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Benutzername: 
jutscha
Wohnort: 
Hunsrück

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2023
Die Melodie von rotem Ahorn
Jähnel, Sven

Die Melodie von rotem Ahorn


ausgezeichnet

Liebesromanautor Sven Jähnel entführt die Leser nach Japan. Wundervolle Geschichte! Unbedingt lesen!

Mal abgesehen davon, dass schon das Cover ein echter Hingucker ist, hat mich Sven Jähnel auch mit seinem zweiten Liebesroman wieder völlig in den Bann seiner Protagonisten gezogen.

Dieses Mal spielt die Geschichte in Japan. Es geht um Lisa und Nick, aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd geschrieben ist. Lisa studiert in Japan und möchte hier ihren Master machen. Sie liebt Musik und den japanischen roten Ahorn, der jetzt im Herbst seine wundervolle Farbe erstrahlen lässt.

Nick ist Halbjapaner, aber seine Mutter ist früh verstorben und er kann weder japanisch noch hat er das Heimatland seiner Mutter je besucht. Es war ihm immer ein Bedürfnis, nach seinen Wurzeln zu suchen, aber das Thema wurde zuhause totgeschwiegen. Nun wird er jedoch von seinem Arbeitgeber nach Japan geschickt und er will die Gelegenheit wahrnehmen, um herauszufinden, wo seine Mutter herkommt. Leider ist es Herbst und somit nicht die Zeit der Kirschblüte. Aber der Ahorn blüht in leuchtendem Rot, was er genauso faszinierend findet wie Lisa, die ihm und seinem Kollegen quasi vor das Auto gelaufen ist. Sie sieht europäisch aus, flucht aber in perfektem Japanisch, wie Nick erstaunt feststellt. Das hilft ihm natürlich bei der Suche nach seinen Wurzeln, aber auch die japanische Kultur bringt sie ihm näher. Da wundert es nicht, dass Nick sich immer mehr in Lisa verliebt. Aber hat die Liebe eine Chance, wenn vieles ungesagt bleibt und Nick zurück nach Deutschland geht? Und wird er seine Wurzeln finden?

Da ich bereits den ersten Roman von Sven Jähnel gelesen habe und weiß, dass der Flamingo Tales Verlag Bücher herausbringt, die stets eine Reise in ferne Länder beschreiben, habe ich neben einer romantischen Liebesgeschichte auch eine wundervolle literarische Reise nach Japan erwartet und wurde nicht enttäuscht. Ich habe Nagoya genauso kennen und mögen gelernt wie Kyoto mit seinen Sehenswürdigkeiten und mit den Protagonisten weitere Ausflüge in Japan erlebt und genossen. Kultur, Essen, Karaoke und die wundervollen Tempel haben mir Lust auf Japan gemacht, das ich bisher überhaupt nicht auf dem Schirm für Reisen hatte.

Fazit: Sven Jähnel ist eine außergewöhnlich schöne Liebesgeschichte gelungen, die den Fokus auf das wundervolle Land Japan richtet und dem Leser die Schönheit des Landes näher bringt. Einfach wundervoll! Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar wundervolle Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte verdiente 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 17.07.2023
Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs
Schulte, Andreas J.

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs


ausgezeichnet

Hildegard von Bingen als Verdächtige in einem mittelalterlichen Krimi - unbedingt lesen!

Ich bin absolut fasziniert von Hildegard von Bingen, einer Frau, die sich als Äbtissin eines Klosters viel mit Kräutern und deren Heilwirkung beschäftigt hat. Ihr Wissen wird heute noch geschätzt und genutzt. Außerdem mag ich die Krimis von Andreas Schulte sehr, die meist in meiner Heimat spielen. Als ich daher dieses Buch entdeckt habe, war ich echt begeistert, und das bin ich nach dem Lesen immer noch.

Protagonistin in diesem Buch ist jedoch nicht Hildegard von Bingen, sondern Elisabeth, eine junge Novizin, die über eine gute Bildung verfügt und von Hildegard ins Kloster aufgenommen wurde. Dennoch ist Hildegard in der gesamten Geschichte über ständig präsent.

