Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Icedragon
Wohnort: 
Kleinkmehlen

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2012
Das Haus in der Löwengasse
Schier, Petra

Das Haus in der Löwengasse


ausgezeichnet

ein Buch, das ich so ungern aus der Hand gelegt habe. Ich lese ja häufig auf dem Weg zur Arbeit, wenn ich mit Straßenbahn fahre. Bei diesem Roman ist es mir wirklich passiert, dass ich mich bei dem Gedanken ertappt habe, einfach sitzen zu bleiben und weiter zu fahren, obwohl ich gleich auf Arbeit war. Es ist mir wirklich schwer gefallen mich von der Handlung zu lösen und das schafft kaum ein historischer Roman (das letzte Buch war da glaube ich das letzte Buch von Stephen Kind, das ja auf seine Art auch ein historischer Roman war).

Für mich ist der Roman auch mal etwas anderes. Petra Schier beleuchtet hier nicht nur das Leben der angesehenen Bevölkerung und der Reichen, sondern besonders das der Angestellten, die in anderen Romanen eher zu kurz kommen. Ein Grund ist da bestimmt, dass über die Mägde, Knechte, Gouvernanten und Köche nicht so viel überliefert ist, als über ihre Herrschaften, aber genau aus diesem Grund ist der Roman auch etwas besonderes. Er bringt dem Leser das Leben der Bediensteten etwas näher. Gerade als Waise und als Frau hatte Pauline es wirklich nicht leicht, denn bei sexuellen Übergriffen der Herrschaft, gab man doch grundsätzlich den Angestellten die Schuld. Pauline hatte also riesiges Glück fast sofort in Köln eine Anstellung als Magd zu finden (auch wenn der Zufall hier eine große Rolle gespielt hat, aber warum denn nicht?). Mit den heutigen Mitteln mag man sich auch gar nicht mehr vorstellen, wie schwer die Arbeit einer Magd früher gewesen sein mag, aber auch das wird in dem Roman doch realistisch dargestellt. Es ist Paulines Glück, dass sie relativ schnell wieder als Gouvernante angestellt wird. Das Schicksal spielt in diesem Buch eine große Rolle. Es ist wirklich klasse beschrieben, wie Pauline in ihrem Leben eine Berg- und Talfahrt erlebt, so wie das richtige Leben eben spielt. Auf Regen kommt Sonnenschein und auch gegen die nettesten Leute werden Intrigen gesponnen.

Es ist wunderbar zu lesen, man fiebert als Leser mit und hofft, dass Pauline den Mann den sie liebt bekommt (und andersherum), aber es gibt immer wieder unvorhergesehene Stellen, die einen daran zweifeln lassen - und das bis zum Schluss. Ob es das Happy End gibt? Nein, ich verrate es hier nicht ^^
Auf jeden Fall kann ich das Buch jedem ans Herz legen, der Historische Romane liebt und auch ein bisschen Romantik nicht vermissen möchte. Und keine Angst, selbst die Stellen, die im Kölner Dialekt geschrieben sind, versteht man auch als Nichtkölner ^^

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2012
Endless / Meena Harper Bd.2
Cabot, Meg

Endless / Meena Harper Bd.2


ausgezeichnet

Obwohl das Buch bereits das zweite in der Reihe ist, fällt es einem nicht schwer sich in die Handlung einzufinden. Es werden zwar Anspielungen auf den vorherigen Verlauf der Handlung gemacht, aber es wird vieles erklärt, so dass "Endless" auch ohne dass man "Eternity" gelesen haben muss einen Sinn ergibt.

