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Jasika

Bewertungen

Insgesamt 603 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2024
Italienische Grammatik für Dummies
Linhart, Rita

Italienische Grammatik für Dummies


ausgezeichnet

Die Reihe "für Dummies" geht anders an die Vermittlung von Lerninhalten heran. Ich habe gerne beides zu Hause, eine kompakte & klar strukturierte Grammatik und ein Buch, dass mir typische Fehler aufzeigt und auch Eselsbrücken vermitteln kann - dafür habe ich mir die "Italienische Grammatik für Dummies" zugelegt.

Das Buch ist grob in fünf Teile sowie 15 Kapitel gegliedert:
1) Das Hauptwort und seine Begleiter;
2) Verben;
3) Kleine Wörter, große Wirkung;
4) Der Top-Ten-Teil (Dieser Teil zeigt die zehn häufigsten Fehler und Fallen im Italienischen);
5) Anhang (u. a. Lösungen zu den Übungen, unregelmäßige Verben).

Die Autorin zeigt in diesem Buch anhand vieler Beispiele und Informationen die typischen Tücken der italienischen Sprache auf und das immer mit einer Prise Humor.
Dabei geht sie nicht nur auf die sprachlichen Aspekte ein, sondern rundet ihre Ausführungen auch immer wieder mit Hinweisen zu den typischen italienischen Gepflogenheiten (Kunst und Kultur, Tipps im Umgang mit Einheimischen, Sprichwörter und Redewendungen) ab. Es ist also "wie nebenher" einiges zu Land und Leuten zu erfahren.

Nach jedem Kapitel findet sich zudem eine Übung, so dass das neu erworbene (oder vertiefte) Wissen direkt getestet werden kann.

Fazit:

Dieses Buch versteht es trockene grammatikalische Regeln humorvoll zu präsentieren!

Bewertung vom 08.08.2024
Große Lerngrammatik Italienisch

Große Lerngrammatik Italienisch


ausgezeichnet

Ich habe vor einiger Zeit angefangen italienisch zu lernen und habe daher nach einer Grammatik Ausschau gehalten, die mir die jeweiligen Regeln möglichst einfach und verständlich vermittelt.
Die "Große Lerngrammatik" ist systematisch aufgebaut, Kapitel für Kapitel werden die Mysterien der italienischen Sprache aufgedeckt.

"Was sie vorab wissen sollten" gibt einen kleinen, aber feinen Einstieg über die Unterschiede der italienischen zur deutschen Sprache, so werden bspw. im italienischen durch die Endungen die jeweilige Person angegeben, daher steht das Verb in der Regel ohne Subjektpronomen.

Nach Vorstellung von Formen und Gebrauch bzw. Erklärungen, welche übersichtlich in kleinen Tabellen darstellt werden, folgen zahlreiche kleine Übungen, um gleich für sich testen zu können, ob sich die jeweiligen Lerninhalte bereits eingeprägt haben. Die Lösungen lassen sich am Ende des Buches schnell zur Selbstkontrolle finden.

Weiterhin gibt es die Rubrik "Auf den Punkt gebracht". Hier werden die wichtigsten Regeln des jeweiligen Kapitels abgefragt und zeigen dem Lernenden auf, wo ggf. noch nachgearbeitet werden sollte. Dazu gibt es Verweise auf die Gliederungspunkte zum schnellen Nachschlagen.

Besonders komplexe Kapitel bieten zudem Hinweise zum Lernweg an, um sich so eigene Schwerpunkte setzen zu können. Welcher Abschnitt muss durchgearbeitet werden und welcher lässt sich ggf. erst noch zurückstellen?

Für mich sind insbesondere die farblich abgesetzten Kästchen hilfreich. Lerninhalte werden auf diese Weise klar und übersichtlich dargestellt, lassen sich schnell wiederfinden und bilden somit die perfekte Grundlage zum Lernen - ob nun Neulernen, Vertiefen oder Wiederholen.


Fazit:

Die "Große Lerngrammatik" geeignet sich (aus meiner Sicht) sowohl für Anfänger wie mich als auch an Fortgeschrittene. Sie ist übersichtlich und klar strukturiert, bietet hilfreiche Kästchen zum Lernen und zahlreiche Tests zum Üben bzw. Kontrollieren! Sie ist damit komplexe Grammatik als auch Übungsbuch in einem Band!

