Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
lesen-ist-leben

Bewertungen

Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 24.12.2018
Stieg Larssons Erbe
Stocklassa, Jan

Stieg Larssons Erbe


sehr gut

„Stieg Larssons Erbe“ ist ein 480 seitiger Roman von Jan Stocklassa. Das Buch erschien am 15.11.2018 im Europa Verlag.

Zusammenfassung:
Olof Palme Premierminister in Schweden und wurde am 28.02.1986 er auf offener Straße in Stockholm ermordet. Bis heute ist der Fall nicht aufgeklärt worden. Jan Stocklassa ist zufällig auf das Recherchearchiv von Stieg Larsson, der sich sehr ausgiebig mit dem Mord auseinander gesetzt hat, gestoßen und hat eigene Recherchen vorgenommen. In diesem Buch hat er die unbekannten Informationen von Stieg Larsson und seine eigenen Spuren zusammengefügt.
Meine Meinung:
Das Cover zeigt Stieg Larsson und ist schlicht, mit weißer und grüner Schrift, gehalten.
Jan Stocklassa schreibt flüssig und authentisch. Anfangs erfährt man einiges über Stieg Larssons Leben und Wirken. Zudem bekommt man einen Einblick in die damalige schwedische Politik. Beides ist gut gelungen und wichtig, um dem Buch weiter folgen zu können. Dazu kommen die eigenen Ergebnisse von Stocklassa, welche gut recherchiert und verständlich aufgearbeitet, zusammen mit den anderen Puzzleteilen ein stimmiges Bild vom Tatverlauf ergeben.
Fazit:
Insgesamt ist das Buch gelungen und sehr interessant geschrieben. Der Leser kann der spannenden Suche nach dem Mörder von Olof Palme folgen und sich seine eigenen Gedanken dazu machen. Vielleicht führen die Recherchen von Jan Stocklassa ja tatsächlich dazu, dass die Schuldigen gefasst werden.

Bewertung vom 02.10.2018
Deutsches Haus
Hess, Annette

Deutsches Haus


ausgezeichnet

Die 1960er und die Ausschwitzprozesse

„Deutsches Haus“ ist ein 368 seitiger Roman von Annette Hess. Das Buch erschien am 21.09.2018 im Ullstein Verlag.

Zusammenfassung:
Eva Bruhn ist Dolmetscherin und wird unvorhergesehen für den ersten Auschwitz Prozess engagiert. Sie nimmt die Stelle, trotz des Widerstandes ihrer Familie und ihres Verlobten, an. Im Zuge des Prozesses ergeben sich persönliche Verbindungen zu Auschwitz, wodurch die Beziehungen zu den Eltern und dem Verlobten auf die Probe gestellt werden.

Meine Meinung:
Das Cover finde ich passend gewählt. Es zeigt das typische Bild einer Frau aus den 1960er Jahren. Die Autorin schreibt flüssig und authentisch. Gut gelungen finde ich die Gewichtung der einzelnen Handlungsstränge. Man bekommt Einblicke in das einfache Leben von Wirtsleuten, Eva und ihrer Schwester Annegret. Zudem von Evas gut situierten Verlobten Jürgen und einem Mitarbeiter der Anklage mit deren Ängsten, Hoffnungen und Wünschen. Und zum Anderen werden die NS-Verbrechen thematisiert.
Es ist insgesamt eine angenehme Mischung, sodass man einen Einblick in die Lebensweise der 1960er Jahre und der Kriegszeit bekommt. Die Autorin beschreibt bildhaft, wie sich die Menschen kleideten und wie ihr Alltag zu der jeweiligen Zeit war.
Gut herausgearbeitet ist zudem die Stellung der Frauen zu dieser Zeit. Emanzipation war damals noch ein Fremdwort. Als verheiratete Frau durfte man bspw. nur arbeiten, wenn es der Ehemann erlaubte. Man musste offiziell um die Hand anhalten. Alles war sehr förmlich, was heute kaum noch vorstellbar ist.
Die Autorin spricht aber nicht nur die NS-Vergehen an. Sie spricht über eine alte Schuld (Jürgen) und verweist, im konkreten Fall mit Annegret, auf die heutige Zeit. Wie verhalten sich Menschen, wenn sie Schuldgefühle haben oder jemand Unrecht tut? Hätte der Arzt seine Entdeckung anzeigen müssen, auch wenn er mit Annegret eine Affäre hatte oder ist das Wegsehen und ignorieren der Taten in Ordnung? Diese und andere Fragen haben sich die Menschen vermutlich auch im Krieg gestellt. Ein gelungener Kniff der Autorin, der die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft.

