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Conny Z.

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 30.01.2014
Verlangen / Dream Guardians Bd.1
Day, Sylvia

Verlangen / Dream Guardians Bd.1


weniger gut

Kurzform meiner Rezension:
Da ich ein großer Fan der „Crossfire“ Reihe bin, mir ihre historisch-erotischen Bücher aber nicht zusagten, hoffte ich in Sylvia Days neuer Reihe wieder Lesestoff zu finden.
Verwundert war ich indes schon, als der vollständige Name von Aidan aufgezeigt wurde – Aidan Cross.
Sehr verwirrend, denn mir ging es so, dass ich ständig an Gideon Cross denken musste.
Vielleicht versucht die Autorin damit eine Verbindung zu schaffen, doch zum anderen erwartet man als Leser schon einen gewissen Grad an Einfallsreichtum, auch in der Namenswahl.

Geschockt oder mehr noch, enttäuscht war ich, als der erste Abschnitt begann und man sofort in eine heiße Sexszene zwischen Aidan und einer seiner Schützlinge, weiblicher Natur versteht sich, gestoßen wurde.
Diese Szenen tauchen gefühlte alle 4 Seiten auf und sind mehr als nervtötend. Da die Legende des Schlüssels, der die Welten zwischen seiner Traumwelt und der Realität öffnen kann, als gute Basis einer Handlung fugieren könnte, so in den Hintergrund gelangt und die erotischen Szenen dafür in den Mittelpunkt geraten – war es ehr eine enttäuschende Lesezeit für mich.
Ich hätte mir mehr Handlung mit den unterschiedlichen Figuren erwünscht, die über eine Bettgeschichte hinausgehen und sich auf ein höheres Maß an Unterhaltung fixieren.

Aidan ist eigentlich ein so vielschichtiger Charakter, aber das Herabsetzen seiner Stärken auf seine Libido, ist doch mehr ein Armutszeugnis der Autorin, die schon einmal sehr gut bewiesen hat, was in ihr steckt.
Lyssa hingegen ist ein starker Charakter und hat mit ihren Albträumen und Ängsten zu kämpfen. Sie zog mich mehr in ihren Bann mit ihrer Vergangenheit, als dass es einer der Figuren aus Aidans Welt zu versuchen vermochte.

Sylvia Day hat sich ihren Schreibstil beibehalten, sie bleibt leicht, mit zarten Übergängen zwischen den Figuren und Sichtwechseln, die einen Ausblick in die Handlung gewähren.
Nur die Waage zwischen der Erzählung von Geschichte und erotischen Szenen, hat sich immer stärker verschoben und liegt nun mehr im Fokus der Erotik.

Ich hoffe, dass sie vielleicht eines schönen Tages wieder ein Buch ähnlich dem von „Crossfire“ zaubert, mit dem man unterhalten wird und wo die Grundidee viel mehr in den Vordergrund gelangt, als das es in den letzten Büchern der Fall war.

Wer jedoch von dieser Art der starken Erotik in Büchern, gepaart mit Traumelementen und Fantasie, entzückt ist, für den könnte die Reise im Mai 2014 mit dem zweiten Teil von „Dream Guardians“ weitergehen.

„Dream Guardians – Verlockung“ schafft eine gute Grundideen, die jedoch von zu vielen erotischen Elementen überdeckt werden. Und das Potenzial der Autorin Sylvia Day nicht widerspiegelt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2014
Herzgeflüster / Into the Deep Bd.1
Young, Samantha

Herzgeflüster / Into the Deep Bd.1


ausgezeichnet

Kurzform meiner Rezension:
Da ich bisher noch kein Buch von Samantha Young gelesen hatte, wurde ich aus dem Bekannten und Freundeskreis regelrecht gezwungen, diesen neuen Roman zu lesen – dies werde ich nie bereuen.
Allein der Gedanke, dass sich zwei Exfreunde sich über den Ozean hinweg wiedersehen und alle Gefühle der Vergangenheit erneut auflodern, ist ein guter Boden für eine mitreißende Geschichte.
Charley bildet den Mittelpunkt des Ganzen und ist eine sehr liebenswürdige und tief verletzte Protagonistin.

