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Leserin

Bewertungen

Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2023
Malibu Rising
Reid, Taylor Jenkins

Malibu Rising


sehr gut

Unter der Oberfläche brodelt es ...

„Daisy Jones & The Six“ von Taylor Jenkins Reid ist einer meiner Lieblingsromane. Die Geschichte rund um eine fiktive 1970-er Rockband in Kalifornien konnte mich vor allem stilistisch begeistern – Oral History wird als Stilmittel eingesetzt. Im Rückblick erzählt die Band, die sich auf dem Höhepunkt des Erfolges trennte, mehr als zwanzig Jahre später in Interviews von den Höhen und Tiefen. “Recollections may vary“ – dieser Kommentar der britischen Krone drängt sich förmlich auf. Inspiriert war die Erzählung vom legendären Fleetwood-Mac-Drama während den Aufnahmen zu “Rumours“, Daisy Jones und Billy Dunne erinnern stark an Stevie Nicks und Lindsey Buckingham, die Streamingserienadaption ist aber einfach nur schlecht, man sollte sich lieber an die literarische Vorlage halten. Das spannende Buch hatte ich in wenigen Tagen ausgelesen, als nächstes las ich “Evidence of the Affair“ von Reid; auch diese Kurzgeschichte konnte mich begeistern.
„Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ fand ich hingegen langweilig, der Roman besteht aus ein bisschen Old Hollywood (Liz Taylor lässt grüßen) und der zeitgeistigen story (identitätspolitische Themen werden gestreift) rund um eine junge Journalistin. Hat sich Taylor Jenkins Reid mittlerweile auf Geschichten aus der Welt der kalifornischen Schönen & Reichen spezialisiert?

In „Malibu Rising“ führt ein auktorialer Erzähler durch das Geschehen. Die Haupthandlung des neuen Romans setzt 1983 ein – ein Feuer bildet den negativen Höhepunkt der Geschichte (angekündigt wird er schon im Prolog), und überhaupt geht es um schwelende Konflikte, da „Malibu Rising“ im Kern ein Familiendrama ist. Am besten gefiel mir dabei der Erzählansatz, die Geschehnisse von vierundzwanzig Stunden im August aus verschiedenen Perspektiven zu präsentieren. Im kalifornischen Malibu schmeißen die berühmten Riva – Geschwister ihre alljährliche Sommerparty, business as usual. Bis es zur Katastrophe kommt. Die Geschichte beginnt mit der kürzlich für Carrie Soto verlassenen 25jährigen Nina Riva. Das Surf-As arbeitet auch als Mannequin für Bademoden, der Bruder Hud ist ein berühmter Fotograf, die kleine Kit ist das Nesthäkchen, der athletische Jay ist Surfweltmeister. Es gibt Rückblenden, ein Zeitsprung führt den Leser zurück in das Jahr 1956, als die Eltern der Riva – Geschwister, June & Mick, sich kennenlernten. Deren Amour fou nahm kein glückliches Ende, der unzuverlässige Sänger Mick, der als junger Mann aussah wie „Monty Clift“, verließ die Familie (anders als etwa Billy Dunne in „Daisy Jones & The Six.“), Mutter June wurde suchtkrank.
„Malibu Rising“ beschäftigt sich mit den langen Schatten der Vergangenheit. Die große Stärke des Romans liegt in den wunderbaren Landschaftsbeschreibungen, beim Lesen spürt man förmlich den Wind und die Wellen. Auch die Figurenzeichnung und - entwicklung ist gelungen, thematisch fängt Taylor Jenkins Reid jedoch an, sich zu wiederholen, die Frage nach der Orientierung ihrer Figuren wurde eigentlich schon in „Evelyn Hugo“ abgedeckt, auch die Dialoge sind nicht unbedingt mein Fall. Außerdem lässt die Autorin immer wieder (und sei es nur via Namedropping) Protagonisten aus ihren anderen Romanen auftreten. Intertextualität? Nein, ich finde es ein wenig affig, und irgendwie ist es auch die absolute Kommerzialisierung von Literatur, auf mich wirkt es eitel.

Fazit:

Der Roman rund um eine amerikanische Sippe ist ganz okay, zu hundert Prozent mitreißen konnte mich die story über Familiengeheimnisse in Kalifornien aber nicht. Ich habe die Printausgabe gelesen, potenziellen Lesern rate ich aber zum E-book, da die kleine, nicht wirklich schwarze Schrift im Taschenbuch auf Dauer anstrengend für die Augen ist. „Malibu Rising“ ist weniger langweilig als „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“, aber nicht ganz so packend wie „Daisy Jones & The Six“.

