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Benutzername: 
Andrena
Wohnort: 
Erding

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2023
Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2
Moninger, Kristina

Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2


sehr gut

Das dunkle Geheimnis von Josie und Isabella

Isabella Winter lebt seit ihrer Kindheit auf der idyllischen Insel Harbour Island. Als Tochter der Hotelbetreiber des “Seasons” ist ihre Zukunft als Nachfolgerin ihrer Eltern vorgezeichnet. Sie führt ein arbeitsreiches Leben, das sie vor allem in ihrer Villa mit Blick aufs Meer genießt. Dass sie alleinstehend ist und es mit den Männern bisher nicht funktioniert, stört sie nicht. Sie hat eh keine Zeit für eine Beziehung. Männer tendieren dazu, ihr auf die Nerven zu gehen. Das beste Beispiel dafür ist ihr nervtötender Nachbar, der ihr mit seinen lärmenden Maschinen lautstark die Nächte versaut. Dass es mit den Männern nicht klappt, hat auch mit einem Geheimnis zu tun, das sie und Josie seit über zehn Jahren hüten. Und immer wieder stellt sich Isabella die Frage, ob Josie noch lebt oder ihr Verschwinden darin begründet liegt, dass sie vor 10 Jahren gestorben ist. Hat Josie ihr gemeinsames Geheimnis mit ins Grab genommen?

Two Lives to Rise schließt zeitlich an die Handlung von One Second to Love an. Wie auch im ersten Teil der Breaking Waves Reihe wechselt sich die Handlung in der Gegenwart mit Rückblicken auf die gemeinsame Zeit der Frauenclique und ihr Kennenlernen in der Surfschule bis zum Verschwinden von Josie ab. Mir hat der zweite Teil der Reihe deutlich besser gefallen als der erste. Da die Vorgeschichte des Verschwindens von Josie schon bekannt ist, kann der Fokus mehr auf die Geschichte von Isabella gelegt werden. Die Triggerwarnungen am Ende des Buches sollte man sich definitiv vor dem Lesen ansehen. Ich fand es sehr gut, dass auf die Textpassagen hingewiesen wurde, die man auslassen sollte, falls bestimmte Themen zu aufwühlend sind. Auf jeden Fall sollte man den ersten Teil der Reihe lesen, bevor man Two Lives to Rise beginnt.

Bewertung vom 22.10.2023
One Second to Love / Breaking Waves Bd.1
Moninger, Kristina

One Second to Love / Breaking Waves Bd.1


gut

Vergangenheitsbewältigung im Paradies

Als Avery nach der Europatour ihrer Band zu ihrem Sehnsuchtsort Harbour Island zurückkehrt, wird sie von Gefühlen überwältigt. Dieser Ort steht für so viele Erinnerungen, gute wie schlechte. Seit dem Verschwinden ihrer Freundin Josie vor 10 Jahren hat sich vieles in ihrer Clique verändert. Die anderen drei sind nicht mehr die Mädchen, die sie früher in ihrem Surfcamp waren. Und auch ihre Beziehung zu ihrem Bandkollegen Jake, der eigentlich verheiratet ist, verkompliziert die Sache umso mehr.
One Second to Love ist der Auftakt zu einer vierteiligen Serie. Überspannt werden alle vier Teile von der Geschichte von Josie und die Hintergründe ihres mysteriösen Verschwindens. Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, die die Hintergründe erklären. Da die Geschichte um Josie natürlich nur langsam und häppchenweise erzählt wird, wirkt das Buch zum Teil langatmig und kommt in der Geschichte kaum voran. Das eigentliche Hauptthema des Buches, die Liebesgeschichte um Avery und Jake, tritt dabei zum Teil in den Hintergrund der Handlung. Trotzdem habe ich es gerne gelesen und freue mich auf die weiteren Teile.

