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Hightower667
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Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2024
Wir sind (die) Weltklasse
Lieske, Tanya

Wir sind (die) Weltklasse


ausgezeichnet

Ein tolles Beispiel für Zusammenhalt

So bunt wie auf dem farbenfrohen und sofort ins Auge springenden Buchcover geht es auch in dem Buch selbst zu.

Adam kommt ohne große Deutschkenntnisse aus Polen in eine neue Schule, da seine Eltern der Berufe wegen nach Deutschland gezogen sind. In der Igelkkasse von Frau Meister erkennt er schnell, dass er kein Aussenseiter ist, da auch alle anderen Schüler/innen irgendwoher kommen und ähnliche Sorgen und Nöte bezüglich der Schule haben.
Mit ungewöhnlichen Aktionen und viel Elan versucht die Klassenlehrerin den Zusammenhalt der Klassengemeinschaft zu stärken. Denn auch in der Klasse oder innerhalb der Familien kann es zu Spannungen kommen, die sich dann bis ins Klassenzimmer übertragen. Dafür gibt es dann die Igel-Klassenregeln, an die sich dann alle Schüler/innen halten sollen. Doch dies ist leichter gesagt als getan!

Autorin Tanya Lieske hat mit ihrem Buch „Wir sind (die) Weltklasse“ einen tollen Beitrag zu den Themen Verständnis, Freundschaft und Zusammenhalt veröffentlicht. Zusätzlich aufgewertet wird das Ganze noch durch die sehr gelungenen Illustrationen von Sybille Hein, die hier sehr anschaulich aufzeigt, wie farbenfroh die Welt doch sein kann. Obwohl nicht immer alles optimal läuft sind am Ende doch alle Schüler/innen Gewinner.

Vielleicht bräuchte der Rest der Welt auch mal ein paar Igel-Klassenregeln.

Der Text ist leicht zu lesen und gut verständlich. Adams Wörterbuch am Ende des Buches ist ziemlich clever, da man die benutzten Fremdwörter noch einmal in Schreib- und Lautschrift mitsamt seiner Bedeutung nachlesen kann.

Vor allem die Illustrationen haben meinen Kindern sehr zugesagt. Und ein Dino geht auch immer. Den will mein Sohn jetzt auch in der Schule haben.

Fazit: Ein starkes Buch mit einer wichtigen Botschaft. Kinder werden sich mit diesem Buch sehr gut identifizieren können. Vielleicht kann man sich ja auf eine Fortsetzung freuen! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.01.2024
Stevens Pass (eBook, ePUB)
Eriksen, Nils

Stevens Pass (eBook, ePUB)


gut

Gelungene Mischung aus Thriller und Abenteuerroman

Beim ersten Blick auf das Buchcover dachte ich, hier würde es sich um einen Western handeln. Die Dampflokomotive im Schnee und davor ein Mann, ganz in Schwarz, der auf die Lok zuläuft. Der Mann könnte als Cowboy durchgehen, da er die linke Hand an die Hüfte hält, wo einst ja auch die Pistolengurte saßen.

Zumindest im Prolog lag ich gar nicht so falsch mit meiner Einschätzung, da die Elemente jenes Genres hier durchaus bedient werden. Spielt dieser Teil doch in den Cascade Mountains im Winter des Jahres 1910.

Die Hauptgeschichte spielt dann in der heutigen Zeit und handelt von dem deutschen Journalisten Erik, der in Kanada einen Neuanfang zusammen mit seiner kanadischen Freundin Amelia beginnen möchte. Zur Feier des gemeinsamen Starts in ein neues Leben machen die beiden eine Zugfahrt von Edmonton nach Prince Rupert im Westen des Landes. Auf der Strecke kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung mit der amerikanischen Mafia, die den weiteren Reiseverlauf und das Leben der beiden komplett auf den Kopf stellt wird.

„Stevens Pass“ von Autor Nils Eriksen ist eine gelungene Mischung aus Thriller und Abenteuerroman. Der Schreibstil ist flüssig und der Text verständlich und sehr unterhaltsam. Besonders die Beschreibungen der Landschaften und Städte in der Geschichte wissen sehr zu gefallen. Der Autor weiß wovon er schreibt und hat die Gegenden, die er beschreibt bestimmt schon selber erkundet.

