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Blforevr

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2024
Lil
Gasser, Markus

Lil


gut

Die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts

Lil, ist ein literarischer Roman über Lillian Cutting, „Lil the Kill“ oder auch „Lillian Billion“ genannt, von dem Autor Markus Gasser.
Sprachlich unglaublich gut geschrieben und es regt zum diskutieren und austauschen an :). Allerdings hatte ich hier das Gefühl, dass das Buch den Lesefluss bestimmt und nicht man selbst.
Hier liest man von den Anfängen der Emanzipation, Sexismus, Rassismus, Unterwürfigkeit, Macht, Geld, psychische und physische Gewalt. Themen die in dieser Zeit das Leben vieler Tag ein und Tag aus bestimmten. Und teilweise sogar noch in unserer heutigen Zeit ein Thema ist. Die Hauptfigur Lil ist in diesem Roman allerdings eher im Hintergrund und man liest meistens nur die Aussagen der anderen Protagonisten. Das fand ich leider etwas schade.

Die Geschichte beginnt mit dem Jahr 2017 in New York. Im umgebauten Gebäude, der damaligen Nervenheilanstalt wird ein Brief von Lil gefunden. Sarah ist Krebskrank und ist die Nachfahrin von Lil. Es befinden sich bereits mehrere Dokumente in ihrem Besitz und mit diesem Brief kommt sie der Familiengeschichte der Cuttings auf die Spur und beginnt mit der Erzählung. Miss Brontë, ihre „sprechende“ Hündin, leistet ihr dabei Gesellschaft und gibt ihr immer wieder neue Kraft.

„Wirklich verrückt fühlte sich Lil in der ersten Woche ihres Aufenthalts keinen Augenblick.“ „Aber sie zweifelte an ihrem Verstand.“ (S. 40).

Nach dem Tod des Ehemanns Chev Cutting will Lil‘s Sohn Robert sie entmündigen und sperrt sie ein, den er ist davon überzeugt das sie verrückt ist.
Er ist nur hinter dem Geld her…
Mehr möchte ich tatsächlich nicht verraten ;)
Dem Buch gebe ich 3,5 Sterne ⭐️
Für 4 Sterne hat es meiner Meinung nach dann doch nicht ganz gereicht.

Bewertung vom 02.03.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


gut

Rückkehr in die Vergangenheit

„Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts Gerades gezimmert werden“. Immanuel Kant

Eine schlimme Kindheit, zerstrittene Familienverhältnisse, Queerness, Depressive Stimmung, darum geht es in „Krummes Holz“, ein Roman von Julja Linhof.
Den Schreibstil fand ich jetzt nicht sehr flüssig und die Zeitsprünge dazwischen haben mir leider gar nicht gefallen. Von einem Moment zum anderen ist man plötzlich in einer anderen Zeit, das hat mich ziemlich verwirrt. Auch war mir am Anfang nicht ganz klar wer wer ist und habe eine Weile gebraucht um in die Geschichte zu finden. Positiv fand ich allerdings die Details zur Natur, die genauestens beschriebenen Emotionen und Handlungen der Protagonisten, das poetisch geschriebene.

„Eine Landschaft wie unruhige See. Im Seitenspiegel verwischt die Gegend wie Pastellkreide, hier beginnt das Krumme Holz.“ Genau das passt super zum Cover, was mir sehr gut gefällt.

Zum Inhalt:
Der 19jährige Jirka kehrt nach Jahren des Internats zurück zum Hof seiner Familie. Doch der Empfang ist sehr kalt. Sein Vater Georg scheint verschwunden, seine Großmutter Agnes ist bereits an Demenz erkrankt, seine Schwester Malene ist ihm gegenüber abweisend, seine Mutter ist bereits verstorben, in einer Heilanstalt, und Leander ist homosexuell, der Sohn des Gutsverwalters und arbeitet seit Jahren auf dem Hof.
Es ist ein heißer Sommer und es gibt viel zu tun und sie versuchen alles um den Hof behalten zu können.
Immerzu versetzt Jirka einen in seine Kindheitserinnerungen zurück. Diese sind jedoch brutal und herzlos.
Gibt es noch eine Versöhnung zwischen Jirka und seiner Schwester?

Ich gebe dem Buch 3,5 Sterne.

Bewertung vom 02.03.2024
Weiße Wolken
Seck, Yandé

Weiße Wolken


gut

Alltagsrassismus

Ich habe mir das Hörbuch dazu angehört mit der Sprecherin Milena Karas.
Das Cover finde ich sehr schön gestaltet und spricht einen auf jeden Fall an.
Die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Geschwister, Dieo ist verheiratet und hat 3 Kinder und Zazie ist die jüngste und redet hier vor allem über den Alltagsrassismus und auch Sexismus. Sie scheint sich ständig angegriffen zu füllen. Der Vater ist Senegalese und die Mutter Deutsche. Zum Vater gibt es keinen engen Kontakt aber als dieser stirbt fahren beide Schwestern nach Senegal und lernen dort Ihre Verwandten kennen.
Beide Schwestern erzählen hier im Wechsel und es werden wichtige Themen zu Rassismus, Familienleben und Sexismus angesprochen. Die Geschichte an sich hat mich aber nicht ganz so mitgerissen, vielleicht lag es an der Sprecherin und muss das vielleicht als Buch nochmal lesen.

