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Liebeslenchen
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Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 17.02.2020
Der Fund
Aichner, Bernhard

Der Fund


ausgezeichnet

»DER FUND« ist wirklich ein ganz außergewöhnlicher Thriller. Außergewöhnlich genial und erfrischend anders!

Dabei erzählt Bernhard Aichner zu Beginn schon alles, was sich der Leser in einem klassischen Thriller eigentlich lesend erarbeiten muss.
Die Protagonistin Rita Dalek, eine fleißige Supermarktverkäuferin, hat in einer Bananenkiste Drogen gefunden und mit nach Hause genommen. Jetzt ist Rita tot. Brutal ermordet von dem Albaner-Clan, der sich für diese Tat gerächt hat. Punkt. Aus.
Da fragt man sich schon nach den ersten Seiten, wo die nächsten so hinführen sollen. Und dann entwickelt die Handlung eine unglaubliche Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann. Vollkommen unerwartet tauchen plötzlich Fragen auf, die man beantwortet haben muss. Durch Rückblenden lernt man Rita Dalek besser kennen und das Wissen, dass sie brutal ermordet wurde, macht einen immer mehr zu schaffen.

Parallel zu den Rückblenden begleitet man einen namenlosen Polizisten, der auf der Suche nach der Wahrheit ist. Diese Passagen bestehen aus reinen Dialogen bzw. Vernehmungsprotokollen. Durch diesen stetigen Wechsel und intensiven Gespräche wird man immer tiefer in die Geschichte hineingezogen und schnell tauchen die ersten Zweifel an den vermeintlichen offensichtlichen Tatsachen auf. Auf den zweiten Blick sieht man plötzlich alles mit anderen Augen.

Für mich war es mein erster Aichner-Roman und es wird definitiv nicht mein letzter bleiben. Sein Sprachstil ist gradlinig und effektiv. Die Handlung ist von der ersten bis zur letzten Seite perfekt durchdacht und lockt die Leser auf falsche Fährten und lässt sie schließlich die richtigen Fragen stellen. Das letzte Kapitel rundet diesen absolut gelungenen Thriller perfekt ab und ich ziehe meinen Hut vor diesem grandiosen Autoren und seinem perfekten Werk.

Bewertung vom 05.02.2020
Das Schicksal weiß schon, was es tut
Kemmerer, Brigid

Das Schicksal weiß schon, was es tut


ausgezeichnet

»DAS SCHICKSAL WEISS SCHON, WAS ES TUT« ist ein einnehmendes Jugendbuch, das auch für erwachsene Leser eine Empfehlung ist.

Einfühlsam und auf Augenhöhe erzählt Brigid Kemmerer die Geschichte zweier Jugendlicher, die sich beide in einer schwierigen Lebenslage befinden.
Bis zu dem Tag, an dem bekannt wurde, dass sein Vater viele Menschen aus der Heimatstadt um ihre Ersparnisse gebracht hat, war der attraktive und einst wohlhabende Sportler Rob einer der beliebtesten Jungs der Highschool. Jetzt wird er mit Missachtung gestraft und kommt nicht damit klar, plötzlich auf der anderen Seite zu stehen.
Auf die unscheinbare und fleißige Vorzeigeschülerin Maegan zeigt man ebenfalls mit den Fingern. Sie hat dem Druck nicht mehr standgehalten und bei einer sehr wichtigen Prüfung gemogelt. Daraufhin wurden ihre Prüfungsergebnisse und die der Mitschüler für ungültig erklärt. Als sei das nicht schon schlimm genug, ereilt die Familie plötzlich eine weitere Hiobsbotschaft, die alles auf dem Kopf stellt und erst mal geheim bleiben muss.

Brigid Kemmerer ermöglicht dem Leser einen tiefen Einblick in die sehr unterschiedlichen Familiensituationen und sofort fühlt man sich den beiden Protagonisten verbunden. Dank des leichtgängigen und einnehmenden Schreibstils kann man sich schnell in ihre Gefühlssituationen hineinversetzen. Egal wie man es dreht und wendet, sie haben es beide wirklich nicht leicht. Selbst von außen betrachtet, kann man nur schwer einen Ausweg aus diesen prekären Lebenslagen finden und gemeinsam mit den beiden fühlt man sich ausgegrenzt und verstoßen.

