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Benutzername: 
Nessaja
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Aschaffenburg

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2023
April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1
Payne, Lyla

April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1


sehr gut

Glanz und Intrigen

Secrets of the Campbell Sisters – April & May – Der Skandal

April ist die erste von vier Töchtern. Um an ihre Mitgift zu kommen, müssen die Schwestern nach ihrer Geburtsreihenfolge heiraten. Im Vorjahr wurde Aprils Ruf durch einen Skandal erschüttert. Dennoch muss sie die jetzige Ballsaison nutzen, um einen Ehemann zu finden. Zusammen mit ihrer Schwester May reist sie zu ihrer Tante nach London. Aber ist ihr Herz schon bereit, um Gefühle für einen neuen Mann zuzulassen oder sind ihre Gedanken noch bei Nathaniel Penbroke?

Geschrieben wurde das Buch von Lyla Payne. Von ihr stammt auch die „Golden Campus“ Trilogie. Dies ist allerdings das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.

Das Buch ist schon rein optisch der absolute Hingucker. Mit den Goldelementen und den zwei hübschen jungen Damen auf hellblauem Grund, ist es sehr edel und einfach wunderschön. Auch die Papierqualität ist hochwertig. Schon, aber nicht nur, deshalb hatte ich das Buch gerne in der Hand.

Eingeteilt ist das Buch in 37 kurze Kapitel, die abwechselnd aus der Sicht von April, May und einigen anderen handelnden Personen erzählt wird. Dies macht die Geschichte sehr abwechslungsreich.

Die Charaktere sind sehr authentisch und sympathisch. Ich konnte mich gut in sie einfühlen.
Dies war mein erster Ausflug in die Regency Welt und ich habe jetzt eine Vorstellung, wie das Leben damals so war. Diese Welt fasziniert mich sehr, ich war aber mehr als einmal froh, dass ich als Frau heute doch sehr viel liberaler leben darf und vieles, was im Buch noch skandalös war, heute zum Glück kein Thema mehr ist.
Der einzige Kritikpunkt den ich habe, und das ist auch der eine Stern, der fehlt, ist, dass die Handlung sehr langatmig erzählt wird. Sie tritt oft auf der Stelle und es passiert eigentlich nicht wirklich viel.
Dennoch ist der Schreibstil so fesselnd und bezaubernd, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Natürlich bin ich auch bei Band 2 der Dilogie, der am 1.5.2024 erscheint, wieder dabei und bin gespannt, wie es mit den zwei jüngeren Schwestern June und July weitergeht.

Fazit: klare Leseempfehlung für alle, die sich in die damalige Zeit wegträumen wollen

Bewertung vom 15.10.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


sehr gut

Ein Buch, das nachwirkt und leider aktueller denn je

Das einzige Kind

Der fünfjährige Djoko führt im Frühjahr 1939 ein sehr einfaches Leben mit seinen Eltern in Bosnien.
Durch den Partisanenkrieg wird er zum Kriegswaisen und muss alleine fliehen.
Wir dürfen ihn auf seiner Reise durch die Wirren den zweiten Weltkrieges acht Jahre begleiten. Wird er auf helfende Hände treffen? Wo wird er landen?

Geschrieben wurde das Buch von Hera Lind. Ich habe bereits einige, wenn auch bei weitem nicht alle, ihrer älteren und neueren Bücher gelesen. Mit diesem Buch bleibt sie sich auf ganzer Linie treu. Schon das Cover, mit der dominanten Prägung ihres Namens und dem reduzierten, prägnanten Bild, erinnert an ihre anderen jüngeren Werke.
Wieder handelt es sich um einen Roman nach einer wahren Geschichte.

Aufgeteilt ist das Buch in nicht nummerierte, sehr unterschiedlich lange Kapitel, die jeweils mit einer Zeit- und teilweise einer Ortsangabe überschrieben sind. Ein Nachwort von Djoko und Hera Lind runden das Buch ab.

