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BuchSaiten
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www.BuchSaiten.de Eine Musikstudentin liest. Und bloggt darüber.

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2010
Ich schreib dir morgen wieder
Ahern, Cecelia

Ich schreib dir morgen wieder


ausgezeichnet

Mit sechzehn Jahren muss Tamara einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Der Tod ihres Vaters hinterlässt eine schwere finanzielle Situation und zwingt Tamara und ihre Mutter dazu, zum Bruder der Mutter aufs Land zu ziehen. Während Tamaras Mutter an Depressionen leidet, erkundet Tamara die Gegend und lernt die Menschen kennen, bei denen sie bisher nur ab und zu die Ferien verbrachte. Als sich der Zustand ihrer Mutter allerdings überhaupt nicht verbessert und auch ihr Onkel und dessen Frau komische Verhaltensweisen an den Tag legen, wird Tamara misstrauisch. In der „Flying Library“ stößt sie auf ein verschlossenes Buch, das sich nach dem Öffnen als Tamaras eigenes Tagebuch entpuppt. Es enthält immer jenen Eintrag, den Tamara erst am nächsten Tag hinein schreiben wird.

Mit „Ich schreib dir morgen wieder“ gelingt Cecelia Ahern wieder einmal ein tolles neues Buch, das zwar die für die Autorin typischen Elemente wie einen Hauch von Magie und eine Portion Nachdenklichkeit beinhaltet, diesmal aber auch mit einer äußerst spannenden Story überrascht. Ist man bisher doch überwiegend Liebesgeschichten oder zumindest einen erhobenen Zeigefinger gewohnt, kann man sich nun auf eine verwobene Handlung mit einer unerwarteten Auflösung freuen. Hierbei spielt zwar das Tagebuch eine Rolle, tritt aber nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Wie Tamara mit dem Buch umgeht und wie sie es nutzt ist sehr nachvollziehbar erzählt und wirkt an keiner Stelle ausgedacht. Insgesamt ist Tamara sowieso eine erfrischende Ich-Erzählerin, die mit ihrer schnippischen Art für Schmunzeln sorgt.
Die Tatsache, dass die Informationen und Hinweise auf das Ende des Buchs nur stückweise preisgegeben werden (oft bemerkt man Hinweise auch erst im Nachhinein), sorgt dafür, dass man unbedingt wissen will, wie die Geschichte ausgeht.
Josefine Preuß spricht Tamara äußerst authentisch und schafft es, den Leser in jeder Situation in die richtige Stimmung zu versetzen. Auch wenn sie die Stimme nicht allzu sehr verstellt, kann man mühelos die Charaktere unterscheiden.
Insgesamt ein tolles Hörbuch mit einer schönen neuen Facette der Autorin. Auch wenn sie in allen vorangegangenen Büchern spannend erzählt, so könnte man dieses doch am ehesten als eine Art Ahern-Krimi bezeichnen. Ein Gesamtpaket aus Spannung, Magie, Liebe, Denkanstößen und Humor, das den einzigen Fehler hat, wieder einmal zu schnell vorbei gewesen zu sein.

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2010
Der letzte unsichtbare Junge, 3 Audio-CDs
Kuhlman, Evan

Der letzte unsichtbare Junge, 3 Audio-CDs


ausgezeichnet

„Der letzte unsichtbare Junge“ erzählt die Geschichte von Finn, dessen Vater eines Tages plötzlich nicht mehr nach hause kommt. Leider kommt er nicht nur an diesem Tag nicht zurück, Finn kann ihn auch an keinem anderen Ort besuchen: sein Vater ist gestorben. Sich vorzustellen, das restliche Leben ohne ihn erleben zu müssen, lässt Finn erblassen. Allerdings nicht so wie andere Menschen blass werden, sondern Finn verliert nicht nur seine Gesichtsfarbe, er wird insgesamt immer heller und weißer und somit fast durchsichtig.