Bewertung vom 08.08.2024
Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern
Seifert, Eva

Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern


sehr gut

"Das Schweigen hatte sich tief durch alle Schichten ihrer Mutter gefressen, es war mit ihr eins geworden über all die Jahre, ließ sich nicht mehr abstreifen wie ein zu klein gewordener Mantel. Obwohl es genau das war: eine entsetzliche Erinnerung, ein tragisches Versprechen, das ein ganzes Leben eingewickelt hatte wie Fesseln. Fesseln, die sich in all der Zeit immer tiefer in die Haut geschnitten hatten (...)"

Marlene ist Anfang 40, hat eine Tochter im Kindergartenalter und befindet sich gerade mitten in einer kräftezerrenden Scheidung. Ein Lichtblick für sie sind ihre monatlichen Treffen mit ihren drei Freundinnen, die sich gegenseitig unterstützen. Auch Marlenes Mutter, Editha, bereitet ihr Sorge, sie ist im Altersheim, wird zunehmend senil und sie scheinen alte Erinnerungen zu quälen, schließlich bittet sie ihre Tochter in ihre alte Heimat, Hinterpommern, heute Polen zu reisen, welches sie damals 1945 verlassen mussten. Marlenes Verhältnis zu ihrer Mutter war stets angespannt und sie weiß auch kaum etwas aus dem Leben ihrer Mutter. Wo soll sie anfangen zu suchen und was bezweckt ihre Mutter damit?

Der Titel und das Cover scheinen eine locker-leichter Sommerlektüre zu versprechen, doch die Handlung besticht mit Tiefgang und viel Gefühl. Anhand der Erinnerungen und Rückblenden kommt Stück für Stück Ediths Geschichte an die Oberfläche, welche einst als kleines Mädchen mit ihrer Mutter brutal aus ihrer Heimat vertrieben worden ist. So vieles mussten sie zurücklassen und haben auf ihrer Flucht dramatisches erlebt Dieses Traumata konnte sie nie verwunden, später ging es ihr ja gut, sie hat mit ihrem Mann in Braunschweig ein neues Leben beginnen können, "Ihnen ging es ja gut, da darf man nicht jammern oder klagen". Doch beide Elternteile sind gerade ihrer Tochter gegenüber geradezu gefühlkalt geworden und haben ihrem Kind wenig Verständnis und Liebe entgegengebracht.
Damit hatten die Kriegstraumata auch Auswirkungen auf die nächste Generation. Editha und ihre Mutter haben einiges verdrängt, um die unvorstellbaren Schmerzen und Qualen, erst die des Krieges und später durch ihre Vertreibung, vergessen zu können - schlicht um weiterleben zu können. Doch die düsteren Erinnerungen holen Editha im hohen Alter wieder ein und lassen sie nicht mehr zu Ruhe kommen....

Ein schwieriges, aber wichtiges Thema, welches die Autorin Eva Seifert sensibel angegangen ist und so ein Stück der jüngsten deutschen Geschichte wieder lebendig gemacht hat. Trotz aller Dramatik ist das Buch am Ende lebensbejahend und Marlene kann ihren Frieden mit dem Charakter ihrer Mutter finden.

Fazit:

Lasst euch von Titel und Cover nicht blenden "Ein Geheimnis in Pommern" ist ein lesenswertes dramatisches Kriegs-/Familienschicksal, welches mich sehr berührt hat. Die Treffen mit den Freundinnen bilden lediglich die Rahmenhandlung. Ich würde mich auf weitere Bände der "Frühstücksfrauen" sehr freuen!

Bewertung vom 07.08.2024
Abenteuer-Express (Band 2) - Entführung im California Comet
Leonard, Maya G.;Sedgman, Sam

Abenteuer-Express (Band 2) - Entführung im California Comet


ausgezeichnet

Wir haben schon den ersten Teil mit Begeisterung verschlungen und waren schon sehr gespannt auf ein weiteres Buch der "Abenteuer-Express-Reihe". Für uns macht den Reiz dieser Buchreihe aus, dass sie echten Zügen und ganz besonderen Reiserouten nachempfunden sind.

Henry Beck freut sich! Anläßlich seines Geburtstags kann er wieder ein neues Eisenbahn-Abenteuer mit seinem Onkel Nat erleben, welcher als Journalist im "California Comet" reist und über die angekündigte Pressekonferenz des Millionärs August Reza berichten möchte. Mister Reza ist mit seiner Tochter Marianne in einem privaten Luxus-Waggon, angehängt an die reguläre Bahn, unterwegs.