An die Namen musste ich mich erst einmal gewöhnen: Meena, Alaric und Lucien sind bei uns ja nicht so geläufig. Und es verwundert mich auch immer wieder, warum Vampire französische Namen wählen (jetzt mal von einigen Ausnahmen und der Bis(s)-Reihe abgesehen). Vielleicht weil es erotischer klingt, obwohl "Endless" wirklich nur einen Hauch Romantik, aber keine Erotik beinhaltet. Wer weiß, hinter dieses Rätsel bin ich bisher noch nicht gekommen. Auf jeden Fall ist Lucien Antounescu ein gut aussehender Vampir und direkter Nachfahre von Vlad dem Pfähler, also Dracula. Er hat wirklich Probleme das Böse in sich herauszulassen. Vielleicht liegt es daran, dass, wie Meena herausfindet, sine Mutter ein Engel ist. Lucien hat in seiner Liebe zu Meena auch einen Gegespieler Alaric Wulf, der wie Meena für die Geheime Garde des Vatikans arbeitet. Ihre Aufgabe ist es Lucien gefangen zu nehmen und dabei merkt man in der Geheimen Garde nicht, dass sie langsam infiltriert wird, was zu einem interessanten Showdown führt.

Mich hat gefreut, dass das Buch nicht so Twilight mäßig geschrieben ist, sondern wirklich auch anspruchsvolle Stellen und einen spannenden Schlusskampf mit Armbrüsten usw. zu bieten hat. Es liest sich flüssig vom Anfang bis zum Ende und man wird wie Meena hin- und hergesrissen in seinen Gefühlen und am Ende ist der Böse jemand, den man das gesamte Buch über nicht erwartet hätte. Gerade diese Wendung hat das Buch so interessant gemacht. Es reiht sich für mich in die spannenden und gut geschriebenen Vampirromane der heutigen Zeit. Also wirklich empfehlenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2012
Liebesschmarrn und Erdbeerblues
Schwarzhuber, Angelika

Liebesschmarrn und Erdbeerblues


ausgezeichnet

IBairisch ist gar nicht so schlimm wie ich manchmal denke. Wenn ich es mit selbst laut vorlese versteh ich das meiste sogar. Zum Glück für den Normaldeutschen außerhalb Bayerns ist das Buch zum Großteil auf hochdeutsch geschrieben und nur die Liebesbekundungen, die Lene Koller sucht, nachdem ihr Freund Michi ihr eine gemacht hat. Aber es ist nicht das was Lene will. Gibt es auf Bairisch das genaue Ebenbild zu "ich liebe dich", "Te amo", "I love you" usw.? Das will Lene herausfinden und findet sich gleich von mehreren Männern begehrt. Doch sie folgt ihrem Herzen und nach ereignisreichen Wochen, schreibt Lene ihr Buch und findet auch für sich die richtige Liebe.

Das Buch war für mich mal etwas ganz anderes und vor allem die Worttabelle bairisch-hochdeutsch hat mir einige Male geholfen. Auch die Rezepte im Buch hören ich lecker an, vielleicht probier ich sie mal aus. Was mich vor allem aber angesprochen hat, war das Gefühl wirklich mitten in Lenes Leben und ihrem Buch zu sein, das sie gerade schreibt. Eine wirklich gelungene Idee. Das Buch ist frisch, die Figuren herzlich und wirklich liebenswert und auch alltäglich. Es findet sich auch viel mehr Tiefgang als von mir am Anfang erwartet und das freut mich. Ich kann das Buch als Sächsin wirklich weiterempfehlehn und auch wenn bairisch noch immer noch mein Lieblingsdialekt ist, hat das Buch doch ein wenig beigetragen ihn mir ein wenig näher zu bringen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2012
Der himmlische Weihnachtshund
Schier, Petra

