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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nirvia
Wohnort: 
Osterholz-Scharmbeck

Bewertungen

Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


ausgezeichnet

Grandios, anspruchsvoll, erschütternd und schockierend
Hunter White ist stinkreich und passionierter Großwildjäger. Endlich kann er für eine hohe Summe die Lizenz für die Jagd auf ein Nashorn erwerben. Damit würde er seine Big Five vollständig machen. Als Wilderer ihm seine Beute wegschnappen dreht er durch und nimmt das grausame Angebot des Jagdleiters an stattdessen doch einen indigenen Menschen zu erlegen.

Dieses Buch ist wirklich ambivalent. Der Schreibstil ist eindringlich und lebendig. Die Landschaften entstehen leicht vor dem inneren Auge und lassen wunderschöne Szenen vorbeiziehen - bis es um das Erlegen der Tiere geht. Auch dieses wird schonungslos und ehrlich dargelegt, und kann einem die Tränen in die Augen treiben. Auch die Hauptfigur Hunter hat mich oft in meinem Denken hin- und hergerissen. Manches an ihm fand ich ganz gut, sympathisch war er mir trotzdem nicht. Denn meistens hat er eine verachtende Art an sich. Er macht sich die Welt wie sie ihm gefällt.

Die Story hat mich erschüttert, hat mich inniger als je zuvor über das Jagen von Wildtieren nachdenken lassen. Ich bin moralisch wirklich an meine Grenzen gekommen. Dies sollte von einer Menge Menschen gelesen werden.

Klare Empfehlung.

Bewertung vom 03.04.2024
Die Entflammten
Meier, Simone

Die Entflammten


gut

Fühlt sich unvollständig an
In diesem Buch soll Jo Van Gogh-Bonger im Mittelpunkt stehen. Sie war die Ehefrau von Vincents jüngerem Bruder Theo und diejenige die nach dem Tod der beiden Männer dafür sorgte das Vincent Van Goghs Bilder verkauft wurden und zu ihrer Berühmtheit gelangten.

Über ein Jahr lang musste Theo um Jo werben bis er sie endlich für sich gewinnen konnte. Bis dahin hatte Jo sich nicht vorstellen können das sie sozusagen auch den Bruder Vincent mitheiratet, denn bei Theo dreht sich alles um seinen etwas fanatischen Bruder. Er sorgt für alles in Vincents Leben und sichert ihn auch finanziell ab. Theo verstirbt durch Krankheit plötzlich, woraufhin Vincent sich erschießt und Jo mit ihrem Baby als einzige zurückbleibt. Ohne finanzielle Mittel beginnt sie Vincents Werke zu verkaufen.

Anfangs war Jo mir sympathisch, später wurde das etwas weniger. Theos Werben um sie fand ich sehr schön. Trotzdem kamen die Gefühle nie so richtig bei mir an, der Schreibstil wirkt sehr plastisch. Der zweite Erzählstrang um Gina hat mich eher aus dem Lesefluss herausgerissen und mich angestrengt statt das Lesen aufzulockern. Mehr über das Leben von der van Gogh Familie zu erfahren hat mir gut gefallen; allerdings waren mir die Entwicklungen der Personen manchmal nicht klar genug sondern wie Zeitsprünge.

Daher ist das Fazit für mich eher ein durchschnittliches. Ich hatte mir etwas mehr erhofft.

Bewertung vom 02.04.2024
Rettung für den Wolf / Rudi und das Gruselrudel Bd.1
Westmoreland, Paul

Rettung für den Wolf / Rudi und das Gruselrudel Bd.1


ausgezeichnet

Kindgerecht spannend
Schon das Cover von diesem Buch zieht auch die Blicke der jüngeren Leserschaft an.
Rudi und seine Freunde sind an der Skatepipe als Rudi merkwürdige Geräusche und Gerüche wahrnimmt. Er entdeckt ein kleines Wolfsjunges und würde es am liebsten als Familienmitglied adoptieren. Davon sind seine Eltern aber nicht begeistert.
Also beschließt er sich auf die Suche nach dem Wolfsrudel zu machen und erlebt dabei viele spannende, *gruselige* Abenteuer.

Die Schriftgröße ist super zum ersten selberlesen und wird durch viele farbige Illustrationen in rot, schwarz, grau aufgelockert. Das gibt dem Buch einen ganz eigenen Flair. Die Kapitel haben eine gute Länge damit kein Leseverdruss entsteht und auch der Schreibstil ist kindgerecht und einfach sowie flüssig zu lesen.

Neben den spannenden Abenteuern werden Themen wie Verantwortungsbewusstsein, Freundschaft und Zusammenhalt eingebracht.

Eine klare Weiterempfehlung.