Man schreibt das Jahr 1151 n.Chr., als Hildegard von Bingen u.a. mit Elisabeth ins Kloster auf dem Disibodenberg reist zu Verhandlungen über die Thronfolge. Dort wird ein Mann ermordet. Hildegard glaubt, dass er vergiftet wurde und sie versucht, dem Mörder mittels ihrer Kräuterkenntnisse auf die Schliche zu kommen. Leider ist der Abt des Disibodenbergs Hildegard nicht wohlgesonnen. Als weitere Morde geschehen, gerät sie selbst unter Verdacht und wird eingesperrt. Wird sie gemeinsam mit Elisabeth ihre Unschuld beweisen und den wahren Mörder überführen können?

Andreas Schulte ist hier ein wundervoller und absolut fesselnder historischer Krimi gelungen, der mich von der ersten bis zur letzten Seite extrem gefesselt hat. Hildegard von Bingen, diese wunderbare Frau mit ihrem profunden Wissen, hat hier eine ganz neue Rolle gefunden, nämlich die der Ermittlerin. Trotzdem oder gerade deswegen habe ich als Leserin wieder einiges über Kräuter gelernt, für die ich mich ohnehin sehr interessiere. Auch die Geschichte des Disibodenbergs kam nicht zu kurz. Dass Hildegard hier nicht die Protagonistin ist, hat überhaupt nicht gestört, denn Elisabeth ist genauso faszinierend.

Die Spannung hat sich die ganze Geschichte über gehalten und ich war überrascht und froh über ein paar unerwartete Wendungen, die ich in Büchern immer sehr mag. Wer mehr über Hildegard von Bingen, die Geschichte des Disibodenbergs und Kräuter erfahren möchte und historische Krimis mag, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Für mich ist die Geschichte verdiente 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 17.07.2023
Das kleine Hotel am Strand
Feger, Nadine

Das kleine Hotel am Strand


ausgezeichnet

St. Peter-Ording und die Liebe gehören anscheinend zusammen

Bei dieser Geschichte, die in St. Peter-Ording an der Nordsee spielt, gibt es gleich drei Protagonistinnen, Isa, Anni und Christine sowie die männlichen Gegenparts Alex, Karl und Nick. Klingt leicht verwirrend, ist es aber eigentlich nicht, denn jede der Frauen steht sinnbildlich für eine Generation.

Isa wusste, dass sie adoptiert ist, doch erst im Erwachsenenalter erfährt sie, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Das einzige von ihr, dass sie weiß, ist, dass sie mal in St. Peter-Ording gelebt haben soll. Extrem enttäuscht von ihren Adoptiveltern packt sie spontan ihre Koffer und fährt in den Kurort an die Nordsee, um Nachforschungen anzustellen. Durch Zufall landet sie bei Anni, die Isa ein Zimmer gibt, obwohl ihr Hotel seit dem Tod ihres Mannes geschlossen ist. Auch Christine, die aus ihrer Ehe geflüchtet ist und ebenfalls an Annis Tür klingelt, bekommt ein Zimmer.

Die drei Frauen verstehen sich trotz großer Altersunterschiede sehr gut und schnell entsteht die Idee, gemeinsam das Hotel wieder zu eröffnen. Jede hat ihre Qualitäten und berufliche Qualifikationen, so dass es wirklich realistisch erscheint. Aber auch bei jeder der drei Frauen klopft die Liebe an die Tür. Dennoch bleibt Isas Suche nach Ihrer Schwester im Vordergrund und die gestaltet sich wirklich sehr spannend.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht der drei Frauen geschrieben. Der Schreibstil gefällt mir sehr, auch wenn ich beim Perspektivenwechsel anfangs Probleme hatte, im Kopf umzuschalten. Aber ich habe mir angewöhnt, beim Namen über dem Abschnitt kurz innezuhalten, um mich auf den Charakter einzustimmen. So ging es besser.