Fazit:
Es ist ein gelungenes, gut durchdachtes und sehr lesenswertes Buch, welches den Leser nicht nur in die NS-Zeit, sondern auch die Nachkriegszeit mitnimmt. Es lädt zum Nachdenken und Diskutieren ein.

Bewertung vom 21.09.2018
Alligatoren
Spera, Deb

Alligatoren


ausgezeichnet

Die Südstaaten und drei starke Frauen

„Alligatoren“ ist ein 376 seitiger Roman von Deb Spera. Er erschien am 03.09.2018 bei Harper Collins Germany.

Zusammenfassung:
Der Roman nimmt den Leser mit in die Südstaaten, Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Sklaverei ist offiziell abgeschafft, aber noch immer sind Klassentrennung und Rassenfeindlichkeit in der Gesellschaft verbreitet. Hier leben drei Frauen, die in unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft leben, aber deren Leben miteinander verbunden sind und Einfluss aufeinander nehmen. Da ist Annie, die Plantagen- bzw. Nähereibesitzerin, die mit Mann und zwei erwachsenen Söhnen auf der Plantage wohnt. Die beiden Töchter sind verheiratet, wohnen seit langem in einer anderen Stadt und haben keinen Kontakt zum Rest der Familie. Die Zweite ist Oretta, die farbige Haushälterin von Annie, deren Vorfahren schon seit Generationen für die Familie Coles arbeiten. Und dann ist das noch die weiße Arbeiterin Gertrude, deren Ehemann säuft und sie misshandelt. Gertrude lebt in einfachsten Verhältnissen und kann ihre Töchter kaum mit dem Notwendigsten versorgen. Jede der drei Frauen hat einen Schicksalsschlag zu verkraften. Trotz allem kämpfen sie weiter und geben nicht auf.

Meine Meinung:
Das Cover passt gut zum Buch, da es für mich ein typisches Bild der Südstaaten zeigt. Die Autorin schreibt abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen. Die Rollen der Frauen sind gut durchdacht und machen einen authentischen Eindruck auf mich. Der Schreibstil ist unterhaltsam und verständlich. Das Buch lässt sich dadurch sehr gut und relativ zügig lesen. Die Autorin versteht es Spannung aufzubauen und verrät weder zu viel, noch zu wenig von der Geschichte.

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es erzählt sehr spannend von dem Leben drei starker Frauen, die versuchen ihr Leben zu meistern und mit den gegebenen Widrigkeiten zurecht zu kommen. Man bekommt einen Eindruck über das harte Leben in den Südstaaten zu Beginn des 20 Jahrhunderts.

Bewertung vom 21.09.2018
Mr Vernons Zauberladen / Die Magischen Sechs Bd.1
Harris, Neil P.

