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Bewertungen

Insgesamt 440 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


sehr gut

Meine Meinung:
Ich kannte tatsächlich bisher keines der Bücher von der isländischen Autorin Eva Björg Ægisdóttirs, um ehrlich zu sein, ist dies sogar mein erster Kriminalroman der in Island spielt.
Der Anfang des Buches war für mich tatsächlich zunächst ein wenig verwirrend. Zwar beginnt die Handlung tatsächlich sofort und man befindet sich als Leser sehr schnell mitten in der Geschichte, die auch durchaus spannend aufgebaut wird. Doch nach und nach machte sich dann die Szenerie und damit auch ihre Probleme bemerkbar. Denn dieser Kriminalroman spielt in einem kleinen Dorf und die Autorin macht dabei eine sehr detaillierte und psychologisch wirklich spannende Ausarbeitung daraus, sodass man sehe viele Charaktere bzw. Personen aus diesem Dorf kennenlernt. Dies war am Anfang besonders aufgrund der isländischen Namen, die meinem deutschen Sprachgebrauch doch sehr fremd waren, etwas schwierig und hemmte mich in meinem Lesefluss. Dennoch muss ich sagen, dass die Geschichte so spannend und raffiniert erzählt und aufgebaut war, dass mich dies auch nicht mehr störte und ich den Krimi sehr genossen habe. Der Spannungsbogen ist solide und unterhält gut.

Alles in allem ein gutes Buch, was unterhalten kann, das Genre aber auch nicht neu erfindet

Bewertung vom 10.02.2024
Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4
Sander, Karen

Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Meine Meinung :
Vor Jahren habe ich das Debüt der deutschen Autorin Karen Sander gelesen und soweit ich mich erinnern kann, hat mir dieses damals recht gut gefallen. Nun bin ich durch einen Tipp einer Freundin, auf ihren neuen Thriller " Der Sturm : Vergraben" gestoßen und darüber bin ich sehr roh. Denn das Cover wird dem Buch meines Erachtens nach gar nicht gerecht, denn dieses wirkt zwar sehr düster, doch hat auch etwas sehr ländliches an sich, wie es viele deutsche Kriminalroman und Thriller haben, die in meinen Augen oft sehr platt und blutleer daherkommen. Und diese Attribute hat Karen Sander definitiv nicht verdient. Denn dieser indirekt auf zwei Zeitebenen spielenden Thriller ist von der ersten bis zum allerletzten Satz Spannung pur und sp vielschichtig ausgearbeitet, dass man das Buch beinahe in einem Rutsch lesen und bis dahin nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Sprachlich zwar ein sehr einfach gehaltener Stil, aber für einen Spannungsroman genau richtig. Wer einen spannenden, schnelllebigen und klug konstruierten Thriller lesen möchte, für den ist dieser eine große Empfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

Meine Meinung:
In diesem wirklich außergewöhnlichen fantastisch erzählten und sicher zu einem der großartigsten Bücher der letzten Jahre zählenden Romane, geht es um die Lebensgeschichte von Demon Copperhead. Doch eigentlich geht es dabei um so viel mehr, um ein Abbild der Gesellschaft der USA in den ärmlichsten Verhältnissen Virginias. Denn diesen, denn wir von seiner Geburt an begleiten, wächst in solch grauenvoll ärmlichen Verhältnissen auf, zwischen Armut, Drogensucht und Gewalt, versucht er seinen Weg im Leben zu finden, seine Hoffnung und Menschen, die so anders sind, als die Welt, die er kennt.

Dies war und ist in meinen Augen ein literarisch schlicht brillantes Buch !


Die Autorin versteht es auf bemerkenswerte Art und Weise eine Geschichte zu erzählen, die so viele Schicksale aufzeigt und dabei den Leser zu rühren weiß, dies aber nicht als Ziel und den Fokus ihrer Geschichte ansieht. Denn eines ist dieser Roman nie: kitschig, oder gewollt rührselig.

In meinen Augen liegt dies in der unheimlichen Stärke der Autorin das Leben zu skizzieren in all seinen Facetten, seinen unterschiedlichen Tönen und dabei ist sie schonungslos ehrlich, zeigt uns Lesern Emotionen, den Weg den das Leben vorgibt und dessen Auswirkungen und all dies in kleinen Szenen, im Alltag und in so ruhigen Momenten, die uns Lesern zeigen, was wir sind und wer wir durch das Leben geworden sind. Und vor dieser intimen Art des authentischen Erzählens ziehe ich meinen Hut.

Den Protagonisten, sowie alle Charaktere entwickeln sich, sind plastisch und wirken mit all ihren Ecken und Kanten, wie realisierbare Persönlichkeiten, mit denen man einen Weg geht, der manchmal schmerzlich, und zugleich doch hoffnungsvoll ist.

Ein wahrlich beeindruckendes und brillantes Buch!