Bewertung vom 19.10.2023
Blutstrafe
Korff, Freya von

Blutstrafe


ausgezeichnet

Nachdem sie die Mordserie in ihrer Familie zusammen mit der Polizei aufgeklärt hat, macht sich Emma daran, den Menschen zu finden, der sie nicht mehr loslässt. Sie kennt den Mörder ihrer Verwandten aus ihrer Vergangenheit. Und er lässt sie nicht mehr los. Sie weiß nicht, dass sie nicht nur ihn sucht. Denn plötzlich steht er wieder vor ihr. Und dies ist kein Zufall. Denn er gibt sich als Professor für Ägyptologie aus, der eine Mumie im Haus einer Freundin der Familie untersuchen soll.
Der zweite Teil der Emma Anders Reihe kommt als Mischung aus Kriminalgeschichte und Thriller daher. Neben der Hauptgeschichte des Buches, in der die Frage gestellt wird, was es mit der Mumie auf sich hat, geht es vor allem um die Vergangenheit von Emma und Aleksander, bei der noch viele Fragen offen sind. Dabei entwickelt sich eine spannende Handlung, die sich immer weiter zuspitzt. Am Ende gerät die Geschichte der Mumie fast schon in den Hintergrund, denn es kommt zum Showdown, bei dem nicht nur die Spannung knistert.
Insgesamt fand ich den zweiten Teil der Geschichte von Emma Anders nochmal besser als den ersten Teil. Im Gegensatz zum ersten Teil ist Emma diesmal vor allem die starke Protagonistin, während die Nebenfiguren in den Hintergrund treten. Ich bin sehr gespannt auf das Finale der Geschichte von Emma Anders!

Bewertung vom 12.10.2023
Ein Fluss so rot und schwarz
Ryan, Anthony

Ein Fluss so rot und schwarz


ausgezeichnet

Wenn Erinnerung tötet

Sieben Menschen wachen auf einem Schiff auf, das ohne eine Möglichkeit, es zu steuern, auf offener See fährt. Kurz darauf ist einer von ihnen tot. Keiner der Anwesenden weiß, warum sie hier sind. Denn niemand erinnert sich an die Vergangenheit. Eine mysteriöse Stimme im Satellitentelefon gibt ihnen klare Anweisungen: Wer sich erinnert, muss sterben. Denn Erinnerungen führen zu Veränderungen, die zur Bedrohung der ganzen Mannschaft werden. Und so bringt sie das Schiff immer näher an ihr Ziel: Das völlig zerstörte London.

Anthony Ryan schafft mit seinem Thriller-Debüt einen dystopischen Endzeit-Thriller, der den Leser auf brutale Art an den Erfahrungen der Protagonisten teilhaben lässt. Dabei verlässt er sein bekanntes Fantasy-Milieu nur zum Teil, da vieles seiner Geschichte nur fiktional möglich ist. Nichtsdestotrotz ist es ein unglaublich spannendes Buch mit einem für mich emotional sehr aufwühlenden Ende. Die Geschichte hat mich absolut mitgerissen.

Kaufinteressenten sollte bewusst sein, dass sie eine Handlung im Stile von “28 Days Later” und “The Last of Us” erwartet und kein klassischer Thriller. Dies wird m.M.n. im Klappentext zu wenig deutlich und kann falsche Erwartungen schüren.

Bewertung vom 01.10.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


sehr gut

Mensch gegen Pflanze - Wer überlebt?

Auf der ganzen Welt tauchen gefährliche Pflanzen auf. Gepflanzt von arglosen Menschen, die die ungewöhnlichen Samen per Post bekommen. Als Experte für invasive Arten wird der Botaniker Marcus Holland von Homeland Security als Berater hinzugezogen. Er erfährt am eigenen Leib, wie gefährlich die Pflanze ist und begibt sich auf eine Jagd nach dem Ursprung der Pflanze, die ihn um die ganze Welt treibt. Was steckt hinter der Verbreitung der Pflanze? Und wer züchtet dieses Ungeheuer?
Tibor Rode beschreibt die Handlung von “Der Wald” aus verschiedenen Sichtweisen, die teils in der Vergangenheit spielen. Nach und nach erfährt man immer mehr, was hinter der mysteriösen Pflanze steckt. Dabei kann man leicht eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen und sich in sie hineinversetzen. Eingebettet ist das Buch in einem aufwändig gestalteten Cover mit herausstehenden Ranken und einer abgesetzten Schrift.
Für mich war das Buch sehr spannend, ich konnte es kaum zur Seite legen. Es ist allerdings kein klassischer Thriller, die Geschichte hat Elemente von Sci-Fi, die wissenschaftlichen Hintergründe werden zum Teil sehr gedehnt, um in die Geschichte zu passen. Die Art der Geschichte hat mich an den Stil von Dan Brown erinnert. Nichtsdestotrotz ist es ein sehr gutes Buch, dass sich definitiv lohnt zu lesen.