„Logbuch des Raumschiffs Finn Garrett, Eintrag 1“

Von der ersten Minute an, war ich von diesem Hörbuch absolut fasziniert. Ludwig Trepte liest Finns Geschichte von vorne bis hinten stimmig und kein einziges Mal überzogen. Auch wenn Evan Kuhlman sich an ein äußerst schwieriges Thema heran wagt, so ist „Der letzte unsichtbare Junge“ kein durchweg trauriges Hörbuch geworden. Man erfährt vielmehr, wie ein kleiner Junge mit einem herben Verlust umzugehen lernt, und sich viele philosophische Fragen stellt. Während Finn gezwungener Maßen seinem Alltag weiter nach geht, denkt er an die Zeit mit seinem Vater, an Dinge die er gern anders gemacht hätte und beschreibt schließlich auch „den Tag der alles veränderte“. In Finns Welt, einer Art Mischung aus Realität und Phantasie, beschreibt er sein Leben, seine Gedanken und wie er Schritt für Schritt der Tatsache auf die Spur kommt, warum er immer durchsichtiger wird.

Alles in allem ein absolut wertvolles Buch über Trauerbewältigung bei Kindern, das Kindern in derselben Situation weiter helfen kann, Eltern einen Eindruck der Denkweise von Kindern vermittelt und auch Menschen die einfach nur ein schönes Hörbuch hören wollen, wundervolle Denkanstöße bietet. Ein lustig-trauriges-einfach-wunderbares Gesamtpaket!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2010
Arthur und die vergessenen Bücher / Arthur Bd.1
Ruebenstrunk, Gerd

Arthur und die vergessenen Bücher / Arthur Bd.1


ausgezeichnet

Arthur ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Seit seiner Kindheit verbrachte er viel Zeit in der Buchhandlung in seiner Stadt, die auch antiquarische Bücher anbietet. Da Lesen seine liebste Freizeitbeschäftigung ist, freut er sich sehr über das Angebot des „Bücherwurms“, wie Arthur den Antiquar Johann auch nennt, in den Ferien bei ihm zu arbeiten. Gleichzeitig darf Arthur mit im Haus des Buchhändlers wohnen und so lernt Arthur auch Larissa, die Enkelin des Buchhändlers kennen. Alle drei begegnen sich zwar im Haus oder in der Buchhandlung, sind aber lieber jeder für sich und so fällt es zunächst nicht auf, als der Bücherwurm eines abends nicht aus der Buchhandlung zurück kommt. Als Arthur am nächsten morgen den Laden betritt, findet er den Bücherwurm gefesselt auf dem Boden und er weiß sofort, dass der merkwürdige Fremde, der ihm am Tag zuvor aufgefallen war, damit zu tun hat. Als keine Polizei eingeschaltet werden soll, gerät der Antiquar gegenüber Arthur und Larissa in Erklärungsnot. Die vergessenen Bücher sind der Grund für die Vorkommnisse und die Kinder sollen sich auf ihre Spur begeben.

Der Auftakt zur Trilogie um Arthur und die vergessenen Bücher bietet ein tolles Abenteuer, das besonders Buchliebhaber-Herzen höher schlagen lässt. Auf der Spur der vergessenen Bücher geraten Larissa und Arthur in einige Schwierigkeiten, denn sie sind nicht allein hinter den mächtigen Büchern her, und auch die Rätsel die sich ihnen stellen sind nicht gerade einfach zu lösen. Glücklicherweise ergänzen sich die beiden Protagonisten ideal, sodass immer einer eine Idee hat, wo dem anderen nichts mehr einfällt. Besonders gefallen hat mir die Tatsache, dass die Geschichte an realen Orten spielt und der Leser auf diese Weise die europäischen Städte Amsterdam und Bologna näher kennen lernt. Es wird gekonnt einiges an geschichtlichen Fakten und interessanten Informationen über Land und Leute an den Leser weiter gegeben, sodass das Buch durchaus lehrreich, aber nicht belehrend ist. Obwohl es sich erst um den ersten Band handelt, werden einige Rätsel aufgelöst und eine gute Basis für weitere Abenteuer von Arthur und Larissa gelegt. Einziges Manko aus Erwachsenensicht: Großvater Johann bringt die Kinder mit seinem Auftrag in ziemliche Gefahr, oft müssen die Umstände schon sehr glücklich sein, damit niemand dabei ernsthaft zu Schaden kommt und auch das gelingt nicht immer.
Insgesamt fehlt es diesem Buch einfach an nichts. Eine viel versprechende Geschichte, der es nicht an Geheimnissen mangelt, viel Abenteuer und Spannung, Informationen und moderne Hilfsmittel, die sich die zwei Helden zunutze machen. Die tollen Illustrationen runden das Bild gekonnt ab.