Ihr größter Wunsch war es immer ein Jahr in Edinburgh studieren zu dürfen, so wie schon ihre Schwester vor ihr.
Zusammen mit Jake hatte sie die Zukunft mit all seinen Wegen geplant, doch schnell drehte sich die Beziehung und alles Geplante versank in einem tiefen Dunkel, dass Charley immer mehr in seine endlose Tiefe zog.
Diese ganzen Szenarien kennen vielleicht viele von euch aus ihrem eigenen Leben und durch den guten Gefühlstransfer der Autorin, kann man viele Taten nachvollziehen und miterleben.
Allein das erste Treffen von Charley, umgeben von all ihren neuen Freunden, auf Jake, zeigt wie gut die Autorin mit Gefühlen spielen kann. Ich glaube viele der Leserinnen und Leser werden in diesem Augenblick selbst daran denken, was für Gefühle sie haben würden ihren Ex dort stehen zu sehen.
Aber diese Szene bleibt nicht die einzig Turbulente, denn Samantha Young hat ihr ganzes Buch voller Auf´s und Ab´s gepackt. Wobei der Leser immer starke Nerven braucht, denn die Figuren leben hier ganz nach dem Motto: Ein Schritt nach vorn und zwei zurück.

Was wirklich jeden um den Verstand bringen kann, der mit seinem ganzen Herzen bei dem Buch ist.
Da die Protagonistin die Geschichte erzählt, bekommt man die Handlung nur aus einer Richtung gezeigt und kann nur spekulieren, was vor allem Jake in bestimmten Situationen gefühlt haben mag.
Um ihr „Herzgeflüster“ besser verstehen zu können und vor allem die Frage zu beantworten, warum sich ihre Wege trennten, hat die Autorin sehr aufschlussreiche Rückblicke in die Geschichte eingebaut.
So bekommt jeder Leser erklärt, wie es zu all den Auseinandersetzungen und Schmerzen gekommen ist.
Samantha Young legt die Spitze des Eisberges zwar auf die beiden Hauptfiguren, aber ich mochte auch die kleinen Handlungen, welche sie an den Rand gestellt hatte.

Zum Beispiel das Liebeschaos von Charleys Freundin Claudia war immer wieder voller Witz und sehr viel Charme aufgebaut.
Aber auch Jakes derzeitige Freundin sorgt nicht nur für Gefühlschaos.
Dank des tollen Schreibstils, der leicht ist, aber immer wieder sehr viel Gefühl und ein Gespür für die Figuren transportiert, hat mich Samantha Young von ihrem Können überzeugt und ich werde demnächst wieder einen Schritt in ihre Bücher wagen.

Samantha Young verursacht mit ihrem neusten Werk „Into the Deep“ nicht nur „Herzgeflüster“, sondern auch ein riesiges Gefühlschaos für ihre Figuren und Leser!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2014
Wie Blut so rot / Luna Chroniken Bd.2
Meyer, Marissa

Wie Blut so rot / Luna Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

Kurzform meiner Rezension:
Wie ich schon in meiner Rezension zu „Die Monde so silbern“ geschildert habe, beinhaltet die Reihe der „Luna-Chroniken“ eine fantastisch umgesetzte Handlung.
Durch die Elemente von Zukunftsvisionen und Strängen aus den Märchen der Gebrüder Grimm, setzt die Autorin mit ihren Figuren eine grandiose Idee um.

In diesem zweiten Teil begegnet man nicht nur Cinder wieder, sondern beginnt die Reise durch die Buchseiten mit Scarlett.
Sie ist zwar zart, mit feuerroten Haaren und doch steckt ein sehr starker Charakter dahinter.
Aufgewachsen in der Großstadt, ist sie durch den Tod ihrer Mutter und dem ausfallenden Verhalten ihres Vaters, zur Großmutter gekommen. Der kleine Hof derer, wurde fortan zur ihren Zuhause.

