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Benutzername: 
dark_angel
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2012
Düstere Zeichen / Immortal Guardians Bd.1
Duvall, Dianne

Düstere Zeichen / Immortal Guardians Bd.1


gut

Die Musikprofessorin Sarah rettet einem Unbekannten das Leben, als dieser von zwei Männern angegriffen wird. Doch ihre Rettungsaktion hat ungeahnte Folgen. Alsbald wird Sarah nämlich klar, dass der Unbekannte namens Roland ein Unsterblicher ist und Vampire nicht nur in Romanen existieren. Die Vampire sinnen auf Rache, so dass Sarahs Leben beschützt werden muss...

Im Grunde startet die Geschichte sehr vielversprechend, vor allem besticht die Hauptperson Sarah durch Zivilcourage, als sie einem wildfremden Mann zu Hilfe kommt. Leider schafft es die Autorin nicht durchgehend, die Spannung zu erhalten und ihren Charakteren die nötige Glaubwürdigkeit zu verleihen. Der Schreibstil ist flüssig und manche Dialoge sogar witzig. Die erotischen Szenen wirken aber etwas unbeholfen bzw. lieblos.
Dafür punktet die Autorin mit der interessanten Ausgestaltung der Unsterblichen-Vergangenheit bzw. dem Unterschied zu den blutsaugenden Vampiren. Dies mag man schon ähnlich woanders gelesen haben, trotzdem war die Erklärung an sich interessant und weckt Neugierde, mehr darüber zu erfahren.

An und für sich empfand ich die Geschichte als unterhaltsam. Passt gut für einen regnerischen Tag auf dem Sofa, aber ich bezweifle, dass mir die Charaktere lange im Gedächtnis bleiben werden. Denn das gewisse Etwas hat mir gefehlt. Zwar beinhaltet das Ende einen kleinen Cliffhanger, der das Interesse zum Folgeband wecken soll, aber andererseits war etwas anderes - ohne zu sehr zu spoilern - als zu vorhersehbar. Da hat es sich die Autorin fast zu einfach gemacht.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2012
Midnight Angel - Dunkle Bedrohung / Midnight Bd.1
Rice, Lisa M.

Midnight Angel - Dunkle Bedrohung / Midnight Bd.1


gut

Nachdem die Musikerin Allegra Ennis durch einen Angriff ihr Augenlicht verloren hat, lebt sie in einer Welt aus Angst und Dunkelheit. Einzig dem Ex-Navy-SEAL Douglas Kowalski gelingt es zu ihr durchzudringen. Douglas setzt alles daran, Allegra zu schützen, als sie erneut in Gefahr schwebt...

Die Autorin kann nicht nur ausgiebige Liebesszenen beschreiben, sondern hat auch ihre Hausaufgaben gemacht, wenn es darum geht, ein wenig Einblick ins Musikgeschäft zu gewähren oder den Navy-Chargon zu erläutern. Dadurch erschafft sie glaubwürdige Charaktere. Da verzeiht man es ihr schnell, dass ihre Charakter in anderer Hinsicht überzeichnet sind. Zum Beispiel ist Allegra überaus schön und Douglas umso hässlicher und überproportioniert.

Man befindet sich gleich von der ersten Seite an mitten im Geschehen und die Autorin schafft es, dass man nicht nur wegen der romantischen und erotischen Szenen in die Geschichte eintaucht, sondern auch der Spannung wegen. Leider ist der Thriller-Anteil hauptsächlich nur am Anfang greifbar und das Ende wurde im Vergleich zum Rest der Handlung ziemlich schnell und abrupt abgewickelt; so als hätte sich die Autorin unter Druck befunden, schnell zu einem Ende zu kommen.