Henry liebt es zu zeichnen und hat auch auf dieser Reise wieder seinen Skizzenblock dabei. Schnell lernt er die Geschwister Mason und Hadley kennen, die ihm allerhand magische Zaubertricks beibringen. Doch dann macht ein junger Fahrgast Henry gegenüber rätselhafte Andeutungen und kurz darauf wird Marianne Reza, die Tochter des Millonärs, vor Zeugen entführt!

Bei der Spurensuche sind Henrys Zeichnungen hilfreich, die er während der Reise von den Gästen und vom Personal angefertigt hat.


Der "California Comet" ist der tatsächlich existierenden Eisenbahn, dem "California Zephyr", nachempfunden, welcher von Chicago durch sieben US-Bundesstaaten
bis nach San Francisco verkehrt. Der Zug schlängelt sich dabei durch
atemberaubende Schluchten in Colorado, auf die Gipfel der Sierra Nevada, der Rocky Mountains bis hin zum Pazifischen Ozean.



Das Buch war von Anfang bis Ende spannend und die Seiten flogen nur so dahin!


Die zahlreichen Illustrationen (z. B. zur Reiseroute, Personen) sind wunderschön und sehr detailreich ausgearbeitet und lockern die Handlung auf. Bei näherer Betrachtung können sie sogar zur Lösung des Falls beitragen.

Die Auflösung ist originell, stimmig und überraschend.

"Ich bemerke Details oft selbst erst, wenn ich sie zeichne. Wenn ich rede, bevor ich zeichne, oder wenn man mich bittet, etwas mit Worten zu beschreiben, dann werde ich schnell verwirrt. Ich weiß dann nicht mehr genau, was ich gesehen habe."



Fazit:

Fesselndes & turbulentes Krimi-Reise-Abenteuer mit vielen interessanten Details zur Originalroute der "California Zephyr" durch Nordamerika!

Ein tolles Buch für Jungen und Mädchen ab ca. 10 Jahren !

Die Reihe umfasst bereits sechs Teile, von denen bisher nur die ersten beiden auf Deutsch erschienen sind. Wir hoffen, dass auch die anderen Bände bald folgen werden!

Bewertung vom 03.07.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


gut

"Ein griechischer Philosoph hat mal gesagt: Erst die Sterblichkeit gibt uns Menschen die Möglichkeit, unsterbliche Dinge zu tun."


Jakob, Wenger, Verena und Jenny haben eines gemeinsam, sie sind schwer herzkrank und Probanden für ein neues Medikament.

Dieses wirkt tatsächlich, kranke Herzmuskelzellen konnten sich regenerieren, z. B. kann Verena, eine ehemalige Schwimm-Olympia-Siegerin, schnellere Ergebnisse erzielen als jemals zuvor, so dass ihr Doping vorgeworfen wird. Bei den Untersuchungen stellt der zuständige Arzt fest, dass sich das biologische Alter seiner Patientin verändert hat, sie ist innerhalb eines Jahres acht Jahre jünger geworden.

Jakob ist Teenager und zum ersten Mal verliebt, er kann sich seiner Freundin aber nicht körperlich nähern, Prozesse in seinem Körper haben sich zurückgebildet.

Jenny möchte schwanger werden, aber trotz aller Versuche mit künstlicher Befruchtung bleibt das ersehnte Mutterglück aus. Bis sie doch plötzlich auf natürliche Weise schwanger wird, doch mit welchen Folgen für das Kind?

Karl Wenger hat eine Immobilienfirma geleitet und damit Millionen erarbeitet. Nun feiert er seinen achtzigsten Geburtstag und möchte sterben. Sein Geist ist noch wach, aber sein Körper hat hat ihn schon lange im Stich gelassen. Er möchte die Firma seinen Kindern überlassen, die sich jedoch momentan anderen Aufgaben gewidmet haben.


Maxim Leo schreibt abwechselnd aus Sicht der vier Probanden, sowie weiterhin aus der Perspektive von Miriam, einer Professorin im Deutschen Ethikrat sowie Martin, Leiter des Forschungsprojektes. Dieser hat zwar ein Mittel entwickelt, welches alles verändern könnte, da es die Herzmuskelschwäche tatsächlich heilt und somit einen sensationellen Durchbruch in der Medizin erzielt. Aber er ist nicht in der Lage, die Wirkung zu steuern.