Die Geschichte beginnt als Scarlett erfährt, dass jegliche Aktivitäten, zum Auffinden ihrer Großmutter eingestellt wurden. Viele Leser werden nun, vor allem beim Auftauchen des Straßenkämpfers Wolf, an das berühmte Märchen von „Rotkäppchen“ denken und schon ist mit Wolf ein guter Täter entsprungen.
Er wirkt verwegen und sehr attraktiv auf Scarlett, auch wenn diese es zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugeben möchte, als Leser hat man dennoch das Gefühl einen sehr einnehmenden Charakter vor sich zu haben.
Wie es sich für das Märchen gehört, hilft er ihr, auf der Suche nach der Großmutter und ihr Weg führt sie nach Paris – zum Clan der Wölfe.

Während der Suche von Scarlett und Wolf begegnet einem immer wieder Cinder in den Schlagzeilen und sie ist oft ein Thema zwischen den Weggefährten.
Aber nicht nur Scarlett spielt eine Rolle in diesem Buch, denn der Mittelpunkt ist und bleibt Cinder.
Diese ist im Staatsgefängnis inhaftiert und lernt unfreiwillig, den jungen Kadetten Carswell Thornes kennen.
Ihre Geschichte wird weitererzählt und durch die unterschiedlichen Gefühle, die ihre Handlungen auslösen, lernt man Cinder noch tiefer und besser kennen.
Ich habe es ebenso genossen, dass selbst die Sicht auf Kai einem nicht verwehrt blieb. Er kämpft nicht nur gegen Luna und die hinterrücksen Machenschaften ihrer Königin, sondern auch mit seinen Gefühlen zu Cinder.

Marissa Meyer hat ein besonderes Talent dafür, ihre Figuren, ob nun Gut oder Böse, so wirken zu lassen, dass man sie ins Herz schließen muss. Jeder ist so einzigartig und doch mit dem anderen verwoben. Die Grundelemente, die man an einem Märchen so liebt, fließen in die Handlung mit hinein und bilden ein wundervolles Ganzes.

Es ist aufregend, dass noch zwei Bücher folgen werden, denn ein großer Suchtfaktor besteht beim Leser der Bücher immer wieder aufs Neue.
Teil drei wird „Wie Sterne so golden“ heißen, aber in der deutschen Ausführung erst im Oktober 2014 erscheinen.

„Wie Blut so Rot“ steht als Folgeband im nichts nach und vermag sich sogar noch zu steigern. Figuren finden zueinander und gehen den gemeinsamen Weg – einen Krieg gegen Luna verhindern!

Bewertung vom 22.01.2014
Die Begabte / Night Academy Bd.1
Scott, Inara

Die Begabte / Night Academy Bd.1


sehr gut

Kurzform meiner Rezension:
Die Protagonistin ist ein typischer Teenager, ein wenig trotzig, mit keinem Gefühl für sich und ihr Können.
Durch die Chance auf die Night Academy zu gehen erfüllt sich der Traum ihrer toten Mutter und ihre Großmutter ist vollkommen aus dem Häuschen, nur eben nicht Dancia, die an dem Ganzen zweifelt.
Und hierbei musste ich als Leserin ihr beipflichten, denn wenn sie wirklich nur so durchschnittlich ist, wie sie denkt und auch ihre Noten belegen, warum wird sie dann von der angesehensten Schule im Land angeworben.

Die Gabe, die sie besitzt, ist enorm, sie hat damit zwar schon Menschenleben gerettet, aber man bemerkt, dass sie Angst hat eines Tages nicht mehr die Heldin in diesem Spiel zu sein, sondern jemanden ernsthaft zu verletzen.
Der Leser ist bei jedem Gedankengang von Dancia dabei und bekommt somit die Gefühle und geheimnisvollen Gegebenheiten um sie herum hautnah mit.
Auch versucht man zu ergründen, warum sich gewisse Personen ihr gegenüber so verhalten oder wem sie vertrauen kann.

Im Laufe des Buches nämlich werden viele Zweifel an manchen Figuren gesät, aber der mit den größten ist Jake.
Ihn lernt sie noch vor Beginn der Night Academy kennen und bei ihm weiß man nie so recht, was er als Nächstes im Schilde führt und ob es gut sein wird für Dancia.
Sie bewegt sich mit Jake ehr in einem freundschaftlichen Rahmen und lenkt ihre Aufmerksamkeit mehr auf Cam.
Dieser ist der typische Mädchenschwarm, auch umgeben ihn immer diese und treiben Dancia zur schieren Verzweiflung.