Bewertung vom 30.09.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


gut

Psychischer Ausnahmezustand

Als nach zwei Jahren Hinweise auf ihren in Frankreich verschollenen Bruder Fabian auftauchen, gerät das Leben von Evelyn aus den Fugen. Das Phantombild eines gesuchten Mörders gleicht ihrem Bruder zu sehr, als dass es ein Zufall sein könnte. Der Mörder überfällt seine Opfer auf Campingplätzen. Dass Fabian zuletzt mit seinem Wohnmobil gesehen wurde, weist noch mehr auf Fabian als Täter hin. Aber kann es wirklich sein, dass ihr geliebter Bruder Menschen umbringt?

Arno Strobel treibt ein böses Spiel mit seiner Protagonistin. Getrieben von dem Wunsch, ihren Bruder doch noch lebend zu finden, verstrickt sich Evelyn immer tiefer in ein psychisches Dilemma. Die Geschichte wird dem Genre Psychothriller mehr als gerecht. Trotz offensichtlicher Zweifel treibt sich Evelyn immer tiefer in die Suche nach ihrem Bruder, bis sie irgendwann an ihrer eigenen Zurechnungsfähigkeit zweifelt. Über allem schwebt die Frage, ob ihr geliebter Bruder wirklich ein Mörder sein kann.

Leider hat mich das abrupte Ende der Geschichte sehr enttäuscht. Während der psychische Ausnahmezustand ausführlich beschrieben wird, ist das Ende viel zu schnell abgehandelt und lässt zum Teil sogar Handlungsstränge offen. Hier hätte man mehr Zeit aufwenden können.

Bewertung vom 19.09.2023
Blutschuld
Korff, Freya von

Blutschuld


sehr gut

Emma Anders entgeht nur knapp einem Mordversuch. Die Polizei fokussiert sich schnell auf ihre Tätigkeit als Richterin. Doch Emma glaubt nicht, dass ihr Beruf etwas mit dem Angriff zu tun hat. Als die Polizei auf weitere Morde stößt, wird Emma schnell klar, was hinter den Angriffen steckt. Denn sie sieht die Verbindung zwischen den Opfern. Das Geheimnis liegt in der Vergangenheit ihrer adligen Vorfahren.

Blutschuld ist aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten geschrieben. Jedes Kapitel wird aus der Sicht einer der Figuren geschrieben. Diese Kapitelgestaltung gibt einen hervorragenden Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten, speziell in brenzligen Situationen. Mit Emma Anders hat Freya von Korff eine Figur geschaffen, die mit ihrer Vergangenheit und der Entfremdung von ihrer Familie kämpft. Auch wenn sie lange braucht, um sich ihrer Gefühle und Erinnerungen klar zu werden und dabei zum Teil fahrig wirkt, kommt sie der Lösung immer näher und deckt die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit auf.

Mir hat das Thrillerdebüt von Freya von Korff sehr gut gefallen, ich habe es gerne gelesen und freue mich auf die weiteren Teile.

Bewertung vom 18.09.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


ausgezeichnet

Schuldig oder nicht schuldig - Im Krieg ist alles relativ

Die Polizei in Nachkriegsdeutschland ist mit dem Makel der Mittäterschaft behaftet. Viele Mitglieder hatten sich der SS angeschlossen, einige wurden verurteilt und aus dem Dienst entlassen. Aber schon wenige Jahre nach Kriegsende verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse immer mehr. In dieser Zeit wird Inspektor Carl Bruns zu einem Mord gerufen. Der vermeintliche Täter ist ein Bekannter aus dem Polizeidienst, der bei einem Massaker 35 Zwangsarbeiter ermordet haben soll. Seit Kriegsende ist er untergetaucht, denn die Briten haben ein Todesurteil gegen ihn verhängt. Und jetzt liegt die Mutter des Massenmörders tot auf der Straße. Auf einmal gerät Carls Jugendliebe ins Visier der Ermittler, denn ihre Geschichte ist mit der des Mörders verwoben.

“Helle Tage, Dunkle Schuld” beschreibt eindringlich die Verhältnisse, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in den Ruinen des Ruhrgebiets herrschten. Die Menschen kämpfen ums nackte Überleben. Mittendrin stecken die Charaktere des Buches, die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Wo bekommen sie genug zu Essen? Haben sie ein Dach über dem Kopf oder müssen sie weiter in den Ruinen schlafen?