Wie es das Schicksal (oder besser gesagt, der gemeinsame Mathematiklehrer) so will, finden Rob und Maegan unfreiwillig zueinander und werden nach anfänglichen Schwierigkeiten gute Freunde. Schnell kommen sogar noch tiefere Gefühle hinzu, doch schon bald sorgt eine falsche Entscheidung dafür, dass sie sich wieder voneinander entfernen.

Die Autorin hat ihre Charaktere, egal ob Protagonist oder Nebencharakter, facettenreich und nahbar dargestellt. Zudem lässt sie einige persönliche Gedankengänge in die Handlung einfließen, die die Handlung tiefgründiger gestalten und nur bereichern.

FAZIT

Mir hat dieses Jugendbuch einige schöne und nachdenkliche Lesestunden bereitet und mich überraschend tief mitfühlen lassen. Die fiktive Story wirkt mit jeder Zeile authentisch und emotional nachvollziehbar. Für die sympathischen Protagonisten hofft man einfach nur das Beste und die Erkenntnisse, die sie am Ende gewinnen, vermitteln den jugendlichen Lesern eine wichtige Botschaft.

Bewertung vom 03.02.2020
Follow Me Back Bd.1
Geiger, A. V.

Follow Me Back Bd.1


sehr gut

Über »FOLLOW ME BACK« bin ich unzählige Male auf Instagram gestolpert und ich wurde vorgewarnt, dass ich mit dem Lesen des ersten Bandes besser so lange warten soll, bis der zweite Band erschienen ist. Denn den würde ich ganz sicher direkt lesen wollen.
Tja, was soll ich sagen, als ich die verhängnisvolle letzte Seite gelesen habe, bin ich direkt in die Stadt gestiefelt und habe mir den zweiten Band gekauft

Bewertung vom 28.01.2020
Dieser eine Augenblick
Carlino, Renee

Dieser eine Augenblick


sehr gut

Eine berührende Liebesgeschichte mit starken Startschwierigkeiten
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Der Liebesroman »DIESER EINE AUGENBLICK« zählt zu den Büchern, die erst im zweiten Anlauf überzeugen. Denn der Einstieg ist nicht leicht, da er für mein Gefühl zu klamaukig war. Die Ernsthaftigkeit, die ich erwartet habe, konnte ich lange Zeit nicht erkennen. Zudem brauchte ich eine ganze Weile, um Sympathien für die distanzierte Protagonistin Charlotte zu wecken und wenn ich ehrlich bin, konnte ich eine wichtige Entscheidung von ihr, die sich im Nachhinein als die einzig richtige erwiesen hat, kurzzeitig nicht ganz nachvollziehen.

Jetzt, wo ich dieses Buch beendet habe, kann ich beruhigt sagen, dass es sich lohnt, diese Buch weiterzulesen. Es ist tatsächlich tiefgründig, die Charaktere werden zugänglicher und trotz der Vorhersehbarkeit, hofft man auf ein zufriedenes Ende.
Denn so schwierig die erste Buchhälfte auch war, umso leichtgängiger und berührender war die zweite. Es fühlte sich so an, als wenn Renée Carlino bewusst diese unterschiedlichen Gefühle wecken wollte, um die Ernsthaftigkeit ihrer Handlung zu betonen. Denn mich hat die Botschaft, jeden Tag das Leben zu genießen, definitiv erreicht.

Wer gerne tiefgreifende Liebesgeschichten im Stil von »EIN GANZES HALBES JAHR« mag, sollte sich »DIESER EINE AUGENBLICK« unbedingt genauer anschauen. Diese kurzweilige, aber ergreifende Geschichte braucht zwar eine ganze Weile, um sich zu entfalten, doch hat man den Wendepunkt überschritten, kann man sich der gefühlvollen Handlung und der bedeutungsvollen Botschaft nicht mehr entziehen.

Bewertung vom 28.01.2020
Diese ganze Scheiße mit der Zeit
Meyer-Burckhardt, Hubertus

Diese ganze Scheiße mit der Zeit


ausgezeichnet

Ein kluger autobiografischer Ratgeber, den es sich zu lesen lohnt
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Ich schaue mir gerne Dokumentationen über bekannte Persönlichkeiten im Fernsehen an und lese ab und an mal eine Biografie. Das ist nicht häufig der Fall, da ich mich für diese Person schon sehr interessieren muss, bevor ich zur entsprechenden Biografie greife. Bei »DIESE GANZE SCHEISSE MIT DER ZEIT« war es mal ganz anders. Hier war es der Buchtitel, der meine Aufmerksamkeit weckte, da mich die Thematik sehr interessiert und ich gerade lerne, meine freie Zeit mit mehr Qualität zu füllen und diese mehr zu genießen.

