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Benutzername: 
c-bird
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2024
Die Suche
Harper, Jane

Die Suche


ausgezeichnet

Kein Thriller im eigentlichen Sinn, dennoch spannend

Sein dritter Fall führt den Bundesermittler Aaron Falk in ein Weinbaugebiet im Süden Australiens. Hier in Marralee soll er die Patenschaft für den kleinen Henry, den Sohn von Rita und Greg Raco übernehmen. Die Taufe hätte schon vor einem Jahr stattfinden sollen, wurde aber verschoben. Denn damals verschwand Kim Gillespie, die Ex-Frau von Racos Bruder Charlie. Auf dem jährlich stattfindenden Marralee Vine Festival hat Kim ihr wenige Wochen altes Kind in einem Kinderwagen zurückgelassen und wurde danach nicht mehr gesehen. Die Vermutung, dass Kim im nahegelegenen Stausee ertrunken sein soll, kann und will ihre mittlerweile 17jährige Tochter Zara nicht akzeptieren. Um das Rätsel ihres Verschwindens endlich zu klären werden erneut Zeugen gesucht und Flugblätter verteilt. Auch Aaron Falk beteiligt sich an der Aktion und versucht die letzten Schritte von Kim zu rekonstruieren.
Wie schon bei „Hitze“, dem ersten Band der Reihe rund um Aaron Falk ist die Atmosphäre wieder sehr dicht und man kann unheimlich gut in die Geschichte eintauchen. Land und Leute sind so gut beschrieben, dass man praktisch abends mit den Racos auf der Veranda sitzt und gute Gespräche führt. Dennoch dreht sich alles etwas im Kreis. Immer wieder werden die Wege abgelaufen, die Kim beschritten haben soll. Zahlreiche Gespräche mit den Beteiligten, die aber die Ermittlungen kaum voranbringen. Sehr langsam fallen die Puzzlestücke an ihren Platz. Dafür erfährt man mehr über die Privatperson Aaron, den ich schon immer mochte. Aber in diesem Band wirkt er noch mehr menschlicher als in den Vorgängern. Die Auflösung erfolgt erst ganz zum Schluss und ist unerwartet, aber auch stimmig. Ich empfand das Buch trotz allem immer noch spannend.
Thriller steht zwar auf dem Cover, aber es kommt eher einem Roman gleich, der eine Familientragödie beschreibt. Für Australienfans ein Muss, für Thriller-Fans nur bedingt geeignet.

Bewertung vom 11.01.2024
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


ausgezeichnet

Hier braucht man starke Nerven

„Agonie“ ist bereits der zweite Fall für das Ermittler-Team Jagoda „Milo“ Milosevic und Vincent Frey. Eine bekannte Umwelt- und Tierschützerin wird brutal ermordet und wie Schlachtvieh in ihrer Wohnung aufgehängt. Zunächst fehlen neben dem Täter auch das Motiv. Die junge Aktivistin hat nicht nur die Fleischindustrie gegen sich aufgebracht, sondern war auch als Influencerin äußerst aktiv. Erst weitere Opfer, die auf ähnliche Weise sterben, bringen den Ermittlern die entscheidenden Hinweise.
Auch der zweite Band von Lea Adam (hinter dem Pseudonym verbergen sich die beiden Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer) ist wieder sehr spannend und mitreißend geschrieben. Obwohl man schon früh die Identität des Täters erfährt, bleibt es dennoch spannend. Als Leser ist man den Ermittlern immer einen Schritt voraus. Schonungslos werden die Zustände in der Massentierhaltung und von dort zur Schlachtung beschrieben. Man braucht schon starke Nerven, um die Schilderungen der Qual der Tiere auszuhalten. Aber auch die Beschreibungen der Opfer sind brutal und detailliert und nicht unbedingt für Zartbesaitete geeignet.
Die Beziehungsprobleme der Protagonisten nehmen in diesem Band viel Raum ein. Besonders Milos Beziehung zu Valerie wird auf eine harte Probe gestellt. Aber gerade diese Nebenhandlungen machen die Authentizität der Figuren aus und machen sie sympathischer. Wie es hier weitergeht, ist noch unklar. Ich bin daher sehr gespannt auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 04.01.2024
Meeresnacht (eBook, ePUB)
Lund, Carina

Meeresnacht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sehr spannend und absolut fesselnd

