BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 55 BewertungenBewertung vom 02.01.2024 | ||
Herzogtum Oberösterreich, anno 1405 - Adrian reist in gefährlicher Mission. Der gelehrte Mönch ist nicht das, was er vorgibt zu sein ... |
||
Bewertung vom 08.12.2023 | ||
Die sieben Monde des Maali Almeida Das kunterbunte Cover ist schon mal das erste Highlight. Ein echter Hingucker in jedem Bücherladen - und gerade deshalb habe ich mich auf die Geschichte eingelassen. Über 500 Seiten geballte Lesekraft in einem Schreibstil, den man einfach mögen muss. Der welterfahrene Autor Shehan Karunatilaka versteht sich auszudrücken und nimmt mich ab der ersten Seite mit ins Sri Lanka der Neunzigerjahre. Dort herrschte Bürgerkrieg und der Protagonist Maali Almeida (Kriegsfotograf - zeitgleich heimlisch schwul und leidenschaftlicher Glücksspieler) erwacht eines Morgens im Jenseits... Ab jetzt nimmt diese fantastische Geschichte ihren nicht immer vorhersehbaren Verlauf und verzaubert durch Vielschichtigkeit. Dieser Roman ist eine bunte Mischung aus Geschichte, Religion, Politik und Mythologie - und so bunt wie Sri Lanka selbst. Ein beigefügter Kartenausschnitt und ein Glossar ergänzen diesen Roman. |
||
Bewertung vom 25.10.2023 | ||
Es ist ein außergewöhnlicher Debütroman, den die Autorin Sarah Thankam Mathews verfasst hat. Selbst eine schillernde Figur, da im Oman und Indien aufgewachsen und mit 17 in die USA gekommen, erzählt sie - abgesehen von einigen Längen - im flüssigen Schreibstil die Geschichte von Sneha. Auf der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft arbeitet sich Sneha durch das nicht immer einfache Leben. Es geht ihr gut und sie kann sogar ihren Eltern Geld nach Indien schicken. Doch der Druck ist ihr zu groß und sie will ein anderes Dasein - mehr Leben und mehr Freiheit. |
||
Bewertung vom 09.10.2023 | ||
Ein Cover, das den Blick auf sich zieht. Ein Roman nach einer wahren Begebenheit. Nur 200 Seiten, aber 200 Seiten die es in sich haben. Aus der Sicht eines Kindes wird die traurige und tragische Geschichte der Kinder und Menschen rund um die "Villa Emma" erzählt. Nachdem ich vor einigen Jahren den Film "Die Kinder der Villa Emma" gesehen habe kann ich zu diesem Roman nur sagen: Er steht dem Film in nichts nach. Im Gegenteil - hier kann sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen. Es sind die einfachen Worte und Gedanken, die diese Erzählung von Menschlichkeit, Tragödie und Solitarität aufleben lassen, aber auch die Entbehrungen werden wortreich und ungeschönt geschildert. Ohne Effekthascherei erzählt der italienische Autor Ivan Sciapeconi in seinem ersten Roman für Erwachsene von einer grausamen Zeit, die leider aktueller ist als wahrscheinlich gewollt. So manches große und kleine Glücksgefühl wird in einem flüssigen und eingehenden Schreibstil emotional beschrieben. Und es ist genau dieser Schreibstil, der die Geschichte so lesenswert macht. Ein Nachwort und eine Namensliste der Kinder und Jugendlichen samt ihrer Begleiter runden den Roman ab. |
||
Bewertung vom 12.09.2023 | ||
Knapp 600 Seiten, aufgeteilt in vier Teile. Was für ein monumentaler Roman. Als Leser werde ich mit einbezogen und darf das spätrömische Reich in all seinen Facetten mit erleben. Ich muss miterleben, wie Menschen ausgebeutet und ausgenutzt werden. Allen voran der Mann, der an seinem Lebensabend seine schreckliche Geschichte in Ichform aus der Kindheit erzählt. Seine Geschichte, die von Missbrauch, Gewalt und einer dem Untergang geweihten Welt erzählt. Ich rieche den fürchterlichen Gestank, schmecke das vergossene Blut und spüre die ständige Ausbeutung die im spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert nach Chr. an der Tagesordnung ist. Der Autor schreibt und beschreibt detailgenau, ja teils schon detailverliebt und es ist keine Satz zuviel und kein überflüssiges Wort in diesem Roman vorhanden. Die Sprache ist teils derb, kraftvoll und hart, wie das von ihm beschriebene Leben. Immer wieder tauchen Geschichten in der Geschichte auf und lassen diesen Roman lebendig werden. |
||
Bewertung vom 03.09.2023 | ||