Bewertung vom 17.04.2023
Der Paria / Der stählerne Bund Bd.1 (eBook, ePUB)
Ryan, Anthony

Der Paria / Der stählerne Bund Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Anthony Ryan gehört zu meinen Lieblingsautoren im Fantasy – Genre. Mit „Der Paria“ hat er eine Erzählung vorgelegt, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Ryan präsentiert eine mittelalterliche Welt mit wohl dosierten Fantasyelementen. Dieser Ansatz gefiel mir ausgesprochen gut, da alle „Zutaten“ perfekt miteinander kombiniert werden, insgesamt wirkt das Ganze sehr ausgereift.

Worum geht’s?

Alwyn Scribe (ein toller, sprechender Name!) ist ein Gesetzloser, der mit einer Diebesbande im Wald (hallo, Robin Hood) lebt. Als er verraten wird und in Gefangenschaft gerät, lernt er in den Erzminen Sihlda kennen, die ihn das Lesen und Schreiben lehrt. Es entsteht eine Gemeinschaft der Gefangenen, und als eine Flucht unausweichlich wird, trifft Alwyn auf die charismatische Evadine. Bald muss sich Alwyn die Frage stellen, ob er willens ist, für den König von Albermaine in die Schlacht zu ziehen…
Während der Lektüre musste ich unwillkürlich an die Romane eines Bernard Cornwell(seine historischen Romane sind sogar verfilmt worden, zuletzt „Seven Kings must die “, das Finale der Serienadaption „The Last Kingdom“) denken -
Sowohl Ryan als auch Cornwell haben ein Faible für ausufernde Schlachtszenen (obwohl sie sich stilistisch unterscheiden). Als Leser/in darf man nicht zimperlich sein, sonst wird man an „Der Paria“ keine Freude haben – kriegerische Auseinandersetzungen münden nicht selten in einem blutigen Gemetzel; da die Figurenzeichnung aber so gelungen ist, hat man nicht das Gefühl, dass es Ryan um bloße Schockeffekte geht. Er lässt sich beim Erzählen Zeit, daher sollte man schon etwas Geduld mitbringen. Wenn ich ehrlich bin, erfindet er das Rad nicht neu – Underdogs, die zu Helden werden, gibt es in der (Fantasy)Literatur wie Sand am Meer; auch Waisenkinder, die zu Höherem berufen sind (neu ist aber, dass eine Gruppe geschaffen wird, die auf den ersten Blick nichts gemein hat). Besonders gelungen ist das Worldbuilding (auch Religiosität spielt eine nicht unerhebliche Rolle) und - wie bereits angedeutet- die Ambivalenz der der nuanciert gezeichneten Figuren, zu Beginn gibt es keine Sympathieträger.

Fazit:
Anthony Ryan hat einen packenden Schmöker vorgelegt!
„Der Paria“ ist ein typischer Auftaktband. „Der Stählerne Bund“ ist eine Reihe, die zunächst nicht wie ein High-Fantasy-Epos wirkt, da übernatürliche Elemente eher sparsam eingesetzt werden (meines Erachtens ein großer Vorteil der Geschichte!). Man sollte als Leser/in über ein gewisses Sitzfleisch verfügen, da die ausführliche Exposition relativ viel Raum einnimmt; überhaupt ist „Der Paria“ trotz brutaler Szenen kein Actionkracher, der en passant gelesen werden kann, ich bin dennoch gespannt auf die Fortsetzung. Wenn man bereit ist, sich auf die Story einzulassen, wird man aber so gut unterhalten, wie man es von Anthony Ryan gewohnt ist. Ich spreche gerne eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 12.04.2023
Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1
Score, Lucy

Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1


gut

Ab und zu lese ich gerne lustige, etwas hirnlose Chicklit à la Janet Evanovich oder Sophie Kinsella zur Entspannung. Daher war ich auf Scores „Things we never got over“ gespannt. Der erste Blick auf das babyblaue Cover mit den Gänseblümchen versprach gute Unterhaltung.

Worum geht’s?