„Meeresnacht“ ist der zweite Teil der Trilogie rund um die Soko Mondschein. Schon der erste Band „Meeresdämmerung“ konnte mich absolut begeistern und ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung. Um es gleich vorweg zu nehmen: auch der zweite Band ist wieder äußerst spannend und steht dem ersten Teil in nichts nach.
Lesen lässt sich der zweite Teil übrigens auch ohne Vorkenntnisse aus Band eins. Dennoch würde ich empfehlen die chronologische Reihenfolge einzuhalten, damit man die ganze Entwicklung der Geschichte besser nachvollziehen kann.
Elin Bertram und Thees Conrad jagen weiterhin dem Mondscheinmörder hinterher. Seit elf Jahren tötet er seine Opfer in regelmäßigen Abständen von zwei Jahren und vier Monaten entlang der Nordseeküste. Das neueste Opfer führt die beiden Ermittler und ihr Team nach Bremerhaven. Doch dieses Mal ist es ein junger Mann, der entführt wurde. Ein Nachahmungstäter, so die Vermutung von Elin. Doch es finden sich Hinweise am Tatort, die nur vom Mondscheinmörder stammen können. Und wenig später verschwindet noch ein junges Mädchen…
Neben Thees Conrad ist auch der junge Richard Schlüter, den man im ersten Band kennenlernen durfte, nun festes Teil des Teams. Überhaupt sind alle Teammitglieder sympathische Figuren, auch wenn sie nicht unbedingt unfehlbar sind. Aber gerade dies macht die Charaktere authentischer und lebendiger. Die Autorin Carina Lund legt ein enormes Tempo vor. Es passiert ständig etwas und es gibt zahlreiche Wendungen und ebenso viele falsche Fährten. Kaum hat man ein Kapitel beendet wird schon die Neugier geweckt wie es weitergeht. Denn viele der Kapitel enden mit einem cliffhanger, dessen Auflösung manchmal erst ein oder zwei Kapitel später zu lesen ist. Das erhöht natürlich enorm die Spannung und fesselt einen an das Buch. Man rätselt die ganze Zeit mit, wer der Täter sein könnte, doch man kommt der Sache nicht näher. Die Auflösung werden wir wohl erst im abschließenden dritten Teil „Meeresgrauen“ erfahren. Ich bin total gespannt darauf!

Bewertung vom 03.01.2024
Das Nord / Kulinarikthriller Bd.1 (eBook, ePUB)
Winberg Sääf, Anna; Ekstedt, Katarina

Das Nord / Kulinarikthriller Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein kulinarischer Thriller
Seit Alex als Jugendlicher mit seiner Freundin Hannah in einen Unfall mit Todesfolge verwickelt war, bekommt er sein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe. Mittlerweile hat er eine Ausbildung zum Koch abgeschlossen, verliert jedoch plötzlich seine Arbeit und steht ziemlich mittellos da. Ein Jobangebot, das ihm ein Freund aus Kindheitstagen unterbreitet, scheint daher fast zu schön um wahr zu sein. Alex soll in dem renommierten Sterne-Restaurant Nord als Commis de Cuisine eine Stelle annehmen. Ohne zu zögern tritt Alex die Stelle hoch oben im Norden Schwedens an. Dort verliebt er sich in die verheiratete Besitzerin des Restaurants, was fatale Folgen hat…
Die Geschichte beginnt eher ruhig und die Spannung baut sich zunächst langsam auf. Erzählt wird alles aus der Perspektive von Alex. Es tauchen mit der Zeit immer mehr Fragen und Rätsel auf, doch man erfährt nie mehr als Alex selbst. Die Einblicke, die man in die Welt der gehobenen Küche erhält fand ich sehr spannend. Es herrscht ein hoher Druck und ein ständiger Konkurrenzkampf zwischen den Commis de Cuisine. Und dennoch müssen alle als Team funktionieren um ein perfektes Menü abzuliefern. Die Schilderung der harten und mühsamen Arbeit waren wohldosiert und wirkten niemals langweilig, sondern eher interessant und informativ. Auch die Beschreibungen des rauen und kalten Nordens rund um das Skigebiet Åre waren sehr gelungen und man konnte sich ein gutes Bild machen. Die Figuren waren überzeugend gezeichnet, lediglich Alex war mir schon fast zu naiv.
Überraschend hingegen war das Ende. Zwar gewann die Handlung hier enorm an Tempo, lies aber auch einige Fragen offen. Da es jedoch noch einen Folgeband „Das Syd“ im Juli 24 geben wird, ist dies absolut in Ordnung.

