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Benutzername: 
Ivonne Wiese
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2012
Herr Jensen steigt aus
Hein, Jakob

Herr Jensen steigt aus


sehr gut

Eine Kurzgeschichte über einen recht genügsamen trägen Postboten, der seinen Job verliert, damit andere nicht ihren Job verlieren. Da er nur als Übergänger vom Studentenjob seit Jahren weiter Briefe austrägt und keine Ausbildung bei der Post gemacht hat, fällt sein Job als erster weg. Nun sitz er da. Zu Hause. Ganz allein und macht sich Gedanken über sich, die Welt und den Sinn des Lebens. Dabei stellt er so einige kuriose Studien und Untersuchungen an, die am Ende darauf hinauslaufen, dass er in der Einsamkeit versinkt.

Herr Jensen bleibt trotz allem eine recht abstrakte Figur, auch weil ihm ein Vorname fehlt. Seine wenigen kurzen Wegbegleiter erscheinen da schon realistischer, eben angekommener im Leben. Herr Jensen hält sich lieber im Hintergrund und am Rand auf.

Das Buch regt zum Nachdenken an und ist trotz seiner destruktiven Art ein Schrei, lieber am Leben teil zu haben statt sich zurück zu ziehen.

Bewertung vom 04.03.2012
Crack
Bruen, Ken;Starr, Jason

Crack


ausgezeichnet

Klasse Fortsetzung von „Flop“. Das Buch besticht ebenfalls durch eine skurill absurde blutige Geschichte in einer tollen Sprache. Es liest sich einfach so weg ohne dass man es merkt. Diesen schwarzen Schreibstil muss man aber mögen um ihn tatsächlich auch schätzen zu können. Das ist tatsächlich nicht jedermanns Sache.

Nachdem in Flop schon alle sich irgendwie gegenseitig umgebracht haben und nur Angela und Max heil rauskamen, geht es in noch verschärfter Manier weiter. Sie lässt sich in Irland mit einem Serienmörder ein. Ohne es zu wissen, aber Machotypen fand sie ja schon immer anziehender als Schmusekätzchen. Max hingegen sürtzt nach dem Konkurs seiner Computerfirma erstmal sehr sehr tief und macht dann als Drogendealer Karriere. Und bei einem kann man sicher sein: es gibt wieder viele Tote und irgendwann werden sich die Wege und Max und Angela wieder kreuzen.

Ich freue mich schon auf den dritten Teil.

Bewertung vom 04.03.2012
Gefühltes Wissen
Evers, Horst

Gefühltes Wissen


sehr gut

Weitere Kurzgeschichten aus dem Leben von Horst Evers. Gewohnt absurd, skurril und einfach zum Lachen. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen bzw. zu schreiben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2012
Dystopia
Lee, Patrick

Dystopia


ausgezeichnet

Ein echter Pageturner!

Dystopia ist der Nachfolgethriller zu „Die Pforte“. Die Story versteht man auch ohne den Vorgänger. Hinderlich wäre es aber nicht, besonders um die persönlichen Hintergründe der Figuren und deren Miteinander besser zu verstehen. Mit Sicherheit folgt auch noch ein weiterer Teil.

Paige ist Wissenschaftlerin in einem streng geheimen Ort in Amerika. Dort befindet sich eine Pforte, durch die seit über 30 Jahren täglich außerirdische Gegenstände purzeln. Die Wissenschaftler versuchen deren Funktion auszutüfteln. Nun hat sie mit einem Gegenstand ein Fenster zur Zukunft geöffnet und die sieht nicht rosig aus. Weswegen sie sich an den Präsidenten wendet. Doch kurz danach wird sie beschossen, entführt und gejagt. Einzig ihre Assistentin und ihr Ex-Kollege/Ex-Freund helfen ihr den Komplott aufzudecken, der die Zukunft der Welt bedroht.

Der Schreibstil ist packend und flüssig, zwar sehr auf Hollywoodaction aus und macht sich sicher super wenn es mal verfilmt wird, doch es ist ein echter Pageturner. Es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen.

Bewertung vom 03.03.2012
Du
Drvenkar, Zoran

Du


ausgezeichnet

Die Story wartet mit einer unheimlichen Dichte an Figuren auf, deren Schicksale sich am Ende alle vereinen.

Ein Unbekannter, der seit Jahrzehnten ab und an in unterschiedlichen Zeitintervallen ganze Menschentrauben ungesehen auslöscht ohne einen übrig zu lassen, sei es auf der Autobahn, im Hotel oder im Dorf.

Fünf Mädchen, die alle ihre eigene Bürde tragen und plötzlich vor einem Drogenboss fliehen müssen.

Der Drogenboss, diverse Männer und Jungs, deren Weg die Mädchen kreuzen und die mit in den Strudel der Ereignisse hineingerissen werden….

Ein rasanter Thriller, der in einem Showdown endet.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es wird jeweils aus der Du-Perspektive geschrieben. Es gibt an die 10 Figuren, deren Wegbegleiter man ist, bzw, die man ja selber ist, eben weil die Du-Perspektive verwendet wird. Das ist sehr ungewöhnlich und habe ich noch nie gelesen. Aber es führte zu einer besonders intensiven Wahrnehmung der einzelnen Gefühle und antreibenden Kräfte der Personen. Anfangs hat es noch etwas verwirrt sich erstmal in die vielen Individuen einzufinden und nicht miteinander zu verwechseln, aber dann war es das, was das Buch ausmacht. Neben der abgrundtiefen bösen und schonungslosen Story.