Als Naomi vor ihrer Hochzeit flieht und in Knockemout aufschlägt, staunt sie nicht schlecht über das ausgesprochen feindselige Verhalten der Einwohner. Bald ist klar, dass man sie mit ihrer Zwillingsschwester Tina, die sich in der Kleinstadt nicht gerade beliebt gemacht hat, verwechselt. Die nächste Katastrophe bahnt sich an als die Protagonistin bemerkt, dass ihr Auto gestohlen wurde. Der Bad Boy Knox, der Naomi anfänglich für ihre Schwester hält, bietet widerwillig seine Hilfe an, damit Naomi in ihr Motel kann. Obwohl sich die beiden anfangs nicht leiden können, sprühen schon bald die Funken und es wartet noch eine weitere Überraschung auf Naomi, die feststellt, dass auch Männer mit Bart attraktiv sein können. Im Motel findet sie ihr Zimmer aufgebrochen und verwüstet vor, außerdem sitzt Tinas Tochter Waylay auf dem Bett. Naomi beschließt, sich um das verlassene Kind zu kümmern & Knox besorgt den beiden eine Bleibe in Knockemout …
Die Autorin präsentiert alternierende Perspektiven und eine temporeiche Exposition. In medias res – das gefiel mir gut! Von dem Genre erwarte ich nicht unbedingt Tiefgang und auch Logiklöcher kann ich manchmal verschmerzen. Ich habe mich jedoch darüber gewundert, dass sich die Protagonisten zu Beginn wie Zeichentrickfiguren verhalten und sprechen. Eigentlich liebe ich witzige Wortgefechte, hier kamen sie aus dem Nichts, und natürlich geht die Abneigung des Pärchens in spe mit einer starken körperlichen Anziehung einher, da „hagelt“ es schon beim ersten Anfassen Stromschläge. Die Heldin ist selbstverständlich hübsch und feminin, der Held ein moderner Wikinger. Naomi ist kaffeesüchtig und ein bisschen zerstreut (Hallo, Lorelei Gilmore!). Beim Lesen hatte ich das Gefühl, eine völlig überdrehte Romcom zu gucken, eine Art ‚Gilmore Girls meets Picket Fences‘ auf Speed. Die Protagonisten sind keine Twens mehr, verhalten sich manchmal aber wie pubertierende Teenager („Ich wollte ihm ans Schienbein treten und seinen Kaffee klauen.“) mit mangelnder Impulskontrolle. Überhaupt sind die Figuren im Roman sehr skurril, und am Anfang gefiel mir die abgedrehte Erzählweise noch, aber als der Protagonist, ein Mann um die 40, neben seinem Hund Gassi ging und selbst in den Garten strullte, wurde es mir zu albern.
Es ist erstaunlich, dass die Autorin mit allen bekannten Topoi (Zwillinge, Ersatzmutter, harte Schale, weicher Kern etc.) arbeitet. Waylay ist natürlich ein „tolles Kind“. Realismus und logisches Verhalten darf man nicht unbedingt erwarten. Ich wollte einfach unterhalten werden, das ist Lucy Score am Anfang auch gelungen, insgesamt trug sie für meinen Geschmack aber zu dick auf, man hätte die Geschichte straffen & kürzen können.

Bewertung vom 03.04.2023
Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


gut

Geschmackssache

„Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ – ein wunderbarer Titel! Es handelt sich hier scheinbar um die Fortsetzung des Weltbestsellers „Das Lavendelzimmer“, geschrieben von Nina George. Ich habe die Lektüre also mit großen Erwartungen begonnen. Obwohl ich „Das Lavendelzimmer“ nicht gelesen habe, fand ich leicht in die Geschichte hinein - „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ funktioniert gut als Einzelband!

Worum geht’s?
Jean Perdu lebt glücklich mit seiner Liebsten Catherine in der Provence, doch etwas lässt ihm keine Ruhe – er möchte den Auftrag eines Schriftstellers erfüllen. Also schippert er über die Kanäle Frankreichs zurück nach Paris, um als „Literarischer Pharmazeut“ die Menschen zu heilen. Der Weg ist das Ziel! Schon auf der Rückreise kann er vielen ‚Patienten‘ helfen; „Die kleine Enzyklopädie der großen Gefühle“ (eine Art Handbuch) tut ein Übriges.
Selbstfindung mit dem verlorenen Hans?
Ich liebe das Lesen! Nina Georges Grundidee finde ich daher eigentlich ganz süß: Statt Feng Shui eine Literarische Apotheke als Heilmittel. Nach der Lektüre muss ich aber leider sagen, dass ich etwas enttäuscht bin (vielleicht hatte ich schlicht zu hohe Erwartungen?), da ich mir mehr Tiefgang und überhaupt mehr Tiefe erwartet hatte. Neben klugen Anmerkungen gibt es leider viel „Küchenpsychologie“, und mir scheint, dass auch ein gewisser – pardon! - Frankreichkitsch mit „Baguette, Salzbutter und Aprikosenmarmelade“ im Roman verwurstet wird. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen. Schade! Die optische Aufmachung des Buches ist toll, ich liebe die violett – weiße Farbgebung und vor allem die Haptik des Buches, der Inhalt sollte der hochwertigen Verarbeitung bestenfalls gerecht werden. Im Text passten manche Elemente für mein Empfinden nicht zusammen, es gibt feinsinnige Formulierungen, andererseits ist von der „Schreibe der Autorinnen und Autoren“ (S.121) die Rede.
Natürlich kann auf fast 380 Seiten kein literaturhistorischer und -theoretischer Überblick geboten werden, daher bleibt es fast bei Namedropping.
Ehrlich gesagt frage ich mich, ob nicht „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ eher ein Roman für Nicht-Leser bzw. Gelegenheitsleser ist? Manchen Thesen kann ich nicht zustimmen, etwa der Aussage von S.49:
„Glücklicherweise aber wird jener, der viel liest, weniger streng mit Büchern; […]“. Als Vielleserin muss ich sagen, dass schlechte Bücher angesichts der Fülle von gelesenen Büchern, Texten und Artikeln nicht weniger schlecht werden.
Fazit:
Geschmackssache! Jeder Leser sollte sich seine eigene Meinung bilden.
Ein bisschen Philosophie, ein wenig Psychologie und die Wunder der Literatur, kann es so einfach sein? „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ ist nicht wirklich mein Fall! Hier soll eine Wohlfühllektüre präsentiert werden. Als „Literarische Apothekerin“ würde ich als Gegengift „Schuld und Sühne“ empfehlen (auch Raskolnikov hat einen sprechenden Namen!).