Auf diese Art enthält der Leser unterschiedliche Einblicke in eine solche Medikamentenstudie, innerhalb der Gegenwart. Anregende Überlegungen aus sozialer, demografischer und ökonomischer Sicht werden aufgeworfen, z. B. wie wirkt sich die Medikamenteneinnahme auf das Leben der unterschiedlich alten Probanden aus, welche Auswirkungen hat das Mittel global? Werden dieses nicht alle nehmen wollen, die Bevölkerung würde immer älter werden, es es wäre kein Platz für neues Leben, für Babys. Ist das überhaupt moralisch und ethisch vertretbar?

Die aufgeworfenen Gedanken sind durchaus interessant und spannend zu lesen, werden allerdings nur oberflächlich behandelt. Die weitreichenden Folgen des Einsatzes eines solchen Verjüngerungsmedikaments werden leider nur angerissen, aber eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Materie erfolgt nicht.


Mir fehlt insbesondere ein weitreichender Ausblick auf die ferne Zukunft. Die Kernaspekte einer solchen Utopie oder Dystopie wurden nicht behandelt.
Wie macht sich das Medikament in zehn, zwanzig, dreißig Jahren bemerkbar? Welche (unerwünschten) Nebenwirkungen treten auf? Wie hat sich die Welt, ja die Menschheit seither verändert?

Der Schreibstil des Autors ist jedoch sehr lebendig, das Buch liest sich schnell weg.


Fazit:

Für mich wird das Potential leider nicht ausgeschöpft, da die wesentlichen Kriterien einer solchen Zukunftsvision außer acht gelassen werden. Der Roman hört quasi am Höhepunkt auf, schade.

Bewertung vom 03.07.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


ausgezeichnet

"Du bringst mich zum Lachen, und du machst mich wütend. Du bringst mich dazu, ganz ich selbst sein zu wollen und von dir zu lernen, wie man das anstellt. Zusammen mit dir macht es Spaß, ich zu sein."

Delphi Bookham verschluckt sich an einem Burger, landet ihm Jenseits und trifft dort auf Merritt. Diese zeigt der jungen Frau ihr bisheriges Leben.
Delphi ist entsetzt, dass es wirklich trostlos war. In der Schule wurde sie gemobbt, danach hat sie sich komplett zurückgezogen, sie hatte keine Freunde und ist missmutig durch das Leben gegangen.
Doch im Jenseits trifft sie Jonah und spürt, dass es eine magische Verbindung zwischen ihnen zu geben scheint. Doch Jonahs frühes Ableben war nur ein Versehen, er darf wieder in sein Leben zurückkehren. Auch für Delphi bietet sich diese Chance. Merritt ist besessen von Liebesgeschichten, wenn Delphi es schafft, dass eben jener Jonah sie küsst, dann darf sie ebenfalls am Leben bleiben und muss nicht wieder ins Jenseits zurück. Aber Merritt gibt ihr nur 10 Tage Zeit Jonah zu finden. Wo soll sie anfangen zu suchen? Sie weiß nur, dass er Jonah T. heißt und in London lebt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Dieses Buch hat alles was eine perfekte Liebesgeschichte braucht: sympathische und liebenswerte Protagonisten mit Ecken und Kanten, tolle Nebencharaktere, die einem zu Herzen gehen, wie der charmante älterer Herr, Mr. Yoon, sowie eine interessante und kontinuierlich spannende Storyline. Ich habe mit Delphi gelacht, mitgelitten und gehofft.

Delphi ist sehr introvertiert, ihr Alltag ist immer gleich, sie nimmt sich allerdings selbst auch nicht immer ernst, was zu lustigen Situationen führt. Durch Merritts Aufgabe findet sie wahrlich ins Leben zurück. Sie muss mit ihrem mürrischen Nachbarn Cooper reden, damit dieser ihr hilft Jonah zu finden. Die Spurensuche führt dazu, dass Delphi sich wahrlich ins Leben stürzt und ihre Komfortzone verlässt.
Sie geht joggen, tanzt auf Partys, zeichnet und lacht. Ihre Scharfzüngigkeit und ihr Humor lassen sie von ihnen heraus strahlen, sie gewinnt neue Freunde und verschließt sich nicht mehr.

Kirsty Greenwood schreibt unglaublich witzig, ohne dabei ins Lächerliche abzugleiten. Die Liebesgeschichte ist wunderschön - leicht, humorvoll, zuweilen auch tragisch. Die Liebe bahnt sich langsam an und schlägt dann mit voller Kraft zu. Die Chemie zwischen den beiden Charakteren stimmt, ich konnte die Funken zwischen den beiden förmlich spüren.