Bewertung vom 31.03.2024
Die Kunst der reduzierten Farbpalette
Soan, Hazel

Die Kunst der reduzierten Farbpalette


ausgezeichnet

Für Anfänger und auch Fortgeschrittene ein tolles Buch
Hazel Soan zeigt in ihrem Buch Die Kunst der reduzierten Farbpalette wie man mit wenigen Farben tolle Bilder zaubern kann. Es werden maximal 3 Farben zum mischen eingesetzt.

Dieses Buch bietet über eine detaillierte Theorie bis hin zu Schritt-für-Schritt Praxisanleitungen alles. Dazu gibt es tolle Kunstwerke der Autorin als Beispiele. Die Anforderung reichen von Einfach für Anfänger bis schwierig für Fortgeschrittene. Als Motive finden sich Tiere, Landschaften, Portraits.

Besonders hilfreich ist die ausführliche Farblehre. Auch bei jedem Motiv erklärt die Autorin warum sie eine bestimmte Farbe auswählt.

Dieses Buch ist wirklich ein gutes Lehr- und Inspirationswerk.

Bewertung vom 30.03.2024
Liebesmühe
Wessely, Christina

Liebesmühe


ausgezeichnet

Grandios, eindringlich, schonungslos ehrlich
In diesem Buch sprengt Christina Wesseley meisterhaft die Grenzen zu dem Tabuthema Wochenbettdepression und fehlende Mutterliebe auf den ersten Blick.

Fast durchgehend wird in der dritten Person geschrieben. Das Kind, der Vater des Kindes, die Freundin. Dies hat dazu beigetragen immer einen Gesamtblick zu behalten statt sich emotional in einer Figur zu verlieren.

Schonungslos ehrlich uns mit klaren Worten wird beschrieben das da keine Liebe zum Baby war. Sondern nur Pflicht, Arbeit, Abscheu ewig so leben zu sollen. Immer ungesünder werden die Gedanken der Mutter.

Es hat mich emotional getroffen, schockiert, nachdenklich gemacht. Ab und zu wurden die wissenschaftlichen Ausführungen mir zu viel.

Trotzdem ist dies ein Highlight und kann ich jedem nur empfehlen.

Bewertung vom 30.03.2024
Mein geheimes Leben als Monsterjäger - Warum du niemals an einem Riesenwurm hängen solltest
Genenz, Iris

Mein geheimes Leben als Monsterjäger - Warum du niemals an einem Riesenwurm hängen solltest


ausgezeichnet

Spannend, leicht lesbar mit viel Humor
Dies ist der zweite Monsterjäger Band von Iris Genenz. Aber man kann ihn ohne Vorkenntnisse lesen.

Im letzten Jahr hat Charlie zu Halloween herausgefunden das er ein Monsterjäger ist. Gut das diese kleinen Fieslinge nur zu Halloween auftauchen - dachte er zumindest. Bis zu dem Abend des Schulballs. Nachdem Charlie peinlicherweise mit seiner Lehrerin tanzen musste flitzt da auch noch ein Monster vorbei. Natürlich begibt er sich sofort auf die Suche.

Schon auf den ersten Seiten konnte der humorige, freche Schreibstil der Autorin sowohl mich als auch meine Kinder, 12 und fast 8, gut abholen. Sie waren direkt mittendrin in der Story und haben oft geschmunzelt. Auch die Illustrationen und das Cover sehen einfach super aus. Dadurch das Charlie gefühlt von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt und jeden Schlamassel regelrecht anzieht gerät man in den Sog immer weiter lesen zu wollen.

Die Monster sind mit viel Kreativität erdacht und haben tolle Eigenheiten. Diese kann man perfekt im Beastbook, wie ein Glossar im Buch, nachlesen. Die Kapitel haben auch für Lesemuffel eine sehr gute Länge.

Wir sind total begeistert und werden uns sowohl noch Band 1, als auch Folgebände besorgen.

Bewertung vom 30.03.2024
Skalpjagd
Buchholz, Frauke

Skalpjagd


ausgezeichnet

Spannend und fesselnd
Dieses Buch ist ohne Vorkenntnisse gut zu lesen.

Der Profiler Ted Garner quittiert den Polizeidienst und will sich wieder mehr der Psychologie widmen. Durch ein Seminar lässt er sich von einer Berufskollegin mitschleppen zu einer Zeremonie eines Medizinmannes. Nach dem Einnehmen berauschender Pilze wacht er neben der ermordeten und skalpierten Kollegin auf. Wie bekommt er diese Situation gelöst?

Der Schreibstil der Autorin ist locker, leicht und flüssig zu lesen. Von Beginn an konnten ihre kantigen Figuren und die Story mich fesseln. Das heißt nicht das ich sie sympathisch fand - aber interessant. Da es nicht viele Details zu deren Leben gab müsste ich mehr Bücher der Reihe lesen um sie genauer zu beschreiben.