Bewertung vom 02.04.2023
Dead Romantics
Poston, Ashley

Dead Romantics


gut

Weder Fisch noch Fleisch


Der Klappentext machte mich neugierig – Verlagswesen, Lektoren und mittendrin eine Ghostwriterin, außerdem eine Prise Fantasy! Die Protagonistin sieht buchstäblich Geister (ebenso wie ihr Vater, der praktischerweise ein Bestattungsunternehmen führte. „Six Feet Under“, anyone?). Der Roman kam auf meine Wunschliste.
Schauplatz New York:
Florence Day hat ein Problem – eine Schreibblockade macht ihr das Leben schwer. Da sie als Ghostwriterin der Bestsellerautorin Ann Nichols arbeitet, wird dies zum Problem, als ihr neuer Chef (der gutaussehende Lektor Ben Andor) ihr die Pistole auf die Brust setzt und Ergebnisse fordert. Zu allem Überfluss zwingt ein Todesfall die Protagonistin zur Rückkehr in den ungeliebten Heimatort im Bundesstaat South Carolina, den sie Hals über Kopf verlassen hatte, da man sie für verrückt erklärt hatte. Außerdem glaubt die Romance – Tüftlerin Florence nicht mehr an die Liebe, seit ihr treuloser Exfreund durch Ideenklau den großen Reibach machte.
Der Beginn der Geschichte ist spannend, durch cleveres Namedropping wirkt die Rahmenhandlung glaubwürdig. Die Exposition des Romans fand ich durchaus interessant, das „Personal“ fand ich aber recht schematisch charakterisiert. Die Mitbewohnerin von Florence mochte ich sehr, die Figurenzeichnung erinnerte jedoch auch ein bisschen an das Abhaken einer imaginären Liste. Schwuler Bruder? Check! Nicht-weisse MBW? Check! Der Mittelteil der Geschichte kam recht langatmig daher, das Finale kam etwas plötzlich. Mein Lesefluss kam durch bestimmte Pronomen ins Stocken, die Grundidee fand ich dennoch richtig gut, es haperte aber an der Ausarbeitung, irgendwie war der Roman weder Fisch noch Fleisch, da Ashley Poston versuchte, eine Fantasylovestory mit einem Familienroman zu kombinieren. Trotz der Länge der Geschichte gibt es keine stimmige Gliederung, mir war es stellenweise zu überladen und stellenweise zu melodramatisch, als Lektorin hätte ich den plot definitiv gestrafft und auch gekürzt, da Ashley Poston fast 400 Seiten braucht, um auf den Punkt zu kommen.
Der Schwarm der Heldin hätte auch ein wenig mehr Tiefe vertragen können, gutes Aussehen und ein massentauglicher Lesegeschmack reichen meines Erachtens nicht („Dead Romantics“ will schließlich nicht in die New-Adult-Kategorie eingeordnet werden).
Es gab aber auch schöne Sätze für alle Leseratten und Bücherwürmer:
„Bücher zu kaufen half mir immer, selbst wenn ich sie nicht las.“ (S. 31)
Fazit:
Ashley Poston hat gute Ideen, die Umsetzung konnte mich aber nicht so recht überzeugen. Insofern ist „Dead Romantics“ für mich nur bedingt ein „Liebesroman mit hohem Wohlfühlfaktor […]“. Laut eigener Aussage liest die Autorin gern Fan – Fiction, und vielleicht hätte ihre Geschichte als Internet-Fortsetzungsroman besser funktioniert.

