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Marry22

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2023
Terafik
Karkhiran Khozani, Nilufar

Terafik


ausgezeichnet

Nilufar´s Reise

Das Buchcover hat mich nicht angesprochen, ich wäre in einer Buchhandlung daran vorbeigelaufen und nicht einmal in den Klappentext reingeschaut.
Im Gegensatz zum Buchcover fand ich die ersten Seiten interessant und habe auch viel geschmunzelt, weil mir einiges selber bekannt vorkam von unseren Reisevorbereitungen in die Heimat.
Nachdem ich nun das Buch zu Ende gelesen habe, kann ich sagen, dass die Autorin Nilufar Karkhiran Khozani ihre Biographie erzählt. Sie ist als Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters in Giesen geboren. Nach der Trennung der Eltern ist ihr Vater in seine Heimat nach Iran zurückgekehrt. Nilufar hat nicht unbedingt einen engen Kontakt zu ihrem Vater, trotzdem fliegt sie nach Iran auf Drängen ihres Vaters hin...

In ihrem Buch beschreibt die Autorin Nilufar Karkhiran Khozani ganz gut die Gefühle, die unterschiedlichen Menschen und Orte. Allerdings waren da immer wieder Sprünge, so dass ich etwas irritiert war und dem nicht immer sehr gut folgen konnte.
Sie hat einen interessanten Schreibstil, zum Teil sehr poetisch, was auch zur Iran und auch der Kultur passt. Sie schafft es auch die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Iran gut darzustellen.
Leider hat mich das Buch trotz allem nicht gepackt, da es für mich nicht unbedingt spannend war.

Bewertung vom 25.08.2023
Mattanza
Fabiano, Germana

Mattanza


ausgezeichnet

Die Autorin Germana Fabiano erzählt in ihrem 192-Seiten-Buch über die kleine italienische Insel Katria in der Zeit von 1960 bis 2012.
Auf dieser Insel ist der Thunfischfang für alle Dorfbewohnen existenziell und eine sehr alte Tradition. Der Raìs sorgt dafür, dass diese alte Tradition bewahrt bleibt und bestimmt auch den richtigen Zeitpunkt dieses jährlichen Fangs, was "Mattanza" genannt wird.
Das Amt des Raìs wird immer in der Familie an den männlichen Nachkommen weitergegeben. Allerdings ist nun kein männliches Nachkommen vorhanden, sondern nur weibliches, so dass Nora die Rolle des Raìs einnehmen muss. Nora stellt sich der Herausforderung ihre Pflichten zu erfüllen, was nicht einfach ist auf der einen Seite die Tradition zu bewahren und auf der anderen Seite die aktuellen Gegebenheiten (Wirtschaftlichkeit, Flüchtlinge, Tourismus, Dorfschicksal,... ) zu beachten.

Den Schreibstil finde ich gut und flüssig, der Ort und die Zeit werden gut beschrieben, so dass ich mich schnell im Geschehen gefunden habe. Die beschreibt die Erwartungen an Nora, die Traditionen und auch den unaufhaltsamen Wandel sehr gut. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es weiterempfehlen.

Bewertung vom 22.08.2023
Vatermal
Öziri, Necati

Vatermal


ausgezeichnet

Das Buchcover finde ich beim ersten Anblick „radikal“; für mich auf der einen Seite eher abschreckend, mit den Signalfarben auf schwarzem Hintergrund, aber auf der anderen Seite auch definitiv auffallend.
In dem Buch von Necati Öziri geht es um Arda, der aufgrund einer schweren Autoimmunerkrankung auf der Intensivstation liegt und darauf wartet, dass seine Werte besser werden. Während dieser Zeit fängt er an an seinen "Vater" Metin zu schreiben, der die Familie verlassen hat, als er sehr klein war und sich nicht an ihn
erinnern kann. Daher bittet er auch u.a. seine Schwester Aylin über ihn zu erzählen.
Seine Schwester Aylin und seine Mutter Ümran reden nicht miteinander und achten darauf, dass die Besuchszeiten bei Arda so sind, dass sie sich nicht begegnen. So erleben wir aus der Lesersicht unterschiedliche Erzählungen und Perspektiven über die Lebensphasen;
- von Arda in seinem Schreiben an seinen Vater,
- von Aylin und
- von der Mutter.
Der Autor schafft es diese Charaktere sehr emphatisch darzustellen, so dass ich mich sowohl in die Zeit als auch in die jeweiligen Situationen, hineinversetzt gefühlt habe.
Es ist erschreckend zu lesen, wie eine ausländische Familie ohne Vater und aufgrund der politischen Verfolgung des Vaters als staatenlose Kinder in der Bürokratie ums Überleben kämpfen müssen und was das mit der Familie macht. Hier erlebt man hautnah die Situationen beim Arbeitsamt, bei der Ausländerbehörde, begegnet "Rassismus", Alkoholismus....
Mir hat das Buch seht gut gefallen; ich habe wirklich mitgefühlt und die Emotionen mitgeteilt. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