Hubertus Meyer-Burckhardt kannte ich zuvor nur indirekt. Dadurch habe ich beim Lesen ganz unbefangen einen Menschen kennengelernt, der voll und ganz auf meiner Wellenlänge zu sein scheint und viele Dinge genauso sieht, wie ich es tue.

Dieser leichtgängige und flüssig lesbare Fließtext ging einer Schrecksekunde, einer furchtbaren Krebsdiagnose voraus, die Meyer-Burckhardt über seine restliche Lebenszeit hat nachdenken lassen. Da er rückblickend betrachtet hemmungslos und ohne jede Reflexion mit seiner Zeit umgegangen ist, beginnt er nun, genau dies zu ändern, und hat diesen Lernprozess niedergeschrieben.

Seinen neuen Lebensabschnitt startet er mit einem Blick zurück auf seine Vergangenheit. Er
erzählt von seinem Leben, beginnend mit seiner Kindheit, seinen schulischen „Glanzleistungen“ und seinem beruflichen Werdegang. Beim Erzählen reflektiert er sein eigenes Leben und seinen Werdegang. Dabei erwähnt er Momente, Empfindungen und Entdeckungen, die ihn geprägt und maßgeblich zu dem Menschen haben werden lassen, der er jetzt ist. Dabei geht er auch selbstkritisch mit sich ins Gericht und erzählt ganz ehrlich, wie unzufrieden und unsicher er häufig war. Diese Unsicherheiten, mit denen er sich lange rumschlug, kann man als Außenstehender nur schwer nachvollziehen, da er auf mich ausgeglichen, offen, zielstrebig und so positiv wirkt. Da merkte ich wieder, dass man nie weiß, welche Kämpfe andere Menschen im Inneren zu kämpfen haben und selbst die erfolgreichsten unter uns, die größten Zweifler und Kritiker sind.

Besonders haben mir die Passagen gefallen, in denen Meyer-Burckhardt von den kleinen Momenten im Leben erzählt, die ihn glücklich machen. So wie zum Beispiel das Riechen von einem guten Parfum oder der Besuch eines besonderes geschichtsträchtigen Ortes.

Aus diesem freundlichen und möglicherweise sogar wegweisendem Buch werde ich mir einige Gedankengänge mitnehmen. Ich habe mir vorgenommen, mich mehr auf Dinge zu fokussieren, die mich glücklich machen und schöne Momente bewusster zu erleben. Denn seine kostbare Lebenszeit kann man nicht immer planen.

»DIESE GANZE SCHEISSE MIT DER ZEIT« ist ein kluger autobiografischer Ratgeber, der von Hubertus Meyer-Burckhardt humorvoll, lebensecht, sympathisch und auf Augenhöhe erzählt wird und mich nachhaltig inspiriert hat. Es lohnt sich, ihm zuzuhören.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.01.2020
Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE - ein NETFLIX-Original
Bond, Gwenda

Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE - ein NETFLIX-Original


gut

Beim Science-Fiction-Roman »SUSPICIOUS MINDS« handelt es sich um eine Vorgeschichte der Kultserie »STRANGER THINGS«, die von einer zuversichtlichen College-Clique erzählt, die leichtsinnig als Testpersonen an der geheimen Studie MKULTURA teilnehmen. Zu dieser Gruppe gehört auch die junge Terry Ives. Terry wird später ein Kind bekommen, dass ebenfalls zum Geheimprojekt gehören und anstelle eines Namens nur die Ziffer 011 (Elfi) tragen wird…

Als Serienfan war ich besonders auf den Blick hinter die hohen Mauern des geheimen Testlabors gespannt, und natürlich wollte ich auch gerne mehr über Terry erfahren, die in der Serie nur eine Randerscheinung ist.
Dem Serienkenner ist natürlich bekannt, in welcher Verfassung sich Elfies Mutter später mal befinden wird. Man hat aber nur eine leise Ahnung, wie es so weit kommen konnte. Dieser Roman liefert einen detaillierten Blick auf das Geschehene und gibt der unschuldigen Terry endlich eine Stimme. Unweigerlich lernt man beim Lesen auch den skrupellosen Leiter des Labors, Dr. Martin Brenner, genauer kennen, was dazu führt, dass man ihn nur noch mehr verachtet als zuvor.