Lesenswert!

Bewertung vom 02.03.2012
Mr. Monster / John Cleaver Bd.2
Wells, Dan

Mr. Monster / John Cleaver Bd.2


sehr gut

Der zweite Teil um den Jugendlichen John, der Soziopath ist und in sich einen Serienkiller schlafen spürt. Im ersten Teil „Ich bin kein Serienkiller“ hat er bereits getötet. Doch das war OK, denn der Serienkiller des Ortes war ein Dämon. John wollte doch nur verhindern, dass weitere unschuldige Menschen sterben.
7 Monate später geht eine neue Mordserie los. Und John fängt wieder an dem Täter hinterher zu spionieren. Bis die Polizei Verdacht schöpft, denn Serienkiller versuchen sich gerne in die Ermittlungen persönlich einzubringen.

Das Buch fand ich etwas schwächer als das Erstlingswerk, auch weil so oft in der Vergangenheit des ersten Buches herum gewühlt wurde, als wolle man an den Erfolg zu sehr anknüpfen. Thematisch knüpft das Buch tatsächlich an. Ich hoffe ich verrate nicht zu viel, denn auch hier ist der Täter wieder ein Dämon. Das schmälert etwas das Lesevergnügen weil es zu sehr ins Fantastische abdriftet. Zumindest hatte ich mir mehr Realitätssinn erhofft. Spannend ist es trotzdem raus zu kriegen in welchem Nachbarn sich diesmal der Dämon versteckt.

Andererseits ist es schwierig einen 16-jährigen Killer als Sympathieträger rüber zu bringen. Da bietet es sich an, wenn er böse Dämonen tötet und die Menschheit von diesen befreit. Unter diesem Aspekt wird es dann wiederum eine runde Sache und man kann getrost den nächsten Teil lesen, da man nun genau weiß worauf man sich einlässt. John ist der Dämonenjäger und sagt ihnen den Kampf an.

Bewertung vom 05.02.2012
Angsthauch
Crouch, Julia

Angsthauch


schlecht

Rose, Enddreißigerin, lebt mit Mann und 2 Kindern im ländlichen England. Als der Mann ihrer besten Freundin stirbt, nimmt sie diese und deren 2 Söhne bei sich auf. Gegen den Willen ihres Mannes, denn die Ehe hat nach Hausumbau und zweitem ungewollten Kind etwas gelitten. Gerade geht es wieder bergauf. Polly wickelt schnell alle Männer um den Finger und Rose droht ihre Stellung in der Familie zu verlieren.

Ich fand das Buch ziemlich enttäuschend. Es liest sich wie ein Hausfrauenroman gespickt mit erotischen Wünschen einer gelangweilten Hausfrau. Ein Thriller ist das definitiv nicht. Vielmehr dreht sich alles um die heile Hausfrauen- und Mutterwelt von Rose, die sich seitenweise darüber auslassen kann was es wohl zum Mittag gibt, welche Marken ihre Messer und vor allem ihr Herd hat und deren Lebensmittelpunkt es ist, sich um andere zu kümmern. Die wenigen Sexszenen wirken aufgedrückt und passen so gar nicht zur Grundstimmung, da es meistens außerehelicher Sex ist. Das reinste Bäumchen wechsle Dich. Viele Phrasen wiederholen sich. Das Buch strotzt vor Banalitäten, Belanglosigkeiten und Langeweile. Außerdem sind verdammt viele Logikfehler enthalten.

Das Buch hat bei mir nicht mal den Hauch von Angst hervorgerufen.

Bewertung vom 08.01.2012
Firmin
Savage, Sam

Firmin


sehr gut

Firmin wächst als 13. Ratte eines Wurfs in einer Bostener Buchhandlung der 60´er Jahre auf. Seine Mutter ist Alkoholikerin und seine Geschwister sind auch nicht viel anders. Um sich halbwegs über Wasser zu halten, isst Firmin die Bücher. Doch als er erkennt, dass dort etwas geschrieben steht und er es lesen kann, wird er zur Leseratte, die die Bücherei nicht mehr verlassen will. Und so lebt er dahin, mit immer neuem Wissen, beobachtet die Menschen und kann sich doch nicht verständlich machen, reden kann er nämlich nicht.
Ein doch nachdenkliches Buch über den Sinn des Lebens, Freundschaft und Einsamkeit.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2012
'Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt'
Orth, Stephan;Blinda, Antje

'Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt'


sehr gut

Sammlung kurioser Geschichten aus dem Flugalltag. Durchsagen der Piloten und der Crew, merkwürdige Begebenheiten, vor, während und nach dem Flug, gesammelt von Lesern.
Auch wenn einiges absurd ist und zumindest alle, die hier noch ihren Senf abgeben konnten heil wieder runter gekommen sind, ist es nicht als Fluglektüre zu empfehlen. Ein bitterer Geschmack bleibt haften.