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Benutzername: 
Moma
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Forchheim

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2023
Porträt auf grüner Wandfarbe
Sandmann, Elisabeth

Porträt auf grüner Wandfarbe


gut

Eines vorweg: Die Farbgestaltung des Covers erschließt sich mir nicht aus dem Titel. Obwohl - weiß-blau - es spielt unter anderem auch in Bayern. Dafür ist der Klappentext um so aufschlußreicher und die vielschichtige sowie schwierige Familiengeschichte mit ihren ganzen Geheimnissen wird gut dargestellt. Trotzdem fand ich das erste Drittel des 500 Seiten starken Romans leicht verwirrend, da unzählige Figuren ihren Auftritt haben und alle miteinander verwoben sind. Sehr nützlich dazu: Das unbedingt notwendige beigefügte Personenregister, das, da lose beigefügt, beim Lesen mitgenommen werden kann. Alles in allem spielt sich der Roman vor und hinter gut beschriebenen Kulissen ab. Der Schreibstil ist flüssig und teils detailgenau. Allerding dort, wo mehr Beschreibung erforderlich gewesen wäre, hält sich die Autorin zurück. Die Fäden wurden zwar am Ende zusammengefügt, doch Ellas Geschichte hat mich weit mehr in den Bann gezogen, wie Gwens Spurensuche.
3,4 Sterne von mir für diese umfangreiche Familiengeschichte.

Bewertung vom 30.06.2023
Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


sehr gut

In gut 360 Seiten nimmt mich die Autorin Kristina Lüding mit auf eine eindrucksvolle Zeitreise. In einem eingehenden flüssigen Schreibstil wird die Lebensgeschichte der Greta Gustafsson, spätere Filmgöttin und Diva Greta Garbo erzählt. Sie kam aus einfachsten Verhältnissen und machte für sich das Unmögliche möglich. Gut beschrieben und in vier Teile gegliedert liest sich diese Geschichte sehr angenehm. Der Prolog beginnt im Jahr 1990 mit dem traurigen Ende einer Ära und verspricht bereits auf den ersten Seiten Lesepotential zu einer der größten Ikonen ihrer Zeit. Die Autorin schildert teils detailgenau Situationen, wie zum Beispiel die Aufnahmeprüfung an der renommierten Schauspielakademie, sowie alltägliche Vorkommnisse. Obwohl Greta Garbo in eine sagenhafte Filmkarriere startete - richtig glücklich wurde sie nie. Ein wunderbares Nachwort der Autorin rundet den Roman ab.

Bewertung vom 20.06.2023
Bergleuchten
Seemayer, Karin

Bergleuchten


ausgezeichnet

Wunderbar, wie Karin Seemayer sich dem Thema "Gotthardtunnel und dessen Bau" angenommen hat. Sehr gelungen ist die Mischung aus der Historie samt historischen Personen und den fiktiven Protagonisten. Die sehr gut recherchierten und beschriebenen Ereignisse (ob Streiks, Unfälle, das Explodieren des Dynamitlagers oder das Auftreten des "Tunnelwurms") haben tatsächlich stattgefunden. Der flüssige Schreibstil und teils detailgenauen Beschreibungen erwecken bei mir als Leserin den Eindruck, als wäre ich mitten im Geschehen. Bildgewaltige und genaue Landschaftsbeschreibungen runden das Geschriebene ab. Hervorzuheben sind noch ein Glossar, ein Verzeichnis der historischen Peronen sowie eine Auflistung der Fachbegriffe aus dem Tunnelbau.
Fazit: Unbedingt lesenswert, weil eindrucksvoll be- und geschrieben. Von mir eine absolute Leseempfehlung im Bereich "Historische Romane".

