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Nishi93

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2022
Shorty
Maurer, Jörg

Shorty


gut

Shorty ist ein Mann Anfang 40, der sein Leben lang von Aushilfsjob zu Aushilfsjob hüpft. Doch dann tritt ein Alien in Kontakt mit ihm und er bekommt eine wichtige Aufgabe. Na endlich, denkt sich Shorty. Und ab geht die Luzie, dachte sich wohl der Autor.

Die Story nimmt von da an absolut abgefahrene Züge an. Shorty lernt häppchenweise mehr über den Alien, über seine Aufgabe und über andere Lebensformen, die existieren. Dabei wird der Mittelteil langatmig und für mich war es leider absolut langweilig. Mich hat es einfach nicht gepackt, orientierungslos auf der Welle der Handlung getragen zu werden, die immer abgedrehter wurde. Der im Klappentext genannte Humor hat mir leider auch sehr gefehlt, bzw da hätte ich mir viel viel mehr gewünscht.

In Richtung des Highlights wird es dann doch noch mal spannender, Shorty flüchtet sich in andere Dimensionen, trotzdem bleibt alles schwer greifbar, oft schwer vorstellbar (ja, schon klar, Aliens, trotzdem war es für mich teilweise echt zäh).

Das Ende, besonders das letzte Kapitel war dann auch noch sehr finster und hoffnungslos, auch wenn es einen Bogen schlagen soll, hinterlässt es bei mir einen eher deprimierenden Nachgeschmack.

Für mich leider eine Enttäuschung.

Bewertung vom 31.10.2022
Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
Pulley, Natasha

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit


sehr gut

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit - an den äußeren Hybriden im wilden Norden Schottlands gelegen, hat der Leuchtturm von Eilean Mor ein ganz besonderes Geheimnis.

Besonders schön finde ich, dass eine wahre Legende, in der Leuchtturmwärter bei diesem real existierenden Leuchtturm verschwunden sind, wohl die Inspiration für den Anfang dieses Buchs waren.

Gerade der Anfang ist auch besonders interessant und wie ich finde sehr gelungen. Sobald der Protagonist aber Joe dem Rätsel um seine Vergangenheit näher kommt, fängt es an, sich wirklich zu ziehen.

Ständig hat man das Gefühl, ein Puzzleteil zu finden, aber man kann es nicht einordnen oder die Spur verläuft sich wieder. Mit der Zeit habe ich leider auch die Symphathie mit Joe verloren, weil ich gewisse Handlungen nicht nachvollziehen konnte.

Zum Ende hin wurde es dann wieder deutlich besser. Mit dem Zeitreise-Paradoxon wird hier sehr gut umgegangen und gerade die letzten 100-150 Seiten waren dann wieder super unterhaltsam, spannend und ließen sich sehr gut lesen.

Die Auflösung am Ende ist wirklich toll geworden und versöhnt mich mit dem Buch, dessen Mittelteil mich leider fast verloren hat.

Daher: Wer es bis zum Ende schafft, wird mit einer stimmigen Auflösung und einem happy end belohnt.

Bewertung vom 19.10.2022
Dark Clouds
Falk, Thilo

Dark Clouds


ausgezeichnet

Dark Clouds - der Regen ist dein Untergang. Was ein nichtssagender und gleichzeitig reißerisch wirkender Titel. Von einem Journalisten unter Pseudonym geschrieben, verbirgt sich im Inneren doch eine wahre Perle.

Endlich mal ein Klimathriller, der ausschließlich in Deutschland spielt. Dort fängt das Wetter an, extrem schlecht zu werden. Regen regen Regen. Klimawandel oder Wetter? Oder etwas ganz anderes?

Aus verschiedenen spannenden Perspektiven wird ein nur sehr kurzer Handlungszeitraum erzählt. Das macht es sehr sehr spannend. Auch die Schauplätze sind gut gewählt und man merkt, dass der Autor diese auch gut kennt/ gut recherchiert hat.

Natürlich handelt es sich um Fiktion und manche Handlungen wirken doch sehr konstruiert, aber darüber kann ich gut hinweg sehen, denn mich hat das Buch sehr gut unterhalten und auch zum Nachdenken angeregt. Besonders der Schreibstil hat es mir angetan : sehr modern, immer mal wieder werden Anglizismen oder Begriffe auf dem Gamerjargon genutzt, das macht die Charaktere greifbar und glaubhaft und sorgt dafür, dass das Buch auch eine jüngere Zielgruppe anspricht.

Hat mir insgesamt sehr gut gefallen.

Bewertung vom 10.10.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


sehr gut

Blutige Stufen ist mein erster Chris Carter Thriller, daher ist diese Rezension unabhängig vom Rest der Reihe.
Das Cover ist relativ nichtssagend, aber das Genre ist immerhin erkennbar.

Das grundsätzliche Setting ist zunächst recht typisch. Ein brillanter Ermittler mit großem Fachwissen (in diesem Fall Psychologie) und sein Partner ermitteln in einem unappetitlichen Mordfall, der sich als der erste eines Serienkillers rausstellt.

