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Benutzername: 
Anna
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 102 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2022
Was steckt in unserer Kleidung?
Burgess, Rebecca;White, Courtney

Was steckt in unserer Kleidung?


sehr gut

Revolution in der Modeindustrie

Zuallererst muss ich kurz das Äußere des Buches loben: Es liegt wahnsinnig angenehm in der Hand und ist sehr ansprechend gestaltet. Die Illustrationen, die Schrift, die Farbgebung, die Bilder – all das macht es zu einem wirklichen Erlebnis. Doch jetzt zum wirklich Wichtigen: dem Inneren. Thematisch behandelt „Was steckt in unserer Kleidung“ die Zustände und Bedingungen der Modeindustrie und fordert längst überfällige Veränderung. Ein Umdenken findet zwar immer mehr statt, doch Taten lassen meist noch auf sich warten. Viel zu oft greifen wir noch nach Fast Fashion, viel zu viele Unternehmen springen auf den Zug auf und blenden mit „Greenwashing“.

Dieses Buch klärt auf, was in unseren Kleidungsstücken eigentlich drin ist, unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden und welche Alternativen es gibt. Es ist wirklich erschreckend zu lesen, was wir uns da alles direkt auf die Haut bringen und damit auf direkten Weg in unsere Körper.

Teilweise hätte ich mir an manchen Stellen etwas mehr Informationen gewünscht, manche Themen wurden etwas zu schnell abgehandelt, beispielsweise was die Produktion von Wolle angeht. Außerdem ist die Übertragung auf Deutschland bzw. andere Länder nicht uneingeschränkt möglich (das Buch bezieht sich auf die USA, die Autorin lebt in den USA), obwohl die Fibersheds mittlerweile auch schon in anderen Teilen der Welt angekommen sind.

Das Buch bespricht ein wichtiges Thema und regt dazu an, als Konsument mündiger zu werden, sich zu informieren und zu hinterfragen. Ich kann es jedem empfehlen, mir hat es an vielen Stellen die Augen geöffnet und mich dazu gebracht, alte Gewohnheiten zu hinterfragen.

Passend zum Thema wird das Buch komplett klimapositiv gedruckt und cradle-to-cradle hergestellt. Die Farben basieren auf Pflanzenöl und das Papier aus Naturmaterialien. Man könnte es theoretisch kompostieren. Das muss ich hier noch einmal positiv hervorheben, da hier gelebt wird, was aufgezeigt wird. Es macht Freude, wenn ein Buch von vorne bis hinten so durchdacht ist und die Leidenschaft fürs Detail an so vielen Stellen erkennbar ist.

Bewertung vom 24.07.2022
Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde
Gräfe, Florian

Glorious Heritage - Das Vermächtnis der Erde


sehr gut

Ein gelungenes Sci-fi-Abenteuer

Es macht Spaß, in die Geschichte des Buches einzutauchen und die Figuren kennenzulernen. Beide sind so ausgeklügelt und detailliert dargestellt, dass eine ganz eigene Welt entsteht. Insgesamt versteht der Autor es sehr gut, den Leser sofort in den Bann zu ziehen und in einer angenehmen und genregerechten Sprache zu schreiben. Auch technische Details werden gut verständlich und interessant beschrieben und tragen zur Atmosphäre des Sci-fi-Abenteuers bei. Neben der Spannung kommt auch der Humor sowie jede Menge Action nicht zu kurz.

Die verschiedenen Perspektiven, aus denen die story erzählt wird, sorgen für eine gewisse Spannung, sind dabei aber nicht verwirrend oder unübersichtlich – im Gegenteil, die Geschichte fügt sich auf diese Weise sehr elegant zusammen. Es macht einfach Freude etwas zu lesen, das so gut durchdacht wurde. Zu Beginn habe ich zwar etwas Zeit gebraucht, um alle Charaktere und Stränge zu verstehen. Wenn man erstmal durchgeblickt hat, macht es aber großen Spaß. Florian Gräfe hat mich mit seiner Phantasie und seinem Erzähltalent auf jeden Fall beeindruckt. Ein Autor, den man im Auge behalten sollte.

Die Spannung konnte bis zur letzten Seite aufrechterhalten werden, für meinen persönlichen Geschmack wurden allerdings ein bisschen zu viele Schlachten ausgetragen. Auch der Ausgang hat bei mir etwas zu viele Fragen aufgeworfen und mich teilweise verwirrt, da hätte ich mir ein runderes Ende gewünscht. Manches fügt sich, anderes bleibt noch offen. Das schreit geradezu nach einer Fortsetzung.