Während der erste Teil des Buches klar Thriller orientiert ist, so schlägt der zweite Teil doch deutlich in Richtung Abenteuerroman. Es kommt sogar ein Hauch von Indiana Jones Feeling auf. Beide Teile wissen gut zu unterhalten.

Fazit: Erik und Amelia haben ihr erstes gemeinsames Abenteuer gut gemeistert. Man verabschiedet sich von den beiden nach Beendigung des Buches mit einem guten Gefühl und der Hoffnung weitere Abenteuer mit ihnen zu bestreiten. Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.01.2024
Wir Helden von Rom. Die wahre Geschichte der Fußball-WM 1990, erzählt von allen Weltmeistern
Suling, Nils

Wir Helden von Rom. Die wahre Geschichte der Fußball-WM 1990, erzählt von allen Weltmeistern


sehr gut

Erinnerungen

1990 war die Welt noch in Ordnung. Zumindest in Sachen Fußball. Nach den beiden WM-Final-Teilnahmen 1982 und 86, die leider verloren wurden, war es 1990 dann endlich soweit. Der erste Gewinn einer deutschen Mannschaft bei einer Fußballweltmeisterschaft seit 1974.

Das Buch „Wir Helden von Rom“ von Sportjournalist Nils Suling erzählt anhand von Zitaten der damals beteiligten Spieler und Trainer die Geschichte dieses Turniers aus deren Sicht nach. Dabei muss man sich als Leser/in zuerst einmal mit dem Schreibstil anfreunden, da der Inhalt wirklich nur aus Zitaten der einzelnen Beteiligten besteht. Das wirkt zunächst befremdlich und irgendwie nicht flüssig. Nach kurzer Zeit ändert sich dies aber grundlegend, da diese Art des Schreibens wirklich gut zum Inhalt und der Struktur des Buches passen.

Es bringt wirklich Spaß den Weg der Nationalelf auf diese Weise noch einmal zu erleben. Von der Vorbereitung über die Gruppenspiele bis hin zum Finale und der anschließenden Party wird man wieder in die Vergangenheit zurückgeworfen und kann alles wieder hautnah mitverfolgen. Obwohl viele die Spiele in und auswendig kennen sollten, erfährt man doch einiges an neuen Details, die einem so vorher nicht bewusst waren. Merken tut man das bei dem legendären Spiel gegen Holland oder auch beim Endspiel gegen Argentinien. Das erzeugt Spannung und erhöht den Lesespaß ungemein.

Es muss wirklich eine sehr gute, fast perfekte Stimmung innerhalb des Teams gewesen sein, die dieses Turnier begleitet hat und somit zum Sieg geführt hat. Diese Stimmung überträgt sich auf den Leser/in. Allen voran durch „Kaiser“ Franz Beckenbauer, zu dem alle Spieler aufgeschaut haben, der Leitwolf war und der das Vorwort verfasst hat.

Ebenfalls erwähnen sollte man noch das schön gestaltete Buchcover, welches neben dem Titel noch Szenen aus den WM Spielen zeigt.

Fazit: Ein Buch für all diejenigen, die gerne nochmal in die goldene Ära des deutschen Fußballs zurückkehren möchten. Als das Team noch im Mittelpunkt stand und nicht der Einzelne. Ungewöhnlich und dennoch stark. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.01.2024
Geburtsrecht
Grußler, Susanne

Geburtsrecht


sehr gut

Super geschrieben!

Schon das unheimliche und sehr düstere
Buchcover lassen die Vorfreude auf einen spannenden Psychothriller steigern. Vor allem die vielen Details, die es zu entdecken gibt, sowie der ungewöhnliche Buchtitel machen richtig was her.

Valerie kehrt nach Jahren in ihre Heimatstadt Augsburg zurück. Zu schlimm waren die Ereignisse um das Verschwinden ihres damaligen besten Freundes David. Mittlerweile ist sie Ärztin und möchte sich primär um ihre kranke Tante kümmern. Vor allem nach dem vermeintlichen Selbstmord ihrer Schwester. Im Krankenhaus trifft sie Lothar, den Bruder des damals vermissten David wieder. Diese Begegnung wird das Leben der beiden Menschen gehörig durcheinander wirbeln.