Bewertung vom 24.03.2023
Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1
Brownlow, John

Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1


sehr gut

'Spionageromane sind nicht so mein Ding.'


„Ihre Furchtlosigkeit ist Show, aber meine auch.
Und vielleicht auch die von Kondracky.“

Der britisch – kanadische Drehbuchautor John Brownlow hat mit „Seventeen“ seinen Debutroman vorgelegt, und man merkt diesem Roman auch an, dass Brownlow im Hauptberuf screenwriter ist – es geht Schlag auf Schlag, es gibt filmreife Szenen und markige Sprüche. Der Folgeband ist Gerüchten zufolge schon in der Mache.

Worum geht’s?

Der Protagonist (Codename: „17“) ist der beste Auftragskiller der Welt, er führt als Ich-Erzähler durch das Geschehen. Die Geschichte startet temporeich, ein Auftrag in Berlin steht an. Ich war von der ersten Seite an gefesselt; Seventeen ist ein wahres Chamäleon und erschreckend effizient in seinem Job. Die deutsche Hauptstadt wird als Spionage – Hotspot dargestellt (der Autor nimmt an, dass dies bereits nach Ende des zweiten Weltkrieges mit Schaffung der Besatzungszonen begann und nicht erst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges). Fressen oder gefressen werden!

„Seventeen“ führt ein Leben im Schatten, die Aufträge erhält er von einem ominösen Mann mit dem sprechenden Namen „Handler“ übermittelt, und das Töten ist schon zur Routine geworden. Eines Tages erhält der Erzähler, dessen Pseudonym auch „Jones“ lautet, einen ganz besonderen Auftrag – er soll seinen Vorgänger („Sixteen“) töten, der wie vom Erdboden verschluckt scheint und von heute auf morgen seinen Job an den Nagel gehängt hat.
Der Auftrag geht schief, Jones wird vom Jäger zum Gejagten, und Pragmatismus (um nicht zu sagen: Zynismus) weicht moralischen Zweifeln, und es stellt sich die Frage, wer eigentlich der Profiteur des Ganzen ist…

Formal ist die Geschichte in mehrere Teile gegliedert. Brownlows unterhaltsamer Spionagethriller ist nichts für schwache Nerven, die rasante Handlung wird durch die Kürze der Kapitel forciert, und cleveres Namedropping lässt den Plot seltsam real erscheinen (von Adnan Kashoggi und Imelda Marcos hat wohl jeder Leser und jede Leserin schon einmal gehört). Der Autor streut genretypische Elemente und Topoi ein, die Geschichte ist durchweg spannend. „Seventeen“ ist (wenn man von kleinen Ungenauigkeiten einmal absieht) ein durchaus gelungenes Debut, man wird als Leser oder als Leserin jedoch unweigerlich ein Déjà – Vu haben, da es Auftragskiller in Film & Literatur wie Sand am Meer gibt. Mich erinnerte die Prämisse an meine Lieblingsserie „Person of Interest“ (2011 – 2016). Darin erhalten die CIA – Agenten John Reese und Kara Stanton beide den Auftrag, einander (ohne Wissen des jeweils anderen) zu töten. Während Reese jedoch zögert, seine Partnerin & Mentorin zu erschießen, feuert diese ohne Skrupel auf Reese, nur um selbst fast getötet zu werden, was sie schließlich glauben lässt, Opfer einer größeren Verschwörung zu sein. Als Sci-Fi-Krimi-Serie ist „Person of Interest“ keine reine Spionagestory, es gibt diverse Figuren, die Agententhematik ist jedoch ein dominanter Teil der Handlung. Auch der amerikanische Drehbuchautor Nic Pizzolatto („True Detective“) veröffentlichte 2016 sein Debut rund um einen desillusionierten hitman: „Galveston“. „Seventeen“ gefällt mir jedoch besser als „Galveston“, weil John Brownlows Krimi kompakter ist.

Fazit:

„Seventeen“ ist ein actionreicher Agententhriller. Ich konnte das Buch schon kurz nach Beginn der Lektüre kaum mehr aus der Hand legen, die Figurenzeichnung ist solide, die story unterhaltsam und abwechslungsreich. Finessen nach Art eines Dostojewski darf man natürlich nicht erwarten, aber ich bin dennoch gespannt auf den Folgeband.

Bewertung vom 24.03.2023
Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2
Joshi, Alka

Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2


sehr gut

Maliks Geschichte
Vorab:
Die Umschlaggestaltung des Buches gefällt mir gut, ich finde das Cover der englischen Ausgabe aber noch schöner und prächtiger, schade!

