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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 508 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2024
Nachtwasser / Dabiri Walder Bd.3
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Nachtwasser / Dabiri Walder Bd.3


sehr gut

Prima Abschluss der Trilogie

Inhalt:
Schwedens Justizminister Niklas Stockenberg erhält eine Drohung: In vierzehn Tagen wird er sterben. Das Team um Mina Dabiri steht unter Zeitdruck und weiß überhaupt nicht, wo es mit den Ermittlungen ansetzen soll. Wieder einmal wird der Mentalist Vincent Walter um Hilfe gebeten. Allerdings steht dieser selbst unter enormem Druck, denn auch er wird bedroht.

Meine Meinung:
Schon die ersten beiden Bände dieser Trilogie haben mir gut gefallen. Und der dritte steht diesen nicht nach. Spannung ist durchweg vorhanden, auch wenn ich mir ab und an ein schnelleres Tempo gewünscht hätte. Nicht nur das Privatleben von Mina und Vincent spielt eine große Rolle, auch das der anderen Ermittler*innen wird immer wieder ausführlich thematisiert. Das hätte man gut etwas kürzen können.

Die Story an sich ist aber komplex und verzwickt. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, wodurch das Geschehen von allen Seiten beleuchtet wird und die Leserschaft natürlich immer etwas mehr weiß als die einzelnen Protagonisten. Der Schreibstil ist sehr ansprechend und locker zu lesen. Manche Dialoge bzw. Szenen sind sogar witzig und lockern die düstere Handlung etwas auf. Als Leser*in sollte man nicht gerade eine Abneigung gegen Zahlen, Rätsel, Codierung usw. haben, denn genau das ist Vincents Spezialgebiet und kommt daher immer wieder zur Sprache, allerdings so, dass man auch ohne großes Wissen folgen kann.

Als erfahrene Krimileserin hatte ich schon früh einen Verdacht, wer hinter der Drohung gegen Niklas stecken könnte, doch das tat der Spannung keinen Abbruch, da es ja noch weitere Ereignisse gibt, die einen in Atem halten. Mit dem Ende konnte mich das Autoren-Duo auf jeden Fall absolut überraschen. Das fand ich sehr gelungen.

Man kann dieses Buch gut ohne Vorkenntnisse lesen, es wird allerdings auf die vorhergehenden Fälle eingegangen, sodass man an diesen hinterher nicht mehr so viel Freude haben wird. Also besser die Reihenfolge einhalten!

Die Dabiri-Walder-Trilogie:
1. Schwarzlicht
2. Finsternebel
3. Nachtwasser

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


sehr gut

Die Zukunft ist jetzt

Inhalt:
Die sechzehnjährige Lena Palmer ist verschwunden. Als ein paar Tage später im Internet ein brutales Video von ihr auftaucht, ist es ganz schnell fünf vor zwölf in Deutschland. Denn die Täter sind allesamt dunkelhäutig und der „Aktive Heimatschutz“ schreit nach Rache für Lena. Yasira Saad, Ermittlerin beim BKA, und ihrem Team bleibt nicht viel Zeit, um Lena und die Täter zu finden. Die öffentliche Lage droht zu eskalieren.

Meine Meinung:
Natürlich kenne und liebe ich die Känguru-Chroniken und Qualityland von Marc-Uwe Kling. Umso überraschter war ich, als ich las, dass er nun einen Thriller geschrieben hat. Kann der Kleinkünstler das überhaupt? - Ja, er kann! Und er hat sich dafür ein Thema ausgesucht, das aktueller und brisanter kaum sein könnte.

Der Schreibstil ist flott und leicht zu lesen. Hier wird nicht in unwichtige Details gegangen, sondern der Autor kommt auf den Punkt und treibt so die Handlung rasant voran. Trotz der knappen Worte erhalten die Charaktere ausreichend Tiefe, und man kann sich gut vor allem in die Protagonistin Yasira hineinversetzen. Ich empfand sie als sehr sympathisch - ebenso wie ihren Partner Michael Becker. Zusammen ergeben die beiden ein geniales Team.