440 Seiten Frauenpower, aber da fällt als Erstes auf: Dieses Cover passt gar nicht zum Roman - da gefällt mir das Cover der Originalausgabe "Hang the moon" schon viel besser und ist auch stimmiger, da es zum Amerika der 20er Jahre besser passt. Dafür besticht der Inhalt mal wieder um so mehr. Jeannette Walls versteht es ihre Leserschaft in den Bann zu ziehen. Bereits der Anfang zieht mich mitten in die Geschichte hinein. Die Titelheldin Sallie Kincaid erzählt in Ich-Form. Ungeschönt, ehrlich, manchmal traurig und ab und zu lustig von ihrem nicht immer einfachen Leben. Ihr Vater, der Colonel, den die ganze Gemeinde einschließlich der Familie Duke nennen, beherrscht ihr Leben und das der gesamten Familie. Er ist ein Macher und stellt nichts in Frage. Erst ein tragischer Schicksalsschlag ändert alles. Immer mehr erfährt man vom Leben der Kincaids. Intrigen, Lügen, Geheimnisse und die beginnende Emanzipation sind ein harter Preis dafür. Gut beschrieben ist die in den 20er Jahren vorherrschende Männerdomäne. Der Roman, der in fünf Teile aufgegliedert ist macht die einzelnen Lebensabschnitte deutlicher. |
||
Bewertung vom 17.08.2023 | ||
Ein Titel, der sich erst im Roman erschließt, eine Sprache, die mich nicht mehr loslässt. Es ist ein Roman zwischen zwei Welten. Es ist ihre Geschichte. Die Rede ist von Nilufar. Die Tochter eines Iraners und einer Deutschen. Nilufar will Unausgesprochenes erfahren, nachdem der Vater Deutschland verlassen hat und sie und ihre Mutter zurückließ. Erst viele Jahre später reist sie in den Iran und versucht Fragen zu klären. Der Satz: "Mein Land ist wie ein Toter im Jenseits, den man auf der anderen Seite des Flusses beweint, während man sich nur an die schönen Sachen erinnert und die schlechten unter den Teppich kehrt" spiegelt alles wider. Teils in poetischer Sprache, teils ungeschönt und ehrlich erzählt die Autorin Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit, der unbeschwerten Kindheit, dem Erwachsenwerden und den daraus entstehenden Problemen und Fragen. Fragen die immer noch offen im Raum stehen. Sie spricht von gekappten Verbindungen und wie schwer es war Antworten zu finden. |
||
Bewertung vom 12.08.2023 | ||
Es ist ein fesselnder Erzählstil, in dem die Autorin Germana Fabiano eine sizilianischen Insel und deren Bewohnern schildert. Im Roman ist es der alte Name Katria, heute nennt man die Insel Favignana und sie ist eine Schönheit nahe Siziliens. 183 Seiten und dazu eine gut gelungene Skizze einer Tonnara. Der Roman beschreibt im Zeitraum von 1960 bis 2012 das Leben rund um den früher sehr ergiebigen Thunfischfang, der mit der Zeit stark rückgängig wird und mit der Überfischung der Meere zu tun hat. Die Insel lebt im Rhythmus des traditionellen Thunfischfangs und wartet anfangs auf den Erben des jetzigen Rais (des Anführers). An ein Mädchen hat zunächst niemand gedacht und doch entwickelt sich Eleonora zu einer starken Persönlichkeit. Es ist kein leichtes Buch und der teils grausame Thunfischfang wird oft ausgiebig und grauenvoll geschildert. |
||
Bewertung vom 06.08.2023 | ||
Das fast schon aggresive Cover (so empfinde ich die grellen Farben) spiegeln sich in keinster Weise im Roman wider. Im Gegenteil! Von der ersten Seite an habe ich das Gefühl, hier will der Autor mehr als nur eine Geschichte erzählen. Es ist ein intensives Sprachbild, das sich vor mir ausbreitet - oft poetisch, manchmal hart und direkt. Zum Inhalt: In der Intensivstation liegend, überdenkt ein Sohn seine oft schwierige Kindheit. Er macht sich Gedanken zu seinem Vater, den er nie kennengelernt hat, beschreibt eingehend Familienmitglieder und erzählt von den Schwierigkeiten in der Fremde. Oft empfindet man bei solchen Romanen Mitgefühl - man fühlt und leidet mit den Protagonisten und setzt sich mit ihnen auseinander. Das hat mir bei diesem Roman gefehlt. Insgesamt wurde das deutsch/türkische Leben mit all seinen dazu gehörenden Problemen gut dargestellt. Manchmal wäre ein Glossar hilfreich gewesen (man hätte sich das googeln gespart). |
||
Bewertung vom 24.07.2023 | ||
Es handelt sich bei "Perlenbach" um den zweiten Band der Eifel-Roman-Trilogie und obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe komme ich wunderbar von der ersten Seite an in den zweiten Teil hinein. In einem eingehenden und flüssigen Schreibstil beschreibt die Autorin Anna-Maria Caspari das Dorfleben in Wollseifen und Montjoie (Monschau) von 1865 bis 1904, getrennt in zwei Teilen. Zum Inhalt: Es ist eine Welt des Umbruchs in der sich drei Kinder aus ganz unterschiedlichen Familien und sozialen Milieus ewige Freundschaft schwören und in dem der Traum vom selbstbestimmten Leben wahr werden soll. Unaufgeregt und in einem wunderbaren Erzählstil erfahre ich viel aus dem Leben der Familien und den Problemen "der guten alten Zeit". Etwas Besonderes sind die Tagebucheintragungen von Friederike, die in ihren sporadischen Aufzeichnungen u.a. Einblicke in das Weltgeschehen gibt. Beigefügtes Kartenmaterial ist hilfreich und alte Fotos im Klappenumschlag werten den Roman auf. |
||