Der himmlische Weihnachtshund


ausgezeichnet

Das Buch kommt schon mal schick als Hardcover mit einem süßen Labrador auf dem Umschlag daher. Der Labrador guckt einen außerdem mit dem bekannten Hundeblick an, sodass man eigentlich nur anfangen kann zu lesen.
Es beginnt mit der Aufräumaktion im Weihnachtsmannbüro, denn das benötigt dringend einen neuen Anstrich. Und eben bei dieser Arbeit entdeckt der Weihnachtsmann den Wunschzettel von Michael Sahler, der sich wünscht, dass seine beste Freundin Fiona nicht wegzieht, weil er sonst niemanden mehr hat. Zur Not ginge aber auch ein Hund. Der Brief ist 20 Jahre alt, aber der Weihnachtsmann will nicht auf sich sitzen lassen, dass er einen Brief verschlampt hat. Also schickt er zwei Elfen auf die Erde um zu helfen.
Michael Sahler ist unterdessen 20 Jahre älter und der Junior Chef in der Firma seines Vaters, die Tierfutter herstellt. Er hat eine On-Off Beziehung mit Linda (die arbeitet in der Forschungsabteilung) und gilt in den Klatschspalten als Herzensbrecher. Auf seiner Joggingrunde findet er einen kleinen Labrador, den die Elfen geschickt da platziert haben. Wie es der Zufall will empfiehlt ihm eine Freundin eine Tierärztin, die sich als seine alte Freundin Fiona herausstellt. Michael beschließt den Hund zu behalten und tauft die Hündin „Keks“. Seine Fastverlobte Linda findet das nicht so toll und nach und nach stellt Michael sein Leben komplett auf den Kopf. Er beschließt doch sesshaft zu werden beendet die Beziehung zu Linda und beginnt eine mit Fiona. Doch Linda ist eifersüchtig und plant eine Intrige, die beinahe funktioniert hätte.
Das Buch ist in 24 einzelne Kapitel unterteilt, eben wie die 24 Tage bis Weihnachten im Dezember. Und am Ende wird alles gut. Ein schönes Buch in der Vorweihnachtszeit. Ich konnte mich wunderbar in die Figuren hineinversetzen (also vielleicht nicht gerade in Linda) und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Die Einschübe was gerade beim Weihnachtsmann passiert, lockern die Geschichte auf und bringen Zeitsprünge auf eine schöne Art zur Geltung. Das Buch kann ich als Vorweihnachtslektüre wirklich empfehlen. Vielleicht auch jeden Tag bis Weihnachten ein Kapitel. Aber so lange hätte ich es nicht ausgehalten, denn es enthält auch einige Wendungen mit denen man im ersten Augenblick nicht wirklich gerechnet hätte. Daumen hoch ^^

Bewertung vom 14.11.2012
Eternity / Meena Harper Bd.1
Cabot, Meg

Eternity / Meena Harper Bd.1


sehr gut

Noch so ein Vampirroman hab ich mir gedacht. Viele von denen hab ich nicht gelesen muss ich zugeben, über Strokers Dracula geht eben nichts und auf sowas wie Twilight hatte ich keine Lust. Aber einem geschenkten Gaul... na ihr wisst schon. Aber ich war überrascht. Das Buch ist auf jeden Fall besser, als ich anfangs dachte.

Der Einstieg in das Buch war für mich ziemlich einfach, auf Grund der Tatsache, dass ich die Hauptfiguren bereits kannte. (wie immer, ich hab nämlich mit dem zweiten Band angefangen ^^) Aber es waren nicht wirklich die Figuren, die ich bereits kannte. Ich musste feststellen, dass sie sich in Band zwei teilweise richtig drastisch geändert hatten. Allen voran Lucien Antounescu. War er in Band 1 ein Vampir, der am liebsten keiner sein wollte, ist er im zweiten Teil auf der Suche nach seiner dunklen Seite. Eine Wandlung, die ich erst am Ende des ersten Teils ein wenig nachvollziehen konnte. Die andere wirklich heftige Wandlung hat Alaric Wulf, der Kämpfer der Geheimen Garde, durch. Gleich zu Beginn ist er mir aber wirklich unsympathisch - ist arrogant, eitel und richtig von sich selbst überzeugt. Auch Meena Harper ist in ihrem alten Job ganz anders. Nur Jon scheint kaum eine Wandlung im Charakter durchgemacht zu haben.
Im Ersten Teil erfährt man also, wie Meena und Lucien sich das erste Mal treffen, wie Alaric Wulf in das ganze Geschehen passt und einiges über die Geschichte der Dracul und Luciens Vorfahren. Alles sehr spannend gestaltet, vor allem am Ende der eskalierte Vampirkrieg zwischen Luciens Anhängern, der Geheimen Garde und Luciens Bruder Dimitri mit seiner Armee. Letztendlich taucht sogar ein lebendiger Drache in der Kirche auf, in der die Schlacht stattfindet. Gerade diese Szene wird wunderbar beschrieben und da konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen.
Auch den ersten Teil kann ich damit nur empfehlen, wer auf Vampirgeschichten und Vampirkriege steht. Es wird aber nie richtig brutal, so dass man keine Angst zu haben braucht.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2012
Rumo & Die Wunder im Dunkeln / Zamonien Bd.3
Moers, Walter

