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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
joshi_82
Wohnort: 
Olbersdorf

Bewertungen

Insgesamt 240 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2014
So finster, so kalt
Menschig, Diana

So finster, so kalt


sehr gut

Märchenadaptionen lese ich immer wieder gerne, ganz besonders dann, wenn sie schön gruselig sind. "Hänsel und Gretel" fand ich schon in der Grimm´schen Fassung recht unheimlich und Diana Menschig hat das dann nochmal getoppt, indem sie dieses Märchen mit alten Sagen aus dem Schwarzwald vermischt. Die Atmosphäre, die sie dabei erschafft, ist durchweg düster und unheimlich. Die Geschichte spielt sich mal in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit ab, in der erzählt wird, welche Ereignisse dazu führten, dass plötzlich Kinder in dem kleinen Dörfchen im Schwarzwald verschwinden. Diese Mischung hat mir unheimlich gut gefallen und vervollständigt das Bild für den Leser ganz wunderbar.
Merle, die nach dem Tod ihrer Großmutter in ihre Heimat zurückkehrt, ist eine typische Karrierefrau, die eigentlich alles erreicht hat, was man mit Geld erreichen kann. Doch wirklich glücklich ist sie in letzter Zeit nicht mehr damit. Sie macht sich immer wieder Gedanken darüber, was sie vom Leben wirklich will und an diesem Punkt in ihrem Leben lernt sie den geheimnisvollen Jakob kennen, der ihr dabei helfen soll, herauszufinden, was es mit dem alten Dokument aus dem Nachlass ihrer verstorbenen Großmutter auf sich hat. Merle ist eine recht sympathische Protagonistin, auch wenn ihre Gedanken und Handlungen nicht immer nachvollziehbar für mich waren. So misstraut sie im einen Moment Jakob, wirft sich ihm im nächsten jedoch wieder an den Hals. Leider hatte ich bei der Autorin ebenfalls den Eindruck, dass sie nicht so recht wusste, was genau sie mit Jakob anstellen wollte. Einerseits wird immer mal wieder betont, dass er seine eigenen Ziele verfolgt und der Eindruck verstärkt, dass man ihm nicht trauen kann, doch wirklich aufgelöst wird am Ende nicht, warum das so sein sollte. Dieser Faden in der Geschichte wird einfach losgelassen und als Leser fragt man sich unwillkürlich, ob da nicht etwas vergessen wurde.
Ganz besonders gut gefallen hat mir, wie die Autorin das Märchen in die Geschichte eingeflochten hat. Eines ist gewiß: alles ist ganz anders als es in der Grimm´schen Version von "Hänsel und Gretel" war. Bei diesen Szenen läuft dem Leser unwillkürlich der ein oder andere Gänsehautschauer über den Rücken, denn düsterer geht es kaum. Doch nicht nur "Hänsel und Gretel" kommt hier zum Zuge, auch Teile von anderen Märchen erkennt der Leser wieder.
Fazit:
Trotz kleiner Schwächen konnte mich Diana Menschig mit ihrer Version von "Hänsel und Gretel" wirklich beeindrucken. Die Mischung zwischen Gegenwart, Märchen und Sagen gefällt mir besonders gut. Der Spannungsbogen ist größtenteils hoch und die Atmosphäre schön düster. Empfehlenswert nicht nur für Märchenfans.

Bewertung vom 24.05.2014
Klammroth
Grimm, Isa

Klammroth


ausgezeichnet

"Klammroth" ist eines dieser Bücher, die ich einfach nicht aus der Hand legen konnte, bis das letzte Wort gelesen war. Die Autorin hat einen fesselnden Schreibstil und mischt gekonnt Thriller- mit ein paar Mystery-Elementen. Das macht die Geschichte noch spannender, als sie ohnehin schon ist. Anais ist eine etwas ungewöhnliche Protagonistin, die in ihrem Leben schon viel durchmachen musste. Große Sympathien konnte ich für sie nicht empfinden und doch hat mich ihre Geschichte berührt. Im Verlauf der Geschichte erfährt man immer mehr von ihrer Vergangenheit und den Ereignissen, die in Klammroth stattgefunden haben. Isa Grimm schafft dabei eine beklemmende Atmosphäre, die einen nicht mehr loslässt und immer wieder mit Gruselmomenten für Gänsehaut sorgt. Unerwartete Wendungen sorgen immer wieder für Verblüffung beim Leser und genau wie Anais weiß man nicht so wirklich, wem sie hier trauen kann und wer ihr ans Leder will. Auch Anais selbst sorgt für Überraschungen, von denen sie selbst nicht einmal etwas ahnt. Dadurch ist die Spannungskurve natürlich dementsprechend durchgängig recht hoch. Gerade zum Ende hin passieren schockierende Dinge, die nicht unbedingt für zartbesaitete Leser geeignet sind, denn stellenweise geizt die Autorin nicht mit grausamen Umschreibungen.
Die Kapitel in diesem Buch sind recht kurz gehalten, meist mit einem kleinen Cliffhanger, so dass man oft gar nicht anders kann, als einfach weiterzulesen.
Fazit:
Isa Grimm ist eine tolle Neuentdeckung für mich. Mit "Klammroth" vereint sie gekonnt Thriller und Mystery. Unheimliche und oftmals gruselige Ereignisse, ein packender Schreibstil und überraschende Wendungen machen es schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2014
Dracyr - Das Herz der Schatten
Gerdom, Susanne

