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Benutzername: 
schlumeline
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Juelich

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2023
Träume aus Eis
Winkler, Franziska

Träume aus Eis


sehr gut

Franziska Winkler entführt ihre Leserschaft in dieser Geschichte nach München in die Jahre 1929/1930. Es ist eine schwierige Zeit. Die Wirtschaft wankt und kränkelt. Die Weltwirtschaftskrise hält Einzug.
In dieser Zeit versucht das Ehepaar Pankofer in Berlin sich mit der Eröffnung einer Eisdiele. Endlich wollen Sie ihren großen Traum oder besser gesagt den großen Traum von Josef Pankofer in die Tat umsetzen. Doch das stellt sich mit geringen finanziellen Mitteln als große Herausforderung dar, schließlich müssen auch die beiden Töchter ernährt werden.
Dann gibt es auch noch familiäre Probleme als Tochter Frieda sich in den Sohn eines Konkurrenten verliebt und Tochter Lotte einen Unfall hat. Ein Unglück folgt dem Nächsten und wir befinden uns auf einer emotionalen Achterbahnfahrt.

Das Buch hat mir gut gefallen und mir einige schöne, leichte Lesestunden beschert. Mit der Familie habe ich viel gelitten, mich aber auch gefragt wie man nur so eigen sein kann wie Josef Pankofer. Aber natürlich spielt das alles in einer anderen Zeit.

Das Cover spiegelt den Inhalt des Buches. Es geht um Liebe und um Eis, alles ist also sehr stimmig.

Besonders gefallen hat mir der realistische historische Bezug. Das Eis des Josef Pankofer gab es tatsächlich. Das hätte ich beim Lesen des Buches nicht gedacht.

Copyright © 2023 by Iris Gasper

Bewertung vom 10.04.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


sehr gut

Ria ist zur Beerdigung ihres Großvaters nach Portugal gekommen und will im Anschluss noch einige Zeit vor Ort verweilen, sich von ihrem Alltag als Polizistin in Deutschland erholen und endlich etwas Zeit mit der Familie verbringen. Doch es kommt unerwartet anders, denn vor Ort ereignet sich ein Todesfall, in dem es dann im weiteren Verlauf zu Ermittlungen kommt. Dorfpolizist João, der zeitgleich auch der Mann von Rias Cousine ist, ermittelt und ist eigentlich ganz froh sich auch auf die Unterstützung von Ria verlassen zu können, denn diese kennt sich mit derartigen Ermittlungen viel besser aus als er.

In „Südlich von Porto lauert der Tod“ verknüpft die Autorin Mariana da Silva südländisches Lebensgefühl mit einem Mordfall und schafft es ihre Leserschaft damit zu fesseln. Es geht nicht übermäßig spannend zu, aber die schön gezeichneten Charaktere und die wunderbar beschriebene Gegend entschädigen dafür in jedem Fall. Ich finde dieses Buch ist eine echt runde Sache. Leichte Spannung im Buch und Entspannung für die Leserschaft sind hier gesichert.

Copyright © 2013 by Iris Gasper

Bewertung vom 10.04.2022
Mörderische Brise / Pfarrerin Clara Clüver Bd.1
Humberg, Christian

Mörderische Brise / Pfarrerin Clara Clüver Bd.1


sehr gut

Clara Clüver macht sich auf den Weg nach Travemünde um dort eine neue Stelle anzutreten. Sie soll die neue Pfarrerin vor Ort werden, doch der alte Pfarrer scheint da nicht mitzuspielen und so ist Clara zunächst gezwungen auf eigene Kosten nach einer Unterkunft zu suchen du auch die Zukunft scheint ungewiss, obwohl man ihr im Pfarrbüro Unterstützung zusagt. Zum Glück begegnet Clara den beiden Frauen Frieke und Jule und gewinnt mit Ihnen zwei neue Freundinnen und findet zugleich noch eine sehr schöne Wohnung. Und da es ja gerade keine Arbeit gibt, kommt Clara auch der Mord vor der neuen Haustüre gerade recht. So kann sie gemeinsam mit Jule ein wenig Detektivin spielen und kommt dabei dem Mörder auch ganz schön nahe.

