt es einen Mitmach-Kalender mit Tipps, wie man sein eigenes Leben bereichern kann. Davon hatte ich zuvor schon gehört und es ist nicht schwer umzusetzen. Allerdings fehlt dieses Thema im Buch irgendwie.

Fazit: Es ist durchaus lesenswert, aber man muss ein paar kleine Abstriche machen. Vor allem am Schluss, für offene Enden muss man also zu haben sein. Pluspunkt ist definitv der Mitmach-Kalender, auch wenn dessen Ansätze in dem Buch offenbar überhaupt nicht vorkommen.