Bewertung vom 06.06.2023
Wo du mich findest
Barns, Anne

Wo du mich findest


ausgezeichnet

Der Klappentext und die Leseprobe haben mich sehr angesprochen - das Cover leider gar nicht. Umsomehr bin ich jetzt von dem Roman überrascht. Er ist so ganz anders: Er ist leicht, poetisch, berührend, verursacht teils Gänsehaut (nicht nur wenn vom Abtauchen in die kalte Ostsee die Rede ist) und beschreibt auf sehr angenehme Art die Insel Rügen als kleines Paradies. Der leichte und eingehende Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich habe ein neues Wort in meinem Sprachschatz: Traurigfroh. Diese Wortkreation passt zum ganzen Roman. Kurz zum Inhalt: Die Protagonistin (niedergeschlagen vom kürzlichen Tod der besten Freundin und dem des Vaters) erzählt in Ichform von einem kurzen Treffen und einem Missgeschick, das ihr mit einem Fremden passiert. Sie fängt an von ihm zu träumen und stellt ab jetzt ihre Ehe in Frage - nicht zu unrecht ....
Fazit: Unbedingt lesenswert, weil mal so ganz anders geschrieben. Einfach nur schön!

Bewertung vom 23.05.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


ausgezeichnet

Ein gut gestaltetes Cover macht neugierig auf den Klappentext und den Inhalt. Sandra Lüpkes baut auf der Basis historischer Tatsachen ihren vielschichtigen und bildgewaltigen (wie doch gerade hier dieser Ausdruck genau richtig ist) Roman auf. Leichthändig verwebt sie Authentisches und Fiktives zu einem wunderbaren und sehr gut recherchierten Roman. Durch den flüssigen Schreibstil macht die Familienchronik der Familie Leitz das Lesen angenehm und verspricht (mir als Leserin) von Seite zu Seite mehr über diese Familie in Erfahrung zu bringen. Es stecken viele menschliche Schicksale in diesem Roman und die echten Fotografien machen ihn lebendig. Besonders hervorzuheben ist das Personenregister. Hier wird am Ende des Romans festgehalten wer real und wer fiktiv (und trotzdem basierent auf dem Lebensweg von realen Personen) eine Rolle spielte.
Fazit: Unbedingt lesenswert, weil großartig be- und geschrieben und immer nachvollziehbar - von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.05.2023
Als wir Vögel waren
Banwo, Ayanna Lloyd

Als wir Vögel waren


sehr gut

In knapp 350 Seiten wir die Insel Trinidad und hier im Besonderen Port Angeles mit seinem riesigen wunderschönen Friedhof Fidelis beschrieben. Die Sprache der Autorin ist bildgewaltig und wunderschön. Wer eine liebliche und in Karibikflair eingebettete Liebesgeschichte vermutet, liegt falsch. Hier werden zwei Geschichten erzählt. Zum Ersten die Geschichte vom jungen Rastafari Emmanuel, der sein eigenes Geld als Totengräber verdienen möchte und sich von seiner Übermutter versucht loszureißen, der zusätzlich immer auf der Suche nach seinem verschwundenen Vater ist. Die zweite Geschichte handelt von Yejide, die von ihren Vorfahren eine nicht einfache Gabe geerbt hat, damit umgehen muss und dazu von ihrer kalten und distanzierten Mutter keine Unterstützung erfährt.
Eingebettet in viel Mythos und "dreckigen Friedhofgeschäften" ist dies ein durchaus lesenswerter Debütroman. Von mir 3.5 Sterne für den Inhalt und volle Punktzahl für den Schreibstil.

Bewertung vom 12.04.2023
Morgen und für immer
Meta, Ermal

Morgen und für immer


ausgezeichnet

Dies ist nicht nur ein Roman - dies ist ein wunderbares Werk, eine epische Saga. Diese Erzählung ist spannender als ein Krimi und emotionsgeladener wie ein Liebesroman. Auf über 500 Seiten darf ich Kajan auf seinem Lebensweg begleiten. In einem teils einfühlsamen, teils harten aber immer eingängigen flüssigen Schreibstil beschreibt der in Albanien geborene Autor Ermal Meta, das was ihm in die Wiege gelegt wurde. Es ist sein Debütroman und der ist ihm mehr als gelungen. Bis in die Nebenfiguren ausgereifte und gut beschriebene Charaktere ziehen sich bis zum Ende durch die Saga.
Zum Inhalt: Albanien 1943 - Kajan lebt während des Krieges mit seinem Großvater in einem Bergdorf, begegnet Cornelius, einem deutschen Desateur, der ihm das Klavierspielen beibringt.
Ab jetzt erlebe ich den Aufstieg vom Bauernjungen bis zum berühmten Pianisten. Es ist eine berührende Geschichte über Familie, Liebe, Entbehrungen, Verrat, Verzicht, Glück, Abenteuer, Tod, Flucht, Kampf und Linientreue.
Fazit: Unbedingt lesenswert, denn dieser Roman handelt von Menschen, die sich nicht anpassen wollen und können.

