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Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 265 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2024
Die Löwin von Jerusalem
Laurin, Ruben

Die Löwin von Jerusalem


gut

Im Jerusalem ca. 1000 v. Chr. lernt die junge Bathseba David kennen, indem sie ihn vor einer hysterischen Löwin rettet. Nach diesem Ereignis sind beide einander verfallen, doch die junge Frau ist bereits einem anderen versprochen und ihre Familie weicht nicht davon ab.
Während Bathseba von ihrem gewalttätigen Ehemann tyrannisiert wird, wird David der König von Israel, doch beide kommen immer wieder zueinander.

Ruben Laurin verschriftlicht mit „Die Löwin von Jerusalem - Bathseba - die Freiheit war ihr Traum, König David ihr Schicksal.“ eine Geschichte mit fiktiven, aber auch bekannten Elementen aus der biblischen Geschichte.
Die Geschichte ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. Einer spielt in der Jugendzeit von Bathseba und David und eine viele Jahre später, wenn die junge Frau bereits verheiratet und David König von Jerusalem ist. Ein großes Manko war für mich dabei die Tatsache, dass diese Handlungsstränge nicht gekennzeichnet waren. Ich hätte mir hier am Anfang des jeweiligen Kapitels gewünscht, die Zeit, in der es spielt und den Ort, an dem es spielt, nachvollziehen zu können.
Bathseba als Protagonistin soll als starke und kämpferische Frau dargestellt werden, die sich gegen sämtliche Männer, speziell David durchsetzen kann und auch sehr schlagfertig ist. Während mir das im ersten Drittel des Buches noch gut gefiel, änderte sich das im weiteren Verlauf mehr und mehr, auch bezogen auf ihren Umgang mit David.
Auch einige sprachliche Gegebenheiten, die der Autor bei manchen Charakteren anwendet, passen meiner Meinung nach nicht in die damalige Zeit und wirken etwas zu vulgär.
Die Geschichte enthält auch viele, viele Charaktere, was manchmal schwierig, aber doch nicht unübersichtlich ist, weil sie und ihre Beziehungen zueinander immer gut erklärt sind.
Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, ist die Erzählperspektive. Es ist eine Perspektive, die ich so noch nie in einem Buch erlebt habe. Der Autor spricht die Leser genau an und erzählt beschreibend, was der Leser nun in diesem Moment gerade „sieht“ oder „wohin die Perspektive jetzt wechselt“ oder „was wir uns als nächstes angucken“. Das ist wirklich mal eine etwas andere Schreibweise und lockert unwahrscheinlich auf.
Was mir ebenso gut gefallen hat, dass am Ende des Buches Begriffe erklärt wurden und auch am Anfang des Buches eine Zeittafel dargestellt war, sodass eine historische Einordnung nachvollziehbar erfolgen konnte.

Alles in allem war es für mich das erste Buch des Autors, was in den beschriebenen Aspekten wirklich interessant war. Allerdings war es für mich ohne biblisches Hintergrundwissen vermutlich am Ende doch etwas schwerer, der Geschichte zu folgen, zumal viele Zeitsprünge stattfanden und auch viele Charaktere enthalten waren. Daher von meiner Seite 3,5 Sterne.

Bewertung vom 12.08.2024
Schicksalhafte Jahre / Modehaus Haynbach Bd.2
Winter, Elaine

Schicksalhafte Jahre / Modehaus Haynbach Bd.2


sehr gut

Der Krieg ist vorbei und die Haynbach-Frauen kehren nach Rabenfels zurück. Doch wie jede andere Familie stehen auch sie vor den Trümmern ihrer Existenz und versuchen sich durchzuschlagen, indem sie versuchen, wieder zu ihren Wurzeln zurückzukehren. Dabei werden sie von Karl und Lukas unterstützt. Doch beide Männer stellen die Haynbachs vor Herausforderungen.

