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S.D.

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2010
Der Eid der Kreuzritterin
Jordan, Ricarda

Der Eid der Kreuzritterin


sehr gut

Ich interessiere mich sehr für die Geschichte des Mittelalters und historische Romane die in dieser Epoche spielen.
Doch "Der Eid der Kreuzritterin" widmet sich einem Kapitel, von dem ich bisher noch gar nichts gehört hatte. Natürlich sind Ritter und die Kreuzzüge mir ein Begriff. Doch vom Kreuzzug der Kinder hatte ich bisher noch nichts gehört.
Sicherlich gehört dies auch nicht zu den glorreichen Kapiteln der Kirchengeschichte. Historisch ist nicht viel bekannt und so hatte die Autorin Ricarda Jordan hier jede Menge literarischen Freiraum.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei junge Frauen. Die adelige Gisela, die einer unerwünschten Ehe entkommen möchte, und Konstanze, die in einem Kloster lebt.
Sie schließen sich dem Kreuzzug der Kinder an und erkennen erst spät, welchen falschen Versprechungen sie folgen.
Historisch gesehen wirkt "Der Eid der Kreuzritterin" nicht immer überzeugend, doch die Figuren sind sympathisch und die Handlung interessant.
Leider ist das Hörbuch stark gekürzt, was nicht nach jedermann Geschmack sein wird.
Die Stimme der Sprecherin Anuk Ens ist jedoch sehr angenehm und passt gut zum Buch.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2010
Die Lebküchnerin
Schrödter, Sybille

Die Lebküchnerin


gut

"Die Lebküchnerin" widmet sich mit einer fiktiven Geschichte der Entstehung der berühmten Nürnberger Lebkuchen. Benedicta und Agnes erfinden aus der Not heraus keine anderen Zutaten verwenden zu können und durch ausprobieren und Zufälle ein schmackhaftes Lebkuchenrezept, wie es sich auch durchaus ähnlich in echt zugetragen haben könnte.
Dieser Grundgedanke hat mir gut gefallen. Die persönliche Geschichte von Benedicta hat eher einen Märchencharakter, mit einer bösen Schwiegermutter, den verfolgten Liebenden und den Mordfällen in Nürnberg. Dies mag sich aus heutiger Zeit alles sehr unglaubwürdig und übertrieben anhören, jedoch darf man nicht vergessen, dass auch Märchen oft auf wahren Geschichten beruhten, die von Generation zu Generation weiter erzählt wurden. Es ist also schon möglich, dass sich im Mittelalter Teile der Geschichte tatsächlich so abgespielt hätten. Wenngleich ich jedoch nicht glauben kann, dass gut erzogene Mädchen sich so vorlaut verhalten hätten wie Benedicta, ständig Widerworte gaben und dabei keinerlei Konsequenzen zu spüren bekommen hätten.
Nicht so gut gefallen, hat mir die Liebesgeschichte. Benedictas plötzliche Verliebtheit in einen Menschen, den sie überhaupt nicht kennt, obwohl sie doch vorher noch voller Liebe für einen anderen war, konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Überhaupt wurde mir die Figur ihres neuen Schwarms nicht so richtig vertraut und seine Handlungen wirkten auf mich teilweise undurchsichtig. Ebenso ging es mir auch mit einigen Nebenfiguren, wie zum Beispiel Benedictas Stiefbruder Conrat. Insgesamt gesehen hat mir die erste Hälfte des Buchs deutlich besser gefallen, als der folgende Teil. Die Handlung im Kloster und rund um die Entwicklung der Lebkuchen, die Flucht nach Nürnberg und Agnes und Benedictas neues Leben im Bäckerhaushalt hat mich mehr interessiert als das spätere Durcheinander. Ein Toter folgte da nur noch auf den anderen und Benedicta wurde von einem Ort an den anderen verschleppt, das wirkte planlos und unnötig.
Unabhängig davon, hat mir jedoch der Erzählstil von Sybille Schrödter gut gefallen und das Buch war ein netter Zeitvertreib.