So interessant die Charaktere auch gezeichnet sind und so leichtgängig der Schreibstil auch ist, so ist der Aufbau der Handlung leider nicht so gelungen. Viele langatmige Passagen rauben der Story die potenzielle Spannung. Die unheilverkündende Atmosphäre und meine Gier nach weiteren geheimen Hintergrundinformationen zur Serie haben mich trotzdem neugierig weiterlesen lassen und insgesamt hat mir der Ausflug in die 60er/70er-Jahre gefallen, auch wenn ich ehrlich gesagt deutlich mehr erwartet habe.

Natürlich können auch Nichtkenner diese Geschichte lesen, da sie von den Geschehnissen VOR der ersten Staffel »STRANGER THINGS« erzählt und Charaktere in den Mittelpunkt stellt, die später nur Nebenrollen spielen.
Trotzdem denke ich, dass sich bekennende Anti-Fans nicht für diesen Roman begeistern werden und es Serien-Neulinge nicht leicht fallen wird, in die Handlung einzusteigen.

Bewertung vom 10.01.2020
Tell Me No Lies / Follow Me Back Bd.2
Geiger, A. V.

Tell Me No Lies / Follow Me Back Bd.2


weniger gut

## Eine etwas haarsträubende und kuriose Fortsetzung ##

Der New-Adult-Roman »FOLLOW ME BACK« war für mich ein wahrer Glücksgriff, doch so unglaublich spannend die letzten Seiten des ersten Bandes auch waren, spürt man nach den ersten gelesenen Seiten dieser Fortsetzung, dass die Story nicht mehr viel Potenzial innehat.

Auf die Frage, was mit Eric Thorn passiert ist, findet man zu schnell eine Antwort und mit dieser beginnt eine kuriose Aneinanderreihung von Ereignissen, die sich an Unglaubwürdigkeit nur so überbieten.

Die von mir erhoffte Liebesgeschichte, ist für mein Empfinden so gut wie gar nicht vorhanden. Dabei hat mich der erste Band auf eine romantische Wendung hoffen lassen. Vielmehr geht es in diesem abschließenden Band um die kriminellen Ereignisse und die Aufklärung eines weiteren Verbrechens, das über Twitter und Snapshat begonnen hat. Schnell kommt man als Leser an einen Punkt, an dem man den verworrenen Gedankengänge der Charaktere nicht mehr folgen kann und das Interesse an der chaotischen Aufklärung, war bei mir schließlich auch nicht mehr vorhanden.

Zudem konnte ich mich in diesem Band nicht mehr für die Protagonistin Tessa erwärmen. So authentisch ihre Phobie am Anfang auch wirkte, kam ich mit ihren sich im Kreis drehenden Gedankengänge und ständigen psychologischen Analysen nicht gut zurecht. Glücklicherweise leide ich nicht an einer stark ausgeprägten Psychose und kann ihr Verhalten dahingehend nicht sachgemäß beurteilen. Trotzdem wage ich zu behaupten, dass sich ein Mensch mit diesem Krankheitsbild, nicht so widersprüchlich verhält, wie Tessa es in dieser Fortsetzung tut.

---- Fazit ----

Es ist erstaunlich, wie gegensätzlich diese Dilogie für mein Empfinden ist. Die Spannung, die im ersten Band auf nahezu jeder Seite zu spüren war, ist im zweiten Band einer Aneinanderreihung von kuriosen Szenarien gewichen. Von der emotionalen Liebesgeschichte war so gut wie gar nichts mehr vorhanden. Trotz der abstrusen Entwicklungen gefiel mir jedoch die kritische Sichtweise der Autorin, was das Thema “Social Media” betrifft.
Alles in allem bin ich leider von diesem Finalband ziemlich enttäuscht…

Bewertung vom 12.12.2019
Todesmal / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.5
Gruber, Andreas

Todesmal / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.5


ausgezeichnet

Andreas Gruber ist wahnsinnig - ein wahnsinnig großartiger Autor, der mich atemlos durch seinen Thriller gejagt hat. Dabei bin ich quer in die "Sneijder-Nemez"-Reihe eingestiegen und habe den fünften Band als Erstes gelesen. Der Einstieg gelang mir überraschend mühelos.