Eine tiefgründige Geschichte darf man hier nicht erwarten, aber dafür eine Liebesgeschichte, um dem Alltag zu entfliehen und abzuschalten. "Midnight Angel - Dunkle Bedrohung" bietet in dieser Hinsicht unterhaltsame Stunden, in denen sich man bzw. "frau" nach einem starken, beschützenden Mann sehnt.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.11.2012
Blutige Rosen / Optimum Bd.1
Bicker, Veronika

Blutige Rosen / Optimum Bd.1


gut

Ricas Mutter ist als Lehrerin an der Daniel-Nathans-Akademie angenommen worden und darf zusammen mit ihrer Tochter auf dem Gelände des Internats wohnen. Bereits vom ersten Tag an spürt Rica, dass etwas nicht stimmt. Das Internat wirkt wie ein Gefängnis und die Schüler verhalten sich nicht so, wie es gemeinhin sein soll. Außerdem müssen einige der Eliteschüler sogar zu Therapiesitzungen. Wie sie bald herausfindet, sind neugierige Fragen nicht erwünscht und bald wird eine Schülerin tot aufgefunden. Rica lässt sich nicht beirren und stellt weiterhin Nachforschungen an. Sie ahnt nicht, dass sie damit selbst in großer Gefahr schwebt...

Leider hält das optisch sehr ansprechend gestaltete Buch nicht gänzlich, was es verspricht. Der Schreibstil von Veronika Bicker ist zwar flüssig und leicht zu lesen, doch leider bleibt oft die Spannung auf der Strecke und es fiel mir schwer, mit den Charakteren warm zu werden. Diese sind an sich stimmig gestaltet, doch es fehlt ihnen an Tiefgang und teilweise an Glaubwürdigkeit, um ihre Handlungen nachzuvollziehen. Vielleicht lässt sich dies in einer Fortsetzung weiter ausbauen bzw. verbessern.

Es handelt sich bei "Optimum - Blutige Rosen" um ein Jugend-Thriller, deren Internatsatmosphäre gut ausgearbeitet wurde, die Handlung aber stellenweise nicht vorankommt. Das Buch dient als guter Reihen-Auftakt und die Autorin zeigt Talent fürs Erzählen. Meiner Meinung nach fehlt ihr aber teilweise das Gespür, wann in einem Thriller Hinweise gestreut werden sollen. Es wirkte beim Lesen fast schon zu konstruiert und teils an der falschen Stelle. Zudem werden viele Fragen aufgeworfen, die im Sand verlaufen oder offen bleiben. Mir ist bewusst, dass bei einem Mehrteiler Fragen offen bleiben sollen, damit diese einer Fortsetzung beantwortet werden, doch hierbei denke ich eher Fragen, die sich mit der eigentlichen Handlung oder dem Mord beschäftigen.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2012
Creekers
Lee, Edward

Creekers


sehr gut

Seine Kindheit in Crick City liegt weit zurück. Phil Straker ist hinaus in die Welt gegangen, um Karriere als Polizist zu machen. Doch am Höhepunkt seiner Laufbahn bricht alles auseinander. Aus einem erfolgreichen Drogenfahnder wird ein Ex-Polizist, der im Dienst ein Kind erschossen hat. Das Jobangebot des Sheriffs aus Crick City eröffnet ihm die einzige Möglichkeit, wieder als Polizist zu arbeiten, so dass er notgedrungen in seine Heimatstadt zurückkehrt. Bald muss er jedoch erkennen, dass sich Crick City auf grauenhafte Weise verändert hat. Inzwischen haben die Creekers - ein abscheulicher Clan, der sich seit Jahrhunderten durch Inzucht vermehrt - das Sagen...

Edward Lee ist ein Autor, deren Bücher sich stets im Schema unterscheiden. Glaubt man zu wissen, worauf der Autor nun hinauswill und der weitere Verlauf als offensichtlich gilt, so wird man während des Weiterlesen immer wieder überrascht. Was aber konstant bleibt, sind seine schonungslose und provozierende Art sowie der klare und direkte Stil.

Diesmal wurde mir bei "Creekers" etwas Geduld abverlangt, da sich die Geschichte langsam entfaltet und Edward Lee viel Zeit in die Ausarbeitung seines Hauptcharakters Phil Strakers investiert hat. Zudem liest sich der Beginn von "Creekers" wie ein Krimi, bevor er erst später zu einem Mix aus Thriller, Mystery und Horror mutiert.
Wer aber geduldig dranbleibt, wird mit einer interessanten und klug eingefädelten Geschichte belohnt. Der Inhalt ist hier nicht gänzlich so brutal wie in "Bighead", auch wenn es durchaus zu Gewalt und Perversitäten kommt. Trotzdem liest sich "Creekers" im Vergleich zu "Bighead" entspannter.