Ich mochte auf Anhieb alle Charaktere, denn jede der Frauen ist auf ihre Weise sehr liebenswert. Auch wenn die Geschichte selbst etwas vorhersehbar war, wie es Liebesgeschichten ja oft sind, hatte ich viel Spaß und konnte absolut in die Protagonisten eintauchen.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die wundervollen Landschaftsbeschreibungen. Daher konnte ich mir vieles sehr gut vorstellen und habe mich sofort wohlgefühlt. Ein Besuch der Nordsee ist wieder etwas höhergerückt auf meiner Wunschliste.

Die Geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen. Auch die Emotionen wie z.B. Isas Enttäuschung und Wut darüber, dass man ihr ihre Schwester vorenthalten hat, kam sehr gut rüber. Ich habe mit ihr gelitten und gehofft. Es ist ein sehr gut geschriebener Wohlfühlroman, den ich jedem nur empfehlen kann, der sich in diesem Genre wohlfühlt. Für mich ist er 5 von 5 Sternen wert.

Bewertung vom 17.07.2023
Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
Villard, Sophie

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe


ausgezeichnet

Wundervolle Geschichte über eine starke Frau rund um den Bau des Eiffelturms

Protagonistin Claire ist die Tochter von Gustave Eiffel, begnadeter Ingenieur und Erbauer des Eiffelturms. Schon als Kind musste sie nach dem Tod der Mutter Verantwortung für die Familie übernehmen. Als der langjährige Sekretär des Vaters plötzlich und unerwartet stirbt, bittet Gustave sie, dessen Platz einzunehmen, denn er will bis zur Eröffnung der Weltausstellung in Paris den höchsten Turm der Welt bauen und braucht Unterstützung von einer Person, die sein vollstes Vertrauen hat. Sie stürzt sich Hals über Kopf in die Verantwortung und ist motiviert und voller Tatendrang. Zum Glück unterstützen sie ihr Mann Adi, der ebenfalls in der Firma angestellt ist, sowie Kinderfrau Manon. Doch wird es ihr wirklich gelingen, auf Dauer diesen Stress und die ständigen Rückschläge zu verkraften? Denn der Turm stößt auf heftigen Widerstand der Einwohner von Paris und auch mit den Arbeitern gibt es immer wieder Probleme. Zudem muss sie um ihre große Liebe kämpfen, was sie mehr und mehr zermürbt. Wird sie den Kampf ihres Lebens gewinnen?

Claires Geschichte hat mich vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, dabei aber absolut fesselnd, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen konnte. Zudem stand immer eine gewisse Spannung im Raum. So liebe ich es. Claire ist eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig und ehrlich und setzt sich ohne zu zögern für ihre Familie und das Unternehmen ein.

Als Leserin durfte ich Planung und Bau des Eiffelturms erleben. Ich fand die Geschichte einfach super. Es war total spannend zu erleben, wie schwierig es für eine Frau vor über 100 Jahren war, in eine Männerdomäne einzutauchen und wie Claire es schafft, mit den ganzen Anfeindungen und Rückschlägen klar zu kommen und Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Den Roman über diese starke kann ich wirklich sehr empfehlen. Er ist für mich 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 14.06.2023
Mein Herz in Havanna
Pauter, Katharina

Mein Herz in Havanna


ausgezeichnet

Diese wundervolle Liebesgeschichte versprüht kubanische Lebensfreude pur. Wundervoll!

Die Geschichten, die im Flamingo Tales Verlag bisher erschienen sind, waren einfach alle wundervoll. Daher war ich froh und dankbar, dass ich auch diesen Roman lesen durfte.

Der Flamingo Tales Verlag steht für wundervolle Liebesromane, die in fremden Ländern spielen. Dabei lerne ich als Leserinnen auch immer tolle Fakten über diese Länder kennen und bekomme stets Lust, dorthin zu reisen.

