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Benutzername: 
jutscha
Wohnort: 
Hunsrück

Bewertungen

Insgesamt 147 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2023
Midnight Fall
Serpente, S.

Midnight Fall


ausgezeichnet

Liebe zu einem offensichtlich Kriminellen – kann das gut gehen?

Protagonistin Claire, Studentin Anfang 20, kommt nach einem Auslandsjahr in Island in ihre Heimatstadt Stone zurück. Dort berichtet ihr ihre beste Freundin Tina, dass Claires Ex Jackson in den Drogensumpf abgerutscht ist und krumme Sachen dreht, aber offensichtlich noch in sie verliebt ist. Außerdem gibt es einen neuen in Stone, den mysteriösen Ian Conroy, den die Polizei ebenfalls im Auge hat. Und genau dieser Bad Boy fährt Claire im Regen auf ihrem Fahrrad fast über den Haufen. Die Begegnung hat beide beeindruckt, denn Ian zeigt offensichtliches Interesse an Claire und auch sie kann seinem Charme kaum widerstehen. Aber er ist auch ein Mann, der Geheimnisse hat, die Claire in Schwierigkeiten bringen könnte. Tut er ihr wirklich gut oder muss sie sich vor ihm in Acht nehmen? Und was ist zwischen ihm und Jackson vorgefallen, dass sie sich so hassen?

Es ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, aber sicher nicht das letzte. Der wundervolle Schreibstil hat mich sofort abgeholt. Ständig bekommt der Leser (und die Protagonistin) ein paar Häppchen vorgeworfen, die eine Frage beantworten, aber weitere aufwerfen. Die Geschichte wurde für mich von Seite zu Seite spannender und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch einige Prisen Erotik haben nicht gefehlt, die jedoch absolut ästhetisch rüberkamen. Sehr gut geschrieben!

Eigentlich meide ich deutsche Bücher mit englischem Titel, weil ich der Ansicht bin, dass der Leser bereits beim Titel Assoziationen zu Inhalt und Spreche erhalten sollte. Hier habe ich eine Ausnahme gemacht, weil mich die Vorstellung des Buches durch die Autorin sehr gereizt hat. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn die Geschichte ist absolut super. Auch nimmt die Geschichte dramatische Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Aufgrund der hohen Spannung und der Überraschungseffekte kann ich den Roman absolut weiterempfehlen. Obwohl eine für mich wichtige Frage nicht beantwortet wurde, sondern die Autorin diese der Phantasie der Leser überlässt, vergebe ich dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung für alle, die Dark Romance lieben.

Bewertung vom 25.09.2023
Sandmuscheln und Salzwasserküsse (MP3-Download)
Hell, Jane

Sandmuscheln und Salzwasserküsse (MP3-Download)


ausgezeichnet

Dänische Wohlfühlgeschichte, nicht nur für Campingfreunde lesenswert

Protagonistin Alma wird nach Übernahme ihres Arbeitsgebers von einer englischen Firma von der Wirtschaftsexpertin zum Mädchen für alles degradiert. Schon nach kurzer Zeit hat sie die Nase gestrichen voll. Ihr Verlobter Clemens, ein Anwalt und angehender Partner seiner Kanzlei, mit dem sie in einem schicken Appartement in Kopenhagen wohnt, hat kein Ohr für ihre Sorgen. Kurzentschlossen hat sie ab nach Hareby, ihrem Heimatort, wo ihre Mutter einen Campingplatz betreibt, der nach dem Tod ihres Vaters zu einem Viertel auch Alma gehört. Das schlechte Gewissen begleitet sie, denn die letzten Jahre hat es nur für einen weihnachtlichen Pflichtbesuch gereicht. Doch nun hat die Mutter ein gutes Angebot für den Platz bekommen und braucht dazu Almas Zustimmung.

Eigentlich ist auf dem Platz fast alles wie früher. Auch Magnus, ihr bester Freund aus Kindertagen ist noch da. Neu sind die Funken, die zwischen den beiden sprühen.

Wird Alma zu Clemens, dem Luxusleben und ihrer verhassten Arbeit zurückkehren? Oder richtet sie ihr Augenmerk auf Magnus, der ihr seit Kindertagen vertraut ist, aber eine ganz andere Vorstellung vom Leben und sich den Wikingern verschrieben hat? Wie wird Almas Zukunft aussehen? Und was wird aus dem Campingplatz?

