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Benutzername: 
vonnikind
Wohnort: 
J.

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2018
Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen! / Helikopter-Eltern Bd.2
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen! / Helikopter-Eltern Bd.2


ausgezeichnet

Lena Greiner und Carola Padtberg nehmen einmal mehr die Spezies der Helikoptereltern unter die Lupe.
Es beginnt schon, wenn die Kinder noch nicht einmal geboren sind: Der ständige Zwang, alles für den Nachwuchs zu tun, ihn zu fördern und zu beschützen vor den Grausamkeiten des Lebens. Was mit den Hebammen und Ärzten in der Schwangerschaft anfängt, setzt sich im Kindergarten und natürlich auch in der Schule und sogar im Studium fort. Die Helikoptereltern opfern sich auf für ihre Kinder und versuchen, jede schlechte Erfahrung von ihnen fernzuhalten. Auch in der Freizeit gibt es vor diesen Eltern kein Entkommen. Mit ihrem Ehrgeiz treiben sie so manchen Pädagogen oder auch Mediziner in die Verzweiflung.

Das Buch ist sehr amüsant zu lesen, zumindest, wenn man selbst kein Helikopter-Elternteil ist. Gerade die "Erfahrungsberichte" auch dem wirklichen Leben machen das Ganze zu einem besonderen Lesehighlight. Vieles hat man vielleicht auch schon selbst einmal ähnlich erlebt. Man bekommt regelrecht Mitleid mit den Berufsgruppen, die sich mit dieser Art von Eltern herumschlagen müssen. Ein bisschen regt das Buch aber auch zum Nachdenken an, z. B. über den eigenen Erziehungsstil und darüber, wie weit es mit unserer Gesellschaft schon gekommen ist, dass viele Eltern glauben, sich so massiv in jedes noch so kleine Detail im Leben ihrer Kinder einmischen zu müssen. Es bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass auch einige der "Helikopter" das Buch lesen und vielleicht ein wenig zum Umdenken angeregt werden.

Bewertung vom 05.09.2018
Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1
Fellowes, Jessica

Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1


ausgezeichnet

Louisa lebt in den 1920er Jahren in ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Mutter und ihrem Onkel. Sie sieht eine Chance, ihre Situation zu verbessern, indem sie sich bei der reichen Familie Mitford als Kindermädchen bewirbt. Doch ihr Onkel hat andere Pläne und möchte Louisa an Männer "verkaufen", um seine Schulden zu begleichen. Doch Louisa gelingt die Flucht und Mithilfe des Bahnpolizisten Guy, schafft sie es doch noch, die Stelle bei den Mitfords anzutreten. Deren älteste Tochter Nancy liest in der Zeitung vom Mord an der Krankenschwester Florence Nightingale Shore und beschließt, den Fall näher zu untersuchen. Da Louisa inzwischen eine Art Freundin für Nancy geworden ist, wird sie an den Nachforschungen beteiligt und gerät dabei in große Gefahr.

Der Roman lässt sich sehr angenehm lesen. Man fiebert mit den jungen Leuten, die den Mordfall so gerne lösen möchten. Immer wieder gibt es sehr spannende Passagen, die den Leser mit Louisa und ihren Freunden zittern lassen. Der Mut, den die Protagonisten trotz widrigster Umstämnde an den Tag legen, löst einige Bewunderung aus. Alles in allem ein ziemlich gelungener Kriminalroman, der Lust darauf macht, weitere Fälle um die Schwestern von Mitford zu lesen.

Bewertung vom 03.09.2018
Der Klang eines Augenblicks (eBook, ePUB)
Dakota, Kate

Der Klang eines Augenblicks (eBook, ePUB)


sehr gut

Britt reist nach dem Tod ihrer Mutter nach Irland um herauszufinden, was wirklich geschah an dem Tag vor vielen Jahren, als ihr Vater ums Leben kam. War es wirklich ein Unfall oder steckt mehr dahinter? In Irland stößt sie bei ihren Nachforschungen zunächst auf eine Mauer, denn niemand will etwas über die Todesumstände wissen und selbst bei der Polizei scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Zum Glück gibt es Declan, der ihr zur Seite steht und bald mehr für sie ist, als nur ein Freund. Doch auch er hat einen tragsichen Verlust zu verarbeiten...

Der Roman ist recht fesselnd geschrieben. Man wird rasch hineingezogen in die Handlung und möchte ebenso wie Britt herausfinden, warum ihr Vater sterben musste. Man lernt alle Charaktere im Roman ziemlich gut kennen, da die einzelnen Kapitel immer wieder aus einer anderen Perspektive erzählt werden. So kann man sich gut ein umfassendes Bild der Handlung machen. Alles in allem ein gelungener Roman, der irgendwie Krimi und Liebesroman in einem ist.