Alka Joshi hat mit dem „Geheimnishüter von Jaipur“ den zweiten Teil ihrer Jaipur – Trilogie vorgelegt. Band eins – „Die Hennakünstlerin“ hat mich so gut unterhalten, dass ich das Buch in wenigen Tagen ausgelesen hatte und die volle Punktzahl in meiner Rezension vergab (indische Freunde bemängelten indes ein verzerrtes Indienbild). Während die Handlung der „Hennakünstlerin“ im Jahr 1955 beginnt, befinden wir uns im „Geheimnishüter“ schon in den späten 1960er Jahren. Um die Handlung zu verstehen, muss man den Auftaktband jedoch nicht gelesen haben, da die Autorin mit erzählerischen Mitteln die Geschehnisse aus der „Hennakünstlerin“ nicht nur zusammenfasst, sondern auch multiperspektivisch nacherzählt. Da ich mich noch gut an Band eins erinnere, fand ich das nicht so prickelnd, Leute, die mit Band zwei beginnen, werden vielleicht dankbar sein. Insofern spielt die Tatsache, dass im „Geheimnishüter von Jaipur“ große Teile der „Hennakünstlerin“ wiederholt werden, Quereinsteigern in die Hände.

Worum geht’s?
Die ehemalige Hennakünstlerin Lakshmi ist nach Shimla gezogen und widmet sich mit ihrem neuen Ehemann, Dr. Kumar, der Heilkunst. Sie verschafft ihrem Protegé Malik eine Anstellung im Palast von Jaipur, hatte sich das ehemalige Straßenkind doch als treuer und loyaler Gefährte in schwierigen Zeiten erwiesen. Malik ist mittlerweile zum jungen Mann herangewachsen, er verliebte sich in die hübsche Nimmi, und das Kino hat es dem klugen Inder angetan. Als ein neues Lichtspielhaus in Jaipur eingeweiht werden soll, kommt es zur Katastrophe – der Bau stürzt ein, unzählige Menschen sterben, der Schuldige ist (scheinbar) schnell gefunden. Doch hatte die einflussreiche Familie Singh womöglich ihre Finger im Spiel? Malik setzt alles auf eine Karte…
Alka Joshis bildhafter Stil konnte mich wieder begeistern, ich konnte richtig in die story eintauchen und ich fühlte mich förmlich in das Jahr 1969 zurückversetzt. In der Erzählung tauchen bekannte Figuren auf, besonders freute ich mich über das Wiedersehen mit dem prinzipientreuen Jay Kumar. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt – dieses Stilmittel gefällt mir eigentlich sehr gut, es bringt eine gewisse „Würze“ in die Handlung (gestört haben mich – wie bereits erwähnt – die Wiederholungen). Malik als Figur gefällt mir besser als Lakshmis störrische Schwester Radha (ihr Lebensweg soll im Finalband der Jaipur- Trilogie noch eine Rolle spielen), und „Tante Boss“ und Malik sind einfach ein unschlagbares Team! „Der Geheimnishüter von Jaipur“ hat mich prima unterhalten, die deutsche Übersetzung klingt in meinen Ohren stellenweise aber (für die beschriebene Zeit) recht modern: „Ich ignoriere seinen Frust.“ (S. 264). Die gesellschaftskritischen Elemente der Geschichte und die Kritik am Klassismus werten die Handlung auf: „Da ich lange Zeit daran gewöhnt war, selbst zu dienen, statt bedient zu werden, habe ich eine Beflissenheit in meiner Haltung, die ich nur schwer abschütteln kann.“ (S.59).

Fazit:

„Der Geheimnishüter von Jaipur“ hat mich zwar gut unterhalten, aber es ist auch ein typischer Folgeband mit kleinen Schwächen, der mich nicht so sehr begeistern konnte wie der Auftaktband („Die Hennakünstlerin.“). Obwohl die farbenfrohen Figuren interessant sind, ist der plot stellenweise leider ein wenig zäh. Sehr gut gefielen mir aber die Anmerkungen am Ende der Erzählung – es gibt unter anderem ein Glossar und Rezepte. Ich bin nun gespannt auf Teil drei!

Bewertung vom 14.03.2023
Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3 (2 Audio-CDs)
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

‚Mit 66 Jahren...'