Bewertung vom 16.07.2023
Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


ausgezeichnet

Die einsame Ikone

Die Geschichte startet im Jahr 1990 in New York und erzählt von der kranken und brüchigen Greta Gabor. Danach geht die Handlung in die Zeit 1921-1923 zurück, wo Greta sich 1921 in Stockholm befindet und wir über das Leben der berühmten Greta Garbo, die eigentlich Greta Gustafsson heißt, erfahren und begleiten sie von ihrer Jugendzeit als 15jährige Hutverkäuferin in Stockholm bis nach Hollywood als berühmte Schauspielerin sowie das Ende ihrer Karriere.
Auf diesem Wege erfahren wir, wie sie für ihren Traum Schauspielerin zu sein, kämpft und am Ende auch ihren Traum verwirklichen kann. Doch steht sie am Ende alleine da….

Mir hat der Schreibstil der Autorin Kristina Lüding gut gefallen; Greta als Protagonistin wird authentisch dargestellt. Ich habe mit Greta mit gefiebert und auch mitgelitten. Aber auch mich über sie und ihre Entscheidungen aufgeregt.

Das Buchcover passt gut zum Buch; eine einsame Schauspielerin im Vordergrund und Hollywood im Hintergrund.

Mir hat das Buch gefallen und ich kann das Buch von Kristina Lüding für Interessierte empfehlen.

Bewertung vom 12.07.2023
Bergleuchten
Seemayer, Karin

Bergleuchten


gut

Die Autorin Karin Seemayer erzählt in ihrem historischen Roman "Bergleuchten" über den 10 Jahre dauernden Bau des Gotthardtunnels im 19. Jahrhunderts sowie die damit verbundenen Umstände und Konsequenzen, sowohl für die Bewohnen als auch für die Tunnelarbeiter.
Sie hat den Bau und die damaligen Verhältnisse sehr gut recherchiert und die Liebesgeschichte zwischen Helene und Piero daran angelehnt. Diese sehr informativen und ausführlichen Beschreibungen führen zum Teil dazu, dass der Spannungsaufbau fehlt und die Handlung sich für mich in die Länge zog, so dass ich mich immer wieder aufmuntern musste, weiterzulesen. Dennoch fand ich die Darstellung der einzelnen Personen (sowohl die Bewohner Göschens als auch die der Tunnelarbeiter), die Orte und die damaligen Lebensumstände sehr authentisch und konnte mich in das Geschehen hineinversetzen.

Mein Fazit: drei Sterne von fünf, da man das Buch deutlich kompakter und mit mehr Spannung hätte erzählen können.

Bewertung vom 12.07.2023
Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3
Graw, Theresia

Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Clara von Thorau beginnt endlich ihr langersehntes Fotografie-Studium in München. Ihr Vater ist Fotograf und sie hat dadurch bereits in der Kindheit die Freude am Fotografieren entdeckt. Nun möchte sie „in die Fußstapfen“ ihres Vaters treten. Leider ist es in dieser Zeit der 60er Jahre nicht selbstverständlich, dass Frauen eine Ausbildung machen. Bereits an ihrem ersten Tag in der Akademie muss sie sich von ihren Kommilitonen anhören, ob Frauen wirklich richtig in diesem Beruf sind. Auch Claras Freundin Sanni hat ihre Träume und möchte gerne Schauspielerin werden. Allerdings erlaubt ihr Vater dies nicht, denn sie soll in der Bäckerei mitarbeiten.
Theresia Graw schreibt flüssig in ihrem Roman sehr gut und authentisch wie schwierig es in dieser Zeit für Frauen war, einen Beruf zu erlernen und ihrem Traumberuf nachzugehen. Für Frauen war es eher vorgesehen eine gute Hausfrau ohne Beruf zu sein. Zudem finde ich toll, dass Theresia Graw in die Geschichte auch die damaligen Ereignisse mit einbezieht und dadurch auch einen historischen Hintergrund schafft. Wir erfahren u.a. den Besuch von Kennedy in Berlin und Auschwitz-Prozess in Frankfurt.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es weiterempfehlen.

