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Hightower667
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Insgesamt 145 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2024
Ein Roboter auf der Flucht / Ada und die Künstliche Blödheit Bd.1
Gehm, Franziska

Ein Roboter auf der Flucht / Ada und die Künstliche Blödheit Bd.1


sehr gut

Abgedrehtes Abenteuer

Ada ist fleißig, intelligent und wissbegierig. Alles was ihr noch zu ihrem Glück fehlt, ist eine nach ihren Vorgaben gestaltete Lernfreundoidin, die ihr helfen soll noch bessere Noten zu schreiben und Freunde und Familie beeindrucken soll.

Aber alles kommt ganz anders, da am eigentlichen Tag der Anlieferung ein Roboter mit dem Aussehen eines Jungen bei ihr auftaucht. Dieser ist alles anderes als schlau, scheint aber das Herz am linken Fleck zu haben. Adas Opa ist jedenfalls begeistert von ihm und bringt ihm jede Menge Quatsch bei. Zusammen versuchen sie hinter das Geheimnis von KB, so nennen sie ihn nämlich, zu kommen.

Schon das knallig gelbe Buchcover mit Illustrationen einiger der im Buch vorkommenden Charaktere macht Lust auf mehr. Der Schreibstil ist flüssig und eher von hohem Tempo. Der Text ist leicht verständlich und sollte Kinder ab neun Jahren vor nicht allzu schwere Probleme stellen. Die Geschichte an sich ist herrlich überzogen und voller lustiger Einfälle. Lustiger Quatsch. Ganz besonders gut ist die Figur von Adas Opa gelungen. Der haut einen Spruch nach dem anderen raus und man kann gar nicht anders als zu schmunzeln und zu lachen.

Erwachsene wird die Geschichte vielleicht ein wenig zu kindisch sein, aber die Zielgruppe wird Adas Abenteuer mit dem liebenswerten KB lieben. Die dezent eingeflochtenen und sehr schön anzusehenden Illustrationen von Stefanie Jeschke passen perfekt zum Stil der Autorin.

Fazit: Mit „Ada und die künstliche Blödheit“ hat Autorin Franziska Gehm ein erfrischendes und abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben, dass nicht nur wahnsinnig lustig ist, sondern auch zum Nachdenken anregt. Denn was zählt am Ende mehr? Oberflächliche Perfektion oder sympathische Unvollkommenheit?
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.08.2024
Silva Akademie - Die Stimme des Waldes
Oakley, Lilly;Juniper, Marie

Silva Akademie - Die Stimme des Waldes


ausgezeichnet

Tolles (Natur)Abenteuer

Mit „Silva Akademie-Die Stimme des Waldes“ haben die Autorinnen Lilly Oakley und Marie Juniper ihr erstes Kinderbuch geschrieben.

Die Geschwister Ella und Ves, die zugleich auch noch Zwillinge sind, mögen sich leider überhaupt nicht mehr. Während Ves ziemlich beliebt an seiner Schule ist und sogar Anführer einer Jungengang ist, läuft es für Ella nicht so gut. Obwohl sie sehr belesen und naturliebend ist, findet sie einfach keinen Anschluss, was leider auch die Mitschuld ihres Bruders ist.

Als beide unabhängig voneinander erfahren, dass in ihnen eine magische Kraft erwacht ist, landen sie eher unfreiwillig in der Silva Akademie. Und in dieser Schule, die sich darauf spezialisiert hat, Kindern/Wesen den Umgang mit der Baummagie zu lehren, läuft es für die Zwillinge genau anders herum. Ella findet schnell Freunde und ist fasziniert von der neuen Umgebung, während Ves überhaupt nicht klarkommt und gegen alles und jeden rebelliert. Um jedoch hinter das Geheimnis ihrer Kräfte zu kommen müssen sie wieder einen Weg zueinander finden.

Zuerst einmal fällt einem das total schöne und farbintensive Buchcover auf. Hier gibt es schon kleine Hinweise darauf, wohin die Reise für die beiden Protagonisten gehen wird.

Die Natur steht hier im Vordergrund. Artenschutz und Waldsterben werden hier ebenso angesprochen (ohne Zeigefinger), wie die Schätze des Waldes in Form von Früchten, Beeren und Speisen, die aus ihnen zubereitet werden.