Von Seite eins an, weiß man, wer diese Geschichte erzählt. Hera Lind schafft es, wie keine andere, Stimmungen zu beschreiben. Mich hatte sie unmittelbar mitten im Geschehen und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich wusste, wie Djokos Geschichte ausgeht.

Teilweise ist es sehr schwer vorstellbar und auszuhalten, was der kleine Djoko alles erlebt und dennoch gibt es immer wieder auch sehr humorvolle Szenen, bei denen ich schmunzeln musste. Angelehnt ist die Handlung an eine wahre Geschichte, mit geschichtlichen Details. Die Geschichte Djokos steht dabei allerdings im Vordergrund.

Als einzigen klitzekleinen Kritikpunkt kann ich nur aufführen, dass ich die sehr erwachsene Schilderung aus der Ich-Perspektive nicht immer mit dem kleinen Jungen zusammen gefügt bekommen habe.

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung für alle Hera Lind Fans. Da es sich um ein komplett neues Thema handelt, findet man alles, was man sich von ihr erhofft, ohne, dass es langweilig wird und sich wiederholt. Natürlich ist das Buch auch für alle, die Hera Lind noch nicht kennen und erst noch zu Fans werden wollen.

Bewertung vom 11.10.2023
Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1
Wahl, Carolin

Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1


sehr gut

Überzeugendes Opening

Aleksander Skogen, ältester Sohn einer norwegischen Keksdynastie, muss wegen eines Skandalvideos untertauchen. Auf einer Trekkingtour lernt er die Tourleiterin Norah Svendsen kennen. Norah führt das Unternehmen, welches die Touren anbietet, nach dem Tod ihrer Eltern zusammen mit ihren Großeltern, aber das Unternehmen steht kurz vor der Pleite.
Die Anziehungskraft zwischen Sander und Norah ist groß. Aber kann das gut gehen? Rebellierender gutaussehender Spross aus reichem Haus und das Waisenmädchen mit dem gebrochenen Herzen, das nicht so recht weiß, wie ihr weiterer Lebensweg aussehen soll….

Das Buch ist der erste Band der „Crumbling Heart“Trilogie. Die Bände 2 und 3 werden am 14. Februar und 1. Juli 2024 veröffentlicht.

Das Cover gefällt mir richtig gut. Die Farbe ist schön, es ist pur, edel, modern und sehr ansprechend. Auch die Beschichtung des Einbandes ist angenehm. Nicht nur deshalb, aber auch deshalb hatte ich das Buch gerne in der Hand.

Aufgeteilt ist das Buch in 38 übersichtlich lange Kapitel. Der Perspektivwechsel zwischen Sander und Norah macht die Erzählung abwechslungsreich. Gefallen hat mir auch das Detail, dass immer das gleiche Symbol für Sander oder Norah am Kapitelanfang abgedruckt ist. Im Innenteil des Umschlages verdeutlicht ein Stammbaum, die Beziehungen der Handelnden, zusätzlich gibt es noch eine Playlist.

Geschrieben wurde das Buch von Carolin Wahl. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr lese.
Ihre „Vielleicht Trilogie“, die ja auch auf den Bestsellerlisten landeten, habe ich (noch) nicht gelesen.

Die Erzählweise ist jung und frisch. Aufgelockert wurde der Text immer wieder von abgedruckten Chatverläufen.
Das Setting in der wunderschönen Natur Norweges ist ein Traum. Die Charaktere sind beide authentisch und sehr liebenswert. Norah hatte zwar den einen oder anderen charakterlichen „Wackler“, aber Sander, den ich anfangs eher als einen oberflächlichen Schnösel eingeschätzt habe, ist mir doch sehr ans Herz gewachsen.

Fazit: Band 1 ist ein sehr vielversprechender Auftakt, die Wartezeit bis Februar wird lang.