Ich habe alle bisherigen Bücher der Autorin gelesen und weiß, dass mir der Schreibstil gefällt. Auf diese neue Reihe habe ich mich ganz besonders gefreut. Campen mag ist sehr und durfte schon einige Campingplätze kennenlernen. Dänemark ist zudem ein Land, das ich gerne mal besuchen würde. Egal, wo man sich in Dänemark aufhält, man ist nie weiter als 50 km vom Meer entfernt. Das habe ich während der Lektüre gelernt und finde diesen Fact absolut spannend.

Ich habe eine leichte Sommergeschichte erwartet und wurde nicht enttäuscht. Alma ist eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig, fleißig und ehrlich. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen konnte. So liebe ich es. Das Tüpfelchen auf dem i sind die witzigen Dialoge und die flotten Sprüche, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten.

Ich fand die Geschichte sehr unterhaltsam und ideal als leichte Lektüre im Sommer. Auch das Quentchen Romantik und Liebe hat nicht gefehlt. Ich habe mich auf dem Campingplatz und im Wikingerdorf in Hareby pudelwohl gefühlt Ich gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 31.08.2023
Ein Inselsommer zum Verlieben (eBook, ePUB)
Hoppe, Rosita

Ein Inselsommer zum Verlieben (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine echte Wohlfühlgeschichte auf Sardinien mit unerwarteten Wendungen

Dieser Liebesroman ist der erste, den ich von Rosita Hoppe gelesen habe, aber es wird sicher nicht der letzte sein. Der Schreibstil hat mich sofort abgeholt.

Es geht um Sue, seit kurzem arbeitslos und frisch getrennt weiß sie nicht, was die Zukunft bringen soll. Auf einem Klassentreffen trifft sie Simon wieder, der sich vom pummeligen und schüchternen Jungen in eine wahre Sahneschnitte verwandelt hat. Er war damals Sues Partner beim Abschlussball und sie konnte ihn schon damals gut leiden. Simon hat nie vergessen, dass sie eine der wenigen war, die ihn nicht gehänselt haben. Vielleicht ist das der Grund, warum er sie spontan fragt, ob sie einen Job auf Zeit annehmen und seine Mutter nach Sardinien begleiten möchte. Diese hatte einen Unfall, läuft an Krücken und jemand muss ihr bei der Eröffnung ihrer Boutique helfen. Sue sagt zu.

Aus der erwarteten „leichten Tätigkeit“ wird ein Berg aus Arbeit und Sue glaubt zeitweise, das alles nicht zu schaffen. Hinzu kommen auch noch plötzliche romantische Gefühle, die sie aber nicht von der Arbeit ablenken dürfen, denn aufgeben ist keine Option.

Wird Sue es trotz fehlender Italienischkenntnisse schaffen, die anstehende Arbeit bis zur Eröffnung der Boutique zu erledigen? Wird sie dabei Zeit haben, die Liebe zu finden?

Diese Geschichte hier trifft voll ins Herz. Von der ersten Seite an hat mich der tolle Schreibstil abgeholt und ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen, bis ich alles gelesen hatte. Unerwartete Wendungen haben mich immer wieder überrascht. Die Probleme der Protagonisten, die innere Zerrissenheit, aber auch die Kraft, die sie entwickeln, sind eindrucksvoll und authentisch beschrieben. Die Autorin hat tiefe Gefühle in der Geschichte verpackt, die genau so rüberkamen. Einfach wundervoll geschrieben!

Ich kann den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Die Geschichte ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Ich vergebe auch dieser Geschichte der Autorin 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.08.2023
Die Melodie von rotem Ahorn
Jähnel, Sven

Die Melodie von rotem Ahorn


ausgezeichnet

Liebesromanautor Sven Jähnel entführt die Leser nach Japan. Wundervolle Geschichte! Unbedingt lesen!

Mal abgesehen davon, dass schon das Cover ein echter Hingucker ist, hat mich Sven Jähnel auch mit seinem zweiten Liebesroman wieder völlig in den Bann seiner Protagonisten gezogen.

Dieses Mal spielt die Geschichte in Japan. Es geht um Lisa und Nick, aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd geschrieben ist. Lisa studiert in Japan und möchte hier ihren Master machen. Sie liebt Musik und den japanischen roten Ahorn, der jetzt im Herbst seine wundervolle Farbe erstrahlen lässt.

