Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Janasbuecherliebe

Bewertungen

Insgesamt 122 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2024
Sorry, aber ...
Wittwer, Tara-Louise

Sorry, aber ...


ausgezeichnet

Dieses Buch handelt von einer Sache, die wir täglich vermutlich fast alle tun: uns entschuldigen. Wo liegt der historische Ursprung dafür? Warum entschuldigen wir uns? Kann man sich aktiv entschuldigen oder kann man nur um Entschuldigung bitten? Entschuldigen sich manche Bevölkerungsgruppen (vor allem: Frauen) häufiger als andere? Diese und einige Themen mehr behandelt die Autorin Tara-Louise Wittwer in ihrem neuen Buch.

Auf die Autorin aufmerksam geworden bin ich durch ihren Content auf Social Media, in dem sie vor allem feministische Themen behandelt. Diesen Themenschwerpunkt findet man auch im Buch wieder und ich hatte viele Aha-Momente, ebenso wie Momente des Verstandenwerdens und der Wut.
Tara Wittwer analysiert und kritisiert den Stellenwert von Entschuldigungen sowohl im alltäglichen Leben als auch auf sozialen Medien - wobei ich wirklich viele Denkanstöße mitnehmen konnte. Besonders spannend fand dabei ich die Benennung von Mechanismen, die öffentlichen Entschuldigungen zugrunde liegen.
Viele Situationen kamen mir so alltäglich vor, dass ich noch nie aktiv darüber nachgedacht habe, wie absurd diese sind. Um ein Beispiel zu nennen: eine andere Person macht einen Fehler, und man (bzw. viel eher: frau) entschuldigt sich, um daraufhin den Fehler zu korrigieren. Auf solche vermeintlichen Kleinigkeiten und Angewohnheiten möchte ich nach dem lesen des Buches definitiv mehr achten und diese wenn möglich vermeiden.
Ebenso habe ich die Thematik, ob man sich aktiv entschuldigen kann oder nur um Entschuldigung bitten kann, als sehr augenöffnend wahrgenommen. Auch eine Erinnerung, dass es völlig legitim ist, eine Entschuldigung nicht anzunehmen findet hier Platz.
Neben den gelungenen (und feministischen) Aspekten des Buches möchte ich noch den Schreibstil erwähnen, der Emotionen (gute und schlechte) genauso wie Humor, aber vor allem den wirklich wichtigen Inhalt super transportiert hat.

Das Buch konnte mich definitiv zum nachdenken und reflektieren bezüglich meines eigenen Entschuldigungs-Verhaltens bringen und ich spreche eine große Empfehlung aus.

Bewertung vom 20.05.2024
Insight - Dein Leben gehört mir
Wesseling, Antonia

Insight - Dein Leben gehört mir


gut

Insight war nicht nur mein erster Romance/Thriller in Kombination, sondern auch mein erstes Buch mit Thriller-Aspekten. Daher wusste ich nicht, was auf mich zukommt und meine nachfolgende Bewertung basiert lediglich auf diesem Buch, ohne dass ich weiß, wie Thriller sonst aufgebaut sind/ aufgebaut sein können etc.
Zunächst einmal hatte ich etwas Bedenken, aufgrund den Thriller Elementen nachts nicht mehr schlafen zu können, aber rückblickend kann ich sagen, dass diese Aspekte meine liebsten im Buch waren! Es war weniger so, dass ich Angst hatte, sondern vielmehr das dringende Bedürfnis, immer weiter zu lesen. Ein großer Pluspunkt für den Aufbau und die Konzeption der Geschichte auf jeden Fall! Die ganze Zeit habe ich mitgerätselt, wer denn hinter gewissen Aktionen stecken könnte. Immer wieder musste ich meine Theorie verwerfen und wurde am Ende komplett überrascht. Hierbei muss ich allerdings erwähnen, dass ich das Ende etwas wirr und übertrieben fand und leider auch nicht mehr komplett durchgeblickt habe. Etliche Informationen haben mir gefehlt. Natürlich kann es sein, dass das bei Thrillern so üblich ist, dass nicht alles ausführlich geklärt wird - mich hat das Ende aber auf jeden Fall etwas unbefriedigt zurückgelassen.
Ansonsten haben mir die Einblicke in die Abgründe der Influencerwelt sehr gut gefallen und wirkten realistisch dargestellt. Der Polizist Paul war ein absoluter Schatz und ich konnte die Anziehung der beiden gut nachvollziehen, wenn mir auch auf der emotionalen Ebene noch etwas gefehlt hat.
Ein paar Aspekte kamen mir leider nicht ganz schlüssig vor, wie etwa das große Geheimnis von Valerie, das mir, als es dann aufgedeckt war, zu schnell wieder von der Bildfläche verschwunden ist oder etwa der Manager von Valerie, der zu Beginn sehr präsent war und am Ende plötzlich sehr passiv ist.

