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Anne Lay

Bewertungen

Insgesamt 157 Bewertungen
Bewertung vom 01.01.2022
Weihnachtszauber mit Meerblick (eBook, ePUB)
Jantzen, Nele

Weihnachtszauber mit Meerblick (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Weihnachtszauber mit Meerblick!
"Genießen Sie die Feiertage in familiärer Atmosphäre, bei gutem Essen und mit einem fantastischen Blick auf die Ostsee.

Wir haben bei Frau Holle sogar Schnee bestellt."

So wirbt Sven Ole Larsen für seine Pension Meerblick und gewinnt damit einige Herzen gleich für sich und seine Unterkunft an der Ostsee.

Angefangen von Jonas und Johanna, die ihren vielleicht letzten gemeinsamen Urlaub dort verbringen wollen, über eine Familie, die sich für das Kind noch einmal gemeinsam dort einmietet, über drei Singles bis zu einigen Rentnern reicht die Liste der namentlich benannten und im Laufe des Buches wichtigen Personen.

Auf den ersten Blick scheint klar, wer wen bekommt und wo es Schwierigkeiten gibt, aber dann kommt es anders ... und noch einmal anders ...

Mir gefällt der Stil. Zwischen Beschreibungen einer Ostseeküste, die ich bisher nur aus Romanen kenne, der Schilderung von typischen Gepflogenheiten des Landstrichs bis zu einzelnen Begriffen, in denen ich die mecklenburgische Sprechweise vermute, nimmt mich die Geschichte gleich mit auf eine Reise. Die Personen und ihre Handlungen sind dabei für mich nachvollziehbar und mehr als einmal stiegen mir die Tränen in die Augen.

Wer mit wem ... Das verrate ich hier nicht, macht es doch einen großen Teil des Reizes der Geschichte aus. Aber empfehlen möchte ich die Geschichte jedem, der gern etwas für's Herz liest und dabei im Kopf verreisen mag.

Bewertung vom 27.07.2021
Meine Pferde, Montana und Du
Wolff, Tina

Meine Pferde, Montana und Du


ausgezeichnet

Was tun, wenn der Großvater nicht mehr ist und die Pferde, die er einst züchtete, verteilt hat? Zwei davon sind nach Amerika verkauft und ihnen reist Thorunn nun hinterher, nach Montana.

Was zunächst merkwürdig klingt: Islandpferde in Montana, bildet nur den Anfang der Geschichte. Thorunn, die "Fachkraft aus Europa", reist auf die aus den Vorgängerbänden bekannte Sweetwater Ranch. Alte Bekannte und neue Figuren treffen auf die junge Frau und ich reise mit ihr in dieses weite unbekannte Land. Warum nur hat ihr Großvater Ragnar sein Erbe so geregelt? War er noch bei Sinnen?

Mir gefällt diese Geschichte zwischen Western, Roadmovie und Liebesroman. Thorunn ist eine toughe Frau, die ihre Pferde gut kennt und die Besonderheiten der Isländer auch in Montana gut in Szene setzen kann. Eigentlich will sie einen Platz für die beiden finden, vielleicht auf der Ranch? Aber dann kommt alles ganz anders ...

Der Stil dieser Geschichte ist frech und lebendig, vom ersten Satz an lief mein Kopfkino mit, obwohl ich noch nie in Montana war. Viele "alte Bekannte" tauchen wieder auf, wie die Chefin der Sweetwater Ranch, der Australier Codie, Dean ... und ... und ... und. Der Roman ist in sich geschlossen und sicher auch gut lesbar, wenn die Vorgänger unbekannt sind.

Das Eintauchen in eine unbekannte Welt, der Umgang mit den Pferden, Abenteuer und nicht zuletzt auch die Liebe ließen die Seiten dahinfliegen. Das Buch aus der Hand zu legen, ist mir schwer gefallen.

Bewertung vom 05.07.2021
Heldinnen werden wir dennoch sein
Wünsche, Christiane

Heldinnen werden wir dennoch sein


sehr gut

Gleich zu Beginn lernen wir die "Heldinnen" kennen, beim Geburtstagsbrunch bei Susi. Eine auf den ersten Blick alltägliche Runde, die sich da trifft: Freunde seit Jugendtagen, eine Clique, die sich nie wirklich aus den Augen verloren hat.