„Den Donnerstagsmordclub?“ fragt Mike. „Das haben Sie sich jetzt ausgedacht.“

Mit „Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ hat Richard Osman den dritten Teil seiner populären Reihe rund um rüstige Rentner vorgelegt. Die ersten beiden Teile habe ich regelrecht „verschlungen“, den dritten Band habe ich mir dieses Mal als Hörbuch angehört, obwohl es eigentlich mein zweitliebstes Medium ist, die Sprecher (Johannes Steck & Beate Himmelstoß) machen ihre Sache aber wirklich gut, wenn es um Intonation & Interpretation geht. Auch die Stimmfarben der Sprecher gefielen mir! Band drei kann man als stand – alone lesen, ich denke aber, dass es nicht schaden kann, auch die ersten beiden Teile der Reihe zu kennen.

Worum geht’s?

Schauplatz Großbritannien:
Das Ermittlerquartett ist wieder gefragt! Ron, Joyce, Ibrahim und nicht zuletzt die Ex-MI 5 - Agentin Elizabeth strengen wieder ihre kleinen grauen Zellen an. Die Seniorenresidenz, in der die Protagonisten ihren Lebensabend verbringen, ist zwar komfortabel, aber das Leben in „Coopers Chase“ ist auch einigermaßen ereignisarm.
Dieses Mal knöpfen sich die scharfsinnigen Senioren einen wirklich besonderen Fall vor – die TV – Journalistin Bethany Waites wurde vor über zehn Jahren getötet, weil sie einem Steuerbetrug auf die Schliche gekommen war; ihre Leiche wurde indes nie gefunden. Ein interessanter Cold Case! Zunächst scheinen die Ermittlungen ganz klassisch zu verlaufen, dann wird es jedoch gefährlich – schnell werden die Jäger zu Gejagten - spätestens, als Elizabeth entführt wird, ist klar: Die Hobbydetektive verfolgen eine brandheiße Spur…

Auch in Band drei kommen bei Richard Osman keine Ermüdungserscheinungen auf, man merkt dem Autor die Erzählfreude und den Spaß am Sujet immer noch an, liebevoll und schwarzhumorig – britisch wird ein abwechslungsreicher plot entworfen, in dem auch das Menschliche nicht zu kurz kommt. Dabei kommt gehörig Spannung auf, unvorhergesehene Wendungen in der Geschichte sorgen dafür, dass beim Hörer (oder beim Leser) keine Langeweile aufkommt. Ich habe mich besonders über das Wiedersehen mit den skurrilen Nebenfiguren gefreut; überhaupt ist die Figurenzeichnung im Roman gelungen – die Protagonisten sind zwar exzentrisch, aber nicht flach. Wie richtige Menschen haben sie Stärken und Schwächen. Bei Osman gibt es definitiv keine Altersdiskriminierung, er idealisiert das Alter aber auch nicht. Insofern hebt sich der Krimi von anderen Cosy Crime Erzählungen ab, da es neben einer unterhaltsamen Geschichte (die nie ins Alberne abgleitet) auch eine Portion Tiefgang gibt. Über den Handlungsverlauf will ich nicht viel verraten, lest/hört am besten selbst, es lohnt sich!

Bewertung vom 05.03.2023
Die marmornen Träume
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


ausgezeichnet

Les Promises

„Die marmornen Träume“ ist ein historischer Kriminalroman ganz nach meinem Geschmack! Der Autor kombiniert hier einen spannenden Kriminalfall mit Einblicken in eine längst vergangene Zeit, ohne dabei ins Ahistorische abzugleiten. Die Haupthandlung setzt 1939 ein.

Worum geht’s?
„Träume waren Simons Leidenschaft.“
Schauplatz Berlin:
Simon Kraus ist eigentlich kein sympathischer Zeitgenosse – der Analytiker verdingt sich nebenher als Hobby – Gigolo, der seine Klientinnen erst verführt, um sie dann gnadenlos zu erpressen. Seine Gespielinnen sind mit hochrangigen Nazis verheiratet, daher wäre ein „Outing“ besonders pikant, zumal die Frauen zum illustren Zirkel der sog. „Adlon-Damen“ gehören. Als eines von Kraus‘ Opfern ermordet aufgefunden wird, spricht der SS-Offizier Franz Beewen bei ihm vor. Gemeinsam mit der Psychiaterin Minna von Hassel ermitteln die beiden, denn es bleibt nicht bei einem Opfer. Treibt ein Serienkiller sein Unwesen? Bald schon ist nichts mehr, wie es einmal war …
Die Figurenzeichnung ist die große Stärke des Romans. Gibt es überhaupt Sympathieträger in der Geschichte? Grangé entführt den Leser in eine dunkle Zeit – das Perfide dabei ist, dass viele der von ihm beschriebenen Gräuel eben nicht ins Reich der Fiktion gehören. Wer „Die purpurnen Flüsse“ gelesen hat (oder die Verfilmung mit Jean Reno gesehen hat), wird wissen, dass der Autor von der Nazizeit fasziniert und zugleich abgestoßen ist. Die Geschichte ist durchweg spannend, man sollte als Leser oder als Leserin jedoch auch über ein gewisses Sitzfleisch verfügen, ganz ohne Längen kommt der Krimi leider nicht aus, was mich aber nicht gestört hat, da „Die marmornen Träume“ sich angenehm vom Krimieinheitsbrei abhebt; der Roman kann auch stilistisch und sprachlich überzeugen, der Autor entwirft sehr gekonnt eine düstere, bedrückende Thriller – Atmosphäre. Allerdings ist die Erzählung definitiv nichts für Zartbesaitete, manche Passagen fand ich sehr brutal, andererseits hat mich die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, daher gibt es von mir eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.02.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