Bewertung vom 21.12.2023
Die Händler des Teufels: Ein Krimi aus London
Spencer-Smith, Edward

Die Händler des Teufels: Ein Krimi aus London


sehr gut

Ems persönlichster Fall
Ein Einbruch in der Detektei Walker, Wright & Ferguson. Doch als Em in die Detektei eilt fehlt lediglich ein Bild. Dieses Bild ist für Em von emotionaler Bedeutung, denn es zeigt sie mit ihrer Schwester Elliott, die vor 20 Jahren spurlos verschwand. Das gleiche Foto taucht im Zusammenhang mit dem verhafteten Menschenhändler Varga auf. Em versucht einen Zusammenhang herzustellen und merkt schon bald, dass dies ihr persönlichster Fall wird.
Es ist bereits der dritte Fall für die drei Privatdetektivinnen und im Mittelpunkt steht dieses Mal Emma. Für mich war es der erste Fall und ich konnte problemlos der Handlung zu folgen. Das Buch ist also auch für Quereinsteiger geeignet, da die Fälle in sich geschlossen sind. Da Emma hier die Hauptprotagonistin ist, wird der größte Teil des Buches auch aus ihrer Sicht erzählt. Aber auch Zayn, der Staatsanwalt kommt in einigen Kapiteln mit seiner Perspektive zu Wort.
Abigail Walker, Isla Wright und Emma Ferguson sind drei sehr interessante und starke Frauen, wenn auch unterschiedlich in ihrer Art. Besonders beeindruckt hat mich der Zusammenhalt des Trios. Auch wenn es mal zu Meinungsverschiedenheiten kommt, können sie sicher sein, dass sie sich aufeinander verlassen können. Da in diesem Buch Em die Hauptprotagonistin ist, erfährt man viel über ihre Gedanken und Gefühle. Besonders das Verschwinden ihrer damals elfjährigen Schwester Elliott, das nie geklärt werden konnte, belastet sie.
Es kommt immer wieder zu Wendungen und Überraschungen in der Geschichte, die sich rund um das schmutzigste Geschäft dreht. Die Handlung wird so spannend erzählt, dass ich nun unbedingt die beiden anderen Frauen näher kennenlernen möchte und ich mir die beiden Vorgängerbände besorgen muss.

Bewertung vom 18.12.2023
Stunde um Stunde
Fox, Candice

Stunde um Stunde


ausgezeichnet

Ganz starker Thriller
Zwei Jahre ist es her, dass die damals 5jährige Tilly Delaney verschwand. Ein Fall, zu dem die Polizei von LA die Ermittlungen längst eingestellt hat. Viel zu früh, so die Meinung der Eltern die auf eine Weitersuche nach Tilly drängen. Um ihrer Forderung noch mehr Nachdruck zu verleihen, dringen sie in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörde ein und drohen damit jede Stunde eine Beweisprobe von anderen ungeklärten Fällen zu vernichten.
Detective Charlie „Hoss“ Hoskins war fünf Jahre lang undercover in einer brutalen Bikergruppe tätig. Nun ist er aufgeflogen. Auch seine gesammelten Proben befinden sich in dem Labor. Entgegen den Anweisungen seiner Chefin Saskia „Sass“ Ferboden macht er sich daran Tilly zu finden. Mit dabei ist Lynette Lamb, eine junge Polizeibeamtin, die noch vor ihrem ersten Einsatz gefeuert wurde. Weil sie ihre einzige Chance wieder in den Polizeidienst zu kommen darin sieht, gemeinsam mit Charlie Tilly zu finden, weicht sie ihm nicht mehr von der Seite.
Candice Fox hat hier einen extrem spannenden Thriller geschrieben, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Zu Beginn lernt man zunächst Charlie und Lynette kennen. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein und so ergeben sich nicht nur spritzige Dialoge, sondern auch krasse Situationen, die manchmal tragikomisch sind. Unterstützung erhalten die beiden von Charlies altem Kumpel Surge, der seine eigenen speziellen Methoden hat um die Ermittlungen voranzutreiben. Alles ziemlich krasse Figuren mit vielen Ecken und Kanten und dennoch schafft es die Autorin sie absolut authentisch erscheinen zu lassen.
Erzählt wird wechselweise von der aufregenden Suche nach Tilly und von den Vorgängen im Labor. Dabei wird die Entwicklung der Ereignisse wird mit der Zeit immer rasanter und gewinnt enorm an Tempo. Man kann es kaum fassen was man gerade gelesen hat und schon gibt es eine Wendung und der Höllenritt geht in eine völlig andere Richtung. Zudem hält die Autorin so manche Überraschung bereit.
Am meisten konnte mich die Entwicklung von Lynette Lamb begeistern. Er war wirklich spannend mitzuerleben wie sich die Heulsuse zur taffen Ermittlerin mausert. Dadurch ist ein richtig gutes Ermittler-Duo entstanden, das ich liebend gerne noch bei weiteren Fällen begleiten möchte. Candice Fox kenne ich seit ihrer Hades-Trilogie, die schon sehr gut war. Danach folgte die Crimson-Lake-Reihe, die sogar noch besser war. Doch „Stunde um Stunde“ ist einfach ein spannender und rasanter Thriller, der seine Vorgänger in den Schatten stellt.