„Mörderische Brise“ ist weniger Krimi als vielmehr eine schöne Geschichte über die Lübecker Bucht, die Besonderheiten der Menschen dort, die Schönheit der Natur und die örtliche Sage rund um Roggenbuk. Viel Spannung sollte man hier nicht erwarten aber eine wirkliche Urlaubs- und Wohlfühlatmosphäre. Der Spannung kommt eben nur eine leichte Brise zu.

Copyright © 2022 by Iris Gasper

Bewertung vom 21.03.2022
Für diesen Sommer
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer


ausgezeichnet

Hinter dem Titel „Für diesen Sommer“ mag der Leser – auch aufgrund des Covers- möglicherweise einen netten, fröhlichen Sommerroman erwarten, aber das ist nicht der Fall. Vielmehr geht es in dem Buch um die Familie Roth und deren vergangene und aktuelle Probleme.

Franziska ist schon früh von zu Hause ausgezogen. Bereits in jungen Jahren ist sie mehrfach fortgelaufen. Nun ist sie Anfang fünfzig und steht vor ihrem Elternhaus um sich um ihren Vater zu kümmern, der davon gar nichts weiß. Ihre Schwester Monika und deren Mann haben Franziska darum gebeten sich um den Vater zu kümmern und dafür zu sorgen, dass im Haus Umbaumaßnahmen durchgeführt werden können, weil der Vater aufgrund einer Erkrankung ohne entsprechenden Umbau des Hauses nicht mehr dort leben kann. Der Vater allerdings sieht das anders.

Probleme sind vorprogrammiert. Heinrich Roth ist nicht begeistert darüber, dass seine Tochter Franziska sich nun um ihn kümmern will. Und er fragt sich warum die andere Tochter, Monika, plötzlich nicht mehr auftaucht. Franziska würde am liebsten wieder fortgehen, aber sie sieht sich nun in der Verantwortung für ihren Vater und ist in einem Alter wo man nicht einfach wegläuft, wenn es Probleme gibt.

So sind die Beiden gezwungen sich aufeinander einzulassen und miteinander klar zu kommen. Bei der Aufräum- und Umbauaktion in Haus und Garten entdeckt Franziska dann so manches Geheimnis und stolpert über Dinge, die das Leben ihrer Eltern und damit auch ihrer Familie geprägt haben. Diese Dinge sind keine Entschuldigung, aber sie erklären vieles.

Die Geschichte macht deutlich was mangelnde Kommunikation und Schweigen verursachen kann. Eine ganze Familie wird dadurch über Generationen geprägt ohne die wahre Ursache zu kennen. Dennoch ist eine Aufarbeitung und Annäherung möglich. Das wird hier deutlich.

Dieser Roman berührt, ist emotional und sehr realistisch.

Copyright © 2022 by Iris Gasper

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2022
Kalt lächelt die See / Guernsey-Krimi Bd.1
Corbet, Ellis

Kalt lächelt die See / Guernsey-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Dieser Krimi heißt seine Leserschaft auf der Kanalinsel Guernsey willkommen.

Dann geht es auch schon spannend los. Vor der Küste wird ein leeres Segelboot gefunden, mit Blutspuren. Die Ermittlungen ergeben, dass das Boot vom Ehepaar Hamon gemietet wurde. Die örtliche Polizei ist alarmiert, denn die kleine Tochter der Hamons, Ava, ist vor zwei Jahren verschwunden und bislang nicht wieder aufgetaucht. Es drängt sich die Frage auf, ob es hier einen Zusammenhang gibt. Denn das Ehepaar bleibt fortan verschwunden und nicht nur sie…