„Modehaus Haynbach - Schicksalhafte Jahre“ ist Band 2 um die Geschichte der Familie Haynbach von Elaine Winter.
Seit dem ersten Band erfolgte ein Zeitsprung, sodass dieser Band quasi über die nächste Haynbach-Generation, die Kinder, speziell die Töchter von Claire und Helmut, berichtet.
Vom ersten Band war ich etwas enttäuscht, da er relativ wenig über das Modehaus Haynbach erzählt. Das zieht sich auch hier im zweiten Band durch. Allerdings passt es hier wunderbar zur Einordnung der Geschichte und verändert sich ab der Hälfte.
Interessant beschrieben, finde ich hier auch die Protagonistinnen. Alle Haynbach-Frauen sind sehr unterschiedlich, was für viel Konfliktpotential, aber auch Unterschieden im Verantwortungs-bewusstsein führt. Gleichzeitig sind damit die typischen Probleme nach den Weltkriegen authentisch dargestellt.
Was mir weiterhin gefallen hat, dass in der Erzählung während der Gespräche kleine Rückblicke stattfanden, in denen nachvollzogen werden konnte, wie sich die Haynbach-Familie in der Zeit zwischen Band 1 und 2 weiter entwickelt hat.

Alles in allem hat mich dieser Band mehr überzeugen können, als der erste, was mich dazu animiert hat, mir auch den Folgeband zuzulegen.
Wer also gerne historische Familienromane liest, ist bei den Haynbachs an der richtigen Stelle.

Bewertung vom 09.08.2024
Sommerträume im Sunset Hill House (Herzklopfen in Schottland)
Holmgren, Hanna

Sommerträume im Sunset Hill House (Herzklopfen in Schottland)


ausgezeichnet

Als Lara den Brief erhält, dass sie ein Haus in Schottland geerbt hat, sieht sie sich am Ziel ihrer Träume. Schnell bricht sie nach Fallbury auf, um den Verkauf des Hauses über die Bühne zu bringen. Doch als sie in Fallbury ankommt, kommt es zu einer unerwarteten Wendung.

Endlich entführt Hanna Holmgren ihre Leser wieder nach Fallbury. Im romantischen Schottland mit seinen Bewohnern, die man einfach nur ins Herz schließen muss, spielt auch wieder der neue Roman der Autorin „Sommerträume im Sunset Hill House“ aus der Reihe „Herzklopfen in Schottland“.
Hanna Holmgren schafft es wieder von der ersten Seite an, die Leser an eine absolut sympathische Protagonistin heranzuführen und eine romantische, aber auch dramatische Familiengeschichte näherzubringen.
Besonders bewundernswert finde ich dabei, wie sie es schafft den Charakter von Protagonistin Lara Lehmann, die über eine hohe emotionale Intelligenz verfügt, zu beschreiben.
Ich empfinde diese Geschichte auch als sehr authentisch. Hanna Holmgren beschreibt das Leben mehrerer Menschen, die sich sowohl mit Schicksalsschlägen auseinandersetzen mussten als auch mitbekommen haben, dass im Leben nicht immer alles so läuft, wie man es sich erträumt oder vorstellt. Sie schreibt vom Loslassen, Scheitern, aber auch von Neuanfängen.
Gleichzeitig ist es immer wie ein Nachhausekommen, wenn man sich auf ihre Geschichten einlässt. So begegnet man auch den Charakteren aus den Vorgängerromanen, was das Ganze vertraut wirken lässt.

Fazit: Hanna Holmgren ist für mich mittlerweile die deutsche Jenny Colgan und so kann ich auch dieses Buch nur wieder allen Romantikfans, Fans von Jenny Colgan und Jane Linfoot, aber natürlich auch ihren bisherigen treuen Lesern empfehlen!

Bewertung vom 08.08.2024
Winterzauber in der kleinen Traumküche in Cornwall / Kleine Traumküche Bd.3
Linfoot, Jane

Winterzauber in der kleinen Traumküche in Cornwall / Kleine Traumküche Bd.3


gut

Ella träumt von einem Leben in Cornwall, speziell in St. Aidan. Nach der Scheidung von ihrem Mann erfüllt sie sich diesen Traum mit ihrer besten Freundin Gwen. Gemeinsam mieten sie ein Cottage mit der Auflage dieses zu sanieren und sich in die Gemeinschaft St. Aidans einzubringen. 
Bei Ankunft in St. Aidan sind die beiden begeistert von ihrem neuen Cottage, aber als sie Ollie begegnen, merken sie, dass die Sache einen Haken hat.