Mr Vernons Zauberladen / Die Magischen Sechs Bd.1


sehr gut

unterhaltsam und spannend
„Die Magischen Sechs - Band 1: Mr Vernons Zauberladen“ ist ein 304 seitiges Kinderbuch von Neil Patrick Harris. Es erschien am 06.09.2018 bei Egmont Schneiderbuch.
Zusammenfassung:
In dem Buch geht es um den Waisenjungen Carter, der bei seinem Onkel Sly lebt und von diesem dazu benutzt wird, Menschen mit Hilfe von Zaubertricks übers Ohr zu hauen. Carter hat ein außerordentliches Talent fürs Zaubern, möchte Menschen allerdings nicht beklauen und beschließt von seinem Onkel wegzulaufen. Er flüchtet per Zug und landet in dem kleinen Städtchen Mineral Wells, in dem momentan ein Jahrmarkt gastiert. Zufällig lernt er Mr. Vernon und seinen Zauberladen kennen. Nach wenigen Anlaufschwierigkeiten findet Carter Anschluss bei gleichaltrigen und tritt deren Zauberclub bei. Zusammen erleben sie ein spannendes Abenteuer.
Meine Meinung:
Neil Patrick Harris ist nicht nur Autor, sondern auch Schauspieler. Ich kann die schauspielerischen Qualitäten nicht beurteilen, aber die literarischen gefallen mir gut. Das Buch ist lebhaft und sehr unterhaltsam geschrieben. Der Erzähler erzählt aus der Perspektive von Carter und unterbricht zwischendurch die Erzählung, um dem Leser bspw. einen Zaubertrick beizubringen. Der Schreibstil ist lebhaft und kindgerecht. Passende Bilder ergänzen das Erzählte und das Cover passt ganz wunderbar zum Buch.
Fazit:
Das Buch wird jungen Lesern ab 10 Jahren sicherlich viel Freude machen. Neben der spannenden Geschichte gibt es ein paar Zauberstücke zu lernen und Rätsel zu knacken. Insgesamt eine tolle Idee und ich bin gespannt, ob die folgenden Bände von Neil Patrick Harris da mithalten können.

Bewertung vom 30.07.2018
Der Horror der frühen Medizin
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Medizin


ausgezeichnet

„Der Horror der frühen Medizin“ ist ein 276 seitiges Sachbuch von Lindsey Fitzharris. Es erschien am 09.07.2018 im Suhrkamp Verlag.
Zusammenfassung:
Die Autorin beschreibt die Anfänge der Medizin im 19. Jahrhundert. Da wurden Operationen unter anderem auf Jahrmärkten und in Operationssälen ohne Schmerzmittel durchgeführt, in denen Schaulustige und unhygienische Arbeitsmittel zum normalen Tagesablauf dazu gehörten. Die Frage war nicht, ob ein Patient die Operation überlebt, sondern nach wie vielen Tagen dieser stirbt. Erst die Neugier und die Beobachtungen des Medizin Studenten und späteren Chirurgen Joseph Lister trugen dazu bei, dass sich dies langsam und nachhaltig änderte.
Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist düster, gruselig und passt sehr gut zum Buch. Im Buchhandel hätte ich mir dieses Buch schon wegen des Covers angesehen. Die Autorin hat einen Schreistil, der mir gut gefällt. Sie schreibt so, dass die Geschichte informativ und dramatisch zugleich ist. Zudem ist es sehr spannend geschrieben, wodurch ich es kaum aus den Händen legen konnte. Innerhalb von ein paar Tagen hatte ich es komplett durchgelesen. Am gruseligsten finde ich den Teil, wo über die Operationen vor der Einführung von wirkungsvollen Narkosemitteln berichtet wird. Wenn ich mir vorstelle, dass man damals mit blutverschmierten Instrumenten und Kleidung operiert hat, stellen sich bei mir die Nackenhaare auf. Es muss ein unheimlicher Horror gewesen sein, zu dieser Zeit gelebt zu haben. Der Video-Clip zum Buch hat dies ein bisschen harmloser gezeigt. Die Instrumente und Kleider des Chirurgen waren hier sauber.
Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Alle die sich für die Entwicklung der Medizin interessieren, wird das Buch ein Vergnügen sein. Ich kann es sehr empfehlen.

Bewertung vom 24.07.2018
Kampfsterne
Hennig von Lange, Alexa

Kampfsterne


sehr gut

„Kampfsterne“ ist ein 224 seitiger Roman von Alexa Henning von Lange. Er erscheint am 20.8.2018 im Dumont Verlag.