Bewertung vom 04.02.2024
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


weniger gut

Meine Meinung:
Vor Jahren habe ich die us-amerikanische Autorin Karen Rose wirklich gerne gelesen, gerade wenn ich voller Begeisterung an Bücher, wie etwas die Daniel-Vartanian-Trilogie zurückblicke, waren dies wirklich spannende Bücher, mit tollen Szenen.
Nun Nach Jahren, wollte ich endlich mal wieder zu einem ihrer Bücher greifen, um zu sehen, ob diese mich immer noch begeistern können. So griff ich also zu "Kaltblütige Lügen" und musste feststellen, dass sich entweder mein Lesegeschmack oder Karen Roses Schreibstil verändert haben.

Denn während ich die ersten Seiten noch voller Spannung las, stellte ich sehr schnell fest, dass mir dieses Buch schlicht zu langweilig geschrieben und zu Spannungsarm war, sodass ich mich bis Seite 140 quälte und es dann resigniert zur Seite legte. Hinzu kamen leider Charaktere und Szenen, die doch sehr klischeehaft waren und mich somit auch nicht bei der Leserstange halten konnten.

Für mich leider ein Abbruchbuch, dass mir zu langatmig war, um wirklich ein guter Thriller zu sein.

Bewertung vom 04.02.2024
Wellness
Hill, Nathan

Wellness


gut

Meine Meinung:
Dieses Buch könnte man (zumindest erging es mir so) anhand des Covers zunächst einmal für ein Jugendbuch aus den 2000ern halten, denn selten sieht man ein so buntes verspieltes Cover, wenn es um ein doch literarisches Werk geht.
Gerade deshalb war ich doch überrascht, als ich dann den Klappentext las, der mich dazu brachte dieses Buch zu kaufen und zu lesen.
Der Schreibstil des Autors Nathan Hill ist dabei sehr flüssig, einfach zu lesen und doch um einiges trivialer, als ich erwartet hätte, dennoch muss man sagen, dass er glänzende Momente beinhaltet und er es wunderbar schafft Situationskomik darzustellen, die einen wirklich zum Lachen bringt, doch auch die Ernsthaftigkeit fehlt dabei nicht.


Doch was fehlte diesem Buch dann, um ein wahres Highlight zu werden. Zunächst einmal quillt dieser Roman beinahe über, so viele Themen er beinhaltet, dieses Überladen war meines Erachtens nach zu viel, sodass das Buch oft an der Oberfläche verweilte. Auch mit dem Ende war ich nicht glücklich und es schien oft alles zu gut ineinander zu passen.

Dennoch ist dieser Autor ein erfrischender, der durchaus literarisch glänzende Momente hat. Dennoch ist dies in meinen Augen ein Roman, der noch nicht gänzlich ausgereift ist.

Bewertung vom 04.02.2024
Nachbarn
Oliver, Diane

Nachbarn


ausgezeichnet

Dieses Buch in Worte zu fassen, ist tatsächlich kaum möglich, dass diese brillante Autorin so früh bei einem Unfall ums Leben kam, ist dabei ein wahrer Verlust für die Literaturwelt.
"Nachbarn" ist ein Kurzgeschichtenband der aus vielen Short Stories besteht, welche sich mit der Zeit in den USA rundum die 50er-60er Jahre beschäftigt und anhand vieler Geschichten den Rassismus, die Rassentrennung aufgreift, bzw. den Umbruch in dieser Zeit, der langsam von statten geht und den Rassismus nochmal verstärkt vor Augen führt. Die Autorin wählt hierfür die kleinen Alltagssituationen, in denen sich nach und nach Veränderungen aufzeigen, als sich die Gesetze langsam ändern und Schwarze zumindest vermeintlich mehr Rechte bekommen. Hierbei geht es um den ersten Schulbesuch oder das Streben nach Kultur und Bildung und der Frage, wie gefährlich es wird, wenn man in einem Viertel die erste Person ist, die sich das Recht der Gleichheit erkämpft, bzw. einem dies zuteil wird und welche Gefahren davon ausgehen.

Stilistisch ist die Autorin wohl das Geistreichste und Beste, was ich seit langer Zeit gelesen habe. Egal was man versucht über dieses Buch zu sagen, es würde der immensen Qualität nicht gerecht werden. Sprachgewaltig und dennoch so schlicht und mit einfach ganz feinfühligen und emotionalen Szenen versehen, schafft es dieses Buch zu einem Klassiker der Literatur zu werden.

Selten hat mich ein schriftstellerisches Können so begeistert!

Bewertung vom 04.02.2024
Wir sitzen im Dickicht und weinen
Prokopetz, Felicitas

Wir sitzen im Dickicht und weinen


ausgezeichnet

Meinung:
Dieses Buch konstruiert ein Authentizität und Emotionalität der Extraklasse und entwirft zwei Protagonisten, die als Paradebeispiel zweier Generationen gelten könnten, da sie die Probleme aufzeigt, was passiert, wenn eine der beiden schwer erkrankt und plötzlich das Leben dadurch in einem ganz anderen Licht erscheint.
Dieses Buch ist dabei jedoch intellektuell genug, Fragen offen zu lassen, seinen Protagonisten Raum für Fragen, für Zweifel zu geben, auf die es eben oft nicht die eine Antwort gibt und genau diese hohe Kunst, des Verständnisses der eigenen Charaktere gegenüber, macht dieses Buch zu einem wahren Juwel. Hier wird nicht hochsentimental mit Emotionen um sich geworfen, sondern auf eine ganz authentische und sanfte Art erzählt, die von einer klaren Sprache getragen wird.