„Winterzauber in der kleinen Traumküche in Cornwall“ ist Band drei der Reihe „Kleine Traumküche“ von Jane Linfoot.
Das Buch schließt an die Reihe um die Meerjungfraufreundinnen in St. Aidan an, die den Lesenden auch alle wieder in der Geschichte begegnen.
Neu hinzukommen in diesem Band die Freundinnen Ella und Gwen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Ella ist die extrovertierte Karrierefrau, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Gwen ist eher introvertiert, nimmt sämtliche Fettnäpfchen mit und zweifelt an sich und ihrem Können. Gerade diese Charaktereigenschaften machten es für mich aber sehr schwer, einen Zugang zu Gwen zu finden. Ihre innere Abschottung und ihr mangelndes Selbstbewusstsein gingen mir zeitweise auf die Nerven.
Ella wiederum wirkte wie ein Wirbelwind und wirbelte eben einfach jeweils durch die Geschichte, sodass der Inhalt des Romans im Allgemein wohl nicht für länger im Gedächtnis bleiben wird. 
Die beiden Charaktere können nicht annähernd mit den Charakteren der ersten Bände und auch der restlichen Bewohner St. Aidans mithalten, sodass dieser Band eher als schwach einzuordnen ist.

Fazit: Ich hatte mir von diesem Band mehr erwartet. Einzig die Anwesenheit der bekannten Charaktere machte das Buch für mich interessant. Leider sorgen die beiden Protagonistinnen dazu, dass dieser Band eher ein mittelmäßiger ist, weshalb es von mir nur drei Sterne gibt.

Bewertung vom 05.08.2024
Ein Rucksack voller Liebe (Herz über Kopf durch Irland)
Holmgren, Hanna

Ein Rucksack voller Liebe (Herz über Kopf durch Irland)


ausgezeichnet

Nach einer herben Enttäuschung flieht Mara in eine Auszeit nach Irland, zufällig mit im Gepäck, ein Tagebuch aus vergangenen Zeiten. Am Flughafen begegnet sie dem alten Ernie, der auch zufällig der Busfahrer bis in ihren Zielort Bantry ist. Durch Zufall übernachtet Mara bei Eilish, die sie auf einen Wanderweg aufmerksam macht. Ohne es zu ahnen, begibt sich Mara auf eine Reise zu sich selbst.

„Ein Rucksack voller Liebe - Herz über Kopf durch Irland“ ist wieder ein traumhaft schöner Wohlfühlroman Hanna Holmgrens. 
Die Autorin hat mit Mara eine junge, störrische Protagonistin geschaffen, die im Verlaufe des Romans eine Art Vergangenheitsbewältigung durchläuft und ihr Leben besser zu verstehen lernt.
Hanna Holmgren lässt dabei sowohl Mara zur Sprache kommen als auch Queeni in Form ihres Tagebuchs, sodass sich zwei Handlungsstränge ergeben, die aber nicht unabhängig voneinander erzählt werden, sondern in die Hauptgeschichte eingebettet sind. Genau dieser Aspekt hat mir an diesem Buch sehr gut gefallen, da es nicht dieser typische Rückblick ist, wie in sämtlichen anderen Romanen.
Was mir ebenso gut gefallen hat, es ist ein sehr naturnaher Roman, in dem nicht nur die Sonne scheint, aber die Beschreibungen dennoch eine traumhaft schöne Landschaft und damit eine traumhafte Wohlfühlkulisse vermitteln.
Auch hebt die Autorin den Wert von Freundschaften am Beispiel von Mara und ihrer Mutter hervor.
Was die Beziehung von Mara und Marc betrifft, ist für mich das Manko, dass die Geschichte doch etwas vorhersehbar ist und damit an der Stelle etwas die Authentizität fehlt.

Alles in allem ein wunderschöner Wohlfühlroman, bei dem die Autorin meines Erachtens mittlerweile auch mit Jenny Colgan mithalten kann. Ich kann dieses Buch allen Fans von Jenny Colgan, Jane Linfoot und natürlich Hanna Holmgren empfehlen und auch allen, die Irland und überhaupt Wohlfühllektüre lieben!

Bewertung vom 04.08.2024
Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1
Etzold, Veit

Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1


gut

Laura Jacobs ist Wertpapierberaterin bei der BWG Bank in der Koppenstraße in Berlin. Es gelingt ihr bei einem Überfall dieser Bankfiliale einen kühlen Kopf zu bewahren und den Überfall einigermaßen glimpflich ausgehen zu lassen. Durch diese Aktion wird die Führung auf Laura aufmerksam und bietet ihr neue Chancen. Gleichzeitig ist Laura hin- und hergerissen, hat ihnen ihr Vermieter, auch die BWG-Bank, doch die Kündigung für das gemietete Haus in Blankenfelde-Mahlow übersandt. Als Laura versucht die Hintergründe der Kündigung aufzuklären, begibt sie sich in einen Sumpf aus kriminellen Machenschaften.

