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Benutzername: 
Rajani
Buchflüsterer: 

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Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 05.06.2015
30 Tage und ein ganzes Leben
Ream, Ashley

30 Tage und ein ganzes Leben


gut

Zum Buch:
Es geht um die sehr eigensinnige Clementine Pritchard, Künstlerin. Clementine entscheidet ihrem Leben innerhalb von 30 Tagen selbt ein Ende zu bereiten und in dieser Zeit alles vorzubereiten und ihr Leben bis dahin selbstbestimmt zu leben. Was leichter gesagt, als getan ist...

Schon gleich der 1. Satz ließ mich schmunzeln. Es ist herrlich, wie egal es Clementine ist, ob ihre aus dem Fenster fliegende Teekanne jemanden trifft oder nicht. So bleibt es für die ersten Kapitel - lustig.
Doch wie die Protagonistin, so auch das Buch. Es geht hoch und runter und schon am Anfang fragt man sich, warum macht sie das? Es wird schnell klar, dass das Problem psychischer Natur ist - was wiederum den weiteren Verlauf durchaus einleuchtend macht. Erst später erfährt man sehr viel mehr von ihr und zu wissen, dass sie psychisch krank ist, erleichtert das Verständnis für ihr Handeln, wenn auch manches sehr eigenartig wirkt.
Eine gewisse Wortwahl - sicher dem Originaltext geschuldet - behagte mir nicht so sehr, aber nun gut, Kunst ist frei. Die gezogenen Vergleiche waren für mich tatsächlich witzig. Auf so manche Idee wäre ich nicht gekommen, wobei einiges wohl zutreffend ist.
Zum Ende hin wird die anfänglich witzige Geschichte ernst - wie sollte sie denn auch nicht, schließlich handelt das Buch von Clementines Vorbereitungen für ihr selbst herbeigeführtes Ableben. Es ist unweigerlich interessant, welche Gedanken sie sich macht und wie sie "übt".
Es gab eine einzige Szene wo Clementine mich wirklich gefangen hatte und zwar kurz vor Ende mit ihrem - im Übrigen ebenfalls sehr eigenwilligen und witzigen - Kater Chuckles. Den Kater habe ich geliebt, er war so herrlich katzenhaft beschrieben.
Das Ende selbst allerdings führt doch stark zu Verwirrung. So manches wird plötzlich gar nicht mehr erklärt und das eigentliche Ende ist zwar andeutungsweise furios und zeitgleich schmerzhaft, aber es ist so schrecklich offen... Ich hatte mehr erwartet, was das angeht.

Zusätzlich gibt es einen Mitmach-Kalender mit Tipps, wie man sein eigenes Leben bereichern kann. Davon hatte ich zuvor schon gehört und es ist nicht schwer umzusetzen. Allerdings fehlt dieses Thema im Buch irgendwie.

Fazit: Es ist durchaus lesenswert, aber man muss ein paar kleine Abstriche machen. Vor allem am Schluss, für offene Enden muss man also zu haben sein. Pluspunkt ist definitv der Mitmach-Kalender, auch wenn dessen Ansätze in dem Buch offenbar überhaupt nicht vorkommen.