Dracyr - Das Herz der Schatten


ausgezeichnet

Als großer Fan von Susanne Gerdom konnte ich mir "Dracyr - Das Herz der Schatten" natürlich nicht entgehen lassen. High Fantasy lese ich unheimlich gerne, wenn die vom Autor erschaffene Welt, die dort lebenden Geschöpfe und die Geschichte mich fesseln können. Und genau das hat Susanne Gerdom wieder einmal geschafft. Mühelos gelang es mir, schon von den ersten Worten an, in eine Welt voller Dracyr und Magie einzutauchen. Kay, die eigentlich nur auf Rache für ihre Familie sinnt, schließt man als Leser schnell in sein Herz, denn sie ist mutig und liebenswert. Damian, der Sohn des Dracyrlords, der Kays Familie auseinandergerissen hat, kann man nur schwer einschätzen und gerade das macht ihn so wahnsinnig interessant. Im Laufe der Geschichte erfahren wir, warum er so ist, wie er eben ist. Die Chemie zwischen den beiden ist faszinierend und passt einfach wunderbar zu der Geschichte, die die Autorin hier erzählt. Auch die anderen (Neben-)Charaktere sind allesamt großartig ausgearbeitet und der ein oder andere hat so einige Überraschungen für den Leser parat. Überhaupt ist diese Geschichte fesselnd und sehr spannend geschrieben. Susanne Gerdom hat einen wunderbaren Schreibstil, mit dem sie den Leser an das Buch zu fesseln weiß und der das Kopfkino ganz von allein zum Laufen bringt. Detailliert und liebevoll beschreibt sie nicht nur ihre Protagonisten und die Welt, in der ihre Geschichte spielt, auch die Dracyr kommen hier nicht zu kurz. Diese Wesen sind einfach nur wunderbar und für mich die wahren Helden der Geschichte. So faszinierend, kraftvoll, liebenswert und gleichzeitig doch auch voller Angst vor einer höheren Macht, möchte man sie - genau wie Kay - einfach nur beschützen, auch wenn sie das eigentlich gar nicht nötig hätten.
Fazit:
Susanne Gerdom zählt nicht umsonst zu meinen Lieblingsautorinnen. Mit "Dracyr - Das Herz der Schatten" entführt sie den Leser nach Albrastor, in dem Dracyr und deren Schattenreiter herrschen. Mit vielen überraschenden Wendungen, facettenreichen Charakteren, den liebenswerten Dracyr und ihrem wunderbaren Schreibstil fesselt die Autorin den Leser regelrecht an das Buch und lässt darauf hoffen, dass die Geschichte bald fortgesetzt wird. Ein absolutes Muss für High Fantasy-Fans und solche, die es noch werden wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.05.2014
Die gestohlene Zeit
Schmidt, Heike Eva