Bewertung vom 30.07.2018
Das Erbe von Juniper House
Herzinger, Sophia

Das Erbe von Juniper House


ausgezeichnet

Sara steht an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie nicht sicher ist, ob sie so weiterleben will, wie bisher. Um Klarheit zu erlangen, besucht sie ihre 100jährige Oma Emma, zu der sie bisher keine sehr innige Beziehung hatte. Doch durch viele Gespräche lernt sie die alte Dame besser kennen und erfährt schließlich ein Geheimnis, das keiner geahnt hätte. Gemeinsam mit ihrer Großmutter geht Sara auf eine Reise in die Vergangenheit und erfährt, was damals alles passiert und bis heute ungeklärt ist...

Der Roman ist sehr fesselnd geschrieben. Man wird von der ersten Seite an in den Bann der Handlung gezogen. Es wird abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit berichtet und so bekommt der Leser einen guten Einblick in die Dinge die Sara in der Gegenwart bewegen und vor allem auch in das Leben der 100jährigen. Man er fährt viel über das schwere Leben in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und beginnt so, auch das eigene Leben zu hinterfragen.
Alles in allem ist der Roman sehr gelungen. Einmal angefangen kann man ihn nur schwer wieder aus der Hand legen.

Bewertung vom 28.05.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1


ausgezeichnet

Agneta ist auf einem Gut in Schweden aufgewachsen, dem Löwenhof. Doch die Konventionen, die ihr durch ihr Elternhaus auferlegt wurden, weckten in ihr den Wunsch, auszubrechen. Deshalb ging sie nach Stockholm, um als eine von wenigen Frauen Kunst zu studieren. Als jedoch ein Telegramm eintrifft und ihre sofortige Rückkehr nach Hause fordert, gerät ihr Traum vom Leben als Künstlerin ins Wanken. Sie kehrt zurück und ist gezwungen, Verantwortung zu übernehmen.

Der neue Roman von Corina Bomann hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich habe das doch recht umfangreiche Buch in kürzester Zeit durchgelesen. Es war faszinierend, zu erleben, wie aus der Rebellin Agneta eine verantwortungsvolle junge Frau wird, die sich von den schwersten Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lässt. Man erfährt einiges über das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts und den Zwängen, denen sich vor allem Frauen in dieser Zeit unterwerfen mussten. Doch dem Leser wird auch deutlich, dass man sich selbst auch dann treu bleiben kann, wenn man tut, was von einem erwartet wird. Man muss nur seinen eigenen Weg finden, die Dinge in die Hand zu nehmen.
Ich kann es kaum erwarten, die anderen Bände der Löwenhof-Reihe zu lesen, denn es ist sicher faszinierend zu erfahren, wie es mit dem Löwenhof und den Frauen, die dort leben weitergeht.

Bewertung vom 10.12.2017
Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!
Fritzsche , Anja Flieda

Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!


ausgezeichnet

Anja Fritzsche hat das Glück, zwei Omas in einem hohen Alter zu haben. Maria ist 107 und auch Mia hat ihren 100. Geburtstag schon erlebt. Was sie mit ihren beiden Omas alles erlebt, hat Anja in einem Buch festgehalten. Der Leser erfährt viel über den Alltag mit so hochbetagten Damen, über die Schwierigkeiten, aber auch die Freuden, die es mit sich bringt.
Es ist erstaunlich zu erfahren, was gerade Oma Maria in ihrem Alter noch alles mitmacht, seien es Reisen nach Mallorca und Südtirol oder ein Fußballspiel des FC Bayern.
Das Buch ist sehr gelungen und vermittelt auf humorvolle Weise die Lebensweisheiten der alten Damen und man lernt nicht zuletzt, worauf es in einem erfüllten Leben ankommt. Gerade die Sprüche von Oma Maria sind oft sehr witzig und entlocken dem Leser das ein oder andere Lächeln.

Bewertung vom 26.03.2011
Elli gibt den Löffel ab
Hennig, Tessa

Elli gibt den Löffel ab


ausgezeichnet

Elli ist 60 und steht vor dem Abgrund. Ihre einzige noch lebende Freundin zieht weg, ihr Videothek steht vor dem Aus und zu ihrer Schwester hat sie keinen Kontakt. Überraschend erfährt sie von einem möglichen Erbe in Italien und macht sich auf den Weg dorthin. Unterwegs geht so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann. Auch als sie endlich auf Capri ankommt, geht alles drunter und drüber. Obwohl Elli nach dem Tod ihres Mannes kein Interesse mehr an Männern hatte, kann sie sich nun kaum zwischen Heinz und Roberto entscheiden. Irrungen und Wirrungen am laufenden Band. Ob da noch ein Happy End möglich ist?