„Die Filiale“ von Veit Etzold ist Band 1 der Laura-Jacobs-Reihe.
Laura Jacobs präsentiert sich dabei ab der ersten Seite als mutige, intelligente, aber bodenständige Frau, die Dinge hinterfragt und sehr strukturiert denkt, was auch im Buch gut erklärt wird. Ihr Mann Timo wiederum fungiert dabei als absolutes Pendant in Auftreten und Charakter, aber in gewisser Weise auch in der Intelligenz.
Es handelt sich hier um einen reinen Bankenthriller, was mir das letzte etwas schwer machte. Es sind sehr viele Fachbegriffe, die hier verwendet und erklärt werden, aber so nebenbei in einem Buch schwer nachvollziehbar sind, wenn man unbeleckt in dieses Thema reingeht. Den groben Ansatz konnte ich zwar immer verstehen, aber die Tiefe des Ganzen hat sich mir dabei nicht so ganz erschlossen.
Den Spannungsbogen hat Veit Etzold wie immer sehr gut aufgebaut. Dieser ergibt sich schon immer durch den Aufbau des jeweiligen Buches. In diesem Fall ist das Buch in Wochentage unterteilt und die Charaktere sind kurz und knapp gehalten, was mich immer wieder animierte, doch noch ein Kapitel und das nächste Kapitel etc. lesen zu wollen. Gerade das letzte Drittel des Buches gestaltete sich für mich als besonders spannend.

Alles in allem ein guter Thriller, der für mich etwas an Spannung verliert, da zu viel bankerisches Fachwissen behandelt wird und ich damit nicht ganz in die Tiefe der Geschichte eindringen konnte. Dennoch eine Empfehlung für alle Fans von Veit Etzold!

Bewertung vom 02.08.2024
Die aufgehende Sonne von Paris / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.6
Bast, Eva-Maria

Die aufgehende Sonne von Paris / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.6


gut

Margarethas Sohn stirbt, ihr Mann misshandelt sie, zwingt sie zur Trennung und dazu, ihre Tochter zu verlassen. Die junge Frau verlässt ohne alles ihre Heimat und ist gezwungen, in der Fremde ein neues Leben zu beginnen. In diesem Leben baut sie eine Mauer um ihre Vergangenheit und verlässt sich auf ihr größtes Humankapital, ihren Körper und ihre Ausstrahlung. Sie erfindet die Tänzerin Mata Hari und wird als solche berühmt.

„Die aufgehende Sonne von Paris - In der Stadt der Liebe wurde sie zu Mata Hari, auf den Bühnen der Welt fand sie ihr Zuhause“ ist der sechste Band der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ von Eva-Maria Bast.
Das Cover schmiegt sich wunderbar in die Reihe und ist als Teil dieser auch optisch schnell erkennbar. Ebenso wird das Design im Inneren des Buches an die Vorgängerbände angepasst.
Die Kapitel sind kurz, was mich dazu animierte, immer weiterzulesen, weil die Seiten nur so dahinflogen.
Eva-Maria Bast stellt die junge Margaretha vor und die Entwicklung hin zu Mata Hari als berühmte Tänzerin auf den Bühnen der Welt. Dabei fällt dem Leser auf, dass Matas Leben eine Art Spirale ist. Ihre Geschichte wiederholt sich immer und immer wieder und führt dabei auch immer und immer wieder mal weiter abwärts. 
Leider erfährt man wirklich eine Menge über ihr Leben als Tänzerin, aber nur im Epilog etwas über ihre Tätigkeit als Spionin. Das Thema kommt leider viel, viel zu kurz.