Die gestohlene Zeit


sehr gut

Nachdem mich das Debüt der Autorin ("Purpurmond") damals leider ein wenig enttäuscht hatte, obwohl ich ihre Ideen durchaus gut fand, hoffte ich, dass es mir mit diesem Buch nicht ebenso gehen würde. Glücklicherweise hat Heike Eva Schmidt dieses Mal meinen Geschmack schon viel eher getroffen. Die Idee, einen Teil der Geschichte in der Zwergenwelt spielen zu lassen, finde ich wirklich toll. Dieses kleine Volk ist absolut faszinierend und die Sagen, die in diese Geschichte verflochten wurden, haben mir gut gefallen. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die verschiedenen Zeitebenen hier unterzubringen. So werden die Protagonisten aus ihrer gewohnten Zeit mal eben in die Zukunft katapultiert, nachdem sie gefühlt nur ein paar Tage im unterirdischen Reich von Zwergenkönig Laurin leben mussten. Dieser Zwergenkönig ist ein ziemlich bösartiger und hässlicher Wicht, genau wie seine Untertanen auch. Sein größter Wunsch ist es, Emma für sich zu gewinnen (und das zur Not auch mit Gewalt), weil diese seiner großen Liebe Similde (die vor vielen Jahrhunderten ebenfalls vor ihm geflüchtet ist) zum Verwechseln ähnlich sieht. Emma möchte sich in dieses Schicksal natürlich nicht so ohne weiteres fügen und flüchtet gemeinsam mit Jonathan, der schon seit langer Zeit ein Gefangener Laurins ist. Zurück aus den Höhlen der Zwerge erwartet die beiden jedoch eine große Überraschung und es sind noch einige Hindernisse zu bewältigen.
Glücklicherweise hat Heike Eva Schmidt dieses Mal ihre Charaktere nicht ganz so jung ausgewählt. Bei "Purpurmond" war ich sehr genervt von der jungen Protagonistin, was hier jedoch glücklicherweise nicht der Fall war. Emma ist mutig und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Ein wenig zu schnell kam mir nur die Zeit vor, die Emma und Jonathan benötigten, um sich an die neue Zeit zu gewöhnen, in der sie gelandet sind. Das hätte man vielleicht noch ein wenig mehr in den Vordergrund rücken können.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen und man kann sich gut in die Umgebung hineinversetzen, die sie hier beschreibt.
Die Geschichte ist fast durchgängig spannend und ganz besonders gut gefallen haben mir hier die garstigen Zwerge. Diese sind toll beschrieben und ganz besonders Laurin sorgt immer wieder für Gänsehaut. Interessante Nebencharaktere sind ebenfalls vertreten, denn nicht nur die Zwerge machen Emma und Jonathan das Leben schwer.
Fazit:
"Die gestohlene Zeit" gefällt mir viel besser als das Debüt der Autorin. Die Mischung aus märchenhaften Sagen, Fantasy und Zeitreise hat mir sehr gut gefallen. Die Zwerge sind ganz anders, als man sie sonst oft beschrieben bekommt und gerade das fand ich absolut faszinierend. Eine wirklich tolle Geschichte.

Bewertung vom 10.05.2014
Die Touristin / Mission Munroe Bd.1
Stevens, Taylor

Die Touristin / Mission Munroe Bd.1


ausgezeichnet

"Mission Munroe - Die Touristin" ist das Debüt der Autorin Taylor Stevens. Wenn man dieses Buch liest, kann man sich kaum vorstellen, dass es tatsächlich das erste Buch von ihr sein soll, denn sie schreibt unglaublich fesselnd, beschreibt die Umgebung, in der die Geschichte spielt so, dass man sich fühlt, als wäre man selbst im afrikanischen Dschungel unterwegs und verleiht ihren Charakteren eine unglaubliche Tiefe, so dass es wirklich schwer fällt, dieses Buch aus der Hand zu legen.
Vanessa Munroe ist eine Protagonistin, die man so gut wie gar nicht einschätzen kann. Ihre Handlungen und Gedankengänge sind oft schwer nachzuvollziehen, ergeben aber durchaus Sinn, wenn man ihre Lebensgeschichte kennt. Diese wird im Laufe der Geschichte immer mehr offenbart, so dass man die Chance hat, sie besser kennen zu lernen und doch überrascht und schockiert diese Frau immer wieder. Einerseits ist sie durch ihre Vergangenheit ziemlich kaputt, will sich das jedoch nicht anmerken lassen. Durch die schlimmen Ereignisse, die ihren Charakter ausmachen, wird sie zu einer harten, mutigen und unberechenbaren Frau, die jedoch auch immer wieder schwache Momente erlebt. Durch ihre Erfahrungen und ihre Klugheit rettet sie sich aus den schlimmsten Situationen. Auch ihre männlichen Begleiter stehen dieser Frau in nichts nach. Auch deren Ziele kann man nicht einschätzen und so weiß man - genau wie Vanessa - nicht, wem sie hier trauen kann und wem nicht.
Die Autorin lotst ihre Protagonisten erbarmungslos durch unwegsames und ziemlich feindlich gesinntes Land. Man merkt, dass sie sich dort offenbar auskennt, denn nicht nur ihre Beschreibungen der Umgebung, sondern auch die politischen Ränke, die dort geschmiedet werden, beschreibt sie recht detailliert, ohne jedoch zu langweilen.
Die Spannungskurve ist durch die vielen überraschenden Wendungen durchgängig sehr hoch, so dass Munroe, ebenso wie der Leser, kaum dazu kommt, sich zu erholen.
Fazit:
Genau so muss ein Thriller sein: Überraschend, fesselnd, unglaublich spannend und mit absolut undurchschaubaren Charakteren, die noch dazu fantastisch ausgearbeitet sind und ordentlich Ballast mit sich rumschleppen. Wer verrät hier wen, wem kann man trauen und kann man aus diesem Dschungel überhaupt entkommen?
Für mich eines der besten Debüts der letzten Zeit!