Das Geheimnis der ganzen Night Academy ist es, was der Geschichte die nötige Spannung verpasst. Denn alle Schüler, die von ihr abgehen, sind immer erfolgreich in dem, was sie am besten können.
Dancia wird gefordert mit Aufgaben, in denen sie schwer mit sich und ihrer Gabe kämpfen muss, um sie nicht freizusetzen und damit ihre Mitschüler zu verletzten.
Nur Jake kann sie sich öffnen, da dieser Ähnliches durchmachen muss.

Hemie und Esther sind es, die Dancia ganz normale Teenagerszenen bescheren. Die Beiden sind ein wenig flippig, gleichen Dancia, in ihrem oft zurückgezogenen Leben, aus und geben ihr sehr viel Normalität dann wieder, wenn sie diese gerade benötigt.
Inara Scott versteht es ihre Handlung mit rätselhaften Elementen zu spicken und somit die ganze Umgebung mystisch und mit sehr viel Anreiz zum Lesen zu versehen.
Sie lässt ihrer Protagonistin Raum sich zu entwickeln, aber schweift in den Erzählungen nicht ab und behält immer den Weg dieser im Auge.

Teil zwei der Reihe „Night Academy - Die Verschwörer“ ist bereits am 13.September 2012 ebenfalls im INK-Verlag erschienen.

„Night Academy – Die Begabte“ vereint Fantasie mit Freundschaft, schafft Spannung, wo sie gebraucht wird und Gefühle, wo sie am nötigsten sind.

Bewertung vom 17.01.2014
Die seufzende Wendeltreppe / Lockwood & Co. Bd.1
Stroud, Jonathan

Die seufzende Wendeltreppe / Lockwood & Co. Bd.1


ausgezeichnet

Kurzform meiner Rezension:
Schon als Jonathan Stroud seine Bartimäus Reihe veröffentlicht hatte, war ich begeistert von seinem kleinen Dämon, der sehr viel Witz und Charme versprühte.
Doch mit “Lockwood & Co.” hat er mich noch mehr überzeugen können!

Im Mittelpunkt steht hier zwar Lucy Carlyle, aber eigentlich bewegt sich der Fokus zwischen ihr und Anthony Lockwood locker hin und her.
Neben Lucy gehört auch George zu seinem Team, der mehr der Kopf und Denker in dem wilden Haufen ist.
Lockwood selbst kam immer wieder als Draufgänger herüber, der nicht lang fackelt, sondern sich Hals über Kopf in einen Auftrag stürzt, ohne vorher an alles zu denken.
Was Lucy und ihm des Öfteren in ein großes Bedrängnis bringt, denn die Jagt nach Streunern, Waberern und vielen anderen Arten von allgemein gesprochen Geistern, ist nicht ungefährlich.

In den Institutionen der “Geisterjäger” werden Teenager und Kinder bevorzugt, da sie sehr empfänglich sind für alles, was Geister aussenden.
So ist auch Lucy zu diesem Job gekommen, denn ihre Gabe ist außergewöhnlich stark und die Entwicklung, welche sie im Laufe der Handlung durchläuft, wird immer greifbarer und macht sich vor allem in den gefährlichen Situationen bemerkbar.
Jonathan Stroud arbeitet gekonnt mit Rückblenden in Lucys Leben, von ihren Anfängen in der Geisterjagt bis hin zu ihrem Beginn bei Lockwood & Co..
Dazwischen setzt er die Handlung ihrer derzeitigen Falles fort und beginnt die Spannung zwischen den Seiten immer spürbarer und greifender wirken zu lassen (lest das Buch in manchen Szenen bloß nicht im Dunkeln).

George ist ehr der Zurückhaltende in der ganzen Handlung, er ist zwar das “Gehirn” und bekommt schnell als irgendjemand sonst heraus, was die Beiden bei den jeweiligen Fällen beachten müssen, aber er ist auch ein Miesepeter, der sich oft mit Lucy anlegt.
Lockwood sprüht zwar vor Charme, aber er war nicht der Charakter, den ich gern begleitet habe, diesen Platz nimmt definitiv Lucy ein. Was wohl auch an ihrem Leben und Jonathan Strouds Erzählweise liegt.
Sie setzt mit ihrem Gefühlen und vor allem ihrer starken Entwicklung den Fokus oft auf sich und ist dabei sehr angenehm und offen.