Fans des Genres kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten, aber auch neugierige und interessierte Leser bekommen einen gelungenen Eindruck in ferne Welten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2022
LEGO® NINJAGO® - Das Labyrinth der Sphinx

LEGO® NINJAGO® - Das Labyrinth der Sphinx


ausgezeichnet

Spannende und unterhaltsame Fortsetzung

Worum geht es? Meister Wu fällt beim Restaurantbesuch mit den Ninjas eine Sphinx auf, die ihn an eine Geschichte erinnert, die er mit seinem Bruder erlebt hat: Wu und Garmadon sind noch immer auf der Suche nach einer geheimnisvollen heilenden Teepflanze. Diese wird dringend benötigt, um Garmadon vor dem Bösen zu bewahren, dem er zu verfallen beginnt. Die Brüder verlaufen sich jedoch und gelangen dabei in die Pyramide der Spinx. Die Sphinx verspricht, jedem einen Wunsch zu erfüllen, der es durch ihr Labyrinth schafft – doch das ist nicht zu einfach, denn der Weg steckt voller Rätsel und Hindernisse, die es zu überwinden gilt.

Die Geschichten von Wu und Garmadon sind spannend und unterhaltsam, auch das der neuste dritte Band der Reihe ist da keine Ausnahme. Es ist nicht nötig, die anderen beiden Bücher vor diesem zu lesen, man kann den dritten Band auch unabhängig von den Vorgängern lesen. Die beiden Brüder ergänzen sich großartig und liefern sich immer wieder witzige Dialoge. Zudem kommt durch die zunehmende Veränderung Garmadons zusätzliche Spannung in die Geschichte. Fans von Ninjago kommen hier voll auf ihre Kosten – genauso wie alle, die es noch werden wollen.

Die Kapitel sind kurz und sinnvoll unterteilt, sodass sich das Buch angenehm lesen lässt und immer wieder Lesepausen eingelegt werden können. Die großflächigen liebevoll handgezeichneten Illustrationen sorgen ebenfalls für Unterhaltung und lockern die Lektüre zusätzlich auf. Schon der Einband mit seiner Gestaltung und Struktur spricht (junge) Leser an und bereitet Freude, das Buch in die Hand zu nehmen. Es ist immer schön zu sehen, wenn sich Gedanken um solche Details gemacht wurden.

Bewertung vom 09.07.2022
Der Duft von Marienkäfern
Matthes, Dany

Der Duft von Marienkäfern


sehr gut

Ein persönlicher und aufschlussreicher Einblick

Worum geht es? Die junge Lena hat Depressionen. Nachdem sie jahrelang in einer toxischen Beziehung war, scheint sich mit ihrem neuen Freund Nick endlich alles zum Guten zu wenden. Doch die Krankheit kann man nicht so einfach abschütteln und ignorieren lässt sie sich schon gar nicht. Wie wird Nick damit zurechtkommen?

Wir begleiten Lena durch einige Hochs und Tiefs und lernen sie und ihr Gefühlsleben sehr gut kennen. Schon zu Beginn ist sie mir als Charakter dadurch sehr nah und ich fühle mich ihr verbunden. Das ist immer ein gutes Zeichen für ein Buch.

Dieser Roman ist ein sehr persönlicher Einblick in die Lebensgeschichte der Autorin, die selbst seit Jahren mit der Krankheit Depression lebt. Außenstehende können oft gar nicht verstehen, was in einem depressivem Menschen vorgeht, schließlich hat „jeder mal schlechte Tage“. Dany Matthes ist es gelungen, einen offenen Einblick hinter die Kulissen dieser Erkrankung zu geben und trägt damit hoffentlich zum Verständnis bei. Man merkt, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt, und versteht es auf leichte und doch eindrückliche Weise davon zu berichten.

An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Ausführungen gewünscht, der Klinikaufenthalt ist mir zum Beispiel etwas zu kurz geraten sowie generell die Beschreibung anderer Personen. Die bleiben oft etwas farblos. Das Thema Hochsensibilität wird nur angerissen, was ich schade finde, da ich es persönlich interessant finde. Aber ein Buch kann (leider) nicht ewig weitergehen und deshalb müssen einige Stellen kürzer ausfallen.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und freue mich, dass so wichtige Themen wie Depressionen, toxische Beziehungen und Hochsensibilität mehr Aufmerksamkeit erlangen können und ein besseres Verständnis aufkommen kann. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es bei diesen Themen keine leichte Kost ist und vor allem Betroffene sollten bei der Lektüre gut auf sich achten. Es ist aber auch ein Buch mit einem happy end, dass Hoffnung macht.