Fazit: Lehrreich und lesenswert mit viel Vorfreude auf Band zwei!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2010
Einfach abnehmen mit der Carb-100-Formel
Grillparzer, Marion

Einfach abnehmen mit der Carb-100-Formel


ausgezeichnet

Schon wieder ein neues Diätbuch von Marion Grillparzer? Warum das nötig ist erklärt sie gleich zu Anfang selbst:

„Es gibt nicht eine Diät für alle. Genauso, wie es nicht einen Schuh gibt, der allen passt. Deswegen dürfen, ja üssen, Diäten unterschiedlich sein. Nur ein Prinzip sollten sie alle einhalten: gesund sein – fürs Leben.“(S. 30)

Auf der Basis der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass nicht (jedes) Fett dick macht, sondern zu viele Kohlenhydrate (und vor allem welche), lernt man anhand der Carb100 Formel Kohlenhydrate bewusst auf den Tag zu verteilen und im richtigen Maß zu sich zu nehmen. Wer Marion Grillparzer bereits aus ihren Büchern zur Glyx Diät kennt, der lernt im Praxisteil nicht viel Neues, doch auch alte Glyx-Hasen können eine Auffrischung gebrauchen. Ohne bestimmte Lebensmittel von vornherein zu verteufeln, wird der bewusste Umgang mit ihnen erlernt und auch erklärt, warum der Körper morgens mehr von einem Obstsalat mit Quark hat, als von einer Scheibe Toast mit Nutella.
Innerhalb eines vier-Wochen-Programms, währenddessen man 100 Carbs am Tag zu sich nimmt stellt man sich Mahlzeiten nach dem Baukasten-Prinzip zusammen. Umfassend wird man hier über Nahrungsbestandteile, Ernährungsfehler und das Rahmenprogramm für Körper und Seele informiert. Mithilfe einer Kopiervorlage ist es dann ganz leicht, sich für die erreichten Ernährungs- und Bewegungsziele Pluspunkte aufzuschreiben. Der umfangreiche Rezeptteil, der auch Null-Carb-Snacks für Zwischendurch enthält, sorgt für Abwechslung in der Carb-Küche und mithilfe der Übersicht am Ende des Buches weiß man schnell, welches Lebensmittel wie viele Carbs hat.

Das Buch animiert dazu, die Ernährung wieder bewusster zu gestalten und auf die wichtigsten Nährstoffe zu achten. Auch wenn es sich um „schon wieder ein Diätbuch“ handelt, gibt es doch tolle Tipps, Tricks, Rezepte und Informationen, die zum Umstellen der Ernährungsgewohnheiten anregen. Die Autorin merkt allerdings an, dass man für diese Lebensweise schon dazu bereit sein muss, sich auch viele Dinge frisch zuzubereiten, andernfalls ärgert man sich nur über das Buch. Auch ist es besonders für Menschen geeignet, die anhand von Zahlen und Werten ihr Essverhalten überprüfen. Wen aber beide Punkte ansprechen, der findet hier eine gute Anleitung für eine langfristig gesunde Lebensweise!