Eingebettet in die Geschichte über Armut und Überlebenskampf baut sich eine Kriminalgeschichte auf, bei der nichts ist, wie es scheint. Der Spannungsbogen spannt sich ab Beginn des zweiten Drittels des Buchs bis zum Ende und reißt kaum ab. Über all dem schwebt die Frage: Wie viel Schuld trägt jeder Mensch nach dem Krieg in sich? Und wie lässt sich die Schuld relativieren, wenn man dadurch einen geliebten Menschen schützt?

Als ich angefangen habe, das Buch zu lesen, habe ich bei weitem nicht so ein spannendes Buch erwartet. Neben der eindrücklichen Beschreibung der Zerstörung und des Leid der Menschen nimmt die Kriminalgeschichte rasant an Fahrt auf. Über die Zeit entwickeln sich immer mehr Beteiligte zu Tätern und Opfern, wenn nicht zu beidem. Das Buch ist bis zum Schluss spannend. Durch die verwendete Sprache kann man sich wunderbar in die Zeit nach dem Krieg hineinversetzen.

Von mir gibt es eine klare Empfehlung für das Buch.

Bewertung vom 13.09.2023
Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1
Wahl, Carolin

Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1


ausgezeichnet

Keksprinz trifft Naturprinzessin

In Skogen Dynasty treffen zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Milliardenerbe Aleksander (Sander) Skogen liebt ein Jetset-Leben, genießt die beste Ausbildung der Welt und wird darauf vorbereitet, in die Fußstapfen seiner Vorfahren als Leiter eines Keksimperiums einzusteigen. Wegen eines Skandals wird der “Keksprinz” dazu verdonnert, sich ins Exil zu begeben und an der Trekkingtour von Norah Svendsen teilzunehmen.

Carolin Wahl baut in ihrem Buch zwei Charaktere auf, die im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchmachen. Beide Hauptcharaktere wirken authentisch, ihre Entscheidungen und Handlungen sind absolut nachvollziehbar, wenn auch zum Teil schwer zu ertragen. Eingebettet sind die Charaktere in die wunderschöne Natur Norwegens, in die man sich herrlich hineinversetzen kann. Geschrieben ist alles mit einem wunderbaren Witz, mit viel Zuneigung und auch Frustration über die Gefühlswelt der Protagonisten.

Alles in allem ein absolut lesenswertes Buch. Für mich war es das erste Mal, dass ich mich an dieses Genre herangetraut habe und ich habe es nie bereut. Umso mehr freue ich mich auf die weiteren Teile der Reihe.

Bewertung vom 11.09.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Der Tod wartet in vielen Facetten - Innen wie außen!

Violett Sorrengail will gerne in die Fußstapfen ihres Vaters treten und als Gelehrte im Basgiath War College lernen. Leider lässt ihre Mutter das nicht zu, denn sie soll zur Drachenreiterin ausgebildet werden. Und so begibt sie sich in die gefährliche Ausbildung, bei der der Tod der ständige Begleiter ist. Nicht nur die Prüfungen, die sie bestehen muss, sind todbringend, auch vor ihren Mitstreitern ist sie nicht sicher, denn es gibt nur eine begrenzte Anzahl Drachen, die Willens sind zu töten, um Drachenreiter zu werden. Als wäre das noch nicht genug, trifft sie auch noch auf den Sohn des Mannes, den ihre Mutter hinrichten ließ. Auch wenn sie sich aufs Blut hassen sollten, scheint da doch mehr zu sein als pure Verachtung und plötzlich erscheint alles, was Violett zu wissen schien, in einem völlig anderen Licht...

Rebecca Yarros hat in dem Auftakt ihrer fünfteiligen Reihe einen atemberaubendes Fantasy-Universum geschaffen. In einer Welt voller Krieg, in der die Feinde von außen versuchen, Violetts Lebensraum zu zerstören, muss sie eine Ausbildung absolvieren, die sie mehr fordert, als sie zu schaffen glaubt. Das Buch ist mit viel Herz, Witz und Brutalität geschrieben. Für mich ist Fourth Wing eine der besten Fantasy-Bücher, die ich seit langem gelesen habe. Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung!