Bei euch ist es immer so unheimlich still

ausgezeichnet

"Bei euch ist es immer so unheimlich still" hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Als Mutter von 3 Kindern in einem gefühlt sicheren Umfeld sind die Geschichten anderer Mütter immer wieder spannend. Gerade, wenn es wie im Fall von Silvias Mutter Evelyn in einer ganz anderen Zeit spielt - als die Frau noch einen wirklich anderen Status hatte, gesellschaftlich und manchmal auch privat.

Silvia schnappt sich ihre neugeborene Tochter und reist mit einem "geliehenen" Auto zurück in ihre alte Heimat. Die Heimat, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat, mit Menschen, die sie gefühlt hinter sich ließ. Emotional aufgewühlt durch ihr zuletzt gelebtes Leben in einer Kommune, die nur sich selbst nahe war und den Verlust ihrer vermeintlichen Liebe und den Vater ihrer Tochter, einem verheirateten Mann. So geht es zurück zu ihrer Mutter, die emotional sehr kühl ist - durch ihre eigene Geschichte, wie man in den geschichtlich hin und her wechselnden Kapiteln merkt.

Das Lesen hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und angenehm. Auch wenn ich keine wirklich enge Bindung zu den beiden Hauptcharakteren aufbauen konnte, hatte ich doch einen inneren Drang, das Ende erfahren zu wollen. Gefiel mir sehr gut, gerne mehr von der Autorin.

Anpfiff! / Die Zauberkicker Bd.1

ausgezeichnet

"Die Zauberkicker" ist ein wirklich perfektes Buch für alle Kinder, gerade für Fussball - Fans. Besonders aber sicherlich gerade für kleine Leser, die sich dem Lesen nicht allzu sehr hingezogen fühlen. Der Schreibstil ist sehr kindgerecht und überzeugend. Die Kinder fühlen das Thema Fussball hautnah, im Text werden ihnen viele Gefühle um Ängste, Unsicherheiten, Erfolg und Misserfolg vermittelt. Man fühlt mit Ben mit, der von seinem Trainer einfach zu Ben Nummer 2 gemacht wird, obwohl der andere Ben noch nicht einmal Ben, sondern Benno heißt. Die Gemeinheiten von Benno kennen viele Kinder sicherlich aus dem wahren Leben. Solche "Bennos" die immer die Besten, Schnellsten, Tollsten, Ersten sein müssen und dann auch noch garstig sind. Durch den Besuch der Fussball - Akademie nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Nun muss es doch einfach alles gut werden für Ben?

Die Schrift ist sehr angenehm zu lesen - sowohl Größe als auch Schriftart sind harmonisch. Es sind nicht allzu viele Bilder enthalten, alle jedoch passend zum Thema.

"Anpfiff" ist der erste Band der Zauberkicker - Reihe und die Kinder können sich sicherlich auf weitere sportliche Teile freuen.

Stinknormal ist anders / Die Abenteuer des Super-Pupsboy Bd.1

ausgezeichnet

Heißer Schleicher, Dreifach-Plopper, Wahrheitswolke - ja, so kann man natürlich auch benennen, was sich da manchmal auf den Weg macht. Bei der Lektüre der Beschreibung waren meine ersten Gedanken "na, das kann ja was werden...". Was soll man denn auch erwarten von einem Buch, in dem es anscheinend vor allem über etwas Unangenehmes geht. Das als Kinderbuch und jede Mutter eines Sohnes denkt sich "na toll, greifen wir das Thema doch wieder auf" und man befürchtet etwas, dass es im Buch in Richtung Fäkalsprache geht. Aber nichts von den negativen Befürchtungen ist eingetroffen. Das Buch hat durchaus Tiefgang und eine Geschichte um den Super-Pupsboy, die Kindern wirklich etwas bedeuten kann. Tatsächlich auch für Mädchen geeignet, denn mit Sam ist auch eine weibliche Hauptfigur dabei. Das Pups-o-Meter-Daumenkino kam sehr gut an, aber auch das ganz besondere Lesezeichen. Mehr möchte ich nicht vorweg nehmen. Viel Spaß beim Lesen!

Vilma zählt die Liebe rückwärts

ausgezeichnet

Gudrun Skretting war mir bisher komplett unbekannt. Obwohl ich Kinder habe, wusste ich leider nicht, dass sie bisher Kinderbücher geschrieben hat. Das wird sich nach der Lektüre von "Vilma zählt die Liebe rückwärts" ändern.

Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich sehr angenehm und leicht lesen. Gerade wenn man abends doch schon recht müde ist, ist das wirklich toll, denn man kann die Informationen dann noch gut aufnehmen. Trotz des "ruhigen" Schreibstils ist es in keinem Teil des Buches so, dass ich mich gelangweilt hätte - im Gegenteil. Anfangs habe ich einige Seiten gebraucht, mich an die Charaktere und den Handlungsstrang zu gewöhnen, aber sobald man sich damit angefreundet hat, macht die Geschichte viel Freude. Ich mag Skrettings Humor und das leicht Schräge, ihren Tiefgang und ihr Gefühl, mit dem sie die Geschichte an uns Leser übergibt.