»TODESMAL« erzählt eine grausame Schnitzeljagd, die die Leser auf mehreren Zeitebenen und über die Landesgrenze hinaus auf Spurensuche schickt.
Dabei macht der Einstieg den Anschein, dass die Fakten offensichtlich sind und der vermeintliche Mörder bereits gefasst. Denn dieser, eine geheimnisvolle Nonne, hat sich selbst bei der Polizei gestellt. Allerdings verkündet sie, dass in den nächsten 7 Tagen 7 Morde geschehen werden. Nach dieser Bekanntmachung schweigt sie und lässt sich nicht mehr dazu bewegen, weitere Informationen zu offenbaren. Was die Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez im Laufe der Ermittlungen erfahren, welche alten Verbrechen und wie viele Leichen sie am Ende ausgraben, ist absolut schockierend.

Stellenweise haben mich die Grausamkeit der Handlung und die Verbrechen der Vergangenheit, die mit den Ermittlungen ans Tageslicht gelangen, sprachlos gemacht. Schnell fragt man sich, ob der Zweck nicht die Mittel heiligt.

Den Plot hätte man nicht raffinierter konzipieren können. Die Rätsel, die Andreas Gruber den Ermittlern aufgibt und der Wettlauf mit der Zeit, lassen eine packende Spannung entstehen, der man sich zu keiner Zeit entziehen kann.

Der Sprachstil von Gruber ist einnehmend, leichtgängig und seinen komplexen Gedanken kann man jederzeit mit einer angenehmen Leichtigkeit folgen. Die düstere Atmosphäre, die das Setting umgibt, passt zu den schrecklichen Verbrechen.

Mir hat es gefallen, den Ermittlern Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez bei der Verbrecherjagd zu folgen, und ihre unkonventionelle Ermittlungsweise macht diesen Thriller noch mal spannender. Die unfassbar komplexen Handlungsstränge, der rasante Erzählstil, die schaurige und nebelverhangene Atmosphäre zeichnen diesen Thriller aus und ergeben zusammen ein atemberaubendes Leseerlebnis, das mich tief mitgenommen und bis ins Mark erschüttert hat.

Bewertung vom 01.12.2019
Joker
Joaquin Phoenix,Robert De Niro,Zazie Beetz

Joker


ausgezeichnet

»JOKER« ist düster, schockierend, psychologisch verstörend, beunruhigend und mein persönliches Film-Highlight des Jahres!

Die überschwänglichen Reaktionen, die der erste Trailer schon im Vorfeld weltweit ausgelöst hat, waren nicht übertrieben und mir fehlen schon seit Wochen die richtigen Worte, um meine Emotionen angemessen zusammenzufassen.
»JOKER« ist für mich einer der tiefgründigsten und eindrucksvollsten Filme, die ich je gesehen habe. Er ist jedoch auch einer der brutalsten und schmerzhaftesten.

Streng genommen ist es grotesk, einen Film in den Himmel zu loben, in dem ein gebrochener Mensch psychisch zugrunde geht und endgültig den inneren Kampf gegen seine Erkrankung verliert. Daher polarisiert der »JOKER« beim Publikum stark. Doch dieses filmische Drama ist in meinen Augen extrem wichtig, da es hoffentlich seine Zuschauer dahingehend sensibilisiert, mehr auf seine Mitmenschen zu achten, psychische Erkrankungen ernst zu nehmen und auffällige Verhaltensweisen zu hinterfragen.

Obwohl die Figur Arthur Fleck aka der Joker aus dem DC-Universum stammt, ist dieser Film kein Superhelden- bzw. Superschurken-Film und auch keine klassische Comicverfilmung. »JOKER« ist eine sehr persönliche Hintergrundgeschichte, die erschreckend authentisch zeigt, wie ein Mensch, der durch ein schwerwiegendes Kindheitstrauma, Vernachlässigung, Ausgrenzung und durch fehlende psychotherapeutische Betreuung am Ende seiner Kräfte zusammenbricht und zu einem Monster wird, das sich auf die dunkle Seite von Gotham-City schlägt. Es schmerzt sehr, Arthur dabei zusehen zu müssen, wie er zum Schatten seiner selbst wird und er zum Opfer des fehlenden Gesundheitssystems wird. Anstelle von Unterstützung, Hilfe, Verständnis und Liebe, wird er von seinem Umfeld gemobbt, übersehen, geschlagen und ausgelacht.