Das Buch hat mich von Anfang bis Ende in den Bann gezogen und ich wollte nur noch lesen, lesen, lesen.


Fazit:

Eine zauberhafte, tiefgreifende, berührende, romantische, humorvolle, zuweilen auch tragische Lovestory, welches das Leserherz dahin schmelzen lässt und dabei auch noch die Lachmuskeln trainiert!

Mich hat die Geschichte gleichermaßen berührt wie amüsiert - ein tolles Buch!

Bewertung vom 01.07.2024
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


weniger gut

Cara ist die einzige Polizistin auf der kleinen schottischen Insel Inishmore. Vor zehn Jahren ist ihr Mann bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen. Anlässlich des 10. Jahrestages wollen die Freunde nun zusammen auf der Insel zum Gedenken feiern. Die Party gestaltet sich jedoch anders als gedacht, ein Schneesturm tobt, kein Helikopter kann landen, die Fähre nicht fahren.

Weiterhin erhält Cara die Nachricht, dass jemand von den Steilklippen gestoßen worden ist. Die Polizistin eilt zum Tatort und entdeckt zu ihrem Entsetzen, dass die Tote aus ihrem engsten Freundeskreis stammt. Da die Insel wetterbedingt vom Festland abgeschnitten ist, muss der Täter oder die Täterin noch auf der Insel sein. Wem kann Cara überhaupt noch trauen?


Trìona Walsh hat mit der eisigen Kälte, dem tosenden Meer und dem verschlossenen Bewohnern durchaus eine düstere-schaurige Atmosphäre geschaffen.

Doch leider agiert Cara als Inselpolizistin nicht glaubhaft, weiterhin sind einige Aspekte unglaubwürdig dargestellt, angefangen beim Fund und der Bergung der Toten im Meer an den steilen Klippen mitten im Schneesturm und trotzdem scheint Cara kaum nass geworden zu sein.

Sie geht planlos vor und erzählt ihren Freunden munter alles weiter, statt ihr anvertraute Sachverhalte und Beobachtungen zunächst vertraulich zu behandeln. Ich habe daher bereits schnell das Interesse an der wenig fesselnden Handlung verloren. Zudem hatte ich früh eine Ahnung wer als Mörder in Betracht kommt, da der Kreis der Verdächtigen sehr klein war. Meine Vermutung hat sich zudem bestätigt, eine überraschende Wendung, ein origineller Twist, blieb leider aus.

Eine raue Inselschönheit, Freunde, die sich lange nicht gesehen haben, alte Rivalitäten brechen aus, Eifersucht, Rache und dazu ein No Escape-Szenario - das ist alles ist so gar nichts neues, den Thrill in diesem Thriller habe ich vergeblich gesucht.


Fazit:

Für mich gehört dieses Buch allenfalls in die Kategorie "Spannungsroman", es ist jedoch wahrlich kein Highlight am Krimi- bzw./Thriller-Himmel!
Die Autorin schafft es nicht, Spannung aufzubauen und kontinuierlich zu halten. Die Hauptprotagonistin wurde farblos und austauschbar gestaltet. Schade!

Bewertung vom 30.06.2024
Das geheime Tagebuch der Miss Miranda / Bevelstoke Bd.1
Quinn, Julia

Das geheime Tagebuch der Miss Miranda / Bevelstoke Bd.1


sehr gut

Miranda ist seit sie zehn Jahre alt ist in Viscount Turner, dem älteren Bruder ihrer besten Freundin Olivia verliebt.

Mit 19 wird sie zusammen mit Olivia in die Saison eingeführt.
Miranda entspricht, im Gegensatz zu ihrer besten Freundin, nicht dem damaligen Schönheitsideal, was der jungen Frau nur allzu bewusst ist. Außerdem gilt ihr Interesse weiterhin nur Turner, der sich jedoch nach einer unglücklichen Ehe und dem Tod seiner Frau nicht erneut verheiraten möchte.

Der Regency-Romantic-Roman ist unterhaltsam, romantisch, humorvoll und die beiden Protagonisten sind sympathisch dargestellt
Besonders Miranda hat mir sehr gut gefallen, seit ihrer Kindheit plagen sie Selbstzweifel, aber sie ist klug, belesen, besitzt eine scharfe Zunge und weiß sehr wohl von sich zu überzeugen.


Fazit:

Perfekte locker-leichte Lektüre für einen gemütlichen Tag auf dem Balkon!