Zusammenfassung:
Eine Siedlung am Stadtrand in dem das bürgerliche Leben funktioniert. Familien wohnen in Häusern, die mit modernen Möbeln eingerichtet sind. Die Kinder bekommen Musikunterricht und werden zum Intelligenztest geschickt. Insgesamt wirkt alles sehr harmonisch. Wenn man allerdings genauer hinsieht, stellt man schnell fest, dass dies hier nicht so ist. In dem Buch geht es um drei Familien und um deren Beziehungen untereinander. Mit all ihren Ängsten, Hoffnungen und Fehlern die sie haben und machen.
Meine Meinung:
Das Lesen des Buches hat mich sehr unterhalten. Im Buch geht es um drei befreundete Familien und deren Beziehungen unter- bzw. miteinander. Besonders gut gefallen hat mir, dass das Geschehen aus der Perspektive verschiedener Personen geschildert wird. In der Freundschaft zwischen zwei Frauen erfährt man von denen direkt, wie sie zueinander stehen und zudem kommen deren Kinder und Partner auch zu Wort. Der Erzählstil ist gut gelungen und sehr unterhaltsam. Die Autorin hat sich gut in die verschiedenen Charaktere hinein versetzt und diesen eine glaubwürdige Stimme gegeben. Egal, ob es die emanzipierte Mutter, das Kleinkind, der rebellierende Teenager oder der zurückhaltende Ehemann ist. Insgesamt sehr stimmig und authentisch geschrieben.
Fazit:
Das Buch hat mir alles in allem sehr gut gefallen. Man bekommt einen zeitlich kurzen, aber umfangreichen Einblick in das Leben bürgerlicher Vorstadt-Familien. Mit all ihren Problemen, Hoffnungen, Eifersüchteleien und Missgünsten. Durch den Erzählstil kann man sich gut in die verschiedenen Personen hinein versetzen und deren Handeln teilweise nachvollziehen.

Bewertung vom 05.07.2018
Die Unruhigen
Ullmann, Linn

Die Unruhigen


ausgezeichnet

„Die Unruhigen“ ist ein Roman von Linn Ullmann. Es erschien 2018 im Luchterhand Verlag.

Zusammenfassung:
In dem Buch erzählt die Autorin rückblickend über die Beziehung zu ihren Eltern, Liv Ullmann und Ingmar Bergmann, und das Leben mit ihnen. Später wollen Vater und Tochter zusammen ein Buch über das Altern zu schreiben und zeichnen dazu ihre Interviews auf Tonband auf. Bevor das gemeinsame Projekt beendet ist stirbt der Vater und die Aufnahmebänder liegen lange in Kartons und verstauben. Dennoch gelingt es der Autorin, die Aufnahmen Jahre später mit diesem Buch zu veröffentlichen.
Meine Meinung:
Auf dem schlichten Cover ist ein Foto mit Linn und ihrem Vater abgebildet. Das passt sehr gut zu dem Buch, da es primär um die beiden geht. Der Erzählstil ist gut und einfach zu lesen. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da die Autorin nur von Mutter, Vater, Kind usw. spricht. Nach und nach erfährt man wer die Eltern und das Kind sind. Ich muss gestehen, dass ich die Familie vorher nicht kannte, obwohl sie recht bekannt und berühmt ist. Das Buch gibt dem Leser einen kleinen Einblick in deren Leben.
Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Man bekommt einen Einblick in das Familienleben einer berühmten Familie und erkennt, dass bei ihnen auch nicht immer alles einfach und gradlinig verläuft. Sie sind auch nur Menschen die ihre Ängste und Sorgen haben, wie alle Anderen auch. Gut gefallen hat mir, wie die Autorin auf die Beziehungen zu ihren Eltern eingeht. Deren Berufe spielen eine untergeordnete Rolle und werden nur am Rande erwähnt. Familie und Privatleben spielen hier eine größere Rolle. Alles in Allem ein lesenswertes, interessantes und sympathisches Buch.