Kleine Bemerkung am Rande: Wie auch in "Bighead" tauchen im Verlauf der Handlung zwei mordende Hinterwäldler auf, die den Anschein erwecken, der Leser habe es mit einer kopierten Fassung zu tun. Doch es wird bald deutlich, dass die Hinterwäldler nur einen Kurzauftritt haben und nicht derart im Vordergrund stehen wie in "Bighead". Außerdem hat der Autor "Creekers" bereits vor "Bighead" verfasst.

Wer dem Zauber von Edward Lee bereits verfallen ist, wird auch an "Creekers" nicht vorbeikommen. Spannend, brutal und schön schaurige Horror-Unterhaltung.

14 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2012
Die Lieder, das Töten
Pilz, André

Die Lieder, das Töten


gut

Nach einem Super-GAU an der deutsch-französischen Grenze wird ein großes Gebiet als Sperrzone deklariert. Doch nicht alle Bewohner wollen evakuiert werden und es gibt Menschen, die sich sogar freiwillig in der Sperrzone niederlassen. Angeführt werden die Menschen in der Sperrzone von Strasser. Ambros, der von der Regierung in die Sperrzone geschickt wird, um Strasser zu töten, kann sich der Faszination dieses andersartige Lebens kaum entziehen.

Nach dem schonungslosen und brutalen Roman "Man Down" setzt sich André Pilz nun mit dem Thema eines möglichen Super-GAUs auseinander, der nach Fukushima gar nicht mal so realitätsfern wirkt. Erzählt wird die Geschichte von Ambros aus der Ich-Perspektive, der nach dem Super-GAU seine Freundin verloren hat und im Auftrag der Regierung unterwegs ist.

Wie man es von André Pilz gewöhnt ist, schreibt er sehr direkt, kompromisslos und beschönigt nichts. Die Charaktere wirken authentisch und glaubhaft. Beispielsweise gerät Ambros in einen Strudel von Selbstzweifel und Aussichtslosigkeit. Denn auf welcher Seite er nun endgültig stehen soll, kann er sich so leicht nicht beantworten. Er versteht nicht, weshalb Menschen überhaupt in der Sperrzone bleiben wollen oder gar freiwillig den Weg dahin suchen. Ist es wirklich ein terroristischer Akt, in der Sperrzone leben zu wollen? Bald schon erliegt Ambros selbst dieser Faszination, entwickelt eine Art Verständnis dafür und gerät immer tiefer in die Machtspielchen zwischen seinem Auftraggeber und Strasser. Wird er seinen Auftrag im Endeffekt doch noch ausführen können oder wird er sich auf Strassers Seite legen?

Der Roman ist durchaus bewegend, intensiv und aussichtslos. Jedoch fand ich manche Passagen fast schon verwirrend, als wüsste der Autor selbst nicht, welche Richtung die Geschichte nun nehmen soll. Es war fast schon ein wenig zu viel Hin und Her (ohne nun etwas vom Inhalt verraten zu wollen).
Das Thema an sich ist sehr aktuell und nicht fern der Realität, da in Europa schließlich auch Reaktoren betrieben werden. So gesehen, rechnet der Autor auch mit der Regierung und deren Entscheidungen ab und man setzt sich beispielsweise mit der Frage auseinander, wie schnell etwas als terroristisch bezeichnet wird, während es für andere total aus der Luft gegriffen scheint.

Fazit:
Ein Autor den man nicht unterschätzen sollte. Seine Bücher beinhalten mehr als ein Körnchen Wahrheit, die der Leser oft schonungslos serviert wird und sich dabei noch Tage danach den Kopf über das Gelesene zerbrechen kann.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2012
Flammen über Arcadion / Carya & Jonan Trilogie Bd.1
Perplies, Bernd;Hirtz, Isabelle

Flammen über Arcadion / Carya & Jonan Trilogie Bd.1


sehr gut

Nach dem Sternenfall ist die Stadt Arcadion eine der wenigen Zufluchtsstätten in der nun verwüsteten Welt. Einzig dem religiösen Orden Lux Dei ist es zu verdanken, dass die Menschen hier in Sicherheit leben können. Die 16jährige Carya wächst in Arcadion wohlbehütet auf. Doch als der Geliebte ihrer besten Freundin vom Orden festgenommen wird, erkennt Carya, dass Lux Dei nicht vor Folter zurückschreckt und die Angst ihrer Bevölkerung zusätzlich schürt, um an der Macht zu bleiben. Dies kann sie nicht länger mitansehen und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Sie gerät ins Fadenkreuz der Inquisition und ihr altes Leben existiert nicht mehr...