Nick ist Halbjapaner, aber seine Mutter ist früh verstorben und er kann weder japanisch noch hat er das Heimatland seiner Mutter je besucht. Es war ihm immer ein Bedürfnis, nach seinen Wurzeln zu suchen, aber das Thema wurde zuhause totgeschwiegen. Nun wird er jedoch von seinem Arbeitgeber nach Japan geschickt und er will die Gelegenheit wahrnehmen, um herauszufinden, wo seine Mutter herkommt. Leider ist es Herbst und somit nicht die Zeit der Kirschblüte. Aber der Ahorn blüht in leuchtendem Rot, was er genauso faszinierend findet wie Lisa, die ihm und seinem Kollegen quasi vor das Auto gelaufen ist. Sie sieht europäisch aus, flucht aber in perfektem Japanisch, wie Nick erstaunt feststellt. Das hilft ihm natürlich bei der Suche nach seinen Wurzeln, aber auch die japanische Kultur bringt sie ihm näher. Da wundert es nicht, dass Nick sich immer mehr in Lisa verliebt. Aber hat die Liebe eine Chance, wenn vieles ungesagt bleibt und Nick zurück nach Deutschland geht? Und wird er seine Wurzeln finden?

Da ich bereits den ersten Roman von Sven Jähnel gelesen habe und weiß, dass der Flamingo Tales Verlag Bücher herausbringt, die stets eine Reise in ferne Länder beschreiben, habe ich neben einer romantischen Liebesgeschichte auch eine wundervolle literarische Reise nach Japan erwartet und wurde nicht enttäuscht. Ich habe Nagoya genauso kennen und mögen gelernt wie Kyoto mit seinen Sehenswürdigkeiten und mit den Protagonisten weitere Ausflüge in Japan erlebt und genossen. Kultur, Essen, Karaoke und die wundervollen Tempel haben mir Lust auf Japan gemacht, das ich bisher überhaupt nicht auf dem Schirm für Reisen hatte.

Fazit: Sven Jähnel ist eine außergewöhnlich schöne Liebesgeschichte gelungen, die den Fokus auf das wundervolle Land Japan richtet und dem Leser die Schönheit des Landes näher bringt. Einfach wundervoll! Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar wundervolle Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte verdiente 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 17.07.2023
Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs
Schulte, Andreas J.

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs


ausgezeichnet

Hildegard von Bingen als Verdächtige in einem mittelalterlichen Krimi - unbedingt lesen!

Ich bin absolut fasziniert von Hildegard von Bingen, einer Frau, die sich als Äbtissin eines Klosters viel mit Kräutern und deren Heilwirkung beschäftigt hat. Ihr Wissen wird heute noch geschätzt und genutzt. Außerdem mag ich die Krimis von Andreas Schulte sehr, die meist in meiner Heimat spielen. Als ich daher dieses Buch entdeckt habe, war ich echt begeistert, und das bin ich nach dem Lesen immer noch.

Protagonistin in diesem Buch ist jedoch nicht Hildegard von Bingen, sondern Elisabeth, eine junge Novizin, die über eine gute Bildung verfügt und von Hildegard ins Kloster aufgenommen wurde. Dennoch ist Hildegard in der gesamten Geschichte über ständig präsent.

Man schreibt das Jahr 1151 n.Chr., als Hildegard von Bingen u.a. mit Elisabeth ins Kloster auf dem Disibodenberg reist zu Verhandlungen über die Thronfolge. Dort wird ein Mann ermordet. Hildegard glaubt, dass er vergiftet wurde und sie versucht, dem Mörder mittels ihrer Kräuterkenntnisse auf die Schliche zu kommen. Leider ist der Abt des Disibodenbergs Hildegard nicht wohlgesonnen. Als weitere Morde geschehen, gerät sie selbst unter Verdacht und wird eingesperrt. Wird sie gemeinsam mit Elisabeth ihre Unschuld beweisen und den wahren Mörder überführen können?

Andreas Schulte ist hier ein wundervoller und absolut fesselnder historischer Krimi gelungen, der mich von der ersten bis zur letzten Seite extrem gefesselt hat. Hildegard von Bingen, diese wunderbare Frau mit ihrem profunden Wissen, hat hier eine ganz neue Rolle gefunden, nämlich die der Ermittlerin. Trotzdem oder gerade deswegen habe ich als Leserin wieder einiges über Kräuter gelernt, für die ich mich ohnehin sehr interessiere. Auch die Geschichte des Disibodenbergs kam nicht zu kurz. Dass Hildegard hier nicht die Protagonistin ist, hat überhaupt nicht gestört, denn Elisabeth ist genauso faszinierend.