Alles in allem hatte das Buch seine absoluten Stärken , aber auch ein paar Schwächen. Nichtsdestotrotz bin ich froh über das Leseerlebnis und den Ausflug in ein neues Genre.

Bewertung vom 10.05.2024
Ungleich behandelt
Schwachenwalde, Sabina

Ungleich behandelt


ausgezeichnet

Bisher habe ich mich hauptsächlich mit der Problematik der Benachteiligung von Frauen in der Medizin beschäftigt - dieses Buch zeigt jedoch, dass nicht nur Frauen, sondern verschiedenste Bevölkerungsgruppen von der Medizin benachteiligt werden. Angefangen bei der Entwicklung des Zugangs zu medizinischem Wissen, das übrigens zu einem Großteil auf rassistischen Handlungen und Experimenten fußt, hin zu unfair verteiltem Zugang zu medizinischer Behandlung zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen, ebenso wie Diskriminierungen gegenüber medizinischem Personal. Dabei bringt die Autorin nicht nur persönliche Erfahrungen aus ihrem eigenen Medizinstudium ein, wie etwa, dass gewisse Themen (z.B. Rassismus im Medizinwesen) einfach gar keinen Platz im Medizinstudium finden und sich eigens dafür gegründete Organisationen dafür einsetzen, sondern es werden auch etliche Einzelfälle beschrieben und Studien genannt, auf denen die Faktenlage basiert. Besonders betroffen sind dabei meist marginalisierte Gruppen, wie etwa queere Personen, die oft nicht ernst genommen werden oder für die es keine adäquaten Behandlungsmöglichkeiten oder Medikamente gibt, behinderte Personen, die oft nichtmal technischen Zugang zu Ärzten haben oder ausländische Personen, für die kein Dolmetscher bereitsteht.

Ich konnte in diesem Buch wahnsinnig viel lernen, nicht zuletzt durch den angenehmen Schreibstil, der sich leicht lesen lies. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir um die meisten vorgestellten Probleme noch nie Gedanken machen müssen und wurde mir so sehr stark meiner Privilegien bewusst und gleichzeitig wurden mir die Augen geöffnet. Während einige Probleme „von oben“ angegangen werden müssen, gibt es auch Punkte, zu denen jede und jeder etwas beitragen kann, wie etwa Vorurteile abzubauen und Stereotypen zu hinterfragen - wie etwa von medizinischem Personal oder Ärzt:innen.

Bewertung vom 05.05.2024
Sommer ist meine Lieblingsfarbe
Schaumann, Claudia

Sommer ist meine Lieblingsfarbe


ausgezeichnet

Von aussen betrachtet scheint Ava das perfekte Leben zu haben, doch in ihr sieht es ganz anders aus. Klar: sie liebt ihre drei Kinder und ihren Mann, doch alleine das Hausfrauendasein macht sie nicht mehr glücklich. Dennoch versucht sie den Alltag zu rocken, doch ihre Fassade bröckelt immer mehr und auch die Auseinandersetzungen mit ihrem Mann häufen sich - wenn die beiden denn überhaupt noch kommunizieren. Als sie dann noch eine Nachricht von ihrem Jugendschwarm erhält, ist das Chaos perfekt…

Die Handlung war keine neue für mich, doch die Umsetzung konnte mich noch nie so begeistern wie in diesem Buch. Avas Lebensrealität ist eine ganz andere als meine, daher war ich zunächst skeptisch, ob ich ihre Sorgen nachvollziehen kann. Nach ein paar Seiten wurden diese Zweifel direkt beseitigt: die Autorin schafft es anhand ihrem wunderbaren Schreibstil, vielen Beschreibungen und tiefen Einblicken in Avas Gedanken und Gefühlswelt mich komplett abzuholen. Die Szenen waren aus dem Alltag gegriffen und haben sich sehr realitätsnah angefühlt. Emotional konnte ich komplett mitfühlen und war komplett in der Geschichte drin. Besonders gelungen fand ich die Darstellung des Mental Load, den man als Mutter hat. Die vielen Facetten des Alltags waren so treffend beschrieben, dass ich Avas Überforderung förmlich spüren konnte.
Trotz der tiefen Themen schafft es die Autorin, auch Leichtigkeit in die Geschichte reinzubringen, wobei ich vor allem an ihre Kinder, Möbel upcyceln als Hobby sowie ihr Haus und die dazugehörigen Hühner denken muss. Nicht zuletzt der bunt gemischte Haufen an Freunden, Bekannten und Familie und ihrer besten Freundin. Ein Highlight war definitiv einer von Avas Söhnen, der das Leben seiner Mutter aus Sicht eines Fußballreporters kommentiert. Zu genial!
Die Themen Selbstverwirklichung als Individuum und Eltern, während man sich gleichzeitig als Paar nicht verliert, fand ich wunderbar treffend eingebaut und haben mir einige Denkanstöße mitgegeben. Das Buch hat mich absolut gefesselt und ich habe es innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Hier kann ich mit bestem Gewissen eine große Empfehlung aussprechen.🫶🏻