Selten hat mich ein Schauspieler mit seiner Darstellung dermaßen in seinen Bann ziehen können, wie Joaquin Phoenix als Arthur Fleck. Physisch wie psychisch muss diese Rolle ihm alles abverlangt haben und sie verlangt auch dem Zuschauer extrem viel ab. Sein groteskes Lachen lässt einem das Lachen schnell vergehen und sein ungehemmtes Weinen sorgt ebenfalls für Gänsehaut.

Die schäbige Kulisse von Gotham City ist dem New York der 80er-Jahre nachempfunden, in dem Armut und Gewalt dominieren und für eine passende, deprimierende Atmosphäre sorgen.
Stellenweise schockierte mich die blanke Gewalt und die überraschenden Handlungen, sie machten mich sprachlos und die finale Szene, die gleichzeitig an den Beginn der bekannten Batman-Geschichte anknüpft, bescherte mir noch mehr Gänsehaut.

»JOKER« ist ein wahres Meisterstück, das sensibilisiert und auf brutalste Weise zeigt, was mit einem psychisch kranken Menschen passiert, der keine Hilfe bekommt und vom Gesundheitssystem verlassen wird.

In Deutschland ist »JOKER« am weltweiten #MenthalHealthDay in den Kinos gestartet, was nicht passender sein könnte. Psychische Erkrankungen müssen immer ernst genommen werden!!!

Obwohl ich dieses Meisterwerk wärmstens weiterempfehlen möchte, kann ich das nur eingeschränkt tun. Denn leichtfertig darf man nicht ins Kino gehen:
WARNUNG: Depressiven oder unter starken Ängsten leidenden Menschen kann ich zum Selbstschutz nur davon abraten, sich diesen Film anzusehen.

344 von 344 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2019
Die Vanderbeekers retten Weihnachten / Vanderbeekers Bd.1
Glaser, Karina Yan

Die Vanderbeekers retten Weihnachten / Vanderbeekers Bd.1


ausgezeichnet

»DIE VANDERBEEKERS RETTEN WEIHNACHTEN« ist eine herzerwärmende Geschichte, die ich bestimmt noch mal lesen werde und ich hoffe sehr, dass der Folgeband auch noch ins Deutsche übersetzt wird.

Passenderweise ist dieses weihnachtliche Buch in 24 Kapitel aufgeteilt und es versprüht eine besinnliche und gemütliche Atmosphäre, in der man sich schnell wohlfühlt.

Die locker-leicht geschriebene und detailreiche Geschichte erzählt von den Vanderbeekers, einer amerikanischen Familie mit fünf Kindern. Kurz vor Weihnachten erhalten sie von ihrem mürrischen Vermieter die Kündigung ihrer schönen Wohnung und das nahende Weihnachtsfest ist für alle schlagartig im Eimer. Da hecken die Kinder einen herzerweichenden Plan aus, der ihren Vermieter irgendwie umstimmen soll.

Trotz der Vorhersehbarkeit der Handlung macht das Weiterlesen große Freude und das Vorlesen ist umso leichter. Die individuellenIdeen, die die Kinder jeweils haben, sind charmant, lustig und süß. Gemeinsam fiebert man mit ihnen mit und hofft, dass sich die Bemühungen der Kinder am Ende lohnen und sich der griesgrämige Vermieter zu einem Sinneswandel bewegen lässt.

FAZIT

»DIE VANDERBEEKERS RETTEN WEIHNACHTEN« ist eine klassische und gleichzeitig moderne Weihnachtswundergeschichte, die herzerwärmend, berührend und charmant ist. Karina Yan Glaser fängt das nostalgische Weihnachtsgefühl, das man als Kind gespürt hat, perfekt ein und zeigt, wie wundervoll es ist, in einer großen Familie aufzuwachsen, die stets zusammenhält und wie wichtig es ist, stets über den Tellerrand hinaus zu schauen.