Die Ermittlungen übernehmen Kate Langlois, die gebürtig von den Kanalinseln stammt. Ihr zur Seite gestellt wird der Neue: Tom Walker, der gerade auf eigenen Wunsch aus London nach Guernsey versetzt wurde. Und schließlich ist da noch deren Chef DeGaris, der die damaligen Ermittlungen um Ava geleitet hat und nach wie vor glaubt, dass die Eltern etwas mit dem Verschwinden bzw. Tod der eigenen Tochter zu tun haben.
Kate und Walker müssen sich zunächst einmal zusammenraufen und haben in der Anfangsphase der Ermittlungen so ihre Höhen und Tiefen. Kate ist nie wirklich sicher wie sie Walker einschätzen soll und ihm geht es scheinbar ähnlich, insbesondere da einige andere Kollegen Kate ihm gegenüber schlecht machen. Dennoch finden Kate und Walker in eine gute Zusammenarbeit hinein.

Ellis Corbet hat mit „Kalt lächelt die See“ einen schönen Krimi geschrieben, der sehr eindrücklich auch die besondere Landschaft der Kanalinseln mit ihrer Küste, ihren Einwohnern, ihrer Flora und Fauna und eben allen ihren Besonderheiten einfängt.

Schön verflochten sind auch die Beziehungen der Einheimischen untereinander und damit u.a. auch die verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen der Ermittlerin Kate Langlois auf der Insel. Hier kennt eben so gut wie Jeder Jeden und das ist nicht immer einfach.

Auch die Kriminalhandlung ist gelungen. Hier gibt es viele Verflechtungen und auch Missverständnisse, die die Ermittler und natürlich auch die Leser auf verschiedene falsche Spuren führen.

Das I-Tüpfelchen ist dann noch eine Prise Romantik. Was will man mehr?

Copyright © 2022 by Iris Gasper

Bewertung vom 17.03.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


ausgezeichnet

Die Geschichte entführt die Leserschaft in die Vergangenheit und zwar in das Jahr 1939 noch vor Beginn des 2. Weltkrieges. Die junge Marie lebt mit Ihrem Vater Dominik Karski, einem angesehenen Arzt, in Krakau. An ihre Mutter kann sich Marie kaum erinnern. Sie möchte mehr über diese erfahren, doch ihrem Vater ist diesbezüglich nichts zu entlocken und so macht Marie sich alleine auf die Suche nach der Muter, deren Namen und dem Grund ihres Verschwindens.

Teilweise wirkt Marie etwas naiv in ihrem Verhalten. Vielleicht ist das ihrer Jugend geschuldet, vielleicht aber auch ihrem Elternhaus. Jedenfalls wird sie so behütet, dass sie offensichtlich viele Dinge gar nicht mitbekommt oder erst viel später. Dennoch ist diese junge Frau eine starke Persönlichkeit und sie wächst an dem was sie tut und erlebt.

Etwas fremd wirkt die Geschichte wohl zunächst auf den Leser, was wohl der Zeit geschuldet ist, in der sie spielt und auch der Region. Dennoch fesselt sie vom ersten Moment an. Nicht nur die Suche Maries sondern auch viele weitere Aspekte tragen hierzu bei. So geht es ganz nebenbei auch um den Krieg, um die Stellung der Juden in der Gesellschaft zum damaligen Zeitpunkt, um die Rolle der Frau und vieles mehr. Und dann geht die Reise noch weiter zurück in die Vergangenheit, in die Zeit des 1. Weltkrieges und kurz danach, in die Zeit von Maries Geburt. Und schließlich geht eine Suche zu Ende und etwas Neues beginnt.

Die Autorin hat hier eine Geschichte geschrieben, dies ihresgleichen sucht und hält gegen Ende auch noch eine große Überraschung bereit. Mich konnte „Das verschlossene Zimmer“ durchgängig begeistern und das erst recht, weil ich aufgrund des Klappentextes zunächst eine ganz andere, vielleicht nicht so hintergründige Story erwartet habe.

Copyright © 2022 by Iris Gasper

4 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2022
Das Loft
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

Schon der Einstieg ins Buch ist grandios. Der Autor fordert die absolute Aufmerksamkeit der Leserschaft ein und deutet bereits an, dass es so gut wie unmöglich sein wird des Rätsels Lösung früh oder auch überhaupt zu finden.