Besonders ansprechend sind die ganzen Wesen, die der Autor in die Geschichte setzt, aber vor allem die jeweiligen Geschichten um diese Geister wirken unterhaltsam und ergreifend.
Es werden Rätsel gestellt, die sich dem Leser wie ein Puzzle offenbaren und erst ganz zum Schluss ein Gesamtbild ergeben, dass erschreckt und doch zu einem großen Aha-Effekt beiträgt.
Auch die Entwicklung des Autors selbst war es, dass mich Lockwood & Co. so nahe gebracht hatte, denn hier fließt sein Erzählstil leicht dahin und ergriff mich als Leser gleich vom ersten Kapitel an.

Er erklärt offen und einfach, bleibt dabei aber mit seinem gewohnten Witz und einer Raffinesse zum Erzählen auch der Bartimäus Reihe treu und baut aber seinen Wortschatz und die Figuren hier viel besser aus, sodass es eine wahre Freude ist, Seite um Seite die Geschichte zu erforschen.
Für mich war sein Buch eine gute Mischung aus Krimi, Fantasy, gepaart mit einer großen Portion Gruselfaktor.

“Lockwood & Co.” ist spannend, außerordentlich unterhaltend und trumpft mit gut ausgearbeiteten Charakteren und zahlreichen, gespenstischer Wesen auf !

Bewertung vom 06.01.2014
Es wird keine Helden geben
Seidl, Anna

Es wird keine Helden geben


ausgezeichnet

Kurzform meiner Rezension:
Als ich Anna Seidl Buch las, dachte ich zuerst, dass sie damit eine Art von Trauerbewältigung verarbeiten möchte, schließlich ist es nicht fern, dass auch an unseren Schulen dieses Wort „AMOKLAUF“ großgeschrieben wird.
Doch es war ein Traum von ihr, ein schlimmer, aber durch dieses Buch wird er für jeden lebendig und greifbar.

Was ihrer Protagonistin Miriam geschieht und vor allem die Zeit nach der Tat, bildet eine Handlung, die nicht loslässt und in eine Gefühlswelt hinabzieht, die der wildesten Achterbahn gleicht.
Die Autorin steckt noch viel mehr in ihre Geschichte hinein, als den bloßen Amoklauf, sie erzählt vom Leben – mit Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt baut sie eine neue Welt für Miriam auf.
Aber zuerst bleibt das Grauen, welches für die Leser genaustens beschrieben wird und man trotzdem das Gefühl hat durch einen Tunnel zu blicken, um sich auf die blutigen und schockierenden Bilder zu konzentrieren.

Zuerst verstand ich, genau wie Miriam, nicht was vor sich geht, denn der Beginn ist schnell und rasant, eben wie man sich diese Situation vorzustellen vermag.
Und immer wieder schießen einem als Leser die Gedanken durch den Kopf: Was würde man selbst an dieser oder jener Stelle tun.
Ganz ehrlich, man kann das nicht nachvollziehen, denn wie so viele Situationen im Leben kommt erst hinterher das Grübeln darüber, warum man den Weg nicht anderes gegangen ist und selbst nicht anderes gehandelt hat.

Die Protagonistin sieht sich mit vielen Dingen gleichzeitig konfrontiert und steckt in einem körperlichen Schockzustand, in dem es innerlich nur noch schreit, auch der Leser bekommt diese Gefühle geballt überliefert.
Eltern, Therapeuten, ja das Leben an sich ist es, das nach all dem auf Miriam einprasselt und sie beginnt zu überfluten.

Anna Seidl lässt in diesem Bereich des Buches auch oft die Vergangenheit von Miriam mit hineinfließen.
Diese Szenen sind es, die nicht nur ihrer Protagonistin überlegen lassen, warum dies alles geschehen ist.
Dadurch lernte man auch Miriam besser kennen und sieht ihre deutliche Entwicklung.
Wo am Anfang noch das Thema Jungs über allem steht, was Miriam denkt und fühlt, beginnt sie nun ihre Umwelt anders wahrzunehmen und vor allem über sich selbst nachzudenken.
Ihr bemerkt also, dies ist kein Buch, dass einfach eine Geschichte erzählt von der man sich treiben lassen kann, sondern eine in die man hineinfällt und mitschwimmen muss.
Man analysiert, nimmt auf und beginnt alles neu zu ordnen, um ein ganz anderes Bild der anfänglichen Figur von Miriam zu bekommen.

