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Benutzername: 
vonnikind
Wohnort: 
J.

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2019
Wie Frau Krause die DDR erfand
Aehnlich, Kathrin

Wie Frau Krause die DDR erfand


sehr gut

Isabella Krause ist Schauspielerin und wartet vergeblich auf ihren großen Durchbruch. Eines Tages bekommt sie den Auftrag, für eine Fernsehserie über die DDR Protagonisten zu finden, die bereit sind, über ihr Leben in der damaligen Zeit zu berichten.
Frau Krause fährt in ihren Heimatort und findet auch Menschen, die über ihre Erfahrungen in der DDR sprechen wollen. Doch die Produzenten der Sendung staunen nicht schlecht, als sie anstelle von Berichten über Zwang und Verfolgung durch die Stasi viel Politives berichtet bekommen. Die Menschen schienen durchaus nicht unglücklich mit ihrem Leben in der DDR gewesen zu sein. Was soll nun aus dem Format werden, dass über die Schrecken im Arbeiter- und Bauerstaat berichten sollte.

Der Roman ist mal etwas ganz anderes als viele andere Werke, die den Alltag in der DDR als schlimm und teilweise unmenschlich darstellen. Man erfährt, dass die Menschen auch ganz glücklich leben konnten und nicht alle nur Zwängen ausgesetzt waren und getan haben, was ihnen vorgeschrieben wurde. Die Handlung lebt haupsächlich von den Erinnerungen Isabellas und der Menschen, die ihren Beitrag zur Fernsehsendung leisten wollen. Man erfährt viel darüber, wie die Dinge in der DDR gehandhabt wurden. Teilweise werden auch Vergleiche mit dem "Westen" angestellt. Der Roman ist sicher interessant für alle, die sich dafür interessieren, wie es in der DDR gewesen ist.

Bewertung vom 30.09.2019
Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse / Jack, der Monsterschreck Bd.1
Brallier, Max

Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse / Jack, der Monsterschreck Bd.1


ausgezeichnet

Jack ist ein 13jähriger Waisenjunge, der jedes Jahr bei einer anderen Pflegefamilie leben musste und deshalb nie Freunde finden konnte. Nun lebt er in Wakefield und hat zum ersten Mal in seinem Leben einen Freund gefunden, nämlich Quint. Doch seine Stadt wird von Monstern und Zombies heimgesucht und die Menschen fliehen oder werden selbst zu Zombies. Zunächst scheint auch Quint verschwunden zu sein, doch bald findet Jack seinen Freund wieder. Nebenbei lernt er, gegen die Monster zu kämpfen und bringt damit den unheimlichen Blark gegen sich auf.
Jack und Quint verbarrikadieren sich in Jacks Baumhaus und verwandeln dieses mehr oder weniger in eine Festung. Doch Jack hat sich in den Kopf gesetzt, das Mädchen zu retten, in das er verliebt ist. Tagtäglich sucht er nach ihr und setzt sich dabei zahlreichen Gefahren aus. Wird er sie finden? Oder wird Blark ihn vorher erwischen?

Der Roman enthält jede Menge Action. Die Suche nach June und der Kampf gegen die Monster werden sehr lebhaft beschrieben. Durch die vielen Bilder, wird das Lesen auch für Lesemuffel niemals langweilig, denn man hat so die Geschehnisse immer deutlich vor Augen.
Die Charaktere werden sehr anschaulich beschrieben und erfährt, dass Freundschaft und Zusammenhalt in schwierigen Situationen besonders wichtig sind.

Bewertung vom 22.08.2019
Kastanienjahre
Baumheier, Anja

Kastanienjahre


ausgezeichnet

Elise stammt aus Peleroich, einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Heute lebt sie in Paris und hat sich dort ein Leben aufgebaut. Doch eines Tages erhält sie einen Brief ohne Absender, in dem steht, dass sie schnellstens nach Peleroich kommen muss. Das Dorf soll abgerissen werden und der Absender des Briefes möchte noch einige Geschehnisse aus der Vergangenheit aufklären.

Neben Kapiteln, die sich mit Elises Rückkehr nach Peleroich befassen, gibt es in dem Roman auch Kapitel, in denen Elises Kindheit und Jugend beschrieben wird. Beginnend damit, wie aus ihren Eltern Karl und Christa ein Paar wird. Der Leser erfährt viel über das Leben in der DDR, über Mangel und Hoffnungen, das Treiben der Stasi und über Menschen, die sich mit dem Gedanken an Flucht oder Ausreise trugen. Man erlebt quasi die DDR von ihren Anfängen bis zu ihrem Ende 1989. Und man erfährt auch, dass die Wende nicht nur positive Veränderungen brachte, sondern auch die Existenz einiger Menschen gefährdete.
Der ganze Roman ist sehr interessant. Vieles kommt einem vielleicht bekannt vor, vor allem, wenn man auch in der DDR gelebt hat. Auf jeden Fall erfährt man eine Menge über das Leben in der damaligen Zeit und auch über den Kummer, den viele Menschen erdulden mussten.
Alles in allem ein sehr gelungener Roman.