Die Spannung hat sich die ganze Geschichte über gehalten und ich war überrascht und froh über ein paar unerwartete Wendungen, die ich in Büchern immer sehr mag. Wer mehr über Hildegard von Bingen, die Geschichte des Disibodenbergs und Kräuter erfahren möchte und historische Krimis mag, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Für mich ist die Geschichte verdiente 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 17.07.2023
Das kleine Hotel am Strand
Feger, Nadine

Das kleine Hotel am Strand


ausgezeichnet

St. Peter-Ording und die Liebe gehören anscheinend zusammen

Bei dieser Geschichte, die in St. Peter-Ording an der Nordsee spielt, gibt es gleich drei Protagonistinnen, Isa, Anni und Christine sowie die männlichen Gegenparts Alex, Karl und Nick. Klingt leicht verwirrend, ist es aber eigentlich nicht, denn jede der Frauen steht sinnbildlich für eine Generation.

Isa wusste, dass sie adoptiert ist, doch erst im Erwachsenenalter erfährt sie, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Das einzige von ihr, dass sie weiß, ist, dass sie mal in St. Peter-Ording gelebt haben soll. Extrem enttäuscht von ihren Adoptiveltern packt sie spontan ihre Koffer und fährt in den Kurort an die Nordsee, um Nachforschungen anzustellen. Durch Zufall landet sie bei Anni, die Isa ein Zimmer gibt, obwohl ihr Hotel seit dem Tod ihres Mannes geschlossen ist. Auch Christine, die aus ihrer Ehe geflüchtet ist und ebenfalls an Annis Tür klingelt, bekommt ein Zimmer.

Die drei Frauen verstehen sich trotz großer Altersunterschiede sehr gut und schnell entsteht die Idee, gemeinsam das Hotel wieder zu eröffnen. Jede hat ihre Qualitäten und berufliche Qualifikationen, so dass es wirklich realistisch erscheint. Aber auch bei jeder der drei Frauen klopft die Liebe an die Tür. Dennoch bleibt Isas Suche nach Ihrer Schwester im Vordergrund und die gestaltet sich wirklich sehr spannend.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht der drei Frauen geschrieben. Der Schreibstil gefällt mir sehr, auch wenn ich beim Perspektivenwechsel anfangs Probleme hatte, im Kopf umzuschalten. Aber ich habe mir angewöhnt, beim Namen über dem Abschnitt kurz innezuhalten, um mich auf den Charakter einzustimmen. So ging es besser.

Ich mochte auf Anhieb alle Charaktere, denn jede der Frauen ist auf ihre Weise sehr liebenswert. Auch wenn die Geschichte selbst etwas vorhersehbar war, wie es Liebesgeschichten ja oft sind, hatte ich viel Spaß und konnte absolut in die Protagonisten eintauchen.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die wundervollen Landschaftsbeschreibungen. Daher konnte ich mir vieles sehr gut vorstellen und habe mich sofort wohlgefühlt. Ein Besuch der Nordsee ist wieder etwas höhergerückt auf meiner Wunschliste.

Die Geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen. Auch die Emotionen wie z.B. Isas Enttäuschung und Wut darüber, dass man ihr ihre Schwester vorenthalten hat, kam sehr gut rüber. Ich habe mit ihr gelitten und gehofft. Es ist ein sehr gut geschriebener Wohlfühlroman, den ich jedem nur empfehlen kann, der sich in diesem Genre wohlfühlt. Für mich ist er 5 von 5 Sternen wert.

Bewertung vom 17.07.2023
Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
Villard, Sophie

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe


ausgezeichnet

Wundervolle Geschichte über eine starke Frau rund um den Bau des Eiffelturms

Protagonistin Claire ist die Tochter von Gustave Eiffel, begnadeter Ingenieur und Erbauer des Eiffelturms. Schon als Kind musste sie nach dem Tod der Mutter Verantwortung für die Familie übernehmen. Als der langjährige Sekretär des Vaters plötzlich und unerwartet stirbt, bittet Gustave sie, dessen Platz einzunehmen, denn er will bis zur Eröffnung der Weltausstellung in Paris den höchsten Turm der Welt bauen und braucht Unterstützung von einer Person, die sein vollstes Vertrauen hat. Sie stürzt sich Hals über Kopf in die Verantwortung und ist motiviert und voller Tatendrang. Zum Glück unterstützen sie ihr Mann Adi, der ebenfalls in der Firma angestellt ist, sowie Kinderfrau Manon. Doch wird es ihr wirklich gelingen, auf Dauer diesen Stress und die ständigen Rückschläge zu verkraften? Denn der Turm stößt auf heftigen Widerstand der Einwohner von Paris und auch mit den Arbeitern gibt es immer wieder Probleme. Zudem muss sie um ihre große Liebe kämpfen, was sie mehr und mehr zermürbt. Wird sie den Kampf ihres Lebens gewinnen?