Ein Buch, welches sprachlich begeistert, dessen Charakterstudie von einer einmaligen Intensität und Intelligenz zeugt Für mich eines der beeindruckendsten Bücher des noch jungen Jahres!

Bewertung vom 28.01.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Meine Meinung :
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich bisher alle Bücher der Autorin gelesen und geliebt habe und so auch dieses !

Die Autorin schafft es mal wieder sowohl die Schrecken des Nationalsozialismus, als auch die Freundschaft, den Mut und die Stärker ihrer Protagonisten so glaubwürdig aufs Blatt Papier zu bringen, dass man wahrlich vergisst gerade ein Buch zu lesen und die Lesestunden nur so an einem vorbeiziehen. Sodass ich als Leserin nur so durch die Geschichte geflogen bin und jede der gelesenen Seiten sehr genossen habe.

Dabei ist der Schreibstil für einen historischen Roman stets passend, aber nie zu beschwerlich oder stockend, sondern mutet durch einen sehr ausgewogenen Schreibstil absolut schön und flüssig an, sodass dieser Roman auch sehr gut für Einsteiger in das Genre zu empfehlen ist.

Die besondere Stärke der Autorin liegt in ihrer feinfühligen und sehr intensiven Ausarbeitung ihrer Charaktere, denn in dieser Geschichte bleibt kein Charakter blass, sondern alle sind plastisch und lebendig beschrieben, dass sich die kleinste Randfigur in das Gedächtnis des Lesers einbrennt und man jeden bildlich vor Augen hat. Des weiteren schafft die Autorin ein realistisches, sehr passend dargestelltes Abbild der historischen Geschehnisse.

Ein wunderbarer emotionaler, spannender und packender Historischer Roman!

Bewertung vom 28.01.2024
Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald
Goldfarb, Tobias

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald


ausgezeichnet

Dieses Buch hat unser Herz erobert!

Unsere Meinung:
Ich habe dieses Buch gemeinsam mit meiner kleinen Nichte gelesen und wir beide haben es sehr geliebt, wenn man auch sagen muss, dass die kleinen und großen Leser/-innen dieses Buch sicherlich nochmals ganz anders lesen werden.

Zunächst einmal ist zu sagen, dass das Cover des Buches wirklich wunderschön gestaltet ist und sich diese tolle Aufmachung auch in den Illustrationen des Buches widerspiegelt, was gleich die Freude am Lesen nochmals steigert.

Doch das eigentliche Highlight ist die Geschichte und diese kann auch die Erwachsenen Leser mehr als bereichernd sein. Denn die kleine Häsin Hilda Hasenherz, heißt nicht umsonst so, denn sie revolutioniert mit ihrem großen Herzen und ihrer gehörigen Portion Stärke und Mut darin, das ganze Hasenreich und versucht sich von den Konventionen und Vorschriften freizuschwimmen, um nicht nur für sich, sondern auch die anderen Freiheit, Gleichheit und genug Essen zu erkämpfen.

Dieses Buch rührt in Zeiten wie heute nicht nur die kleinen, sondern auch die großen Leser und ist aber niemals zu schwer oder nachdenklich, sondern immer mit einer Portion Humor und viel Leichtigkeit, aber dennoch Moral ausgestattet.

Eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


gut

Meine Meinung:
Grundsätzlich mochte ich die Reihe um den norwegischen Ermittler Oxen wirklich gerne, wenn ich auch nicht alle Teil der Reihe konsequent gelesen habe.

Normalerweise bin ich also durchaus ein Fan der Bücher von Jens Henrik Jensen und gehörten beinahe immer zu meinen liebsten Büchern des Genres, umso überraschter war ich selbst, dass mir dieses Buch nicht so außergewöhnlich gut gefallen hat, wie ich es eigentlich erwartete hatte.

Das Buch beginnt für mich mit einer sehr spannenden Szene, die sich unheimlich süffig und spannend lesen lässt, so wie der Anfang generell. Was dann folgte war für mich persönlich doch sehr träge und wirkte so, als würden dem Autor langsam ein wenig die Ideen ausgehen. Für mich ist die Geschichte rundum den Ermittler einfach langsam auserzählt und verliert an Reiz. Die Spannung lässt im Gegensatz zu seinen Vorgängern deutlich nach und es spielen schlicht immer die selben Motive und Handlungen eine Rolle. Auch der Protagonist Oxen entwickelt sich in meinen Augen nicht mehr weiter und erinnert schablonenhaft an andere skandinavische Kriminalromane.

Dennoch ist es grundsätzlich ein solider Krimi, mit mal mehr, mal weniger Spannung. Aber eben nicht mehr der große Durchbruch, wie es noch zu Anfang der Serie war.