Bewertung vom 06.07.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


ausgezeichnet

Das Buchcover in schwarz-weiß mit drei Frauen, die trotz Wind und Sturm lachen und anscheinend auch ihr Spaß haben, hat mein Interesse geweckt.

Sandra Lüpkes hat für ihren Roman, dessen Handlung sich in der Zeit von 1914 bis 1945 abspielt, sehr gut recherchiert. Toll finde ich u.a. die schwarz-weiß Originalfotografien, die sicherlich als Buchcover auch gut gewesen wären.

Ihr gelingt es durch ihre guten Recherchen die Geschichte der Leica-Kamera mit ihrer frei erfundenen Geschichte zu kombinieren und dadurch den Roman für die Leser nicht nur als reines Sachbuch zu betrachten, sondern als ein gelungener Roman.

Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil, so dass ich ziemlich schnell die ersten Seiten gelesen habe. Irgendwann musste ich trotzdem zurückblättern, um zu schauen, wie jetzt die Familienverhältnisse waren. Mein Tipp: auch bei dem flüssigen und fesselndem Schreibstil von Anfang an aufmerksam lesen, damit man die Namen und die Zeiten richtig zuordnen kann.

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen und ich kann es weiterempfehlen.

Bewertung vom 16.05.2023
Mit dem Mut zur Liebe
Lind, Hera

Mit dem Mut zur Liebe


ausgezeichnet

Eine sehr bewegende Schicksalsgeschichte

Da ich Hera Lind‘s Bücher gerne lese, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Ich kann nur sagen, dass sie mich wieder nicht enttäuscht hat; ich war von Anfang an gefesselt und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Hera Lind hat es geschafft, durch die Erzähl-Perspektive des initial vierjährigen Jungen, das Geschehen aus Kinderaugen zu sehen und zu fühlen. Durch ihren Schreibstil war ich direkt im Geschehen und habe mitgefühlt. Es ist schon erstaunlich, wie mitfühlend und hilfsbereit die Kinder sind. Sie verzichten lieber auf Ihr Abendbrot, damit die „Zwangsarbeiterinnen“ was zu essen bekommen, obwohl sie mitten im Krieg selber nichts haben.

Wir begleiten in dem Buch Dieto (Dieter) bis zum Erwachsenenalter, was er alles mit seiner Mutter und seinem Bruder erleben musste, wie er seine Liebe trifft,….
Ich möchte nicht viel verraten, denn ich bin begeistert von diesem Buch und kann es nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 16.05.2023
Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1
Gemmel, Stefan

Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1


ausgezeichnet

Zeitreise mit der Zauberkugel

Das Buchcover ist sehr schön gestaltet und passt super zum Buch. Es weckte bei uns direkt Lust auf Abenteuer und fremde Kulturen. In dem Buch von Stefan Gemmel und Sarah Tabea Hinrichs lernen wir Alex kennen, der das Gefühl hat, dass er nichts richtig macht und es auch niemandem Recht machen kann. Alex hat einen besten Freund, den Sahli, der früher ein Geist aus einer Zauberkugel war. Daher kann Alex mit Hilfe von Sahli und der Zauberkugel in eine arabische Stadt reisen, woher Sahli herstamm. Hier lernt Alex, u.a. dass es auch in anderen Ländern die "gleichen Probleme" gibt, wie bei ihm zu Hause. Einiges sieht doch anders aus, als man selber das wahrnimmt.... Da merkt man, wie wichtig die Kommunikation und Freundschaft ist. Durch die unterschiedlichen Kulturen lernen die Kinder auch viel voneinander.