Von Anfang bis Ende wird die Spannung hoch gehalten. Dabei kommt aber auch immer wieder Klings humoristische Seite zum Aufblitzen. Eine äußerst gelungene Kombination. Kling zeigt ein erschreckendes Szenario auf, das leider absolut realistisch und verstörend wirkt. Die Auflösung konnte mich überraschen, was ich immer liebe. Allerdings bleibt dann am Ende doch noch eine wichtige Frage offen, und das mag ich gar nicht.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2024
Geparkt
Fröhlich, Susanne

Geparkt


gut

War leider nicht meins

Inhalt:
Als Monika den smarten Sven kennenlernt, scheint sich ihr Leben zum Besten zu wenden. Sven ist vermögend, großzügig und aufmerksam. Als er ihr anbietet, auf seiner Finca auf Mallorca zu leben, wo er sie jedes Wochenende besuchen will, bricht sie alle Verbindungen zu ihrem alten Leben ab und stürzt sich ins süße Nichtstun. Doch leider dauert es nicht lange, bis Sven eine Nachfolgerin gefunden hat und Monika einfach rausschmeißt. Die sinnt auf Rache …

Meine Meinung:
Ich liebe die meisten Romane von Susanne Fröhlich, deren humorvolle Ader in der Regel genau auf meiner Linie liegt. Leider nicht bei diesem Roman. Zwar fand ich es klasse, wie sich nach und nach immer mehr Frauen zusammentun und an dem Racheplan, der schließlich auch noch einen anderen Mann einschließt, mitzuwirken, aber die Taten, mit denen die Frauen sich rächen, haben mir überhaupt nicht zugesagt. Das war nicht witzig, klang für mich eher nach Kindergarten und war zum Teil auch weit unter der Gürtellinie. Damit konnte ich persönlich einfach nichts anfangen. Sicher gibt es aber genügend Leserinnen, die sich an so etwas erfreuen können. Meins war’s halt nicht.

Gelesen wird das Buch von der Autorin selbst. Hier haben mir vor allem die gemäßigt hessischen Dialoge gefallen, die mit Svens Eltern geführt werden, einem absolut liebenswerten Ehepaar, das mich in seiner Art sehr an Andrea Schnidts Schwiegervater Rudi erinnert hat. ;-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2024
Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
Westerbeke, Douglas

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel


gut

Meine anfängliche Begeisterung ließ leider schnell nach

Inhalt:
Paris, 1885. Die neunjährige Aubry wird von einer seltsamen Krankheit befallen. Wenn sie sich länger an einem Ort aufhält, fängt sie an zu bluten und erleidet am ganzen Körper unsägliche Schmerzen und Krämpfe. Wenn sie nicht sofort weiterzieht, wird sie sterben. So wandert sie zunächst mit ihrer Mutter, dann allein kreuz und quer durch die Welt. Die einzigen Orte, an denen es ihr gutgeht, sind geheime Bibliotheken. Doch auch dort kann sie nicht unendlich lange bleiben.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt wirklich großartig, mit viel Action, Spannung und Atmosphäre und einem wortgewandten Schreibstil. Der Schreibstil bleibt, der Rest leider nicht. Schon bald reibt sich die originelle Grundidee in langatmigen Wiederholungen mit immer neuen Namen auf. Die Menschen, denen Aubry auf ihrer Wanderschaft begegnet und die Orte, an die es sie alle zwei bis vier Tage verschlägt, empfand ich als relativ austauschbar. Aubry selbst lernen wir im Lauf ihres langen Lebens zwar sehr gut kennen, aber alle anderen Figuren bleiben blass.

Auf ihrer Weltreise trifft Aubry natürlich jede Menge Menschen/Stämme/Völker. Hier hätte ich erwartet, etwas über die Bräuche und Sitten rund um den Erdball lernen zu dürfen, aber davon war leider kaum die Rede. Es gibt ein paar Lebensweisheiten und ein bisschen Philosophie, ansonsten nur ein großes Rätsel um diese kuriose Krankheit, die Aubry seltsamerweise schon als Kind einfach so hinnimmt und von sich aus ihr Leben danach ausrichtet.

Die im Klappentext angepriesenen „unendlich viele[n] Abenteuer“ sind gar nicht so viele und werden mit wenigen Sätzen abgehandelt. Und die „Menschen, die ihr sehr viel bedeuten“ spielen eigentlich keine Rolle mehr, wenn Aubry sie nach wenigen Tagen wieder verlassen muss.

Ich war wirklich bereit, mich auf diese ungewöhnliche Geschichte einzulassen, aber leider konnte mich die Umsetzung nicht begeistern. Durch die kurze Zeitspanne, die Aubry jeweils nur an einem Ort bleiben kann, wird man ziemlich durch die Handlung gehetzt und kann nicht besonders tief eintauchen. Schade, ich hatte mir nach der Leseprobe mehr erhofft.