Bewertung vom 09.07.2022
Die Apollo-Morde
Hadfield, Chris

Die Apollo-Morde


sehr gut

Eine spannende Reise in unbekannte Welten

Autor Chris Hadfield ist einer der erfahrensten Astronauten der Welt. Wer, wenn nicht er, versteht es den Leser detailgetreu und authentisch ins All zu entführen. Ich hatte durch seine anschaulichen und genauen Beschreibungen fast das Gefühl, selbst schon einmal dort gewesen zu sein. Selbst die technischen Seiten weiß Hadfield gut verständlich und interessant zu erklären und ich – als Unwissende – habe nebenbei eine ganze Menge über die Raumfahrt gelernt. Es war sehr interessant, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und vor allem die Vorbereitungen auf den Start haben mir sehr gefallen. Der Autor versteht es, die Atmosphäre dieses ganz besonderen Settings wunderbar rüberzubringen.

Worum geht es? Die streng geheime Appollo18 Mission soll vielversprechende Proben auf dem Mond sammeln, dicht gefolgt von einer rivalisierenden Crew aus der Sowjetunion. Das Buch spielt im Jahr 1974, zu Zeiten des Kalten Krieges. Noch vor dem Start stirbt der erste Astronaut und an Bord gibt es immer mehr Unstimmigkeiten. Alles deutet darauf hin, dass sich ein Mörder mit einer ganz eigenen Mission unter ihnen befindet.

Ich bin ehrlich beeindruckt, wie der Autor reale Personen und Begebenheiten mit Fiktion verflicht. Besonders interessant und hilfreich fand ich die Auflistung der tatsächlichen Ereignisse und realen Personen am Ende des Buches. Die Perspektivwechsel bringen einen umfassenden Eindruck der Geschehnisse und sind stilistisch gekonnt umgesetzt.

Der einzige Kritikpunkt: das Buch braucht etwas Zeit, bis es an Fahrt aufnimmt. Der Autor nimmt sich viel Zeit, seine Charaktere vorzustellen. Man muss sich zu Beginn auf das eher ruhige Tempo einlassen, die zweite Hälfte des Buch hat es dann aber in sich.

Mein Fazit: Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Wer actionreiche Spannung und Nervenkitzel in einem ganz besonderen Setting mag, ist hier sehr gut aufgehoben. Auch wenn die Themen Raumfahrt und Weltall nicht zu den bevorzugten Themen gehören, ist das Buch einen Versuch wert.

Bewertung vom 28.06.2022
Schatten im Silsersee
Neumeyer, Christine

Schatten im Silsersee


ausgezeichnet

Vielschichtiges Porträt eines Getriebenen

Worum geht es? Der Maler Giovanni Segantini stammt aus gutem Hause, hat aber durch bestimmte Umstände seiner Jugend keine Staatsbürgerschaft. Seiner Familie, die aus seiner Partnerin und vier Kindern besteht, schlägt daher Misstrauen entgegen – nicht zuletzt, weil die beiden unverheiratet sind. Sie ziehen nach Majola, in die Nähe von St. Moritz. Segantini hat große Pläne als Maler und nimmt den noch unbekannten Giovanni Giacometti (kurz: Gio) als Schüler bei sich auf. Als dann in den Schweizer Alpen ein Mord an einem Käsebauer passiert, fällt der Verdacht auf Sergantini.

Vor allem die landschaftliche Beschreibung der Schweiz hat mich begeistert. Ich hatte stets die malerische Kulisse vor Augen und hab sogar ein bisschen Fernweh bekommen. Auch an anderen Stellen kommt der Roman sprachgewaltig daher. Allen voran die Vorstellung des Malers Giovanni Segantini und seiner Partnerin Luigia. Man spürt förmlich die Getriebenheit Giovannis, seine innere Unruhe. Beide Charaktere habe ich schnell ins Herz schließen können. Besonders Luigia ist mir sehr nahe. An der Seite ihres Partners hat sie es sicherlich nicht immer leicht und der Mord trifft sie auch sehr.

Großartig recherchiert versteht es die Autorin, bekannte Persönlichkeiten und historische Momente mit einzubringen. Wir lernen eine Zeit kennen, in der die Elektrizität aufkommt und die Industrialisierung immer mehr voranschreitet. Die Einflechtung des Kriminalfalls steht nicht im Vordergrund, führt aber dazu, dass der Leser ein noch genaueres Bild der Charaktere bekommt. Es macht Spaß, Vermutungen anzustellen, da nichts offensichtlich ist.