Bewertung vom 28.02.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


weniger gut

Habe mehr erwartet

Das Cover und der Klappentext hat mich tatsächlich angesprochen, denn es klang nach einer tollen und spannenden und räuberischen Story. Leider hat mich die ganze Handlung etwas enttäuscht, das Buch zog sich teils in die Länge und all die Beziehungen und Personen haben mich komplett verwirrt. Vielleicht wäre eine Personenangabe im Buch ganz gut gewesen. Der Schreibstil war an sich ganz gut.

Mrs. King wird entlassen und schmiedet einen Plan. Um Rache zu nehmen will sie das ganze Haus der Familie de Vries leer räumen und sucht sich ein paar Leute zusammen die ihr dabei helfen. Während Miss de Vries ihren Ball plant, plant Mrs. King ihren großen Raubzug. Und alles soll am gleichen Abend stattfinden.
Leider war das Buch nicht das was ich mir vorgestellt habe. Man hätte aus der Geschichte mehr rausholen und manches weglassen können. Schade.

Bewertung vom 27.02.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


ausgezeichnet

Das Spiel beginnt

„Vermutlich ist jeder Mörder irgendjemands alter Freund“. Agatha Christie

Ich hab das Buch „Die Insel des Zorns“ von dem Autor Alex Michaelides geradezu verschlungen. Absoluter Pageturner. Ein sehr guter geschichtlicher Aufbau und ein flüssiger Schreibstil. Man wird ununterbrochen auf‘s Glatteis geführt, jeder Akt hat immer eine Wendung die man teilweise erahnen konnte, teils wurde man aber auch sehr überrascht. Es hat mich beim lesen tatsächlich ein bisschen an die Autorin Agatha Christie erinnert. Sehr Irreführend und unglaublich spannend! Aber auch ich würde das Buch nicht unbedingt als „Thriller“ bezeichnen, eher in der Kategorie „Krimi“.

Die Geschichte beginnt mit dem Ich-Erzähler Elliot Chase.
7 Personen - 3 Schüsse - 1 Leiche
Lana Ferrar ist eine Ex-Schauspielerin, sympathisch, wie im ersten Eindruck scheint, ihr Sohn Leo, ihre beste Freundin Kate, etwas theatralisch und Freund Elliot, der besagte Ich-Erzähler, wollen sich eine kurzfristige Auszeit gönnen und fliegen über Ostern auf eine private griechische Insel.
Es scheint einen heimlichen Beobachter zu geben. Ein Fremder auf der Insel?
Ein Sturm, auch Zorn genannt, bricht aus und es gibt Schüsse und einen Mord.
Aber lass dich nicht täuschen!
Alles kommt anders als du es dir vorstellst.

Das Buch bekommt eine klare 5-Sterne. Benotung von mir.

Bewertung vom 14.02.2024
Optische Täuschungen
Dr. Zysk, Stefanie

Optische Täuschungen


sehr gut

Illusionen, die einen in die Irre führen

Diese 50 Karten über „Optische Täuschungen“ haben meinen Kindern und mir sehr gut gefallen. Viele Täuschungen, die man erst beim zweiten oder dritten Mal entdeckt. Einiges kannten meine Kinder bereits aus der Schule. Besonders gefallen haben uns die Zeichnungen und Bilder in denen zwei verschiedene Abbildungen versteckt sind. Es ist von allem etwas dabei und geeignet für Kinder ab 8 Jahren. Auf jeder Karte befinden sich auf der Rückseite die Lösungstipps und Informationen der jeweiligen Illusion.
Der Klappkarton ist sehr praktisch und auch das Format in Kartenform gefällt uns. Für unterwegs sehr gut geeignet, da es in jede Tasche passt.
Wir sind gespannt was es als nächstes zu entdecken gibt.

Bewertung vom 14.02.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

Ein tolles Buch!

Zum lesen habe ich eine Weile gebraucht. Ich musste es ab und an weglegen, denn die Geschichte geht einen schon ziemlich nah. Es ist trotzdem ein absoluter Page-Turner mit seinen über 800 Seiten. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und ist flüssig und das Cover ist schlicht aber schön gestaltet.