Bewertung vom 22.01.2019
Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1
Doyle, Catherine

Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1


ausgezeichnet

Fionn und seine Schwester Tara sollen den Sommer bei ihrem Großvater auf der Insel Arranmore verbringen. Fionn ist zunächst nicht sehr begeistert, denn er kennt den Großvater nicht und die Insel scheint nicht der spannendste Ort auf der Welt zu sein. Doch bald stellt Fionn fest, dass die Insel das ein oder andere Geheimnis verbirgt und dass sein Großvater viel mehr ist, als nur ein Kerzenmacher. Er ist der Sturmwächter, der die Insel und ihre Bewohner schützen soll. Kurz darauf stellt sich heraus, dass Fionn auf Arranmore nicht nur die Ferien verbringen soll, sondern dass eine große Aufgabe auch ihn wartet...

Cathrine Doyle ist ein spannender Jugendroman gelungen. Es ist eine perfekte Mischung aus alltäglichem Leben, vermischt mit einer ordentlichen Portion Magie. Die Charaktere sind sehr realistisch beschrieben. Fionn ist ein gewöhnlicher Junge, der von seiner älteren Schwester und ihrem Freund nicht allzuviel hält. Und Tara behandelt ihren kleinen Bruder oft wie ein lästiges Anhängsel. Doch durch das Geheimnis der Insel und ihrer Familie sind die beiden doch verbunden und müssen beide ihre Abenteuer bestehen. Genau das richtige für spannende Lesestunden.

Bewertung vom 22.09.2018
Der Spielmann / Die Geschichte des Johann Georg Faustus Bd.1
Pötzsch, Oliver

Der Spielmann / Die Geschichte des Johann Georg Faustus Bd.1


ausgezeichnet

Oliver Pötzsch erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte des Johann Georg Faustus im 15. Jahrhundert in Knittlingen.
Schon als kleiner Junge fühlt sich Johann zu Gauklern und Spielleuten hingezogen und bringt sich selbst erste Zaubertricks bei. Außerdem ist er verliebt in Margarethe. Doch seltsame Dinge passsieren in Knittlingen zu dieser Zeit. Kinder verschwinden und ein unheimlicher Magier hält sich in der Stadt auf. Als eines Tages bei einem Ausflug in den Wald Johanns kleiner Bruder verschwindet und auch Margarethe ein Leid geschieht ändert sich das Leben Johanns schlagartig. Er muss seine Heimat verlassen und mit dem rätselhaften Spielmann Tonio de Moravia umherziehen. Doch welches Geheimnis verbirgt Tonio und was hat er wirklich mit Johann vor?

Der Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite äußerst spannend. Die Handlung beruht auf der Legende von Johann Faust, der einen Pakt mit dem Teufel schloss. Sehr schön sind vor allem die Zitate aus Goethes Faust, die immer wieder geschickt in den Text eingebaut sind. Die Charaktere im Roman werden alle sehr anschaulich dargestellt. Man sieht sie regelrecht vor sich und erlebt all das Grauen aber auch die Freude mit, die sie empfinden.
Alles in allem ein sehr gelungener Roman, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

Bewertung vom 07.09.2018
Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen! / Helikopter-Eltern Bd.2
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen! / Helikopter-Eltern Bd.2


ausgezeichnet

Lena Greiner und Carola Padtberg nehmen einmal mehr die Spezies der Helikoptereltern unter die Lupe.
Es beginnt schon, wenn die Kinder noch nicht einmal geboren sind: Der ständige Zwang, alles für den Nachwuchs zu tun, ihn zu fördern und zu beschützen vor den Grausamkeiten des Lebens. Was mit den Hebammen und Ärzten in der Schwangerschaft anfängt, setzt sich im Kindergarten und natürlich auch in der Schule und sogar im Studium fort. Die Helikoptereltern opfern sich auf für ihre Kinder und versuchen, jede schlechte Erfahrung von ihnen fernzuhalten. Auch in der Freizeit gibt es vor diesen Eltern kein Entkommen. Mit ihrem Ehrgeiz treiben sie so manchen Pädagogen oder auch Mediziner in die Verzweiflung.