Bewertung vom 13.04.2014
Die Jägerin / Zeitsplitter Bd.1
Terrill, Cristin

Die Jägerin / Zeitsplitter Bd.1


ausgezeichnet

In "Zeitsplitter - Die Jägerin" hat die Autorin Cristin Terrill gekonnt die Geschehnisse aus Gegenwart und Zukunft miteinander verwebt. Em reist zurück in die Gegenwart, um die Erfindung der Zeitmaschine aufzuhalten, da diese die Welt nicht gerade zu einem schöneren Ort macht und oft auch missbraucht wird. Wir lernen Em als taffe und mutige Protagonistin kennen, die sich nicht unterkriegen lässt. Die Geschichte ist aus ihrer Ich-Perspektive geschrieben, doch das Besondere daran ist, dass wir gleichzeitig die Ereignisse aus Sicht der Em aus der Zukunft und Marina aus der Gegenwart (also der selben Person) erleben und das ist wirklich ungewöhnlich und spannend. Ganz besonders toll daran fand ich, dass man die Charakterentwicklung so extrem bemerkt. Ist Marina aus der Gegenwart noch total oberflächlich und naiv, so muss sie sich aufgrund der Ereignisse, die ihr noch bevorstehen und die Em aus der Zukunft schon erlebt hat, total verändern, um überhaupt überleben zu können. Dieser Unterschied kommt wunderbar zum Ausdruck und ich muss ehrlich zugeben, dass mir die Em aus der Zukunft wesentlich besser gefallen hat, als Marina. Marina ist sehr fixiert auf ihren besten Freund James, für den sie so gut wie alles tun würde, denn zusätzlich zu ihrer Freundschaft hat sie sich nun auch noch in ihn verliebt. James ist ein interessanter Charakter, der auf den ersten Blick gar nicht so tiefgründig wirkt, der jedoch Facetten an sich hat, die selbst Marina nicht an ihm erwartet hätte. Neben den beiden ist noch James Freund Finn einer der Hauptprotagonisten. Finn ist ein großartiger Charakter, der sich ebenso wie Marina weiterentwickelt und immer einen witzigen Spruch auf den Lippen hat.
Die Autorin hat es geschafft, eine Geschichte zu schreiben, die spannend von Anfang bis zum Ende ist, denn es passieren immer wieder völlig unerwartete Dinge, die es den dreien wirklich schwer machen. Cristin Terrill hat einen angenehmen Schreibstil, der den Leser nur so über die Seiten fliegen lässt. Laut Klappentext schreibt sie bereits an der Fortsetzung zu "Zeitsplitter - Die Jägerin". Meiner Meinung nach hätte hier auch ein Einzelband gereicht. Nicht, weil die Geschichte kein Potenzial zu einem Mehrteiler hätte, sondern weil man die Geschichte durchaus als abgeschlossen betrachten kann (auch wenn mich das Ende anfangs sehr verwirrt hat und ich erst viel später darauf gekommen bin, wie das alles zusammenhängt). Ich bin natürlich trotzdem gespannt, was die Autorin da noch so rausholen wird und werde auf jeden Fall auch die Fortsetzung wieder lesen.
Fazit:
Mit "Zeitsplitter - Die Jägerin" erzählt Cristin Terril eine ungewöhnliche Zeitreisegeschichte, die spannender kaum sein könnte. Die Entwicklung der Charaktere ist großartig zu beobachten und hat mir ganz besonders gut gefallen. Davon gerne mehr!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2014
Gelöscht / Gelöscht-Trilogie Bd.1
Terry, Teri