Gleichzeitig fällt Beamten der Augsburger Polizei eine Anhäufung von Selbstmordfällen bei jungen Frauen auf. Sind sie vielleicht doch eines unnatürlichen Todes gestorben und treibt sich ein Serienmörder in der Stadt rum?

„Geburtsrecht“ von Autorin Susanne Grußler ist ein echter Pageturner geworden. Die Spannung bleibt auf einem permanent hohen Niveau, die Charaktere sind glaubhaft besetzt und die Story ist für einen Thriller ziemlich offen. Ziemlich schnell bekommt man einen Überblick und die Maske des Täters/in wird relativ schnell fallengelassen. Das ist ungewöhnlich, passt hier aber überraschend gut.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Nur den Klappentext sollte man nicht unbedingt lesen, da er doch zu viel von der eigentlichen Handlung verrät.

Fazit: Ein toller Thriller, den Susanne Grußler hier geschrieben hat. Hier ist vieles nicht so wie es zunächst scheint. Die Ideale Ausgangslage für spannende Lesestunden. Man wird es definitiv nicht bereuen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.12.2023
Im Reich des Meeresfürsten / Aru gegen die Götter Bd.2
Chokshi, Roshani

Im Reich des Meeresfürsten / Aru gegen die Götter Bd.2


sehr gut

Aru macht’s schon wieder

Kaum hat Aru ihr erstes Abenteuer hinter sich gebracht, da geht es auch schon fulminant weiter.
Diesmal werden Pfeil und Bogen des Liebesgottes Kamadeva gestohlen. Und als ob sie nicht schon genug zu tun hätte, muss Aru Verdächtigungen gegen sie bezüglich der gestohlenen Waffen ausschließen und macht sich selber mit ein paar Gefährten und Freunden auf die Suche. Diesmal geht es in das magische Unterwasserreich. Auf der Suche nach den Relikten kommt Aru einer Verschwörung auf die Spur, die nicht nur Konsequenzen für sie hätte, sondern für die gesamte Anderwelt.

Schon das tolle Cover, welches ein echter Blickfang ist, macht Lust auf das Buch und die Geschichte. Die riesige Krabbe zeigt einmal mehr wie klein der Mensch im Gegensatz zu den Göttern ist. Und Göttern begegnet der Leser/in häufig. Hat man sich erstmal an viele Namen und Begriffe der indischen Götterwelt gewöhnt, so macht das Lesen richtig Spaß. Der Weg dorthin ist aber nicht ganz einfach, da die vielen verschiedenen Begrifflichkeiten anfangs doch ziemlich verwirren und das Lesen erschweren. Dies sollte aber nicht zu negativ ausgelegt werden, da dies nun mal die Namen in der indischen Kultur sind. Zudem ist es eine frische Alternative zu den anderen Götterwelten wie Asgard, die schon ziemlich oft für Heldengeschichten zitiert worden sind.

Autorin Roshani Chokshi schafft es im zweiten Abenteuer von Aru Action, Spannung und Humor zu einem tollen Cocktail zu vermischen, der sowohl junge als auch jungebliebene Leser/innen über die gesamten Länge des Buches unterhält. Die Held/innen sind sympathisch und überzeugen mit ihren einzelnen Kräften und Spezifikationen. Auch die Götter sind toll gezeichnet und ihre Eigenheiten treffend beschrieben. Somit kommt es immer wieder zu im Gedächtnis bleibenden Konversationen zwischen Mensch und Gott.

Fazit: Farbenfroh und sehr unterhaltsam lässt sich der neue „Aru gegen die Götter“-Band beschreiben. „Im Reich des Meeresfürsten“ überzeugt auf ganzer Linie und bringt einem die indische Götterwelt näher. Das Glossar am Ende des Buches ist aufgrund der Masse an Begrifflichkeiten sehr sinnvoll. Weitere Abenteuer wären schön. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.12.2023
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


sehr gut

Spannender Insel-Thriller

Das düstere Buchcover deutet es schon an. Es wird kalt. Kalt und stürmisch. Autorin Tríona Walsh hat sich für ihren Thriller „Schneesturm“ einen spannenden Schauplatz ausgesucht. Die irische Insel Inishmore.