Der Schreibstil ist flüssig, von eher hohem Tempo und leicht verständlich. Es ist spannend zu sehen wie die Zwillinge sich in ihrer neuen Umgebung versuchen anzupassen, um hinter ihr Geheimnis zu kommen. Vor dem inneren Auge läuft beim Lesen ein farbenfroher Film ab, bei dem man selber gerne mitmachen würde.

Sowohl die Haupt- als auch die Nebencharaktere sind gut besetzt. Sie haben die nötige Tiefe, um über die gesamte Buchlänge interessant zu bleiben. Sie sind authentisch und entwickeln sich.

Fazit: Der Start einer neuen Reihe? Wenn ja, dann bitte mehr. Hier stimmt wirklich alles. Für Kinder und jung gebliebene Erwachsene ein Lesevergnügen, welches einfach Spaß macht. Silva Akademie: Nehmt uns auf! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.08.2024
Das Lied des Propheten
Lynch, Paul

Das Lied des Propheten


ausgezeichnet

Intensiv und erschütternd

Das Buch zur Zeit könnte man meinen, wenn man sich den Klappentext zum neuen Roman des irischen Schriftstellers Paul Lynch so durchliest.
In vielen europäischen Staaten gibt es einen enormen Rechtsruck in der politischen Landschaft. Ängste werden geschürt, alte Feindbilder wieder reaktiviert und der Versuch unternommen Demokratie Stück für Stück wieder abzubauen. Die Gefahr, dass aus einem demokratischen Staat ein autoritärer werden könnte ist also durchaus gegeben.

„Das Lied des Propheten“ spielt im einstmals demokratischen Irland, welches sich durch einen Regimewechsel zunehmend in ein isoliertes und unfreies Land verwandelt. Meinungsfreiheit und andere Privilege der Demokratie werden peu a peu abgebaut.

Dies bekommt auch die Wissenschaftlerin Eilish am eigenen Leib zu spüren als ihr Mann, ein Gewerkschaftsfunktionär, eines Tages nicht mehr nach Hause kommt. Fortan begleitet der Leser/in die Mutter von vier Kindern bei ihrem Lebensalltag unter dem neuen Regime. Eilish erlebt mit, wie in ihrem Unternehmen Kollegen von einem auf den anderen Tag verschwinden und von Personen ersetzt werden, die dem Kurs der Partei folgen. Wem kann man noch trauen?

Aber auch die Kinder geraten ins Visier des neuen Staatsapparates. Es kommt zu Konflikten zwischen Eilish und einigen ihrer Kinder, die dafür sorgen, dass es zum Bruch mit ihr kommt. Dabei will Eilish doch nur die Familie beschützen.
Zeitgleich hofft sie immer noch auf die Rückkehr ihres Mannes.
Als sich die Chance zur Flucht ergibt, ist sie hin-und hergerissen. Ist sie bereit ihr altes Leben hinter sich zu lassen und mit ihren Kindern einen Neuanfang zu wagen oder hofft sie, dass sie einfach noch ein bisschen durchhalten muss bis der Spuk bald vorbei sein wird und alles wieder wie früher wird?

Paul Lynch hat mit seinem neuen Roman ein intensives und packendes Buch geschrieben. Der Schreibstil ist zu Beginn etwas ungewöhnlich, da der Autor auf die wörtliche Rede verzichtet, aber nach kurzer Zeit vermisst man sie auch gar nicht mehr. Im Gegenteil, der Text ist wie ein Fluss, eine Welle, die einen mitreißt. Und so realistisch, dass einem Angst und Bange werden kann. Die Gefahr, die vom Regime ausgeht, diese oftmals unsichtbare Gefahr, ist deutlich zu spüren und bereitet einem Unbehagen. Gerade im realen aktuellen Kontext.

Man fragt sich als Leser/in, was man an Stelle von Eilish tun würde, wenn man in ihrer Situation wäre. Kein besonders schöner Gedanke.

Die Charaktere und ihre Handlungen sind glaubhaft beschrieben. Eine Identifikation findet statt. Man hofft auf ein Happy End und weiß, dass es höchstwahrscheinlich gar keins geben wird. Denn was ist der Preis für Freiheit?

Fazit: Ein tolles und wichtiges Buch, dass man gelesen haben sollte. Wenn man das Buch gelesen hat, weiß man warum autoritäre Strukturen bekämpft werden müssen. Wer will schon in ständiger Angst leben müssen. Besser geht es fast nicht! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.07.2024
Minnie Minerva Maus
Disney

Minnie Minerva Maus


sehr gut

Temporeicher Neustart für Minnie aka Minerva

Wer hätte das gedacht? Minnie möchte nicht mehr Minnie genannt werden, sondern Minerva. Ein deutliches Zeichen ihrer Reife, ihres Älterwerdens. Sie ist definitiv im 21. Jahrhundert angekommen und nicht mehr nur die Dauerfreundin von Mickie Maus.