Die Infos zu indigenen Völkern und dem skalpieren fand ich äußerst interessant. Das Ende bleibt etwas offen. Ist für mich aber okay da die Reihe sicher weitergehen wird.

Bewertung vom 29.03.2024
Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2
Stern, Anne

Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Dramatik
Dies ist der zweite Teil der Dresden Reihe, er spielt um 1850 und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Elise Spielmann ist inzwischen mit Adam verheiratet und heißt nun Jacobi. Adam ist ein traditionsbewusster, konservativer Ehemann. In Elise jedoch wächst der Drang auszubrechen, selbstständiger zu denken und zu handeln. Es reicht ihr nicht mehr das ihr Ehemann ihr nur gelegentlich bei kleinen Konzerten gestattet als Violinistin aufzutreten. Damit ist sie nicht allein, denn bei vielen Künstlern und Arbeitern wächst der Wille für Demokratie zu kämpfen. So auch der Kulissenmaler Christian Hildebrand. Zwischen ihm und Elise knistert es enorm als sie sich widertreffen.

Der Schreibstil ist sehr lebendig und bildstark. Ich konnte mir die Szenerie sehr gut vorstellen und den Geist der Zeit spüren. Die Geschichte ist voller Spannung und Emotionen, so das man regelrecht mitfiebert. Ganz toll sind die historischen Fakten in den Roman verwoben und Elise ist eine starke, interessante Frau mit vielen Facetten.

Sehr gern empfehle ich dieses Buch, bzw die ganze Reihe weiter.

Bewertung vom 29.03.2024
Fünf Tage in Florenz
Brown, Lorraine

Fünf Tage in Florenz


ausgezeichnet

Spannende Urlaubslektüre mit vielen Emotionen
In dem neuen Buch von Lorraine Brown kann es gar nicht romantischer beginnen. Ein Heiratsantrag, ein fünf-tägiger Besuch in Florenz um endlich die Familie des Verlobten kennenzulernen. Doch dann kommt alles anders als gedacht.
Überraschenderweise nimmt auch die Ex-Frau am Familientreffen teil, und Maddie passt so gar nicht rein in das noble, überhebliche Verhalten von Nicks Familie. Wie wird Nick sich verhalten und was macht Maddie als auch noch ihr Ex Aiden auftaucht und immer wieder ihren Weg kreuzt?

Die Geschichte ist in einem lockeren, leicht zu lesenden Schreibstil gehalten. So flogen die Seiten der eher kurzen Kapitel nur so dahin und ich wollte immer dringender wissen wie es weitergeht. Maddie war mir von Anfang an total sympathisch und ich habe ihre ruhige Art bewundert, denn ich wäre schon einige Male explodiert und hätte mir nicht so viel gefallen lassen wie sie einsteckt. Nick und seine Familie wurden Seite für Seite immer unsympathischer.
Die Rückblenden waren für mich leider etwas lang und langweilig, weil zuviel drum herum geredet wurde. Aiden blieb mir sehr lange, fast bis zum Schluss, unnahbar und fremd - aber dann mochte ich ihn doch sehr gern.
Das Ende des Buches ist sehr rund und passt gut dazu.

Ich empfehle diesen Roman auf jedenfall weiter.

Bewertung vom 13.03.2024
Frieda, Nikki und die Grenzkuh
Marmon, Uticha

Frieda, Nikki und die Grenzkuh


sehr gut

Ungewöhnlich
Schon das Cover dieses Buches fand ich ungewöhnlich, und das bestätigt auch der Inhalt. Frieda und ihr bester Freund Nikki wohnen in de Dörfchen Elend. Dieses ist in 2 Teile bzw Lager gespalten. Nord-Elend und Süd-Elend. Diese Fehde entstand weil beide Ortsteile von sich behaupten das sie der Ursprung des Ortes sind. Nachdem eine Kuh aus Südelend, gedeckt von einem Nordelender Bullen, ihr Kalb genau auf der Grenze gebärt kommt es zum großen Streit. Nikki verschwindet mitsamt dem Kalb und das ganze Dorf muss lernen zusammenzuarbeiten.

Dieses Buch hinterlässt mich hin- und hergerissen. Es ist lustig und spannend, aber mir gefallen auch viele Dinge nicht. Zum Beispiel das die Kinder sich in einer Kneipe aufhalten und das so normalisiert wird das da jemand mittags reinkommt und erstmal Schnaps trinkt. Auch Friedas Spitzname Pupsi fand ich unpassend; vorallem das die Dorfbewohner sie so nennen. Mein Fall waren die Charaktere nun nicht, aber meinen Kindern hat es gefallen.