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2024
Blind Date mit Möwe
Struck, Yvonne

Blind Date mit Möwe


sehr gut

Fünf Dates mit einer Frau, mit der er nur sprechen kann, sie jedoch nicht sieht, gehen bestimmt schnell rum, denkt Jonas sich und geht eine Wette mit seinem Chef ein. Auf der neuartigen Datingplattform trifft er auf Lisa, die überraschenderweise sein Interesse weckt. Doch als die beiden sich zum ersten Mal im realen Leben treffen wollen, ist das Chaos perfekt: die Anziehung lässt sich zwar nicht leugnen, doch Jonas entpuppt sich als genau der Mann, der Lisas berufliches Leben gerade erheblich erschwert…

Die Idee der Datingplattform, die es zunächst nur erlaubt, sich durch Gespräche kennenzulernen, ohne den jeweils anderen dabei zu sehen, hat mir richtig gut gefallen. Während immer mehr Wert aufs äußere gelegt wird, war diese Form eine willkommene Abwechslung. Durch die Gespräche der beiden Kandidaten miteinander konnte man sie als Leser direkt auch gut kennenlernen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den beiden Perspektiven erzählt, weshalb es mir leicht fiel, die jeweiligen Handlungen und Gefühle nachzuvollziehen. Besonders weil ich die eigenen Intentionen so gut kannte, habe ich umso mehr mitgefiebert, ob sich die Interessen von Lisa und Jonas vereinen lassen.

Lisa arbeitet in einer Naturstation und ihr Wirken dort war sehr berührend und detailreich beschrieben: sie betreut Feriengruppen von Kindern und setzt sich für die Natur und deren Erhalt ein. Der Zusammenhalt dort war einfach herzerwärmend und gleichzeitig konnte auch ich noch etwas lernen - zb über das Meer und den Artenschutz. Hier merkt man auf jeden Fall, dass die Autorin Ahnung hat.

Lübeck als Handlungsort war schön beschrieben und hat zu einer tollen Atmosphäre beigetragen. Somit kann ich eine klare Empfehlung für das Buch aussprechen.

Bewertung vom 26.04.2024
Die Hochzeit meines besten Freundes (mit mir)
Lerch, Tankred

Die Hochzeit meines besten Freundes (mit mir)


weniger gut

Wenn man seit Studienzeiten super gut befreundet ist, zusammen wohnt und quasi sein ganzes Leben teilt, macht es kaum noch einen Unterschied zu heiraten, oder? Schließlich hat man so steuerliche Vorteile und es wird schon keiner merken.. doch dieser Plan von Jan und Rode ging leider nicht ganz auf und schon bald verstricken sie sich immer weiter in Schwierigkeiten…

Was in der Theorie nach einer vielversprechenden Geschichte klingt, konnte mich in der Praxis leider nicht überzeugen:
Zu Beginn wird die Geschichte chronologisch und stringent erzählt, man lernt die Charaktere und deren Verbindung kennen und kann nachvollziehen, wie es zu der (Schnaps-) Idee mit der Hochzeit der beiden besten Freunde kommt. Auf die Entwicklung deren Beziehung war ich sehr gespannt, doch leider hat die Geschichte für mich persönlich im Verlauf immer weiter an Qualität verloren. Die Szenen waren relativ wahllos und ohne erkennbaren roten Faden aneinandergereiht. Anfangs waren die Szenen vielleicht etwas kurios, lagen aber noch im halbwegs realistischen Bereich. Mit der Zeit kamen mir die Gespräche und Handlungen allerdings immer komischer, bezuglos und völlig wahllos erzählt vor. In der Vielzahl der Charaktere und deren Verpflechtungen untereinander habe ich schon bald nicht mehr durchblicken können. Die eigentlich versprochene Handlung, nämlich das Eheleben der beiden besten Freunde, ist quasi nicht vorhanden. Stattdessen gibt es etliche Nebenerzählungen, die mir leider zu wirr waren.
Super schade - denn das Buch hatte durchaus viel Potenzial.