Ich mag die Reihe um bedeutende Frauen, die zum Teil großen Einfluss auf nachfolgende Generationen oder die Wissenschaft haben. Leider bin ich aber mit der Geschichte um Mata Hari nicht wirklich „warm“ geworden. Sie wird hier als Blenderin und Fantastin dargestellt, die ihre psychischen Probleme durch erfundene Geschichten versucht, wett zu machen, weshalb sie für mich keine bedeutende Persönlichkeit darstellt sondern leider ein Opfer der männlichen Gesellschaft und der allgemeinen gesellschaftlichen Zwänge der damaligen Zeit darstellt. Sie ist für mich daher keine schillernde Persönlichkeit sondern ein sollte als warnendes Opfer gekennzeichnet werden. Aus diesem Grund vergebe ich leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 29.07.2024
Sommerhimmel über dir und mir
Colgan, Jenny

Sommerhimmel über dir und mir


gut

Morag ist Pilotin aus Leidenschaft. Als sie Zeugin eines Absturzes wird, verändert sich ihr Leben jedoch schlagartig, sie zweifelt, aber versucht gleichzeitig ein neues Leben zu beginnen, indem sie versucht, in gewisser Weise wegzulaufen. Doch als sie der Airline ihrer Familie an der Küste Schottlands helfen muss, muss Morag über sich hinauswachsen, aber hat auch viel Zeit zum Nachdenken.

„Sommerhimmel über dir und mir“ von Jenny Colgan wird als Beginn einer neuen Wohlfühlreihe gehandelt.
Wie immer spielt der Roman an einer verlassenen Stelle der britischen Inseln und lädt somit zum Abschalten und Genießen ein. Auffällig ist die Darstellung des wunderschönen Buches. Es ist versehen mit einer Art Tattoo als Farbschnitt, die Schriftfarbe ist ungewohnt in blau gehalten und den jeweiligen Kapitelanfang prägen kleine Zeichnungen, was das Buch zu etwas besonderem macht.
Dennoch konnte mich die Autorin dieses Mal nicht in gewohnter Weise begeistern. Die Geschichte wird hauptsächlich durch Morags Familiengeschichte, aber speziell durch ihren Job als Pilotin geprägt, was gefühlt, in jeder einzelnen Zeile erwähnt wird.
Auch die Geschichte rund um Gregor und Morag konnte mich erst zum Ende hin begeistern, nachdem Morag das Gespräch mit ihrem Bruder gesucht hat. Aber auch die Darstellung des Verhältnisses zwischen Bruder und Schwester fand ich an der Stelle nicht sehr gelungen. Ebenso die zwischen Peigi, deren Hund und Morags Familie. Erfrischen wiederum fand ich den Charakter von Nalitha.
Auch wirkte die Geschichte extrem lang gezogen, außer am Ende, an dem dann die Wohlfühlstory für mich begann, da ging alles recht schnell.

Alles in allem kommt dieses Buch nicht an den gewohnten Stil der Erfolgsautorin heran. Für eingefleischte Colgan-Fans würde ich hier keine Empfehlung aussprechen. Wer sich jedoch für das Leben einer Pilotin interessiert, ist hier gerade richtig.

Bewertung vom 29.07.2024
Tage voller Hoffnung / Modehaus Haynbach Bd.1 (eBook, ePUB)
Winter, Elaine

Tage voller Hoffnung / Modehaus Haynbach Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Es ist 1922. Die junge Claire und ihre Mutter reisen durch süddeutsche Haushalte und bieten ihre Dienste als geschickte Näherinnen an. Als sie im Haus der Familie der jungen Hilda arbeiten und deren Hochzeitskleid nähen, begegnet Claire derem Verlobten Helmut von Haynbach.
Beide verlieben sich Hals über Kopf und heiraten, was den von Haynbachs gar nicht zusagt. Von nun an versuchen Claire und Helmut auf eigene Faust zu überleben.

„Modehaus Haynbach - Tage voller Hoffnung“ ist Band eins von vier der Reihe um die Geschichte der Familie Haynbach von Elaine Winter.
Das Buch ist sehr übersichtlich geschrieben, sodass der Leser in jedem Kapitel weiß, wo und wann man sich gerade befindet.
Claire und ihre Mutter Louise sind als starke Frauen, wahre Kämpferinnen dargestellt. Auch der junge Helmut von Haynbach steht den beiden Frauen in nichts nach und kämpft um sein Lebensglück. Doch gerade Claire wirkt manchmal auch ein bisschen naiv und sowohl Helmut und sie schwelgen für meine Begriffe so manches Mal ein bisschen zu viel im Selbstmitleid. Einzig Louise macht das ganze wieder ein bisschen wett, aber auch ihre anfängliche Sturheit gegenüber dem Schwiegersohn macht es der Geschichte nicht leicht in die Gänge zu kommen.
Hatte ich anfängliche die Geschichte über den Aufbau und die Entwicklung eines Modehauses erwartet, bin ich dazu im Verlauf des Buches doch recht enttäuscht worden. Diese Handlung nimmt nur am Ende etwas an Fahrt auf und stellt den kleinsten Teil der Geschichte dar.
Gut wiederum gelingt der Autorin die Einordnung der Geschichte in den historischen Kontext nach dem Ende des ersten Weltkrieges und in die Zeit der Inflation. Auch die Erklärung um die Abschaffung des Adels sind, gerade bezogen auf die von Haynbachs, gut erklärt.