Viele Nebenfiguren, wie Miriams Mutter und ihre besten Freundinnen spielen eine bedeutende Rolle, aber es kommen auch neue hinzu, die den Verlauf deutlich verändern und auch auf Miriam einwirken.
Anna Seidl ist mit ihren jungen Jahren einen großen Schritt gegangen, der sich ausgezahlt hat und einem Erzählstil hervorbringt, mit sehr viel Tiefe und ergreifender Handlungen.

Wer dieses Buch gern lesen möchte, der braucht starke Nerven und vielleicht das eine oder andere Taschentuch, denn „Es wird keine Helden geben“ ist nicht der Stoff aus dem Träume gemacht sind, sondern ein Stück knallharter Realität.

Bewertung vom 02.01.2014
Solange die Nacht uns trennt / Sternenseelen Bd.2
Pflieger, Kerstin

Solange die Nacht uns trennt / Sternenseelen Bd.2


sehr gut

Kurzform meiner Rezension:
Die Protagonistin hat sich weiterentwickelt. Nachdem sie im ersten Teil an manchen Stellen recht naiv wirkte, wird Lilly nun mit Gefahren konfrontiert, die ihre Freunde und Familie bedrohen und somit alles, was sie im Leben hat.
Sie steht immer zu Raphael, vor allem nachts, da dieser sich tagsüber nicht an sie erinnern kann, doch gegen das Schicksal ist meist sogar die Liebe nicht mächtig genug.

Besonders spannend wurde die Geschichte als die “Stargazer”, eine berühmte Band, an der Schule aufgenommen wird.
Lilly ist nicht so hingerissen wie die anderen Mädchen, verständlich denn sie kennt ihre große Liebe ja schon.
Für mich wurde durch dieses Hinzukommen die unbekannte Gefahr durch die Sternenbestie noch größer, auch Lilly bemerkt dies und trainiert immer härter.
Die Liebe zwischen Lilly und Raphael ist sehr zart, auch wenn immer wieder beteuert wird, dass sie sich auf ewig lieben, so ist die Liebe von Raphael zu seiner früheren Verbundenheit zu Amadea für Lilly allgegenwärtig.

Mikael, der Sänger der “Stargazer” und Jäger von besonders gefürchteten Sternenbestien nähert sich Lilly immer mehr an, sie nimmt es als Freundschaft entgegen, doch als Leser bemerkt man das Lilly sich immer unsicherer wird.
Als ein Unglück geschieht, steht Lilly vor der Entscheidung, soll sie das Schicksal annehmen oder ihrem Herzen folgen, dabei kann der Leser sie begleiten.

Kerstin Pflieger bleibt in diesem Teil nicht nur in der gegenwärtigen Erzählung, auch geht sie in Raphaels Vergangenheit zurück.
Sie erklärt, wie er zu einer Sternenseele wurde, was zwischen Amadea und ihm war und was er in den vergangenen Jahren vor Lilly getan hat.
Leider hatte ich immer mehr bei Raphael das Gefühl, dass er zwar Lilly liebt, aber diese bedingungslose Liebe zu Amadea, durch die Verbundenheit ihrer Zwillingssterne, nicht überwinden kann, auch nicht für sie.
Er wirkt immer mehr zerrissener und kraftlos, dass Auftauchen durch die “Stargazer” verstärkt diesen Eindruck noch mehr, denn sie sind noch stärker und noch besser im Jagen von Sternenbestien.

Kerstin Pflieger nimmt den Leser immer mehr in ihre Geschichte mit hinein und vermischt alle Figuren miteinander, um gegen das Böse in ihrem Leben anzukommen.
Alles was an der Schule im letzten Teil im Mittelpunkt stand rückt die Autorin nun in den Wald, zum Versteck der Sternenseelen.