Bewertung vom 25.08.2010
Die Beschenkte / Die sieben Königreiche Bd.1 (6 Audio-CDs)
Cashore, Kristin

Die Beschenkte / Die sieben Königreiche Bd.1 (6 Audio-CDs)


sehr gut

Inhaltlich hat mir "Die Beschenkte" sehr gut gefallen. Da auf den Inhalt schon ausreichend durch die vorhandenen Rezensionen eingegangen wird, möchte ich das auch nicht weiter vertiefen.
Ich habe jedoch das Hörbuch gehört und möchte daher noch einmal gezielt dazu Stellung nehmen.
Die Sprecherin Ulrike Grote hat eine sehr angenehme Stimme und passt gut zum Buch.
Sie versucht der Geschichte Tiefgang zu verleihen, indem sie ihre Stimme besonders moduliert und den unterschiedlichen Charakteren anzupassen versucht.
Das war für mich jedoch auch der große Nachteil. Ich habe noch kein Hörbuch erlebt, in dem so viel geflüstert wird. Da ich meine Hörbücher immer unterwegs oder im Auto höre, war es hier fast unmöglich dem Text ohne Probleme zu lauschen. Die Lautstärke der Sprecherin nahm teilweise so rapide ab, dass ich sie ganz hoch drehen musste, um überhaupt noch etwas zu verstehen. Allerdings wurden solche Szenen dann auch häufig davon abgelöst, dass die Sprecherin meinte, jemanden mit besonderem Nachdruck in der Stimme darstellen zu müssen, so dass ich dann auf einmal angebrüllt wurde.
Das empfand ich als anstrengend und nicht zum Vorteil des Hörgenusses.
Ich kann dieses Hörbuch daher an keine Hörer empfehlen, die gerne in Auto, Bus oder Bahn einem Buch lauschen. Zu Hause sollte das aber kein Problem darstellen.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2010
Der Augensammler
Fitzek, Sebastian

Der Augensammler


sehr gut

Ich habe bisher die meisten Bücher von Sebastian Fitzek gelesen. Ich habe mich jedoch jedes Mal gefragt, warum denn nur alle so begeistert davon sind. Mitreißen konnte mich bisher keines, teilweise fand ich die Bücher weder schlüssig noch spannend.
"Der Augensammler" ist nun der erste Fitzek von dem ich sagen kann, dass er mir gefallen hat. Sogar gut gefallen!
In jedem seiner Bücher lässt sich der Autor etwas besonderes einfallen. Mal ist es eine Telefonnummer die angerufen werden kann oder ein eingeklebter Post-it. Diesmal ist das Buch mit umgekehrter Seiten- und Kapitelnummerierung gedruckt, was so manchen Käufer zu der Annahme verleitet, dass es sich hier um einen Fehldruck handelt.
Doch nach dem Lesen des gesamten Thrillers verstehe ich auch, dass es sich hier nicht nur um eine Verwirrungstaktik handelt, sondern tatsächlich zum Handlungsablauf passt.
Inhaltlich konnte mich der Autor diesmal überraschen mit interessanten Ideen, sympathischen und facettenreichen Figuren, sowie für mich unerwarteteten Entwicklungen. Besonders die Figur der Alina und die Schilderungen zur Wahrnehmung von nichtsehenden Menschen, fand ich sehr interessant. Hier merkt man, dass sich der Autor mit diesem Thema auseinander gesetzt hat.
Nun kann ich endlich einmal sagen: Ich freue mich auf den nächsten Fitzek!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2010
Prinz des Schattenreichs / Night World Bd.2
Smith, Lisa J.