Rumo & Die Wunder im Dunkeln / Zamonien Bd.3


ausgezeichnet

Rumo? Klar, den kennt man noch aus den 13 1/2 Leben des Kapitän Blaubär.
In diesem Roman beschreibt Moers die Abenteuer Rumos und dieses Mal ist es auch wieder Moers der schreibt, und nicht wie bei "Ensel und Krete" eigentlich Hildegunst von Mythenmetz. Das erkennt man auch sofort am Schreibstil, der wieder gegliederter und nicht ständig von Unterbrechungen durchzogen ist. Von daher liest sich die Geschichte sehr flüssig und noch dazu ist sie sehr spannend.

Wunderbar dieses Buch, anders kann ich es schon nicht beschreiben. War ich vom Umfang von "Ensel und Krete" wirklich enttäuscht, hat mich Moers mit Rumo entschädigt. Knapp 700 Seiten und fast jede davon spannend, auch bis zum Schluss. Vor allem die Kämpfe in Untenwelt sind richtig spannend. Und auch wenn Moers ziemlich viele Erzählstränge in der Mitte des Buches hat (wir verfolgen Smeik, Rumo und die anderen Wolpertinger) führt er sie am Ende doch gekonnt zusammen. Die Figuren sind wunderbar gezeichnet und die Illustrationen passen hervorragend ins Bild des Buches, wie schon bei Kapitän Blaubär. Viele Figuren treten auch wieder auf, wie Professor Nachtigaller, Volzotan Smeik. Und selbst die neuen Charaktere, wie einige Blutschinken trifft man komischer Weise dann sofort in Untenwelt wieder - aber es heißt ja, man trifft sich immer zwei Mal im Leben. Der Bogen der Geschichte ist klasse gespannt und eigentlich wüsste ich jetzt gern was mit Rumo weiter passiert, bis er als Bodyguard bei Smeik landet, der ja bekanntlich Blaubär als Lügengladiator traniert.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2012
Der Neuschwanstein Code
Löb, Arno

Der Neuschwanstein Code


gut

Der Inhalt wurde im Klappentext eigentlich schon schön zusammengefasst, wobei der ermittelnde Komissar Dolling nur im ersten Teil mehr in der Vordergrund gerückt wird. Je weiter die Handlung voran schreitet treten andere Figuren, wie Albert und Edda (zwei Niebelungen und skrupellose Mörder) und Bruno der Erfinder.
Aber wer gedacht hat, dass in einem Roman aus Deutschland nur Deutsche handeln hat sich geschnitten. Das ist mir jedenfalls passiert. Die erste Person, der man auf der Reise begegnet ist der Amerikaner Bill Loomis. Okay, der wird dann auch gleich ermordet. Dann kommt Wally - auch keine reine Deutsche. Auch Taka und Yui, die im Sushi-Imbiss arbeiten sind Japaner, auf der Suche nach dem Samurai-Schwert ihrer Vorfahren. Dann kommen nocht Albert und Edda, wobei Edda aus Island kommt und als Amazone beschrieben werden kann, wohingegen Albert eher das Gehirn ist.
Am Anfang ist auch noch alles übersichtlich: Es gibt zwei Leichen, die Polizei ermittelt und Wally gerät ins Fadenkreuz der Nibelungen, weil sie eine Tabakdose eingesteckt hat. In diesen Döschen verbergen sich die Rätsel von König Ludwig, Nietzsche und Wagner, die einen zum Schatz der Nibelungen führen, der natürlich nie im Rhein lag.
Wally selbst findet den Schatz anders als Edda und Albert (die beiden benutzen die Rätsel, für deren Lösung ständig irgendwelche Smartphones benötigt werden und den Eindruck entstehen lassen, dass es keiner ohne so ein Ding geschafft hätte, außer Albert vielleicht), denn sie trifft nach der Rettungsaktion von Leonardo (einer Katze) auf den Erfinder Bruno, der den Schatzraum mit Kameras überwacht und den Schatz letztendlich untergehen lässt. Aber Albert gibt nicht auf und möchte den Tarnmantel, den Bruno gebastelt hat. Ob er da leben rauskommt?