Mitten im Winter soll auf der Insel an den zehnjährigen Jahrestag einer Tragödie erinnert werden, die einst das Leben von sechs guten Freunden gehörig durcheinander gewirbelt hatte. Daraufhin verteilten sie sich in alle Himmelsrichtungen und waren so gut wie nie wieder auf die Insel zurückgekehrt . Nur Polizistin Cara und Pubbesitzer Daithí waren damals geblieben.
Nun soll es ein Wiedersehen geben.
Doch gleich zu Beginn der Feier wird Inishmore durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten. Mitten in diesem Chaos kommt ein Mensch zu Tode. Cara geht der Sache nach und findet Hinweise, die auch zu ihren damaligen Freunden führen. Mit der Zeit verdächtigt jeder jeden. Die Vergangenheit drängt in die Gegenwart und jedem ist bewusst,
dass der Mörder ist unter ihnen auf der Insel ist.

Obwohl das Setting für die Geschichte alles andere als neu ist, gelingt es der Autorin sehr gut die Spannungskurve so anzulegen, dass man als Leser/in permanent gut unterhalten wird. Trotz einiger Klischees sind die Charaktere und ihre Handlungen glaubhaft und nachvollziehbar. Es ist spannend zu beobachten wie Geheimnisse und Neid eine Gruppe zerfressen können.
Ein großer Pluspunkt sind zudem die beschriebenen Wettereskapaden, die einem beim Lesen dazu veranlassen ebenfalls eine Decke mehr über den eigenen Körper zu legen, da man sich die Kälte und den Wind sehr gut vorstellen kann.
Letztendlich geht es um die großen Fragen Wieso? Weshalb? Warum?

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und gut zu lesen. Durch den spannenden Aufbau vergeht die Lesezeit wie im Flug.

Fazit: Der Thriller „Schneesturm“ passt zur Jahreszeit und liefert einen kurzweiligen und gut zu lesenden Thriller, der aufgrund seiner Ausgangslage ein spannendes Szenario entwirft. Freunde des Genres werden ihren Spaß haben. Klare Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2023
Es passiert nie etwas in Long Nickleby
Dörnhofer-Neumann, Karin

Es passiert nie etwas in Long Nickleby


sehr gut

Long Nickleby is the Place to be!

Das Buchcover ist ein echter Hingucker. Der rosa Bully fällt einem sofort ins Auge. Richtig schön ist es nicht, aber irgendwie doch. Es passt auf jeden Fall super zum Buch und der Geschichte.

Ebenfalls super ist der gewählte Buchtitel „Es passiert nie etwas in Long Nickleby“. Es wird ja wohl jedem Leser/in klar sein, dass dies so bestimmt nicht der Fall sein wird.

Doch worum geht es jetzt eigentlich im zweiten Band der Lea- und Maik- Reihe?
Nach den aufwühlenden Ereignissen aus Teil eins hat Sir Mortimer Lea und Maik bei sich auf seinem Landgut Cabot Green in West Sussex aufgenommen. Lea geht inzwischen in die ansässige Schule und fühlt sich pudelwohl auf dem Landsitz. Maik arbeitet derweil für Mortimer und kümmert sich um Hof und Pferde.
Doch mysteriöse Zwischenfälle lassen die Angst auf Cabot Green einkehren. Unfälle häufen sich. Wem gelten diese? Lasse und Maik geraten wieder in den Mittelpunkt und müssen sich einer tödlichen Gefahr stellen.

Ein Buch, das richtig gut unterhält. Dies war mein erster Gedanke, den ich hatte als ich mit dem Lesen fertig war. Lea kann man als Leser/in eigentlich nur mögen, obwohl ihr manchmal schon die Pferde durchgehen und es klüger wäre vor dem Handeln ein wenig nachzudenken. Dies ist aber natürlich zum Teil auch ihrem jungen
Alter geschuldet. Der Schreibstil spricht durch seinen flotte und ehrliche Art sowohl Jungleser als auch eingefleischte Altkrimifans an. Die anderen Charaktere sind glaubhaft entwickelt und erfüllen ihre Rollen sehr gut. Die Spannungsmomente sind gut gesetzt und laden einen als Beteiligten zum Miträtseln ein. Es ist also genug los in Long Nickleby.

Fazit: Es sollte mehr Orte geben an denen nichts passiert, denn so erhält man sehr unterhaltsame und spannende Bücher wie dieses. Vergnügliche Stunden sind vorprogrammiert. Danke! Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.12.2023
Better World - Am Anfang war das Spiel ...
Moone, Jo D.