Im neuen Comic-Buch „Minnie MINERVA Maus“ aus dem Bäng Verlag bekommen wir es mit einer modernen Minnie zu tun, die weiß was sie will, egal was das Umfeld von ihr denkt. Ihr Selbstbewusstsein ist gänzlich unerschütterlich und zusammen mit ihren Freundinnen Klarabella und Daisy kommt sie immer wieder auf geniale Ideen, um die Welt ein klein bisschen besser zu machen.

Dieses Mal geht es um einen Schulwettbewerb, dessen Ziel es ist die Schule grüner werden zu lassen. Minerva ist natürlich begeistert von der Idee und sieht sich schon als klare Siegerin. Wäre da nicht ihre Widersacherin Serena, die ebenfalls Anspruch auf den Sieg anmeldet. Und somit beginnen die beiden Kontrahentinnen sich von Projekt zu Projekt an Kreativität zu überbieten. Das sorgt für Chaos und jede Menge Spass beim Lesen.

Es bringt als Leser/in eine Menge Freude Minerva und Ihre Freundinnen bei den Abenteuern in ihrer Schule zu begleiten. Minnie kennt man schon seit gefühlten Ewigkeiten und man kennt natürlich auch den Zeichenstil. Hier hat sich glücklicherweise in den letzten Jahren auch nicht allzu viel verändert. Den modernen Anstrich bemerkt man schon, aber der klassische Stil wird im Grunde beibehalten. Somit werden sowohl alte Fans als auch neue bedient und nicht vor den Kopf gestoßen. Das ganze ist wie immer familienfreundlich konzipiert, so dass man hier lustige Streiche präsentiert bekommt, die aber nie zu sehr über die Stränge schlagen.

Fazit: Minerva hat es drauf und emanzipiert sich von Micki. Die Geschichte wird mit hohem Tempo erzählt und unterhält bis zum Schluss. Einige werden Minerva wegen ihrer Art etwas nervig finden, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.07.2024
Wasserkämpferin
Lindstrom, Carole

Wasserkämpferin


ausgezeichnet

Der Kampf für die richtige Sache!

Ohne Wasser kein Leben. Für niemanden. Leider vergessen wir Menschen dies gerne mal. Vor allem die großen Industrienationen dieser Welt. Da wird doch eher inflationär mit dem Wasserverbrauch als reiner Rohstoff umgegangen. Doch auch wir als Privatpersonen gehen viel zu lasch mit dem Schutz des kostbaren Wassers um.

Ganz anders verhält es sich mit den Naturvölkern. Diese haben einen völlig anderen Zugang zum Wasser und verehren es regelrecht, da es allen Lebensformen auf der Erde Nahrung gibt.

In „Die Geschichte von Autumn Peltier, Wasserkämpferin“ erzählen uns Autorin Carole Lindstrom und Illustratorin Bridget George die biografische Geschichte zweier Aktivistinnen indigener Rechte denen der Schutz von Land und Wasser ganz natürlich am Herzen liegt.
Die Geschichte wird ganz einfühlsam und behutsam aus der Sicht von Nibi, dem Wasser selber, erzählt. Es kann sich an alles erinnern.
An alle guten und schlechten Dinge, welche die Menschheit ihr angetan haben.

Und sie es erzählt von Grossmutter Josephine, welche die Welle des Wandels geschaffen hat, und ihrer Nichte Autumn, die ihr Erbe weiterführen wird, damit die Menschen endlich erkennen wie wichtig die Erhaltung von sauberem Wasser ist.

Neben den spirituellen Texten sind es vor allem die zauberhaften Bilder von Bridget George, die einen berühren und zum Nach- beziehungsweise Umdenken animieren. Dieses Buch spricht Leser/innen jeden Alters an und die Botschaft kann auch ohne viel Worte sehr gut nachvollzogen werden.

Fazit: Ein tolles Buch mit einer wichtigen Message. Sei es privat, in einer Kita oder in der Schule. Hier werden essenzielle Dinge vermittelt, die und alle angehen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.07.2024
KoboldKroniken. Dein Comic-Zeichenbuch
Bleckmann, Daniel

KoboldKroniken. Dein Comic-Zeichenbuch


ausgezeichnet

Das Beste aus zwei Welten!