Und dann ist man schon drin, mitten im Leben von Sarah und Marc und deren Liebesgeschichte. Abwechselnd kommen sie zu Wort, berichten über ihre Beziehung zueinander und über die jeweilige Beziehung zu Henning Järisch, dem besten Freund von Marc, der plötzlich verschwunden ist und dessen Blutspuren sich überall in der gemeinsam bewohnten Wohnung finden.

Sarah und Marc stehen unter Verdacht etwas mit dem Verschwinden bzw. dem Tod des Freundes zu tun zu haben. Der hohe Blutverlust deutet jedenfalls darauf hin, dass Henning Järisch keinesfalls noch am Leben sein kann.

Linus Geschke ist es gelungen mich von der ersten bis zur letzten Seite des Buches an die Geschichte zu fesseln. Sie aus der Hand zu legen fällt schwer. In jedem Kapitel fragt man sich was wohl wahr und was gelogen ist oder ob überhaupt etwas Unrichtiges erwähnt wird und natürlich auch was überhaupt der Auslöser für die jetzige Situation war oder ist.
Und der Autor ist für Überraschungen gut. Das jedenfalls beweist er gegen Ende des Buches überzeugend.

Ich habe versucht das Rätsel zu lösen. Ich war aufmerksam, aber wohl nicht aufmerksam genug. Ich bin gescheitert. Ich hatte keine Chance und konnte das Rätsel nicht lösen.
Aber egal: Das Rätsel hat mich überzeugt!

Copyright © 2022 by Iris Gasper

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2022
Der Erinnerungsfälscher
Khider, Abbas

Der Erinnerungsfälscher


ausgezeichnet

Said Al-Wahid lebt schon Jahre in Deutschland, er ist verheiratet und hat einen Sohn. Als er von seinem Bruder erfährt, dass seine Mutter in der Heimat Bagdad im Sterben liegt, macht er sich sofort auf den Weg. Er hofft seine Mutter noch lebend anzutreffen. Während der Reise nach Bagdad und seinem Aufenthalt vor Ort denkt Said Al-Wahid viel nach. Er lässt die Leserschaft teilhaben an seinen Erinnerungen an die alte Heimat und auch an seinen Erinnerungen und Erfahrungen betreffend die neue Heimat Deutschland.

Als Leser/in nimmt man die Gedanken und Erlebnisse von Said Al-Wahid tief in sich auf und muss feststellen, wie intensiv diese auf einen selbst wirken. Said Al-Wahid hatte es nicht leicht im Leben und er hat ein Stück weit den Bezug zur alten Heimat verloren und auch noch Schwierigkeiten mit der neuen Heimat. Seine Erlebnisse hat er teilweise verdrängt und seine Erinnerungslücken gefüllt.

Der Autor Abbas Khider schafft es auf nur 125 Seiten seine Leserschaft teilhaben zu lassen am Erleben eines Flüchtlings. Besonders faszinierend ist dabei die Perspektive.

Eine ganz besondere Geschichte in der Wohl viel Wahrheit steckt.

Copyright © 2022 by Iris Gasper

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2018
Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1
Kiernan, Olivia

Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1


gut

Detective Frankie Sheehan ermittelt wieder, obwohl sie noch von schlimmen Erinnerungen an ihren letzten Fall verfolgt wird. Fast wäre sie selbst gestorben. Der Ermittlerjob bedeutet ihr jedoch alles und so ist sie froh, dass sie den Dienst beim Dubliner Police Department wieder aufnehmen darf.

Beim neuen Fall deutet zunächst alles auf einen Selbstmord hin. Die bekannte Wissenschaftlerin Eleanor Costello wird erhängt in ihrem Schlafzimmer aufgefunden. Doch was zunächst wie ein Selbstmord aussieht, stellt sich als etwas ganz anderes heraus. Auch die scheinbar weiße Weste der Eleanor Costello verändert sich im Laufe der Ermittlungen. Ihre Ehe war nicht perfekt. Es werden Verbindungen ins Darknet und Anhaltspunkte für sadomasochistische Vorlieben aufgedeckt und Sheehan ist sich bald nicht mehr sicher was sie von der ganzen Sache halten soll.