Better World - Am Anfang war das Spiel ...


sehr gut

Spannender Thriller mit Ausblick auf die Zukunft

Schon das Buchcover und der Titel weisen deutlich auf das Zusammentreffen zweier grundlegend verschiedener Existenzen hin. Zum einen sieht man eine menschliche Hand und zum anderen eine künstlich erschaffene. Es gibt eine Verbindung, die sich im Laufe der Geschichte für alle Leser/ innen offenbaren wird.

Doch vorher schauen wir erstmal worum es in diesem Science-Fiction Thriller eigentlich geht.

Vom einen auf den anderen Tag ändert sich das Leben des jungen Teenagers Kiko schlagartig. Eben noch mit Freunden in der Schule, mit der Familie Zuhause oder shoppend mit ihrer besten Freundin in der Stadt. Alles vorbei. Teile der Familie existieren nicht mehr oder machen komische Sachen. In der Schule wird man neuerdings für die Praktikantin der Lehrerschaft gehalten anstatt in der Klasse als Schülerin zu sitzen. Und die einstmals beste Freundin hat jegliche Erinnerung an Kiko verloren . Auf der Suche nach Antworten macht Kiko erschreckende Entdeckungen, die sie an den Rand ihrer Existenz bringen sollen.

An einem anderen Ort versucht der Programmierer Mick, Kiko zu helfen. Auch wenn er nicht genau weiß, was gerade mit Kiko passiert, steht er ihr bei. Immerhin kennt er sie besser als sie sich selbst.

Mit „Better World-Am Anfang war das Spiel“ hat Autor Jo D. Moone einen beeindruckenden und äußerst spannenden Science-Fiction Thriller geschrieben. Es macht als Leser sehr viel Spaß dem Hauptcharakter Kiko bei ihrer Selbstfindung zu begleiten. Die Entwicklung der jungen Teenagerin zur Kriegerin in eigener Sache gegen die Unterdrückung ist außergewöhnlich und abwechslungsreich beschrieben. Gegen wen sie rebelliert soll hier nicht verraten werden, da dies doch ein wenig von der Überraschung nehmen würde. Nur soviel: Big Brother is watching you!
Ich könnte mir vorstellen, dass so ähnliche Dinge wie in dieser Geschichte erzählt auch Wirklichkeit werden könnten. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber in naher Zukunft.

Fazit: Toller Thriller, der sehr gut unterhält und sich gut lesen lässt. Welches die bessere Welt ist muss am Ende jeder für sich selber ausmachen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.12.2023
Die Saat von gestern
Heider, Stefan K.

Die Saat von gestern


ausgezeichnet

Ferl und die Vergangenheit

Lässe Ferl sitzt in der Klemme. Arbeitslos, orientierungslos, allein und zur Zeit mit viel zu viel Konsum von Alkohol das Leben verschwendend, hat er heute ausgerechnet auch noch Geburtstag. Beim obligatorischen Anruf seiner Eltern wird ihm mitgeteilt, dass Kurt, sein „Bruder“ aus Kindheitstagen, verstorben sei. Und obwohl sie in den letzten Jahren kaum noch Kontakt hatten, trifft Ferl dieser Umstand doch mehr als er gedacht hatte.

Aus diesem Grund reist er von Graz in sein unliebsames Heimatdorf Österdorf, um seinem Freund die letze Ehre zu erweisen. Dabei erfährt er viel über die Lebensumstände von Kurt in den letzen Jahren und je weiter Ferl sich in die Sache reinkniet, desto mehr Zweifel kommen ihm, was die Umstände von Kurts Tod angehen. Er fängt an Fragen zu stellen, öffnet damit alte Wunden im Dorf und wird schließlich mit den Entscheidungen seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, die ihn in arge Bedrängnis bringen. Ferl muss sich entscheiden, denn so kann sein Leben nicht mehr weitergehen!

„Die Saat von gestern“ von Autor Stefan K. Heider ist bereits das zweite Buch um Hauptcharakter Lässe Ferl. Man muss den Vorgänger nicht gelesen haben, um dieses Buch genießen zu können.

