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buecherwand13
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Bürstadt

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2018
Slow Horses / Jackson Lamb Bd.1
Herron, Mick

Slow Horses / Jackson Lamb Bd.1


schlecht

Verwirrender Schreibstil, anstrengend zu lesen - absolut nicht mein Fall
Das Buch beginnt aus der Sicht von River Cartwright, der eine Zielperson verfolgt, um einen Anschlag zu verhindern. Bald wird jedoch klar, dass er die falsche Person im Blick hat. Weißes T-Shirt, blaues Hemd oder blaues T-Shirt, weißes Hemd? Hatte er die Beschreibung falsch in Erinnerung oder wurde sie ihm falsch weitergegeben? Klar wird jedenfalls, er hat den Einsatz vermasselt. Daher wird er in eine Abteilung abgeschoben, die genau für solche Fälle gegründet wurde: Agenten, die sich schwerwiegende Fehler geleistet haben und die mit unbefriedigenden Aufgaben so lange beschäftigt werden bis sie von selbst kündigen: die Slow Horses mit ihrem Chef Jackson Lamb.
Ich war bereits vor einiger Zeit über eine sehr gute Rezension der Agentenserie mit Jackson Lamb gestolpert und wollte daher gern eins der Bücher lesen. Dann hat es mich jedoch leider sehr enttäuscht. Ich werde auf jeden Fall keine weiteren Bände lesen. Selten habe ich mich bei einem „Krimi“ so gelangweilt und war so genervt über den Schreibstil. Etwa nach der Hälfte des Buches war ich sogar kurz davor, es beiseite zu legen, was bei mir nur sehr selten vorkommt. Im ersten Drittel des Buches passiert – abgesehen von dem zunächst spannenden Einstieg – eigentlich nichts, außer dass die Slow Horses einer nach dem anderen vorgestellt werden. Ein besonders klares Bild hatte ich aber danach trotzdem nicht von ihnen. Dann kommt ein Drittel, in dem mehrere, eigentlich spannende Handlungsstränge nebeneinander ablaufen. Diese sind jedoch so dargestellt, dass ständig von einem zum anderen gesprungen wird und jeder nur maximal über eine Seite verfolgt wird. Bei jedem Sprung muss man sich wieder neu einfinden: Welcher Strang ist dies jetzt, welche Personen sind beteiligt, was war zuvor passiert? Dies empfand ich als sehr nervig. Im dritten Drittel wurde es dann glücklicherweise wieder etwas besser, die Handlung und die Personen haben mich dennoch nicht wirklich überzeugt.
Hochgelobte Agentenserie, die offensichtlich ihre Anhänger hat, mein Fall war das Buch nicht.

Bewertung vom 01.09.2018
Die Elternsprecherin
Gelman, Laurie

Die Elternsprecherin


ausgezeichnet

unterhaltsam, aber sehr amerikanisch
Jennifer ist bereits Mutter zweier erwachsener Töchter als sie gebeten wird, in der Vorschule ihres 5-jährigen Sohnes als Elternsprecherin zu fungieren. Ausgehend von den sehr launischen E-Mails, die sie in ihrer Funktion als Elternsprecherin an die Eltern der Klasse schreibt, werden die Leser auch in die persönlichen und privaten Hintergründe von Jen mitgenommen, die sich im Laufe des Buches mehr oder weniger turbulent entwickeln.
Da ich selbst längere Jahre Elternsprecherin war, kenne ich einige Elterncharaktere aus eigener Erfahrung und musste daher auch an der einen oder anderen Stelle herzhaft lachen. Insgesamt ist der schulische und private Alltag in Deutschland aber doch recht unterschiedlich gestaltet, so dass ich das Buch zwar unterhaltsam zum Lesen fand, es aber keinen wirklichen bleibenden Eindruck hinterließ.
Der Titel sollte übrigens eher "aus dem Leben einer Vorschulmutti" heißen, da noch einiges mehr als reine Begebenheiten einer Elternsprecherin erzählt wird.