Die Schilderungen sind dabei sehr explizit und blutig, das ist definitiv nichts für sensible Mägen.

Die eigentliche Ermittlung fand ich ehrlich gesagt nicht so spannend, viele Erkenntnisse stellten sich als Zufallsfunde raus. Das Finale fand ich dann auch recht vorhersehbar und die große Enthüllung am Ende auch nicht so unerwartet.

Insgesamt ein solider, brutaler Thriller. Kein Highlight, keine Enttäuschung.

Bewertung vom 15.09.2022
Stachlige Eltern und Schwiegereltern
Berger, Jörg

Stachlige Eltern und Schwiegereltern


gut

Stachlige Eltern und Schwiegereltern - Wer kennt sie nicht? Daher hat mich der Titel des Buchs gleich angesprochen, die Sukkulenten auf dem Cover passen da auch ziemlich gut.
Das Buch ist in verschiedene Kapitel aufgeteilt, die Verhaltensweisen von Eltern betreffen - Grenzüberschreitungen, Energievampire und mehr. Zu jedem dieser Verhaltensprobleme gibt es Checklisten, Beispiele und natürlich auch Vorschläge, wie man mit diesem Verhalten selbst besser zurechtkommen kann und wie man die Eltern darauf ansprechen kann oder solche Konflikte mit der Zeit auflösen kann.
In jedem Kapitel gibt es auch noch eine spirituelle /christliche Perspektive auf das Problem. Das wurde im Vorwort angesprochen und ich habe die jeweiligen Unterkapitel einfach übersprungen, sodass sie mich nicht gestört haben.
Ich empfand das Buch als sehr hilfreich und besonders die Beispiele gut gewählt. Das einzige, was mich beim Lesen auch etwas traurig gemacht hat, ist dass man in diesem Fall selbst sehr viel entgegen kommen muss und selbst aktiv werden muss, schädliches Verhalten auch tolerieren soll. Das ist natürlich im Kontext dieses Ratgebers auch super sinnvoll, aber insgeheim wünscht man sich natürlich, dass auch die stachligen Eltern ihr eigenes Verhalten mehr reflektieren sollten.

Insgesamt ein absolut hilfreicher Ratgeber mit tollen Strategien und guter Struktur und Aufmachung.

Bewertung vom 03.09.2022
Die Welt kippt
Tschischwitz, Heiko von

Die Welt kippt


gut

Die Welt kippt ist ein Roman, der verschiedene hochaktuelle Themen (Schwerpunktmäßig den Klimawandel) aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und eine Geschichte erzählt, was in den nächsten 5 Jahren passieren könnte.
Neben der deutschen Perspektive wird sich vor allem auf die Handlungen Chinas und der USA fokussiert.
Der Roman ist sehr kurzweilig geschrieben, ist aber nichts für "zarte Nerven" - es wird nicht nur ein Mord / Suizid beschrieben, auf eine Triggerwarnung wird allerdings verzichtet.
Obwohl es sich um einen deutschen Roman handelt, wird leider die sehr amerikanische Perspektive des "bösen" Chinas als eins der leitenden Narrative gewählt. Die Gedanken des Lesers werden von allen anderen Perspektiven aus in die Richtung gelenkt, dass China etwas ausheckt und das ja ziemlich sicher nichts gutes heißen wird. Das stößt insbesondere gegen Ende auf, wenn es in Richtung der Auflösung geht.
Das Ende ist tatsächlich der Grund für meine eher geringe Begeisterung. Zu Anfang des Buchs werden verschiedene Handlungsfäden eingeführt und es wird auch ein guter Spannungsbogen zum Ende hin aufgebaut. Das Ende selbst kommt dann aber ziemlich antiklimaktisch daher und lässt mich als Leser die Sinnhaftigkeit mancher geschilderter Szenen hinterfragen. Es fühlt sich an, als sei ein Großteil der Handlung im Buch für das Ende absolut irrelevant.
Aprospos irrelevant, es gibt auch noch eine Art Lovestory, die durch ihre gegensätzlichen Betrachtungen einerseits einen sehr positiven Beitrag zur Erzählung leistet, andererseits wirkt das ganze sehr konstruiert und bringt der eigentlichen Handlung im Grunde gar nichts.
Insgesamt würde ich 3,5 von 5 Sternen vergeben.

Bewertung vom 22.08.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


ausgezeichnet

Der schwarzzüngige Dieb erzählt die Geschichte von Krisch, der sich bei der Gilde als Dieb hat ausbilden lassen und nun schauen muss, dass er seine Schulden bei der Gilde tilgt.
Die Geldbeschaffung bringt ihn zu einem Auftrag, der zu einer ganz schönen Weltreise mutiert.
Dabei gefällt mir besonders die Erzählperspektive. Sehr oft habe ich über Bemerkungen und Beschreibungen gelacht. Der Protagonist und auch die anderen Hauptcharaktere sind symphatisch und geben eine absolut bunte Truppe ab. Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist sehr sorgfältig geplant worden. Es gibt hinten im Buch eine eigene Karte, es gibt eigene Jahreszeiten, Wochentage und Monate und viele verschiedene Sprachen, die im Buch auch eine Rolle spielen. Da ist unglaublich viel Liebe zum Detail erkennbar.
Die Geschichte hat viele kurze Kapitel und hat trotz der Seitenzahl von >500 Seiten wird es nie langweilig oder langatmig.
Das Buch endet in sich schlüssig und lässt Raum für die Fortsetzung, ohne dabei aufdringlich zu sein oder den Leser mit einem frustrierenden Cliffhanger sitzen zu lassen.
Ein absolut gelungenes high fantasy Werk für Fans von komplexen Welten.