Bewertung vom 27.06.2024
Urlaubs Reisespiele für Grundschüler
Lober, Frederick

Urlaubs Reisespiele für Grundschüler


sehr gut

Bei uns gibt es keinen Urlaub ohne Rätselheft für die Kinder, es ist einfach die ideale Beschäftigung für lange Auto- oder Zugfahrten.



Das Buch enthält 100 Rätsel, Spiele und Aktivitäten. Einzelne Aufgaben können alleine gelöst werden, andere wiederum laden zur Interaktion mit den Geschwistern ein. Meine Kinder, beide im Grundschulalter, hatten viel Freude mit dem Buch, z. B. bei Tic-Tac-Toe oder Stadt-Land- Fluss. Auch Mandalas waren dabei.



Fazit:

Schönes abwechslungsreiches Beschäftigungsbuch für die nächste Urlaubsreise.

So kommt garantiert keine Langeweile auf!

Bewertung vom 27.06.2024
Der Ruf der Nachtigall / Eifelfrauen Bd.2
Riebe, Brigitte

Der Ruf der Nachtigall / Eifelfrauen Bd.2


sehr gut

"Sie standen sich gegenüber (...) , zwei Schwestern, ganz und gar unterschiedlich und dennoch eng verbunden." (Zitat S. 356)

"Der Ruf der Nachtigall" ist die Fortsetzung der Dilogie "Eifelfrauen".

Eifel, 1945 bis 1954.
Im "Haus der Füchsin" sind Mia und Klara inzwischen erwachsen geworden. Mia ist die Tochter von Johannas Cousin sowie der verstorbenen Hebamme Eva Berg und damit nicht Johannas leibliches Kind, doch Klara und Mia sind wie Schwestern aufgewachsen - grundverschieden, aber dennoch stets unzertrennlich verbunden.
Als der tschechische Sänger Pavel eines nachts mit dem unverkennbaren Ruf der Nachtigall im Garten der Familie auftaucht, ist es um Klara geschehen, doch auch Mia entwickelt Gefühle für den charismatischen Mann.

Beide Schwestern hängen an ihrer Heimat in Altenburg in der schönen Eifel, doch zieht die Sehnsucht und die Neugierde sie hinaus in große Städte.

Klara studiert in Köln Gesang, mit ihrer Stimme vermag sie die Menschen in ihrer Umgebung regelrecht zu verzaubern, dennoch ist sie eher schüchtern und muss sich an das Leben auf großen Bühnen erst gewöhnen. Doch das gelingt ihr von Auftritt zu Auftritt besser, sie gewinnt an Selbstvertrauen und innerer Stärke.

Mia geht von jeher offen auf andere zu und ist wissbegierig. Ihr Talent gut mit Zahlen umzugehen ermöglicht es ihr in die Tabakfabrik Fuchs einzusteigen, und damit ausgerechnet der Familie nahe zu sein, von der sich Johanna einst nach einem großem Vertrauensbruch ferngehalten hat.

Werden Mia und Klara ihr Glück fern der Heimat finden? Kann alter Familientwist endlich beigelegt werden oder zerbricht die tiefe Verbundenheit zweier junger Frauen an der Liebe zum gleichen Mann?


Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Klara und Mia wiedergegeben. Beide Protagonistinnen sind detailreich und lebensnah dargestellt.

Die historischen Hintergründe nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges (Aufteilung in Besatzungszonen, juristische Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen, Lebensmittelmarken, zerbombte Städte, Wiederaufbau und endlich neuer Lebensmut) wurden sehr gut in die Handlung eingebettet, so dass ein Stück Geschichte lebendig werden kann. Ferner wurden die besondere Eifel-Landschaft mit ihren Festen und regionalen Köstlichkeiten eingebunden, so dass ich das Gefühl bekam, selbst vor Ort zu sein.

Auch inzwischen liebgewonnene (Neben-)Charaktere finden ihren Platz im Roman, wie z. B. Graf von Kunstätt, der am Ende vieles bereut und nun selbstkritisch auf sein bisheriges Leben zurückzublicken vermag.

"...und mit ihm das ganze adlige Gewese, das mich (...) um so viel Lebendigkeit und Freude gebracht hat." (Zitat verkürzt, S. 365)



Fazit:

Ein opulenter historischer Roman über starke Frauen verschiedener Generationen sowie eine sehr geschickte Verflechtung von Geschichte und Fiktion. Ich habe mit den Figuren gehofft und gelitten!