Bewertung vom 09.10.2023
Der Adventskalender zum Glück
Østli, Siri

Der Adventskalender zum Glück


ausgezeichnet

Wunderschöner Leseadventskalender

Der Adventskalender zum Glück

Fie steckt kurz vor Weihnachten in einer Lebenskrise. Ihre Schwester Sara möchte sie aus ihrem Loch wieder herausholen und stellt Fie immer wieder neue Tagesaufgaben. Findet Fie zurück ins Leben? Ist sie vielleicht garnicht die einzige, die ihr Leben in den Tagen vor Weihnachten überdenkt?

Geschrieben wurde das Buch von Siri Østli. Sie gilt als Norwegens „Feel Good Autorin“ und dies ist ihr erster Roman, der ins Deutsche übersetzt wurde.

Das Cover könnte auch ein Geschenkpapier von IKEA sein. Es ist pur, skandinavisch weihnachtlich und hat mich gleich angesprochen. Auch die kleinen weihnachtlichen Symbole zu Beginn jedes Kapitels, die an die Täfelchen von klassischen Schokoladenadventskalender erinnern, gefallen mir.

Das Buch ist aufgeteilt in 44 kurze Kapitel und zählt ab Kapitel 4 vom 2. Tag im Advent bis Weihnachten hoch.

Das Buch hat mich ab der ersten Seite ins vorweihnachtliche Oslo entführt und bei 25 Grad herrlichem Spätsommerwetter in vorweihnachtliche Stimmung versetzt. Die Charaktere sind so liebevoll angelegt, man muss sie einfach gerne haben. Siri Østli erzählt einfühlsam und bezaubernd.

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung für alle Vorweihnachtszeit- und Weihnachtsliebhaber und alle, die es dieses Jahr werden wollen.

Bewertung vom 28.09.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Herzerwärmendes Erstlingswerk

Die 77 jährige Britin Jennifer Quinn bewirbt sich bei einer Backshow. Erstmals in ihrer 60 jährigen Ehe mit Bernard verwirklicht sie eigene Träume. Dadurch werden Jennys Erinnerungen an die Zeit bevor sie ihren Mann kennengelernt hat wieder präsenter und ihr lange gehütetes Geheimnis will geteilt werden.

Das Cover erinnert mich an ein Backbuch. Es ist etwas ganz anderes, sehr ungewöhnlich und frisch.

Geschrieben wurde das Buch von Olivia Ford. Dies ist ihr Debütroman.
Er ist in 34 übersichtlich lange Kapitel, die meist Namen von britischen Backspezialitäten tragen, aufgeteilt.

Das Buch ist mit nichts, was ich bisher gelesen habe, vergleichbar. Es ist zum einen eine Ode an das Backen, an Sinnlichkeit und Genuss. Zum anderen wird der Leser in eine Backshow entführt. Das Buch ist aber noch so viel mehr: es beschreibt das Älterwerden, erzählt eine sechzigjährige herzerwärmende Liebesgeschichte und macht Mut, Träume zu verwirklichen. Sehr feinfühlig und tiefgründig erzählt Olivia Ford Jennys Geschichte. Mich hatte sie schon im ersten Kapitel in ihrem Bann gezogen und hat mich bis zur letzten Seite eingefangen. Die Charaktere sind extrem liebenswert. Jenny und auch ihr Mann Bernard sind mir im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen.
Die Geschichte der jungen Jenny, die im Laufe der Handlung immer mehr Raum einnimmt und sich zum Schluss mit der Gegenwart verwebt, macht das Lesen sehr abwechslungsreich. Ein wirklich tolles Buch!

Fazit: Ein wunderbares (Weihnachts-) Geschenk für einen lieben Menschen oder für sich selbst. Ganz klare Leseempfehlung nicht nur für Backfans. Ungewöhnliches und herzerwärmendes Erstlingswert, das in mir nachklingt.

Bewertung vom 21.09.2023
Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1
Kassemyar, Ali

Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1


ausgezeichnet

Wow! Was für ein Debütroman!