Bewertung vom 19.08.2018
Wie ich fälschte, log und Gutes tat
Klupp, Thomas

Wie ich fälschte, log und Gutes tat


sehr gut

Humorvoller Einblick hinter die Fassade der Jugend in einer Kleinstadtidylle

Benedikt Jäger, Chirurgensohn und damit Mitglieder der Upper-Class der Kleinstadt Weiden in der Oberpfalz, geht auf die örtliche Oberschule und ist – standesgemäß – Mitglied der dortigen Tennismannschaft. Als solches bekommen er und seine Teammitglieder zu Beginn des Buches von ihrem Trainer eine Ballonfahrt spendiert. So wie sie dabei tatsächlich abheben und die Stadt, in der sie leben, von oben aus der Distanz betrachten, nimmt der Autor die Leser mit in einen sehr unterhaltsamen und humorvollen Blick hinter die Kulissen der – wie sich immer mehr herausstellt - vielfach so unechten Kleinstadtidylle (super verbildlicht im Cover des Buches!). In Tagebuchform lässt Benedikt uns an drei Monaten seines Lebens teilhaben und deckt dabei sehr unterhaltsam auf, was wirklich hinter seiner eigenen Fassade, der seiner Eltern und anderer Menschen in seinem Leben steckt.
Ich habe beim Lesen mitgelitten und geschwankt zwischen Zurückversetzt sein in die eigene Jugend und Erleichterung, dass ich selbst nie zu solchen Maßnahmen greifen musste. Das Buch war sehr unterhaltsam zu lesen und wurde gegen Ende (für meinen Geschmack leider erst recht spät) auch noch mal richtig spannend.
Die bildliche Schreibweise und der trockene Humor des Ich-Autors haben mir sehr gut gefallen. Insgesamt ein unterhaltsames und gut mal zwischendurch zu lesendes Buch.

Bewertung vom 21.07.2018
Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1
Bogner, Anja

Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1


sehr gut

Unterhaltsamer Krimi mit latenter Gesellschaftskritik

Bülent Rambichler ist alles andere als ein typischer Kommissar. Das Ermitteln auf der Straße liegt ihm so gar nicht, lieber sitzt er still am Schreibtisch und tut vorzugsweise nichts. Die Polizeilaufbahn hat er nur aufgrund der Vermittlung seines Vaters aufgenommen. Dieser ist es auch, der ihn anfordert und damit unfreiwillig zu einem echten Einsatz verhilft, als im Heimatdorf eine junge Frau tot aufgefunden wird. Nicht zuletzt aufgrund des Arbeitseifers seiner jungen esoterisch angehauchten Kollegin, nimmt Bülent wohl oder übel die Ermittlungen auf. Verzwickt wird die ganze Sache, als sein früherer bester Kumpel, heute ein dorfbekannter Trinker, in den Verdacht gerät, die junge Frau ermordet zu haben.
Der Krimi ist sehr unterhaltsam zu lesen, weil die Figuren sehr anschaulich beschrieben werden und in nicht zu hohem Maße auch etwas überzeichnet dargestellt sind. Dadurch entsteht auch die eine oder andere Situationskomik. Dennoch bleibt das Buch nicht oberflächlich, sondern setzt sich implizit mit Vorurteilen und Gesellschaftskritik auseinander.
Ich würde mich freuen, wenn es demnächst mehr von Rambichler gibt.

Bewertung vom 08.07.2018
Nie wieder Amore!
Hennig, Tessa

Nie wieder Amore!


gut

Moni ist im Ruhestand, auch wenn sie sich nach dem Geschmack ihrer Tochter noch zu viel in deren eigene Apotheke einmischt. In der Seniorenresidenz, in die ihre Tochter sie genötigt hat, ist aber auch einfach nichts los. Plötzliche Abwechslung kommt in Monis Leben, als sie den Anruf einer in Sizilien lebenden Deutschen erhält, die beim Entrümpeln eine Filmaufnahme von ihr und ihrer früheren sizilianischen Liebe Vinzenzo gefunden hat. Obwohl lange her, scheinen Moni die intensiven Gefühle plötzlich wieder ganz nah. Und was ist dran an dem Gerücht, Vinzenzo sei gar nicht tot, wie Moni seit damals glaubt, sondern lebendig auf Sizilien gesehen worden? Gegen den Widerstand ihrer Tochter und mit Unterstützung ihres Enkels Jan macht Moni sich auf die aufregende Reise nach Sizilien.