Bewertung vom 10.08.2022
A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2
Brown, Roseanne A.

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2


ausgezeichnet

A Psalm of Storms and Silence schließt nahtlos an Teil 1 "A song of wraiths and Ruin" an.

Die Geschichte von Karina und Malik führt uns durch die Welt von Sonande. Während Malik am Hof in Ziran bleibt und Karina Unterstützung sucht, sucht der Zorn der großen Mutter die Länder heim.

Um den Zorn aufzuhalten, muss wieder ein Ritual durchgeführt werden.

Wieder wechselt die Perspektive zwischen Karina und Malik, was ich sehr gut gelungen finde. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Rückblenden der Hyäne - die nebenbei so ein interessanter Charakter und Teil der Geschichte ist!

Generell finde ich den Erzählstil absolut gelungen. Es wird nie langweilig, der Leser wird jede Seite wieder erneut ans Buch gefesselt und dadurch, dass ganz gekonnt auch Niederlagen und Rückschläge eingebaut werden, fiebert man einfach total mit. Man hofft und verzweifelt, bangt und ärgert sich. Dass mich ein Buch so abholt, passiert nicht so oft.

Das Ende ist auch absolut gut geschrieben - nachdem ich so lange mit allen mitgefiebert habe, hätte ich mir persönlich gerne ein etwas klareres netteres Ende gewünscht, dennoch finde ich die Art und Weise, wie mir dieser Art von Ende umgegangen wird, extrem gut und klug gemacht.

Ganz ganz große Empfehlung an diese Reihe!

Bewertung vom 05.07.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


gut

"Die versteckte Apotheke" erzählt von Caroline, die beim "mudlarking" ein altes Fläschchen findet und versucht, die Geschichte hinter diesem Flakon zu ergründen.
Das, was sie herausfindet, wird auch parallel aus der Sicht der Protagonisten beschrieben, die die Geschichte im späten 18. Jahrhundert erleben.
So weit, so gut.
Vorsicht, die folgenden Sätze enthalten leichte Spoiler.

Caroline hat auch eine gewisse Backstory, die sie im Rahmen der Geschichte verarbeitet. Die Geschichten sind geschickt miteinander verwoben und das Konzept an sich ergibt für mich auch definitiv Sinn.
Was mir leider die komplette Freude an der Geschichte getrübt hat war, dass Caroline sich bei ihrer Suche gar keine große Mühe machen musste. Quasi wie von selbst erkennt sie die Bedeutung der Gravur auf der Flasche, findet auf einer alten Stadtkarte sofort die passende Straße, findet in dem alten Geschäft sofort den alten Eingang (in diesem Teil der Story hat sie außerdem einen wirklich bescheuert hohen Akkuverbrauch!!), usw. Auch die Story mit ihrem Mann ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Erst am Ende löst sich alles ganz gut auf, es kommt immerhin noch eine kleine Komplikation dazwischen (sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart) und mit dem Ende war ich als Leser dann schon recht zufrieden. Dazwischen hat mich die Story (speziell der Teil, der in der Gegenwart spielt) leider nur wenig gepackt. Sehr schade!

Bewertung vom 25.06.2022
Falling in love was not the plan
Quach, Michelle

Falling in love was not the plan


sehr gut

Falling in Love was not the Plan erzählt eine klassische enemies to lovers Geschichte, die aber zu Abwechslung mal nicht nur weiße Amerikaner als Protagonisten hat. Eliza kommt aus einer kantonesischen Familie, die über Vietnam in die USA gekommen sind. Entsprechend ist der kulturelle Hintergrund ihrer Eltern. Len ist halb Japaner und ihre Schule wird vor allem von koreanischen Mitschülern besucht. Leider wirkt sich dieser andere kulturelle Hintergrund so gut wie gar nicht auf die Story selbst aus. Ab und zu gibt es Anekdoten auf chinesisch oder vietnamesisch, die noch dazu nicht immer übersetzt werden, das war es aber leider auch schon.
Die Story selbst ist ziemlich seicht und versucht, über Feminismus aufzuklären. Wann ist man Feministin, was darf man als Feministin tun und was nicht? Das ganze verirrt sich aber zwischen den üblichen Teenager Kapriolen leider etwas.
Das Buch selbst hat ein modernes, ganz schönes Cover und durch die Klappenbroschur liegt es gut und stabil in der Hand.
Alles in allem leichte Unterhaltung mit einem wholesome ending.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.