Ein sehr kurzweiliger Roman mit vielschichtigen Charakteren, der in einer einmaligen Kulisse spielt und von der atmosphärischen Schreibweise Christine Neumeyers lebt. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 26.06.2022
In den Wäldern der Biber
Fischer, Franziska

In den Wäldern der Biber


sehr gut

Die Ruhe inmitten des Sturms

Worum geht es? Alinas Leben bricht über ihr zusammen und sie flieht zu ihrem Großvater in das kleine Dorf Spechthausen. Die beiden haben sich allerdings sehr lange nicht gesehen, müssen sich erst kennenlernen und langsam annähern. Alina bringt das Leben ihres Großvaters ordentlich durcheinander, verliebt sich und fängt an zu hinterfragen.

Franziska Fischer hat schon in ihrem Debütroman „Das Meer, in dem ich schwimmen lernte“ bewiesen, dass sie schreiben kann. Sie versteht es, in diesem Roman eine ganz bestimmte Stimmung zu transportieren. Ihre Figuren sind nicht schrill oder dramatisch, die großen Gesten und Momente entstehen bei ihr aus dem ganz Normalem, fast schon Alltäglichem. Es ist ein Buch über die Natur, Innehalten und Loslassen. Stellenweise war mir die Handlung aber etwas zu ruhig und ich hätte mir etwas mehr Entwicklung gewünscht.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich die hochwertige Gestaltung des Buches, die sehr ansprechend ist.
Leider hatte ich so meine Schwierigkeiten mit der Hauptfigur Alina. Ihr mangelndes Feingefühl war für mich manchmal kaum zu ertragen. Ich habe versucht, mich in ihre Situation zu versetzen, aber sie hat stellenweise so gänzlich anders gehandelt, als es für mich nachvollziehbar war. Manchmal hätte ich sie einfach gerne an den Schultern genommen und kurz durchgeschüttelt.

Alles in allem ein ruhiges, aber kluges Buch, das ich gerne gelesen habe – trotz der genannten Kritikpunkte, deretwegen ich allerdings keine volle Punktzahl geben kann. Wenn man sich auf dieses Buch einlässt, lohnt es sich aber.

Bewertung vom 12.06.2022
Der Weg ins Ungewisse / Die Landärztin Bd.2
Otten, Felicia

Der Weg ins Ungewisse / Die Landärztin Bd.2


sehr gut

Gelungenes Wiedersehen mit Dr. Thea Graven
Worum geht es? Die junge Landärztin Dr. Thea Graven hat in der Eifel ihr neues Zuhause und die Liebe gefunden. Kurz vor der Hochzeit schlägt das Schicksal allerdings zu – Thea erkrankt schwer an Kinderlähmung. Aus Angst und Verzweiflung flieht sie in eine Reha-Klinik ins Allgäu, will ihr altes Leben hinter sich lassen. Dort kämpft sie sich zurück ins Leben und lässt sich auch von weiteren Schwierigkeiten nicht ins Wanken bringen.

Die Hauptfigur Dr. Thea Graven war mir von Anfang an sympathisch. Sie hat ihre eigenen Werte, für die sie einsteht, ist klug und bedacht. Es ist interessant zu lesen, welchen gesellschaftlichen Hindernisse Frauen in der Medizin damals gegenüberstanden und umso schöner zu sehen, wie starke Frauen dennoch ihren Weg gegangen sind. Auch in diesem Band muss Thea wieder mit einigen persönlichen und beruflichen Hindernissen umgehen. Die Story ist spannend und bleibt es durch unvorhersehbare Wendungen auch im Verlauf des Buches, die Themen sind wichtig und interessant. Lediglich das Ende hat mich nicht ganz überzeugt. Manche Wendungen waren mir zu konstruiert und ein ganz kleines bisschen zu kitschig.

Nach der Lektüre des ersten Bandes habe ich mich auf die Fortsetzung gefreut und den zweiten Band genauso gerne gelesen, wie den ersten. Natürlich ist es schön, den Vorgänger zu kennen, aber nicht zwingend notwendig, da das Buch für sich steht.