„Demon Copperhead“ von Barbara Kingsolver scheint eine Ähnlichkeit mit “David Copperfield” von Charles Dickens zu haben. Leider kenne ich diese Geschichte gar nicht und kann beide Geschichten leider nicht miteinander vergleichen. Das werde ich wohl mal nachholen :)

90er Jahre - Demon Copperhead, ein sympathischer Junge der es seit seiner Geburt an nicht leicht im Leben hat. Erschütternd, Traurig und geht in die Tiefe. Der Ich-Erzähler Demon nimmt einen mit auf seine Reise durch die Kindheit, geprägt durch Armut, ausbeutende Pflegefamilien in denen er schuften muss, Gewalt durch seinen Stiefvater erleben muss, Drogen, Hunger und ein Jugendamt das nicht genau hinsieht und völlig Machtlos scheint.
Seine drogensüchtige Mutter schaffte es nach mehrmaligen Entzügen einfach nicht mehr auf die richtige Bahn und verstarb dadurch letztendlich.

Demon benutzt in dieser Geschichte immer wieder den Satz: „Ich hätte abhauen sollen. Hätte ich’s mal getan."

Ein sehr gelungenes Buch das ich ganz klar empfehlen kann. Ganze 5 Sterne gibt es von mir!

Bewertung vom 07.02.2024
Nachbarn
Oliver, Diane

Nachbarn


ausgezeichnet

Beeindruckend und Bewegend

Mich hat das Cover des Buches „Nachbarn“ direkt angesprochen. Hier liest man Vierzehn Kurzgeschichten über das Leben der People of Color aus den 60er Jahren von der Autorin Diane Oliver. Die Autorin ist bereits mit 22 Jahren (1966) bei einem Autounfall gestorben und hat die Lebensgeschichten der Menschen aufgeschrieben. Sehr beeindruckend, bewegend und tiefgründig geschrieben. Ein Stück Zeitgeschichte das zu lang unentdeckt blieb und definitiv sehr lesenswert ist. Rassismus ist leider auch heutzutage noch in unserer Gesellschaft sehr verbreitet. Von diesen Büchern sollte es mehr geben damit manche Leute einfach mal aufwachen. Es kann nur jedem ans Herz legen es zu lesen.

Am Ende des Buches gibt es noch ein Nachwort von Tayari Jones, in dem nochmal auf ein paar der Kurzgeschichten genauer eingegangen wird, sowie eine kleine Anmerkung zur Übersetzung.

Bewertung vom 07.02.2024
Stille Falle - Leonore Askers besondere Fälle (MP3-Download)
Motte, Anders de la

Stille Falle - Leonore Askers besondere Fälle (MP3-Download)


ausgezeichnet

Lost Places

„Stille Falle“ von Anders de la Motte ist mein erster schwedischer Kriminalroman und ich muss sagen er hat mir richtig gut gefallen. Ich bin gespannt auf die nächsten Fälle mit der Hauptprotagonistin und Ermittlerin Leo Asker. Ich habe mir die Geschichte als Hörtbuch angehört und fand die Sprecherin Tanja Geke einfach toll. Ihre Stimme ist sehr „rau“ und passt einfach perfekt zu Krimis und Thriller. Da kam die ganze Geschichte nochmal so richtig gut zur Geltung.

Alles fing damit an das Smilla Holst mit ihrem Freund Malik zu einem Lost Places Bunker in den Bergen geht um diesen atemberaubenden Höhlenregen zu sehen. Sie gehen tiefer und tiefer hinein…Gänsehaut pur. Alle suchten nach dem Paar, keiner wusste wo sie sich überhaupt befinden oder überhaupt noch am Leben sind. Leo Askar übernimmt den Fall und macht sich mit ihrem Team auf die Suche. Nicht ganz ungefährlich. Spannend bis zum Schluss, tolle Charaktere.
Wer ist der Troll und warum hält er die Menschen im Berg gefangen?
Ich kann dieses Buch oder auch das Hörbuch sehr empfehlen.

Bewertung vom 25.01.2024
Draußen in der Natur. Ein Sachbilderbuch über die vier Jahreszeiten
Hopgood, Tim

Draußen in der Natur. Ein Sachbilderbuch über die vier Jahreszeiten


ausgezeichnet

Richtig toll gestaltet

Dieses wunderschöne Sachbilderbuch über die vier Jahreszeiten von Tim Hopgood ist vor allem für Kinder die 2020 drinnen geblieben sind. Ulrich Thiele hat das Buch aus dem englischen übersetzt. Das Cover ist toll gestaltet und auch ein echter Hingucker. Man möchte es einfach haben und hineinschnuppern. Direkt beim aufklappen springen einen die farbigen Illustrationen entgegen und man kann diese bis zur letzten Seite bewundern. Dies hat mir und den Kindern wahnsinnig gut gefallen. Es gibt ein etwas außergewöhnliches Inhaltsverzeichnis unterteilt in den vier Jahreszeiten. Kurze Informationen über bestimmte Tiere und deren Eigenschaften, Insekten über und unter der Erde, Tipps für einen selbstgemachten Kressekopf, wie Pflanzen sprießen und blühen, sogar Muschelarten gibt es zu finden, das Wetter, alles was so typisch ist für die entsprechenden Jahreszeiten, die Mondphasen uvm.
Ein wirklich wunderschönes Buch für Kinder ab 5 Jahren, was ich sehr empfehlen kann.