Selbst in dunkelster Nacht

Liora arbeitet in einem Blumenladen, welcher der Mutter ihrer verstorbenen Freundin gehört. Sowohl als neuer Arbeitskollege, als auch als neuer Hausmitbewohner tritt Kieran in ihr Leben. Beide haben in ihrem jungen Leben schon viel erlebt und Verluste hinnehmen müssen. Doch der Junge mit der dunklen Aura und das Mädchen mit der hellen Seele, wie Mitbewohnerin Tessa die beiden beschrieben hat, gehen unterschiedlich mit ihren Verletzungen um. Können sie sich gegenseitig stärken oder reißt einer den anderen mit in den Abgrund?

Das Cover des Buches hat mich gleich angesprochen. Es ist pur und modern, aber auch sehr düster. Als ich im Umschlag gesehen habe, wie der zweite Band aussehen wird, habe ich dann verstanden, warum dies so ist. Wie bei Ying und Yang komplettiert es sich erst dann zu einem noch schöneren Ganzen. Auch der momentan angesagten Farbschnitt wertet das Buch auf.
Das Material des Einbandes gefällt mir ebenfalls. Nicht nur deshalb, aber auch, hatte ich das Buch gerne in der Hand.

Das Buch ist aufgeteilt in 38 relativ kurze Kapitel. Dies kam mir sehr entgegen, weil ich immer wieder ein Kapitel „zwischendurch“ lesen konnte. Die Handlung hat mich aber so gepackt, dass ich in jeder freien Minute weitergelesen habe und somit (leider) relativ schnell durch war.

Geschrieben wurde das Buch von Ali Kassemyar. Er ist 2001 geboren, noch ein ganz junger Schriftsteller und das Buch ist sein Erstlingswerk. An seinem frischen, modernen Schreibstil erkennt man sein Alter. Die Geschichte brilliert mit einer Tiefe, die mich mehr als einmal überlegen lies, wie dieser junge Autor auf solch eine Lebenserfahrung zurückgreifen kann.
Beeindruckend!

Die Charaktere sind total authentisch, haben Schwächen, machen Fehler und sind deshalb umso liebenswerter.
Mit den schweren Themen geht Ali Kassemyar feinfühlig, aber in keinster Weise rührselig um. Mehr als einmal habe ich mir überlegt, ob ich aufstehe, um einen Textmarker zu holen, weil ich wieder auf einen besonders schönen Satz oder Gedanken gestoßen bin. Ganz großes Kino!

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung für alle, die auch einen lieben Menschen verloren haben und für alle, die noch alle Lieben um sich haben auch. Am 21.5.2024 kommt Band 2. Das wird eine lange Wartezeit. Ganz viel mehr von diesem tollen jungen neuen Autor!

Bewertung vom 15.09.2023
Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)
Schneider, Inga

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)


sehr gut

Willkommen in der Welt der Reichen und Schönen

Northern Star

Emma ist PR Expertin und bekommt den Auftrag, die Kampagne zur Eröffnung eines NOVA Hotels in Hamburg zu entwickeln. Dabei trifft sie auf Nikolaj, Spross des dänischen Rosenborg Hotel Imperiums und Gründer der NOVA Kette. Nikolaj ist bekannt als oberflächlicher Frauenheld und Emma will durch Nikolaj eigentlich Rache für ihre Familie nehmen. Wenn da nur nicht diese große Anziehung zwischen beiden wäre…

Das Cover mit der mit dem Rücken zum Hotel gewandten jungen Frau im hübschen weinroten Kleid hat mich gleich angesprochen.
Geschrieben wurde das Buch von Inga Schneider. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Sie hat sich mit der Rosenborg Saga in ein neues Genre gewagt.
Das Buch ist nicht sonderlich dick und in 30 nicht besonders umfangreiche Kapitel optimal aufgeteilt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Geschichte mitreißend erzählt. Ich habe mich von Inga Schneider komplett in die Welt der Schönen und Reichen mitnehmen lassen, konnte das Buch nicht aus der Hand legen und war dementsprechend schnell durch.
Ab und zu hätte ich mir gewünscht, dass die Charaktere noch tiefgründiger ausgestaltet worden wären. Auch die Handlung war mir ab und zu zu oberflächlich erzählt und gerade gegen Ende sehr flüchtig.