Die letzte Frage ist gar nicht so unberechtigt, denn eigentlich wird Bruno von Albert ermordet. So sieht es jedenfalls Wally. Allerdings ist der Erfinder in der letzten Szene des Buches wieder quicklebendig und ich habe das Buch eigentlich aufmerksam gelesen, aber nichts davon mitbekommen, dass er eine kugelsichere Weste oder ähnliches trug.
Diese ungereimtheit ist nur eine von einigen, die mir in dem Buch aufgefallen sind. Vielleicht habe ich einfach die Übersicht verloren, weil der Autor sich geweigert hat Absätze zu setzen, sobald die Handlung zu einer komplett anderen Person sprang (das kann natürlich auch Taktik sein, um den Leser ein wenig zu fordern), oder aber der Autor selbst hat manchmal den Überblick verloren. Jedenfalls hätte noch einmal Korrekturlesen oder ein Lektor dem Werk wirklich gut getan.
Außerdem musste ich feststellen, dass das Beschriebene dann doch zu sehr ins kuriose ging. Ich bin nun wirklich nicht der Mensch, der sich gegen neue Erkenntnisse sperrt, oder auch fast unmögliches für unmöglich hält, aber bei dem Buch war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich gedacht habe: Nein, es reicht, nicht noch sowas. Die Handlungen überlappen sich, es sind zu viele Handlungsstränge nebeneinander und obwohl das Buch richtig gut recherchiert wurde, ist weniger manchmal doch mehr. Auch die eingesponnene Liebesgeschichte zwischen Wally und Taka kam mir an manchen Passagen eher unpassend und nicht ganz realistisch vor.

Fazit:
Der Neuschwansteincode wird nicht mein Lieblingsbuch. Der Ansatz ist klasse, die Recherche spitze, aber die Umsetzung dann doch nicht ganz so gelungen. Das fängt bei Rechtschreibfehlern an, geht über sich wiederholende Wörter in nur einem Satz, bis hin zu Brunos wundersamer Auferstehung. Es ist zu viel von allem, so als hätte der Autor sich zu viel vorgenommen und wollte immer noch einen draufsetzen.
Wer kuriose Sachen mag (wie einen fast komplett ausgehöhlten Berg unter Neuschwanstein, Rätsel, die auf den Nieblungenschatz hindeuten und unsichtbar machende Mäntel) dem kann ich das Buch empfehlen. Die Morde und der Krimi rücken teilweise zu sehr in den Hintergrund.
Ich denke ich gebe dem Buch 3 Sterne.