Gelöscht / Gelöscht-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

"Gelöscht" ist der erste Band der Trilogie um Kyla, die geslated wurde. Ihre Erinnerungen wurden gelöscht, denn das passiert Mitte des 21. Jhd. mit jugendlichen Verbrechern. Kyla kommt in eine ihr vollkommen fremde Familie und muss sich dort einfügen und zu einem Teil dieser Familie werden. Überwacht wird sie nicht nur von ihrem Levo - einem Armband, das ihre Werte rund um die Uhr bewacht und sie damit unter anderem von neuerlichen Gewalttätigkeiten abhalten soll - sondern auch von einigen anderen Menschen. Doch Kyla ist ganz anders, als all die anderen Slater und weiß irgendwann nicht mehr, wem sie noch trauen kann.
Dieser erste Band führt uns ein in die gar nicht allzu weit entfernte Zukunft, die teilweise wirklich erschreckend ist. Die Überwachung durch die Lorder, die nicht gerade zimperlich ihre Gesetze durchsetzen, ist allgegenwärtig und auch relativ undurchschaubar. Immer wieder gibt es schockierende Situationen, die einem vergegenwärtigen, wie brutal sie vorgehen und das schon wegen Kleinigkeiten. In so einer Welt möchte keiner leben, denn Überwachung und Gehorsam steht an erster Stelle. Durch diese immer gegenwärtige Gefahr ist die Spannungskurve kontinuierlich hoch, denn immer hat man im Hinterkopf, dass Kyla Gefahr droht, wenn sie nicht so mitspielt, wie es von den Lordern erwartet wird.
Teri Terry hat dadurch eine recht bedrückende Atmosphäre geschaffen, die den Leser durch das komplette Buch hindurch begleitet. Auch die Gefühle von Ich-Erzählerin Kyla hat sie gut beschrieben, gerade was das Hineingeworfen-Werden in eine komplett fremde Umgebung angeht, mit fremden Menschen, die man jetzt Familie nennen muss. Die Flashbacks (meist in Form von Träumen), die Kyla immer wieder ereilen, obwohl es so etwas doch eigentlich gar nicht geben darf, haben immer wieder die Spannung gesteigert, denn genau wie Kyla fragt auch der Leser sich, was dieses Mädchen wohl in ihrer Vergangenheit angestellt haben mag, um überhaupt geslated worden zu sein.
Kyla ist ein Mädchen, dass man sofort ins Herz schließt, denn sie ist kein kleines schwächliches Ding, das nur das tut, was sie soll und darf. Auch Ben hat mir als Protagonist sehr gut gefallen. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und hinter jedem von ihnen steckt so viel mehr, als man anfangs erahnt.
Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und lässt sich flüssig lesen. Schockierende und überraschende Wendungen sind Bestandteil dieses Buches und es fällt wirklich schwer, es einfach mal aus der Hand zu legen.
Das Ende ist ziemlich offen, also am besten gleich Band 2 ("Zersplittert") bereitlegen.
Fazit:
"Gelöscht" ist spannend, unglaublich fesselnd, immer wieder überraschend und gut geschrieben. Die Vorstellung, seine Erinnerungen einfach gelöscht zu bekommen, ist erschreckend. Kylas Gefühle sind gut nachvollziehbar und die Autorin versteht es, überraschende Wendungen in die Geschichte einzubauen und den Leser so vom gelegentlichen Schlafen abzuhalten.

Bewertung vom 23.03.2014
Wie Monde so silbern / Luna Chroniken Bd.1
Meyer, Marissa