Fazit: Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und freue mich auf die Fortsetzung, die im Dezember erscheint. Auch wenn im zweiten Band Nikolaijs Schwester Louise im Mittelpunkt steht, hoffe ich zu erfahren, wie es mit Emma und Nikolaj weiter geht.

Bewertung vom 09.09.2023
Das Mosaik meines Lebens
Wiebusch, Michaela

Das Mosaik meines Lebens


gut

Zwölf Archetypen weisen den Weg ins Glück

Das Mosaik meines Lebens

Lisa lässt ihren Job, ihren Mann und ihre Kinder zurück und flieht an den Ort ihrer Kindheit nach Griechenland. Dort trifft sie ihre „Tante Ju“ wieder, die ihr dabei hilft ein Mosaik zu entschlüsseln.
Kann sie dadurch Klarheit bekommen, wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellt?

Das Buch ist weder sonderlich groß, noch dick. Das dunkelblaue Cover mit der Frau vor der leuchtenden Mosaiktür finde ich sehr ansprechend. Die hochwertige Papierqualität und die liebevollen Illustrationen von Gisela Goppel machen es zu einem Schmuckstück.

Geschrieben wurde die Geschichte von Michaela Wiebusch. Von ihr ist auch „Im Dorf der Schmetterlinge“. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.

„Das Mosaik meines Lebens“ ist eine Erzählung, eine Mischung aus Selbsthilferatgeber und Roman. Ich habe diese Art Buch noch nie zuvor gelesen, konnte mich aber ganz gut reinfinden. Phasenweise hat mich die Geschichte an ein Märchen erinnert. Die Zwölf Archetypen, die Lisa im Mosaik findet, kannte ich zuvor nicht. Mir ging die Vorstellung ihrer Charaktere ein bisschen zu schnell und sie wurden recht schnell und flüchtig abgearbeitet. Zwölf sind aber auch ganz schön viel und ich war ab und zu ein bisschen verwirrt. Hilfreich ist die Auflistung aller zwölf Damen am Ende des Buches zum Nachschlagen. Damit ich die Archetypen in meinem Leben einsetzen kann, muss ich mich aber weiter damit auseinandersetzen. Das Buch kann nur Türöffner zu diesem Thema sein.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Ich konnte der Handlung gut folgen.
Lisa ist sehr sympathisch. Viele ihrer Probleme und Gedanken sind mir bekannt und für mich nachvollziehbar.

Fazit: Ich finde, das Buch ist eher ein Frauenbuch. Es eignet sich sowohl als Geschenk für sich selbst, als auch für eine Freundin.

Bewertung vom 07.09.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


sehr gut

Interessantes Thema brillant erzählt

Wie ein Stern in mondloser Nacht

Die Geschichte spielt in Berlin und beginnt im Jahr 1947.
Die junge Henni lebt nach dem Tod des Vaters mit der Mutter und dem kranken Bruder in ärmlichen Verhältnissen. Sie vertritt die Mutter bei deren Putzstelle im Ärztehaushalt der Familie von Rothenburg und trifft dort auf Ed, den Sohn des Hauses. Beide engagieren sich für die schwächsten und jüngsten Mitglieder der Gesellschaft, Ed als Arzt und Henni als Hebamme. Aber wo ist die persönliche Grenze in so einem Kampf?
Liv ist im Jahr 2000 in ihren 40er Jahren. Sie weiß, dass sie ein Findelkind ist. Aber wo kommt sie her? Wer sind ihre leiblichen Eltern? Und wie ist ihr Schicksal mit dem von Henni und Ed verwoben?