Bewertung vom 30.05.2012
Brennen muss Salem
King, Stephen

Brennen muss Salem


ausgezeichnet

Ich muss erst mal zwei Sachen klar stellen: Nein es geht in diesem Buch nicht mal im Entferntesten um Hexen, die wurden in Salem verbrannt. Das andere: Dieses Salem heißt eigentlich Jerusalems Lot (also Jerusalems Platz) und wurde nach einem Schwein benannt. Ja, die Spinnen die Amis, aber so ists nun mal. Liebevoll wird das kleine Städtchen auch einfach nur „The Lot“ oder „Salem“. Da ist der englische Originaltitel nicht so verwirrend, der heißt einfach nur „Salem’s Lot“
Aber wenn es nicht um Hexen geht, worum denn dann? Na, es ist dieses Mal kein Thriller, den King geschrieben hat (übrigens sein zweiter Roman nach Carrie, also schon ziemlich alt), sondern ein richtiger Horrorroman. Und wenn Hexen rausfallen, was ich das nächste? Ja, es geht um Vampire. Eigentlich um einen sehr alten. Kurt Barlow (bis 1938 lebte er in Deutschland) und hat jetzt seinen Weg nach Salems Lot gefunden, zusammen mit seinem treuen Diener Straker. Gleichzeitig tauch auch der Schriftsteller Ben Mears in dem kleinen Städtchen auf. Er hatte bereits als kleiner Junge in der Stadt bei seiner Tante gewohnt und bei einer Mutprobe das Marsten-Haus betreten, in dem sich vor einiger Zeit der Besitzer erhängt hat. Dieses Haus will er jetzt mieten, aber es ist bereits verkauft. Also quartiert er sich in der Stadt ein und schließt auch bald Freundschaften, doch viele sehen ihn auch mit kritischen Augen. Spätestens als ein Kind verschwindet und dessen Bruder kurze Zeit später auf nicht erklärbare Weise „stirbt“ gerät er in Verdacht, aber nicht von vielen. Mit der Zeit verschwinden immer mehr Menschen und Matt Burkes kommt als erster der Verdacht, dass es sich um Vampire handeln könnte. Die kleine Gruppe um ihn, bestehend aus Ben, seiner Freundin Susann, einem Jungen namens Mark, Pater Calahan und dem Doktor Jim Cody, verschwören sich und planen den Tod des Monsters. Auf dieser Mission müssen Sie leider viele Opfer hinnehmen. Susann wird zum Vampir und muss von Ben gepfählt werden, Matt und sein Doktor sterben und Pater Calahan verschwindet. Letztendlich gelingt es Ben und Mark Barlow zu besiegen, aber Salems Lot lässt sie nicht los.

Das Buch gibt es in der alten und in der neuen Auflage. In der neuen Auflage wurden einige gestrichene Szenen hinzugefügt und die einzelnen Teile mit Titelbildern versehen. Außerdem enthält es noch zwei Kurzgeschichten, die mit der Geschichte in Salems Lot in Verbindung stehen.
Ich habe das 700 Seiten Werk in einer Woche durch gehabt. Das lag nicht daran, dass ich es schon einmal gelesen hatte, nein, ich konnte mich ehrlich kaum noch dran erinnern, was in dem Buch passiert ist. Es liest sich extrem gut und schnell. Manche Szenen hätte ich mir sogar noch etwas ausführlicher gewünscht. Obwohl das Buch insgesamt nicht sehr blutig ist, ist es richtig gut. Die Szenen wenn Opfer gebissen werden, werden nur kurz umschrieben oder angerissen, was das Ganze noch gruseliger, weil immer erst später im Buch darauf eingegangen wird, was denn genau passiert ist. So wird der Spannungsbogen immer aufrecht gehalten, aber nie überspannt. Die Hauptfiguren sind gestalterisch gut gelungen, man kann mit ihnen mitfühlen. Auch die Vampire und deren Geschichte ist klasse recherchiert und es wird auch wirklich fast alles aufgegriffen, so auch, dass Vampire kein Spiegelbild haben und man sie zu sich einladen muss, damit sie das Haus betreten können.. Einfach ein klasse Roman, wenn man auf Horror steht, ab und an ist er doch sehr heftig, aber ich hab ihn verschlungen. Für mich eins der besten Bücher die King geschrieben hat (ja, da gibt’s ein paar, aber egal ^^)

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.