Alltägliche Dinge, wie Liebe, Freundschaft und das erste Mal werden genauso thematisiert und verknüpft mit Kampf und der größtmöglichen Gefahr, die Sternenseelen bisher erlebt haben.
Zum Schluss kommen alle wichtigen Charaktere zusammen, doch leider wurde ich durch die vielen Ansichtswechsel teilweise aus den Szenen katapultiert und musste mir alles neu ordnen, um zu verstehen, was die Autorin ausdrücken möchte.
Nicht desto trotz hat Kerstin Pflieger eine Geschichte geschrieben, die unterhält und durchaus sehr lesenswert ist!

Mit “Sternenseelen - Solange die Nacht uns trennt” ist eine würdige Fortsetzung für den ersten Teil und trumpft mit Liebe und Freundschaft auf jeder Seite immer wieder aufs Neue auf!

Bewertung vom 21.12.2013
Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte
Hardy, Noel

Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte


gut

Noel Hardys Buch "Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte" erschien im HEYNE-Verlag am 14.Oktober 2013, um Bücher für die Vorweihnachtszeit pünktlich abdecken zu können.
Diese 224 Seiten erzählen von der tollpatschigen Emma, die nach einem schweren Unfall tatsächlich eine Anzeige gegen ihren eigenen Schutzengel stellt.
Dieses Buch habe ich im E-Book-Format gelesen.

Emma ist tollpatschig und wohl der einzige Mensch, der keinen Schutzengel an ihrer Seite hat.

Alles um sie herum geht den Bach runter, man sagt ihr sogar schon nach, dass ihre Pechsträhne ansteckend sei.
Als dann auch noch ein Unfall geschieht, reicht es Emma – sie verklagt ihren Schutzengel!

Schon bei dem Titel des Buches dachte ich an eine witzige und sehr unterhaltende Geschichte.
Diese begann allerdings sehr merkwürdig, denn überall auf der Welt geschahen Wunder, nur die Protagonistin Emma schien das einzig schwarze Schaf im Buch zu sein.
Durch ihre Tollpatschigkeit hat sie bereits ihren Vater in den finanziellen Ruin getrieben, denn dieser handelt mit wertvollen Antiquitäten und Emmas Ungeschicklichkeit hat ihren Teil dazu beigetragen den Stein richtig ins Rollen zu bringen.

Emma kann einen aber auch wirklich leidtun, denn so richtig gelingt ihr nichts, ohne das ihr körperlich oder in anderer Art etwas passiert.
Die Branche, in der ihr Vater tätig ist, wird hart umkämpft und natürlich boomt der Schwarzmarkt mit zahlreichen gefälschten Antiquitäten und Kunstgegenständen.
Ihr größter Feind dabei ist Salásny, der ihrem Vater eine Fälschung untergejubelt hat, nur um später Schadensersatz zu fordern.

Der Anwalt, der Emma und ihren Vater dabei zur Seite steht, ist es auch, der ihren Schutzengel verklagen soll.
Sehr verwirrend nimmt die Geschichte ihren Lauf und immer unglaubwürdiger wird diese, denn als nach der Anzeige auch noch ein gewisser Murat Honigfeld die Handlung betritt, wird es noch chaotischer.
Er ist angeblich Emmas Schutzengel und soll dafür sorgen, dass sie ihre Anzeige zurücknimmt.

Eine Geschichte, die witzig anfing, gespickt wurde mit fachlichen Details aus Kunst und Kirche und dann in eine unglaubwürdige Handlung übergeht, lässt den Lesespaß an diesem Buch schnell vergehen.
Mir persönlich waren die Umstände, in denen sich die Protagonistin befand zu dargestellt, so ungeschickt und vom Pech verflogt kann doch nun wirklich niemand sein.
Diese Aneinanderreihung ihres ehr misslichen Erfolges, ein normales Leben zu führen, nahm immer mehr zu und wurde einfach nicht spannend.

Eigentlich ist jede Figur in Noel Hardy Buch unglücklich und sucht nach dem Glück in seinem Leben.
Wenn man aber genau hinsieht, haben sie alles, sie sehen es nur nicht, schließlich muss man für ein wenig Glück auch mal was tun!

Noel Hardy hat mich mit seinem „Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel“ verklagte, sehr enttäuscht und mir immer mehr, im Verlauf der Handlung, die Lust an seiner Geschichte genommen!