Alles in allem ein etwas schwacher Start in die Reihe um das Unternehmen der Haynbachs, sodass ich hoffe, im zweiten Band mehr darüber zu erfahren.
Wer sich dennoch für den historischen Teil dieser Zeit, Abschaffung des Adels, Folgen des ersten Weltkriegs, Inflation etc. interessiert, kommt hier dennoch auf seine Kosten.

Bewertung vom 23.07.2024
Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern
Seifert, Eva

Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern


ausgezeichnet

„Mach dies nicht. - Mach das!- Kümmere dich um das Wohl deines Mannes! - Kindererziehung ist Frauensache! - Beklage dich nicht, du hast es doch gut!“ - Solche oder ähnliche Sprüche und die Tatsache, nie gut genug zu sein, muss Marlene ihr Leben von ihrer Mutter über sich ergehen lassen. Als ihre Mutter schließlich immer mehr mit ihrer Demenz zu kämpfen hat, verfällt diese in Kindheitserinnerungen. In einem klaren Moment schickt sie ihre Tochter auf die Reise in ihre Heimat nach Pommern. Mental unterstützt wird sie dabei von ihren Freundinnen aus der Frühstücksfrauenrunde.

Eine Gruppe von Frauen, verbunden durch ihre Kinder, trifft sich einmal im Monat samstags zum Frühstück zum gegenseitigen Austausch. Diese Frauen könnten alle nicht verschiedener sein, dennoch ergänzen sie sich und stehen füreinander ein. Dies beweisen sie eindeutig in „Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern“ von Eva Seifert.
Meine Erwartungen gingen dahin, dass dieser Kreis um die Frühstücksfrauen der rote Faden des Buches ist und diese Frauen die Geschichte prägen, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Somit werden Titel und Cover der Geschichte nicht ganz gerecht.
Dennoch: Ausgangspunkt dieser Geschichte ist Marlene, frisch getrennt und mit eingeschränktem Selbstbewusstsein. Sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter, wie sie vermutlich in den vergangenen Jahren bei vielen Familien vorgekommen ist. Ist Marlene am Anfang noch geprägt von Unsicherheit, wächst sie während der Geschichte immer weiter über sich hinaus und der Leser hat Freude, diese Frau auf ihrem Weg zu begleiten. Andererseits gelingt es der Autorin mit ihrer Geschichte eine berührende Story zu erschaffen. 
Die Geschichte enthält Fragestellungen zu Gefühlen, Emotionen, Schuld und Sühne, den Fragestellungen, „Was ist Familie? - Was kann eine Familie? Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen? Oder Was sind wir unseren Nachfolgegenerationen schuldig?“ Diese Tatsachen regen zum Nachdenken an. Gleichzeitig schafft es Eva Seifert aber auch, dass man als Leser versucht, über seine eigene Vergangenheit nachzudenken. Was haben Eltern und Großeltern über diese Zeit berichtet? Kenne ich meine Eltern und Großeltern überhaupt oder habe ich nur mein ganz eigenes Bild? 
Auch, wenn in diesem Roman an manchen Stellen die Geschichte dann doch etwas zu glatt läuft, tut das der Geschichte keinen Abbruch. Als Leser musste ich mich zwingen, das Buch hin und wieder zur Seite zu legen, weil es einfach sehr packend geschrieben ist. Allein die Aufteilung des Schreibstils in Marlenes Erlebnisse und die Ich-Perspektive Edithas und später auch noch Szymons prägen den Schreibstil der Autorin.

Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Buch für all jene, die sich mit Historie, der deutschen Historie, Ahnenforschung und Vertreibung beschäftigen oder die diese Thematik interessiert!