Nachdem ich bereits die Reihe von "Tarean" und "Magierdämmerung" von Bernd Perplies gelesen habe, konnte ich mich dem neuen Trilogie-Auftakt nicht entziehen. Die Fortsetzung - "Im Schatten des Mondkaisers" - soll im März 2013 folgen.

Bernd Perplies hat sich von Roman zu Roman stets weiter entwickelt und gesteigert. Er ist ein Autor, auf den man immer wieder gespannt sein darf, was er sich Neues hat einfallen lassen. Seine Romane zeichnen sich jeweils durch einen sicheren Schreibstil, einer ausdrucksstarken Sprache und spannendem Handlungsstrang aus. Dies trifft auch auf "Flammen über Arcadion" zu.

Bereits von der ersten Seite an ist man von Caryas Geschichte gefesselt, die Anfangs von wohlbehüteten Verhältnissen ausgeht, bis die Fassade nach und nach zerfällt und Carya sich der Wirklichkeit stellt. Man kann sich bildlich alles genau vorstellen und miterleben. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, bietet viel Spannung und hält einige Überraschungen bereit.
Die Charaktere sind klug durchdacht und glaubwürdig. Jeder ist auf seine Art mit Ecken und Kanten versehen, so dass man ihre Entscheidungen und Gedanken gut nachvollziehen kann bzw. realistisch wirken.

Ein vielversprechender Auftakt, bei dem die Fortsetzung leider noch etwas auf sich warten lässt.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2012
Bighead
Lee, Edward

Bighead


ausgezeichnet

Nach dem Tod seines Großvaters macht sich Bighead auf den Weg. Nicht nur der Hunger drängt ihn dazu, sein abgeschiedenes Zuhause zu verlassen. Etwas in seinem Innern will in die "Welt-da-draußen", von der er bisher nur von seinem Großvater gehört hat und hinterlässt dabei eine Spur des Grauens...

Wie bereits in "Haus der bösen Lust" warnt der Verlag auch hier ausdrücklich vor überzogenen Darstellungen von sexueller Gewalt. Wer "Haus der bösen Lust" gelesen hat und der Meinung ist, es könnte nicht noch härter und blutiger werden, wird in "Bighead" eines Besseren belehrt. Denn "Bighead" ist an Brutalität und Härte kaum zu übertreffen. Selbst hartgesottene Leser dürften hier an den Rand ihrer Belastbarkeit geraten.

In "Bighead" werden parallel mehrere Geschichten erzählt, die nacheinander zueinander finden. Da wäre in erster Linie Bigheads Perspektive, gefolgt von den Alkoholschmugglern Dicky und Balls, die selbst einiges auf dem Kerbholz haben. Hinzu kommen Jerrica und Charity, deren Tante ein Gästehaus betreibt. Dort treffen sie einen ungewöhnlichen Priester, der eine geschlossene Abtei wiedereröffnen soll.

Edward Lee schreibt auf einer Ebene ziemlich "normal", um dann von verstörend und provozierend zu ekelhaft und pervers zu wechseln. Tja, und dann, wenn man glaubt, der Autor hätte schon die ganze Palette bedient, kommt man nicht umhin zu schmunzeln, weil es durchaus auch was zu lachen gibt. Sein Stil ist sehr klar und direkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er seine Charaktere agieren lässt. Er zeigt die Menschen und deren Handlungen so, wie sie sind; menschlich, aber auch erschreckend brutal oder gar pervers und abartig. Dabei wirkt er nicht belehrend, sondern überlässt dem Leser selbst die Entscheidung, was er von der betreffenden Person halten soll. Dabei passt er sich auch sprachlich an die jeweilige Szene/Person an. Die Sprache variiert je nach Situation zwischen umgangssprachlich zu zurückgeblieben und stumpf bis hin zu gotteslästernd. Auch wenn dabei das Gefühl aufkommt, dass der Lesefluss ins Stocken gerät, so passt die Sprache perfekt zum Buch und ihrer Thematik.

18 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.