„Mein Herz in Havanna“ spielt, nach diesem Titel wenig überraschend, in Havanna, somit Kuba. Protagonistin Maike ist zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Sarah in Köln bei ihrer Oma aufgewachsen. Als Sarah nach einem Urlaub in Neuseeland nicht mehr zurück kommt, weil sie sich verliebt hat, ist Maike wie vor den Kopf gestoßen und bricht jeglichen Kontakt ab. Nie könnte sie sich vorstellen, genauso zu handeln.

Doch dann bekommt sie das überraschende Angebot, einige Monate in Havanna bei einem gemeinnützigen Projekt mitzuarbeiten. Auf Zureden ihrer Oma Marianne sagt sie schließlich zu mit dem Versprechen, auf jeden Fall zurückzukommen. Obwohl sie schon auf dem Flughafen kalte Füße bekommt, steigt sie schließlich in den Flieger.

In Havanna erwarten sie rosa Oldtimer, karibische Vibes, Palmenrauschen und ganz viel Herzklopfen, aber auch arme kubanische Familien, die trotz aller Probleme ihre Lebenslust nicht verlieren. Maike fühlt sich auf Anhieb wohl und wird bald für die Gemeinschaft unentbehrlich. Auch die Liebe in Form ihres heißen kubanischen Kollegen Matheo klopft leise an Maikes Tür.

Wird Maike der Versuchung nachgeben? Schließlich hat sie sich geschworen, nicht genauso zu handeln wir ihre Zwillingsschwester. Wird ihr das gelingen? Und wird sie Sarah jemals verzeihen können?

Lest selbst, und ihr werdet dem kubanischen Lebensstil erliegen. Der Autorin ist mit ihrem wundervollen Schreibstil eine genauso wundervolle Geschichte gelungen, die absolut Lust darauf macht, selbst nach Kuba zu fliegen und diese wundervollen Menschen kennenzulernen. Ich war absolut fasziniert und begeistert und kann den Roman allen, die Liebesgeschichten und Reisen in ferne Länder mögen, absolut empfehlen und vergebe verdiente 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.06.2023
Philippine oder Endstation Sobibor
Schewe, Judith

Philippine oder Endstation Sobibor


ausgezeichnet

Absolut erschütternde wahre Lebensgeschichte während der Nazizeit

Die Autorin Judith Schewe befasst sich seit Jahren mit der Ahnenforschung. Dieses kleine Büchlein ist eines der Ergebnisse dieser Leidenschaft und beschreibt das Leben ihrer Großtante Philippine und in Teilen auch des Großvaters und der Mutter der Autorin.

Der Großvater der Autorin, Martin, wurde 1943 von den Nazis ermordet. Nur wenig ist von seinem Leben geblieben, darunter einige Urkunden. Die Autorin hätte von ihrer Großtante einiges erfahren können, falls sie diese noch kennengelernt hätte, doch so blieben nur Nachforschungen. Nach und nach hat sie Einzelheiten aus dem Leben von Philippine herausfinden können, deren harte Fakten sie behutsam mit eigenen Vermutungen zu einer unter die Haut gehenden Geschichte verwoben hat.

Philippine hat früh die Mutter verloren und mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen gekämpft. Diverse Einweisungen in entsprechende "Anstalten" sowie die Tatsache, dass sie jüdische Vorfahren hatte, machte ihr Leben während der Nazizeit zu einem Spießrutenlauf. Dennoch hatte sie auch glückliche Momente, konnte sie doch ihre große Liebe heiraten. Dass sie wegen ihrer Krankheit und ihrer Herkunft als "unwertes Leben" abgestempelt wurde, macht dem Leser früh klar, welches Schicksal ihr widerfuhr.

Der Schreibstil ist überwiegend nüchtern, passt aber absolut zum Thema, denn es stellt die Aufarbeitung der schwierigen und leidvollen Familiengeschichte der Autorin dar. Sie hat viele Fakten aus dem Leben der Großtante zusammengetragen und deren Lebensgeschichte aufgeschrieben. Fakten und Fiktion greifen nahtlos ineinander und machen die Geschichte greifbar und den Leser betroffen, denn Philippine und die ganze Familie haben unglaubliches Leid ertragen müssen. Und obwohl die Nazis viele Dokumente vernichtet haben, hat die Autorin extrem viel über das Leben Philippines herausgefunden.