Im Heyne-Verlag erschienen, wurde das altbekannte, gelbe Design der Glyx-Diät Bücher durch ein grün-weißes Design ersetzt. Auch wenn man bunte Abbildungen der Rezepte leider vermisst, so sind Übersichtlichkeit und Verständlichkeit nach wie vor Markenzeichen von Marion Grillparzers Büchern!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2010
Das Siegel des Feuers / Grim Bd.1
Schwartz, Gesa

Das Siegel des Feuers / Grim Bd.1


weniger gut

Grim lebt in seiner Wahlheimat Paris und nimmt kein Blatt vor den Mund. Eher als Einzelgänger bekannt, neigt er dazu die Dinge so zu sagen wie sie ihm in den Sinn kommen. Um den Frieden zwischen der Welt der Menschen und der Anderwelt zu wahren, macht er sich auf die Suche nach dem heimtückischen Mörder, dessen Treiben das empfindliche Gleichgewicht der Welten zu stören droht.
Mia wird von den Menschen in ihrem Umfeld oft komisch angesehen, da sie sich auf Friedhöfen herum treibt und ihre Zeit mit Zeichnen verträumt. In letzter Zeit sieht sie merkwürdige Dinge, die sie nicht so recht einordnen kann. Ihr Bruder Jakob, dem sie sich seit dem Tod ihres Vaters besonders verbunden fühlt, scheint mehr zu wissen als Mia dachte und so kommt sie auf die Spur des Geheimnisses um das “Siegels”.
Das Erstlingswerk der deutschen Autorin Gesa Schwartz behandelt eine Spezies, von der das Fantasygenre glücklicherweise bisher nicht übersättigt ist. Gargoyles, eine Mischung aus Engel, Steinfigur und Mensch, wandeln zwischen den Welten. Mit Grim hat sie einen Protagonisten erschaffen, der einen eigenen Kopf hat und den Mut sich im Notfall allen Gefahren zu stellen.
Leider wird die Geschichte um Grim, Mia und das Siegel sprachlich nicht optimal umgesetzt. Die fast 700 Seiten enthalten zahlreiche langatmige Erklärungen, die oftmals auch noch zu späteren Zeitpunkten in der Geschichte von weiteren Figuren erneut erläutert werden, obwohl man als Leser die Sachverhalte noch gut im Kopf hat. Etwas zu gut meint Gesa Schwartz es auch mit den Beschreibungen ihrer Szenen oder der Atmosphäre und so kommt man als Leser nicht umhin mit Grauen den nächsten “Wie”-Vergleich zu erwarten, denn die gibt es auch oft mehrmals auf einer Seite. Auf Seite 13 kommen zum Beispiel Wolken vor, “die wie zerfetzte Kleider über den Himmel zogen [...]” und auch der Mantel “flatterte durch die Luft wie ein Rabenschwarm, [...]“. Das sind zwar äußerst gute Vergleiche, aber das ganze Buch über ließ mich das Gefühl nicht los, dass die Autorin dem Leser gern ihre gesamte Vorstellungswelt auf dem silbernen Tablett servieren möchte, ohne dass er sich irgendetwas noch selbst vorstellen, bzw. vergleichen, muss.
Die Spannung im Buch wird zwar durch die anfangs kapitelweise abwechselnde Sichtweise zwischen Mia und Grim aufgebaut, wirkt aber spätestens ab der Mitte überreizt, wenn der Leser das Gefühl hat, noch immer nicht zu wissen was eigentlich passieren soll und wofür manche Dinge nun schlussendlich gut sind. Hinzu kommt noch, dass manche Figuren, zum Beispiel das lebende Feuer oder der Kartenmann, an Figuren aus anderen literarischen Werken erinnern. Meine Assoziation war zwar beim Kartenmann nicht der “Joker”, aber immerhin doch der verrückte “Hutmacher” aus “Alice im Wunderland”. Was von außen so schön wie ein “Gargoyle-Buch” aussah ließ übrigens trotzdem die üblichen Verdächtigen wie Werwölfe oder Vampire leider nicht vermissen. Auch wenn Liebe in diesem Buch keine Hauptrolle spielt, so sind doch zumindest ausreichend Action und Kämpfe auf Basis einer detailreichen Handlung zu finden. Grim selbst oder auch kleinere Nebenfiguren sorgen außerdem für, zugegeben meist trockenen, Humor.
Immerhin laufen alle Handlungsfäden zu einem befriedigenden Ende zusammen, das immerhin kleine, wenn auch vermutbare, Überraschungen bereit hält. Das Ende von “Grim” könnte genauso gut ein Anfang sein und Gerüchte ließen ja auch bereits vermuten, dass es mehr über die Figuren zu erzählen gibt.
Fazit: Letztendlich ein Buch, das mich leider wenig überzeugt hat. Ich würde es aber dennoch weiter empfehlen an Fantasyfans, die mit Gargoyles eine neue Spezies erschließen wollen und die gern ausführliche Beschreibungen haben um in die Welt des Buches einzutauchen. Wer Bücher zwischendurch lange liegen lässt, der kann in die Handlung immer wieder einfinden, da wichtige Details oft wiederholt und somit zurück ins Gedächtnis gerufen werden. Wer nicht zu viel Liebe aber gern viele Kämpfe hat, sollte es versuchen.