Bewertung vom 22.04.2024
Pflaum, Cordula;Friedrich, Heidi

"Guten Tag, hier spricht Ihre Kapitänin"


ausgezeichnet

Cordula Pflaum hatte schon immer einen Traum: ab ins Weltall! Schlussendlich wurde sie Kapitänin bei der Lufthansa, während sie ihren ursprünglichen Traum niemals ganz aufgegeben hat. Aber auch mit ihrem aktuellen Werdegang ist sie mehr als glücklich und spricht in diesem Buch über schöne Erlebnisse, Herausforderungen, Begegnungen, Vorurteile und berichtet über ihre vielfältigen beruflichen Aufgaben.

Das Buch ist eine perfekte Mischung aus persönlicher Geschichte und Einblick hinter die Kulissen und konnte mich absolut fesseln. Cordula Pflaums Begeisterung für das Fliegen und die Luftfahrt spürt man von Anfang an und es war mir eine Freude, von ihrem beruflichen Lebensweg zu erfahren. Hier läuft sicher nicht alles rund, nicht jeder ihrer Träume wird wahr - dennoch findet sie immer einen Weg, das beste aus der Situation rauszuholen.

Neben ihrer Tätigkeit als Kapitänin bildet sie aus, hält Schulungen und engagiert sich in vielen Bereichen aktiv. So schön ihre Erzählungen auch sind - sie fordern ihren Preis. Ich habe es sehr geschätzt, dass neben all den tollen Schilderungen auch Herausforderungen einen Platz gefunden haben. Ein großer Punkt ist hier das Familienleben, denn der Job als Pilotin ist nicht gerade familienfreundlich und hier ist viel Verständnis und Planung gefordert. Immer wieder werden auch Vorurteile genannt, die leider immernoch gegenüber weiblichen Pilotinnen bestehen.

Interessante Einblicke gibt es zudem in die Fliegerei allgemein und es wird deutlich, welche Gemeinschaftsaufgabe ein Flug darstellt. Dabei betont Cordula Pflaum immer wieder, wie wichtig eine erfolgreiche Zusammenarbeit von allen Mitarbeitenden an Board ist und was sie persönlich dafür tut, um ein angenehmes Arbeitsklima an Board zu kreieren.

Ein wirklich tolles Buch über eine sehr inspirierende, großartige Frau!

Bewertung vom 18.04.2024
Meerblick zu verkaufen / Nordseeglitzern Bd.2
Martens, Tina

Meerblick zu verkaufen / Nordseeglitzern Bd.2


sehr gut

Bevor die Eltern von Julia und Lisa das Haus verkaufen, in dem die beiden aufgewachsen sind, verbringt die Familie noch eine letzte Zeit gemeinsam in besagtem Haus am Meer. Dort können die Schwestern nicht nur alte Streitigkeiten begraben, sondern lernen sich auch immer mehr zu schätzen - und merken, wie schwer es ihnen fällt, ihr Elternhaus abzugeben. Aber zum Glück sind sie bei den Besichtigungen abwesend und können den ein oder anderen Hebel ziehen - das darf bloß der Makler Simon nicht erfahren, mit dem Lisa sich überraschend gut versteht…

Die Autorin schafft es innerhalb kürzester Zeit, eine absolute Wohlfühlatmosphäre zu kreieren: das alte Elternhaus am Meer und dessen Beschreibungen sind einfach nur wunderschön.
Die Beziehung zwischen den Schwestern ist zunächst überschattet von negativen Ereignissen aus deren Kindheit. Diese werden jedoch mit der Zeit aus dem Weg geräumt und die beiden werden ein tolles Team, das es faustdick hinter den Ohren hat und für einige amüsante, aber auch rührende Momente sorgt. Dank etlicher Geschichten von früher spürt man förmlich, warum den Schwestern ihr Elternhaus am Herzen liegt. Dadurch lassen sich einige Handlungen, die auf den ersten Blick nicht allzu erwachsen erscheinen, einfach weglächeln.