Claires Geschichte hat mich vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, dabei aber absolut fesselnd, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen konnte. Zudem stand immer eine gewisse Spannung im Raum. So liebe ich es. Claire ist eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig und ehrlich und setzt sich ohne zu zögern für ihre Familie und das Unternehmen ein.

Als Leserin durfte ich Planung und Bau des Eiffelturms erleben. Ich fand die Geschichte einfach super. Es war total spannend zu erleben, wie schwierig es für eine Frau vor über 100 Jahren war, in eine Männerdomäne einzutauchen und wie Claire es schafft, mit den ganzen Anfeindungen und Rückschlägen klar zu kommen und Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Den Roman über diese starke kann ich wirklich sehr empfehlen. Er ist für mich 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 14.06.2023
Mein Herz in Havanna
Pauter, Katharina

Mein Herz in Havanna


ausgezeichnet

Diese wundervolle Liebesgeschichte versprüht kubanische Lebensfreude pur. Wundervoll!

Die Geschichten, die im Flamingo Tales Verlag bisher erschienen sind, waren einfach alle wundervoll. Daher war ich froh und dankbar, dass ich auch diesen Roman lesen durfte.

Der Flamingo Tales Verlag steht für wundervolle Liebesromane, die in fremden Ländern spielen. Dabei lerne ich als Leserinnen auch immer tolle Fakten über diese Länder kennen und bekomme stets Lust, dorthin zu reisen.

„Mein Herz in Havanna“ spielt, nach diesem Titel wenig überraschend, in Havanna, somit Kuba. Protagonistin Maike ist zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Sarah in Köln bei ihrer Oma aufgewachsen. Als Sarah nach einem Urlaub in Neuseeland nicht mehr zurück kommt, weil sie sich verliebt hat, ist Maike wie vor den Kopf gestoßen und bricht jeglichen Kontakt ab. Nie könnte sie sich vorstellen, genauso zu handeln.

Doch dann bekommt sie das überraschende Angebot, einige Monate in Havanna bei einem gemeinnützigen Projekt mitzuarbeiten. Auf Zureden ihrer Oma Marianne sagt sie schließlich zu mit dem Versprechen, auf jeden Fall zurückzukommen. Obwohl sie schon auf dem Flughafen kalte Füße bekommt, steigt sie schließlich in den Flieger.

In Havanna erwarten sie rosa Oldtimer, karibische Vibes, Palmenrauschen und ganz viel Herzklopfen, aber auch arme kubanische Familien, die trotz aller Probleme ihre Lebenslust nicht verlieren. Maike fühlt sich auf Anhieb wohl und wird bald für die Gemeinschaft unentbehrlich. Auch die Liebe in Form ihres heißen kubanischen Kollegen Matheo klopft leise an Maikes Tür.

Wird Maike der Versuchung nachgeben? Schließlich hat sie sich geschworen, nicht genauso zu handeln wir ihre Zwillingsschwester. Wird ihr das gelingen? Und wird sie Sarah jemals verzeihen können?

Lest selbst, und ihr werdet dem kubanischen Lebensstil erliegen. Der Autorin ist mit ihrem wundervollen Schreibstil eine genauso wundervolle Geschichte gelungen, die absolut Lust darauf macht, selbst nach Kuba zu fliegen und diese wundervollen Menschen kennenzulernen. Ich war absolut fasziniert und begeistert und kann den Roman allen, die Liebesgeschichten und Reisen in ferne Länder mögen, absolut empfehlen und vergebe verdiente 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.06.2023
Philippine oder Endstation Sobibor
Schewe, Judith

Philippine oder Endstation Sobibor


ausgezeichnet

Absolut erschütternde wahre Lebensgeschichte während der Nazizeit

Die Autorin Judith Schewe befasst sich seit Jahren mit der Ahnenforschung. Dieses kleine Büchlein ist eines der Ergebnisse dieser Leidenschaft und beschreibt das Leben ihrer Großtante Philippine und in Teilen auch des Großvaters und der Mutter der Autorin.