Schon das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend. Mir gefällt die junge Frau mit dem Kind im Arm vor dem leuchtenden gelben Haus kombiniert mit der Schrift und dem Buchrücken in magenta Farbe.

Geschrieben wurde das Buch von Marie Sand. Sie hat schon das Buch „Ein Kind namens Hoffnung“ geschrieben. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe (, aber sicher nicht mein letztes).

Die Autorin hat eine mitreißende Art zu erzählen. Ich war direkt im Geschehen und wurde so mitgenommen, dass ich das Buch praktisch nicht aus der Hand legen konnte. Dementsprechend schnell war ich damit auch leider fertig. Es hat eine angenehme Kapitellänge und ist auch von der Dicke nicht abschreckend. Die beiden Zeitebenen machen die Handlung abwechslungsreich. Mir hat auch gefallen, dass immer wieder Tatsachen vorweg genommen wurden und ich dann spekuliert habe, warum das wohl so kam und was da passiert sein könnte.
Die Themen Findelkind, Babyklappe, Suche nach der Herkunft finde ich von Grund auf schon interessant. Ich habe darüber auch noch nie ein Buch gelesen und fand die Thematik auch deshalb etwas Neues und noch nicht abgenutzt.
Brillant gezeichnet hat Marie Sand jede einzelne Figur. Teilweise verkörpern sie das typische Verhalten und die Gedanken ihrer Gesellschaftsschicht ihrer Zeit, manche sind ihrer Zeit auch voraus. Aber alle sind echte Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten. Auch die „Helden“ machen Fehler und sind dadurch nur um so liebenswerter.

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung, aber Buch erst anfangen zu lesen, wenn genug Zeit zum Weiterlesen ist.

Bewertung vom 29.08.2023
Wellenkinder
Bahrow, Liv Marie

Wellenkinder


ausgezeichnet

Wow! Was für ein tolles Buch!

Wellenkinder

Nebeneinander werden die Geschichten von Jan, Oda und Margit erzählt. Margit kommt als Kriegsflüchtling in den 40er Jahren nach Deutschland, Oda lebt in den 70ern in der DDR und Jan in der Gegenwart. Das Handeln von allen Dreien wird von den Strukturen in der Familie und ihrer Suche nach Freiheit bestimmt.

Das Cover mit den Wellen, die aussehen wie Aquarelle, und dem schaukelnden Kind hat mir gleich gut gefallen. Erst beim Lesen habe ich das Profil der Frau entdeckt.

Geschrieben wurde das Buch von Liv Marie Bahrow, einer Juristin und Literaturwissenschaftlerin, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist.

Die Länge der Kapitel ist perfekt. Die drei verschiedenen Erzählperspektiven in verschiedenen Zeiten machen den Roman sehr kurzweilig. Anfangs hatte ich noch nicht mal eine Vermutung, wie alle drei Zeitstränge zusammen hängen.

Der Erzählstil ist sehr angenehm. Liv Marie Bahrow hat mich von der ersten Seite an abgeholt und mitten in die drei Geschehen geholt. Man merkt, dass sie unheimlich viel vom Zeitgeist der beschriebenen deutschen Geschichte weiß und vermittelt dies dem Leser sehr anschaulich.
Jeder einzelne Charakter wurde mit so viel Feingefühl ausgestaltet und in die jeweilige perfekt recherchierte und ausgestaltete, historische und politische Zeit gesetzt. Die Handlungsstränge verweben sich im Laufe der Geschichte. Ich als Leser habe immer besser die Zusammenhänge erahnt und dennoch blieb das Buch bis zur letzten Seite spannend.

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung für alle „Kinder der Wende“, aber auch für die, die im wiedervereinten Deutschland aufgewachsen sind und für die die Teilung Geschichte ist.
Ganz tolles Buch, ich bin begeistert und es wirkt in mir nach.