Ihr wolltet immer schon mal einen Comic lesen und mittendrin sein wenn er gezeichnet, also erschaffen, wird? Vielleicht sogar selber mal den Bleistift ansetzen?

Dann habt ihr jetzt die Möglichkeit mit dem neuen Buch aus der Welt der Koboldkroniken. Autor Daniel Bleckmann und Illustrator Thomas Hussung haben mit ihren „Koboldkroniken K(C)omiczeichenbuch“ nämlich eine Geschichte erdacht, in der man als Leser/in aktiv die Hauptrolle spielt, ohne die das Buch nicht zu Ende erzählt werden kann. Man wird also vom Novizen zum Helden. Wenn alles klappt!

Dario Leone ( Fans der Serie wissen wer das ist) hat nämlich ein Monster erschaffen, welches er selber nicht bezwingen kann und dafür die Hilfe des Leser/in braucht.
Der Kampf gegen dieses Monster muss nämlich gezeichnet werden. Wie bitte? werden jetzt einige denken. Ich kann doch gar nicht zeichnen. Vorkenntnisse beim Zeichnen können von Vorteil sein, aber sind nicht vorausgesetzt. Auch Menschen, die noch nie einen Bleistift in der Hand gehabt haben, werden ihren Spaß haben.
Der Leser/in wird ganz spielerisch an das Medium Comic und seinen Zeichenstil herangeführt. Dies passiert in Form einer eigenen spannenden und sehr lustigen Geschichte, die innerhalb des Koboldkroniken Universums spielt. Man sieht also die bekannten Charaktere der Bücher wie Krottenschrate und Ümpfs wieder und kann sie später sogar zeichnen. Das Ganze wird dann immer größer und aufwendiger bis man fast auf sich alleine gestellt ist, um die Bestie phantasievoll zu besiegen.

Wer immer schon mal Lust hatte der Welt Kwertz seinen eigenen Stempel aufzudrücken, der wird hier seine helle Freude haben. Ein Buch für Fans der Serie, aber auch für Neulinge, die sich mal einen Überblick verschaffen wollen und nebenbei noch Lernen können, wie man gescheit beginnt einen Comic zu zeichnen. Ist schon toll zu sehen, wie man an die Hand genommen wird und einem Ängste genommen werden. Es gibt viele Tipps der Autoren (eingebettet in die Geschichte), die auf den ersten Blick unkonventionell wirken, aber zugleich das Selbstbewusstsein des jungen Zeichners stärken.

Besonders gelungen ist das Cover, welches sofort ins Auge fällt und direkt Interesse am Buch erweckt. Lange kein so cooles Cover mehr gesehen. Da spielt sich vor dem Lesen schon so einiges im Kopf ab.

Fazit: „Koboldkroniken-Dein K(C)omic-Zeichenbuch“ ist ein echter Volltreffer geworden. Nie wurde die Lust am Zeichen eines Comics mehr angefeuert als hier. Ob alt oder jung, erfahren oder nicht. Hier gibt es eine Menge zu entdecken und zu lernen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.06.2024
Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2
Gravenbach, Philipp

Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2


ausgezeichnet

Rasante Fortsetzung mit Suchtpotenzial

Die ehemalige Auftragskillerin Ishikli Caner kommt einfach nicht zur Ruhe. Mittlerweile für den Militärischen Abschirmdienst (MAD) tätig, gerät sie erneut in eine gefährliche Situation als ein Mädchen mit einem Foto bei der Pariser Polizei auftaucht auf dem Ishikli eindeutig drauf zu erkennen ist. Wo kommt sie her und wie ist sie in Besitz dieses Fotos gekommen?

Zusammen mit dem Hauptkommissar Thierry Meissner kommt sie dabei ziemlich dunklen Machenschaften auf die Schliche, von denen Menschenhandel nur die die Spitze des Eisberges sind. Auch ein großes Pharmaunternehmen hängt mit drin und tut Dinge, die man sich gar nicht vorzustellen vermag. Als auch noch ein Killer auf das Kind angesetzt wird beginnt der Lauf gegen die Zeit!