Und Genuss ist in diesem Zusammenhang das richtige Wort. Der Autor versteht es blendend seine Geschichte in Worte zu fassen und zu Papier zu bringen. Dabei geht das Buch inhaltlich weit über einen normalen Krimi hinaus. Es geht zusätzlich um Verdrängung, Trauer, das Leben, Neid, Sinnfindung und Verbrechen. Das hört sich jetzt sehr düster an, aber der (schwarze) Humor kommt auch nicht zu kurz, was zu sehr skurrilen Situationen im Buch führt. Selbst das geheimnisvolle, sehr geschmackvolle Buchcover offenbart nach der Lektüre eine zusätzliche Dimension zum Verständnis der Ereignisse.
Die Charaktere, vor allem Lässe Ferl, sind authentisch dargestellt. Die Krise, in der er sich gerade befindet ist nachvollziehbar. Ähnliche Situationen und Gedanken hat bestimmt jeder von uns schon mal so oder ähnlich gehabt. Das macht ihn aber trotz einiger Aussetzer sympathisch. Man leidet mit ihm und wünscht ihm aus dem Loch seines Lebens wieder rauszukommen.

Fazit: „Die Saat von gestern“ ist von vorne bis hinten ein tolles Buch. Die Lesezeit verfliegt wie im Flug und nach dem Ende würde man gerne sofort ein weiteres Abenteuer von Lässe Ferl erleben. Wer ein Buch sucht, dass weit über einen Krimi hinausgeht und dabei noch wirklich intensiv unterhalten werden möchte, der kann an diesem Buch gar nicht vorbeikommen! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.11.2023
Der sonderbare Fall der Rosi Brucker
Seel, Tina

Der sonderbare Fall der Rosi Brucker


ausgezeichnet

Ein Dorf und seine Abgründe

Schon beim Anblick des schön gestalteten Covers und ohne den Klappentext gelesen zu haben, wird man das Gefühl nicht los, dass die Handlung des Buches in den 70er Jahren spielen könnte. Und so ist es dann auch.

Es ist das Jahr 1975 und in einem Waldstück in der Nähe eines südpfälzischen Dorfes wird die Leiche der jungen Rosi Brucker gefunden. Es wird sogar versucht ein Lösegeld zu erpressen, da sie einer gut situierten Familie entstammt.
Trotz aller Versuche seitens der Familie Brucker die Umstände der Tat zu verheimlichen, erreichen die ersten Gerüchte das Dorf. Die Polizei taucht auf und stellt Fragen. Schließlich kennt hier jeder jeden. Im Laufe der Ermittlungen wird klar, dass hier jeder sein Geheimnis hat. Abgründe tun sich auf und Außenseiter Harald Hasenbach träumt von einer eigenen Mofa.

Autorin Tina Seel hat mit ihrem Kriminalroman „Der sonderbare Fall der Rosi Brucker“ ein intensives und extrem spannendes Buch geschrieben. Beim Lesen verspürt man eine permanente, unterschwellige Bedrohung. Man kann nur nicht ausmachen von wem. Alle vorgestellten Charaktere sind zumeist nicht sonderlich sympathisch und ihr Verhältnis mit den Mitmenschen oder der eigenen Familie ist eher derb. Trotz ihres barschen Umgangs untereinander ziehen sie den Leser/in in ihren Bann und man möchte mehr über die Umstände ihres Lebens erfahren. Da wird die Suche nach Rosis Mörder fast zur Nebensache.

Die Autorin versteht es sehr gut mit Sprache umzugehen. Es ist eine Freude diese Worte und Sätze zu lesen, da sie einen Fluss erzeugen, der mal mehr mal weniger reißend, eine ganz eigene Welt erschafft, die von Beginn an fasziniert. Es werden kleine Fallen aufgebaut in die der Leser tappen soll, denn eins ist sicher: Nichts ist so wie es scheint.

Da der Roman in den 70ern spielt, kann die Autorin Worte und Begrifflichkeiten wählen, die heutzutage ziemlich derb und verletzend wirken, aber früher einfach so umgangssprachlich benutzt wurden. Dies macht die ganze Geschichte noch authentischer.

Fazit: Einer der besten Kriminalromane des Jahres. Hier stimmt eigentlich alles. Wer auf der Suche abseits des Mainstreams ist wird hier ein tolles Buch finden, welches einen noch Tage nach Abschuss beschäftigen wird!
Klare Leseempfehlung!