gut

Couscous & Spätzle

„Für einen Moment bin ich wieder sechs Jahre alt, und es ist mein erster Schultag. Baba legt mir eine riesige Schultüte in die Arme und und zupft lächelnd das brandneue Rüschenkleid zurecht. Es ist das Lächeln, in dem sowohl Liebe als auch immenser Stolz mitschwingt, und für das ich auch 24 Jahre später alles tun würde.“

Die 1990 geborene Musicaldarstellerin Abla Alaoui hat mit „Bissle Spätzle, Habibi?“ ihren ersten Roman veröffentlicht.

Worum geht’s?

Eine Deutsche mit marokkanischem Migrationshintergrund hat’s schwer -
ihre Schwester Meryem ist so gut wie unter der Haube, während die dreißigjährige Amaya immer noch Single ist. Ihrer marokkanischen Familie zuliebe meldet sich die Protagonistin auf einer Dating- App für Muslime („Minder“) an, wo sie prompt einen scheinbar geeigneten Kandidaten trifft. Doch es ist nicht Ismael, für den Amayas Herz schlägt, sondern sein Freund, der Schwabe Daniel…
Mit großem Vergnügen habe ich „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ von Jan Weiler gelesen. Auch der Film „My big fat greek wedding“ gehört zu meinen Favoriten. Ganz so klamaukig und locker-flockig ist Abla Alaouis „Bissle Spätzle, Habibi?“ nicht, aber der Migrations-Roman ist auch nicht so ernst und literarisch „ausgefuchst“ wie Fatma Aydemirs „Dschinns“ oder Martin Kordićs „Jahre mit Martha“.
Dennoch werden in „Bissle Spätzle, Habibi?“ auch Probleme weiblicher Migranten thematisiert, die Autorin zeigt, wie schwierig es für junge muslimische Frauen sein kann, zwischen den Welten zu leben und mit verschiedenen Kulturen zu „jonglieren“. Es wird aber auch gezeigt, dass Integration schon durch Interaktion gelingen kann – Amayas beste Freundin Klara ist dafür das beste Beispiel. Scheinbar muss so etwas immer noch lustig ‚verpackt‘ und als humorvolle Lektüre beworben werden, um für den deutschen Mainstreammarkt interessant zu sein?
Viele Leser werden sicher enttäuscht sein, wenn sie entdecken, dass es in dieser Culture-Clash-Komödie tiefgründige und auch gesellschaftskritische Passagen gibt, ich war es nicht. Obwohl ich kein Arabisch verstehe, gefielen mir die zusätzlichen arabischen Kapitelüberschriften und die im Text eingestreuten Ternini sehr gut, sie verleihen der Geschichte Authentizität. Es geht um die Erwartungen von Amayas Eltern und um die innere Zerrissenheit Amayas – einerseits möchte sie „westlich“ leben, andererseits ist auch der Islam und ihre Herkunftskultur Teil ihrer Identität. Ich konnte aber auch (obwohl ich keine Muslima bin) die Sorgen und Nöte der Familie der Protagonistin irgendwie verstehen. Der Roman gibt neben der Haupthandlung auch einen kleinen Einblick in die Geschichte der Gastarbeit in der Bundesrepublik Deutschland, die Erzählerin erwähnt so auch den Versuch der BRD, während der ersten Ölkrise 1973 die Gastarbeiter (wie Gäste und nicht wie Menschen) wieder in die Heimat zu schicken. Es wird jedoch keine detaillierte Analyse geliefert, es ist nicht von den Rückkehrprämien und Kündigungen die Rede. Insofern ist „Bissle Spätzle, Habibi?“ eine story, die den Leser oder die Leserin einerseits zum Nachdenken anregt und andererseits gut unterhält - ein bewährtes und bekanntes „Strickmuster“ in der Migrantenliteratur.