Autor Philipp Gravenbach hat es wieder getan. War der Vorgänger „Der 8. Kreis“ schon ein sehr spannender Thriller, so legt er mit dem zweiten Teil seiner Ishikli Caner Reihe noch ein paar Schippen drauf. Gerade in Sachen Action und Spannung gibt es hier die komplette Vollbedienung, die jeden Fan des Genres begeistern und mitreißen sollte. Aber auch die Charakterzeichnung hat sich verbessert. Die Charaktere erhalten eine Tiefe, die ihre Handlungen nachvollziehbarer machen und einem als Leser/in näher bringen. Es macht ganz einfach Klick.

Das Buch ist wie ein Rausch, ein einziger Actionfilm, der sich im Kopf abspielt. Die Geschichte ist wie für die große Leinwand gemacht und es würde mich nicht wundern wenn demnächst mal ein Produzent/in beim Autor anklopfen würde.

Fazit: „Das falsche Blut“ ist ein toller Thriller geworden, der ab Seite eins wunderbar unterhält und einem kaum Zeit zum Luft holen lässt. Ein herrlicher Trip! Für mich setzt sich Autor Philipp Gravenbach mit diesem Buch in die Spitzengruppe deutschsprachiger Thrillerautoren. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.06.2024
Hüter des Klimas
Guillaume, Valérie

Hüter des Klimas


sehr gut

Spannende Fantasy zum Thema Klimawandel

Harald ist der Eiskaiser des Planeten Erde. Und dies schon seit sehr sehr langer Zeit. Er sorgt dafür, dass die beiden Pole und die hohen Berge in den Gebirgen im ewigen Winter immer mit genügend Eis und Schnee versorgt sind. Als Ausgleich hat die Sommerkönigin Celesta der Welt die wärmeren Jahreszeiten wie Frühling und Sommer gebracht. Zusammen mit Haralds Herbst und Winter kam es zu einem wunderbaren Gleichgewicht und Harmonie auf der Erde, die sowohl den Menschen als auch Natur zugute kam.

Doch nun ist Celesta verschwunden und Unheil kündigt sich in Form von Hitzekönigin Helena an, die mit Hilfe der unwissenden Menschheit dabei ist, die Erde nachhaltig zu verändern.
Mit Hilfe seiner Trolle sieht Harald der Gefahr ins Auge und versucht die nahende Katastrophe mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern.

„Hüter des Klimas - Splitterndes Eis“ von Autorin Valérie Guillaume ist die erweiterte Ausgabe des ersten Bandes einer vierteiligen Fantasyreihe, bei der es um die Auswirkungen des Klimaswandels geht. Eingewoben ist das Ganze in eine spannende und abwechslungsreiche Fantasygeschichte.
Die Idee mit den Göttern und den Jahreszeiten ist frisch und durchgehend abwechslungsreich. Die Hilflosigkeit von Eiskönig Harald ist förmlich zu spüren und man möchte ihm als Leser/in zur Seite springen und ihm helfen das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Obwohl die Handlung in der Jetzt-Zeit angesiedelt ist und die Menschen mit ihrem Alltag durchaus genannt werden, haben sie mit der eigentlichen Geschichte (zumindest im ersten Band) nicht viel zu tun. Trotzdem hat man sie immer im Hinterkopf, da sie ja für einen Großteil der Probleme mitverantwortlich sind.

Am Ende des Buches bleiben mehr Fragen als Antworten(wie so oft bei Büchern mit Fortsetzungen) und lassen die Vorfreude auf den nächsten Teil der Geschichte steigen.
Wirklich toll ist auch das Cover geworden, welches durch seine intensiven Farben und den comicartigen Stil überzeugt und ein echter Hingucker geworden ist.

Fazit: Die Mischung aus Klimawandel und Fantasy passt wunderbar. Der Autorin gelingt es sehr gut, die aktuellen Klimaveränderungen mit einer gut durchdachte Fantasygeschichte zu mischen. Bitte mehr davon! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.06.2024
Die Magie des Zehnkampfs
Kaul, Niklas;Dreis, Achim

Die Magie des Zehnkampfs


gut

Spannender Einblick in die Königsdisziplin der Leichtathletik

Zehn Wettkämpfe in zwei Tagen. Seit jeher immer in der gleichen Reihenfolge. Hier wechseln sich Lauf-, Wurf- und Sprungdisziplinen ab, um am Ende des zweiten Tages den König der Leichtathletik zu krönen.

Autor und Sportjournalist Achim Dreis hat sich zusammen mit dem derzeit besten deutschen Zehnkämpfer Niklas Kaul zusammengetan und erzählt dabei von seiner Karriere im Zehnkampf. Von den Anfängen im Sportverein, den ersten sportlichen Erfolgen bis hin zum Gewinn der Welt- und Europameistertitel werden hier alle Stationen seiner Karriere beleuchtet. Dabei stehen vor allem die familiären Verbindungen, gerade auch die starke Einbindung der Eltern, im Vordergrund.