Der Großvater der Autorin, Martin, wurde 1943 von den Nazis ermordet. Nur wenig ist von seinem Leben geblieben, darunter einige Urkunden. Die Autorin hätte von ihrer Großtante einiges erfahren können, falls sie diese noch kennengelernt hätte, doch so blieben nur Nachforschungen. Nach und nach hat sie Einzelheiten aus dem Leben von Philippine herausfinden können, deren harte Fakten sie behutsam mit eigenen Vermutungen zu einer unter die Haut gehenden Geschichte verwoben hat.

Philippine hat früh die Mutter verloren und mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen gekämpft. Diverse Einweisungen in entsprechende "Anstalten" sowie die Tatsache, dass sie jüdische Vorfahren hatte, machte ihr Leben während der Nazizeit zu einem Spießrutenlauf. Dennoch hatte sie auch glückliche Momente, konnte sie doch ihre große Liebe heiraten. Dass sie wegen ihrer Krankheit und ihrer Herkunft als "unwertes Leben" abgestempelt wurde, macht dem Leser früh klar, welches Schicksal ihr widerfuhr.

Der Schreibstil ist überwiegend nüchtern, passt aber absolut zum Thema, denn es stellt die Aufarbeitung der schwierigen und leidvollen Familiengeschichte der Autorin dar. Sie hat viele Fakten aus dem Leben der Großtante zusammengetragen und deren Lebensgeschichte aufgeschrieben. Fakten und Fiktion greifen nahtlos ineinander und machen die Geschichte greifbar und den Leser betroffen, denn Philippine und die ganze Familie haben unglaubliches Leid ertragen müssen. Und obwohl die Nazis viele Dokumente vernichtet haben, hat die Autorin extrem viel über das Leben Philippines herausgefunden.

Eine tolle Arbeit und ein absolut wertvolles Zeugnis einer Familiengeschichte, die sicher auch die Nachkommen der Familie zu schätzen wissen und die in Ehren gehalten werden muss. Ich kann dieses Büchlein allen empfehlen, die mehr über das Leben in Zeiten des Nationalsozialismus wissen möchten. Sicher wäre es auch eine gute Schullektüre. Gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.06.2023
Polnischer Abgang
Hoffmann, Mariusz

Polnischer Abgang


sehr gut

Ein etwas anderer Roadtrip

Cover, Titel und Klappentext haben mich extrem neugierig gemacht, denn ich mag Roadtrips gerne. Dieser hier ist jedoch von einer anderen Art als ich dachte, denn es geht um eine Auswanderung von Polen nach Deutschland - ohne Wiederkehr.

Protagonist Jarek ist Pole und 14 Jahre alt. Seit seine Oma vor Jahren sang- und klanglos Polen, ihren Mann und alle Verwandten verließ, um im Deutschland ein neues Leben zu beginnen, träumt er davon, sie wiederzusehen. Im Sommer 1990 ist es endlich so weit, dass er mit seiner Familie Polen Richtung Deutschland verlässt. Klar, dass er hofft, dass sie zuallererst zur Oma fahren. Stattdessen geht es in die Aussiedlerlandesstelle Hamm, wo sie zusammengepfercht mit anderen Aussiedlern und Flüchtlingen sehr beengt leben. Das ist nicht so, wie Jarek es sich vorgestellt hat, aber zum Glück lernt er Monika kennen, die es anscheinend etwas besser getroffen hat. Oder vielleicht doch nicht? Werden Jarek und seine Eltern die Oma wiedersehen? Und ändert sich das Leben in Deutschland zum Guten? Oder war vielleicht doch in Polen alles besser?

Dass die Ausreise aus Polen ähnlich war wie die aus der früheren DDR, war mir gar nicht bewusst und hat mich überrascht. Ähnlich war es wohl auch mit der Behandlung der Bevölkerung, die nicht "kooperierte". Und auch in Polen verdächtigten Menschen ihre eigenen Familienangehörigen. Insofern hat mir die Geschichte in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Hinter der erwarteten Geschichte um einen Roadtrip steckt Schicksal, und zwar teilweise recht hartes. Es ist eine Geschichte, die das Leben schrieb, und die von Seite zu Seite einfach immer nur besser wurde. Vom Genre her ist es eine Mischung aus Roadtrip und Drama, die die Leser stark polarisiert. Mir hat zum Schluss etwas gefehlt, das Ende fand ich zu abrupt. Aber auch das ist meine rein subjektive Empfindung. Ansonsten kann ich kann die Geschichte wirklich empfehlen und bewerte sie mit guten 4 von 5 Sternen und dem Hinweis „Unbedingt dranbleiben!“