Bewertung vom 06.04.2023
Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2
Joshi, Alka

Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2


sehr gut

Wer "Die Hennakünstlerin" gelesen hat kommt am Fortsetzungsroman von Alka Joshi nicht vorbei. Ich bin zwar der Meinung, dass man den ersten Teil nicht zwingend gelesen haben sollte um mit dem Inhalt klar zu kommen, aber vielleicht wäre es manches Mal hilfreich. Die Einblicke ins jetzt modernere Indien (um 1970) lassen viele Erinnerungen aus dem ersten Teil aufleben. Indien: Bunt, schrill, opulent und üppig beschrieben, das schafft die Autorin auch im zweiten Teil. Der Schreibstil ist flüssig, die beschriebenen Charaktere gefallen mir und die Länge der einzelnen Kapitel finde ich gerade richtig - weder zu viel, noch zu wenig. Hilfreich ist das angefügte Glossar mit der genaueren Erklärung der einzelnen Begriffe. Ebenso gefällt mir der aufschlussreiche Anhang "Indisches Gold" und die Idee ein köstliches Kochrezept und ein Cocktail-Rezept beizufügen. Mit den Protagonisten Lakshmi und Malik wird Indien (und hier besonders Jaipur) lebendig.

Bewertung vom 03.04.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


ausgezeichnet

Es ist eine grandiose und großartige Erzählung, in die mich der Autor Dennis Gastmann in seinem Debütroman hineingezogen hat. Keine der über 400 Seiten war zu viel, keine zu wenig. Der Schreibstil einfach nur bezaubernd, detailgenau, opulent und so eingänglich, dass man in der Geschichte nur so dahinfliegt. Ich fand die Landschaftsbeschreibungen wundervoll. Ich konnte mir die Gerüche vorstellen, die Hitze, die Feuchtigkeit. Indien wird bunt, lebendig und echt dargestellt. Brauchtümer, Götter und die im Roman vorkommenden Charaktere sind glaubwürdig und vorstellbar. Die Geschichte rund um den Elefantenjungen mit seinem extrem langen und nicht zu merkenden Namen, deshalb einfach nur Bellini und seiner Familie lebt mit jeder und in jeder Buchseite. Für mich war es eine gelungene Mischung aus "Schiffbruch mit Tiger" und "Jenseits von Afrika".Fazit: Unbedingt lesenswert und für mich ein Lesehighlight in 2023.

Bewertung vom 22.02.2023
Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2
Burton, Jessie

Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2


ausgezeichnet

Die Erfolgsgeschichte "Die Magie der kleinen Dinge" geht weiter. Das goldene Zeitalter Amsterdams lebt wieder auf und wird durch Jessie Burton mehr als lebendig. Es sind starke Frauenfiguren, die die Autorin auf knapp 400 Seiten und eingeteilt in sechs Kapitel lebhaft und anschaulich agieren lässt. Kurz zum Inhalt: Die gerade 18 gewordene Thea will sich endlich selbst verwirklichen. Keine einfache Herausforderung zu diesen Zeiten. Ihre große Liebe zum Theater und ihre heimliche Liebelei sollen einer arrangierten Heirat weichen - genug für Thea, um sich zu widersetzen. In einem eingehenden Schreibstil, der die Szenerie bildhaft einfängt bewege ich mich als Leserin durch den Roman. Die Geschichte der Familie Brandt und rund ums Haus in der Herengracht ist spannend bis zum Ende. Außerdem wäre noch ein dritter Teil möglich - diese Option hat sich die Autorin offen gelassen. Erwähnenswert ist auch die großartige Übersetzung durch Peter Knecht.
Fazit: Lesenswert deshalb, weil dieses Zeitalter so wunderbar eingefangen wurde und jedes Kapitel eine neue Überraschung birgt.