Ebenfalls beleuchtet werden Training und Wertung der einzelnen Disziplinen. Die Punktevergabe ist immens wichtig, da sich hier im Laufe der zwei Tage immer mal wieder was ändern kann, da jeder Zehnkämpfer verschiedene Disziplinen bestreitet, in denen er eher stark oder nicht so stark ist. Unter welchen Bedingungen sich diese Punktzahl errechnet ist sehr interessant und vielen Menschen bestimmt unbekannt. Da ist viel Mathematik und Taktik im Spiel.

Neben den aktuellen deutschen Athleten gibt es auch ein Kapitel, dass sich mit den erfolgreichsten deutschen Zehnkämpfern der Vergangenheit beschäftigt. Hier ist vor allem der Wettstreit zwischen dem deutschen Jürgen Hingsen und dem Briten Daley Thompson zu nennen, der durch die Medien damals zu einem Kampf der Titaten aufgebauscht wurde. Auf jeden Fall ist dieses Kapitel sehr aufschlussreich und spannend zu lesen.

Ebenfalls sehr eindrucksvoll geschildert wird, wie nahe Sieg und Niederlage beieinander liegen können. Manchmal entscheiden wirklich nur ein paar Punkte wer gewinnt oder ein Athlet verletzt sich bei einer Disziplin und muss den Wettkampf daraufhin abbrechen.

Fazit: Wer sich für Zehnkampf interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. „Die Magie des Zehnkampfs“ rückt einen tollen und intensiven Sport in den Fokus, der das Publikum in Stadion zurecht immer wieder begeistert. Ein paar mehr Bilder wären toll gewesen und auch einige Wiederholungen im Text hätten nicht sein müssen, aber der Gesamteindruck stimmt.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.06.2024
Beat vor der Eins
Helmig, Alexandra

Beat vor der Eins


sehr gut

Gedanken eines Teenagers

Ina ist ein Teenanger. Und orientierungslos! So ziemlich alles in ihrem Leben läuft im Moment anders als sie es sich vorgestellt hätte. Unzufrieden mit ihrem Körper, Probleme in der Schule und die ewigen Streitereien ihrer Eltern sorgen für eine Menge Frust in ihrem Leben. Und dann tritt auch noch Phil in ihr Leben, der süßeste Typ der Gegend. Wie soll sie sich bloß ihm gegenüber verhalten wenn doch der Rest schon so blöde ist?

Autorin Alexandra Helmig trifft mit ihrem Buch „Beat vor der eins“ genau den richtigen Ton, wenn es um die Gefühlswelt eines Teenagers geht. Der Schreibstil erinnert dabei sehr an Tagebucheinträge, die mal kürzer und mal länger sind. Gerade so wie der Tag nun mal verlaufen ist. Mal sind diese Texte mit mehr oder weniger Inhalt versehen, aber dabei trotzdem immer packend geschrieben. Als Leser/in möchte man einfach, wissen wie es Ina geht und vor allem, wie es weitergeht mit ihrem Gefühlschaos. Erwachsen werden und seinen eigenen Weg zu finden ist eine ziemlich anspruchsvolle und nicht gerade leichte Angelegenheit.

Am meisten erfährt man über den Hauptcharakter Ina, da man direkt an ihrem Gefühlsleben beteiligt ist. Die anderen Charaktere sind eher Mittel zum Zweck und werden eher oberflächlich behandelt, obwohl man auch etwas über sie erfährt.

Schön ist die Idee mit der Playlist als Begleitung zum Buch, die man sich über Spotify anhören kann und wirklich zu begeistern weiß. Fast alle dort ausgespielten Songs sind Klassiker, die zumindest auch bei meiner Entwicklung zum Erwachsen werden eine große Rolle gespielt haben. Wobei die heutige Jugend diese Lieder wahrscheinlich gar nicht kennen wird, was wirklich schade ist.

Fazit: „Beat vor der eins“ ist ein tolles Buch geworden, welches über die ganze Länge zu unterhalten weiß. Die Autorin hat einen tollen Weg gefunden, um dem Leser die innere Gefühls- und Gedankenwelt eines Teenagers authentisch näher zu bringen. Klare Leseempfehlung!