4 von 35 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2010
Die kleine Eule, die nicht immer so lange aufbleiben wollte
Rosenthal, Amy Krouse;Corace, Jen

Die kleine Eule, die nicht immer so lange aufbleiben wollte


ausgezeichnet

Die kleine Eule aus dem Wald, der es an nichts im Leben fehlt hat nur ein einziges Problem: Das Schlafengehen. Alle Waldtierfreunde dürfen früh schlafen gehen, nur die kleine Eule muss wach bleiben, weil Eulen das eben so machen. Mit Spielen versucht sie sich wach zu halten und zählt jede Minute bis sie endlich ins Bett darf.
Das Vorlese-/Bilderbuch von Amy Krouse Rosenthal ist die ideale Gute-Nacht-Geschichte für kleine Nachteulen, die sich nicht vorstellen können, dass irgendwo auf der Welt jemand ist, den seine Eltern dazu zwingen länger wach zu bleiben als er möchte. “Ich will noch nicht schlafen”-Geschichten gibt es inzwischen viele, eine “Ich will schon schlafen”-Geschichte hingegen ist etwas ganz Neues.
Liebevoll illustriert von Jen Corace gibt es auf jeder Seite etwas in der Eulenwelt zu finden. Ob dies nun die Perlenkette von Mutter Eule oder Schlafdecke der kleinen Eule mit Mausmuster ist, kann in Ruhe entdeckt werden. Auf 28 Seiten bieten Illustrationen und Geschichte zahlreiche Ansätze zum Erzählen, weiter denken, überlegen und lachen. Die kleine Eule mit dem müden Blick muss man einfach ins Herz schließen.

Ein Buch mit Wohlfühl-Faktor, das sicher den Sprung vom Vorlese- zum Selber-lese-Buch schafft! Auch nach mehrmaligem Anschauen findet man immernoch neue Details in den Zeichnungen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2010
Wenn ich bleibe
Forman, Gayle