Eine tolle Arbeit und ein absolut wertvolles Zeugnis einer Familiengeschichte, die sicher auch die Nachkommen der Familie zu schätzen wissen und die in Ehren gehalten werden muss. Ich kann dieses Büchlein allen empfehlen, die mehr über das Leben in Zeiten des Nationalsozialismus wissen möchten. Sicher wäre es auch eine gute Schullektüre. Gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.06.2023
Polnischer Abgang
Hoffmann, Mariusz

Polnischer Abgang


sehr gut

Ein etwas anderer Roadtrip

Cover, Titel und Klappentext haben mich extrem neugierig gemacht, denn ich mag Roadtrips gerne. Dieser hier ist jedoch von einer anderen Art als ich dachte, denn es geht um eine Auswanderung von Polen nach Deutschland - ohne Wiederkehr.

Protagonist Jarek ist Pole und 14 Jahre alt. Seit seine Oma vor Jahren sang- und klanglos Polen, ihren Mann und alle Verwandten verließ, um im Deutschland ein neues Leben zu beginnen, träumt er davon, sie wiederzusehen. Im Sommer 1990 ist es endlich so weit, dass er mit seiner Familie Polen Richtung Deutschland verlässt. Klar, dass er hofft, dass sie zuallererst zur Oma fahren. Stattdessen geht es in die Aussiedlerlandesstelle Hamm, wo sie zusammengepfercht mit anderen Aussiedlern und Flüchtlingen sehr beengt leben. Das ist nicht so, wie Jarek es sich vorgestellt hat, aber zum Glück lernt er Monika kennen, die es anscheinend etwas besser getroffen hat. Oder vielleicht doch nicht? Werden Jarek und seine Eltern die Oma wiedersehen? Und ändert sich das Leben in Deutschland zum Guten? Oder war vielleicht doch in Polen alles besser?

Dass die Ausreise aus Polen ähnlich war wie die aus der früheren DDR, war mir gar nicht bewusst und hat mich überrascht. Ähnlich war es wohl auch mit der Behandlung der Bevölkerung, die nicht "kooperierte". Und auch in Polen verdächtigten Menschen ihre eigenen Familienangehörigen. Insofern hat mir die Geschichte in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Hinter der erwarteten Geschichte um einen Roadtrip steckt Schicksal, und zwar teilweise recht hartes. Es ist eine Geschichte, die das Leben schrieb, und die von Seite zu Seite einfach immer nur besser wurde. Vom Genre her ist es eine Mischung aus Roadtrip und Drama, die die Leser stark polarisiert. Mir hat zum Schluss etwas gefehlt, das Ende fand ich zu abrupt. Aber auch das ist meine rein subjektive Empfindung. Ansonsten kann ich kann die Geschichte wirklich empfehlen und bewerte sie mit guten 4 von 5 Sternen und dem Hinweis „Unbedingt dranbleiben!“

Bewertung vom 19.05.2023
Pfeif auf den Prinzen, ich nehm das Alpaka
Portas, Jana

Pfeif auf den Prinzen, ich nehm das Alpaka


ausgezeichnet

Argentinien und Alpakas - tolle Mischung für einen unterhaltsamen Roman

Was tut man, wenn man Job und Freund verliert und eine Tante aus Argentinien um Hilfe bittet? Genau, man fährt hin! Und genau das tut Amy, deren Familie aus Argentinien stammt und die fließend spanisch spricht, aber noch nie in Südamerika war und daher die Schwester ihres Vaters nicht kennt.

Tante Morena bittet Amy um Hilfe beim Vorhaben, ihre Estancia touristisch zu erschließen. Amy soll z.B. dafür sorgen, dass eine Homepage online geht und potentielle Gäste sich vorab informieren können, was sie erwartet. Auch sind ihre Ideen gefragt, was für Gäste interessant sein könnte.