Wie Monde so silbern / Luna Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Viele begeisterte Rezensionen habe ich zu diesem Buch schon gelesen und nachdem ich diesen ersten Band nun gelesen habe, kann ich diese absolut nachvollziehen. "Wie Monde so silbern" ist so komplett anders, als erwartet. Glücklicherweise verrät der Klappentext nicht viel über die Welt, in der Cinder lebt. Auch ich werde das hier nicht tun, denn diese Überraschung möchte ich euch nicht verderben. Ich jedenfalls habe nicht schlecht gestaunt, nachdem ich quasi mitten in die Geschichte geworfen wurde, ohne lange Vorrede oder Erklärungen. Die Einzelheiten dröseln sich im Laufe der Geschichte immer mehr auf. Die Autorin hat das wirklich geschickt gemacht, denn man kann gar nicht anders, als immer weiter zu lesen, weil man unbedingt mehr über die Welt, über Cinder und all die anderen wirklich interessanten Charaktere erfahren will. Auch die Story an sich ist unglaublich spannend. Gerade zum Schluß konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen und mein Herz klopfte mir bis zum Hals, was mir nur ganz ganz selten passiert. Dieses Buch hat mich komplett gefangen genommen.
Marissa Meyer hat einen fantastischen Schreibstil. Sie beschreibt Gefühle, Szenen und die Umgebung so, dass man sich direkt hineinversetzt fühlt. Dabei wird es allerdings nie langweilig, denn auch wenn das Kopfkino hier wunderbar funktioniert, wird die Autorin nie zu ausschweifend, sondern hat - meiner Meinung nach - genau das richtige Maß gefunden.
Die Charaktere sind, wie oben schon beschrieben, wirklich interessant, gut ausgearbeitet und überraschen immer mal wieder mit Handlungen, die man ihnen so gar nicht zugetraut hätte.
Mit überraschenden Wendungen spart Marissa Meyer ebenfalls nicht. Ihre Geschichte, die grob auf dem Märchen "Aschenputtel" aufbaut, hat mit diesem Märchen nur oberflächlich zu tun. Doch diese Grundidee passt wunderbar hier hinein, alles fügt sich zu einem harmonischen Bild zusammen und ich muss ehrlich gestehen, dass mich schon lange kein Buch mehr so in den Bann gezogen und begeistert hat. Der zweite Band der Luna-Chroniken "Wie Blut so rot" ist glücklicherweise ebenfalls schon erschienen, so dass mir lange Wartezeiten erspart bleiben. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es nach diesem offenen Ende des ersten Bandes weitergeht.
Fazit:
"Wie Monde so silbern" ist ganz anders und noch viel besser, als erwartet. Marissa Meyer überrascht mit ihrem fantastischen Schreibstil, einer ungewöhnlichen und sehr modernen Umsetzung des Aschenputtel-Märchens und großartig ausgearbeiteten Charakteren. Ich bin absolut begeistert und kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen.

Bewertung vom 21.03.2014
Level 6 - Unsterbliche Liebe
Rowen, Michelle

Level 6 - Unsterbliche Liebe


sehr gut

Der Klappentext zu "Level 6 - Unsterbliche Liebe" hörte sich so interessant und spannend an, dass ich dieses Buch einfach lesen musste. Leider konnten meine Erwartungen nicht ganz erfüllt werden, da ich mit den Protagonisten einfach nicht warm wurde und mir die Lösung der Probleme oftmals einfach viel zu leicht vonstatten ging.
Die Ideen der Autorin haben mir sehr gefallen, auch ihr Schreibstil liest sich gut und man kann sich gut in die Handlung hineinversetzen. Nur gelang mir dies leider nicht mit Ich-Erzählerin Kira. Für meinen Geschmack blieb sie zu oberflächlich und unsympathisch und ihr Handeln konnte ich nicht immer nachvollziehen. Auch Rogan blieb für mich recht blass und klischeebehaftet. Einzig sein Vater konnte mein Interesse mehr schüren, denn dieser sorgte für so manche Überraschung.
In den sechs Levels, die Kira und Rogan gemeinsam bewältigen müssen, geht es um Leben und Tod, weshalb den beiden nur selten Zeit zum Verschnaufen bleibt. Dementsprechend hoch ist natürlich die Spannungskurve. Gerade zum Ende hin, wird der Leser mit überraschenden Wendungen und spannenden Szenen an das Buch gefesselt.
Gerne hätte ich noch ein wenig mehr über die Umstände erfahren, die zu der Auslöschung von so vielen Menschen in dieser zukünftigen Welt geführt haben. Man erfährt zwar, dass es eine "Große Plage" gegeben hat, doch was genau das für eine Plage war und wodurch sie ausgelöst wurde, erfährt man nicht. Das fand ich ein wenig schade, denn gerade das macht dystopische Romane für mich so interessant.
"Level 6 - Unsterbliche Liebe" ist in sich abgeschlossen, hätte jedoch noch genug Stoff für eine Fortsetzung zu bieten.
Fazit:
Grundsätzlich ist die Idee zu "Level 6 - Unsterbliche Liebe" wirklich toll, die Spannungskurve beständig hoch und überraschende Wendungen gibt es ebenfalls, doch trotzdem konnte mich dieses Buch nicht vollständig überzeugen. Die Charaktere blieben blass und unsympathisch, die eigentlich auswegslos scheinenden Situationen wurden viel zu einfach gelöst und die Dialoge wirkten teilweise ein wenig hölzern.
Deswegen vergebe ich 3,5 von 5 Punkten!