Wenn ich bleibe


sehr gut

Ich habe mich schon oft gefragt, was wohl das Letzte ist, an das die Menschen denken, die in einen Autounfall verwickelt sind. Was tun sie? Woran denken sie? Was bekommen sie mit?
Mia ist gerade zusammen mit ihrem Bruder und ihren Eltern auf dem Weg zu verwandten, als das Auto von der Fahrbahn abkommt und alle in einen schweren Unfall verwickelt werden. Als Mia versucht Hilfe zu holen, da sie die einzige ist die noch wach ist, bemerkt sie, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes neben sich steht und ihren Körper aus einiger Entfernung betrachtet. Für die Welt scheint Mia bewusstlos und niemand weiß, dass sie sich selbst und die Welt wahrnimmt und still an ihr teil hat. Im Krankenhaus hört Mia, dass nicht alle Familienmitglieder den Unfall überlebt haben und während der 24 Stunden nach dem Unfall beschließt sie, eine Entscheidung zu treffen, die darüber entscheidet ob sie geht oder ob sie bleibt.
Die Kapitel von “Wenn ich bleibe” sind nach Uhrzeiten innerhalb des Tages nach dem Unfall benannt. Während dieser Zeit beschreibt Mia nicht nur was mit ihrem Körper im Krankenhaus passiert, sondern auch welche Besucher kommen und was sie für Informationen für sie bereit halten. Zu den Besuchern gibt es dann Geschichten aus Mias Leben, die meisten inspiriert von der großen Leidenschaft in Mias Leben: Musik. Als Cellistin hatte sie gerade die Aufnahmeprüfung an der Julliard absolviert und weiß nun nicht mehr, ob sie alle Veränderungen die damit einher gehen auch bewältigen möchte.
Die Einblicke in Mias Leben sind nicht chronologisch geordnet, bieten aber einen tiefgründigen Ausschnitt ihrer 16 Lebensjahre. Sie erinnert sich an Höhen und Tiefen ihres Lebens und ist dabei äußerst authentisch und reflektiert. Immer wieder fragt sie sich, wie sie sich entscheiden soll, wähend um sie herum nichts mehr sein wird wie es war. Es scheint als habe es in ihrem Leben gerade diese Situation gebraucht um eine Entscheidung zu treffen, die ihr für immer Leben verändert – in der einen oder anderen Hinsicht.
Als Musikerin hat mir das Buch besonders gut gefallen, da man sich in Situationen wie Vorspiele oder den Erhalt des ersten eigenen Instruments so gut einfühlen kann. Doch auch die Thematik, sich aufgrund der Wahl seiner Interessen ind er eigenen Familie als Außenseiter und ein Stück weit unverstanden zu fühlen, geht unter die Haut.

“Aber ernsthaft – wie hast du deine weichen Knie überwunden?” Mein Vater lächelte immer noch, aber ich merkte, dass er jetzt ernsthaft sprach, weil er seine Worte langsam und behutsam setzte. “Gar nicht. Man muss einfach damit leben. Man muss sich durchkämpfen.” (Seite 36)

Insgesamt ein nachdenkliches, rührendes, musikalisches Buch über die Entscheidung eines Lebens, verziert mit einem Hauch Übersinnlichkeit! “Fake it till you make it”

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.03.2010
Rendezvous um Mitternacht / M.J.Holliday Geisterjägerin Bd.1
Laurie, Victoria

Rendezvous um Mitternacht / M.J.Holliday Geisterjägerin Bd.1


sehr gut

M.J. Holliday ist ihres Zeichens Medium, kann also mit Geistern kommunizieren, und betreibt eine Geisterjägeragentur. Menschen denen von einem ruhelosen Geist das Leben schwer gemacht wird, hilft sie das körperlose Wesen aus den Zwischenwelten hinaus ins Jenseits zu befördern. Zur Seite steht ihr dabei ihr schwuler Freund Gilley und auch ihr sprechender Papagei Doc begleitet sie auf ihren Einsätzen. Als M.J. eines Tages von Dr. Steven Sable Junior engagiert wird, findet sie einen wild spukenden Poltergeist mit Vorliebe für Fernseher vor, bei dem es sich laut Einschätzung von Steven um dessen verstorbenen Großvater Andrew handeln soll. Je intensiver M.J. dem Spuk auf den Grund geht, desto näher kommt sie der Wahrheit. Ist Stevens Großvater wirklich auf natürliche Art ums Leben gekommen? Wer profitiert von seinem Tod? Und warum hören die Geisterjäger Geräusche obwohl kein Geist in der Nähe ist?