Alles in allem sehr gelungen und gerne mehr davon :-)

Meine bessere Schwester

ausgezeichnet

"Meine bessere Schwester" hat mir richtig gut gefallen. Du liest dich ins 1. Kapitel und lernst die ersten Hauptfiguren kennen, dann kommt Kapitel Nr. 2 und du fragst dich, wie nun der Zusammenhang zu Kapitel Nr. 1 besteht. Vielleicht stand ich auf dem Schlauch, aber bei mir hat es etwas gedauert, bis ich verstanden haben, wer wie zu wem gehört. Nach und nach macht es Klack und die Dinge erschließen sich einem immer mehr. Eine interessante, wenn auch phasenweise etwas verwirrende (für mich jedenfalls) Art zu schreiben, weil man eben nicht sofort durchsteigt, warum was wie wem passiert. Aber umso schöner fand ich es, als die Geschichte sich nach und nach auflöste, als Verbindungen geschaffen wurden und man verstand. Krass tatsächlich aber die Familienverhältnisse untereinander und übel, wie so manchem Menschen im Leben mitgespielt wird. Dennoch toll zu lesen, hat mir sehr viel Freude bereitet.

Stachlige Eltern und Schwiegereltern

ausgezeichnet

Von Jörg Berger hatte ich vor "Stachlige Eltern und Schwiegereltern" noch nichts gehört. Er ist Psychotherapeut und Beziehungsexperte und hat laut Buchinfo vielen Menschen geholfen, Konflikte mit den Eltern zu befrieden. Diesen Infos entnehme ich, dass er in seinem Buch hilfreiche Tipps gibt, die man als Laie auch im normalen Leben umsetzen kann.

Und tatsächlich: er gibt gute Tipps, erklärt warum Menschen wie ticken, wie man ihnen begegnen kann, sie beeinflussen kann, wenn sie zu sehr ins eigene Leben eindringen, usw. Besonders praktisch finde ich die Unterteilung in einzelne Kapitel - je nach Wesenszug des Gegenübers -, in denen man vieles über Grenzen überschreitende Eltern, abwertende Eltern, blendende Eltern, Energie raubende Eltern, bestrafende Eltern, vermeidende Eltern und einschüchternde Eltern herausfindet. Natürlich ist es meiner Meinung nach dennoch immer wichtig, nicht nur die Eltern / Schwiegereltern zu analysieren, auch das eigene Verhalten sollte hierbei definitiv nicht aus den Augen verloren werden. Und im Endeffekt entstehen viele Probleme ja grundsätzlich aus verschiedenen Ansichtigen, die unterschiedliche Generationen auf das Leben haben.

Das Cover finde ich absolut passend, wobei mir der gute alter Schwiegermuttersessel in der Sammlung der Kakteen fehlt ;-)

Herr Bergers Schreibstil ist angenehm, die Sätze sind nicht zu lang, der Text liest sich verständlich und ist somit leicht aufzunehmen, was der Umsetzung der Tipps natürlich zugute kommt.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden. Natürlich reicht bei so einem Thema nicht nur das Lesen an sich, sondern man muss schon etwas Energie aufwenden, die Tipps dann für sich im täglichen Leben umzusetzen.

In fünf Jahren

sehr gut

Die Idee von "In fünf Jahren" hat mich beim Lesen der Inhaltsangabe extrem gepackt. Was für eine tolle Idee! Leider konnte Rebecca Serle mich nicht komplett überzeugen. Die Geschichte nimmt Wendungen, die mich einfach nicht 100ig mitgenommen haben. Da hätte ich mir mehr erwartet. Leider kann man nicht viel ins Detail gehen, sonst würde ich zu viel spoilern. Grundsätzlich ist es jedoch ein sehr schönes Buch - genau das Richtige für meinen vergangenen Urlaub.

Meer Liebe im Herzen

ausgezeichnet

Aktuell gefallen mir - als 3fach Mama - solche Geschichten besonders. Luftig - leicht geschrieben, man muss nicht extrem dran bleiben, kann auch mal ein paar Tage pausieren, liest dann einfach einen Absatz noch einmal und weiß genau, wo man war. Der Schreibstil ist nicht zu anspruchsvoll, das perfekte Buch für den Urlaub oder eben zwischendurch. Ja, auch solche Bücher müssen sein. Easy zu lesen, eine schöne Geschichte - so macht das Lesen auch mal Spaß.

Wie sagst du Gute Nacht?

ausgezeichnet

Das kleine Zebra möchte gerne wissen, wie die Tiere der Savanne einander "Gute Nacht" sagen und läuft dafür abends von Tier zu Tier. Manche Tiere sind etwas wilder, andere kuscheln lieber, andere bevorzugen tiertypische Aktivitäten vor dem Schlafen. Die Geschichte ist somit sehr abwechslungsreich und man schön mit der Stimme arbeiten, um sein Kind langsam zur Ruhe zu bringen und den Tag zu beenden.

Die Autorin arbeitet mit Reimen am Satzende, so dass man auch hier schön betonen kann. Dazu noch die wiederkehrenden Verweise auf Gott (Schöpfer loben, Gott danken, von Gott erzählen, Gott bitten die Kinder zu behüten, Gottes Fürsorge spüren, Geborgen in Gottes Nähe,...) - gerade für Gläubige ist das eine schöne Möglichkeit, mit ihren Kleinkindern den Tag zu beenden. Unser Sohn freut sich sehr, von den Tieren zu hören und besteht seit einigen Tagen regelmäßig auf diese Lektüre, obwohl wir nicht wirklich gläubig sind. Ich finde es aber dennoch sehr schön, wie der Kleine mit den friedlichen Gedanken des Buches zur Ruhe kommen kann. Die Lesezeit ist ca. 10 Minuten.