Ich fand die Geschichte sehr angenehm und unterhaltsam zu lesen. Die Charaktere und Situationen waren gut beschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Ein bisschen Romantik und Spannung war auch dabei, wobei ich mir von Beidem etwas mehr gewünscht hätte. Alles in allem war die Handlung doch recht vorhersehbar.

Als Urlaubslektüre ohne allzuviel Anspruch, auch für Balkonien, durchaus zu empfehlen.

Bewertung vom 27.05.2018
Das Grab unter Zedern / Leon Ritter Bd.4
Eyssen, Remy

Das Grab unter Zedern / Leon Ritter Bd.4


ausgezeichnet

Ein Mischung aus Kommissar Dupin und Tatort - Spannung und Sommerfeeling

Der deutsche Rechtsmediziner Leon Ritter genießt bei seinem Commandant Zerna kein besonders gutes Ansehen. Daher verbessert sich ihr Verhältnis nicht gerade, als nach und nach mehrere Unfälle auftreten, von denen Ritter behauptet, es handle sich aus seiner Sicht um Morde. Stimmt seine Einschätzung oder hat Zerna recht, der die Fälle möglichst schnell abgeschlossen sehen möchte? Und besteht eine Verbindung zwischen den Ereignissen, vielleicht sogar in Form eines Serienmörders, der möglicherweise gerade auf der Suche nach einem weiteren Opfer ist?

Mit "Das Grab unter Zedern" ist Remy Eyssen ein Krimi gelungen, der mich zunächst durch die sommerlich-südfranzösische Atmosphäre und die gelungene Charakterisierung von Situationen und Personen, später aber auch immer mehr durch die Handlung gefesselt hat.

Absolut zu empfehlen für Krimifans, die auch das Urlaubsfeeling lieben. Das Wissen der ersten drei Bände hat mir als Erstleser von Leon Ritter nicht gefehlt. Ich kann mir aber auf jeden Fall vorstellen, diese Wissenslücke bald zu schließen und mich auch in die "alten" Fälle zu stürzen.

Bewertung vom 02.05.2018
Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10


ausgezeichnet

Spannend, bewegend und lustig zugleich, der beste Kluftinger
Wie reagiert man, wenn man auf dem Friedhof einem Kreuz mit dem eigenen Namen und Geburts- und Sterbejahr gegenüber steht? Noch dazu ist auf dem Kreuz von Kluftinger das aktuelle Jahr als Sterbedatum angegeben. Soll er es als Dummejungenstreich abtun oder besteht tatsächlich Gefahr für sein Leben? Und wenn ja, wer könnte nach seinem Leben trachten? Diesen Fragen steht Kluftinger in seinem aktuellen Fall gegenüber.
Mit diesem neusten Band aus der Kluftinger-Reihe ist Küpfel und Kobr ein ganz besonderer Kluftinger gelungen. Dies liegt zum einen daran, dass Kluftinger nun einmal selbst im Zentrum der Ermittlungen steht und wir in Rückblicken einige bisher unbekannte Seiten von ihm kennenlernen. Andererseits kommen trotz der persönlichen Bedrohung der Hauptperson auch die gewohnt lustigen Passagen mit wie immer super beschriebener Situationskomik nicht zu kurz.
Eine absolute Empfehlung für Kluftinger Fans. Allen anderen würde ich empfehlen, zuerst mit den früheren Bänden einzusteigen, da immer wieder darauf Bezug genommen wird.