Prinz des Schattenreichs / Night World Bd.2


gut

In Deutschland ist "Prinz des Schattenreichs" als dritter Teil der Night World Reihe veröffentlich worden. Die Logik dahinter konnte sich mir nicht ganz offenbaren, denn in der englischen Veröffentlichung ist dies bereits Teil 8. Zwar sind die Bücher in sich abgeschlossen, doch so einige Figuren oder auch Begriffe bauen doch eigentlich aufeinander auf.
Unter der Night World (=Nachtwelt) versteht die Autorin hier alle Wesen die nicht in die Kategorie Mensch passen. Das sind beispielsweise Vampire, Werwölfe, Gestaltwandler und Hexen. Gemeinsam bilden sie die Night World und haben sich strenge Regeln auferlegt. Dazu gehört, dass sie niemals einem Außenstehenden von der Nachtwelt erzählen dürfen und das Liebesbeziehungen zwischen Menschen und Wesen der Nachtwelt verboten sind. Natürlich bildet diese verbotene Liebe das Hauptthema der Reihe.
In "Prinz des Schattenreichs" stehen Vampire und Hexen im Vordergrund.
Maggie ist erschüttert als sie erfährt, dass ihr älterer Bruder bei einer Kletterpartie tödlich verunglückt sein soll. Einzige Zeugin ist die Freundin ihres Bruders, der Maggie ihre Geschichte jedoch nicht so ganz glauben kann. Maggie beschließt Sylvia zu folgen und in Erfahrung zu bringen, was wirklich geschehen ist. Doch unvermutet wird sie überwältigt und wacht in als Gefangene in einer Welt auf, die eher an das Mittelalter erinnert als an ihr zu Hause. Gemeinsam mit ihren Mitgefangenen gelingt ihr die Flucht. Hier begegnet Maggie dem geheimnisvollen Delos, der gar nicht erfreut ist, als sich Maggie als seine Seelengefährtin heraus stellt. Delos ist ein Vampir und dabei auch keiner der netten Sorte. doch so schnell gibt Maggie ihren Bruder und Delos nicht auf ....

"Prinz des Schattenreichs" hat bei mir leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zwar hat es mir gut gefallen, dass sich der Schauplatz diesmal in der Nachtwelt befindet, doch das konnte auch nicht ausgleichen das dies hier für mich der bisher schwächste Band der Reihe ist. Diesmal viel es mir besonders schwer, mich in die Personen hineinzuversetzen. Maggie wirkte auf mich teilweise so, als würde sie ihren Verstand äußerst wenig einsetzen. Anders sind einige ihrer Aktionen kaum zu erklären. Delos dagegen war überhaupt nicht durchschaubar und seine Reaktionen konnte ich im guten wie im schlechten oft nicht nachvollziehen. Mal war er nett, dann wieder ein grausames Scheusal. Die anderen Figuren wurden zu wenig ausgebaut um überhaupt in Erinnerung zu bleiben. Ebenso wie die Vorgängerbände fällt auch diese Buch leider sehr dünn aus. Ich kann daher gut verstehen, dass die Bücher in anderen Ländern inzwischen als Sammelbände erscheinen. 2-3 der Bücher zusammen haben dann wenigstens etwas mehr Substanz.
Aufgrund der unterschiedlichen Themen der Bücher, werde ich aber gerne noch mehr Bände dieser Reihe lesen.
Empfehlenswert sind die Bücher auf jeden Fall für jugendliche Leser, sowie Leser die gerne mal zwischendurch ein dünnes Buch lesen und generell Freunde der romantischen übersinnlichen Literatur.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2010
Das Haus zur besonderen Verwendung
Boyne, John