Das Buch ist sehr amüsant zu lesen, zumindest, wenn man selbst kein Helikopter-Elternteil ist. Gerade die "Erfahrungsberichte" auch dem wirklichen Leben machen das Ganze zu einem besonderen Lesehighlight. Vieles hat man vielleicht auch schon selbst einmal ähnlich erlebt. Man bekommt regelrecht Mitleid mit den Berufsgruppen, die sich mit dieser Art von Eltern herumschlagen müssen. Ein bisschen regt das Buch aber auch zum Nachdenken an, z. B. über den eigenen Erziehungsstil und darüber, wie weit es mit unserer Gesellschaft schon gekommen ist, dass viele Eltern glauben, sich so massiv in jedes noch so kleine Detail im Leben ihrer Kinder einmischen zu müssen. Es bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass auch einige der "Helikopter" das Buch lesen und vielleicht ein wenig zum Umdenken angeregt werden.

Bewertung vom 05.09.2018
Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1
Fellowes, Jessica

Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1


ausgezeichnet

Louisa lebt in den 1920er Jahren in ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Mutter und ihrem Onkel. Sie sieht eine Chance, ihre Situation zu verbessern, indem sie sich bei der reichen Familie Mitford als Kindermädchen bewirbt. Doch ihr Onkel hat andere Pläne und möchte Louisa an Männer "verkaufen", um seine Schulden zu begleichen. Doch Louisa gelingt die Flucht und Mithilfe des Bahnpolizisten Guy, schafft sie es doch noch, die Stelle bei den Mitfords anzutreten. Deren älteste Tochter Nancy liest in der Zeitung vom Mord an der Krankenschwester Florence Nightingale Shore und beschließt, den Fall näher zu untersuchen. Da Louisa inzwischen eine Art Freundin für Nancy geworden ist, wird sie an den Nachforschungen beteiligt und gerät dabei in große Gefahr.

Der Roman lässt sich sehr angenehm lesen. Man fiebert mit den jungen Leuten, die den Mordfall so gerne lösen möchten. Immer wieder gibt es sehr spannende Passagen, die den Leser mit Louisa und ihren Freunden zittern lassen. Der Mut, den die Protagonisten trotz widrigster Umstämnde an den Tag legen, löst einige Bewunderung aus. Alles in allem ein ziemlich gelungener Kriminalroman, der Lust darauf macht, weitere Fälle um die Schwestern von Mitford zu lesen.

Bewertung vom 30.07.2018
Das Erbe von Juniper House
Herzinger, Sophia

Das Erbe von Juniper House


ausgezeichnet

Sara steht an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie nicht sicher ist, ob sie so weiterleben will, wie bisher. Um Klarheit zu erlangen, besucht sie ihre 100jährige Oma Emma, zu der sie bisher keine sehr innige Beziehung hatte. Doch durch viele Gespräche lernt sie die alte Dame besser kennen und erfährt schließlich ein Geheimnis, das keiner geahnt hätte. Gemeinsam mit ihrer Großmutter geht Sara auf eine Reise in die Vergangenheit und erfährt, was damals alles passiert und bis heute ungeklärt ist...

Der Roman ist sehr fesselnd geschrieben. Man wird von der ersten Seite an in den Bann der Handlung gezogen. Es wird abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit berichtet und so bekommt der Leser einen guten Einblick in die Dinge die Sara in der Gegenwart bewegen und vor allem auch in das Leben der 100jährigen. Man er fährt viel über das schwere Leben in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und beginnt so, auch das eigene Leben zu hinterfragen.
Alles in allem ist der Roman sehr gelungen. Einmal angefangen kann man ihn nur schwer wieder aus der Hand legen.

Bewertung vom 28.05.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1


ausgezeichnet

Agneta ist auf einem Gut in Schweden aufgewachsen, dem Löwenhof. Doch die Konventionen, die ihr durch ihr Elternhaus auferlegt wurden, weckten in ihr den Wunsch, auszubrechen. Deshalb ging sie nach Stockholm, um als eine von wenigen Frauen Kunst zu studieren. Als jedoch ein Telegramm eintrifft und ihre sofortige Rückkehr nach Hause fordert, gerät ihr Traum vom Leben als Künstlerin ins Wanken. Sie kehrt zurück und ist gezwungen, Verantwortung zu übernehmen.

Der neue Roman von Corina Bomann hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich habe das doch recht umfangreiche Buch in kürzester Zeit durchgelesen. Es war faszinierend, zu erleben, wie aus der Rebellin Agneta eine verantwortungsvolle junge Frau wird, die sich von den schwersten Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lässt. Man erfährt einiges über das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts und den Zwängen, denen sich vor allem Frauen in dieser Zeit unterwerfen mussten. Doch dem Leser wird auch deutlich, dass man sich selbst auch dann treu bleiben kann, wenn man tut, was von einem erwartet wird. Man muss nur seinen eigenen Weg finden, die Dinge in die Hand zu nehmen.
Ich kann es kaum erwarten, die anderen Bände der Löwenhof-Reihe zu lesen, denn es ist sicher faszinierend zu erfahren, wie es mit dem Löwenhof und den Frauen, die dort leben weitergeht.