Bewertung vom 24.06.2024
Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13 (2 CDs)
Carter, Chris

Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13 (2 CDs)


sehr gut

Solide, aber nichts Außergewöhnliches (Hörbuch-Rezension)

Inhalt:
Mal wieder ist ein perfider Serienkiller in Los Angeles am Werk. Er entführt seine Opfer und foltert sie wochenlang, bis er ihren Tod als einen Unglücksfall arrangiert. Nur dem genauen Hinsehen der Pathologien Dr. Hove ist es zu verdanken, dass im Falle eines vermeintlichen Unfallopfers herauskommt, dass es sich tatsächlich um Mord handelt, und zwar um einen besonders brutalen. Daher landet der Fall bei Ultra Violent Crime Unit in Person von Robert Hunter und Carlos Carcia.

Meine Meinung:
Ich habe diese Reihe vom ersten Band an verfolgt. Manche Teile haben mich mehr, andere weniger begeistert. Solide sind sie alle, aber die besonders guten haben das gewisse Etwas, das einem schlaflose Nächte beschert und den Atem stocken lässt. Dies war hier leider nicht der Fall. Zwar werden wie gewohnt die Verbrechen auch aus Sicht der Opfer beschrieben, ihre Schmerzen und ihre Ängste detailliert geschildert, aber im Gegensatz zu manch anderen Bänden schockierte mich das dieses Mal kaum.

Ansonsten alles wie meistens bei Chris Carter: Robert Hunter brilliert wieder mit seinem umfangreichen Wissen. Die Leserschaft wird an den Gedanken der Ermittlungen intensiv beteiligt und so in logischen Schritten zur Lösung geführt.

Der Fall ist in sich abgeschlossen. Das Privatleben der Ermittler wird praktisch vollständig ausgeklammert, alles dreht sich nur um den Fall. So ist dieser Band auch problemlos ohne Vorkenntnisse zu lesen und als Einstieg in die Reihe geeignet, auch wenn es nicht der allerbeste ist.

Ich habe das Hörbuch in der gekürzten Fassung gehört. Von der Kürzung ist nichts zu merken, es fehlt anscheinend nichts Wesentliches. Gelesen wird das Buch von Uve Täschner, der seine Aufgabe ganz hervorragend macht, gut betont und den einzelnen Personen charakteristische Stimmen verleiht.

Die Reihe:
1. Der Kruzifix-Killer
2. Der Vollstrecker
3. Der Knochenbrecher
4. Totenkünstler
5. Der Totschläger
6. Die stille Bestie
7. I am Death. Der Totmacher
8. Death Call. Er bringt den Tod
9. Blutrausch. Er muss töten
10. Jagd auf die Bestie
11. Bluthölle
12. Blutige Stufen
13. Der Totenarzt

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2024
Bretonische Sehnsucht / Kommissar Dupin Bd.13
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Sehnsucht / Kommissar Dupin Bd.13


sehr gut

Mord inmitten von Mythen

Inhalt:
Auf der Insel Ouessant wird die Leiche eines ortsbekannten Musikers angespült. Commissaire Georges Dupin sucht verzweifelt nach einem Motiv, trifft aber stets nur auf immer mehr Mythen und Mysterien. Besonders pikant: Eine der Bekannten des Toten ist die Nichte des Präfekten Locmariaquer.

Meine Meinung:
Auch Band 13 dieser Reihe kann theoretisch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Praktisch macht es natürlich mehr Spaß, wenn man das Stammpersonal bereits kennen und lieben gelernt hat.
Leider spielen weder Nolwenn noch Claire hier eine Rolle. Nolwenn ist im Urlaub, Claire auf einer Tagung in Boston. Hauptsächlich agieren Dupin und Riwal, wobei Letzterer mit seinem überragenden Wissen zu Land, Leuten und Mythen glänzt. Dieses nimmt mal wieder unheimlich viel Raum ein, wogegen der Kriminalfall fast in den Hintergrund rückt. Da ich die eingestreuten Geschichten aber sehr interessant fand, hat es mich dieses Mal nicht so gestört.

Auch wenn der Kriminalfall nicht mordsspannend war, hat mir das Lesen doch viel Spaß gemacht. Bannalec versteht es einfach, eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen, die in mir das Fernweh weckt.

Die Reihe:
1. Bretonische Verhältnisse
2. Bretonische Brandung
3. Bretonisches Gold
4. Bretonischer Stolz
5. Bretonische Flut
6. Bretonisches Leuchten
7. Bretonische Geheimnisse
8. Bretonisches Vermächtnis
9. Bretonische Spezialitäten
10. Bretonische Idylle
11. Bretonische Nächte
12. Bretonischer Ruhm
13. Bretonische Sehnsucht

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2024
Provenzalische Flut / Pierre Durand Bd.10
Bonnet, Sophie

Provenzalische Flut / Pierre Durand Bd.10


ausgezeichnet

Spannende Flitterwochen

Inhalt:
Eigentlich wollten Pierre Durand und seine Frau Charlotte ein paar gemütliche Tage an der Côte Varoise verbringen, doch als Pierre einen Taucher in Not entdeckt, ist es mit der Ruhe vorbei. Schnell kommt der Verdacht auf, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. Als dann auch noch der Notarzt spurlos verschwindet, gibt es kein Halten mehr. Da die einheimische Polizei keinen Handlungsbedarf sieht, nimmt Pierre private Ermittlungen auf und wird dabei tatkräftig von Charlotte unterstützt.