Bewertung vom 01.12.2023
Eisige Nacht (eBook, ePUB)
Sonnenschein, Niklas

Eisige Nacht (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Fall vor eiskalter Kulisse

Während eines Sturmtiefs geht ein Notruf von der Wetterstation auf der Bäreninsel ein. Kommissar Karl Sortland wird mit seinem neuen Kollegen Mats Samuelsson auf die Insel hoch im Norden Norwegens geschickt, um herauszufinden was geschehen ist. Angekommen finden sie eine verwüstete Forschungsstation vor, die Wissenschaftler scheinen spurlos verschwunden zu sein. Was ist geschehen?
Mit seinem Debutroman legt Nikals Sonnenschein einen spannenden Norwegenkrimi vor, der besonderes durch seine Beschreibungen der Atmosphäre bei mir punkten konnte. Denn der Titel „Eisige Nacht“ ist hier auch Programm. Es ist Oktober und die Nächte werden zunehmend länger. Dazu gibt das Wetter alles: es stürmt und schneit, die eisige Kälte ist direkt spürbar. Äußerst widrige Umstände unter denen die beiden Ermittler zudem praktisch auf sich allein gestellt sind. Karl und Mats müssen sich auch erst einmal zusammenraufen, denn dies ist ihr erster gemeinsamer Fall. Karl ist wesentlich ernster und auch der erfahrenere Kommissar. Er leidet nicht nur unter seiner Scheidung, sondern muss auch noch den Tod seines Vaters verarbeiten. Daher kommt der ewig gut gelaunte und auch wesentlich jüngere Mats genau richtig. Gemeinsam ergänzen sie sich zu einem super Team.
Der Fall selbst ist sehr spannend erzählt, die Gegebenheiten detailliert beschrieben, sodass man sich unheimlich gut in die Geschichte hineinversetzen kann. Dem Autor gelingt es die düstere Stimmung perfekt einzufangen und man kann sich nur schwer von dem Buch losreißen. Natürlich rätselt man auch die ganze Zeit mit und ist auf der Suche nach dem Warum. Erst nach und nach erfährt man was zu den dramatischen Ereignissen auf der Insel führte. Dabei wurden mir die beiden Ermittler immer sympathischer und ich würde Karl und Mats gerne bei einem weiteren Fall begleiten.

Bewertung vom 23.11.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Fall - super spannend!

Åre, im Februar 2020. Verdeckt durch Schnee wird die Leiche eines Mannes gefunden, der nahe einer Straße abgelegt wurde. Das Opfer ist gefesselt und wurde misshandelt. Seine Identität ist schnell geklärt: Es handelt sich dabei um den ehemaligen Skirennfahrer Johan Lars Andersson. Der allseits beliebte Klempner schien keine Feinde gehabt zu haben. Hanna Ahlander und Daniel Lindskog nehmen die Ermittlungen auf.
Es sind erst wenige Monate vergangen seit Hanna und Daniel in ihrem ersten gemeinsamen Mordfall ermittelten. Daniel wünscht sich eigentlich mehr Zeit für seine Freundin Ida und das gemeinsame Baby, doch der neue Fall verlangt seine volle Aufmerksamkeit. Eine Problematik unter der die ganze Familie leidet und bei Daniels hitzigem Temperament auch öfter mal zu Streit führt. Dennoch fand ich es gut, dass die Autorin sich auch diesem Thema annimmt und die Schwierigkeiten aufzeigt, die zwischen einem anstrengenden Beruf und einem Familienleben entstehen können.
In einem zweiten Handlungsstrang lernt man die junge Rebecka kennen, die einer strengen christlichen Glaubensgemeinschaft angehört. Ihre Geschichte beginnt bereits im Jahr 2012 und nähert sich dann dem ersten Erzählstrang an. Zunächst ist kein Zusammenhang zwischen den beiden Handlungssträngen erkennbar. Doch nachdem dann die Verbindung klar wurde, konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen, so spannend wurde es.
Die kurzen Kapitel und wechselnden Perspektiven sorgten für einen sehr hohen Spannungsbogen und der flüssige Erzählstil rundete das Ganze ab. Auch mit dem Ende konnte die Autorin bei mir punkten. Man rätselt die ganze Zeit mit, doch am Ende kommt es dann doch nicht wie erwartet.
Dieser zweite Band aus der Reihe „Ein-Polarkreis-Krimi“ hat mir schon wie der erste Band bestens gefallen. Sehr spannend geschrieben mit sympathischen Figuren und super konstruiert. Ich hoffe auf zahlreiche Nachfolger.