Bewertung vom 09.06.2018
Häuser aus Sand
Alyan, Hala

Häuser aus Sand


ausgezeichnet

„Häuser aus Sand“ ist ein Roman von Hala Alyan. Es erscheint am 18.06.2018 im Dumont Verlag.

Zusammenfassung:
Im Buch geht es um die Familie Yacoub, die im Laufe der Zeit und Generationen immer wieder gezwungen ist, ihre Heimat zu verlassen. Natürlich erleben dass die einzelnen Generationen ganz verschieden. Salma musste von Jaffa nach Nablus fliehen, wobei ihr die neue Heimat stehts fremd blieb. Für ihre Kinder hingegen ist Nablus die geliebte Heimat. Alia, ihre jüngste Tochter, kann durch den Sechstagekrieg nicht nach Nablus zurück und findet in Kuwait Zuflucht und eine neue Bleibe. Diese ist ihr allerdings genauso verhasst, wie ihrer Mutter Nablus. Ihre Kinder wiederrum mögen Kuwait und sehen es als ihre Heimat an.

Meine Meinung:
Das Cover zeigt scheinbar eine verblühende Lilie. Dieses Symbol ist unter Anderem bekannt für Entschlossenheit, Tatkraft, Einheit und Vergänglichkeit. Meiner Meinung nach passt sie dadurch gut auf das Cover des Buches. Den Buchtitel finde ich verwirrend, da er nicht zum amerikanischen Originaltitel passt.
Das Buch beginnt im Jahr 1963 mit der Geschichte von Salma. Kapitelweise erfährt der Leser die Familiengeschichte chronologisch aus der Sichtweise der einzelnen Familienmitglieder. Angefangen bei Salma, über Atef bis hin zu Manar. Hier hat mir der Stammbaum am Anfang des Buches sehr geholfen, nicht den Überblick zu verlieren. Die Personen sind von der Autorin passend beschrieben. Man kann sich ein gutes Bild von ihnen machen. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, wobei ich mich erst an die wechselnden Perspektiven gewöhnen musste. Das ging aber relativ schnell. Durch die verschiedenen Perspektiven bekommt der Leser einen facettenreichen Einblick in die Familiensituation.

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Man bekommt einen Einblick in das Familienleben einer palästinensischen Familie. Ich fand das sehr spannend und habe einige Parallelen (ausgenommen vom Krieg) zu europäischen Familien gesehen. Dort gibt es bspw. ähnliche Konflikte zwischen Eltern und ihren Kindern. Sie haben vergleichbare Ängste und Hoffnungen (beruflich oder privat) bezüglich ihrer weiteren Zukunft wie Menschen, die in Europa leben. Der Erzählstil ist toll und macht das Buch spannend. Man fühlt mit den einzelnen Personen mit und kann ihre Handlungen besser verstehen. Das Buch hat einen hohen Unterhaltungswert und ist z.B. gut für den Sommerurlaub geeignet. Es regt zudem zum Nachdenken an und ist keine ganz leichte Kost. Frauen sind hier die bevorzugte Zielgruppe.