Auch eine weitere Frauenleiche sorgt für Rätsel. Und dann scheint es plötzlich noch eine weitere Verbindung zu geben. Mit ihr wird es für Detective Frankie Sheehan selbst gefährlich, aber die Ermittlerin gibt alles um den Fall zu lösen und das auch noch, als gar nicht mehr mit einer Aufklärung zu rechnen ist.

„Zu nah“ ist in der Ich-Form geschrieben. Der Einstieg in die Geschichte ist etwas gewöhnungsbedürftig. Erst nach einiger Zeit fühlt man sich als Leser angekommen und findet sich unter den handelnden Personen und in Frankie Sheehans Gedankenwelt zurecht. Doch dann steigt die Spannung stetig und lässt den Leser bis zum Ende nicht mehr los. Die Auflösung ist überraschend aber nicht abwegig und rundet den Thriller insgesamt ab.

Die Autorin Olivia Kiernan hat hier einen bodenständigen Thriller vorgelegt, der einen Blick auf die dunkle Seite der Menschheit freigibt. Starker Tobak, der erst einmal verdaut werden muss und eine Ermittlerin, die mit ihren menschlichen Schwächen leben muss und an ihnen zu wachsen versteht.

Copyright © 2018 by Iris Gasper

Bewertung vom 25.04.2018
Das Lied des Nordwinds
Kabus, Christine

Das Lied des Nordwinds


ausgezeichnet

Karoline ist unglücklich verheiratet. Ihr Mann Moritz ist fast nur unterwegs und die wenigen Tage, die er zu Hause ist, ignoriert er seine Frau fast nur. Die Ehe ist kinderlos und diesen Makel hält Gräfin Alwina, Karolines Schwiegermutter, der jungen Frau regelmäßig vor. Als Moritz schwer erkrankt und Karoline erfährt, dass er offensichtlich mit einer anderen Frau ein Kind gezeugt hat, sieht sie darin ihre Rettung und begibt sich auf eine Reise.

Liv ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und froh im Haushalt der Eheleute Treske eine Arbeit gefunden zu haben, mit der sie ihre Familie unterstützen kann und auch selbst ihr eigenes Leben besser erleben kann als zuvor. Auch wenn die Treskes ihr wohl gesonnen sind, so ist Liv dort nicht ganz glücklich. Insbesondere bedauert sie den Sohn Elias Treske, der von seinem Vater nur mit harter Hand geführt wird. Doch schon bald entdeckt Liv den Grund dafür und wagt es, die Retterin für den Jungen zu spielen.

Die Autorin Christine Kabus schildert in zwei Handlungssträngen die Geschichten der beiden jungen Fauen Karoline und Liv. Beide Erzählungen sind für sich betrachtet spannend, interessant und bergen eine Menge an Informationen über die politische und gesellschaftliche Lage in Norwegen, Dänemark und Deutschland um 1900 herum. Hier werden die Unterschiede zwischen arm und reich, Frau und Mann und vieles mehr dargelegt und vertieft.

Beide Frauen durchleben eine große Entwicklung und gehen auch durch Unterstützung anderer Personen gestärkt und sehr selbstständig durchs Leben. Ihre Wege kreuzen sich nur indirekt und doch sehr intensiv.

Wer die Vorgängerbücher der Autorin kennt, wird feststellen, dass in dieser Geschichte Personen vorkommen, die man von vorher kennt. Wer die Vorgängerbücher nicht kennt, wird aber nichts vermissen.

„Das Lied des Nordwinds“ ist intensiv und spannend und romantisch zugleich. Der Roman geht ans Herz und macht Geschichte lebendig, über die man sich sonst wohl kaum Gedanken gemacht hätte.

Copyright © 2018 by Iris Gasper

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.