Das Haus zur besonderen Verwendung


ausgezeichnet

Ich habe mehr als sonst überlegen müssen, wie ich dieses Buch bewerte. Dabei habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie wichtig die historisch korrekte Darstellung in einem Roman ist und ob diese nicht zugunsten einer hervorragenden Umsetzung zurückgestellt werden darf. Ich habe mich schließlich dazu durchgerungen, John Boynes Roman "Das Haus zur besonderen Verwendung" die volle Punktzahl zu geben, obwohl er sich eben in einem entscheidenden Punkt nicht an historisch verbriefte Tatsachen hält.
"Das Haus zur besonderen Verwendung" hat in mir den Wunsch geweckt, dass es sich vielleicht doch so ergeben haben könnte wie John Boyne sich hier die literarische Freiheit heraus nimmt. Denn ist Literatur nicht eigentlich auch nichts anderes als die moderne Form des Märchens? Der menschliche Leser liebt die Harmonie und so wünschte auch ich mir, dass sich Prinz und Prinzessin schließlich finden mögen und glücklich lebten bis an ihr Lebensende. Ganz so illusorisch ist John Boyne dann doch nicht an die Geschichte heran gegangen. Das Leben selber ist kein Märchen und wird geprägt von Höhen und Tiefen. Es ist ein ständiges auf und ab zwischen dem Glück zu Leben und der Gewissheit, dass dieses Glück nicht jedem vergönnt war. Es ist die schwierige Frage ob man sein Leben noch genießen kann und darf mit dem Wissen, welche Opfer auf dem Lebensweg zurückgelassen wurden. John Boyne zeigt hier die schwierige Balance die Soja und Georgi in ihrem Leben meistern müssen und oft stehen sie kurz vor dem Abgrund. Es ist ein Roman voller Trauer und Krieg, jedoch auch erfüllt von Momenten des Glücks und der Hoffnung.
Stilistisch zählt John Boyne für mich zu einem der ganz großen zeitgenössischen Erzähler. Nach "Der Junge im gestreiften Pyjama" beweist er hier einmal mehr, dass Geschichte durchaus zeitgemäß erzählt werden kann. Mit Georgi hat er einen Erzähler gefunden, der als Außenstehender die Geschichte der Zarenfamilie wiedergeben kann und ihr dennoch eine persönliche Note verleiht. Der Autor geht hierbei in zwei Erzählsträngen vor. Zum einen erleben wir den 82 jährigen Georgi, der im Jahr 1981 in London am Krankenbett seiner Frau Soja sitzt. Von diesem Zeitpunkt aus, erinnert er sich rückblickend an Episoden seiner Vergangenheit bis zu dem Zeitpunkt als "Soja" in sein Leben tritt. Unterbrochen werden diese Abschnitte durch die Ereignisse im Zarenreich von 1915 – 1918. Beginnend mit dem Ereignis, das so großen Einfluss auf Georgis weiteres Leben hatte (das Attentat auf ein Mitglied der Zarenfamilie) bis hin zur Mordnacht am 17.Juli 1918 in der die russische Zarenfamilie ausgelöscht wurde, schildert Georgi seine Begegnungen mit der Zarenfamilie, die politischen Umbrüche im Land und die Standpunkte der Bolschewiken und einfachen Bevölkerung.
Doch natürlich steht hier nicht nur die Politik im Vordergrund, sondern auch die Geschichte einer Liebe, die Standesunterschiede überbrückt und hofft, wo eigentlich keine Hoffnung mehr ist.
Da ich selber schon in St. Petersburg war, haben mir auch die Beschreibungen von Georgis Eindrücken der Stadt und des Winterpalais sehr gut gefallen.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dann doch noch. Eine Aufwertung hätte dieses Buch noch durch einen Stammbaum, ein Personenregister oder Landkarten der Zarensitze erhalten. Ein kleiner Trost ist hier die Internetseite des Verlags: www.zurbesonderenverwendung.de, die neben Beschreibungen auch eine Reihe von Fotografien der Zarenfamilie bietet.

Bewertung vom 25.08.2010
Saphirblau / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.2 (4 Audio-CDs)
Gier, Kerstin

Saphirblau / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.2 (4 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Nachdem ich "Saphirblau" schon als Buch gelesen hatte, musste unbedingt auch noch das Hörbuch her um die Zeit bis zum dritten und abschließenden Band der Trilogie zu überbrücken.
Die Hörbuchversion zu "Saphirblau" hat mich noch mehr begeistert, als die zu "Rubinrot" (sofern das überhaupt möglich ist). Eigentlich hätte ich erwartet, dass die vorherige Sprecherin (Sascha Icks) auch dieses Hörbuch einlesen würde. Diesmal jedoch liest Josephine Preuß, die wirklich eine ideale Besetzung ist.
Ihre Stimme bringt noch mehr die jugendliche Unbeschwertheit von Gwendolyn herüber und ihre manchmal auftretende Tollpatschigkeit. Ich bin erstaunt, wie gut Josephine Preuß die unterschiedlichen Rollen und insbesondere den Wasserspeier Xemerius verkörpert und hätte gerne noch viele Stunden mehr gelauscht.
Der Inhalt ist hinreichend bekannt, daher werde ich darauf nicht mehr detailliert eingehen.
Es sei nur gesagt, dass auch der zweite Teil der Reihe eine unheimliche Faszination ausübt. Humorvoll und mitfühlend, mit liebevollen Details und sympathischen Figuren hat mich Kerstin Gier wieder von Anfang an überzeugt. Dies ist wirklich ein (Hör)-Buch das Mütter und Töchter (natürlich auch Väter und Söhne) gemeinsam genießen können. Denn wie der Titel schon sagt: "Liebe geht durch alle Zeiten" und meiner Meinung nach eben auch durch alle Generationen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.