Als sie sieben Wochen nach Eintreffen des Briefes der Tante in Argentinien eintrifft, ist irgendwie der Wurm drin. Isabela, die Morena im Büro unterstützt, lässt keine Gelegenheit aus, Amy das Leben schwer zu machen. Und auch mit Gaucho Nicolas, den irgendein Geheimnis zu umwittern scheint, gerät sie ständig aneinander. Sie beweist schließlich, dass sie nicht die dumme verwöhnte Deutsche ist, für die sie teilweise gehalten wird. Doch wird das reichen, um Morena zu helfen? Was steckt wirklich hinter der Bitte der Tante?

Es ist das erste Buch, das ich von Jana Portas gelesen habe und ich hoffe, dass noch einige nachkommen werden, denn die Geschichte hat wirklich Lust auf eine Fortsetzung oder eine andere Geschichte gemacht. In Argentinien war ich bisher noch nie, konnte mir das Land durch die schönen Landschaftsbeschreibungen jedoch sehr gut vorstellen. Auch hat der tolle Schreibstil dazu beigetragen, dass ich mich gut in die Protagonistin einfühlen konnte.

Schlussendlich ist es für Amy und den Leser ein tolles Abenteuer. Amy erlebt Reitausflüge, unglaubliche Natur, flauschige Alpakas, beißende Wildhunde, atemberaubende Sonnenuntergänge und viele spannende, lustige und auch traurige Momente, die diese Geschichte so authentisch und abwechslungsreich machen. Die Protagonistin macht eine tolle Entwicklungen durch und auch die Liebe macht Stippvisite in Argentinien. Dabei ist nicht klar, wo die Reise letztendlich hingeht.

Jana Portas ist eine schöne Liebesgeschichte gelungen, die den Fokus auf das wundervolle Land Argentinien richtet und dem Leser die Schönheit des Landes näher bringt. Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar wundervolle Lesestunden beschert, auch wenn einige wenige Fragen für mich offen blieben.

Ich gebe dieser Geschichte sehr gute 4 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 11.05.2023
Highland Happiness - Die Töpferei von Kirkby
McGregor, Charlotte

Highland Happiness - Die Töpferei von Kirkby


ausgezeichnet

Kirkby ist immer wieder eine Reise wert

In Kirkby ist seit einigen Jahren Sean ansässig, der völlig in seiner künstlerischen Arbeit in der Töpferei aufgeht und quasi als Eremit sehr zurückgezogen unter den Dörflern lebt. Das hat seinen Grund, denn vor einigen Jahren hat die Trennung von seiner Freundin zu einem unschönen Ende geführt, weswegen er sich extrem schuldig fühlt und nicht bereit ist, eine neue Beziehung einzugehen.

Hailey, eine der zahlreichen Sprösslinge der Frasers, liebt Pferde und arbeitet gerne mit ihnen. Sie hat dem Bürgermeister versprochen, bei den Highland Games eine Pferdeshow mit Schwertkampf zu veranstalten. Auf der Suche nach geeigneten Reitern trifft sie auf Sean, der sich tatsächlich bereit erklärt, mitzumachen. Die Anziehung zwischen Ihnen lässt sich nicht verleugnen, aber seine Vergangenheit steht nicht nur einer Beziehung zwischen ihnen im Weg, sondern auch dem Glück von Haileys Schwester Kristie.

Muss sich Hailey tatsächlich zwischen ihrer Liebe zu einem Mann und der zu ihrer Schwester entscheiden? Welche Dämonen aus Seans Vergangenheit wurden heraufbeschworen?

Ich habe mich in Kirkby wie immer auf Anhieb sehr wohlgefühlt und war sofort wieder in der Geschichte drin. Ich habe mich gefreut, alte Bekannte wieder zu treffen. Aber auch Leserinnen ohne Vorkenntnisse kommen sicher mit der Geschichte klar. Ich habe die Aufregung, die Freude und auch die Enttäuschung der Protagonisten gefühlt und konnte mich so komplett auf die Geschichte einlassen. Ich durfte Hailey und Sean begleiten und viele Bekannte aus Kirkby wieder treffen..

Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Band der Reihe „Highland Happyness“ um Kirkby. Bereits die Reihe „Highland Hope“ mit 4 Bänden um Kirkby hat mich schon sehr begeistert, und daher waren meine Erwartungen an die neue Reihe recht hoch. Und ich wurde weder mit Band 1 noch Band 2 enttäuscht. Ich habe alte Bekannte wiedergetroffen und so u.a. erfahren, wie es mit den Protagonisten aus der ersten Reihe und Band 1 der zweiten Reihe weitergegangen ist. Zudem ist Hailey eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig, fleißig und ehrlich. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gut in die Geschichte eintauchen konnte. Auch Spannung und Romantik haben nicht gefehlt, so dass ich die Geschichte wirklich sehr mochte und auch die Finger nicht vom Buch lassen konnte. Ich sehe die Protagonistin quasi vor mir, wie sie mit den Pferden arbeitet und nebenbei noch jedem hilft, der ihre Hilfe braucht und annimmt. Und auch Sean hat sich in mein Herz geschlichen. Egal, ob er brauchbares Geschirr oder Reiterskulpturen erschafft, ich sehe die Kunst quasi vor meinen Augen. Das zaubert auch mir ein Lächeln ins Gesicht.

Ich gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 11.05.2023
Falsch verliebt ist auch ok
Gercke, Martina

Falsch verliebt ist auch ok


ausgezeichnet

Auch diese Liebesgeschichte aus der Feder von Martina Gercke ist wieder ganz nach meinem Geschmack

Kinsey ist Schmuckdesignerin und Goldschmiedin und hat einen elitären Freundeskreis, stammt aber selbst aus einer mittelständigen Familie. Ihre beste Freundin Juliette dagegen stammt aus dem Adel, sträubt sich aber gegen die Verkupplungsversuche ihrer Eltern. Als diese sie auf einen Ball, auch verschrien als „Verkupplermarkt“, schicken möchten, sie aber lieber das Wochenende mit einem heißen Typen verbringen möchte, tauschten Kinsey und Juliette, die sich wie Schwestern ähneln, kurzerhand die Rollen. Kinsey bekommt somit die Möglichkeit, Kunden für ihre Schmuckstücke zu gewinnen und Juliette ihr freies Wochenende.

Tyler ist Polospieler und einer der begehrtesten Junggesellen. Als sein Vater und Großvater ihn darum bitten, sich auf dem Ball um Juliette zu bemühen, um durch deren Vater das Gestüt zu retten, ist er nicht begeistert, willigt aber ein. Dass er dabei auf Kinsey trifft, ist ihm nicht bewusst.

Keiner der Beteiligten hat mit der Liebe gerechnet und so nimmt das Wochenende eine Wendung, die niemand geplant hatte.

Die Bücher von Martina Gercke begeistern mich immer wieder aufs Neue. Auch mit dieser Geschichte hat sie mich von Beginn an gepackt und ich war fasziniert vom Wochenendausflug in die Welt der Schönen und Reichen. Dass die Liebe nicht fehlen darf, ist klar.

Der Schreibstil ist wie immer einfach wundervoll, so dass ich mich komplett fallen lassen konnte und mit Kinsey und Tyler mitgefiebert, gelacht und gelitten habe. Besonders schön finde ich, dass die Autorin gerne den Protagonisten ihrer früheren Bücher Gastauftritte verschafft, und auch hier durfte ich alte Bekannte treffen. Das finde ich immer überraschend und schön.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, humorvoll und abwechslungsreich, ideal als leichte Lektüre zu jeder Jahreszeit. Auch das Quentchen Romantik und Liebe hat nicht gefehlt. Es ist ein Buch, das ich kaum zur Seite legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Ich gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.