Tessa Henning schreibt lebhaft und anschaulich. Der Leser findet sofort einen guten Einstieg ins Buch. Die italienische Insel Capri wird in leuchtenden Farben beschrieben. Man spürt förmlich die wärmende Sonne und Lebenslust der Mittelmeerregion. Durch die wechselnde Erzählperspektive wird die Geschichte nie eintönig. Die unterschiedlichen Charaktere vermitteln sehr anschaulich die Hintergründe der Geschichte. Man fiebert mit, leidet und liebt mit den einzelnen handelnden Personen. Ein Roman, den man nicht so leicht aus der Hand legen kann.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.01.2011
Die Tortenbäckerin
Janson, Brigitte

Die Tortenbäckerin


sehr gut

Greta hat es nicht leicht. Ihre Mutter ist krank und sie muss den Lebensunterhalt als Hilfsköchin bei der Bankiersfamilie Hansen verdienen. Als sie dort ihre Stellung verliert, scheint alles hoffnungslos zu sein. Doch sie gibt nicht auf und findet Freunde wie den Fuhrunternehmer Siggo und dessen Eltern oder Oliver, einen Jungen, der zunächst etwas zu verbergen scheint. Schließlich hat sie eine Idee, die ihr gesammtes Leben verändern kann. Doch da ist auch dieses Geheimnis, von dem keiner weiß, außer Christoph Hansen....

Der Roman ist sehr lebendig und gefühlvoll geschrieben und greift viele Aspekte des Lebens im 19. Jahrhundert auf. Man erfährt von den Nöten der armen Leute und den schweren Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit. Es wird deutlich, wie gravierend die Standesunterschiede waren und welchen Einfluss sie auf das Leben der Menschen hatten. Besonders eindrucksvoll ist die Sichtweise der kleinen Leni, die alles ganz anders wahrnimmt und auch den Blick des Lesers auf Dinge lenkt,die man im alltäglichen Leben gar nicht mehr wahrnimmt.

Der Titel des Buches allerdings weckt falsche Erwartungen, den die Tortenbäckkerei spielt neben die Freundschaft der handelnden Personen nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem ist dieLektüre von der ersten Seite an fesselnd und es fällt schwer,das Buch aus der Hand zu legen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2009
Die Lebküchnerin
Schrödter, Sybille

Die Lebküchnerin


ausgezeichnet

Es gelingt Sybille Schrödter, den Leser von der ersten Seite ihres Romanes an in ihren Bann zu ziehen. Sie erzählt die Geschichte der jungen Benedicta, die nach dem Tod ihres Vater gegen ihren Willen von ihrer Stiefmutter ins Kloster gebracht wird. Von Anfang an bereitet es ihr Probleme, sich an das Klosterleben anzupassen und sich den strengen Regeln der Schwesternschaft zu unterwerfen. Mehr als einmal beschäftigt sie der Gedanke an Flucht.

Schließlich ist sie durch Intrigen und Verrat tatsächlich gezwungen zu fliehen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Agnes, die im Kloster als Köchin tätig war, und dem Fechtmeister Julian, der verspricht sie zu heiraten, macht sie sich auf den Weg. Julian wird jedoch schwer verwundet und die Frauen sind gezwungen, sich allein nach Nürnberg durchzuschlagen, wo der Verlobte von Agnes als Bäcker arbeitet. Bei ihm finden die beiden ein Dach über dem Kopf und Benedicta arbeitet zukünftig in der Backstube, wo sie ihre leckeren Lebkuchen bäckt, die sie schon im Kloster erfolgreich hergestellt hatte.

Doch die Kirche und Benedictas Stiefmutter geben nicht auf und kommen ihr schließlich auf die Spur.
Trotz dieser scheinbar ausweglosen Situation, die Benedictas Untergang zu sein könnte, geht am Ende alles gut aus und Benedicta und Konstantin werden glücklich miteinander vereint.



Die Ereignisse im Buch scheinen sich an mehr als einer Stelle zu überschlagen. Benedicta ist vielen Gefahren und Problemen ausgesetzt, die sie alle erfolgreich meistert. Ihr Einfallsreichtum versetzt den Leser mehr als einmal in Erstaunen und es ist beeindruckend, wie wenig die Umstellung vom klösterlichen Leben zum bürgerlichen Alltag Benedicta zuzusetzen scheint. An dieser Stelle wirkt der Roman doch ein wenig unrealistisch und vielleicht etwas weit hergeholt. Auf wirkliche historische Fakten wird größtenteils verzichtet, was in gewisser Weise sehr schade ist. Dennoch ist der Roman eine empfehlenswerte leichte Lektüre für verregnete Herbsttage und macht auf jeden Fall Lust auf Lebkuchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.