Der Erzählstil der Autorin hat genau die richtige Mischung aus lebendig, leicht und der damaligen Zeit angemessen, ohne steif zu wirken. Dabei versteht sie es die Schauplätze und Personen so anschaulich zu beschreiben, dass die Szenen stets vor meinem inneren Auge mitlaufen. Bei historischen Romanen ist es immer schön zu sehen, wenn wirklich gute Recherchearbeit geleistet wurde. Das ist hier der Fall. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und kann es – wie auch den Vorgänger – weiterempfehlen. Leser, die dieses Genre mögen, kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

Bewertung vom 02.06.2022
Ehrlich wie 'ne Currywurst
Rosin, Frank

Ehrlich wie 'ne Currywurst


ausgezeichnet

Typisch Frank Rosin

Frank Rosin ist wahrscheinlich den meisten bekannt. Als Koch hat er sich mit seinen Restaurants, aber vor allem auch in verschiedenen Fernsehformaten einen Namen gemacht. Dabei eckt er mit seiner direkten Art gerne auch mal an. In „Ehrlich wie ne Currywurst“ geht’s es um den beruflichen Werdegang des Fernsehkochs. Er nimmt den Leser von Beginn an mit und gewährt auch ein paar private Einblicke – allerdings sehr dezent.

Die direkte Art hat Herr Rosin auch hier nicht abgelegt – und gerade das macht den Charme des Buches aus. Er gewährt ehrliche und intime Einblicke in die Welt der Kulinarik, in der wahrlich nicht immer alles rosig läuft. Authentisch und locker plaudert er aus dem Nähkästchen. Neben positiven und lustigen Erlebnissen lässt Frank Rosin auch die Stolpersteine nicht aus und verdeutlicht, dass Gastronomie nun wirklich kein Zuckerschlecken ist. Es wird deutlich, mit wieviel Leidenschaft er seine Passion verfolgt hat. Beeindruckend ist, wie er mit Rückschlägen umgegangen ist und dass er sein Ziel nie aus den Augen verloren hat. Einige Bilder aus dem privaten Fotoalbum Frank Rosins begleiten die Geschichte und ergänzen den Einblick auf sympathische Art und Weise.

Fazit: Nicht nur für Fans ein unterhaltsamer und interessanter Einblick hinter die Kulissen.

Bewertung vom 28.05.2022
Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Anne Frank
Eliopoulos, Christopher;Meltzer, Brad

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Anne Frank


ausgezeichnet

Macht Mut und berührt
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir in der Schule das „Tagebuch der Anne Frank“ gelesen und besprochen zu haben. Für mich war das die erste wirkliche Berührung mit dem zweiten Weltkrieg und dem, was damals passiert war. Und dann gleich so intim und eindrücklich – das hat mich nachhaltig bewegt und beschäftigt.
In der Reihe „Jeder kann die Welt verändern“ werden Persönlichkeiten vorgestellt, die eine inspirierende und mutige Lebensgeschichte haben. In „Ich bin Anne Frank“ wird nun also die Lebensgeschichte Anne Franks in liebevoll gestalteten Illustrationen auf kindgerechte Art und Weise dargestellt. Zu Beginn konnte ich mir kaum vorstellen, wie das funktionieren soll, aber es ist dem Autor Brad Meltzer (und nicht zuletzt dem Illustrator Christopher Eliopoulos) gelungen, das Thema auf einfühlsame Weise umzusetzen. Dabei werden unter anderem originale Textfragmente aus Anne Franks Tagebuch verwendet. Es beginnt mit der Geburt und Kindheit Anne Franks. Sie ist ein ganz normales Kind, das ganz normale Sachen mag. Schlittschuhlaufen zum Beispiel. Doch schon bald wird es für Juden schwierig, sie müssen einen Stern als Erkennungszeichen tragen und Annes sowie andere Familien verstecken sich schließlich. Ab diesem Zeitpunkt wird der Comic in schwarz-weiß gehalten. Gezeigt wird der Alltag in ihrem Versteck und wie Anne versucht, Positives zu finden. Sie versucht, den Mut und die Hoffnung nicht zu verlieren und passt deshalb ganz wunderbar in diese Reihe. Am Ende spiegelt sich das sehr gelungen in der Gegenwart wider, in der Menschen ganz verschiedener Nationalitäten und Religionen im Anne Frank Haus in Amsterdam zusammenkommen.
Empfohlen wird die Lektüre ab dem 7. Lebensjahr und sollte sicher behutsam begleitet werden. Ich finde es großartig, wie die Geschichte hier aufgearbeitet und welche Botschaft transportiert wird. Der Beginn einer wunderbaren Reihe, die ich aus ganzem Herzen weiterempfehlen kann!