Die Liebesgeschichte zwischen Lisa und Simon stand in der Geschichte eher im Hintergrund und entwickelt sich zunächst langsam. Als der Hausverkauf sich dann dem Ende zuneigt, nimmt die Liebesgeschichte an Fahrt auf und es entwickeln sich Gefühle. Verglichen mit diesen langsam aufkeimenden Gefühlen war mir das Ende dann etwas übertrieben. Dies ist jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt an der sonst wirklich gelungenen Geschichte!

Bewertung vom 12.04.2024
Generation arbeitsunfähig
Maas, Rüdiger

Generation arbeitsunfähig


sehr gut

Die Gen Z kommt - was Arbeit und die Einstellung dazu betrifft - vor allem in den Medien oft nicht gut weg. Doch ist eine komplette Generation wirklich „arbeitsunfähig“? Welche Phänomene liegen den Grundsätzen ihres Arbeitslebens zugrunde? Um genau dieses Thema geht es in diesem Buch.

Mich interessiert dieses Thema persönlich sehr und so war es sehr lehrreich, die Phänomene kennenzulernen, die hinter dem Verhalten der Generation Z liegen. Warum zum Beispiel fordert diese Generation besonders viel Feedback in der Arbeitswelt ein? Und warum fällt es ihr so schwer, sich zwischen verschiedenen Jobanageboten zu entscheiden? Ebenso aufschlussreich waren die Erklärungen, warum die Generation Z vermeintlich ein ganz anderes Verständnis von Arbeit hat wie die Generationen davor und warum deren Vorstellungen auf Widerstand stoßen. Genauso spannend fand ich die Sicht der Unternehmen: warum erfüllen diese oft die doch teilweise abstrusen Wünsche der Nachwuchskräfte und warum ist das teilweise gar nicht ratsam? Hier konnte ich wirklich viel neues Wissen mitnehmen.

Immer wieder gibt es historische Einordnungen, wie etwa zur Entstehung des Begriffs Generation und dessen Bedeutung. Diese Erklärungen waren durchaus interessant, allerdings hätten sie für meinen Geschmack teilweise etwas gekürzt werden können - ebenso wie Referenzbeispiele aus der historischen Geschichte, die sich teilweise über mehrere Seiten gezogen haben.

Vermehrt wurden negative Beispiele angeführt, die etliche Klischees der Gen Z widerspiegeln. Selbstverständlich gibt es diese auch und ich möchte sie keines Wegs unter den Tisch kehren - allerdings hätte ich mich im Gegenzug auch über Positivbeispiele oder mehr Dialog mit Vertretern aus der Gen Z gefreut.

Bewertung vom 09.04.2024
Because of You I Want to Stay / Because of You Bd.1
Kerger, Nadine

Because of You I Want to Stay / Because of You Bd.1


sehr gut

Nach einer unfreiwilligen und schmerzhaften Trennung von ihrem Freund verbringt Josie ihren Sommer mit ihrer besten Freundin Liv auf der Insel Marthas Vineyard. Dort kann sie Übergangsweise im Yachtclub aushelfen und lernt Blake kennen - der jedoch ihr Chef ist und somit tabu. Dennoch lässt sich die Anziehung zwischen den beiden nicht verhindern - doch eine Beziehung lohnt sich sowohl von der Hierachiekonstellation, als auch dem Fakt, dass Josie die Insel nach dem Sommer sowieso wieder verlässt nicht…. Oder?

Die Insel Marthas Vineyard sorgt direkt für eine Wohlfühlatmosphäre! Die Beschreibungen sind sehr liebevoll und malerisch, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte und am liebsten selbst dort gewesen wäre. Auch mit Josie konnte ich mich schnell anfreunden - lediglich die Verbindung bzw. Anziehung zu Blake konnte ich zunächst nicht ganz greifen. Recht schnell entwickelt sich dann jedoch eine gelungene Dynamik zwischen den beiden, deren Entwicklung ich gerne verfolgt habe. Ebenso gefallen hat mir, dass der forbidden Love trope eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Allgemein mochte ich die Inselbewohner, Josies Freundin und die 3 Brüder, denen der Yachtclub gehört, sehr gern. Es wurde nie langweilig und es war wirklich eine absolute Wohlfühlgeschichte, die gleichzeitig Themen wie Selbstverwirklichung, Krankheit in der Familie, Liebeskummer und Selbstliebe beinhaltet.
Der Konflikt am Ende des Buches war für mich nicht ganz passend, da er meines Erachtens nicht zum Charakter und den sonstigen Überzeugungen der Protagonistin gepasst hat. Das ist jedoch eher ein kleiner Kritikpunkt zum sonst sehr gelungenen Buch!