Meine Meinung:
Auch der 10. Band dieser Reihe hat mir außerordentlich gut gefallen. Ich kenne leider nur zwei der älteren Bände, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Die Kriminalfälle sind abgeschlossen, man braucht dafür keine Vorkenntnisse. Im Privat- und Berufsleben kommen zwar immer wieder dieselben Personen vor, doch lässt sich auch hier alles ohne Weiteres nachvollziehen.

Der Kriminalroman ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr spannend, und das obwohl kein Blut fließt. Sophie Bonnet lockt die Lesenden auf falsche Fährten, schickt sie mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Man kann gut miträtseln, aber nichts vorhersehen. So ist die Ermittlung des Täters - zumindest für mich - überraschend, aber trotz allem folgerichtig.

Die Autorin schwärmt in den höchsten Tönen von der Provence, von der Landschaft, der schmackhaften Küche und dem provenzalischen Wein. Im Anhang findet man einige Rezepte zum Nachkochen. Das ganze Buch macht einfach Lust auf Urlaub in Südfrankreich - und natürlich auf den nächsten Band der Reihe ;-)

Die Reihe:
1. Provenzalische Verwicklungen
2. Provenzalische Geheimnisse
3. Provenzalische Intrige
4. Provenzalisches Feuer
5. Provenzalische Schuld
6. Provenzalischer Rosenkrieg
7. Provenzalischer Stolz
8. Provenzalischer Sturm
9. Provenzalische Täuschung
10. Provenzalische Flut

Bewertung vom 18.06.2024
Partikel
Harlander, Wolf

Partikel


sehr gut

Tödliches Mikroplastik

Inhalt:
Hochzeitsgäste müssen ins Krankenhaus, ein Frachter versinkt im Mittelmeer und verursacht eine Umweltkatastrophe, ein zweijähriges Kind hat Leberkrebs im Endstadium. Die Verbindung zwischen diesen Szenarien: Mikroplastik. Die Journalistin Melissa Frey schreibt über die Firma Cyaclean, die einen Erfolg versprechenden Ansatz zum Abbau des Plastiks verfolgt. Doch Politiker und Umweltaktivisten sind in Sorge, und auch der BND mischt mit …

Meine Meinung:
Wolf Harlander entwirft ein spannendes Szenario, das durchaus realistisch wirkt. Unterfüttert wird es mit vielen Fakten. Die Handlung ist ziemlich komplex und verschlungen. Ab und zu hätte ich mir etwas mehr Geradlinigkeit gewünscht und auch eine weniger detaillierte Erzählung. So zieht es sich manchmal doch sehr in die Länge. Trotzdem konnte Harlander mich von vorne bis hinten fesseln. Das Thema ist einfach zu wichtig und geht uns alle an. Es wird auch durchaus so dargestellt, dass man sich Gedanken über die Zukunft macht und wie man vielleicht etwas zum Guten verändern könnte.

Die Protagonistin Melissa ist eine starke Persönlichkeit. Es hat Spaß gemacht, an der Seite dieser toughen Frau, die sich nicht korrumpieren lässt, tiefer in die Materie vorzudringen. Mir war Melissa sehr sympathisch. So konnte ich gut mit ihr und ihrer kleinen Nichte Zoe mitfiebern und mitfühlen. Gerade das Schicksal des kleinen Kindes ist dabei nicht leicht zu verkraften, die Auswirkungen der Krankheit werden drastisch geschildert.

Für mich war es das erste Buch von Wolf Harlander. Insofern konnte ich mit Nelsons Recherchen zum Tod seiner Eltern nicht so viel anfangen. Offenbar zieht sich dieser Handlungsstrang bereits durch mehrere Bücher. Ausgesprochen störend fand ich es aber auch nicht.