Der Serienauftakt zur Reihe um Geisterjägerin M.J. Holliday beginnt zunächst nach Schema F. Die Protagonistin hat ein paar bissige Sprüche auf den Lippen und natürlich interessiert sie sich gleich für ihren Klienten Steven Sable. Was allerdings wie eine erotisch aufgehübschte Version weiblicher Ghostbusters beginnt, stellt sich im Lauf des Buches mehr und mehr als spannendes Abenteuer heraus. Die angedeutete Liebelei zwischen den Hauptcharakteren tritt in den Hintergrund und zum Vorschein kommt eine ausgeklügelte Erklärung für Großvater Andrews Tod, die nach und nach immer mehr Handlungsfäden zusammen laufen lässt.
Kleine Details wie zum Beispiel der süße Akzent von Steven, oder der sprechende Papagei drücken der Story ihren individuellen Stempel auf. Witzig aber auch sehr spannend, spooky aber auch actionreich wird in diesem Band nicht nur der Fall Sable gelöst, sondern es wird ebenfalls die Basis für weitere Teile gelegt, in denen man sich schon jetzt auf eine facettenreiche M.J. und ein glänzendes Team von Geisterjägern freuen kann. Am Ende wieder ein Hauch von Schema F, aber was wäre ein erster Band ohne ein halbwegs Happy End?!

Fazit: Gruselspaß mit Hintergrund, der nach leichten Startschwierigkeiten doch gut unterhält!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2010
Goldstück
Hertz, Anne

Goldstück


ausgezeichnet

Maike Schäfer ist offenbar vom Pech verfolgt. Das Examen verbockt, vom Freund sitzen gelassen und keine andere Perspektive als ein Job in einem Sonnenstudio, kurz vor dem Jahrhundertsommer. Zusammen mit ihrer Cousine Kiki lebt sie in einer WG und obwohl Maike froh ist, nicht bei den Eltern wohnen zu müssen, fällt es ihr schwer tagtäglich Zeugin von Kikis perfektem Leben zu sein. Kiki hat einen tollen Freund, eine tolle Arbeit, ein tolles Leben. Und sie arbeitet als Coach, was Maikes Leben eines Tages zu einer entscheidenden Wendung bringt. “Das Leben nimmt genau die Wendung die man ihm geben möchte, wenn man es sich wirklich wünscht” lautet die Botschaft, doch Maike verliert schnell den Überblick: Auch wünschen will gelernt sein!

Das Autorinnenduo hinter dem Pseudonym “Anne Hertz” hat mit dem Roman “Goldstück” wirklich ein echtes Goldstück veröffentlicht. Dank des witzigen, flüssigen Stils ist man schnell in der Geschichte um Maike, bei der scheinbar alles schief geht bis zu dem Tag, an dem sie zu wünschen begann. In Anlehnung an “The Secret” von Rhonda Byrne und andere Bücher die sich mit Bestellungen ans Universum beschäftigen, soll man sich einfach wünschen was man möchte und wenn man sich vorstellt wie es wäre, wenn das Gewünschte bereits eingetreten ist, dann hilft man der Realität auf die Sprünge und Wünsche werden wahr. Allerdings muss man auf richtige Formulierungen achten wenn man wünscht und genau diese Tatsache führt zu einigen Verwirrungen in Maikes Wunsch-Welt. Es kommt zu zahlreichen Verwirrungen und Schicksalsfügungen, die den Leser auf eine turbulente Reise mitnehmen. Letztendlich wird man Zeuge davon, wie eine positive Einstellung so manches bewirken kann und dass, auch wenn mal alles daneben geht, ein Ausweg oft näher ist als er scheint. Dinge wie Wunschbücher oder Bestellungen an das Universum mögen manchen Menschen sicher schwachsinnig vorkommen, allerdings geht doch nichts über einen Versuch. Wünsche zu haben kann schließlich nicht schaden – wenn man sie richtig formuliert!
Natürlich deckt der Roman einige Klischees ab, die man von einem Buch dieses Genres erwarten würde, aber er wird auch um eine Botschaft und ein tolles Zusammenspiel zwischen Titel, Cover und Inhalt ergänzt. Für mich war es ein wunderbares Lesevergnügen, das einfach toll unterhält.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.