Bewertung vom 04.06.2018
Der rote Swimmingpool
Buchholz, Natalie

Der rote Swimmingpool


sehr gut

„Der rote Swimmingpool“ ist ein Roman von Natalie Buchholz und 2018 bei Hanser Berlin erschienen.
Zusammenfassung:
Adam ist fast volljährig und erzählt über die Liebe seiner Eltern und das gemeinsame Familienleben. Seine Mutter, Eva, ist sehr schön und wird von allen bewundert. Besonders von seinem Vater, Wiktor. Die beiden haben jung geheiratet und sind noch immer verliebt wie ein junges Paar. Scheinbar kann nichts das Familienglück stören. Als Wiktor plötzlich verschwindet kann Adam die Situation nicht verstehen, da er plötzlich ohne Erklärung seiner Eltern auf sich allein gestellt ist. Er begeht einen Fehler und muss sich der Realität stellen.
Meine Meinung:
Das Cover ist passend gewählt, da Wiktor zusammen mit Adam für Eva einen roten Pool entworfen hat und diesen bauen ließ.
Das Buch wird aus der Sicht von Adam erzählt. Er schildert dem Leser die Familiengeschichte, aus Erzählungen (Bspw., wie sich die Eltern kennen gelernt haben) und was er selbst erlebt hat. Zudem erzählt er die Geschichte in zwei Erzählzeiten. In der Gegenwart erfährt der Leser, was nach Adams begangenen Fehler geschehen ist und in den Rückblenden, wie es dazu gekommen ist. Adam erzählt insgesamt sehr unterhaltsam von seiner Familie und den Geschehnissen, obwohl es einen bedrückenden Hintergrund gibt.
Die Autorin beschreibt alle Figuren gut, sodass man sich ein gutes Bild von diesen machen kann. Manche verhalten unverständlich und egoistisch, andere hingegen sind zuvorkommend und hilfsbereit. Zudem versteht die Autorin es, die Spannung über das gesamte Buch aufrecht zu erhalten, wodurch es großen Spaß macht das Buch zu lesen.
Fazit:
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da es einerseits spannend geschrieben ist und zum Nachdenken und Diskutieren anregt. Andererseits ist es leicht zu lesen und eine nette Sommerlektüre.

Bewertung vom 14.05.2018
Tödliche Provence / Hannah Richter Bd.2 (eBook, ePUB)
Åslund, Sandra

Tödliche Provence / Hannah Richter Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Tödliche Provence“ ist ein Kriminalroman von Sandra Åslund und im Mai 2018 im Midnight by Ullstein Verlag erschienen.
Zusammenfassung:
Die Kommissarin, Hannah Richter, reist in die Provence um Urlaub zu machen und dort ihre Freundin Penelope und ihre ehemalige Arbeitskollegin Emma zu besuchen. Zufällig wird Hannah mit dem Tod von Penelopes Nachbarn konfrontiert. Von Emma wird sie gebeten, bei den Ermittlungen zu helfen. Was anfangs wie ein Unfall aussieht, stellt sich schnell als Fehlinterpretation heraus. Es beginnt eine spannende Ermittlungsarbeit.
Meine Meinung:
Auf dem Cover ist die Provence abgebildet, wie man sie sich vorstellt. Meiner Meinung passt es gut zum Buch.
Die Hauptfigur, Hannah Richter, finde ich gut beschrieben, klug und insgesamt freundlich angelegt. Auch die anderen Charaktere sind sympathisch und realistisch angelegt. Die wechselnden Erzählperspektiven zwischen den Figuren finde ich gut gelungen. Außerdem spielen Freundschaft und Beziehung eine große Rolle. Alles zusammen trägt dazu bei, dass das Buch interessant bleibt.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und leicht zu lesen. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und gut aufgebaut, sodass es durchgehend unterhaltsam ist. Die Beschreibungen der Hauseinrichtungen und der Umgebung gefallen mir besonders gut. Man kann sich ein gutes Bild machen und taucht regelrecht in den jeweiligen Raum bzw. Ort ein. Zwischendurch werden französische Floskeln und Sätze eingebaut, was der Geschichte mehr Authentizität verleiht.
Fazit:
Den ersten Teil dieser Reihe kenne ich nicht. Das stört aber nicht weiter. Man kann diesen zweiten Teil unabhängig davon lesen, da das Buch in sich abgeschlossen ist. Insgesamt ein nettes Buch, dessen Geschichte für mich nicht vorhersehbar war. Da hat das Lesen großen Spaß gemacht. Meiner Meinung nach sind Frauen, die bevorzugte Leserschaft dieses Buches. Ich kann es allen empfehlen, die sich einen ruhigen Leseabend machen wollen oder eine Urlaubslektüre suchen.