Fazit:
Ein wichtiges Thema, das Wolf Harlander zu einem spannenden Thriller verarbeitet hat. Ich empfehle das Buch gerne weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2024
Wildhonig
Picoult, Jodi;Finney Boylan, Jennifer

Wildhonig


sehr gut

Bewegende Story

Inhalt:
Olivia kümmert sich mit Hingabe um die Bienen ihres verstorbenen Vaters und um ihren jetzt achtzehnjährigen Sohn Asher, seitdem sie vor zwölf Jahren vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen ist. Asher ist in seine Mitschülerin Lily verliebt, doch Lily hat ein Geheimnis vor Asher - und plötzlich ist sie tot. Asher gerät unter Mordverdacht. Zunächst ist Olivia noch von seiner Unschuld überzeugt, doch ihr kommen immer mehr Zweifel, ob er nicht die dunklen Seiten seines Vaters geerbt hat.

Meine Meinung:
Nachdem mir der letzte Roman von Jodi Picoult nicht wirklich gefallen hat, konnte mich „Wildhonig“ wieder mehr begeistern. Toll finde ich die Zusammenarbeit mit Jennifer Finney Boylan, die als Own Voice-Autorin die meisten Kapitel aus Lilys Sicht schrieb, während Jodi Picoult die Parts von Olivia übernahm. Trotz dieser Zweiteilung wirkt das Buch wie aus einem Guss.

Olivias Erzählungen spielen hauptsächlich in der Gegenwart, während Lilys Leben in Rückblenden skizziert wird. Dadurch erfährt man nach und nach immer mehr über sie und ihre Geheimnisse. Was Lily betrifft, konnte ich alles, ihre Handlungsweisen und Emotionen, gut nachvollziehen, bei Olivia fiel mir das schwerer. Vor allem, warum sie schließlich an ihrem Sohn zweifelt und ihm einen Mord zutraut, konnte Picoult mir nicht verdeutlichen. Auch mit dem Gerichtsprozess hatte ich meine Probleme. Leider kann ich dazu nicht mehr sagen, ohne zu spoilern.

Im Endeffekt habe ich aber doch in beiden Perspektiven - Olivia und Lily - mitgelitten. Das Schicksal beider Frauen ging mir ebenso zu Herzen wie das von Asher. Es ist also ein bewegender, emotionsgeladener Roman, den ich gerne weiterempfehle. Mir fand auch die vielen eingestreuten Informationen über Bienen, Imkerei und Honig sehr interessant, und das obwohl ich Honig hasse. ;-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2024
Provenzalische Täuschung / Pierre Durand Bd.9
Bonnet, Sophie

Provenzalische Täuschung / Pierre Durand Bd.9


ausgezeichnet

Atmosphärischer und spannender Kriminalroman

Inhalt:
Ausgerechnet Gilbert Langlois, der Pierre Durand den Posten als Polizeichef streitig machen wollte, wird ermordet im Wald aufgefunden. Da Pierre kein Alibi hat, gehört er zum Kreis der Verdächtigen und wird vom Dienst beurlaubt. Er ermittelt natürlich auf eigene Faust, wobei sich sein Verdacht gegen seinen ungeliebten Vorgesetzten, den Bürgermeister Maurice Marechal, richtet.

Meine Meinung:
Ich habe bisher leider erst ein Buch dieser Reihe gelesen. Das ist aber nicht schlimm, man kann der Handlung gut auch ohne Vorkenntnisse folgen.

„Provenzalische Täuschung“ hat mich sogar noch mehr fesseln können als „Provenzalischer Stolz“. Das Buch ist durchweg spannend und sehr atmosphärisch. Das Kopfkino lief bei mir auf Hochtouren und das Fernweh nahm von Seite zu Seite zu. Am liebsten wäre ich sofort nach Sainte-Valérie gefahren, um zusammen mit dem sympathischen und kompetenten Pierre Durand diesen verzwickten Fall aufzuklären. Leider ist der Ort fiktiv und ich war gezwungen, auf dem heimischen Sofa meine Ermittlungen aufzunehmen.

Das Verhältnis zwischen Kriminalfall, der weitreichender ist als zunächst angenommen, und dem Privatleben der Protagonist*innen, empfand ich als angenehm ausgewogen. Und auch die Kulinarik spielt eine große Rolle und rundet die Handlung ganz wunderbar ab.

Fazit:
Ein spannender, aber nicht blutiger Krimi, der einem die wunderbare Atmosphäre der Provence schmackhaft macht.

Die Reihe:
1. Provenzalische Verwicklungen
2. Provenzalische Geheimnisse
3. Provenzalische Intrige
4. Provenzalisches Feuer
5. Provenzalische Schuld
6. Provenzalischer Rosenkrieg
7. Provenzalischer Stolz
8. Provenzalischer Sturm
9. Provenzalische Täuschung
10. Provenzalische Flut

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.