Schön finde ich die wechselnden Perspektiven. Mal wird aus Susannes Sicht erzählt, dann aus Ellies, Maries, ... so lerne ich die Figuren näher kennen und tauche in ihre Gedankenwelt und auch in ihre Vergangenheit ein. Denn neben den jetzigen Ereignissen gibt es immer wieder Rückblenden in die gemeinsame Zeit auf dem Gymnasium und außerhalb der Schule.

Die dargestellte Zeit, Ende der 70er bis zu den 80er Jahren dockt bei mir gleich an eigene Erinnerungen an. Beim Lesen von einem Brötchen mit Schaumkuss (damals nannten wir sie Dötscher) oder anderen typischen Dingen aus der Zeit werde ich fast nostalgisch. Das Leben in der Kleinstadt bzw. auf dem Dorf wird sehr treffend beschrieben.

Schnell wird klar, es gibt ein großes Geheimnis zwischen den Freundinnen und der ursprünglich einzige Junge der Runde ist nicht unter ihnen.

Mir hat es großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen und so ein Stück weit in meine eigene Vergangenheit einzutauchen. Die Autorin nimmt mich als Leserin mit in eine Zeit, in der vieles anders war, strengere Regeln galten. Auch wird durch die Geschichte klar, dass das, was Jugendliche damals taten, Auswirkungen bis in die heutige Zeit hat.

Mitreißend im eigentlichen Sinn fand ich die Geschichte nicht, so konnte ich das Buch auch aus der Hand legen. Auch waren einige Verknüpfungen der Handlungsfäden am Schluss zu viel, aber das wird anderen Leser*innen anders gehen.

Mein Fazit: Gute Unterhaltung mit wichtigen Themen, die auch über das Lesen hinweg zum Weiterdenken anregen, und Figuren, an denen (an deren Entscheidungen) ich mich gerieben habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2021
Die Erben von Snowshill Manor
Kretz, Ingrid

Die Erben von Snowshill Manor


sehr gut

Catherine wird aufgrund einer unstandesgemäßen Tändelei nach Snowhill Manor geschickt. Dort soll sie die Gesellschafterin von Lady Darabont sein.

Was als Strafmaßnahme beginnt und schlecht startet, weil Lady Darabont sie nicht will, gestaltet sich allmählich so, dass Catherine Geheimnissen auf die Spur kommt, die sie eigentlich besser nicht aufspüren sollte ...

Der Roman ist aus zwei Perspektiven erzählt, die durch die Schauplätze überschrieben und somit gut erkennbar sind. Neben Catherines Sicht erfahre ich auch von einem jungen Mann, Mr. Hastings, der als Verwalter auf dem Nachbargut arbeitet.

Einerseits ist die Zeit (wie ich sie mir vorstelle) gut eingefangen. Formulierungen, das enge Korsett des moralisch Erlaubten, die Lebensweise des Adels bilden die Kulisse für die Geschichte aus Lovestory, Aufdeckungsgeschichte und Krimi, wobei letzteres eher angedeutet wird.

Gestolpert bin ich über manche Bezüge, die nicht passten und mich bisweilen zum Schmunzeln brachten. Zum Beispiel befindet sich Catherine in einem Rosengarten und "in ihr" steigen Düfte auf. Da streikt mein Kopfkino, weil der Duft eher in die Nase steigt, aber nicht in ihr aufsteigt. Vielleicht knüpft der Duft an Erinnerungen an, die dann aufsteigen ...

Es ist kein "Nackenbeißer" und es war wohltuend, auch mal eine zurückhaltende Version eines historischen Liebesromans zu lesen. Trotzdem hat er mich nicht vollkommen überzeugt, konnte mich zu Beginn nicht richtig packen. Da dies aber auch den äußeren Umständen (meinen) geschuldet war, ziehe ich nur einen Stern ab. Die Geschichte hat keine rechte Chance gehabt, mich zu packen, weil ich anderes um die Ohren hatte und mich kaum konzentrieren konnte bzw. wenig Zeit zum Lesen fand. Die Stolperstellen hingegen hätten rein handwerklich besser formuliert werden können.

Insgesamt fühle ich mich gut unterhalten von einem netten Ausflug in andere Zeiten.