Bewertung vom 10.11.2023
Die eiskalte Kammer: Thriller
Shepherd, Catherine

Die eiskalte Kammer: Thriller


ausgezeichnet

Spannung pur

Es ist bereits der achte Fall für die sympathische Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler. Julia staunt nicht schlecht, als sie bei einer Obduktion feststellen muss, dass die Tote nicht durch einen Verkehrsunfall starb, sondern bereits vorher tot und über einen längeren Zeitraum eingefroren war. Und dies bleibt kein Einzelfall, noch andere gefrorene junge Frauen tauchen auf, die vom Täter in Szene gesetzt wurden.
Wie immer bei den Büchern von Catherine Shepherd geht es gleich sehr spannend los. Schon mit dem Lesen des Prologs wird man sofort an das Buch gefesselt. Und dieses hohe Spannungsniveau kann sich durchgängig halten. Wie immer legt die Autorin geschickt jede Menge falscher Fährten aus und man rätselt fleißig mit, um wen es sich bei dem Täter handeln könnte. Und wie fast jedes Mal wurde ich von der Auflösung überrascht.
Vielen Dank für diesen spannenden Thriller, ein absolut empfehlenswertes Buch.

Bewertung vom 29.10.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Fiktion oder doch die Wahrheit?

Weltweit erhalten Menschen kleine Päckchen, deren Inhalt aus seltsam aussehenden Samen besteht. Neugier führt dazu, dass diese Samen auch ausgesät werden. Welch fatale Folgen dies hat, bemerken die Menschen erst als es schon zu spät ist. Eine invasive Pflanze breitet sich im rasanten Tempo aus. Das Einatmen der Pollen führt zu Lungenerkrankung, die Dornen verursachen entzündliche Wunden beim Menschen. Doch auch einheimische Pflanzen werden verdrängt und in Ländern, die zuvor schon unter Wasserknappheit litten, werden die Menschen ihrer Lebensgrundlage beraubt.
Bei einer Lesung in Portland erfährt der Pflanzenfreund und Buchautor Marcus Holland das erste Mal von dieser „Killerpflanze“. In seinen Büchern wirbt Holland für Verständnis für die Pflanzenwelt und gilt als Koryphäe auf dem Gebiet der Pflanzen-Neurobiologie. Daher wird er von den US-Behörden gebeten ihnen bei der Erforschung der Pflanze und deren Ursprung zu helfen. Noch ahnt er nicht, welche Dimension das Ganze annehmen wird…

Das Buch beginnt noch recht harmlos und mit leisen Tönen. Menschen erhalten an verschiedenen Orten die Samenpäckchen und sie säen diese aus. Einheimische Pflanzen werden zurückgedrängt, erste Menschen sterben. Doch dann entwickelt sich die Story immer rasanter und man folgt atemlos einer Entwicklung, die es in sich hat. Dazu sorgen ständig wechselnde Perspektiven für noch mehr Tempo und Spannung. Interessant war auch zu beobachten, wie sich die unterschiedlichen Perspektiven, die noch dazu auf zwei Zeitebenen spielen, langsam miteinander verwoben werden. Auch der Erzählstil ist richtig gut und die Seiten fliegen nur so dahin. Der Autor schafft es Geschichtliches und naturwissenschaftlich Fundiertes dem Leser verständlich zu vermitteln. Alles wirkte sehr glaubhaft und gründlich recherchiert. Vielleicht mag die eine oder andere Szene dann doch etwas zu übertrieben gewesen sein, doch es handelt sich ja um einen fiktiven Roman und keinen Tatsachenbericht. Aber so gibt es wenigsten einen Denkanstoß für ein „was wäre-wenn-Szenario“.

„Der Wald“ ist ein rasanter Öko-Thriller, der sich schnell zu einem Page-Turner entwickelt. Man fiebert regelrecht mit, wer hinter der Ausbreitung der Pflanze stecken könnte. Um so überraschender dann das Ende, mit dem ich nicht gerechnet hatte.
Ein sehr spannendes Buch, das sich auf alle Fälle lohnt zu lesen.